Gins Arbeitszimmer

Hotaru kam wieder in das Arbeitszimmer von Ginawai Senshi. Sie bemühte sich eine entschlossene Mine aufzusetzen und sie lächgelte, als sie gerade den Mann im schwarzen Mantel und die rothaarige Frau aus dem Büro kommen sah, die beiden waren wohl mit ihren Angelegenheiten fertig. "Nun, Lord Senshi, seit ihr nun bereit euch mein Anliegen anzuhören?", fragte Hotaru den jungen Mann. "Ihr könnte ja nichts dafür, wenn auf einmal jeder etwas von euch will, ich nehme euch die lange Wartezeit keinesfalls übel... wenn ihr mir einen wohlschmeckenden Tee anbietet, ihr hatten mir sowieso einen versprochen, wenn ich mich recht erinnere." Ein vermitztes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und sie setzte sich wieder hin, wo sie zuvor gesessen hatte.
Sie wurde aber kurz darauf ernst und begann zu erzählen: "Violent Phoenix gilt öffentlich als offzielle Gilde, dass ist ja kein Geheimnis... aber ich habe eine Anweisung per Brief von meinem Bruder bekommen, dass ich mich mit Ginawai Senshi treffen soll um ein Bündnis zwischen Violent Phoenix und Cursed Gryphon anzufragen... nun wie soll ich das ausdrücken. Violent Phoenix war früher eine dunkle Gilde, wenn ich mich recht erinnere... nun Cursed Gryphon ist auch nicht wirklich eine Gilde, die sich dem Magischen Rat unterordnen würde..." Hotaru würde einfach aufs Ganze gehen, viel zu verlieren hatte sie gerade im Moment nicht. Ihr Bruder war weg... ihre Gilde würde sich auch einen neuen Gildenmeister suchen könne, falls sie hier starb und so wie sie sich gerade fühlte, würde sie sowieso niemand vermissen. Ginawai Senshi, wenn er auf der Seite der offziellen Gilden stand würde er sie hier umbringen, aber Hotaru wollte alles auf eine Karte setzen. "Ohne noch länger um den heissen Brei zu reden, Cursed Gryphon ist eine dunkle Gilde und wir tun und lassen was wir wollen..." Gespannt wartete Hotaru auf ihr Schicksal...

Nachdem Akai und Reyalin zugestimmt hatten, gemeinsam eine Quest zu erledigen, und den Raum verlassen hatten, kam auch Hotaru schon wieder herein. Gin wollte gerade jemanden nach der Frau schicken, doch das war ja nun scheinbar nicht mehr nötig.
Hotaru fragte nun, ob er nun Zeit hatte, ihr Anliegen anzuhören. Dann sprach sie ihn noch darauf an, dass er ja nicht dafür konte, dass die Leute alle etwas von ihm wollten und schließlich erwähnte sie auch noch den versprochenen Tee, während sie ihn verschmitzt anlächelte. Gin neigte nur kurz entschuldigend den Kopf, stand auf und drehte sich um. Hinter ihm stand ein kleines, hüfthohes Schränkchen auf welchem ein paar unterschiedliche Kannen standen, alle mit einem Feuer-Lacryma erwärmt, welcher im Schränkchen eingelassen war. Ein weiterer Griff und er hatte eine Tasse in der Hand und goss einen Tee ein, welchen er schließlich vor Hotaru abstellte.
"Hier, bitte sehr. Ein ausgesprochen edler, schwarzer Tee, verfeinert mit verschiedenen Früchten, vom persönlichen Teemeister der Senshi-Familie aus den Früchten der persönlichen Anbaugebiete der Senshi zusammengestellt. Einen derartigen Tee gibt es also nirgendwo sonst, sondern nur in meinem Besitz. Ich hoffe er wird Euch schmecken."
Nach seiner kleinen Erklärung setzte er sich schließlich wieder auf seinen Platz und schaute Hotaru an, welche nun zu Reden anfing. Bereits ihre ersten Worte ließen Gin vorsichtig werden. Violent Phoenix war also "öffentlich eine offizielle Gilde", ja ? Wusste diese Frau also mehr, als sie wissen sollte ? War sie vielleicht geschickt um zu spionieren oder ihn zu verhören ? Wenn ja, würde sie vermutlich nicht lebendig aus diesem Raum heraus kommen.
Dann sprach sie jedoch plötzlich von einem Bündnis und davon, dass Cursed Gryphon sich nicht gerne dem Rat unterordnete. Was sollte das auf einmal ? Jetzt war Gin wirklich ein wenig verwirrt.
Bis sie schließlich mit der Sprache rausrückte blieb das auch so. Als sie jedoch frei heraus sagte, dass Cursed Gryphon eine dunkle Gilde war, fügte sich endlich alles zusammen.
Gin lehnte sich nun zurück und hob eine Augenbraue an, während er Hotaru musterte. Hatte dieses Mädchen, welches er weinend in der Stadt gefunden hatte und die vor Alkaid zurück geschreckt und sie als Mörderin beschimpft hatte wirklich gerade ihr Leben aufs Spiel gesetzt indem sie ausplauderte, dass Cursed Gryphon eine dunkle Gilde war ? Höchst amüsant ...
"Hotaru Kamisama ... Ihr habt gerade mehr Mut bewiesen, als ich euch auf den ersten Blick zugetraut hätte, wenn ich ehrlich sein darf ... Ihr hättet gerade im normalfall euer Todesurteil unterschrieben, wenn ihr nicht das unsägliche Glück hättet, genau vor meinem Schreibtisch zu sitzen. Jeder andere Gildenmeister hätte euch vermutlich auf der Stelle getötet, weil ihr einer dunklen Gilde angehört. Bei mir habt ihr lediglich riskiert, dass ich euch töte, weil ihr zu viel wisst. Doch vorerst habt Ihr euren Kopf aus der Schlinge gezogen, meine Liebe, dennoch habe ich ein paar Fragen ..."
Gin stand nun auf und zog mit einer gemächlichen, geschmeidigen Bewegung Mugen aus der Scheide, während er mit ein paar großen Schritten hinter sie trat um ihr klar zu machen, dass sie eine Grenze überschritten hatte und nun kein Ausweg mehr existierte, wenn sie eine falsche Antwort gab.
"Wenn Eure Antworten richtig sind, Mylady, dann werden wir als Bündnispartner auseinander gehen. Wenn jedoch nicht ... dann endet ihr leider in Stücken ...", kam es kalt von Gin, während er Mugen sichtbar neben sie hielt, jedoch weit genug weg um ihr zu signalisieren, dass sie noch nichts falsches getan hatte.
"Meine Fragen sind recht simpel ... Zu aller erst möchte ich wissen, wo Ihr aufgeschnappt habt, dass Violent Phoenix scheinbar noch immer eine dunkle Gilde sein könnte und auf ein Bündnis eingehen würde. Des weiteren möchte ich wissen, wie es kommt, dass Ihr, als Anführerin einer dunklen Gilde so erschrocken wart und Alkaid lautstark als Mörderin angeschrien habt, wo das doch in Eurem Geschäft ganz üblich sein sollte. Und zu guter letzt will ich wissen, wieso ich Euch, einer Person die ich noch nie getroffen habe, dermaßen Vertrauen sollte um sie mit der nun eindeutigen Bestätigung, dass Violent Phoenix eine dunkle Gilde ist, lebend aus diesem Raum gehen zu lassen."

Ginawai neigte seinen Kopf nur entschuldigend, sagte aber nichts zu ihren ersten Worten. Schon bald kümmerte er sich selbst darum, dass Hotaru ihren versprochenen Tee bekam. Er ging dafür an ein kleines Schränkchen im hinteren Teil des Zimmer und holte von dort eine Tasse mit Tee für Hotaru. Als er sie abstellt erklärte er dabei, dass dies ein ausgesprochen feiner Tee war, der aus den Anbauten der Senshi-Familie stammt und nach eigenem Rezept verfeinert wurde. Hotaru seufzte leise bei dem Anblick vom Tee, die Kamisama-Familie hatte keinerlei großen Besitz mehr, dies durfte sie sich erst wieder erarbeiten... vor allem durfte sie es ganz alleine tun, wenn Tomoe nicht wieder auftauchte.
Sie nahm kurz darauf einen Schluck aus der Teetasse und lächelte Ginawai an. "Dieser Tee ist wirklich köstlich und das sage ich, als echte Teeliebhaberin. Nur bei Undertaker, einem Freund von mir, kann ich ähnlich köstlichen Tee trinken...," sagte sie und nahm einen weitere Schluck. Der Tee schmeckte wirklich ganz vorzüglich.

Lord Senshi hörte Hotaru die ganze Zeit zu und dies machte die junge Frau ein wenig nervös, dass er so still war... während er zuhörte. Aber sie schob es einfach auf Höflichkeit. Als sie fertig war mit erzählen, atmete sie tief durch. Nun erwartete sie gespannt eine Antwort, welche auch nicht lange auf sich warten ließ. Ginawai sagte, sie hätte mehr Mut bewiesen, als er es ihr zugetraut hatte und meinte wenn sie sich einem anderen Gildenmeister anvertraut hätte, wäre dies ihr Todesuteteil gewesen. Mut? Hotaru fand es eher dumm von sich selbst, wie sie sich hier benahm, dumm und töricht. Nur die wirklich dummen Menschen würden auf diese Art und Weise ihr Leben aufs Spiel setzen, aber Hotarus aktuelle Stimmung ließ so etwas zu, sie war deprimiert.
Ginawai machte nun eindeutig klar, dass Violent Phoenix immer noch eine dunkle Gilde war und sprach davon, dass er sie getötet hätte, weil sie zu viel weiss. Hotaru hatte ein gutes Gefühl und dieses wurde sogleich bestätigt. Lord Senshi stand auf und zog sein Schwert, welches er ihr in ihrer Nähe nun in der Luft hielt. Er drohte ihr damit, sie zu ermorden, wenn sie nun die falschen Antworten geben würde, da er ein paar Fragen hatte. Hotaru schluckte und versuchte ganz ruhig weiter zu atmen, so ganz gelang ihr das nicht, zudem nestelte sie nervös an ihrem Kimono-Ärmel.
Zôgesei, Hotarus Schlange, spürte die Nervosität ihres Frauchens und regte sich langsam. Hotaru spürte dies und wollte nicht, dass Zôgesei nun noch mehr Probleme bereiten würde... die junge Frau gab einen zischenden Laut von sich und die Schlange würde wisssen was gemeint war, sie verhielt sich nun wieder ruhig im Ämel des Kimonos.

