Gebs Hütte/Grundstück

Da es etwas ungewiss war, ob Lucy es wirklich mitbekommen würde, wenn sie der Ohnmacht wieder so nahe kam, war auch Gebs Blick eher zweifelnd als beruhigt. Natürlich vertraute er seiner Freundin und er würde ihr sein Leben anvertrauen, doch hatte sie sich bereits schon einmal verschätzt und Geb musste anscheinend nun einfach hoffen, dass sie es diesmal nicht tat. Sie selber hatte ja zugegeben, dass sie nicht nachgeben würde, weshalb Geb sich seinem Schicksal fügte. Er würde auf Lucy aufpassen und gleichzeitig den Auftrag erledigen müssen... also nichts anderes als früher mit Fukuda und Luna zu arbeiten.
Als er wieder in Gedanken zu seinen "toten" Teamkameraden abschweifte und gleichzeitig aufstand, stolperte der Godslayer und traf mit seinem Gesicht genau in einen Pferdeapfel. Na toll. Ohne ein Wort sagen ging Geb zum Bach und wusch sich das Gesicht.

Lucy bemerkte zwar Gebs zweifelnden Gesichtsausdruck, ging darauf aber nicht näher ein. Es tat ihr schon ziemlich leid ihren Freund vorhin dermaßen erschrocken zu haben. Doch ebenso konnte sie nichts dafür, sie hatte nur Schwäche gespürt - Schwäche die es zu ignorieren galt, wenn sie nun eine S-Rang Magierin werden wollte. Nun gut sie hatte noch eine Geburt vor sich, doch... noch fühlte sie sich nicht bereit Schwäche an sich heran kommen zu lassen. Nun kamen auch Sylphid und Lucys Pferd zurück und auf Sylphids Lippen lag ein breites Lächeln. Sie hatte es scheinbar gemocht auf ihm auszureiten.
"Und hat es Spaß gemacht?"
"Oh ja und wie, hast du eigentlich schon einen Namen für dein Pferd?" oh gott, daran hatte Lucy ja noch gar nicht gedacht. Aber so weit sie wusste hatte Geb ja auch noch keinen Namen für seine Ziege.
"Hmm... momentan noch nicht"

Geb richtete sich wieder vollkommen gesäubert auf und sah zu Sylphid, welche mitlerweile wieder zurückgekehrt war und mit Lucy redete. Nun da das mit dem Arbeiten abgesprochen war, kam noch das kleine Problem, dass Sylphid einen Aufpasser brauchte. Sie würde sich sicherlich langweilen während die zwei Magier fort waren und außerdem könnte sie auch Probleme mit dem Essen oder anderen Lebensnotwendigen Dingen bekommen, wenn Lucy und Geb weg wären. Probleme über Probleme. Was sollten sie tun? Die Kleine wieder bei der Gilde abstellen, damit sie auch ja in guten Händen war? Der Godslayer wusste es nicht. Deswegen ging er auch zu den zwei Mädels hinüber und fragte einfach mal nach.
"Sylphid, was willst du eigentlich machen, während wir weg sind?"

Das kleine Blauhaarige Mädchen konnte Gebs Frage auch gleich beantworten und dabei schlich sich auch noch ein Lächeln auf Lucys Lippen.
"Ich würde liebend gern in die Gildenhalle gehen und dort noch ein paar Leute kennenlernen, die sind dort ebenfalls alle sehr freundlich" ja, davon hatte auch schon ihre Großmutter geredet gehabt. Ihren Vater hatte es nie interessiert und nun ja ihre Geschwister eigentlich ebenso wenig.
"Na dann, wäre das ja ebenfalls geklärt, nicht wahr?" mit einem leichten Lächeln drückte sie Sylphid noch einmal zaghaft an sich heran.
"Wenn du dich mit deiner Magie so halbwegs auskennst, würden Geb und ich dich sicherlich auch einmal auf einen Auftrag mitnehmen, oder?" ein fragender Blick glitt nun zu ihrem Freund und dem Vater ihres Kindes.

Der Godslayer zuckte bei dieser Frage mit den Schultern.
"Klar, warum nicht? Zwar erst einmal nur C-Rang Aufträge, aber trotzdem wenigstens etwas. Man sollte ja junges Talent fördern..."
Er überprüfte seine Ausrüstung und befand, dass er bereit für einen Auftrag war, weshalb er sich nun an die zwei Weiblichkeiten des Hofes wandte.
"Also ich wäre bereit für unseren kleinen "Ausflug", wie sieht es mit dir aus Lucy? Willst du dich vielleicht nicht schon vorher ausruhen oder aber etwas Zeit mit Sylphid verbringen?"
Verstehen könnte er es, wenn Lucy fürs Erste lieber etwas mit Sylphid unternehmen möchte, als mit ihm zu arbeiten und so würde sie auch nicht sich sofort in Gefahr begeben...

"Ja klar, lass uns aufbrechen..." natürlich hätte sie auch gerne noch Zeit mit der Kleinen verbracht, aber sie hatte ja bereits geantwortet, was sie so alles während ihrer Abwesenheit machen würde und das klang aus ihrer Sicht sehr vernünftig.
"Sylphid kommt sicherlich erst einmal alleine klar oder?" das Blauhaarige Mädchen nickte den beiden lächelnd zu.
"So lange ihr mich dann irgendwann auch einmal auf solch ein Abenteuer mitnehmt" augenblicklich musste die Flare Devil Slayerin vor sich her grinsen, denn aus irgendeinem Grund erkannte sie sich bei Sylphid zumindest zu einem kleinen Teil wieder.
"Versprochen... irgendwann wird es dann so weit sein" mit einem leichten Lächeln drückte sie das Mädchen nochmals an sich heran, während sie ihren Blick allerdings an Geb richtete.

