Eingangshalle der Gilde

Nach einer langen Zeit des herumsitzens und Zeitung lesens, geschah dann endlich etwas in der Gildenhalle. Doch was hätte Aeon darum gegeben, dass es nicht so etwas gewesen war ...
Raito kam hinein marschiert, scheinbar sturzbetrunken ... Das konnte ja heiter werden, so wie der Typ schon normalerweise drauf war ...
Und Aeon behielt recht mit seiner Annahme, da er von seiner Position aus genau hörte, was Raito zu Mio sagte. Und er konnte auch perfekt sehen, was Raito da tat ! WAS FÜR EINE BODENLOSE FRECHHEIT !!!
Doch um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen torkelte Raito auch noch weiter und begrapschte auch noch Ahri und kurz darauf die Begleitung von Naoto ! Das war zu viel !
Noch während Aeon zornig aufstand, prallten jedoch schon die Racheaktionen auf Raito. Eine von Naoto erschaffene Tomate, Ohrfeigen und einen Schlag in den Magen von Mio, direkt darauf noch eine ganze Schlag-Salve von Naotos Begleitung, welche sogar in einer Take Over Form noch nach ihm schlug und schließlich kam auch noch Ahri an, verpasste ihm eine saftige Ohrfeige, welche lauter war als alle anderen Treffer vorher, ehe sie ihn laut beschimpfte und ihn anbrüllte, dass sie ihn hasste. Dann wandte sie sich ab, weinend, und setzte sich erst einmal wieder. Die Tränen in Ahris Gesicht zu sehen waren schließlich der ausschlaggebende Punkt. Ein wahrer Gentleman würde das nicht einfach geschehen lassen.
Eilig marschierte er also durch die Halle. Er erhob die Hand bereits, während seines Ansturms. Dann kündigte er das näher kommende verderben mit vor Zorn bebender Stimem an.
"Ob nun Freund, Kamerad oder was auch immer und egal wie sehr im Rausch du auch bist, Raito, das geht zu weit !"
Die erste Ohrfeige war schallend laut und tat sogar Aeon selbst in der Hand weh. Dann packte er Raito am Kragen und schlug mit der freien Hand noch von jeder Seite weitere fünf mal auf das Gesicht des Mannes ein. Bei jedem der Schläge sagte er ein Wort.
"Ich ! Kann ! Einfach ! Nicht ! Glauben ! Dass ! Du ! Das ! Getan ! Hast !"
Und schließlich holte Aeon noch ein weiteres mal aus, dieses mal mit geballter Faust, ehe er Raito so heftig ins Gesicht schlug, dass er selbst nach vorne stolperte. Als er nun einen Schritt nach hinten machte, wedelte er mit der schmerzenden Hand und zog den Handschuh an eben dieser aus. Das erste was er auf seiner blassen Haut sah, war Blut, welches aus kleinen Verletzungen an seinen Fingerknöcheln sickerte. So fest hatte er zugeschlagen. Sein unversöhnlicher Blick richtete sich auf Raito.
"Ich habe noch nie etwas derart dreistes gesehen ! Auch wenn wir beide befreundet sind, so lässt meine Erziehung und meine Ehre als Mann doch nicht zu, dass ich einfach so mit ansehe, wie du direkt in Folge drei junge Damen belästigst ! Und Ahri-San weint sogar wegen dir, du inkompetenter, närrischer, absolut fehl-erzogener Volltrottel ! Ich will sehen, dass du dich bei ihr entschuldigst, und zwar ernsthaft, sonst garantiere ich dir, dass ich dich bis ans Ende deiner Tage folgen werde, egal wohin du auch gehst, bis sie dir vergibt ! HABE ICH MICH KLAR AUSGEDRÜCKT !!!?"
Aeon atmete schwer, während er diese Worte brüllte und gegen Ende hin Raitos Kopf mit einer Hand packte, zu Ahri drehte und mit seiner blutenden Hand eine Geste in ihre Richtung machte. Sollte jetzt noch eine dumme Aktion von Raito kommen, so würde der Geduldsfaden bei Aeon ganz reißen. Er war nun schon kurz davor, Raito zu einem Duell herauszufordern und ihn mit seinem Clocksword deftig zu verprügeln ... selten hatte Aeon auf so etwas eine derartige Lust verspürt, aber so wie er sich gerade benahm, hatte Raito es wirklich verdient.