Nur die richtigen Antworten geben... nur, dass war leichter gesagt als getan. Hotaru hörte sich die Fragen von Ginawai an und machte sich bereit zu antworten. Sie atmete tief durch und fing dann an zu reden: "Zu allererst möchte ich etwas klar stellen, weder wusste ich das Violent Phoenix noch immer eine dunkle Gilde war, noch habe ich dieses Gerücht irgendwo aufgeschnappt. Ich habe lediglich einen Brief von meinem Bruder erhalten, indem nicht viel geschrieben steht, aber eine deutliche Anweisung, dass ich mich mit Ginawai Senshi treffen soll und mit seiner Gilde ein Bündnis eingehen soll, daraufhin machte ich mich auf den Weg hierher... ihr könnt den Brief gerne lesen", während sie das sagte kramte sie in ihrem Ärmel und holte den Brief ihres Bruders hervor, den sie auch sogleich Ginawai übergab.
"Zum anderen... bin ich absolut keine typische Gildenmeisterin für eine dunkle Gilde. Mein Bruder hat sie gegründet und er... entspricht eher dem Bild eines solchen Gildenmeisters. Aber ich will ihn nicht enttäuschen und deshalb habe ich den Posten übernommen, auf seine Bitte hin, was auch in diesem Brief steht. Ich gewöhne mich zwar langsam an diese Rolle, aber ich habe noch viel zu lernen und versuche meiner Position immer mehr gerecht zu werden, nur habe ich noch icht viel Übung darin und verfalle deshalb nur viel zu oft in alte Muster", war die Antwort auf die zweite Frage.
Die Antwort auf die dritte Frage folgte sogleich: "Ich kann euch natürlich nicht viel geben um euch zu beweisen, dass ihr euch nicht verraten werde, Lord Senshi, außer mein Wort. Aber ich bin als Adlige aufgewachsen und deshalb habe ich eine gute Erziehung genossen. So sind ist mir meine Ehre und mein Name sehr wichtig, aber euch als Mitglied der ehrenwerten Senshi-Familie sollte dies alles nicht fremd sein.
So soll, wenn ich mein Wort breche und euch verraten sollte, keine geringere Strafe als der Tod durch eure Hand treffen, ohne das ich mich dagegen wehre. Im gleichen Atemzug würde ich dann das gleiche von euch erbitten, dass ich euch auch mein Vertrauen schenken kann. Denn ich denke nur auf gegenseitigem Vertrauen lässt sich ein stabiles und starkes Bündnis aufbauen," waren ihre Worte. Die Worte der jungen Gildenmeisterin von Cursed Gryphon, Hotaru Kamisama. Sie nahm einen Schluck von ihrem Tee, als sie zu Ende gesprochen hatte, denn ihre Kehle war recht ausgetrocknet, zum einen aus Nervosität und zum anderen wegen dem langen Monolog den sie gerade gehalten hatte.

"Meine Gilde, Cursed Gryphon", für sie war es immer noch ein wenig seltsam, Cursed Gryphon als 'ihre Gilde' zu bezeichnen und das konnte man auch heraus hören, "hat ja schon während der Grand Magic Games bewiesen, dass sie was zu bieten hat.... die Mitglieder sind alle ziemlich geheimnisvoll und viele von ihnen sind... vermutlich als ziemlich seltsam zu beschreiben. Auch wenn es ungewöhnlich erscheinen mag, aber die Mitglieder bedeuten mir sehr viel und ich will sie um jeden Preis beschützen, deswegen werde ich auch nichts genaueres über meine Mitglieder Preis geben.
Wenn ich euch aber noch etwas bieten soll... ich habe ein paar ganz gute Kontakte am Königshof in Crocus Town, vielleicht interessiert es einen Mann wie euch, Ginawai Senshi. Zudem würde es mich interessieren, was sie denn für Magie beherrschen, Lord Senshi. Ich finde, wenn man als Bündnispartner handelt, sollte man schon über die Fähigkeiten der anderen Seite Bescheid wissen, selbst wenn es nur die Fähigkeiten des Anführers sind. Meine Magie beinhaltet ein besonderes Take-Over mit dem ich Insektengestalt annehmen kann und zudem... eine Magie mit der ich magische Schmetterlinge erzeuge, mit unterschiedlichen Effekten." Hotaru wollte unbedingt ein paar erklärende und klärende Worte los werden. Sie wusste Ginawai Senshi noch nicht genau einzuschätzen, deswegen versuchte sie ein kleines Gespräch aufzubauen, um den Mann besser kennen zu lernen.

Es war doch erstaunlich, wie ruhig Hotaru blieb, als er sie bedrohte. Man merkte zwar deutlich, wie nervös sie war, doch nichts desto trotz bleib sie sitzen und verfiel nicht in Panik.
Sie erklärte ihm nun lang und breit, dass es eine bloße Vermutung gewesen war, dass Violent Phoenix eine dunkle Gilde war, da sie weder ein Gerücht aufgeschnappt noch genau Informationen erhalten hatte. Sie hatte also wirklich alles auf eine einzige Karte gesetzt und hatte nicht einmal wirklich in Betracht gezogen, dass sie recht hatte. Sie hatte absolut alles riskiert, ohne darauf vertrauen zu können, dass ihre Vermutung auch nur ansatzweise richtig war. Entweder diese Frau hielt nicht viel von ihrem Leben, oder sie mochte riskante Aktionen ... sie machte jedoch nicht den Eindruck, als würde etwas davon zutreffen, was Gin ein wenig verwirrte.
Als sie ihm schließlich den Brief ihres Bruders hinhielt, schnappte Gin sich diesen und überflog ihn kurz. Es war wirklich keine Information darüber enthalten, warum genau sie Violent Phoenix um ein Bündnis bitten sollte. Lediglich die beiden Bitten, dass Hotaru dieses Bündnis schließen sollte und den Posten der Gildenmeisterin einnehmen sollte ... hatte diese Tomoe vielleicht sogar versucht, seine eigene Schwester mit dieser Aktion zu töten ? Da Gin Tomoe nicht kannte, war das sogar denkbar für ihn, als Meister einer dunklen Gilde. Ein faszinierend herzloser Zug ...
Als Hotaru nun erklärte, warum sie so auf Alkaid reagiert hatte, hob Gin eine Augenbraue. Keine typische, dunkle Gildenmeisterin ? Ihr Bruder entsprach eher dem Bild eines Meisters einer dunklen Gilde ? Das machte Gins Annahme sogar noch eher möglich. Ihre Erklärungen waren jedoch interessant.
Schließlich kam sie auf seine Frage zu sprechen, warum er ihr vertrauen sollte. Sie sagte, als Adlige wäre sie Ehrenhaft erzogen worden und ihr Name sei ihr wichtig. Etwas, was Gin gut nachvollziehen konnte, wie sie auch kurz darauf vermutete.
Dann sprach sie schließlich von Vertrauen und dergleichen. Sie hielt eine wahre kleine Rede, wie sie normalerweise nicht besser hätte sein können, doch Gin war für diese Dinge nicht unbedingt der beste Ansprechpartner. Wenn sie ein Bündnis, sofern sie eines schlossen, brechen würde, dann würde Gin sicher gehen, dass sie nicht überlebte. Wenn er jedoch ein Bündnis brach, dann konnte sie ja gerne versuchen ihn zu töten. Er würde sich nicht so verhalten und einfach stehen bleiben, während sie ihn angriff.
Schließlich fing sie noch an davon zu erzählen, was Cursed Gryphon und sie persönlich ihr bieten konnten. Die Verbindungen zum königlichen Hof wären wirklich genial.
Als sie schließlich fragte, was er für Magie beherrschte und ihm erklärte, was sie konnte, nahm Gin sein Schwert zurück, schob es wieder zurück in die Scheide und ging wieder um Hotaru und seinen Schreibtisch herum, damit sie ihn sehen konnte.
"Ihr habt unverschämtes Glück, Hotaru Kamisama, seid euch dessen gewiss. Violent Phoenix kann ein Bündnis gut gebrauchen, sofern Ihr und Eure Gilde bereit seid, gegen solche Gilden wie Graceful Tiger, Heroic Dragon und Fairy Tail zu marschieren, wenn es zum Kampf kommen sollte. Zudem hat die Erwähnung eines alten Bekannten von mir euch ziemlich das Leben gerettet. Auch ich kenne den Undertaker aus der Zeit, wo ich meine Magie erlernte. Womit wir auch gleich auf dieses Thema umschwingen können ..."
Gin hob nun eine Hand und ließ ein paar Blitze über seine Haut wandern. Das tiefe schwarz hob sich deutlich von seiner hellen Haut ab und machte wohl eindeutig klar, was sie hier vor sich hatte.
"Ihr habt sicherlich bereits von God Slayern gehört, oder nicht ? Ich bin jedoch sogar noch eine weiter entwickelte Form des God Slayers, theoretisch der absolute Höhepunkt von God- und Dragon-Slayer Magie ... ich bin nichts geringeres als der Archgod Slayer des Blitz-Elements. Zudem beherrsche ich noch einige andere, nützliche Magien, wie etwa Requip oder Telepathie."
Schließlich, nachdem er die Blitze nun wieder verschwinden ließ und sich hinsetzte, blickte er sie berechnend an, bevor er seine nun wohl wichtigsten Worte sagte und eine interessante Frage stellte.
"Nun gut, ich stimme dem Bündnis vorerst zu. Wir werden sehen, ob es so lohnenswert ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ich würde zudem noch gerne etwas wissen ... Habt ihr jemals von der Balam Allianz gehört, gelesen oder etwas derartiges ?"

