Reikas Büro

cf: Reikas Zimmer

Sie hatte die richtige Tür gefunden, drehte den Knauf um und trat nach drinnen; Azura stets unmittelbar hinter ihr. Aufmerksam sah die Rothaarige sich in dem großen Raum um, erblickte eine Couch, einen Schreibtisch, viele Schränke, ein großes Fenster und vieles mehr. Langsam lief sie zu der Couch, ließ sich darauf nieder, überschlug ihre Beine und blickte sich weiter um. Dabei fiel ihr Blick auf ein Bild auf dem Schreibtisch, nach dem sie griff und es herumdrehte. Eine junge Frau mit schwarzen Haaren und blauen Augen strahlte sie an. Das musste Rin sein, die Eismagierin, die Reika in ihren Bann gezogen hatte. Kopfschüttelnd stellte Misaki das Bild zurück und lehnte sich entspannt zurück. Sie hätte nur allzu gern gewusst, was da unten vor sich ging, doch würde ihre Schwester sie schon noch früh genug darüber aufklären. Vermutlich hatte all das hier mehr Gutes, als Schlechtes. Sie hatte endlich mit der Wahrheit herausgerückt, würde einige Bündnisse zu Graceful Tiger aufbauen – Bündnisse waren niemals schlecht – und hatte nun eine Familienangehörige mit einigem an Einfluss. Dabei hin und wieder mal die ein oder andere Emotion auszutauschen würde sie sicher irgendwie überleben. Die kleine Exceed ließ sich auf Misakis Schoß nieder und die junge Frau blickte sie für einen Moment grimmig an, dann seufzte sie jedoch und begann sie zu streicheln. Es war ein ungewohntes Gefühl, doch irgendwo hatte es etwas überaus Beruhigendes.

Die Tür öffnete sich erneut und Misaki wandte ihren Blick in diese Richtung, erwartete sie doch ihre Schwester würde hindurch treten. Demnach staunte sie nicht schlecht, als ihrer statt ein hoch geschossener Mann mit weißem Haar sich der Couch näherte und mit etwas Abstand neben Misaki Platz nahm. Dabei machte er einen kurzen Kommentar zu der Exceed und stellte sich anschließend als Gildenmeister von Raging Fenrir vor. Wo war sie denn jetzt hineingeraten? Ein Treffen zweier Gildenmeister … vielleicht sollte sie besser gehen? Andererseits konnte so ein Gespräch zwischen zwei so mächtigen Magiern sicher interessant werden, wobei sie Dante in ihrem ganzen Leben noch nicht einmal gesehen hatte und von Raging Fenrir als Gilde hatte sie eigentlich auch absolut keine Ahnung. Dennoch nickte sie ihm kurz zu und entgegnete: „Mein Name ist Misaki Kinoshita, ich bin ein Mitglied von Heroic Dragon. Sie stören keinesfalls.“ Das war sicher eine seltsame Situation, doch er würde damit wohl zurechtkommen. Im gleichen Moment betrat Reika das Büro. Sie hatte sich nun doch umgezogen, wohl weil ein Bikini für ein seriöses Gespräch zwischen Gildenmeistern sicher wenig vorteilhaft war. Eigentlich spielte Misaki noch immer halb mit dem Gedanken sich zu erheben und einfach zu gehen, doch Reika kam ihr zuvor und bot ihr an zu bleiben und zuzuhören, damit sie ihr Gespräch später fortführen konnten. Dieses Angebot brauchte sie sich nicht lange durch den Kopf gehen zu lassen, also nickte sie nur und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder Dante zu, dem Reika eine Frage gestellt hatte.