Es war interessant gewesen... Kisho hatte sich auch so sehr betrunken, dass auch er nicht mehr richtig gerade gucken konnte und nun ja vermutlich wäre er nicht einmal bei der Gilde angekommen, wenn er sich nicht von seinem Kuschelwolf getragen hätte... Im Endeffekt kamen die beiden sturzbesoffenen Slayer aber doch in der Gilde an und Raito begrabschte erst mal die ganzen Mädchen, bevor er wieder bei Kisho antraf und versuchte mit ihm zu reden, was aber nicht so ganz klappte...
Denn scheinbar war seine Aktion nicht ganz so gut angekommen, plötzlich spürte er wie er etwas in den Nacken bekam und als er mit der Hand danach griff, spürte er, dass es Gemüse oder so was gewesen sein musste. Er drehte sich nach der Person um, die das getan hatte und sah Naoto. Grinsend winkte Raito diesem zu und bemerkte dann erst den Kürbis in den Händen des Magiers... den würde er doch nicht auch werfen oder? Zum Glück mischte sich ein großer Kerl ein, der zu Naoto meinte, dass er das mit dem Kürbis lieber lassen sollte... Glück gehabt.
Kurz darauf sah Raito in ein Paar Augen, sie waren schwarz und rot und er wunderte sich ein wenig, da er bemerkte... das die Augen zu Mio gehörten, diese verpasste ihm daraufhin zwei Ohrfeigen und brüllte ihn an, bevor sie ihm wieder den Rücken zu drehte.
Dann kam plötzlich die Blonde auf Raito zu, welche er auch begrabscht hatte und verpasste ihm auch einige Ohrfeigen, bevor sie sich in einen Tiger verwandelte, ihm mit ihren Pranken noch welche verpasste... was ziemlich schmerzhaft für ihn gewesen war und sie am Ende auch weg ging...
In Raito kam langsam das Gefühl auf, dass er etwas Falsches getan hatte... die Gewissheit trat ein, als Ahri nun auf ihn zu kam, ihn als 'Baka' bezeichnete, ebenfalls verprügelte und nun weinend davon lief... so etwas hatte er wirklich nicht gewollt.
Doch als wären die ganzen Schläge nicht schon genug gewesen, kam nun auch noch Aeon an, hielt eine ziemlich lange Standpauke und verprügelte Raito dabei rigoros. Da seine Aufmerksamkeitsspanne durch die Prügel und den Alkohol gelitten hatte, verstand er nicht ganz was Aeon sagte, jedoch verstand er eine Sache klar und deutlich, da diese ihm auch ziemlich deutlich gemacht wurde... von allen...
"Ja ähm", versuchte Raito irgendwie zusammen zu bekommen, während er noch ziemlich benommen war... von allem. "Entschuldigt die Damen, dass ich..." plötzlich kratzte er sich verlegen am Hinterkopf und fing an breit zu grinsen, bevor er weiter lallte: "Entschuldigt meine dämliche Aktion, ich bin ein ungehobelter, unhöflicher, widerlicher, dämlicher Kerl, danke für die Aufmerksamkeit." Auf seine Worte hin wurde Raito wieder ernst... da er auch seine Worte ernst gemeint hatte, ebenso alle Beleidigungen die er sich selbst gegeben hatte.
Nun meldete sich auch wieder Kisho zu Wort, der irgendetwas lallte und versuchte Raito zu schlagen, dieser reagierte nicht rechtzeitig genug und wurde von Kisho mit gezogen, als dieser auf Richtung des Bodens fiel, ob Aeon, der in ihrer Nähe stand, mitgerissen wurde war unklar... jedoch krachte Raito mit dem Rücken auf den Tisch hinter sich, welcher unter dem Gewicht der beiden Slayer zusammen brach.
Also Raito wieder zu sich kam lag er auf dem zersplitterten Tisch auf dem Boden und neben ihm lag Kisho... er versuchte sich auf zu rappeln, hatte aber starke Kopfschmerzen und schwankte deshalb erst mal, bevor er wieder auf die Beine kam. Er merkte aber, dass er am Kopf blutete...
Kurz darauf ging er zu Ahri an den Tisch, sah ihr verweintes Gesicht an und bekam ein schlechtes Gewissen, weil er die ganze Zeit seine Spielchen mit ihr gespielt hatte. Leise, sodass es wohl kaum jemand mithören konnte, sprach er nun zu ihr: "Ahri, es tut mir leid, was ich getan habe... den Anhänger habe ich von deinen Freunden, die du suchst. Ich hatte Mitleid und wollte nicht, dass du es erfährst... aber deine beiden Freunde sind tot, such nicht mehr nach ihnen..." Es war schwer für ihn solche Worte zu sagen, doch er fühlte sich wohler, wenn Ahri nicht weiter suchte... sie würde sicherlich nur enttäuscht darüber sein, was aus ihm geworden war.
