Wildnis

Questinfos:

[cf: Asgars Burg]

Nebel. Dichter, fetter, den Atem beschwerender Nebel hing in der Luft und schien schon beinahe fest zu werden. Ayanokoji lief von der Planke des Schiffes, das sie zu dem unbekannten Land bringen sollte, auf den Dock des Hafens und sah sich um. Dank dieser Brühe, die sich Nebel nannte, konnte er kaum weiter als einige Meter weit blicken und so war es an diesem Punkt unmöglich für ihn, die Himmelsinsel zu finden. Allerdings würde der Nebel nicht viel höher sein als der gewöhnliche Nebel, den Ayanokoji von zu Hause kannte. Insofern brauchte er nur mehrere Meter emporfliegen und dann würde er schon eine klarere Sicht haben. Deswegen drehte er sich auch schon gleich zu Minako um und fragte sie: "Okay, wir könnten jetzt abheben und uns gleich auf zu der Insel machen. Willst du vorher hier noch etwas erledigen? Irgendetwas noch einkaufen oder so?". Diesmal war er sehr ruhig. Er hatte beim vorherigen Auftrag genug Stress gehabt, nun sollte das nicht noch schlimmer werden.

[01/42]

(cf: Asgars Burg)

Die Lichtmagierin blickte kurz zu ihrem Freund und dachte nach, ob sie noch irgendwas benötigen würde. Doch selbst nach einer gewissen Überlegungszeit wollte ihr nichts in den Sinn kommen. Ein prüfender Blick auf ihren Köcher verriet ihr, dass die Pfeile für diese Mission auf jeden Fall noch reichen würden.
"Pfeile habe ich noch ausreichend da... ich denke, wir können starten falls du nicht noch was benötigst" mit einem leichten Lächeln setzte sie aber nun bereits selbst ihre Lichtflügel ein, um sich damit ein wenig abzuheben. Höchstwahrscheinlich wollte der Windmagier nichts einkaufen, denn sonst hätte er Mina höchstwahrscheinlich auch nicht gefragt gehabt. Mina war bereits gespannt was dort über dem ganzen Nebel auf die beiden warten würde, schließlich betraten sie die Insel in so weit als aller erste. Zumindest so weit sie ahnten. Dort oben könnten sie auf eine Stadt treffen oder Monster oder ein paar gefährliche Abenteuer, in so weit war wirklich alles möglich. Aber anstatt Angst zu bekommen war in Minas Augen reine Neugier abzulesen.

[02/42]

"Na gut, dann mal los."
Ayanokoji erhob sich nun auch in die Luft und ließ sich von seiner Magie immer höher tragen. Der Nebel nahm an Dichte ab und seine Sicht wurde immer klarer und klarer, desto höher er aufstieg. Als er letztendlich eine Höhe erreichte, die von den meisten Gebäuden der Menschheit nur unterboten werden konnte, begann er auch endlich, bis zum Horizont sehen zu können. Er erkannte die schwebende Insel, wie sie sich mit so einer Elegenaz zwischen den Wolken bewegte, wie eine Feder es tun würde. Für einen Moment hielt Ayanokoji mitten in der Luft an und sah der Insel in ihrer sanften Bewegung zu. Auch ihm war nun eine optimistischere Stimmung anzusehen und in seinen Augen flackerte Abenteuerlust auf, während ein Lächeln sich über seine Lippen zog. Nach einem kurzen Blick zu Minako flog er auch schon in Richtung der Insel und genoss die Wärme der Sonne, während er über den Nebelbänken hinwegsauste. Vögel begleiteten die Magier und zogen wieder ab. Ein wirklich berauschendes Gefühl, sich die Welt "zu erobern".

[03/42]

Auch Mina war ziemlich fasziniert von dem Anblick dieser majestätisch wirkenden fliegenden Insel. Auf Anhieb konnte man schon ein paar Wälder erkennen, die sich hier ihre Reihe durch die Landschaft zogen, aber nicht nur das. Hier war auch eine Stadt zu erkennen... die Frage war nur ob die Bewohner dieser Insel freundlich gesinnt waren oder eher auf Krieg und Hass aus waren.
"Wir sollten vorsichtig bleiben Ayanokoji, wir wissen nicht wie die Menschen hier drauf sind" warnte sie ihren Liebsten vor und folgte ihm schließlich zur fliegenden Insel. Sie selber landete auf einer eher kleineren Grünfläche, welche voll von Blumen war und in die sie sich gleich am Anfang rein legte. Der Blumengeruch war herrlich und leider waren von solchen Blumenwiesen nicht mehr sonderlich viele übrig. Die meisten waren einfach nur Nutzfelder geworden oder leider auch mit verschiedensten Grundstücken und sonstigem voll gebaut worden. Eine Schande der Natur sozusagen, aber hier konnte sie es ordentlich auskosten. Die Insel gefiel ihr schon jetzt irgendwie ziemlich gut.