"Oh ich habe in meinem Leben schon oft Glück gehabt, meinem Glück bin ich mir bewusst... sonst würde ich vermutlich schon als Kind gestorben sein...," sie nestelte wieder an ihrem Kimono und zog ihn zu recht, ein wenig nervös war die junge Gildenmeisterin immer noch. "Ich bin zwar noch jung und unerfahren, dennoch bin ich bereit mit meiner Gilde Violent Phoenix immer zu unterstützen, selbst wenn es darum ginge die grossen Gilden zu bekämpfen. Ich möchte im Gegenzug allerdings auch immer die Hilfe von Violent Phoenix anfordern, wenn ich diese benötigen sollte... aber wir sind beides Menschen von Welt und ich denke wir können uns einigen." Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht der jungen Frau, als sie Ginawai Senshi ansah.
Kurz zuckten Blitze bei Ginawai Senshi auf, schwarze Blitze. Er erklärte ihr, dass er diese Magie beherrschte, den Archgod-Slayer, und dazu noch einige andere nützliche Magien, wie eventuell Requip oder Telephatie. "Ah eine Lost Magic, soweit ich weiss? Verlorene, längst vergessene Magie... eine Seltenheit." Sie hörte ihm weiter zu und er schlug auf ein anderes Thema um, die Balam Allianz. Hotaru war sehr gebildet und hatte ihr Leben damit verbracht sich zu belesen und viel über Magie zu lernen, immerhin liebte sie gebildete Menschen und zählte sich selbst auch dazu. "War dies nicht eine Allianz von dunklen Gilden? Vor einer langen Zeit...", fragte Sie Lord Ginawai und sah ihn fragend an. Er würde ihr Vermutung sicherlich bald bestätigen...
Ihre Schlange regte sich wiedeer in ihrem Ärmel, sie wollte auch mal wieder an die frische Luft. Hotaru errötete vor Peinlichkeit, als Zôgesei aus ihrem Ärmel krabbelte und sich an ihrem Arm entlang auf ihre Schulter schlängelte, sie zischte dabei leise. Hotaru sah Ginawai ein wenig perplex an und meinte dann: "Ich glaube Zôgesei will meinen neuen Bündnispartner auch mal kennen lernen..."

Gin fand es interessant, wie Hotaru sich auf ihr Glück zu verlassen schien. Am interesantesten war dabei die Tatsache, dass sie sagte, sie wäre ohne ihr Glück vermutlich schon als Kind gestorben. Gin fragte sich, was genau geschehen war, das sie so etwas sagte.
Noch interessanter war jedoch, dass sie zustimmte, gegen die anderen Gilden ins Feld zu ziehen, wenn es sein musste, obwohl sie noch so unerfahren war. Das mit der fehlenden Erfahrung brachte Gin ein wenig is grübeln. Dagegen musste man etwas tun, eindeutig.
Dann bestätigte sie, dass sie bereits von God Slayern gehört hatte, indem sie sagte, es war ihres Wissens nach eine Lost Magic. Auch im Falle seiner Frage nach der Balam-Allianz zeigte sie sich gebildet, indem sie antwortete, es wäre ihres Wissens nach eine Allianz aus dunklen Gilden gewesen. Gin schmunzelte Leicht. Das wichtigste Detail hatte sie vergessen.
Bevor er jedoch sprechen konnte, bemerkte der Gildenmeister eine Bewegung an Hotarus Ärmel. Er war natürlich sofort auf das schlimmste gefasst, doch am Ende kam nur eine kleine Schlange hervor. Absolut nichts bedrohliches also. Sie nannte das Tier "Zôgesei" ... ein interessanter Name.
Als sie nun schwieg, fing Gin an zu sprechen.
"Eine weiße Schlange, hm ? Interessant. Das ist recht selten. Man sagt, weiße Schlangen seien ein gutes Omen. Aber nun ja, das steht gerade nicht zur Debatte. Es gibt wichtigere Dinge zu regeln."
Er beugte sich nun im Stuhl vor, um ein wenig näher an Hotaru heran zu gelangen. Damit wollte er seine Worte ein wenig unterstreichen.
"Die Balam-Allianz war nicht nur eine allianz von dunklen Gilden, es war die Allianz der drei größten, mächtigsten dunklen Gilden die es jemals gab. Oración Seis, eine dunkle Gilde die nur aus sechs Leuten bestand und doch mächtig genug war, um gegen mehrere Gilden gleichzeitig beinahe einen Sieg davon zu tragen, darunter sogar ein Wizard Saint von Blue Pegasus als Gegner. Grimoire Heart, eine Gilde die Fairy Tail attackierte und den Krieg beinahe gewann. Jedes Mitglied beherrschte eine Lost Magic. Und Tartaros, die Dämonengilde, geschaffen von Zeref selbst. Mein Ziel als Meister einer dunklen Gilde ist es unter anderem, einer dieser drei Gilden gerecht zu werden und die Balam-Allianz mit ebenso starken Gilden als Partner wieder aufleben zu lassen. Die Allianz kontrollierte damals alle kleineren dunklen Gilden und genau das will ich auch. Was haltet ihr also davon, verehrteste, dass wir uns als die wieder auferstehende Balam-Allianz in der Welt der dunklen Gilden bekannt machen und dafür sorgen, dass jede dieser mickrigen Gruppierungen nur auf uns, die beiden mächtigsten dunklen Gilden unserer Zeit hört ?"

"Oh ja," sagte Hotaru verträumt, während sie den Kopf von Zôgesei streichelte und kraulte, "mein Freund hier ist ein wirklich gutes Omen für mich gewesen sie..." Sie stockte und ihr Blick wurde kurz glasig, so als würde sie gleich losweinen. Sie dachte an ihren Bruder und das sie Zôgesei kurz bevor sie ihn wiedergetroffen hatte kennen gelernt hatte. "Ich...", sie stockte und fing sich wieder, "es ist nichts..." Sie wurde wieder still und hörte Ginawai zu, während sh Zôgesei um ihre Schultern legte. Sie durfte nicht schwach sein, sie musste ihre Rolle als Gildenmeisterin spielen...

Sie hörte wie Ginawai erklärte was die Balam-Allianz war. Die genaue Zusammensetzung der Gilden kannte sie bereits, damit hatte sie sich beschäftigt. Doch Lord Senshi erzählte ihr auch etwas, was ihr neu war Die Balam-Allianz hatte alle kleineren dunklen Gilden kontrolliert... "Das ist wirklich interessant. Ich finde das es ein erstrebenswertes Ziel ist," stimmte sie hinzu und zupfte an ihrem Kimono herum, "das die Balam-Allianz die kleinen dunklen Gilden kontrolliert hatte, wusste ich nicht. Aber wenn das euer Ziel sein sollte, so werden ich und meine Gilde sich alle Mühe geben um ein gerechter Bündnispartner für Violent Phoenix zu werden, um eines Tages dieses Ziel zu erreichen. Klingt das gut in ihren Ohren?"
Hotaru unterbrach sich kurz und fuhr dann fort, aber nicht bevor sie ihren Tee austrank. "Lord Senshi, gibt es noch etwas, worüber sie mit mir sprechen wollen? Meine Fragen sind nun alle geklärt, glaube ich..."

Nachdem Gin seine Erläuterung zur Balam-Allianz beendet hatte, lauschte er, was Hotaru so zu sgen hatte. Sie fand also, dass es ein erstrebenswertes Ziel war ? Dann waren die beiden ja einer Meinung. Die Balam-Allianz sollte also wieder erstarken und auferstehen !
Auch behauptete sie nun, sie würde sich mit ihrer Gilde zusammen alle Mühe geben, um ein gerechter Bündnispartner zu werden, damit dieses Ziel eines Tages erreicht werden würde. Als die Frage kam, ob das gut in seinen Ohren klang, konnte er nur mit einem Lächeln nicken. Das hörte sich WIRKLICH gut an.
Dann fragte sie, ob er noch etwas zu Besprechen hatte, da nun alle ihre Fragen geklärt waren. Gin musste nur einen Augenblick nachdenken, bevor ihm noch ein paar Fragen einfielen.
"Oh, zwei Dinge gibt es noch kurz, Verehrteste. Zum einen wüsste ich gerne, ob ich euch vielleicht ein wenig Unterstützung zukommen lassen soll, euch mehr an das Leben mit einer dunklen Gilde anzupassen. Ich würde sozusagen für die erste Zeit euer Mentor sein und versuchen, euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, um dafür zu sorgen, dass ihr handelt, wie eine wahre Meisterin einer dunklen Gilde. Da ihr ja noch nicht allzu viel Erfahrung habt, wie ihr sagtet, wäre das vielleicht ganz hilfreich, doch bleibt es natürlich bei dem Angebot, ihr müsst es nicht annehmen."
Gin gab ihr kurz Zeit zum Antworten, bevor er schließlich fortfuhr und seine zweite Frage vorbrachte.
"Das andere wäre noch ein kleiner Austausch von Informationen. Ihr wisst ja, wie man hierher gelangt, das ist ja auch nicht allzu schwer, aber es wäre gerecht, wenn ihr mir verraten würdet, wo ich das Gildenhaus von Cursed Gryphon auffinden kann. Im Gegenzug habe ich auch eine kleine Information: Wenn ihr mich jemals vom Geheimversteckt von Violent Phoenix reden hört, dann solltet ihr wissen, dass unter dem Gebäude des magischen Rats, in den Berg selbst eingebaut, das alte Gildenhaus von Violent Phoenix liegt, als es noch eine dunkle Gilde war. Ich werde euch bei Gelegenheit einmal zeigen, wie man genau ins innere gelangt, doch das muss nicht heute sein, denke ich."

