Büro des Gildenmeisters

Nahm diese Frau wirklich an, dass es Caius auch nur im geringsten störte, wie sie ihn erst strafend ansah und danach vollkommen ignorierte ? Wenn sie das dachte, dann war sie als Baby wohl einmal zu viel vom Wickeltisch gefallen. Am liebsten hätte er ein spöttisches Kommentar gebracht, doch er entschloss sich, sich für Magoichi ein wenig zurück zu halten. Sie war hier um unbefangen und gerecht zu beurteilen, wie sie zu Lisara stehen sollte.
Er wartete ab und stand einfach da, während Lisara darüber plauderte, dass sie in etwa wusste wen sie vor sich hatte, da sie sämtliche Mitglieder in den Akten angeschaut hatte. Das war ja interessant. Also wusste diese Frau auch endlich etwas über seine Magie, auch wenn bisher nur seine Finsternis-Form ohne körperliche Veränderungen bekannt war. Wie sie wohl schauen würde, wenn er sich in Bahamut verwandelte ... Ein leichtes Grinsen umspielte bei diesem Gedanken seine Lippen.
Dann bot Lisara Magoichi und Caius, ja sogar Caius, an sich zu setzen. Kurz darauf stand auch schon Tee auf dem Tisch und sie meinte, dass Magoichi sicher Fragen habe und sie die Antworten geben könnte. Nach einem kurzen Blick zu Magoichi wägte Caius ab, ob er demonstrativ stehen blieb, oder ob er sich tatsächlich setzte. Schließlich entschied er sich mit einem leichten Grummeln. Er marschierte auf das Sofa zu, nahm Ragnarok von seinem Rücken und platzierte es an das Sofa gelehnt, den Griff nach oben, so dass er die Waffe innerhalb eines Augenblicks nutzen konnte. Anhand dieser Aktion war es klar, dass er Lisara keinen Meter weit traute und bereit war, sie für falsches Verhalten sofort mit der Klinge zu bedrohen. Er erwartete jedoch, dass dies nicht nötig sein würde ... aber Vorsicht war besser als Nachsicht ...
Den Tee rührte er vorerst nicht an. Er war nicht zum Plaudern aus dem Nähkästchen hier, sondern nur um auf Magoichi acht zu geben. Aus genau diesem Grund war sein Schwertarm dauerhaft angespannt und sein Blick wich keine Sekunde von Lisara. Selbst das Blinzeln unterdrückte er so gut es ging, auch wenn er es natürlich nicht vollständig verhindern konnte.
So, eindeutig misstrauisch, saß Caius nun auf dem Sofa und wartete ab, was Magoichi und Lisara zu besprechen hatten.

Magoichi lächelte zurfrieden. Lisara war sich scheinbar nicht zu Schade einen Haufen Fragen zu beantworten, selbst wenn sie den Fragesteller überhaupt nicht kannte. Bereitwilig erklärte sie zu jeder Frage ausführlich einige Dinge und gab damit ihre Antworten.
Jedoch zog sie misstrauisch die Augenbrauen hoch, als Lisara meinte, sie käme von zu weit her, dass es jemand wissen könnte.... Magoichi war auch sehr weit gereist... wollte sie einfach nur nicht Preis geben woher sie kam?
Zemial hatte sie auf der Reise hierher getroffen und er hatte unbedingt gewollt das sie Gildenmeisterin wurde? Irgendwie kam ihr, Magoichi, dies auch spanisch vor. Sie hatte Zemial nicht allzu gut gekannt, aber er war recht stolz gewesen, zu stolz um einfach seinen Posten an eine 'dahergelaufene Frau' abzugeben. Lisara machte zwar einen guten und ehrlichen Eindruck, dennoch wies ihre Geschichte Lücken auf, die sie bis zum Ende nicht füllte.
Sie erklärte das sie eine Art des Take-Over beherrschte, eine Art Shinigami-Verwandlung. Zemial hatte auch Take-Over beherrscht, also war sie vielleicht deswegen Gildenmeister geworden? Das wäre lächerlich...
Der Magische Rat, wie sie es erzählte, hatte sie als Gildenmeisterin akzeptiert. Dazu konnte Magoichi nicht viel sagen, mit den aktuellen Neuigkeiten in Fiore hatte sie sich nicht beschäftigt, vielleicht würde sie sich später danach mal umhören, aber im Moment schenkte sie Lisara ihren Glauben in diesem Punkt, mehr konnte sie auch nicht tun.
Es klang interessant und gut in magoichis Ohren, als Lisara meinte sie hatte sich erst mal um ihre Aufgaben in der Gilde gekümmert, als um Politik und Geschichte der Gilde, verstaubte Bücher konnte man jeder Zeit leben, aber im Hier und Jetzt Leben war was anderes. Sie konnte zwar auch in diesem Punkt Lügen, aber die Gildenmeisterin kam Magoichi doch recht als ehrliche Natur rüber.
Sie sprach noch von einer erfreulichen Ankündigung, die sie machen wollte für alle Gildenmitglieder, aber der Punkt würde wohl ein Geheimnis bleiben, denn mehr sagte sie dazu auch nicht.
Ihre Tee hatte Magoichi bereits ausgetrunken und sie meinte: "Danke für den Tee Lisara und danke, dass ihr mir meine Fragen beantwortet habt." Schließlich hatte die Gildenmeisterin ihr erlaubt, sie nur Lisara zu nennen.