„So könnte man es nennen“, entgegnete Misaki trocken auf Dantes Frage. Sie war sich nicht ganz sicher, ob es ihr gefallen sollte, wenn er wusste, dass sie einer gemeinsamen Familie angehörten, dich hätte sie gar nichts erwidert oder das ganze abgestritten wären vielleicht unangenehme Nachfragen gefolgt. Also hüllt sie sich ab jetzt lieber wieder in Schweigen und verfolgte mit großem Interesse, wie der hochgewachsene Mann von seiner Gilde und deren Zahlen berichtete. Ja, dass Raging Fenrir nicht unbedingt die stärkste Gilde war, wusste sie. Immerhin war dies eine der Gilden von denen sie erst ganz spät gehört hatte. Und je schwächer eine Gilde war, desto weniger interessierte sie sich im Grunde dafür. Allerdings wurde das Gespräch erst richtig spannend, als Dante Reika auf das gespannte Verhältnis zwischen Violent Phoenix und Graceful Tiger ansprach. Es war tatsächlich allgemein bekannt, dass es gewisse … Unzulänglichkeiten zwischen den beiden Gilden gab, doch was genau diese waren wusste Misaki nicht. Etwas, wonach sie ihre Schwester sicher später noch befragen konnte. Nun saß sie aber einfach nur da und streichelte weiter über Azuras Kopf.

Misaki staunte nicht schlecht, als der Gildenmeister von Raging Fenrir sein zweites Anliegen ansprach. Er bot Reika so etwas wie ein Abkommen an, nicht direkt ein Bündnis, sondern eher eine zwanglose Zusammenarbeit. Seine Gilde würde sich für Graceful Tiger ein wenig umsehen und im Gegenzug erhielt er eben Aufträge … soweit Misaki das verstand. Es ging dem Mann lediglich darum, mehr Aufträge für seine Gilde zu erhalten, damit mehr Einnahmen da waren. Zumindest war das die einzig logische Schlussfolgerung. Es sei denn er wollte noch etwas anderes im Gegenzug dazu haben. Allerdings verlor er bisher kein Wort darüber. Stattdessen war Reika kurz aufgestanden und hatte zwei Papiere geholt, die sie Dante nun zeigte. Misaki schielte leicht darauf und erkannte zwei Frauen, wobei die eine eher aussah wie ein Mädchen. Diese beiden waren also aus Graceful Tiger verschwunden. Und Reika hielt es für unwahrscheinlich, dass sie die Gilde aus freien Stücken verlassen hatten, wobei sie eine von ihnen ganz besonders hervorhob. Die Stirn runzelnd hüllte Misaki sich weiterhin in Schweigen. Was sollte sie im Moment auch großartig anderes tun als hier zu sitzen und dem Gespräch zu folgen. Es war doch interessant, dass keiner der beiden sich daran störte ein Mitglied einer dritten Gilde anwesend zu wissen, während sie über so eine Art von „Bündnis“ sprachen. Immerhin konnte sie so etwas wie eine Spionin sein … wer konnte im Moment schon sagen, dass sie wirklich von Heroic Dragon war? Ihr Gildenzeichen war immerhin unter ihrer Kleidung versteckt. Sie selbst wäre wesentlich misstrauischer gewesen, hätte zuerst alles überprüft, bevor sie so etwas vor einer – mehr oder weniger – Fremden besprochen hätte. Dabei fragte sie sich, ob das Reika normale Umgangsform war … ob sie oft so blindes Vertrauen in andere steckte, Menschen die sie erst seit kurzem kannte. Und dabei kam sie nicht umhin sich zu fragen, ob das taktisch wirklich klug von ihrer Schwester war. Aber vielleicht war sie einfach nur von zu vielen Zweifeln gefüllt … vielleicht hatte sie selbst einfach zu wenig Vertrauen in die Menschen. Allerdings hatte sie erfahren, wozu Menschen fähig waren, wenn sie wollten. Und ihr Vater war da ganz sicher nicht die einzige Person gewesen, es gab immer Personen die schlimmer waren als die, die man kannte. Ihr Blick glitt kaum merklich zu dem großen Fenster hinter dem Schreibtisch und sie sah eine Weile gedankenverloren nach draußen, ehe das Gespräch zwischen den beiden Gildenmeistern weiterging.