Ginawai hatte tatsählich noch zwei Dinge, die er besprechen wollte. Zôgesei hatte sich derweil beruhigt und verkroch sich wieder in den Kimono-Ärmel von Hotaru... Es waren durchaus interessante Dinge die er noch zu besrechen hatte, zum einen bot er sich als Mentor für sie an, da sie sich ja schließlich auch eingestand, dass sie keinerlei Erfahrungen als Gildenmeiterin einer dunklen Gilde hatte. Hotaru lächelte und nickte höflich,als sie ihm erst zuhörte und dann antwortete: "Es wäre mit eine Freude, wenn ich einige Dinge von einem erfahrenen Gildenmeister einer dunklen Gilde lernen könnte. Es kommt mir ganz recht, vor allem da mein Bruder ja verschwunden ist, brauche ich jemanden der mich... ein wenig unterstützt." Sie klang, während sie sprach, ein wenig unsicher, dennoch ließ sie sich nicht ablenken und war dennoch guter Dinge.
Zum anderen sprach er an, dass er nicht wusste wo das Gildenhaus von Cursed Gryphon lag und auch nicht wusste, wie man dort hinein kam. Hotaru lächelte, so gut wie niemand fand das Gildenhaus der Gilde, und diejenigen die es fanden, endeten im Grunde immer im Keller von Undertaker. Das Ginawai auch noch von dem alten Gildenhaus von Violent Phoenix erzählte und ihr sagte wo dies lag, zeigte das er ihr ein wenig vertraute zumindest schon mal, dass ermutigte sie auch Vertrauen zu fassen und sie erzählte ihm: "Das Gildenhaus von Cursed Gryphon liegt versteckt in Crocus Town, beziehungsweise es liegt direkt unter der Stadt. Auf dem Marktplatz, beziehunsweise in der Nähe davon, befindet sich der Haupteingang. Man findet ihn, wenn man davon weiss, aber man findet ihn nicht, wenn man nicht davon weiss", sagte sie geheimnisvoll, "es gibt natürlich noch einige andere geheime Eingänge, aber die kann man nur öffnen, wenn man das Gildenzeichen auf seinem Körper hat."

In Gin machte sich ein enormes, breites, triumphierendes Grinsen breit, als er hörte, dass Hotaru ihn als Mentor akzeptierte. Nach Außen hin blieb er zwar kühl wie immer, doch in seinem inneren tobte gerade ein Fest. Damit hatte er theoretisch auch Cursed Gryphon komplett unter seiner Kontrolle. ER, niemand sonst, war also in gewisser Weise der Anführer der mächtigsten, dunklen Gilden überhaupt !
Dann erklärte Hotaru schließlich, wo in etwa der Haupteingang von Cursed Gryphon war. Die Nebeneingänge interessierten Gin recht wenig, ehrlich gesagt. Hauptsache er wusste, wo ein Eingang lag. Und wenn er in der Nähe des Marktplatzes war, dann würde er ihn schon finden. Außerdem hatte er so seine Mittel und Wege.
"Das dürfte dann ja nicht allzu schwer sein. Der Haupteingang ist sowieso das wichtigste. Ich werde mich wohl kaum in eure Gilde schleichen und Misstrauen erwecken, weil ich eigentlich geheime Eingänge kenne, demnach ist es egal, ob man dafür ein Gildenzeichen benötigt oder nicht. Den Haupteingang werde ich schon finden. Wenn nicht, so kann ich immernoch erneut versuchen mit euch oder einem eurer Mitglieder Kontakt aufzunehmen. Es ist ja nicht so, als wäre es schwer, die Aktionen eurer Gilde zu verfolgen, wo sie sogar direkt in Era und Umgebung Quests erfüllen und ihre Gildenzeichen nicht gerade verstecken ... Nun ja, wie gesagt, ich werde den Weg finden, ich danke Euch für diese Information, Hotaru-San."
Er stand nun wieder auf und ging ein paar Schritte zu dem kleinen Tisch, wo er den Tee zubereitet hatte und griff eine kleine, fein gearbeitete Dose aus Ebenholz mit goldenen Verzierungen. Sanft stellte er die Dose vor Hotaru ab.
"So, da nun alles geklärt ist, und das Bündnis unserer Gilden ein feierliches Ereignis ist, hier noch ein Abschiedsgeschenk, Hotaru-San. In dieser Dose befindet sich der Tee, welchen ich Euch vorhin servierte. Wenn er leer ist, so seid ihr herzlichst dazu aufgefordert, neuen zu verlangen, den werdet ihr dann unverzüglich erhalten.", erklärte er ihr mit einem leichten Lächeln. Es freute ihn wirklich, dass sie nun ein Bündnis geschmiedet hatten. Das gab ihm einen erneuten Antrieb, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Im Falle, das es für Violent Phoenix Schwierigkeiten gab, hatten sie so nämlich noch eine Geheimwaffe in der Hinterhand. Und es dürfte wohl nicht allzu schwer fallen Cursed Gryphon zu helfen, wenn sie angegriffen wurden. Ihr Gildenhaus war gut versteckt in der königlichen Hauptstadt. Wer erwartete so etwas überhaupt ? Er bezweifelte stark, dass es bei den offiziellen Gilden, die Violent Phoenix gefährlich werden konnten, überhaupt bekannt war, dass Cursed Gryphon sich nicht unbedingt an die Gesetze hielt ...

Hotaru hörte den Ausführungen von Ginawai zu, als er meinte er würde den Eingang schon finden, so genau wie sie es beschrieben hatte. Er meinte auch, dass sich ihre Mitglieder nicht gerade versteckten, so wie sie sich auch in Era und Umgebung aufführten und ihr Gildenzeichen nicht wirklich versteckten... Hotaru seufzte kurz, vermutlich müsste sie sich erstmal durch die halbe Gilde fragen, wer denn den Mist schon wieder ausgefressen hatte und Zeugen am Leben gelassen hatte... Sie nickte Ginawai zu und zupfte dann wieder, in einer geübten Gestik, ihren Kimono zurecht.
"Vielen Dank, Lord Senshi," sagte sie und lächelte, als er ihr ein Abschiedsgeschenk gab, sozusagen um das Bündnis zu besiegeln. Sie nahm den Tee dankbar an und war ziemlich glücklich, denn sie liebte Tee. "Danke das ihr meinem Anliegen Gehör geschenkt habt. Ihr habt sicherlich noch einige Dinge zu tun und ich habe auch noch etwas zu tun... Deswegen würde ich vorschlagen, dass für heute unsere Wege sich wieder trennen," verabschiedete ich Hotaru höflich von Ginawai. Sie ließ sich von seinen Bediensteten aus der Gilde führen und draußen suchte sie sich eine unbeobachtete Ecke, wo sie sich in eine kleine Wespe verwandelte. So flog sie wieder zurück in Richtung Crocus Town, schließlich musste sie bei ihrer Gilde mal wieder nach dem Rechten sehen.

Als Hotaru sich für den Tee bei ihm bedankte, führte er lediglich eine knappe Geste mit einer Hand aus um ihr zu bedeuten, dass es keinen Grund gab, für etwas dermaßen unbedeutendes ihren Dank auszusprechen. Ihren zweiten Dank ließ er jedoch gelten, da dieser sich darum rankte, dass Gin ihrem Anliegen gehör geschenkt hatte. Es wäre dumm gewesen, das nicht zu tun, doch fand er immernoch, dass sie enormes Glück gehabt hatte, dass sie nicht sofort erschlagen wurde.
Dann verabschiedete Hotaru sich schließlich und sagte, für heute würden sich ihre Wege wohl wieder trennen. Gin schmunzelte.
"Für heute schon, ja. Aber ich freue mich auf unser nächstes Treffen. Bis dahin wünsche ich viel Erfolg.", sagte der Gildenmeister zu seiner neuen Bündnispartnerin, bevor diese den Raum verließ und sich von den Bediensteten aus der Gilde führen ließ.
Gin selbst zögerte nun auch nicht lang. Er griff in die Schachtel, aus welcher er schon zuvor die Mäntel für Alkaid und Dubhe heraus geholt hatte und nahm den Rest der dort befindlichen Objekte in die Hände, ehe er sie, aus Sicherheitsgründen, in seiner Pocket Dimension verschwinden ließ. Mit einem leichten Grinsen blickte er nun in die Richtung des Seiteneingangs, wo er vor einer Weile die Energie von Arai hatte aufflackern spüren. Es war schön ihn wieder bei sich zu haben. Für ihn würde es ebenfalls noch ein kleines Willkommensgeschenk geben, wenn er zeigte, dass er seinen Schneid von damals nicht verloren hatte.
Dann eilte Gin aus seinem Büro. Er hatte ein klar umrissenes Ziel und würde keine Pause machen, bevor er nicht alles erledigt hatte, was heute auf seiner Liste stand.