Plötzlich kam eine weitere Person in das Zimmer gestürzt... beziehungsweise getorkelt. Caius war sofort in Alarmbereitschaft und aufgesprungen, entspannte sich aber wieder, als die Personen im Büro in der Person die herein gekommen war Henry erkannten, ein jahrelanges Mitglied von Heroic Dragon. Er war, mal wieder, total besoffen und brabbelte etwas davon, dass es sich bei diesem Zimmer nun um 'sein Büro' handelte. Magoichi schwieg, schmunzelte aber belustigt. Die Situation würde sicherlich interessant werden...

Spoiler:

Die Situation war wirklich nur zu amüsant. Henry war wie üblich abgeblitzt und hatte eine Ohrfeige kassiert und wurde nun angemeckert. Lisara sprach dann per Telepathie zu Caius und vermutlich auch zu Magoichi, was sie nun mit dem großen Kerl zu tun gedachte. Dieser ließ sich jedoch so einfach nicht abschieben und stemmte sich scheinbar ein wenig dagegen.
Dann sagte Lisara durch die Telepathie schließlich ein paar Worte, die Caius verwirrten. Per Telepathie sprach Lisara von ihrer Heimat, als hätte Magoichi bedenken geäußert und noch einmal nachgefragt ... Konnte Lisara jetzt auch noch Gedanken lesen ? Oder was war das hier bitte für eine Show ? Magoichi hatte nichts gesagt. Und auch Caius hatte sich seinen Teil nur gedacht. Wie kam es also, dass Lisara so völlig unvermittelt in ihren Köpfen herum schwafelte ?
Durch all das schnaubte Caius verächtlich auf. Er konnte diese Frau einfach nicht leiden. Vor allem wie sie auch noch ihre Antwort formulierte. Nach Caius' Meinung formte sie ihre Sätze so, als würde sie mit Kindern sprechen. Und außerdem, wie kam es, dass Lisara so etwas in den Köpfen anderer heraus plapperte, während sie es nicht laut aussprach, wenn man sie direkt danach fragte ... hatte sie etwa Angst, dass irgend jemand ihre Worte als Lüge erkannte und sie endlich als Betrügerin aufflog, oder was war hier los ?
Dann wurde Caius jedoch abgelenkt, das Henry ihm auf einmal eine Frage ins Ohr flüsterte. Er erkundigte sich gerade, ob Magoichi seine Freundin war. Caius rollte nur mit den Augen und seufzte leise. Durch den ganzen Tumult merkte er jetzt jedoch, dass sein kleiner, violetter Begleiter sich unwohl fühlte. Er fing an ängstlich und nervös zu zappeln und quiekte ab und zu.
Daraufhin hockte Caius sich kurz hin, hob den kleinen Behemoth hoch und richtete sich dann wieder auf. Nun, auf den Armen seines Zieh-Vaters fühlte der Behemoth sich scheinbar WEITAUS besser.
Dann wurde das Gespräch zwischen Lisara und Henry wieder aufgenommen und ging sofort in eine ziemlich interessante Phase, da Henry plötzlich so ernst klang, wie Caius es selten erlebt hatte. Sonst hatte er Henry meist nur feiern sehen, indem er sich mit Alkohol beinahe bewusstlos trank ... was wohl gemerkt häufig eine ganze Zeit dauerte, auch wenn er nach den ersten paar Schlucken meist schon ziemlich betrunken zu sein schien ...
Caius interessierte sich jedoch gerade weitaus mehr für den Brief, den Henry dort in der Hand hielt. Er trug das Siegel des magischen Rats ... War es also doch möglich ... ?
Im Gegenzug zu Lisaras Predigt tadelte nun Henry die aktuelle Gildenmeisterin, da sie in seinen Augen zu steif war.
Dann kam jedoch wieder der typische Henry heraus. Die kommende Order des Blonden brachte jedoch sogar Caius dazu, dass dieser einmal Lisara in Schutz nehmen würde. Henry hatte ihr gerade tatsächlich befohlen, ihm ihr Höschen zu zeigen ...
Absolut wortlos reichte Caius den kleinen Behemoth an Magoichi weiter, während eine dunkle Aura sich um ihn ausbreitete und seine Augen rot aufleuchteten. Kaum war das Tierchen nicht mehr in seinen Händen, machte Caius einen einzigen, kurzen Schritt auf Henry zu und schlug ihm mit voller Kraft ins Gesicht. Der Schlag war dermaßen kräftig, dass es vermutlich jedem normalen Menschen den Kiefer gebrochen hätte. Henry jedoch dürfte es kaum stören und ihn eher mal ein wenig wach rütteln, aus seinem kleinen Rausch.
Kaum hatte der kräftige Schlag sein Ziel gefunden, fing Caius an durch den Raum zu brüllen.
"Henry Leonhart, hör dich gerade einmal selbst an ! So ungern ich es auch sage, aber du hast einer Frau aus der ehrenhaften Linie der Gildenmeister von Heroic Dragon gerade gesagt, sie soll dir ihr Höschen zeigen ! Was du mit deiner Ehre anstellst ist mir egal, aber beleidige nicht die ganze Gilde mit diesem Verhalten !"
Die rot leuchtenden Augen starrten Henry an. Caius fragte sich, wie der Kerl reagieren würde. Soweit er Henry kannte, würde er nicht ernsthaft gegen Caius kämpfen, aber auf eine kleine Prügelei war er dennoch gefasst. Er hoffte jedoch, dass Henry sein Verhalten einsah und bemerkte, dass es falsch war, einfach absolut jede Person anzubaggern.