Endlich wandte der Weißhaarige sich auch an Misaki und kam auf den Punkt zu sprechen, über den die Rothaarige die ganze Zeit nachgedacht hatte. Sie hob eine Hand und winkte damit ab. „Meine Lippen sind versiegelt“, entgegnete sie mit monotoner Stimme und erhob sich dann langsam. Sie warf ihrer Schwester einen knappen Blick zu und murmelte dann: „Ich denke ich werde jetzt gehen. Es wird langsam dämmrig draußen und das Magnolia ist nicht gerade um die Ecke. Vielen Dank für die Einladung und das Wasser, sowie das nette Gespräch.“ Mit diesen Worten empfahl sie sich und öffnete die Tür des Büros, lief nach draußen und hinunter in die Empfangshalle. Dort bemerkte sie ein Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren, von dem sie glaubte es schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Doch schob sie diesen Gedanken kurzerhand beiseite und verließ das Gildenhaus mit strammen Schritten.

tbc: Heroic Dragon Gildenhaus - Haupthalle

Reika schenkte Hotaru ein strahlendes, selbstbewusstes Lächeln, als sie meinte, dass sie nicht die Prinzessin von Fiore sei... "Entschuldigt, wenn mein Verhalten euch stört, aber ich wurde nun mal so erzogen, dass ich mich benehmen kann. Und selbst wenn ihr keine Prinzessin seid, so seid ihr dennoch eine Frau von Bedeutung in diesem Land und diese werde ich deswegen auch mit Respekt und Anstand behandeln."
Hotaru nickte höflich und folgte dann Reika die Treppe nach oben in ihr Büro, denn dort würden sie ungestört sein, meinte die Gildenmeisterin von Graceful Tiger. Als sie in dem Büro angekommen waren, sah sich Hotaru erst mal um und ein mulmiges Gefühl beschlich sie... irgendwie kam ihr das ganze hier, Graceful Tiger und die Gildenmeisterin, so gar nicht wie eine dunkle Gilde vor...
Oder war dies alles nur die Fassade einer offiziellen Gilde und die dunklen Geschäfte wurden hinter dem Schleier abgewickelt? Hotaru blieb schweigsam im Raum stehen, sie würde nicht reden oder sich hinsetzen, wenn man ihr dies nicht anbot. Ihr ganzes Leben lang war sie in Gepflogenheiten des Adels eingewiesen worden und so schnell würde sie diese auch nicht ablegen.

Reika meinte, sie war ein so höfliches Auftreten einfach nur nicht gewohnt und deswegen reagierte sie so komisch. Hotaru nickte nur daraufhin... und setzte sich gegenüber von Reikas Schreibtisch, als sich diese an den Schreibtisch setzte und auch Hotaru einen Platz anbot.
Neugierig, so wie es schien, wartete Reika nun darauf was Hotaru wollte. Diese war ein wenig nervös und nestelte an dem Saum ihres Kimonoärmels. Ihre weiße Schlange Sôgesei merkte, wie nervös Hotaru war und wurde auch unruhig, blieb aber im Kimono von Hotaru versteckt. Sie war auch schon so unheimlich nervös, als sie die Gilde betreten hatte....
"Also...", Hotaru holte tief Luft und fing an zu erzählen, "bei Graceful Tiger handelt es sich ja inzwischen um eine offizielle Gilde, den Gerüchten zu Folge ist dies allein ihr Verdienst, Fräulein Kinoshita." Sie machte eine kurze Pause und dachte nach, wie sie es am besten sagen könnte: "Den Gerüchten zu Folge war Graceful Tiger auch mal eine dunkle Gilde und... mir ist ebenfalls ein Gerücht zu Ohren gekommen, dass es sich bei Graceful Tiger immer noch um eine dunkle Gilde handelt... welche sich hinter dem Deckmantel einer offiziellen Gilde versteckt. Ich würde gerne wissen, Fräulein Kinoshita, ob was an den Gerüchten wahr ist." Hotaru atmete aus, als sie diese Worte endlich los geworden war... war sie nun in Gefahr? Das konnte man nicht sagen, Reika wusste nicht wer sie war und sie hatte ja alles nur auf Gerüchten aufgebaut... Aber vielleicht hatte sie heute mehr als nur einmal Glück...