Geb lächelte, als Lucy sich dazu bereit erklärte gleich aufzubrechen, und strubbelte kurz durch Sylphids Haar. So jung und schon so ambitioniert. Nagut, die Kleine hatte sich ja auch ein Ziel gesetzt, doch das würde noch etwas warten müssen. Die beiden Slayer sollten erst einmal selber zurecht kommen können, bevor sie Sylphid mitnehmen konnten. Vielleicht würde das sogar so lange dauern, bis ihr Kind auf der Welt war... aber wie sollten sie mit einem noch kleineren Kind auf einen Auftrag gehen? Ach, das war fürs erste zu viel der Sorgen, es wurde Zeit, aufzubrechen!
"Na dann, los gehts."
Geb nahm Lucys Hand und sah noch einmal kurz zu Sylphid hinüber.
"Falls irgendetwas ist, kannst du ja auch wieder rüber zu Fairy Tail gehen. Dort wird man sich auch um dich kümmern, da bin ich mir sicher."
Dann half der Godslayer seiner Freundin beim Aufsteigen auf das schwarze Pferd und ging, als sie aufgesessen hatte, neben ihr her in Richtung Fairy Tails und dann zum nächsten Auftrag.

[tbc: Quest]

Sylphid schien in Lucys Augen bereits recht erwachsen für ihr eigentliches Alter zu sein, weswegen sie es ihr auch zutraute, dass sie sich bei Problemen zu helfen wüsste. Dennoch könnte es nicht schaden, sie noch einmal darüber aufzuklären, so wie Geb es gerade getan hatte.
"Ich glaube dass wir auch recht bald wieder zurück sein werden..." denn so lange Strecken könnte eine Frau in der Schwangerschaft sowieso nicht mehr zurück legen können. Ganz einfach aus ganz verständlichen Gründen wie die Übelkeit, die schnelle Müdigkeit oder aber die schnelle Erschöpfung. Dabei konnte Lucy froh sein, dass sie so tatkräftige Unterstützung bekam, zum einen von ihrem geliebten Freund, der dauerhaft für sie da war und zum anderen von ihrem Pferd, welcher sie die ganze Strecke über auf seinem Rücken trug. Lucy ließ sich von ihrem Freund hinauf helfen und hielt sich an der Mähne des Hengstes fest, ehe sich dieser neben Geb in Bewegung setzte.

(tbc: Quest)

[cf: Event]

Langsam und behutsan, öffnete Geb leise die Tür, als er mitten in der Nacht wieder in seiner Hütte ankam. Er hoffte, dass er Sylphid nicht sofort aufweckte, während er Lucy über die Türschwelle trug und sie langsam zum Bett bugsierte. Eigentlich wollte er im ersten Moment Sylphid aufwecken, sodass er die Weißhaarige gut ablegen konnte, doch schon bald sah er, dass das Bett leer war. Besorgt legte er Lucy in das Bett und deckte sie zu. Dann drehte er sich um, um nach der kleinen Blauhaarigen zu suchen. Doch das war nicht nötig.
Im nächsten Moment krachte ihm nämlich ein kräftiger Windstoß ins Gesicht und ließ ihn taumeln. Bald darauf folgte ein kleiner aber gezielter Fausthieb an sein Knie und als er umgefallen war, wurde ihm ein Fuß auf die Brust gelegt und er erkannte einen kleinen Schemen, der eine Bratpfanne zum Schlag bereit hielt. Er hob schnell die Hand um einen möglichen Angriff abwehren zu können und sagte schnell:
"Sylphid ich bin es! Geb!"
Die Gestalt hielt inne.
"Geb? Ehrlich? Wo wart ihr denn die ganze Zeit?"
Der Druck auf Gebs Brust ließ nach und eine Lampe wurde entzündet. Sylphid stand in einer Art Nachthemd und immer noch mit einer Bratpfanne bewaffnet vor ihm und beäugte ihn misstrauisch.
"Was ist den los? Sehe ich denn so verändert aus?"
"Irgendetwas ist an dir anders, aber ich kann nicht sagen was..."
Sylphid sah den Godslayer noch einige Sekunden skeptisch an, ehe sie sich zu Lucy wandte und erschrocken aufschrie.
"Oh nein! Sag mir bloß nicht Lucy ist..."
"Nein ist sie nicht. Sie schläft nur, also sei bitte leise."
Eilig hob das Mädchen die Hände vor dem Mund um sich zu beherrschen und fragte dann nach einer Weile: "Was ist passiert, warum wart ihr denn so lange weg?"
Geb ließ sich auf seinen Sessel fallen und begann zu erzählen. Die Blauhaarige ließ den Godslayer auch wissen, dass sie von seinem Vorgehen nicht begeistert war und er sich wohl was von Lucy anhören könne, sobald diese aufwachte. Geb antwortete mit einer zweisilbigen Antwort und blieb ansonsten still. Nachdem sie alles gesagt hatte, kuschelte sich Sylphid mit verdeutlichtem Mitgefühl zu Lucy, während Geb in seinem Sessel zu schlafen versuchte.

(cf: Event)

Ihre Träume waren während des großen Kampfes alles andere als friedlich gewesen, auch wenn sie nun die Kräfte wieder sammelte, welche sie beim Kampf gegen den "Insektenmagier" verloren hatte. Doch die Tatsache dass sie zum Schlafen gezwungen wurde, schien sie schon sehr fertig zu machen. So kam es dazu, dass Lucy von dem Kampf träumte... Einem Kampf in welchem sich dunkle Gilden und gute Gilden zusammenschlossen um gegen eine noch größere Bedrohung anzutreten. Doch bei genauerem Hinsehen, war dieser Traum aus der dritten Perspektive und sie selber war nirgendwo zu sehen. Lediglich Geb kämpfte dort so gut er konnte mit.