Spoiler:

Die ganze Situation spitze sich ein wenig zu. Magoichi blieb weiterhin wortlos, lauschte sie doch erst den Worten der amtierenden Gildenmeisterin in ihrem Kopf, reagierte aber darauf nicht weiter, sondenr tat so als wäre nichts passiert. Henry hingegen benahm sich gänzlich daneben, so schwafelte er davon, dass Magoichi die Freundin von Caius sei... vielleicht befreundet, aber nicht zusammen und er wedelte mit einem seltsamen Brief umher.
Die ganze Situation eskalierte gänzlich als Henry Lisara dazu aufforderte ihr Höschen zu zeigen... Magoichi stieg die Zornesröte ins Gesicht und würde Caius nicht handeln, so hätte sie es getan! So konnte man doch keine Gildenmeisterin behandeln und schon gar nicht die vom ehrenhaften Heroic Dragon. Wortlos nahm Magoichi den kleinen ferkelartigen begleiter von Caius entgegen, der zuvor noch aufgeregt gequieckt hatte, als er auf dem Boden gesessen hatte. Vermutlich ertrug er den ganzen Stress nicht und so streichelte sie das kleine Wesen beruhgend und kraulte es hinter den Ohren, vielleicht würde das etwas helfen. Caius hingegen war wütend und verpasste diesm Aufreißer einen Schlag ins Gesicht... Henry war ein kräftig gebauter Mann, er dürfte kaum etwas spüren. Doch Magoichi hatte selbst schon mal die Schläge von Caius abbekommen und wusste wie schmerzhaft sie sein konnten.
Magoichi entzog sich der Situation so gut sie konnte. Schweigend stellte sie sich an eine Wand des Büros und würde beobachten, wie das ganze sich entwickelte, den kleinen Behemoth hielt sie in ihrem Armen...

Spoiler:

Nachdem Caius zugeschlagen, Henry gerade mal mit einem Zauber hatte abwehren können und ihm dann ins Gesicht gebrüllt hatte, versuchte Lisara ihn ein wenig zu beruhigen. Henry tat jedoch das genaue Gegenteil und behauptete, Caius hätte sich unehrenhaft verhalten.
Während Lisara nun Henry ihre Meinung geigte, stand Caius da und spürte, wie in ihm die Wut aufstieg. Henry hatte gerade also behauptet, Caius habe sich unehrenhaft verhalten, nur weil er Lisara nicht anlog, sondern ihr eindeutig klar machte, dass er sie nicht leiden konnte ? Die Wahrheit war also unehrenhaft, ja ? Dieser betrunkene Kerl hatte gerade Caius beleidigt und nun dazu gebracht, dass dieser innerlich vor Wut kochte. Seine rot leuchtenden Augen taten den Rest, während die dunkle Aura um ihn dichter und größer wurde.
Wie konnte dieser besoffene Vollidiot es wagen, Caius derartig zu beleidigen ? Wie konnte er es wagen, nachdem er vorher schon Lisara beleidigt hatte ? Dieser Kerl kam hier einfach in ein Büro geplatzt, bezeichnete es als sein Büro, befahl Lisara ihm ihre Unterwäsche zu zeigen und dann beleidigte er Caius schließlich noch als unehrenhaft ? Vermutlich mochte Henry es, sich unbeliebt zu machen und dann gehörig Prügel zu beziehen, eine andere Erklärung hatte Caius nicht für so ein verhalten, da Henry für ihn nicht so betrunken erschien, dass er absolut keine Ahnung mehr hatte, was er tat. Er schien zumindest noch halbwegs denken zu können.
"Magoichi ... bleib am besten zurück ...", sagte der Schwertkämpfer aggressiv, während seine roten Augen Henry anfunkelten. Er gab ihr nur kurz Zeit zum reagieren, bevor er schließlich seinem Zorn Luft machte.
"Henry Leonhart, du hast gerade also behauptet, es wäre unehrenhaft, wenn ich Lisara zeige, dass ich sie nicht leiden kann und nicht als Gildenmeisterin akzeptiere !? Du meinst also, es ist unehrenhaft ihr meine wahren Gedanken zu signalisieren und sie nicht in süßen Lügen schwelgen zu lassen !? Eine solche Beleidigung nehme ich nicht hin, genauso wenig wie ich es erwarte, dass irgendwer sonst eine solche Beleidigung hinnimmt ! Und deshalb gibt es nur einen Weg, dieses Problem aus der Welt zu schaffen !"
Mit einer einzigen, schnellen Bewegung hatte Caius Ragnarok in der Hand und hielt es Kampfbereit vor sich, rückhändig, wie er es so oft tat. Lisara und Magoichi waren dabei wie aus seinem Kopf getilgt, als wären sie einfach nicht mehr im Raum vorhanden.
"Henry Leonhart, ich fordere dich zu einem fairen Zweikampf heraus ! Keine Einmischung von außen, keine Tricks. Da es unfair wäre, einen betrunkenen zu Verprügeln, der scheinbar nicht einmal klar denken kann, darfst du den Zeitpunkt und den Ort des Kampfes bestimmen. Wenn du gewinnst, dann nehme ich diese Beleidigung hin ! Wenn ich jedoch gewinne, dann wirst du einen vollen Monat keinen Schluck Alkohol mehr zu dir nehmen und, dich am Boden kriechend, bei Lisara und mir für dein Benehmen entschuldigen !"
Caius war nun eindeutig Kampfbereit. Seine Darkness Form hatte er vorerst wieder beendet, aber dennoch leuchteten seine Augen durch das Heart of Chaos in seinem inneren blutrot durch den Raum. Ein leichtes, spöttisches Lächeln erschien nun jedoch auf Caius' Gesicht.
"Du kannst natürlich auch ablehnen ... doch ich würde meinen, dann wissen wir eindeutig, wer von uns beiden der Ehrlose ist."
Es war ihm egal, ob Henry für seine enorme Stärke bekannt war. Caius würde gegen solch eine Gestalt nicht verlieren. Nie im Leben. Er würde Henry schon zeigen, dass er sich nicht alles erlauben konnte, was auch immer er selbst auch dachte.