Nach dem intensiven und interessanten Gespräch mit Zatana, kehrte Gin nun in sein Büro zurück. Auf dem Weg hierher hatte er veranlasst, dass man einen Schlaf- und Ruheort für die kleine Spinne finden sollte. Bereits als er das Büro betrat, fand er dort eine Art winziges, gepolstertes Körbchen vor. Mit einem leichten Lächeln stellte er das Körbchen auf ein kleines Tischchen, welches immer neben seinem großen Schreibtisch stand. Dann hob er das Tier vorsichtig von seiner Schulter und legte es in das Körbchen. Es trippelte erst mehrfach im Kreis, zupfte mit den kleinen Vorderbeinen erst einmal die Polsterung zurecht und legte sich dann dort hin, die Beine unter den Körper gequetscht, um sich schnell wieder aufrichten zu können. Der Blick war dabei permanent auf Gin, die Futterquelle, gerichtet.
Dieser stöberte erst einmal kurz durch, was für Berichte, Akten und sonstiges man auf seinem Schreibtisch platziert hatte, ehe er laut in die Hände klatschte. Sofort stand ein Bediensteter im Raum, schweigend und wartend. Gin blickte ihn ruhig an.
"Ich bräuchte eine Schale mit Wasser und einen Lappen. Ich bin ein wenig von meinem Blut befleckt und will mich säubern."
Der Diener verneigte sich und eilte dann sofort los. Es dauerte nicht lange, bis er schweigend wieder herein kam und eine große Wasserschüssel mit einem Lappen auf einem Tisch abstellte. Daneben leckte er noch ein trockenes Handtuch, ehe er wieder zu Gin schaute, welcher ihn mit einem lockeren Wink seiner Hand wieder entließ. Es dauerte nur Sekunden, bis der Mann heraus geeilt war und Gin sich erst einmal seines Oberteils entledigte. Er blickte auf die Verletzung, welche von Lucina zugefügt worden war ... sie war noch immer deutlich sichtbar, jedoch schon zu einem überraschend großen Teil verheilt. Diese Regeneration war unglaublich ...
Dennoch war sein gesamter Oberkörper voll mit verschmiertem, halb getrockneten Blut ... Es sah nicht unbedingt angenehm aus ... Und eben deshalb marschierte er nun zu der Wasserschale, benetzte den Lappen mit der Flüssigkeit, und fing dann an, das Blut zu entfernen. Es dauerte nicht lange, bis das Wasser in der Schale bereits rot gefärbt war, obwohl Gin nicht wirklich viel entfernt hatte ...

Hotaru war in Era angekommen, als sie sich irgendwo unbemerkt zurück in einen Menschen verwandelt hatte. In ihrer menschlichen Gestalt war sie dann zum Gildenhaus von Violent Phoenix gegangen wo sie sich von Ginawais Dienern zu seinem Büro hatte bringen lassen... Ein wenig aufgeregt war sie ja schon, der Mann hatte auf die junge Gildenmeisterin schon vorher eine anziehende Wirkung gehabt... warum musste er auch so gut aussehen? Wie er wohl auf ihr neues Äußeres und ihr neues Selbst reagieren würde? Dies kannte er ja beides noch nicht.
Ein wenig aufgeregt klopfte die Gildenmeisterin nun an die Tür und wartete darauf, dass sie herein gebeten wurde... was aber nicht lange auf sich warten ließ.
So betrat Hotaru, nun etwas mutiger das Zimmer. Sie sagte sich immer wieder, dass sie die Gildenmeisterin von Cursed Gryphon war und auch so auftreten sollte. Weshalb sie mit anfangs fester Stimme sagte: "Entschuldigt die Störung, Lord Senshi, aber ich, Hotaru, wollte euch...", an dieser Stelle brach ihr Satz ab und sie blickte ungläubig den Mann vor sich an, welcher mit nacktem Oberkörper vor ihr stand. Sie bekam eine Weile den Mund nicht zu, starrte ihn einfach nur an und auf ihren Wangen war deutliche Röte zu sehen... mit so etwas hatte sie nicht gerechnet... absolut nicht.

Hatte er denn nicht mal ein paar Minuten Ruhe !?
Als es an der Tür klopfte, hätte Gin erst beinahe die Schale mit dem blutigen Wasser in Richtung Tür geschleudert, doch er hielt sich davon ab, schluckte seinen Frust herunter und bat die Person hinter der Tür herein, während er sich weiter Blut vom Körper wischte. Die kleine Elektro-Spinne war vom plötzlichen Klopfen scheinbar ziemlich verblüfft und starrte aus ihrem Körbchen heraus in Richtung der Tür und zappelte und zitterte leicht, vermutlich vor Aufregung, was das Klopfen zu bedeuten hatte.
Die Person betrat nun schließlich das Zimmer, während Gin sich weiter Blut von seiner linken Körperseite entfernte und er mit der rechten Hälfte in Richtung der Tür stand. Sein Kopf war ein wenig seitwärt gelegt, so dass er die Person anschauen konnte, welche dort hinein kam.
Er erkannte das Gesicht sofort, auch wenn das Aussehen im insgesamten sehr anders war als sonst. Auch die Stimme war von viel mehr Selbstsicherheit geprägt ... Zatana mit schwarzen Haaren, er nun ein Halbdämon, Hotaru auf einmal auch ganz anders ... WAS WAR NUR MIT DER WELT LOS, VERDAMMT NOCHMAL !!!?
Interessanter war jedoch, dass Hotaru völlig ruhig stehen blieb, als sie ihn mit nacktem Oberkörper sah. Sie hatte den Mund geöffnet und blickte nur auf die unbekleideten Stellen seines Körpers ... eindeutige Blicke ...
Nun drehte Gin sich richtig zu Hotaru um und lächelte sie an. Dabei gewährte er ihr nun einen Blick auf seinen durchtrainierten Bauch und auch seinen Brustbereich. Die linke Hälfte seines Oberkörpers war noch immer mit blutigen Flecken übersäht und genau über dem Herzen war noch immer die deutlich sichtbare Stichwunde, welche jedoch größtenteils verheilt war. Das einzige, was sich von dem ganzen rot hervor hob, war sein von ihm selbst eingebranntes Gildenzeichen, welches sich eben genau dadurch von den normalen Gildenzeichen der Mitglieder abhob.
Dabei war noch anzumerken, dass seine Haare aktuell offen getragen wurden und einfach locker herunter hingen. Vermutlich war all das ein Anblick, welcher Hotaru dermaßen auf falschem Fuß erwischte, dass sie sogar vergaß, ihren Mund zu schließen. Allerdings sprach auch die Röte in ihrem Gesicht absolut für sich ...
"Nun, wenn das mal keine Überraschung ist. Willkommen, Mylady, willkommen. Ich hatte nicht erwartet, euch zu sehen. Vor allem nicht so verändert. Und ich möchte meinen, die Veränderung ist eindeutig nicht zum schlechten geschehen."
Er wischte sich noch einmal möglichst viel Blut von seinem Oberkörper, legte dann erst einmal den Lappen in die Wasserschale, machte ein paar Schritte auf Hotaru zu, nahm ihre Hand in die Seine und gab ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken, während er sich ein wenig verneigte. Als er sich nun wieder aufrecht hinstellte und ihre Hand los ließ, blickte er sie ein wenig entschuldigend an.
"Ich bitte darum, meine unangemessene Aufmachung zu verzeihen. Ich komme gerade von einigen ... sehr interessanten Treffen und habe einiges durchgemacht, was ihr euch vielleicht nicht einmal vorstellen könnt und ich kam bisher noch nicht dazu, mich vollständig zu säubern, zu bekleiden und meine eigentliche Arbeit wieder aufzunehmen."

Hotaru schaltete immer noch nicht richtig, schlimmer wurde es nun sogar noch, als Ginawai sich zu ihr umdrehte und ihr so einen Blick auf seinen gut durchtrainierten, muskulösen und fast perfekten Oberkörper gewährte. Es störte nur das Blut auf dem Körper und eine fast nicht mehr sichtbare Wunde... viel fehlte nicht, bis Hotaru entweder in Ohnmacht fiel oder Nasenbluten bekam, denn noch niemals zuvor hatte sie einen Mann... so gesehen. Hinzu kam noch das deutliche Gildenzeichen von Violent Phoenix, welches wohl eine Narbe war, in etwa auf der Höhe der linken Brust... höchst interessant.
Dann erinnerte sie sich endlich wieder dran wer sie war und wo sie war... vor allem wem sie gegenüber stand und sie machte schnell die Augen zu, während sie sagte. "Entschuldigt, Lord Senshi, ich wollte wirklich nicht stören... Es geziemt sich nicht für eine Frau meines Standes euch so anzustarren, vergebt mir bitte."
Ihr lief zudem noch mehr Gesichtsröte in die Wangen, als er meinte, ihre äußerliche Veränderung war keine schlechte Entwicklung...sie spürte wie er näher kam, was sie daran merkte, dass er ihr einen Handkuss gab und darauf hin, in ihrer Nähe, entschuldigende Worte sprach: Er entschuldigte sich für seine unangemessene Aufmachung und sagte, er sei gerade von einem interessanten Treffen wieder gekommen, wo er viel durch gemacht hatte, was sie sich wohl nicht einmal vorstellen konnte. Nun das glaubte sie ihm gerne, immerhin war er voll mit Blut gewesen, welches er nun abgewischt hatte... was Hotaru dadurch sah, dass sie die Augen wieder aufgemacht hatte. Immerhin war sie auf den gegebenen Anblick nun vorbereitet und starrte nicht mehr ganz so unhöflich, eine leichte Röte war auf ihren Wangen dennoch zu erkennen, dennoch war ihr Blick nun wieder entschlossen und selbstsicherer, als sie anfing zu sprechen, jedoch im gewohnt höflichen Tonfall: "Nun ich verzeihe euch. Nehmt euch bitte die Zeit die ihr braucht, um euch zu säubern und einzukleiden, denn ich bin wegen einigen Dingen hier, die ich liebend gerne mit euch besprechen würde, Lord Senshi."