Er war gut, so wie man es von ihm gewohnt war... doch die Gegner schienen um weitaus stärker zu sein. Geb setzte seine Beschwörungen ein und spammte schon fast seine Techniken, während er sich beim Ausweichen/Abblocken bewies, doch das alles brachte nichts. Im nächsten Moment lag er nämlich bereits leblos auf dem Boden... genau das war es, was Lucy vermeiden wollte. Durch diesen Albtraum aufgeweckt, schreckte die Devil Slayerin auf und blickte sofort in ein ihr vertrautes Gesicht, das Gesicht von Sylphid. Ihre Arme zogen sie sofort erleichtert näher an sich heran, doch als ihr Blick auf Geb fiel, stand sie sofort vom Bett auf und ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Oh ja, sie war wütend und verübeln konnte man es ihr nicht, beim Anblick darauf was Geb mit seiner Freundin angestellt hatte. Lucys Wut wurde nur noch größer, sodass sie nun sogar ihre Feueraura um sich bezog und noch ein paar Schritte näher auf den Erdmagier zuging.

"Du bist gerade eben erst wach geworden, bitte tu nichts, was du später bereuen könntest. Ich weiß, Geb ist dumm gewesen und ich würde ihn jetzt zur Hölle fahren lassen... aber... manchmal muss man lernen jemandem zu vergeben, um Glück in seinem Leben zu erfahren. Lucy bitte, denk an dein Kind... reg dich nicht zu sehr auf" auf diese kurze Predigt nickte die Feuermagierin allerdings nur abwesend. Aber auch wenn es gerade so aussah, als wäre das Gesagte ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus gegangen, so hatte sie es dennoch verstanden.

Geb hörte Sylphids Stimme, als er mit steifen Nacken aus seinem unruhigen Schlaf erwachte. Als er sich den Schlafsand aus den Augen rieb, konnte er erst nicht sehen, wer da vor ihm stand, weshalb er davon ausging, dass es das kleine blauhaarige Mädchen war, das ihn geweckt hatte.
"Sylphid, du weißt doch dass ich auch ziemlich müde bin. Was ist denn?"
Als er die Hände von den Augen nahm und entgegen dem morgendlichen Licht eine weiße Mähne vor sich sah, erkannte er Lucy erst richtig. Immer noch recht verschlafen und mit recht wenig Lust zu der kommenden Diskussion setzte er sich etwas auf und sah die Devilslayerin mit zusammengekniffenen Augen an.
"Guten Morgen Lucy, ich dachte du würdest noch länger schlafen, ansonsten hätte ich dir Frühstück gemacht..."
Er wollte eigentlich nicht sofort auf den Knackpunkt kommen, der anscheinend Lucy eine Art dunkle Aura aus Wut verlieh, die man sicherlich auch schon aus einer Entfernung von einigen Kilometern bemerkt hätte.

Anstatt ruhig und gesinnt auf dieses Thema einzugehen, kam auch sofort ihre Wut zum Vorschein.
"Steck dir dein Frühstück sonst wo hin..." das klang zwar sehr unfreundlich, dafür dass er ihr anbot Frühstück zu machen, doch wenn man den Hintergrund kannte, war es Lucy nicht verwerflich. Es war auch weithin bekannt, dass die meisten Feuermagier sehr schnell zu reizen waren und sehr schnell wütend wurden und so war es nun einmal auch bei ihr. Auch wenn sie eigentlich nicht sofort so ausrastete wie gerade eben. Für Lucy war all das hier allerdings ein riesiger Vertrauensbruch.
"KANNST DU MIR MAL BITTE ERKLÄREN WIESO DU MIR DAS ANGETAN HAST? ICH DACHTE ICH KÖNNTE MEINEM FREUND VERTRAUEN!!!! ABER ANSCHEINEND HABE ICH MICH IN DIR RIESIG GETÄUSCHT" kurz seufzte die Devil Slayerin auf, da sie wirklich sehr enttäuscht von ihrer großen Liebe war... Naja aber ob er trotzallem weiterhin ihre große Liebe war, blieb natürlich die nächste Frage. Konnte sie ihn denn noch lieben?
"DIR IST SCHON KLAR, DASS ICH VON ANFANG AN NICHT WOLLTE, DASS MEIN KIND OHNE VATER GROß WIRD, ODER? UND DU... DIR IST ES ANSCHEINEND VOLLKOMMEN EGAL WIE ES MIR ODER DEINEM KIND GEHT... ICH HÄTTE NIEMALS MIT DIR EIN KIND ZEUGEN SOLLEN!" ja klar ihr war auch das Wohl der anderen Fairy Tail Mitglieder wichtig, doch es waren noch andere aufgebrochen und sie hätten das vermutlich auch ohne ihn hinbekommen. Geb hatte nicht nur seine Pflicht der Gilde gegenüber sondern auch seiner Familie gegenüber!
"Hör zu Geb, denn das was ich jetzt sage, sag ich nur einmal. Ich brauche ein Vater für mein Kind und deswegen werde ich dir den Umgang zu ihr oder ihm niemals verwehren... aber ich brauche keinen Freund oder Partner der mich so behandelt, denn ich fühle mich in der Lage mein Kind auch alleine groß zu ziehen, erst Recht wenn ich die Wahl habe entweder einen Freund an meiner Seite zu haben der mich nach Strich und Faden enttäuscht und mein Vertrauen bricht oder aber Alleinerziehend zu werden, ziehe ich zweiteres vor..." das innere Feuer Lucys war entfacht und von nun an konnte es wohl keiner mehr bändigen. Lucy konnte einfach nicht fassen, was ihr Freund getan hatte und dass er sie einfach so behandelte.. ja klar, natürlich machte er sich Sorgen um sie. Aber sie machte sich nun auch einmal Sorgen um ihn und so lange sie ihn nicht irgendwo einsperrte und dann alleine auf ein Auftrag ging, brauchte er das ja wohl auch nicht zu tun, oder? Genau das war zumindest ihre Meinung und auf solch eine Idee wäre sie auch niemals gekommen. Sie war ja froh, wenn sie zu jeder Zeit Geb an seiner Seite haben konnte, sie war froh ihn als Freund zu haben, aber vielleicht waren sie auch einfach nicht füreinander geschaffen. Aber wie sollte man das denn herausfinden? Würde es vermutlich sogar die Zeit zeigen? Brauchten sie vielleicht erstmal "lediglich" ein wenig Abstand voneinander um sich selbst wiederzufinden? Um sich das mit einer Vergebung gründlich zu überlegen? Lucy wusste einfach nicht, was sie von all dem halten sollte.