Die Angelegenheit hier im Büro wurde immer noch etwas heftiger und seltsamer. Henry benahm sich daneben, Caius schlug ihn dafür und Lisara wurde von Caius verteidigt und wurde selbst ziemlich wütend. Magoichi hielt es weiterhin für besser, wenn sie sich da raus halten würde, noch jemand der sich da mit prügelte... sollten die drei das lieber unter sich ausmachen.
Magoichi setzte sich, immer noch mit dem kleinen Behemoth im Arm, wieder auf die Couch zurück, wo sie zuvor noch gesessen hatte und Tee getrunken hatte. Lisara wandte sich kurz an sie und fragte sie, ob sie denn Haevensfalls kannte. Magoichi blieb nichts anderes übrig als mit dem Kopf zu schütteln und zu antworten: "Nie davon gehört..." Damit wäre diese Sache wohl auch geklärt.
Henry wurde nicht müde dabei, Lisara anzuschmachten und auch der Faustschlag von Caius wurde von ihm abgewehrt... Er beschimpfte danach Caius als unehrenhaft... Magoichi riss die Augen auf. Sie kannte Caius gut genug um zu wissen, dass er diese Beschuldigung nicht auf sich sitzen lassen würde und er schnell mal in eine Prügelei verwickelt wurde... so hatten sie sich ja schließlich auch kennen gelernt. "Nah," gab sie ein leises Seufzen von sich, diese Situation konnte ja noch heiter werden. Für den Augenblick verhielt sie sich aber weiterhin ruhig.
Caius wurde sichtlich wütender, zumindest wenn man es an seinem Aussehen beurteilen mochte, denn die dunkle Aura um ihne breitete sich immer weiter aus. Er sagte mit aggressiven Tonfall, dass sich Magoichi raushalten sollte. Diese setzte eine neutrale Mine auf, schlug die Beine übereinander und antwortete: "Ich bin hier drüben, falls mich jemand sucht," dann verhielt sie sich wieder still.
Caius explodierte regelrecht vor Zorn und ließ seinen Frust erst in einem Hagelfall aus Worten auf Henry los. Und wie Magoichi es bereits vermutet hatte, Caius forderte Henry zu einem direkten Zweikampf heraus...

Magoichi blieb weiterhin der stille Beobachter... aber sie wurde hellhörig, als Lisara in die Haupthalle ging und eine Ankündigung machen wollte. Sie wollte natürlich auch in die Haupthalle, fragte sich aber ob Caius mitgehen würde. Aber diese Frage wurde schnell beantwortet, Caius wandte sich bereits an sie und fragte sie ob sie mitgehen wollte, um sich anzuhören was Lisara zu sagen hatte. Magoichi, immer noch den zappelnden Baby-Behemoth auf dem Arm, folgte Caius natürlich, denn selbst wenn sie es nicht zeigte, so war sie dennoch enugierig was Lisara so wichtiges zu sagen hatte. "Okay, ich bin schon unterwegs", sagte Magoichi und folgte Caius, nachdem sie sich schwunghaft vom Sofa aufgerichtet hatte.