Gin stand da und beobachtete genau, wie Hotaru ihn anschaute. Er merkte, dass es nicht nur ein leicht interessiertes Mustern, sondern eher ein zutiefst interessiertes Gaffen war. Nun, das war gut zu wissen. Sie schien ziemlich auf sein Äußeres anzuspringen, was ihm nur noch mehr Möglichkeiten gab, sie ein wenig zu lenken, um seinen Zielen gerecht zu werden.
Dann schloss sie jedoch urplötzlich die Augen und meinte, dass sie nicht stören wollte und es sich nicht geziemte, ihn so anzustarren. Zudem wurde sie, vermutlich wegen seinem Kompliment, noch röter ... Der nächste Punkt, den er sich unbedingt merken musste. Es war doch immer wieder interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Leute auf ihn reagierten.
Dennoch, auf ihre Worte hin, dass es sich nicht für sie gehörte, ihn anzustarren, kam er nicht umhin, leise zu lachen.
"Sorgt Euch nicht. Wir sind hier ganz unter uns und nicht in der Öffentlichkeit, also könnt ihr mich anschauen wie Ihr wollt und auch soviel Ihr wollt. Ich bin nicht direkt als Adliger aufgewachsen, sondern eher als Krieger. Es macht mir nichts aus. Außerdem kann ich es wohl als Kompliment auffassen, wenn eine so schöne Frau, wie Ihr es seid, ihre Blicke nicht von mir nehmen kann."
Und schon waren die nächsten Worte heraus gekommen, die laut seiner Annahme dafür sorgte, dass Hotaru wieder etwas rot sein würde.
Nach seinem kleinen Handkuss und der Entschuldigung für sein Auftreten, war Hotaru jedoch wieder recht normal und entschlossen. Sie sagte, er solle sich alle Zeit nehmen, die er brauchte, da sie für Besprechungen hier war. Gin nickte, ging zu seiner Wasserschale zurück und fing weiter an, das Blut zu entfernen. Dabei grinste er innerlich, da er nun wieder einen kleinen Versuch starten würde ... ein weiteres mal würde er auf die Probe stellen, wie sehr Hotaru wirklich an seinem Äußeren hing.
Denn ohne es wirklich auffällig zu gestalten, sorgte er nun dafür, dass der Lappen ein wenig zu sehr befeuchtet war, so dass schnell Wassertropfen seinen Körper herunter liefen. Wenn er richtig lag, dann hatte er sich wieder perfekt positioniert, so dass das Licht, welches durch das Fenster hinein fiel, die Tropfen perfekt beleuchtete, um eine möglichst deutliche Wirkung zu erzielen. Wie zum Hohn fing er nun an zu sprechen, jedoch vollkommen ohne deutliche Gefühlsregung, lediglich mit sanfter, friedlicher und freundlicher Stimme. Auf seinem Gesicht lag dabei ein freundliches, zuvorkommendes Lächeln. Interessant für ihn selbst war, dass er absolut nicht schauspielern musste, sondern es wirklich ein ernsthaftes Lächeln war. Früher wäre das niemals so leicht möglich gewesen ... dieses dämonische Blut in seinem inneren verwirrte ihn.
"Ihr könnt gerne bereits anfangen, die Dinge, die Ihr besprechen wolltet, zu nennen. Ich bin immerhin nicht so abgelenkt, dass ich Euch nicht zuhören könnte, nicht wahr, Mylady ?"

Irgendwie schien Ginawai heute... entspannter? Zumindest kam es Hotaru so vor, allerdings hatte sie ihn bisher auch nur einmal getroffen und dennoch... beim letzten mal war er ganz den Gepflogenheiten treu geblieben und hatte mit ihr gesprochen, als ginge es nur um Formalitäten, persönliche Gefühle hatten damals nichts bei den Gesprächen verloren gehabt. Und heute? Heute schien er so offen ihr gegenüber und dann seine Worte...
Er meinte, sie sein hier nicht in der Öffentlichkeit, also konnte sie ihn so viel anschauen wie sie nur wollte, was natürlich Hotaru wieder die Röte ins Gesicht trieb, nun wieder stärker. Er war ja auch nicht als reiner Adliger aufgewachsen, sondern eher als Krieger, weshalb er wohl privat nicht so viel auf die Gepflogenheiten gab... Hotaru gab allerdings auch privat viel auf die Gepflogenheiten, weshalb ihr Verhalten weiterhin unangebracht für sie war, ja geradezu peinlich...
Zudem griff Ginawai ihre Aktion als ein Kompliment auf, da er sie als schöne Frau ansah und es dann wohl ein Kompliment in seinen Augen war, wenn eine schöne Frau einen Mann anstarrte... Hotarus Lippen bebten nun, als sie versuchte zu Atmen, sie unterdrückte es, ein Geräusch von sich zu geben, nach dem Kompliment, dennoch entkam ihrer Kehle ein fast unhörbares Quietschen. Dennoch fiel ihr das Atmen schwerer nun, fast so als wäre ihre Kehle zugeschnürt und eine Hand von Hotaru legte sich auf ihr Dekolleté, weil ihr das Atmen so schwer fiel.
Hotaru folgte nun dem Gildenmeister mit ihren Augen, sie klebte mit ihrem Blick an ihm, als er zu dem Wasser zurück ging und weiterhin das Blut von seinem Körper wusch. Ihr Mund wurde trocken und das Atmen fiel ihr nur noch schwerer, als sie sah, wie glitzernde Tropfen seinem Oberkörper entlang liefen und sich ihre Bahnen durch seine Muskelstruktur suchten. Ihr Blick klebte nun an den Tropfen, die auf dem Oberkörper des halbnackten Gildenmeisters abperlten und es fiel ihr hörbar schwer zu Sprechen, als Ginawai sie nun nach ihren Anliegen fragte... er war vielleicht nicht abgelenkt, sie jedoch...
Sie versuchte so konzentriert und normal wie möglich zu klingen, als sie mit hochrotem Kopf anfing zu sprechen: "Ich habe viele Anliegen. Ich..." Auf einmal war sie wieder das kleine Mädchen von Gildenmeisterin, was Ginawai kennen gelernt hatte, dann räusperte sie sich plötzlich und zwang sich dazu, ihren Blick auf das Gesicht des Gildenmeisters zu werfen, bevor sie mit festerer Stimme anfing zu sprechen: "Ich bin hier her gekommen, um euch ein wenig etwas über die Truppenstärke von Cursed Gryphon zu erzählen, da sich dort einiges getan hat in letzter Zeit. Zudem ist mein Bruder Tomoe wieder aufgetaucht und verrottet aktuell in den Folterkammern meiner Gilde. Ich trete derweil in der Öffentlichkeit als Hotaru Kurami an, da ich mich von meiner Familie symbolisch trennen wollte, zudem bin ich öffentlich eine anerkannte Gildenmeisterin von der offiziellen Gilde 'Sacred Gryphon', was allerdings nur ein Deckname meiner Gilde ist, damit meine Gildenmitglieder auch unter offiziellem Namen auftreten können, falls es nötig ist. Zudem verspracht ihr mit, Lord Senshi, mein Mentor zu sein, weswegen ich auch hergekommen bin und ich möchte euch eine private Frage stellen zu einer Angelegenheit, die eines meiner Gildenmitglieder betrifft und ihr mehr Ahnung verfügt von der aktuellen Welt, als ich." Hotaru machte nun Anstalten sich zu setzen, da sie dies gerne tun würde und sie suchte sich einfach einen freien Platz in ihrer nähe, auf einem Sofa.

Also hatte er richtig gelegen.
Hotaru schaffte es kaum, ihre Augen von ihm abzuwenden. Sie verzehrte sich so wie es schien geradezu nach ihm ... und ob er es selbst wahrhaben wollte oder nicht, sein neu gewonnenes Dämonenblut war wohl nicht unbedingt abgeneigt dem gegenüber, was das gegebenfalls bedeuten konnte.
Sein Gehirn jedoch, sein so emotionsloses, menschliches Verständnis der Welt, war viel mehr daran interessiert, dass Hotaru es also nicht wirklich vertrug, so mit ihm in einem Raum zu sein, nur die beiden, während er oben ohne war und sich so in Szene setzte ... Sie hatte wohl einen Narren an ihm gefressen.
Nachdem er meinte, sie könne ruhig anfangen zu sprechen, versuchte sie dies auch, scheiterte jedoch erst einmal kurz, ehe sie sich zusammen riss und dann wieder mit festerer Stimem redete.
Die Themen-Auswahl war doch recht interessant. Cursed Gryphons Truppenstärke, Hotarus Bruder Tomoe, das Synonym Sacred Gryphon, ihr neuer Name für die Öffentlichkeit, seine Anleitung als ihr Mentor und eine private Frage, welche eines der Gildenmitglieder betraf ... eine ganz schön lange Liste, aber jedes Thema war interessant. Und genau deshalb beeilte Gin sich damit, den Rest des Bluts abzuwischen.
Als er fertig war, trocknete er sich grob ab und beschwor ein weißes Hemd aus seiner Pocket Dimension, welches er sich überzog, jedoch erst einmal offen ließ, um den Rest der Feuchtigkeit an seinem Oberkörper von der Luft trocknen zu lassen. Dann ging er zu Hotaru herüber und setzte sich in einen Sessel, welcher dem Sofa, auf dem sie saß, gegenüber stand. Dort lehnte er sich gemütlich zurück und lächelte sie leicht an.
"Nun denn, Mylady, Hotaru Kurami, Gildenmeisterin von Sacred Gryphon. Ihr bestimmt die Reihenfolge der Themen. Ich bin bereit, zu allem meine Meinung und meinen Rat abzugeben und Informationen auch mit gleichem zu vergelten. Doch erst ... sagt mir, wie ist es Euch in der Zwischenzeit ergangen. Wir haben uns ja schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen und durch eure Veränderung denke ich, dass in dieser Zeitspanne einige interessante Dinge geschehen sind."