Na toll, das fing ja schonmal toll an. Schon allein Lucys Antwort auf seine Bemerkung bezüglich des Frühstücks ließ vermuten, dass sie ziemlich wütend war. Geb setzte sich so ruhig wie nur möglich auf und sah die Devilslayerin aufmerksam an, als er sich. Schon bald explodierte die Weißhaarige nämlich in einem riesigen Wutanfall und beschimpfte Geb wie es ihr wohl nur in vollkommener Rage möglich war. Ihre Worte knallten auf ihn hernieder wie ein Kugelhagel und besonders die letzten Teile der drei Passagen aus Lucys Gesamtwerk ließen ihm immer wieder Schmerzen in seinem Herz spüren.
Wieso sagte sie so etwas? Warum glaubte sie, sie und ihr Kind wären ihm egal? Warum dachte sie auf einmal so schlecht von ihm? Er hatte doch dafür gesorgt, dass es ihr und dem Kind gut ging! Dass sie nicht verletzt wurden und in eine sichere Zukunft gehen konnten!
Als Lucy geendet hatte, rieb Geb sich das Auge und wischte dabei die winzigen Tränen fort, die sich dort gebildet hatten.
"Ich habe nur gewollt, dass es dir und unserem Kleinen gut geht. Ihr seid mir nicht egal und außerdem..."
Er stand auf und sah die Devilslayerin mit einem traurigem Gesichtsausdruck an.
"... könnte ich es nicht aushalten, jemanden im Stich zu lassen und zu wissen, dass ich für viel Leid verantwortlich bin. Ich war bereits so als wir uns kennengelernt hatten und ursprünglich war das doch einer der Gründe, warum du dich in mich verliebt hast, oder?"
Nun war es an ihm, zu seufzen. Seine Stimme wurde nun auch von Trauer getrübt.
"Wenn du es wirklich nicht aushältst, dass ich anderen Menschen helfe, dann werde ich mich ab jetzt bei solchen Situationen zurückhalten und bei dir bleiben..."

Ja klar, er hat nur gewollt dass es ihnen gut geht... das konnte er jemand anderem erzählen.
"ACH UND DU DENKST WIRKLICH, DASS ES UNS GUT GEHEN WÜRDE WENN DU BEI DIESEM KAMPF UMS LEBEN GEKOMMEN WÄRST?? VOR ALLEM WAS SOLL ICH DEM KIND ERZÄHLEN? ICH HABE MEIN BESTES GEGEBEN UM DEINEN VATER ZU BESCHÜTZEN, DOCH DANN BIN ICH EINGESCHLAFEN? DAS IST DER GRUND WESHALB DU NUN VATERLOS AUFWACHSEN MUSST..." für Lucy ergab es nach wie vor keinen Sinn. Ohne Vater wäre es dem Kind sicherlich nicht gut gegangen. Zu Mal Lucy noch ein wenig traumatisiert davon war, dass sie Mutterlos aufgewachsen ist... sie hatte sich immer gewünscht gehabt ihre Mutter kennengelernt zu haben. Auch im Nachhinein würde sie fast alles dafür tun, dass sie wieder zu ihr zurück kommt.
"JA, ICH WEIß UND GENAU DAS IST AUCH DER GRUND WIESO ICH MICH IN DICH VERLIEBT HABE. ABER DENKST DU VIELLEICHT AUCH MAL DRAN, DASS ICH DEN LEUTEN AUCH HELFEN UND DICH ZEITGLEICH BESCHÜTZEN WOLLTE? MIR HAST DU DAS NICHT EINGERÄUMT UND DAS SOGAR AUF EINE ECHT HINTERLISTIGE ART UND WEISE. ICH HABE KEIN PROBLEM DAMIT, DASS DU ANDEREN LEUTEN HILFST, ABER DANN LASS MICH WENIGSTENS AUCH HELFEN. DU HAST ANSTATT MIR EINE CHANCE ZU GEBEN, HINTER MEINEM RÜCKEN EINE ENTSCHEIDUNG FÜR MICH GETROFFEN!!!! UND DAS IST DEFINITIV FALSCH!!!!" Lucy dachte einen Moment lang darüber nach, ob diese Beziehung denn jetzt überhaupt noch zu retten war. Er hatte sie maßlos enttäuscht und sollte es auch mitbekommen, dass es so gar nicht in Ordnung war...
"Ich denke es wäre das beste, wenn wir erstmal unterschiedliche Wege gehen. Ich kann das nicht mehr... du hast mir meine Entscheidungen vorweg genommen, du hast riskiert, dass dein Kind vielleicht sogar vaterlos groß geworden wäre... Weißt du wie blöd es für ein Kind ist, nur mit einem Elternteil groß zu werden? Weißt du wie blöd es für das Kind ist, wenn es weiß, dass es eben diesen Elternteil auch niemals kennenlernen wird?" in Lucys Augen kamen nun ein paar einzelne Tränen, ehe sie sich umdrehte und tief durchatmete. Schließlich ging sie in Richtung Tür...