Als Gin das Büro betreten hatte und sich auf die Bitte von Denzel hin setzte, begab dieser sich auf den Platz gegenüber des Gildenmeisters von Violent Phoenix. Noch immer war Gin gespannt, ob Ashley vielleicht hinterher gestürmt kam um ihn zu attackieren. Vermutlich würde er nicht einmal einen Finger krumm machen müssen, bevor Zatana Ashley geradezu zerschmetterte.
Doch Gin kümmerte sich nun erst einmal um die Dinge, die Denzel sagte.
"Sofern sie nicht zu lange braucht, werde ich erst anfangen zu essen, wenn sie ebenfalls da ist. Das gebietet meine Höflichkeit mir dann doch. Es wäre jedoch auch Schade etwas kalt werden zu lassen ... ich gebe ihr also ein paar Minuten, sonst fange ich dankend an."
Gin lehnte sich nun ein wenig zurück und lauschte, wie Denzel sich entschuldigte. Ein leichtes Lächeln zog sich über Gins Gesicht. Dieses mal sogar ein ehrliches.
"Ich bin überrascht ... nicht viele Leute würden sich gerade bei mir, als Gildenmeister von Violent Phoenix entschuldigen, selbst wenn ihr Fehler enorm war. Die meisten sehen in mir nur eine Bedrohung ohnegleichen, da ich eine Gilde leite, die sich ab und zu in Grauzonen des Gesetzes aufhält und die Drecksarbeit für die Regierung erledigt, für die andere Gilden sich zu schade sind. Viele haben noch die Vorurteile, Violent Phoenix wäre noch eine dunkle Gilde und verurteilen sie deswegen, während sie im gleichen Atemzug Graceful Tiger Vertrauen schenken, obwohl beide Gilden identische Geschichten haben ... Ich bin froh, dass es scheinbar noch ein paar Leute gibt, die nicht allzu verbohrt und uneinsichtig sind. Deine Entschuldigung ist also angenommen. Und sei dir versichert, Vorsicht ist etwas gutes und war in diesem Fall zwar verständlich, doch es ist riskant einem Adligen einen Wunsch abzuschlagen. Ich habe Kontakte in der Welt des Adels, die sofort Beschwerde beim König eingereicht und dir so einen Aufenthalt in einem Kerker beschert hätten. Auch wenn es dir nicht passen sollte was ich nun sage, habe ich einen gut gemeinten Ratschlag für dich: Sobald du einem Adligen begegnest, sei lieber geheuchelt kriecherisch und lese ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Wenn du das nicht tust findest du dich vielleicht schneller in einer Zelle wieder als dir lieb ist, und dann kannst du deiner Gildenmeisterin auch nicht mehr helfen."
Nun legte Gin als Zeichen seiner nun endlich vollkommen eingetretenen besänftigung Mugen ab. Er nahm die Waffe samt Scheide von seiner Kleidung ab und lehnte es neben sich an. So war es griffbereit, doch gleichzeitig ein deutliches Zeichen friedlicher Absicht.
"Und um dir nun auch deine letzte Sorge zu nehmen, möchte ich dir sagen, dass ich wirklich nur zum Reden hier bin. Ich weiß gerne, wie die Gildenmeister der anderen großen Gilden zu mir stehen, vor allem weil ich von den deutlichen Feindseligkeiten von Graceful Tiger nicht erfreut bin. Die damaligen Gildenmeister von Fairy Tail und Heroic Dragon schienen nicht direkt etwas gegen meine Gilde und mich zu haben, doch durch den Wechsel der Gildenmeister bei beiden Gilden stehe ich nun wieder am Anfang und muss in Erfahrung bringen, wer einen Groll gegen meine Gilde hegt und wer nicht. Ich hoffe das reicht dir als Begründung um beruhigt zu sein, dass deiner Meisterin kein Leid geschieht, solange sie es nicht selbst provoziert."

Zatana hatte nichts weiter gesagt oder getan, sie war einfach ruhig in der Nähe ihres Gildenmeisters stehen geblieben... verborgen und unerkannt, zudem jeder Zeit bereit alles nieder zu strecken, was drohte ihrem Gildenmeister gefährlich zu werden. Sie ließ ihren Blick über die Anwesenden in der Gildenhalle schweifen, inzwischen wurde es hier ein wenig voller, aber die Leute interessierten die Frau nicht weiter. So folgte sie Ginawai und Denzel, der Mann der sich ihnen zuvor in den Weg gestellt hatte, dass Essen hatten sie auch dabei. Yuiko schickte die drei Personen schon mal vor in ihr Büro, sie würde nach kommen, sobald sie etwas erledigt hatte. So folgte Zatana den Männern ins Büro, drehte sich aber noch mal kurz in der Gildenhalle um, sie spürte eine starke Präsenz, konnte diese aber nicht zuordnen.

Im Büro angekommen stellte man das Essen ab und Ginawai meinte, er würde nicht ewig auf Yuiko mit dem Essen warten, schließlich würde es irgendwann kalt werden und dann war es schade um das Essen, dass fand Zatana auch. Kurz unterhielt sich Ginawai noch mit Denzel, Zatana nahm derweil auf einem Sofa Platz, darauf achtend, dass ihr Mantel sie weiterhin verborgen hielt. Bis auf Denzel war niemand im Büro und Zatana schätzte ihn als keine sonderliche Gefahr ein. Es war schön für sie sich ein bisschen Erholung zu gönnen... die letzten Stunden waren ziemlich nervenaufreibend gewesen. Sie schaltete ab und hörte auch nur brüchstückhaft was der Gildenmeister mit diesem Denzel zu besprechen hatte.

Zatana.&&.Yuiko.&&.Denzel.&&.Ginawai
Im Nu, siehst du, die Wahrheit ist tabu.