Ginawai wischte sich nun schnell das Blut ab und als er damit fertig war, wischte er sich grob das Blut ab und beschwor sich mittels Magie ein weißes Hemd, welches er allerdings offen stehen ließ... so konnte Hotaru weiterhin Teile seines gut durch trainierten Oberkörpers sehen, weshalb sie nun leicht schluckte, da sie die verbleibende Feuchtigkeit durch den Lichteinfall auch gut erkennen konnte. Zu guter Letzt setzte sich Lord Senshi ihr gegenüber in einen bequem anmutenden Sessel und lehnte sich entspannt, lächelnd zurück. Er sah ein wenig erwartungsvoll aus, als er das Gespräch suchte und sie darauf hinwies, dass allein Hotaru die Reihenfolge der Thematiken aussuchte und er ihr mit Informationen und Ratschlägen zur Seite stand.
Jedoch sollte sie erst von den Geschehnissen erzählen, welche ihre Veränderung veranlasst hatten, da die beiden Gildenmeister sich nun gut circa ein viertel Jahr nicht mehr gesehen hatten. Hotaru atmete einmal tief durch, bevor sie bereitwillig zu Erzählen begann: "Also nachdem ich eure Gilde verließ kehrte ich zu meiner Gilde zurück. Dort erledigte ich viele Gildenmeister Angelegenheiten und durch die ganze Geschichte, also das mein Bruder mich verließ und mich vermutlich in meinen Tod schicken wollte, beschloss ich zu verändern, äußerlich wie innerlich. Meinen neuen Nachnamen legte ich mir zu, damit ich zu meiner Abstammung einen Bruch machen konnte. So besuchte ich auch einige Kosmetik Geschäfte, ließ an mir herum hantieren und unter anderem ließ ich mir von einer Frau aus der Gilde zeigen, wie man Leute foltert, was mir letztendlich großen Spaß gemacht hat. Nun ich denke, ich bin innerlich, sowie äußerlich gereift und wollte kein kleines Mädchen mehr sein, weil so etwas als Gildenmeisterin von einer Gilde wie meiner, ziemlich Fehl am Platze wirkte, so viel dazu." Sie räusperte sich kurz zwischendurch, bevor sie weiter erzählte: "Das Thema was ich wohl als erstes Besprechen will, ist das Anliegen was mein Gildenmitglied betrifft. Er kam in der Hoffnung zu mir, dass ich ihm helfen könne, wusste allerdings keinen Rat, musste jedoch an euch denken, Lord Senshi, da ihr besser über die Belange in Fiore Bescheid wisst. Nun ihr müsst wissen, dass er leicht die Kontrolle über sich verliert und dann auch Verbündete angreift. Ich bitte euch aber inständig darüber still zu schweigen, da dieses Thema nur uns zwei etwas angeht, Lord Senshi."

Als Hotaru anfing zu sprechen, hing Gin beinahe an ihren Lippen und nahm jedes Wort neugierig auf. Sie hatte beschlossen sich zu ändern, weil ihr Bruder sie ja scheinbar in den beinahe sicheren Tod geschickt hatte. Das war natürlich ziemlich schmerzhaft für Hotaru gewesen, weshalb sie einen Bruch gemacht hatte, indem sie ihren Familiennamen änderte und sich vollkommen im äußerlichen veränderte. Zudem war sie durch die harte Realität noch ein wenig heran gereift und hatte einen Zug an sich entdeckt, welcher für Gin doch sehr interessant war: sie hatte Gefallen daran, Leute zu foltern. Sie hatte in der Tat eine Veränderung durchgemacht, welche bei ihm große Freude hervor rief. Damit konnte man schon besser eine Allianz der dunklen Gilden machen, als mit dem kleinen, unschuldigen Mädchen von vor ein paar Monaten.
Dann kam sie zum ersten Thema: Eines ihrer Gildenmitglieder war zu ihr gekommen, um einen Rat zu erbitten, welchen sie jedoch nicht geben konnte. Sie hatte jedoch direkt an ihn gedacht, da er besser über so etwas bescheid wusste. Das besagte Gildenmitglied schien leicht die Kontrolle zu verlieren und auch Kameraden zu attackieren. Sie bat jedoch darum, dass er über dieses Thema schwieg, da es nur sie beide etwas anging. Gin nickte daraufhin und hob die Hand mit seinem Phoenix Barrier Ring. Die Wände, die Fenster und die Tür des Raumes leuchteten kurz auf und schimmerten dann leicht um zu zeigen, dass etwas mit ihnen nicht stimmte. Langsam ließ er die Hand wieder sinken.
"Euren Wünschen entsprechend habe ich den Raum gerade mit einer Barriere belegt. Kein Schall von hier dringt nach außen und Tür und Fenster sind verriegelt und genau wie die Wände nun theoretisch unzerstörbar. Es ist also absolut unmöglich, dass jemand anders etwas von diesem Thema mitbekommen kann."
Sein Blick richtete sich nun von der schimmernden Tür direkt auf ihre Augen.
"Was das Thema betrifft, denke ich, dass ich sogar helfen kann. Es ist mit einiger Mühe verbunden, aber eindeutig nichts, was unschaffbar ist. Ich habe Juweliere in meinen Diensten, die in der Lage sind, bestimmte, magische Schmuckstücke zu erschaffen. Darunter ist auch die Möglichkeit eines Schmuckstücks, welches einen intensiven Kampf- oder Blutrausch unterdrücken könnte und ihn lediglich zu einem kontrollierten Wutanfall werden lässt. Wenn ihr also in der Lage seid, von ihm zu erfahren, was er für ein Schmuckstück wünscht und mir zudem , falls es ein Ring oder dergleichen ist, seine für das Schmuckstück erforderlichen Maße nennt, dann werde ich das entsprechende Objekt sofort in Auftrag geben, sobald meine Leute es geschafft haben, die benötigten Materialien zu besorgen, da diese nicht unbedingt einfach aufzutreiben sind. Und ihr braucht Euch keine Sorgen um die Bezahlung zu machen, ich übernehme die Kosten gerne, sofern ihr mir natürlich irgendwann eine Gegenleistung erbringt, was ja wohl nicht wirklich eine Schwierigkeit ist."
Nach seinen Erklärungen lächete er nun also wohlwollend und strich sich eine lose herum hängende Haarsträhne aus dem Gesicht. Nun ... damit war das erste Thema wohl geklärt. Aber nun hatte er erst einmal etwas anderes zu tun. Er richtete sich plötzlich auf und sagte dabei: "Ich bitte darum, mein Verhalten zu entschuldigen. Ich habe Euch noch garnichts zu trinken angeboten, obwohl es ja scheinbar bereits Dinge zum Feiern gibt und dazu auch noch vermutlich ein paar dazu kommen werden, so wie es mir scheint. Ich habe hier einige vorzügliche Getränke, die Ihr unbedingt einmal probieren müsst !"
Er ging hinter seinen Schreibtisch, öffnete kurz ein Schränkchen und kam dann mit zwei edlen, mit gold verzierten Gläsern wieder. In der anderen Hand hielt er zwei Getränkeflaschen - eindeutig mit Alkohol.
Er stellt die Flaschen und Gläser ab und lächelte Hotaru nun an, während er die erste Flasche öffnete und ihr ein wenig eingoss. Die Flüssigkeit hatte ein kräftiges, tiefes Rot und roch sehr süßlich.
"Das ist ein ziemlich teurer Beeren-Wein. An sich handelt es sich nicht um mehr, als einen normalen, süßlichen Rosé-Wein, welcher mit einigen leckeren Waldbeeren verfeinert wurde. als ich ihn das erste mal trank, war ich geradezu hin und weg von dem Geschmack. Leider kann er einem auch ziemlich zu Kopf steigen, wenn man ihn zu schnell trinkt, also lasst euch besser Zeit damit."
Nach diesen Worten goss er nun auch sich selbst etwas ein und setzte sich wieder. Er erhob sein Glas, neigte es zu Hotaru und sagte dabei: "Auf Euch und Eure eindrucksvolle Veränderung zu einer nun mehr als hinreißenden Dame, Lady Hotaru."
Dann trank er einen kleinen Schluck, ehe er sich selbst wieder zurück lehnte und wartete, was sie zu sagen hatte und welches Thema wohl die nächste Wahl wäre.