So langsam wurde es doch zu viel für ihn. Geb wusste nicht, was ihn mehr aufregte. Dass Lucy meinte, er hätte sie zum Einschlafen gebracht, dass er für sie Entscheidungen getroffen hätte oder dass sie ihn tatsächlich fragte, ob er denn wisse, wie es mit nur einem Elternteil ist. Er stand auf, während Lucy zur Tür ging. Sein Kopf fühlte sich heiß an, sodass er am liebsten gleich losgeschrien hätte. Doch statdessen war seine Stimme ruhig, auch wenn etwas Wut daraus zu hören war.
"Ich war nicht derjenige, der dich zum Einschlafen brachte. Ich habe jediglich dafür gesorgt, dass du während du schliefst in Sicherheit bist. Und falls es dir entgangen ist: Ich bin ohne Eltern aufgewachsen. Die einzige Person, die sich um mich gekümmert hatte starb, als ich noch jung war. Also nein, ich weiß nicht wie es ist, mit nur einem Elternteil aufzuwachsen. Um ehrlich zu sein hätte ich mir eine Mutter gewünscht! Ich weiß nicht einmal was mit meinen Eltern passiert ist! Und du erwartest von mir, dieses Leben als wertvoller anzusehen als das, was ich mit wenigstens einem Elternteil gehabt hätte? Tut mir leid, aber den Sinn dahinter verstehe ich nicht."

"Du weißt noch nicht einmal ob deine Eltern noch leben oder tot sind, bei mir sind BEIDE definitiv tot! Außerdem, ich lebe wenigstens meine frühe Kindheit mit einem Vaterersatz zusammen bzw. ohne Eltern und stattdessen bei einem anderen, als wie mit einem Vater, der dir die ganze Zeit die Schuld am Tod deiner Mutter gibt!" in Lucy wütete das Feuer und es ließ sich so schnell auch nicht wieder bändigen.
"Ich weiß, dass du deine Eltern noch nicht kennst, aber du könntest sie jederzeit kennenlernen... ich hingegen werde nie wieder auch nur einen der beiden wiedersehen" die Weißhaarige ging weiter auf die Tür zu und legte eine Hand auf die Türklinke, ehe sie noch einmal an Ort und Stelle verweilte.
"Lass dir das mal durch den Kopf gehen" und schon hatte die Weißhaarige die Tür geöffnet und war auf dem Weg nach draußen. Sie brauchte diesen Abstand unbedingt, denn gerade eben war es einfach nur eine Art Zwang hier zu sein. Sie musste ihre Wut wieder unter Kontrolle bekommen und dabei würde der Erd Godslayer nicht wirklich helfen können. Er war ja schließlich der Auslöser dafür.

Geb wich einen Schritt zurück, als ihm Lucy dies entgegenschleuderte, folgte ihr allerdings auch bald nach draußen. Sie schien schon so weit von ihm weg zu sein, er hatte einfach nur noch Angst, dass sie vielleicht nie mehr zurückkommen würde. Also rannte er ihr hinterher und umarmte sie von hinten.
"Ich möchte nur eins von dir. Nur eine Bitte."
Da sie wohl nicht weiter von ihm angefasst werden wollte, ließ er bald die Arme sinken und sagte nur noch traurig: "Bitte komm zurück. Selbst wenn du mich nie mehr sehen willst, komm bitte zurück um es mir zu sagen. Ich werde hier warten..."
Und somit versagte ihm auch die Stimme und er sah die Weißhaarige nur traurig an. Es brach ihm das Herz, sie gehen zu lassen. Aber es war wohl die einzig richtige Lösung, denn im Moment schien Lucy viel zu wütend und aufgebracht zu sein, als dass sie ihn in ihrer Nähe wollen könnte. Ob sie dann tatsächlich zurückkommen würde war noch unklar, doch mit einem war Geb sich zu 100% sicher: Er würde auf sie warten, und wenn es Jahrzehnte dauern würde.

Für einen kurzen Moment zuckte die Weißhaarige bei dieser Umarmung zusammen und all der Streit schien alleine durch diese Berührung in Vergessenheit geraten zu sein. Allerdings dauerte die Umarmung nicht all zu lange an, weswegen ihre Wut wieder den Weg zurück fand. Dafür allerdings sehr langsam, weswegen Lucy einen kurzen Einblick in ihre Gefühle gewähren ließ.
"Ich werde mich auf jeden Fall wieder bei dir melden... die Frage ist nur wann. Spätestens zumindest, sobald das Baby auf der Welt ist. Wie bereits gesagt, möchte ich nämlich dass das Kind mit einem Vater groß wird" und schon ging die Devil Slayerin von Gebs Grundstück direkt in den Wald hinein und dann nach Hargeon Town. Dort wollte sie heute übernachten... Wieso ausgerechnet Hargeon Town? Nun es schien ihr als die optimale Lösung zu dienen. Es war weit weg von Geb und außerdem aber auch nicht all zu weit weg, sodass sie diesen Weg in ihrem momentanen Zustand bestreiten konnte und das auch jetzt, wo es bereits dunkel war und eigentlich auch Schlafenszeit.

(tbc: Eiscafe zur Muschel)