Ob sie ein schlechtes Gewissen hatte weil sie Mukurou bei dem Fremden gelassen hatte, der Heroic Dragon beitreten wollte? Nein. Warum auch? Die schneeweiße Eule war zwar sicherlich nicht zum Kampf ausgebildet und in einen richtigen Kampf würde Yuiko ihn niemals mit nehmen, aber … nun ja … er war eine Eule! Wenn ihm Gefahr drohte konnte er sich schon irgendwie verteidigen. Ob mit seinem Schnabel oder der Flucht. Sie schätzte den Fremden jedoch nicht so ein als das er Mukurou
etwas antun würde. Warum auch? Doch eigentlich war dies gerade weniger wichtig. Viel wichtiger hingegen war es nun sich mit dem anderen Gildenmeister auseinander zu setzten. Nachdem sie also noch einmal kurz mit Noah gesprochen hatte war sie auch schon wieder auf dem Weg zu ihrem Büro. Dabei hatte sie Nero ganz vergessen. Aber auch Yuiko konnte nun mal nicht an alles denken und diese neue Situation war für sie kein Zuckerschlecken. Hoffentlich waren die anderen Gildenmeister nicht genau so. Vermutlich wäre es ziemlich egal wie die anderen Gildenmeister waren, denn sie würde vermutlich so oder so bei jedem eine gewisse innere Anspannung verspüren. Sie stand noch einige Sekunden vor der Tür des Büros, atmete tief ein und wieder aus und bereitete sich innerlich darauf vor was auf sie zukam.

Insgesamt hatte Yuiko ca. 2 Minuten gebraucht um nach zu kommen. Sie öffnete die Tür, ungewöhnlich, leise. Sonst wäre die Tür wohl eher aufgesprungen, fast so wie bei Takuya als dieser vorhin zur Gildenhalle rein kam. Doch äußerlich erschien Yuiko ruhiger als sonst, dies bedeutete jedoch nicht das sie es auch innerlich war. Ganz und gar nicht. Sie würde nach diesem Gespräch erst einmal irgendetwas brauchen um wieder runter zu kommen.
„Entschuldigt die kleine Verzögerung“, lächelte sie nun und sah sich um. Die Fremde hatte es sich gemütlich gemacht und Ginawai saß dem Platz gegenüber den sie ab heute ihren nennen durfte. Es war noch ein wenig ungewohnt in dieses Büro zu gehen mit dem Wissen das sie hier nicht war um jemanden etwas zu erzählen oder um etwas zu bitten, sondern das sie nun die jenige war die die Verantwortung hatte.

Sie schloss die Tür hinter sich und setzte sich dann auf ihren Platz. Wohhaaa..., es war ein berauschendes Gefühl. Selbstverständlich kannte sie das Büro, doch dieser Sichtweisen Wechsel sorgte dafür das Yuiko das Gefühl hatte alles neu zu entdecken. Sie war ganz aufgeregt! Aber das musste warten. Auch wenn Yuiko am liebsten das ganze Büro auf den Kopf gestellt hätte um sich hier richtig ein zu leben. „Also, Ihr sagtet das Ihr mit mir sprechen wolltet. Worum geht es denn?“, begann sie nun das Wort zu ergreifen. Sie wusste das es falsch war nur still da zu sitzen und nichts zu tun. Denn so könnte man den Eindruck bekommen das sie Angst hatte und unsicher war. Zugegeben, ein wenig unsicher war sie auch, aber solche Dinge zeigte man als Gildenmeisterin nun mal nicht. Immerhin könnte diese Schwäche sie angreifbar machen.

Ihre Unsicherheit wäre jedoch um einiges Größer wenn sie hier alleine sitzen müsste. Doch das musste sie nicht. Denzel war bei ihr und er hatte eine beruhigende Wirkung auf das sonst eher aufgedrehte Mädchen.

Spoiler:

Ah, da war sie also. Jetzt ging das kleine Spielchen los, bei welchem er alle Register ziehen musste, damit er die Wahrheit aus ihr heraus bekam und dies auch erkannte. Er konnte sich keine Fehler leisten.
Sie setzte sich an den Stuhl, schwieg einen Augenblick und fragte dann, worum es ging. Gin lächelte sie freundlich, wenngleich auch gespielt, an.
"Oh, erst einmal zwei recht unwichtige Dinge für unser Geschäft, aber doch recht interessant für uns beide als Person ... und noch etwas sehr wichtiges. Ich bin hier um mir einen ersten Eindruck von Euch zu machen und zum Aufstieg zur Gildenmeisterin zu gratulieren, Verehrteste. Bisher muss ich sagen, dass der erste Eindruck mit gefällt.
Doch ich würde sagen, wir gehen ohne Umschweife zu dem wichtigen Thema über, welches ich mit Euch zu besprechen habe. Wir haben sicherlich beide noch etwas zu tun und können nicht den ganzen Tag reden. Doch zuerst ..."
Er probierte nun von der gut riechenden Speise, die vor ihm stand und nickte dann Yuiko zu. Er nahm nun den Teller hoch, schlug ein Bein über das andere und stellte ihn dann auf eben diesem ab, so dass er sich nicht allzu weit vorbeugen musste, sondern zurück gelehnt sein konnte, wenn er zwischen seinen Fragen und Erklärungen etwas aß.
"Das ist gut gelungen. Wenn meine Köche doch nur so viel Talent hätten. Wollt ihr meinen Bediensteten keinen Unterricht geben ? Die Bezahlung wäre gut.", sprach er anerkennend, nachdem er geschluckt hatte. Er gab ihr kurz Zeit zum antworten, bevor sein Gesicht nun ernst wurde.
"Nun ja, jetzt aber zum Hauptgrund meines Auftauchens in Eurer Gilde, dem Verhältnis zwischen Heroic Dragon und Violent Phoenix. Ich habe ja bereits angemerkt, dass die Gilden bisher nicht gerade sympathisiert haben, doch wenigstens koexistieren konnten, ohne gleich Mordversuche zu starten ... Es wäre jedoch mehrfach beinahe zu Kämpfen gekommen. Nun, wo Lisara abgesetzt wurde, war ich mir nicht mehr so sicher was geschehen würde, da Henry Leonhart ernannt wurde, welcher nicht gerade dafür bekannt ist, dunkle Gilden zu dulden. Und es schmerzt mich das Violent Phoenix noch immer als eben solche angesehen wird ... Ich denke mit Henry als Gildenmeister wäre es unweigerlich zum Kampf gekommen. Nun seid Ihr jedoch auf dem Posten, meine Teure, und ich wüsste gerne, wie Ihr zu Violent Phoenix steht und welche Rolle ihr in Zukunft spielen würdet. Seit ihr ebenfalls von Vorurteilen und Hass gegen meine Gilde zerfressen, so dass ihr nicht erkennt, dass ich versuche sie zu bessern, wie einige eurer Mitglieder es glauben, oder macht Ihr euch lieber selbst eine Meinung und schaut erst einmal, was ich tue und was nicht ? Und wie steht ihr zu der Einmischung in den vermutlich herannahenden Konflikt zwischen Graceful Tiger und Violent Phoenix, welcher, so muss ich leider sagen, vermutlich immer näher rückt, da zwischen diesen beiden Gilden die Spannungen inzwischen geradezu greifbar sind ?"
Nach diesen Fragen lehnte sich Gin nun ein Stück weiter zurück und fing an langsam zu Essen, während er seine Augen in jeder Sekunde in der es möglich war auf Yuiko gerichtet hielt. Er war gespannt, was sie sagen würde. Und noch gespannter war er, wie ihr Auge dabei aussah, wenn sie es sagte, ob sie log oder die Wahrheit sprach ...