Dann wandte er sich wieder an die Allgemeinheit, zeigte auf die Wunde an seinem Kopf und meinte lautstark und lächelnd: "Vielleicht sollte ich das mal untersuchen lassen, Bye~" Kurz darauf wankte er aus dem Gildenhaus hinaus...
...ob er bei einem Arzt angekommen ist, blieb ungewiss, da man den Magier für eine lange Zeit nicht mehr sah.

Aeon stand die ganze Zeit da und wartete, während nun auch ein Kerl, den er noch nie gesehen hatte, auf ihn zu kam und etwas lallte. Der Zeitmagier hatte garnicht wirklich bemerkt, wie dieser Kerl mit Raito das Gildenhaus betreten hatte, da seine Aufmerksamkeit erst durch Raitos Aktion hervor gerufen wurde. Nun war das allerdings eine andere Sache, da der Kerl scheinbar auch noch einen Schlag anbringen wollte, warum auch immer.
Er verfehlte jedoch, traf Aeon an der Schulter, kippte dann um und riss Aeon und Raito mit sich. Der Zeitmagier prallte dabei mit dem Kopf an einen Stuhl, wenigstens war es nicht der noch härtere Tisch gewesen, so wie bei Raito, und war erst einmal ein wenig benebelt, so dass er nur am Rande mit bekam, wie Raito sich entschuldigte.
Erst als Raito einen Abgang machte, blickte Aeon diesem wieder wirklich mit halbwegs funktionierendem Verstand hinterher. Dann schaute er zu dem Kerl, der neben ihm lag. Der, welcher ihn an der Schulter erwischt hatte. Freundlich wie er war, sagte er sich, dass es immerhin ein Versehen gewesen war. Er richtete sich auf und half dem, ihm noch unbekannten, Slayer auf.
"Guter Mann, beim nächsten mal weniger Alkohol trinken, dann ist der Treffer auch garantiert. Ich würde zudem erst einmal raten, dass Ihr euch erst einmal ein wenig ausruht und wieder nüchtern werdet, damit diese Situation nicht noch weiter eskaliert.", meinte er dabei mit einem Lächeln. Dann wandte er sich von Kisho ab und blickte zu Naoto, seiner Freundin, wenngleich diese auch in Katzenform war, und Yasuo, wo die beiden Kerle sich um einen Kürbis stritten, so wie es schien. Aeon wollte gerade dort auch noch eine Standpauke halten, dass ein verfluchter Kürbis alle mehr interessierte, als eine Lady, die gerade sexuell belästigt worden war, als Naoto meinte, er würde ihr nun seine volle Aufmerksamkeit schenken. Dann verwandelte er sich schon in einen Wolf und kuschelte sich an sie. Dennoch, Aeon konnte nicht anders. Er trat an die drei heran und räusperte sich.
"Einen schönen guten Tag, die Dame und die Herren. Ich möchte anmerken, dass ich euer Gespräch über den Kürbis mit angehört habe. Und ich finde es unerhört, dass ein Kürbis euch beide mehr interessiert, als eine gerade in aller Öffentlichkeit belästigte Dame."
Aeon nahm nun den Kürbis in die Hände und funkelte sowohl Yasuo, als auch Naoto, ein wenig erzürnt an.
"Ihr solltet vielleicht einmal eure Manieren überdenken und Prioritäten setzen. Eine derart behandelte Dame braucht ein wenig Beistand und keine Gespräche über einen Kürbis. Und da sich ja scheinbar jeder hier beschwert, nehme ich diesen Kürbis nun einfach an mich und basta. Und nun, zeigt ein wenig anstand und kümmert euch um die drei Damen, welche hier gerade zu Opfern von diesem Trunkenbold wurden !"
Dann marschierte er erhobenen Hauptes von den dreien weg und beobachtete erst einmal, ob Ahri sich wieder beruhigte, da sie nun wohl am ehesten Beistand brauchte. Und dabei wusste Aeon nicht einmal, was Raito noch zu ihr gesagt hatte ...