Mit einem traurigem Gesichtsausdruck sah Geb seiner Gebliebten zu, wie sie sich durch die Bäume hindurchdrängte und langsam aber sicher im Wald verschwand. Er sah eine gefühlte Ewigkeit hinter der Weißhaarigen hinterher und wünschte sich, dass alles anders verlaufen wäre. Doch er konnte nicht ewig sich selbst bemitleiden, es gab noch wichtigere Dinge zu tun. Er drehte sich zum Haus um und begann seinen Rückweg, an dessen Ende Sylphid auf ihn mit einem ebenfalls traurigem Blick wartete.
"Wo geht Lucy jetzt hin?"
Geb sah das kleine Mädchen an und konnte für den ersten Moment keine Worte zusammenbringen. Es tat zu sehr weh, darüber zu reden. Doch eine Antwort musste her und Geb wollte auch nicht lügen, weshalb er mit gebrochener Stimme sagte: "Ich weiß es nicht.".
Sylphids Gesichtsausdruck wurde noch trauriger, sie schien kurz davor zu sein, in Tränen auszubrechen. Sie sah den Godslayer in die Augen als sie die nächste Frage mit einem herzzerreißenden Ton aussprach.
"Wird sie uns jetzt allein lassen wie es meine Eltern mit mir getan haben?"
Da merkte Geb, wie sehr Lucy und er nur an sich gedacht hatten. Sie haben nicht bedacht, wie Sylphid sich dabei fühlte, wenn sie sich stritten und auch noch einer der beiden wegging. Wie dumm sie nur gewesen waren!
Der Godslayer hockte sich vor der Kleinen hin und wuschelte ihre Haare durch.
"Nein, sie wird zurückkommen. Wir müssen nur lang genug warten."
"Das habe ich bei meinen Eltern auch gedacht!"
Nun war das Kind auf einmal wütend. Ja natürlich, Geb war es auch nicht gerade klug angegangen mit den Beschwichtigungen, genauso wie wohl auch bei Lucy. Deshalb versuchte er, die Situation so gut wie möglich ausgehen zu lassen, auch wenn er sich selbst für seine Dummheit verdammte.
"Wie wäre es damit: Wenn sie zu lange weg bleibt gehen wir sie suchen. Okay?"
"Wage es aber ja nicht alleine loszugehen!"
Schon wieder so ein Sturkopf. Konnte denn niemand Geb vertrauen, dass er sich nicht selbst umbrachte, wenn er auch nur 30 Minuten alleine unterwegs war?! Nun gut, Sylphid hatte da hingehend schon schmerzhaftere Erfahrungen gemacht als die beiden Slayer... und erst letztens wahrscheinlich erst eine machen müssen.
"Okay, wenn du diese Meinung vertrittst, werde ich dich nicht davon abhalten mitzukommen. Diese Einstellung hat ja schon genug Schaden angerichtet. Aber bevor wir losgehen müssen wir noch etwas tun."
Die Blauhaarige sah den jungen Mann mit etwas Misstrauen an.
"Und das da wäre?"
Geb lächelte.
"Ich werde dir Magie beibringen..."

Einige Stunden später -nach dem Frühstück- standen die zwei hinter der Hütte in der Nähe des Gartens. Geb stand breindbeinig und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen vor Sylphid, die mit einer wissbegierigen Miene zu ihm aufsah. Er räusperte sich bevor er begann.
"Gut, dann wollen wir mit deinem Training beginnen. Zu aller erst solltest du das Grundkonzept der Magie verstehen. Die Magie, die man sich meistens in Form eines Feuerballs oder einer Verwandlung vorstellt, ist eigentlich nur der letzte Schritt einer Reihe an wichtigen Vorgängen, ohne die ein Magier nicht auskommt. Die Welt ist erfüllt mit magischen Kraft. Jeder Aspekt unseres Seins ist mit ihr verbunden, auch wenn man zuerst nicht davon ausgeht. Sieh dich um: was denkst du ist mit magischer Kraft versehen?"
Sylphid sah sich eine Weile um, ehe sie wieder Geb ansah und dann meinte: "Wir und die Tiere haben magische Kraft. Vielleicht auch die Pflanzen."
Der Godslayer lächelte und meinte: "Ach ist das so?". Er hockte sich hin und griff einen Stein während er sagte: "Warum kann ich dann das hier machen?". Er biss ein Stück von dem Stein ab.
"Ich fülle meine Vorräte an magischer Kraft auf diese Weise auf. Wenn der Stein keine Magie beinhaltet, warum kann ich daraus einen Vorteil ziehen?"
"Weil du ein Godslayer bist!"
"Aber die Slayer-Magie macht doch nichts Unmagische magisch. Nein, sie gibt einem Menschen nur die Möglichkeit, dieses Element zu verzehren und zu verwerten. Normalerweise ist es ja nicht möglich, ohne Bauchschmerzen Holz oder Steine zu essen, oder?"
"Nein. Man isst ja auch normalerweise auch Obst oder Fleisch oder..."
Da ging der Kleinen ein Licht auf.
"Ah, jetzt verstehe ich es! Es geht darum etwas zu sich zu nehmen! Also haben die Pflanzen ihre magische Kraft von der Erde und dem Wasser, weil sie aus diesem die Energie ziehen, so wie wir von ihren Früchten die ihre bekommen!"
Geb nickte lächelnd. Was es das anging schien die Kleine schon schnell zu verstehen.
"Da liegst du richtig, auch wenn die Pflanzen noch zwei andere Quellen ihrer Stärke besitzen. Die Luft und die Sonne."
"Oh, okay. Ich würde was es das angeht mehr wissen wollen Geb! Ich will wissen, was die Pflanzen brauchen damit ich sie größer werden lassen kann als alles andere auf der Welt!"
Schon solche Anforderungen stellen?! Nagut, wenn sie unbedingt will...
"Gut, warte hier."
Er ging kurz in die Hütte und kramte ein wenig in der Küche herum. Bald darauf kam er mit zwei Handspaten und einigen Kartoffeln zurück.
"Wenn du mehr herausfinden willst, solltest du auch eigene Beobachtungen anstellen. Lass uns einige der freien Flächen im Garten bepflanzen. Ich habe hier einige Kartoffeln, die wir jetzt immer noch einpflanzen können. Sie wachsen zwar nicht so schön nach oben wie andere Pflanzen, aber wenigstens kann man sie nach dem Experiment essen."
Sylphid schien nicht begeistert davon zu sein, dass ihre erste Trainingsstunde nur mit Theorie und Gartenarbeit gefüllt sein würde, doch damit musste sie nunmal zurecht kommen. Meister sind noch nie vom Himmel gefallen.
Nachdem die Kartoffeln gepflanzt waren, sah Geb noch einen recht jungen Haselnussbaum am Waldrand stehen. Vielleicht konnte er mit Sylphid versuchen, dessen Wachstum zu fördern... das würde definitiv hilfreich sein. Also schickte er das Mädchen erstmal hinein in die Hütte, um das mittlerweile nötige Abendessen vorzubereiten und ging selber zu dem Haselnussbaum hinüber, um ihn zusammen mit einem Trieb -den er in der Nähe fand- umzupflanzen und zwar genau neben die Hütte und dem Bereich der Ziege und des Pferdes. Die beiden Tiere sorgten wieder für einen kleinen Stich in Gebs Herzen, da sie ihn sowohl an Lucy, als auch an Fukuda und Luna erinnerten.
Mit nun deutlich düstereren Stimmung ging er wieder in die Hütte, verstaute die restlichen Kartoffeln und die Handspaten und machte sich mit Sylphid an das Essen.
Nach der Abendtoilette schickte er die Blauhaarige ins Bett, während er sich an den vor einigen Monaten erbauten Kamin setzte und ein Feuer entzündete. Dann saß er in seinem Sessel und beobachtete die tänzelnden Flammen. Es wäre eine wunderbare Atmosphäre gewesen, um zu ruhen, doch nun konnte er sich nicht mehr zusammenreißen und musste doch noch letztendlich weinen. Er weinte wegen allem, was geschehen war, seit er das letzte Mal sich wahre Ruhe gegönnt hatte. Seit er sich das letzte Mal Gedanken über die Vergangenheit gemacht hatte.
Geb wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis die Tränen versiegten und er sich ebenfalls in einem behelfsmäßigen Bett auf dem Boden legte und erschöpft einschlief. Sein letzter Gedanke, bevor er in seinen unruhigen Schlaf fiel, galt Lucy.