Dieser Denzel zog sich in den Hintergrund zurück, so wie Zatana es getan hatte... immer noch verborgen unter ihrem Mantel, saß sie auf einem Sofa im Büro und beobachtete das Geschehen. War Denzel für die neue Gildenmeisterin von Heroic Dragon, so etwas wie Zatana für ihren Gildenmeister war? Langsam kam es ihr so vor, vermutlich hätte sie ganz ähnlich wie er reagiert... bei ihr war der Beschützerinstinkt auch ganz klar ausgebildet.
Inzwischen hatte auch die Gildenmeisterin ihr Büro betreten und setzte sich auf den Stuhl, der nur dem Gildenmeister selbst gebührte, hinter dem Schreibtisch. Neugierig verfolgten Zatanas Blicke nun die Handlungen von Ginawai und Yuiko, es würde sicherlich sehr interessant sein, einem Treffen unter zweier Gildenmeister mit zu erleben.
Inzwischen hatte auch Zatana sich etwas von dem Essen genommen und versuchte es zu Essen... ohne das ihr Mantel sie offenbarte. Doch sie konnte den Worten ihres Gildenmeisters nur zu stimmen, das Essen schmeckte wirklich wunderbar.

Inzwischen kamen die beiden Gildenmeister zum Thema, warum Ginawai überhaupt hierher gekommen war. Zatana war sich sicher, dass er die Beziehung zu Heroic Dragon nun verbessern wollte, wo die Gilde nun einen neuen Gildenmeister hatte... so konnte man eine Art Neuanfang wagen.

Zatana.&&.Yuiko.&&.Denzel.&&.Ginawai
Im Nu, siehst du, die Wahrheit ist tabu.

Kaum hatte sich die neue Gildenmeisterin hingesetzt, begann sie auch schon mit dem Fuß zu wippen. Ob sie das still sitzen je lernen würde? Nein, vermutlich nicht. Dafür hatte sie einfach viel zu viel Energie. Selbst in einer solchen Situation konnte sie dies nicht unterdrücken. Schlimm war dies bestimmt nicht, denn immerhin verhielt sie sich ja sonst nicht wie ein hyperaktives Kind, sondern klang teilweise erwachsener als man es von ihr kannte. Hoffentlich konnte sie dies so auch weiterhin halten und würde nicht von jetzt auf gleich in ihr altes Muster fallen. Denn das wäre alles andere als angebracht.
Der violetthaarige ergriff das Wort und erklärte das er sich einen Eindruck von ihr machen wollte, welcher bislang auch recht positiv auszufallen schien. Desweiteren gratulierte er ihr zum Aufstieg und ein wenig schüchtern lächelte Yuiko. „Danke“, bedankte sie sich ein wenig wortkarg. Es waren nun mal verschiedene Dinge zwischen dem das man selbst weiß aufgestiegen zu sein, dem was die eigenen Leute darüber dachten und dann noch die Aufmerksamkeit außerhalb der Gilde. Ein ganzer Satz wäre vielleicht ein wenig netter gewesen oder erweckte einen besseren Eindruck, aber sie selbst wusste das sie dann wieder von sich in der dritten Person gesprochen hätte und das wäre vermutlich noch komischer rüber gekommen, als ein einzelndes Wort.
Kurz darauf probierte er von dem Essen und lobte dies. Als er meinte das er sich wünschte das seine Bediensteten so kochen könnten, zeigte sich auf ihrem Gesicht ein grinsen. „Früh übt sich nun mal!“, erwiderte sie, ehe sie nach einer kurzen Pause dran hing: „Aber es freut mich das es schmeckt“.