Hotaru lehnte sich entspannt zurück und wollte mit ihrem Äußeren, was ja scheinbar gut beim anderen Gildenmeister angekommen war, nun auch ein wenig glänzen. Als sie sich nämlich zurück lehnte lockerte sie unauffällig ein wenig den engen Gürtel ihres Kimonos, sodass er nun leichte Falten warf in ihrem Brustbereich und man nun bei dem Unterteil ihrer Kleidung auch leicht ihre nackten, schlanken Beine durch blitzen sah. Melissa nutzte ihr schönes Äußeres immer, um Männer zu bezirzen... also wieso sollte Hotaru nicht auch mal?
Erstaunt sah sie nun, dass auch auf einmal die Wände anfingen zu leicht zu schimmern, als Ginawai eine beringte Hand gehoben hatte. Jedoch folgte seinerseits auch schon eine Erklärung, da er eine Art Barriere um den Raum gelegt hatte, sodass niemand ungefragt hinein kommen konnte und auch niemand von außen Lauschen konnte. "Solche Vorsichtsmaßnahmen begrüße ich sehr", sagte Hotaru mit einem strahlenden Lächeln und nickte Ginawai zu.
Als sie dann zu dem Blutrausch von Yuuhei zu sprechen kamen, Hotaru hatte ja absichtlich seinen Namen nicht genannt, bot Ginawai ihr an ein Schmuckstück für ihn zu bezahlen, den er anfertigen lassen würde, sobald es ihr Wunsch sein würde. "Eine Gegenleistung, mit entsprechendem Wert, wäre für mich etwas Selbstverständliches. Ich denke über das Angebot nach und befrage entsprechende Person am besten selbst mal dazu. Aber ich danke euch schon einmal im voraus, für das Angebot, Lord Senshi", sagte Hotaru höflich.
Nun entschuldigte sich Ginawai plötzlich und stand auf, da er Hotaru noch nichts zu Trinken angeboten hatte. Da ihr das selbst gar nicht aufgefallen war, sagte sie dazu auch erst einmal nichts. Ginawai holte nun edel aussehende Gläser und Flaschen, die Flaschen war eindeutig mit Alkohol gefüllt und er erklärte nun, dass die Flaschen teuren Beere-Wein enthielt, man ihn aber langsam trinken sollte, damit der einem nicht zu Kopf stieg. Hotaru lächelte, als er auf sie anstoßen wollte. Sie meinte daraufhin charmant, als sie mit ihm anstoßen wollte: "Und auf Euch und unser Bündnis, Lord Senshi", sie trank einen kleinen Schluck vom Wein und fühlte die wohlige Wärme. Als sie den Schluck zu sich genommen hatte, stellte sie das Glas ab, setzte sich wieder in Szene und fügte noch hinzu: "Ich bevorzuge ja eigentlich Tee, aber diesem guten Alkohol bin ich definitiv nicht abgeneigt", ein charmantes Kichern kam kurz darauf aus ihrem Mund.
Nun sollten die Themen aber erst mal wieder weiter gehen, da dass mit Yuuhei größtenteils geklärt war, aber eine Frage hatte Hotaru noch: "Ihr habt nicht zufällig eine Vermutung, wo so ein unkontrollierter Blutrausch bei meinem Gildenmitglied her kommen könnte?"
Danach hieß es wohl weiter über ihre Anliegen zu sprechen, denn: "Wie ich bereits schon einmal erwähnte, mein Bruder Tomoe ist wieder aufgetaucht und aktuell ist er in unseren Folterkammern. Er scheint unter Amnesie zu leiden, dennoch verzeihe ich ihm nicht so leicht. Mein guter Freund Undertaker hat sich um seine 'Behandlung' gekümmert, also denke ich, dass Tomoe in 'guten Händen' ist, wenn ihr wisst was ich meine. Zudem hattet ihr mich als euren Mentor angeboten, für das Dasein als Gildenmeister einer dunklen Gilde. Bisher mache ich meine Sache, denke ich, ganz gut. Ich wollte euch, Lord Senshi, dennoch einmal fragen, ob ihr irgendwelche Ratschläge für mich habt?" Sie hatte ihr Glas wieder zur Hand genommen und während sie gesprochen hatte, hatte sie ab und zu einen Schluck Wein zu sich genommen.

Ein wenig war er von seinem dämonischen Blut ja doch genervt ...
Seit Hotaru scheinbar aus versehen ihren Kimono ein wenig gelockert hatte, war es für Gin eine reine Konzentrationssache, nicht auf die deutlich abgezeichnete Form ihres nicht übermäßig großen, aber ansehnlichen Vorbaus und ihr ebenso deutlich sichtbaren, scheinbar nackten Beine zu blicken. Aber er schaffte es ! Trotz seines Dämonenbluts, welches ihm gerade einprügelte, er solle sich gefälligst den Sünden hingeben und einfach tun, was sein Körper ihm befahl ... Aber das wäre ja nicht er ! Ginawai Senshi ließ sich nicht so einfach von einer Frau herum kriegen, die vor kurzem noch das Verhalten eines verängstigten, jedoch mutigen Schulmädchens aufgewiesen hatte !
Fürs erste lenkte er sich jedoch mit den wichtigen Themen ab. Hotaru stimmte zu, dass er den Raum versiegelte, sagte ihm, sie wäre für das Angebot dankbar und würde mit der betroffenen Person sprechen. Auch dem von ihm angebotenen Getränk war sie nicht unbedingt abgeneigt, wenngleich sie auch beteuerte, Alkohol wäre eigentlich nicht so ihr Fall. Den Beeren-Wein schien sie jedoch zu mögen. Als sie sich jedoch wieder zurück lehnte, nachdem sie ihn probiert hatte, glitt Gins Blick wieder ein wenig unterschwellig über die ein oder andere, deutlich in Szene gesetzte Stelle ihres Körpers. Doch das währte nur einen winzigen Augenblick, ehe er ihr wieder ins Gesicht schaute und lächelte.
Dann fragte sie schließlich noch, ob er eine Ahnung hatte, wo so ein Verhalten herkommen könnte, ehe sie schon das nächste Thema ihrer Wahl ansprach: Tomoe, ihren Bruder, welcher gerade eine spezielle Behandlung von Undertaker bekam. Außerdem meinte sie, habe Gin sich als Mentor angeboten und sie wolle deshalb ein paar Ratschläge einholen. Nun, über alle Themen ließ sich reden. Aber auch schön in Reihenfolge.
"Was Euer Gildenmitglied betrifft, bin ich ein wenig überfragt. Es gibt viele Dinge, die zutreffen könnten. Es gibt Magien und Flüche, welche Emotionen beeinflussen, gewisse Siegel welche so etwas hervor rufen, Objekte im Besitz einer Person, teilweise sogar ihre Abstammung, da es ja bekannt ist und ich aus erster Hand garantieren kann, dass es zumindest den ein oder anderen Dämonen-Mischling gibt. Es wäre auch möglich, dass es eine einfache geistige Störung ist, oder eine Asympathie gegen irgend etwas. Ich müsste genauere Informationen haben, aber ich denke, die sind sogar der Person selbst nicht bekannt, da sie sonst ja auch etwas dagegen tun könnte. Zumindest in den meisten Fällen."
Nun beugte Gin sich vor und legte die Hände aneinander. Sein Blick wurde verschwörerisch.
"Das nächste Thema ... Tomoe ... Ich würde vorsichtig in seiner Gegenwart sein. Er hat bereits einmal Euer Vertrauen ausgenutzt und Euch in einen beinahe sicheren Tod geschickt. Allein der Tatsache, dass ich Verbündete brauchen kann, hat Euch bei Eurem letzten Besuch davor bewahrt, Euren hübschen Kopf zu verlieren, da ihr ja immerhin mit meiner Gilde konkurriert und so Einnahmen streitig macht. Egal wie man es dreht und wendet, er hat Euer Leben in die Hände von niemand geringerem als mir gelegt. Und ich bin weder zu Konkurrenz, noch zu Feinden oder Spionen sonderlich freundlich. Und ich bin auch nicht dafür bekannt, der geduldigste Mensch zu sein. Und ich denke, meine Persönlichkeit ist in ganz Fiore bekannt. Theoretisch wart ihr also tot und habt nur meiner Gnade zu verdanken, dass die Aktion Eures Bruders Euch nicht das Leben gekostet hat. Ich weiß nicht, ob er das gleiche nicht wieder versuchen wird, indem er sich Euer Vertrauen erneut erschleicht, nur um dann die Macht an sich zu reißen und Euch, seine wohl größte Bedrohung innerhalb seiner eigenen Gilde, einfach zu eliminieren. Ich sage nicht, dass es so ist, aber seid auf der Hut und lasst ihn nicht zu nahe an Euch heran, solange nicht hieb- und stichfeste Beweise dafür vorliegen, dass er keine Dummheiten versucht. Denkt daran, Euer Leben hängt davon ab. Und jemand mit der Skrupel Eures Bruders hätte auch kein Problem damit, die Gildenmitglieder, um die Ihr Euch kümmert, einfach in den sicheren Untergang zu schicken, sofern es seinen Zielen dienlich ist. Das ist meine Einschätzung der Sache ... Wie ihr diese Einschätzung für Euren Vorteil nutzt, ist nun allein Eure Entscheidung, meine Liebe."
Dann, nachdem er noch einen Schluck getrunken hatte, lehnte er sich erneut zurück und dachte einen Augenblick nach, während er das Weinglas in der Hand schwenkte. Schließlich fing er an zu sprechen, um Hotaru ein paar Ratschläge zuteil werden zu lassen.
"Was meine Führung für Euch betrifft, gibt es nicht unbedingt viel, was ich sagen muss. Ein paar Dinge gibt es jedoch: Hütet Euch vor Rebellionen und erstickt sie bereits im Keim, denn Kriminelle neigen nun einmal zu Illoyalität und Gier. Sucht Euch ein paar Leute, denen ihr wirklich vertrauen könnt, und bereitet diese auch auf den Schlimmstfall vor. Seid gut zu ihnen, dann sind sie gut zu Euch. Zeigt Schwäche, und ihr seid nicht mehr als Beute für manch einen Menschen. Außerdem würde ich Euch raten, da ihr ja die Gildenmeisterin von Sacred Gryphon seid, euch eine zweite Identität zuzulegen, welche nicht mit Euch in Verbindung gebracht werden kann. Da ihr ja Take Over beherrscht, wie ihr mir bei unserem letzten Treffen sagtet, dürftet ihr wohl kein Problem damit haben, euch das Aussehen eines Menschen auszudenken und dessen Form anzunehmen. Nutzt eure angeborenen Talente, um jeden zu täuschen, der eine Gefahr darstellt. Oh, und was noch viel wichtiger ist: Habt immer einen Notfallplan zur Hand, falls doch einmal jemand dahinter kommt. Nichts ist schlimmer, als tief in Schwierigkeiten zu stecken, und nur improvisieren zu können, wenn davon das Leben von sich und vielleicht der gesamten Gilde abhängt."
Nach all diesen Worten trank Gin sein Glas leer, stellte es auf dem Tisch ab und schenkte sich nach, ehe er anbot, auch ihr noch etwas einzugießen. Dabei kam er wieder nicht umhin, von ihrem verführerischen Körper Notiz zu nehmen.