Noch während Aeon Ahri beobachtete, trat Yasuo wieder zu ihm und sprach ihn an. Er hatte bereits vorher die Worte des Schwertkämpfers gehört und vernahm auch die Worte danach, welche an ihn gerichtet waren. Nun, Empathie hatte da wohl eher weniger mit zu tun, aber gut. Zumindest versuchte Yasuo es besser zu machen. Aeon lächelte ihn also auch freundlich an.
"Solange Ihr die Standpauke verstanden und sie Euch zu Herzen genommen habt, ist alles in Ordnung. So etwas kann man lernen, man muss nichtmal empathisch veranlagt sein. Ich selbst reagiere auf die meisten Dinge auch nur entsprechend meiner Erziehung, sofern nicht wirklich Emotionen gefragt sind."
Dann sprach Yasuo schließlich etwas viel interessanteres an: Raito ... Vor allem wie Aeon und er zueinander gestanden hatten. Der Zeitmagier lächelte und lachte in sich hinein.
"Er und ich haben uns eigentlich sehr gut verstanden. Er hat so seine Probleme mit Manieren und auch andere Macken, aber an sich ist er ein sehr anständiger und freundlicher Kerl. Ich sah ihn nie unfreundlich werden und auch nie wirklich mit schlechter Laune. Es war sehr angenehm in seiner Nähe. Wir waren auch gemeinsam auf einigen Quests ... und ich denke, dass ich mich sehr gut mit ihm angefreundet habe. Ich denke, nur Kuraiko-San und mich verbindet eine engere Freundschaft. Und auch das nur aufgrund der Dauer, wie lange diese besteht. Und warum er so schnell verschwunden ist ... ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, aber er war sowieso ein sehr unvorhersehbarer Mann ..."
Nach diesen Worten verfiel Aeon in Schweigen, während er über Raito und über Yasuos Worte nachdachte.

Als Aeon bemerkte, dass der Kerl, der ihn zu Boden gerissen hatte, sich nun ebenfalls bei ihm entschuldigte, lächelte der Zeitmagier und nickte ihm zu. Dann meinte er, er hätte noch die ein oder andere Frage und würde gerne wissen, wo er aktuell die Gildenmeisterin fand. Aeon blickte ihn kurz mit hoch gezogener Augenbraue an und wollte gerade anmerken, dass bereits seit den Grand Magic Games keine Gildenmeisterin mehr in Raging Fenrir war, sondern erst Kiyoshi den Posten bekommen und dann später an Dante abgetreten hatte, doch da kam Yasuo ihm zuvor und sagte, er könne nicht mit einer Gildenmeisterin dienen, aber der aktuelle Gildenmeister stände vor ihm. Aeon blickte nun zu Yasuo und schien ein wenig verwundert. Er hatte gewusst, dass irgend etwas nicht stimmte, da Yasuo gemeint hatte, er würde etwas über Raito dokumentieren müssen ...
"Nun, das ist doch mal interessant. Sir Dante ist also bereits wieder zurück getreten. Nun, dann lasst mich euch als aller erstes meine Glückwünsche aussprechen, Yasuo. Ich bin gespannt, wie ihr Raging Fenrir leiten werdet. Es ist immerhin vermutlich eine ziemliche Arbeit, einen Haufen wie den unseren unter Kontrolle zu halten. Aber nun ja, ich denke, ich werde dann erst einmal wieder gehen. Ich muss mich immerhin um diesen ominösen Kürbis kümmern und ihr beide habt ja vermutlich etwas zu besprechen, da will ich nicht stören. Wenn ich gebraucht werde, findet ihr mich an meinem Stammplatz in der Ecke."
Nach diesen Worten hob Aeon den Kürbis ein wenig mehr an, um diesen leichter transportieren zu können, ehe er sich in eben seine Ecke zurück zog und dort setzte. Den Kürbis legte er auf dem Tisch ab, damit er nicht im Weg war, während Aeon sich umschaute. Dabei behielt er vor allem Mio und Ahri im Blick, falls eine der beiden in irgend einer Weise etwas brauchte und er es mitbekam.

Aeon war ein wenig in Gedanken versunken und schaute die ganze Zeit nur ein wenig besorgt zu den belästigten Frauen, als eine Stimme ertönte, welche fragte, ob man sich denn zu ihm setzen durfte. Der Weißhaarige schreckte ein wenig auf und blickte zu der Person, welche da gerade vor ihm stand. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er sie erkannte und sofort waren seine Erinnerungen wieder bei der einzelnen, unglaublich gut verlaufenen Quest im alten Gildenhaus Fairy Tails.