Nach einer Reihe beunruhigendender Träume wachte Geb unbequem auf und sah Sylphid vor sich stehen, die ihn skeptisch beobachtete.
"Du hast geweint Geb."
Der Godslayer wischte sich über die Wange und fühlte die Nässe der Tränen, die er im Schlaf vergossen haben musste. Er lächelte gespielt und stand selber auf.
"J-ja, ich habe nur schlecht geträumt. Das passiert des öfteren."
Das blauhaarige Mädchen sah Geb wissend an.
"Ich habe nicht davon geredet. Du hast auch so geweint. Gestern Abend."
Nun blinzelte er überrascht und sah sie verwundert an.
Ich hatte gedacht, dass sie schläft... sie hat doch so hart gearbeitet und ist sofort im Bett eingeschlafen...
Noch bevor er eine Antwort formen konnte, fuhr Sylphid mit einer stechenden Genauigkeit fort, während ihre Stimme zu brechen begann: "Geh ihr nach. Sofort. Ich weiß, dass du leidest. Ich weiß, dass sie leidet. Geh zu ihr und ihr werdet bestimmt wieder glücklich."
Das kleine Mädchen ließ eine Träne aus ihrem Auge herunterkullern. Es brach Geb das Herz und er beugte sich mit einem traurigem Gesichtsausdruck zu ihr herunter. Sie begann leise zu schluchzen.
"I-ich, werde also... wieder einmal warten..."
"Nein, diesmal nicht."
Der Godslayer legte dem Kind eine Hand auf die Schulter und lächelte schief.
"Ich werde dich mitnehmen."
"A-aber ihr sollt das zu zweit regeln! Ich will nicht dabei sein, wenn ihr euch streitet und versöhnt!"
"Dann setzen wir dich bei einem Spielplatz oder so ab und kommen später, ja?"
Die Kleine nickte mit einem kurzen Zögern und nach einem kräftigen Frühstück machten die zwei sich auf den Weg, Lucys Spuren hinterher. Noch etwas, das Sylphid lernen konnte: Spurenlesen.


[tbc: Eiscafe 'Zur Muschel']

(cf: Eiscafe 'Zur Muschel)

Das war ein freudiges Ereignis gewesen ihre Cousine heute endlich wieder einmal gesehen zu haben. Das letzte Mal war ziemlich lange her gewesen, weswegen Lucy sich nur um so mehr über dieses besondere Ereignis freute. Aber sie bemerkte auch wie schlapp sie innerhalb der letzten Tage geworden war. Sollte das etwa ein Hinweis darauf sein, dass die Geburt schon bald stattfinden würde? Irgendwie hoffte es Lucy von Tag zu Tag mehr, auch wenn die Angst ebenso stieg. Die Angst vor dem Ungewissen, wie die Geburt denn verlaufen würde und letztendlich ob sie vielleicht sogar die gleichen Probleme bekommen würde wie ihre Mutter einst. Hoffen tat Lucy es natürlich nicht, aber gänzlich ignorieren konnte man dieses Risiko auch nicht. Aber anstatt sich jetzt unnötig damit kaputt zu machen, entschied sich Lucy einfach dafür anderweitige Gedanken zu machen und stattdessen lieber daran zu denken wie die zukünftigen Tage werden würden mit ihrer kleinen Familie. Ganz gedankenversunken darüber bekam sie schlussendlich auch gar nicht mit wie sie mittlerweile an Gebs Hütte angelangt waren.

Als sie an der Hütte ankamen, sah Geb mit einem besorgten Gesichtsausdruck zu Lucy hinüber und fasste sie bei der Schulter. Auch seine Stimme ließ erahnen, dass er sich um sie sorgte.
"Du warst so still in letzter Zeit und dein Gesicht ist ganz weiß. Alles okay mit dir?"
Während er das sagte öffnete Sylphid bereits die Tür und verschwand im Haus. Geb sah kurz hinein und meinte dann: "Am besten du setzt dich jetzt erstmal hin...". Er gab ihr halt, während er sie in die Hütte und dann sofort zu dem Esstisch leitete. Dort setzte er sie auf einen Stuhl und setzte sich dann gleich neben sie. Sylphid suchte währenddessen etwas zu Essen zusammen und verkündete total stolz: "Ich werde euch jetzt was zu Essen machen, weil ich schon groß bin und das ganz genau gelernt habe!".
Geb lächelte schwach und nickte ihr kurz zu.
"Ja gerne, das wäre sehr nett von dir."