Schon allein an Reikas Reaktion konnte Hotaru erkennen, dass irgend etwas nicht stimmte. Die rothaarige, junge Frau atmete einige Male tief ein und aus... die Gerüchte klangen in ihren Ohren scheinbar nicht besonders angenehm. Hotaru hielt den Atem an, als Reika anfing zu sprechen, denn sie schien recht aufgebracht. Sie bestätigte, dass Graceful Tiger früher eine dunkle Gilde war und durch sie auf den Weg einer offiziellen Gilde gekommen war, aber sie beschwor Hotaru regelrecht, dass nichts an dem Gerücht dran war... dass Graceful Tiger immer noch eine dunkle Gilde mit dem offiziellen Deckmantel war... Hotaru hatte wohl heute kein zweites Mal Glück....
Doch sie riss sich zusammen, sie durfte jetzt auf keinen Fall die Fassung verlieren... sie könnte sonst ihre Gilde in Gefahr bringen. Zeit über alles nach zu denken hatte sie ja später auch noch...
"Okay ich glaube euch, Fräulein Kinoshita, dass Graceful Tiger wirklich eine offizielle Gilde ist und nichts mehr mit dunklen Machenschaften zu tun hat. Ich weiß ja auch nicht wer diese Gerüchte in die Welt gesetzt hat, sie sind mir nur einfach zu Ohren gekommen, als ich wieder in Fiore angekommen war..." Reika hatte sie außerdem gefragt, warum Hotaru sie besucht hatte, da man sie für gewöhnlich nicht besuchte, es sei denn es handelte sich um einen Auftrag... "Nein, Fräulein Kinoshita. Ich bin aus der Kamisama-Familie und in meiner Familie wird Magie vererbt. Ich für meinen Teil beherrsche auch ein wenig Magie, dann möchte man doch meinen, dass ich mich für die Belange der Magiewelt doch interessieren sollte, oder? Deswegen war ich hergekommen... um euch kennen zu lernen und um diesen Gerüchten nachzugehen." Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: "Ich habe heute noch einiges zu tun. Also wenn ihr kein Anliegen mehr habt, Fräulein Kinoshita, werde ich mich auch bald wieder auf den Weg machen."

Nun was Reika sie fragte war wirklich eine berechtigte Frage, aber Hotaru konnte darauf wirklich nicht ehrlich antworten... Wenn Graceful Tiger wirklich eine dunkle Gilde gewesen wäre unter dem Deckmantel einer offiziellen, dann hätte sie der Gilde ein Bündnis mit Cursed Gryphon angeboten... aber so... musste sie sich etwas anderes ausdenken. "Dann hätte ich wohl Pech gehabt, wenn Graceful Tiger wirklich eine dunkle Gilde gewesen wäre. Sie halten mich jetzt sicherlich für naiv, Fräulein Kinoshita, aber ich verlasse mich gerne auf mein Gefühl... und mein Gefühl hat mir gesagt, dass ich hier nicht in Gefahr bin..."
Reika meinte darauf hin nun auch, dass sie kein Anliegen mehr hatte und sie wollte nur das Hotaru anderen Leuten erzählte, dass an dem Gerücht, dass Graceful Tiger immer noch eine dunkle Gilde war kein Fünkchen Wahrheit war. Hotaru nickte und lächelte Reika freundlich an: "Ich werde meines bestes geben, damit dieses Gerücht aus der Welt verschwindet, es ist schließlich nicht fair, wenn sich so etwas über eine ehrenhafte Gilde verbreitet." Hotaru stand nun auf und strich ihren Kimono glatt. Kurz darauf verabschiedete sie sich von Reika: "Es hat mich auch erfreut, sie kennen zu lernen Fräulein Kinoshita. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag."
Sie deutete noch einen Knicks an, bevor sie erst das Büro verließ und dann das Gildenhaus von Graceful Tiger. Draußen, nachdem sie sicher gehen konnte das sie unbeobachtet war, verwandelte sich Hotaru in eine Biene und flog in Richtung Crocus Town...