"Mylady Lucina ! Schön Euch wieder zu sehen, auch noch bei bester Gesundheit und genauso bezaubernd, wie ich Euch in Erinnerung habe. Setzt Euch nur, setzt Euch."
Vollkommen Gentleman wie er war, sprang er nun hastig auf, zog einen Stuhl für sie zurecht und wartete, bis sie sich gesetzt hatte, ehe er selbst wieder Platz nahm. Den großen Kürbis schob er noch ein wenig zur Seite, damit er nicht im Weg war. Lächelnd musterte er Lucina.
"Es ist schon eine ganze Weile her. Wie ist es Euch seitdem ergangen ?", fragte er sie freundlich, während er nun bemerkte, dass gerade eine Kellnerin von der Bar auf ihren Tisch zukam und zwei Gläser Wein dabei hatte. Nun, das war interessant ... hatte Lucina etwa schon etwas zu trinken für die beiden bestellt ? Dennoch bedankte er sich bei der Kellnerin, obwohl er keine Ahnung hatte, ob seine Vermutung stimmte, und ließ das Glas vor sich abstellen. Er trank jedoch nichts, bis nicht auch Lucina einen Schluck zu sich nahm. So gehörte es sich nunmal !

Aeon ließ das Kichern von Lucina unkommentiert, war aber sichtlich erfreut darüber, dass er ihr wiederrum eine Freude machen konnte.
Als sie dann das Glas erhob und ihm kurz entgegen neigte, tat er selbiges, wartete einen Augenblick, bis er sah, wie sie das Glas an den Mund führte und nahm dann ebenfalls einen kleinen Schluck zu sich. Eindeutig kein schlechter Wein.
Und dann fing Lucina schließlich an, zu erzählen. Sie hatte ereignisreiche Tage hinter sich und entschuldigte sich dafür, dass sie nicht in der Lage war, sich gebührend zu verabschieden. Aeon winkte diese Tatsache jedoch lächelnd ab, während sie auch noch die Begründung nannte, da dringende Geschäfte und ein Versprechen danach verlangten, dass man sich um sie kümmerte, beziehungsweise sie einhielt. Und dann sagte sie noch, dass sie zudem erfahren hatte, dass sie Verwandschaft in Fiore hatte, obwohl sie geglaubt hatte, nie wieder jemanden von ihrem Blut zu treffen. Nun, das war wirklich erfreulig.
Aeon nickte daraufhin verständlich.
"Nun denn, sorgt Euch nicht, Mylady Lucina. Diese Gilde besteht, wie ihr sehr wohl wisste aus Freidenkern. Niemand hier hat Euch je übel genommen, dass ihr plötzlich verschwunden wart. Und noch weniger würde man sich eben solches Wagen, wenn man, so wie ich nun, erfuhr das es unter anderem um ein Versprechen ging. Ich bezweifle doch stark, dass jemand auf Euch erbost sein könnte, nur weil ihr Eure persönliche Ehre nicht beschmutzen wolltet, indem ihr ein Versprechen brecht. Und ich muss sagen, ich freue mich zudem, dass Ihr Eure Verwandten entdeckt habt. Es ist immer ein schönes Gefühl, eine Familie zu haben. Genießt das Gefühl, Mylady, denn man weiß nie, wie schnell es vorbei sein kann, in einer Welt wie der unseren. Aber ich denke, das wisst ihr bereits selbst gut genug, nicht wahr ? Ihr hattet immerhin sicherlich schon die Gelegenheit das heraus zu finden."
Aeon wagte nun wahrhaftig eine kleine Andeutung, da er, indem er den Fluss der Zeit spürte, genau wusste, dass Lucina zumindest ein wenig Älter war, als ein normaler Mensch mit ihrem Äußeren. Wie Alt genau oder was der Grund dafür war, das entzog sich beides seinem Wissen. Doch er war viele Jahre lang darauf ausgebildet worden, Langlebige und Unsterbliche Wesen zu entdecken, da diese die Feinde der Zeitwächter, Aeons geheimer Organisation, waren. Er sah den zeitlosen Blick ihrer Augen und spürte, dass sie gegen seine Magie nicht so anfällig wäre, wie viele andere. Dennoch wusste er, dass man Lucina vertrauen konnte. Er konnte es nicht begründen, aber er wusste es einfach. Sie war ein guter Mensch.