"Ich fühle mich in letzter Zeit irgendwie ziemlich schlapp... und dann gibt es Momente in denen krampfartige Schmerzen auftauchen, die meine Bauchgegend durchzucken. Ich frage mich ob das die Wehen sind?" was sollte es aber sonst sein? Sie war hochschwanger und da war es nun einmal sehr wahrscheinlich, dass diese Schmerzen nichts geringeres als die Vorwehen waren.
"Ich weiß nicht wirklich wann die Geburt stattfinden wird... aber ich hoffe doch, dass es recht bald sein wird" mit einem leichten Lächeln schaute sie nun wieder zu ihrem Freund hinauf, während sie mit ihrer rechten Hand sanft über ihren Bauch und damit auch über das darunter liegende Kind streichelte. Sie liebte ihr Kind jetzt schon.
"Außerdem tauchen auch immer wieder eher pessimistischere Gedanken auf" was nun eigentlich so gar nicht zu Lucy passte. Im Normalfall war sie optimistisch, doch seit dem sie schwanger war kamen diese düsteren Gedanken in ihr auf.
"Zum Beispiel frage ich mich, ob ich denn die gleichen Probleme bekommen werde wie meine Mutter?" mit einem leisen seufzen schaute sie nun Geb eindringlich in die Augen.
"Oder aber ob diese Geburt sehr schmerzhaft werden wird?" mit einem leicht amüsierten Lächeln blickte sie nun zu Sylphid. Sie mochte diesen kleinen Blauhaarigen Sonnenschein und die Gesten die sie desöfteren einmal zwischendurch zum Einsatz kommen ließ, waren überaus nett und freundlich von der kleinen Maus. Irgendwie war Lucy da schon froh, dass sie Sylphid nun hier hatten. Auch wenn es natürlich andererseits noch mehr 'Arbeit' bedeutete, auch noch auf sie achten zu müssen und nicht nur auf ihr leibliches Kind. Aber sie hatten es Sylphid angeboten gehabt und bereuen tat es Lucy auch nicht.

Während Geb sich um Lucy kümmerte, welche nun auf dem Stuhl des Esstisches Platz genommen hatte und sich ausruhte, fing Sylphid dann auch an ein kleines Festmahl aus den gefundenen Zutaten zu kochen. Ihr war bewusst - und das hörte sie auch aus den Worten von Lucy - dass es ihr nicht gut ging und das hatte einen bestimmten Grund. Doch war es kein allzu schlimmer Grund, sondern eher ein sehr schöner und Sylphid selbst freute sich sogar darauf. Sie freute sich auf ihre kleine neue Familie und auch darüber, dass die beiden sich vertragen hatten. Auch war der Besuch im Eiscafe mit den beiden wunderschön gewesen. Das stachelte Sylphid nur weiter dazu an ihr Bestes für die beiden zu geben damit sie irgendwann stark genug ist, um sie zu beschützen und ihnen zu helfen. Das würde schon das Training mit Geb zeigen. Sie begang eifrig den Tisch zu decken während sie am kochen war und achtete auch genau darauf, dass nichts anbrannte. Immerhin wollte sie ihnen nicht noch mehr Ärger machen und dafür sorgen, dass sie sich jetzt entspannt hinsetzen und essen konnten. Als das Essen dann fertig war, tat sie auf jeden Teller etwas drauf und machte das benutzte Geschirr noch schnell sauber ehe sie sich selbst auf einen Stuhl setzte. "Fertig!" verkündete Sylphid mit Freude und schaute zufrieden zu Geb und Lucy, welche sich kaum bewegt hatten.

Geb lächelte seine Freundin ermutigend an und streichelte vor ihr kniend über ihre Wange.
"Ich glaube nicht, dass unser kleines Kind jetzt schon kommt. Aber wenn es dann soweit ist, wirst du es schon hinkriegen, da bin ich mir sicher."
Er küsste sie auf den Bauch und dann auf die Lippen, ehe er dann letztendlich sich Sylphid zuwandte, welche wie ein kleiner Wirbelwind bereits alles bereitgestellt hatte. Sein Blick hellte sich ein wenig auf und so wie er klang, hätte er schon mit einer größeren Version seines leiblichen Kindes reden können.
"Das hast du ja wunderbar gemacht Sylphid. Ich bin echt überrascht."
Er half Lucy dabei sich zu dem Tisch zu drehen und platzierte sich gleich neben sie. Dann nickte er den beiden Mädchen zu und begann zu essen. Es schmeckte gar nicht schlecht, doch was ihm gerade besonders gefiel, war der Fakt mit den beiden zusammen an einem Tisch sitzen zu können. Es fühlte sich unvertraut an, aber doch auch irgendwie richtig. Fürs erste versuchte er zu verstehen, was wohl dahinter lag, doch letztendlich wandte sich sein Geist anderen Themen zu. Mitten beim Essen meinte er dann: "Es wird Zeit dass ich unser Heim ein wenig ausbaue. Wir sind schon viel zu viele für diesen kleinen Raum und jetzt kommt noch ein kleines Kind dazu... da wird der Platz wirklich knapp."

Lucy fühlte sich zwar schon ein wenig besser, da Geb versuchte sie ein wenig aufzubauen. Aber Angst hatte sie nach wie vor in gewisser Weise.
"Ich hoffe es einfach nur..." war deswegen auch ihre letzte Aussage, ehe sie ihm ein leichtes Lächeln schenkte und anschließend seinen liebevollen Kuss erwiederte. Danach drehte auch sie sich zu Sylphid um und schenkte diesmal ihr ein Lächeln. Sie war Geb dankbar, dass er ihr dabei half, sich an den Tisch zu setzen und kaum dass sie saß, lehnte sie sich auch schon an den Stuhl an, um etwas essen zu können. Ihr Bauch war schließlich schon ziemlich dick geworden und das gefiel Lucy so ganz und gar nicht. Schließlich war sie nach wie vor ein Modell und aus diesem Grunde auch ein wenig eitel was ihre Figur anging. Das Gespräch welches jetzt aber folgte, sollte für etwas Ablenkung bezüglich des Bauches sorgen.
"Oh ja, Sylphid bekommt ihr eigenes Zimmer und Mini Geb ebenfalls..." falls es überhaupt ein Junge werden sollte.
"Wir brauchen noch so einige Möbel und Kleidung..." und schon war Lucy wieder in ihrem Element.