cf: Erdgeschoss

Wenige Zentimeter vor der Tür zum Büro ihrer Verlobten hielt Rin inne, die Hand bereits auf der Klinke liegend. Es war halb Eins in der Frühe und sie fragte sich, ob Reika wirklich noch dort saß und arbeitete oder ob sie bei der Arbeit eingeschlafen war? Das wäre nicht das erste Mal. Aber vielleicht würde sie sie auch gar nicht hier antreffen und musste sich dann leise ins Schlafzimmer schleichen. Warum auch immer sie dieser Gedanke sie gerade so beschäftigte, sie drängte ihn beiseite und drückte die Klinke herunter. Langsam schwang die Tür auf und Rin steckte ihren Kopf durch den leicht geöffneten Spalt nach drinnen. Sofort flog ihr Blick zu Reikas Schreibtisch und blieb an der Rothaarigen hängen, die dort saß und in einen Stapel Blätter vertieft zu sein schien. Offenbar hatte sie nicht einmal mitbekommen, dass ihre Bürotür sich geöffnet hatte. Leise schlüpfte Rin nach drinnen, schloss vorsichtig die Tür hinter sich und durchquerte mit wenigen leichten Schritten den Raum, huschte durch die langen Schatten, die die kleine Lampe auf dem Schreibtisch im Rest des Raumes warf und positionierte sich hinter Reika, wobei sie ihr Kinn auf deren Schulter legte und ihr leise ins Ohr flüsterte: „Ist nicht schon lange Zeit für’s Bett, Kleines?“

Kichernd trat Rin einen Schritt zurück, nachdem Reika sich erschrocken zu ihr herumgedreht hatte. „Entschuldige, ich konnte nicht anders“, entgegnete sie und sah der Rothaarigen dabei zu, wie sie ihre Brille abnahm und sich die Augen rieb, ehe sie einen Blick auf die Uhr warf, nur um festzustellen, dass es offensichtlich schon ziemlich spät war. Ein etwas ernsterer Ausdruck machte sich auf Rins Gesicht breit. „Ich weiß ja, dass die Arbeit gemacht werden muss aber du solltest aufpassen, dass du nicht damit nicht kaputt machst, hörst du?“ Sie machte einen Schritt auf Reika zu und legte ihre Arme um deren Hüfte. „Immerhin will ich nicht, dass du mir hier zusammen brichst. Was meinen … unseren Auftrag angeht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Der verlief normal, denke ich. Es ist nichts allzu spektakuläres passiert. Aber ich habe zwei Leute kennen gelernt, ein altes Ehepaar. Auf der Heimfahrt.“ Das altbekannte Lächeln stahl sich zurück auf ihr Gesicht. „Und dabei ist mir eingefallen, dass wir unbedingt eine Hochzeit zu planen haben. Der Papierkram muss also erstmal warten.“ In diesem Moment fiel ihr ein, dass sie Shinji gar nicht davon erzählt hatte, dass Reika ihr einen Antrag gemacht hatte. Und zeitgleich fiel ihr ebenso ein, dass sie Reika davon berichten musste, dass Shinji wieder da war. „Oh oh … und weißt du, was noch passiert ist?“, sprudelte es nun plötzlich nur so aus ihr heraus. „Shinji. Ich habe Shinji unten in der Versammlungshalle getroffen! Und er ist kerngesund. Denke ich zumindest …“ Trotz der eher düsteren Atmosphäre des Zimmers strahlten Rins Augen in einem eisigen und gleichzeitig überglücklichen Blau. „Für ihn müssen wir eine „Willkommen zurück“-Party schmeißen und, und … oh! Asuna hat mir das Vertrauen zurückgegeben nach meinem Vater zu suchen.“ Gut, sie hatte zwar anfangs gesagt es wäre nichts spannendes passiert, doch letzten Endes redete sie unentwegt wie ein Wasserfall und verlor immer mehr Worte, die sie auf Reika niederprasseln ließ. „Ist das nicht großartig?!“