Doch danach wurde sein Gesicht ernster und er erklärte sein Anliegen. Die beiden Gilden schienen nie so wirklich gut miteinander aus zu kommen, schafften es aber zumindestens sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu springen. Doch so wie ihr gegenüber das aussprach, schien es nur eine Frage der Zeit gewesen zu sein und auch Yuiko selbst wusste das der ein oder andere recht angespannt auf Violent Phoenix reagierte. Er sprach weiter und kam auf die vorherigen Gildenmeister zu sprechen. Die kleinere nickte ab und an um zu zeigen das sie ihm aufmerksam zuhörte. Sie teilte die Meinung das es mit Henry zum Kampf gekommen wäre. Zwar war dieser auch nur kurzzeitig da, aber er hatte genug Staub aufgewirbelt. Warum hatte man ihn überhaupt zum Gildenmeister ernannt? Das würde Yuiko vermutlich nie verstehen, aber vermutlich musste sie das auch gar nicht. Dann kam er zu dem Punkt was sie von seiner Gilde hielt. Ob sie diese auch einfach als dunkle Gilde abstempelte oder ob sie abwarten und Tee trinken würde. Zugegeben, es war eigentlich überhaupt nicht Yuikos Art abzuwarten, andererseits war sie fair und wollte jedem eine gerechte Chance geben. Nachdem der andere also ausgesprochen hatte hielt Yuiko kurz inne.

„Auf keinem Fall würde ich Violent Phoenix als dunkle Gilde betiteln, denn ich bin mir sicher das Ihr eine menge dafür getan habt, damit sich dies ändert. Einen Ruf oder ein Image zu ändern hingegen erscheint mir wirklich als schwer. Aber da es sich bei eurer Gilde nun um eine offizielle Gilde handelt, wüsste ich nicht warum ich euch nicht einen Chance geben sollte. Jeder kann sich ändern und meiner Meinung nach habt ihr diese Chance verdient. Von meiner Seite aus soll es also keine Konflikte geben.“, ergriff sie nun das Wort. Konnte man das so sagen? Oder klang es falsch? Ihr Blick fiel zu Denzel, dann auf die Begleitung von Ginawai,  ehe sie wieder zu dem Gildenmeister direkt sah. „Was euren Konflikt mit Graceful Tiger angeht … Im Prinzip ähneln sich eure Gilden. Ihr wart beides einmal dunkle Gilden die nun dafür kämpfen dieses Image weg zu bekommen. Und solange ich die Hintergründe eures Konfliktes nicht kenne, werde ich mich vorerst auf keine Seite stellen. Dafür gibt es weder für mich, noch für die Gilde keinen Grund.“, erklärte sie weiter. Zugegeben, der ein oder andere hatte vielleicht einen Grund sich auf die Seite von Graceful Tiger zu stellen. Doch Yuiko sah kaum Unterschied zwischen den Gilden, warum also sich auf eine Seite stellen? Mal ganz davon abgesehen, das sie weder sich selbst, noch einen ihrer Gildenmitglieder, in einen Konflikt ziehen wollte, welcher sie doch eigentlich gar nichts anging.

Erneut wandte sie ihren Blick an die Fremde. Sie hatte noch kein Wort gesagt, hatte aber zumindestens gegessen. Sie hielt sich verdeckt und Yuiko war klar das sie nicht erkannt werden wollte. Warum das so war wusste sie jedenfalls nicht und eigentlich würde sie genau das interessieren. Aber sollte sie einfach nachfragen? Durfte sie sich das erlauben? Wenn sie nicht unbedingt Gildenmeisterin wäre, so hätte sie diese Frage vermutlich schon längst gestellt. Wenn ich Frage dann sieht es so aus, als wäre ich total neugierig. Aber eigentlich bin ich das ja auch! Aber ich will auch nicht unhöflich sein. Ich meine momentan scheint man ja ganz gut mit ihm reden zu können und ich möchte nicht das sich das wieder ändert. Die kleine Vorstellung in der Gildenhalle hat mir gereicht. Zugegeben, seinem ersten Eindruck nach würde ich fast schon sagen das man ihm es ansieht das er einst aus einer dunklen Gilde stammt. Aber das hat sich geändert und ich will ihm eine Chance geben. Ich weiß nur nicht ob er das dunkle Gilden'-Image wirklich los wird, wenn er jedes mal genau so in einer Gilde auftaucht, ich meine … das vermittelt doch ein komplett falsches Bild ...Oder irre ich mich da? Hmh. Keine Ahnung. Eigentlich ist es ja auch seine Sache und nicht meine., dachte sie sich ehe sie einen entschloss fasste. „Ich will ja wirklich nicht unhöflich erscheinen oder so,  aber es würde mich dennoch brennend interessieren warum euer Partner sich so verdeckt hält“, sprach sie es dann aus, ehe sie vor Neugier platzen würde. Sie wollte ja nicht einmal wissen wer die Fremde war – auch wenn sie nichts gegen diese Information ein zu wenden hätte - , es reichte ihr wenn man ihr erklärte warum sie sich verdeckt hielt. Klar, man könnte einfach sagen um nicht erkannt zu werden, aber warum wollte diese Person nicht erkannt werden?
Sie hoffte das ihre Neugier sie jetzt nicht eine all zu blöde Situation brachte, wäre ja zumindestens nicht das erste mal ….

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