[04/42]

Auch der Wettermagier erkannte die Stadt und hob fragend eine Augenbraue. Er ließ sich näher an Minako herangleiten, wobei er den Zettel herausholte und gegen den Wind ankämpfte, um die Beschreibung durchzulesen. Nachdem er sich sicher war, nichts übersehen zu haben, wandte er sich an Minako.
"Also diese Gebäude da oben sind schon merkwürdig oder? Angeblich sollen wir dieses Gebiet erkunden. Wenn also eine Zivilisation hier entstanden sein soll, ist sie wohl mittlerweile untergegangen... nur warum?"
Er sah nachdenklich zu den Gebäuden, während die Insel immer größer und größer wurde. An sich waren keine offensichtlichen Schäden zu erkennen und an sich hatte Ayanokoji auch nicht damit gerechnet.
"Bei solch einer guten Position kann es einfach kein Krieg gewesen sein. Vielleicht sind sie verhungert... oder eine Krankheit hat sie alle dahingerafft. Was denkst du dazu?"
Mittlerweile wollte der Wettermagier immer öfter die Meinung seiner Freundin dazuholen. Schließlich kann sie auf Ideen kommen, die vielleicht lebensrettend oder aber einfach nur der richtige Anstoß für einen weitaus komplizierteren Plan sein könnten.

[05/42]

Oh... diese Stadt müsste also nun rein theoretisch eine Geisterstadt, das machte die ganze Sache nur noch interessanter. Schließlich fragte sich auch Mina, was denn für den Untergang dieser Stadt gesorgt haben könnte.
"Ich vermute ja eher eine Krankheit, die hier dafür gesorgt hat, dass alle gestorben sind... denn Wälder scheint es ja reichlich hier zu geben und somit auch Nahrungsquellen" antwortete die Lichtmagierin ihrem Freund, während sie sich nach wie vor nicht aus ihrer Liegeposition befreite.
"Oder sie waren für diese dünne Luft hier oben einfach nicht erfahren genug..." schließlich konnte einem diese dünne Luft hier oben schon gewaltig zum Verhängnis werden. Mina konnte in der Hinsicht lediglich einen Tee aus Coca-Blättern oder aber Wermut empfehlen, um mit der Luft klar zu kommen. Aber vielleicht wuchsen beide Pflanzen hier oben nicht und/oder ihre Vorräte waren aufgebraucht. Wie auch immer, vielleicht würden sie es ja während ihrer Erkundungstour noch herausfinden können? Interessiert wäre die Lichtmagierin ja schon.

[06/42]

Ayanokoji nickte.
"Ja, auch wenn ich den letzten Teil eher für unwahrscheinlich halte. Schließlich gewöhnen sich Menschen recht gut an dünne Luft, wenn sie lang genug dort leben. Ich denke eher, dass eine Krankheit dafür gesorgt haben muss. Komm, lass uns gleich weiter"
Sie waren nun auch wieder nicht so weit von der Stadt entfernt, weshalb es am besten war, gleich weiter zu fliegen. Natürlich wollte Ayanokoji Mina den Genuss etwas lassen, sich in den Blumen zu wälzen, aber fürs erste sollten sie wirklich weiter. Als die Lichtmagierin wieder auf seiner Höhe war, begann er voraus zu fliegen und die "Führung" zu übernehmen.
"Lass uns am besten direkt zur Staaa-", begann er zu sagen, doch aus irgendeinem Grund fielen ihre Flugfähigkeiten aus, sodass die beiden einige Meter tief hinunterfielen. Er konnte gerade noch seine Storm-Mail kurz vor dem Aufprall einsetzen, sodass der Fall etwas gebremst wurde. Allerdings hatte der Aufprall beinahe ausgereicht um die Defensive aufzulösen, weshalb Mina fast ohne Bremsung auf Ayanokoji drauf landete. Vor Schmerz geplagt aber dank des Entweichens von Luft durch den Aufprall, stieß Ayanokoji ein Keuchen aus und sackte zusammen. Fürs erste musste der Schmerz einmal nachlassen...

[07/42]

Ein bisschen wiederwillig erhob sich Mina ebenfalls erneut und folgte ihrem Freund in Richtung der Stadt. Doch sehr weit kamen sie nicht, da sie schlussendlich abstürzten. Die Lichtmagierin fiel direkt auf den Windmagier drauf, weswegen sie eine etwas gedämpftere Landung hatte, aber dennoch Schmerzen empfand. Nämlich an den Stellen, die mit dem Boden Berührung gefunden hatten.
"Au..." augenblicklich rollte sie sich von ihrem Freund ab und griff sich an ihr linkes Bein, welches insbesondere vor Schmerzen nachgeben wollte. Hoffentlich hatte sie sich beim Sturz nichts gebrochen, aber auf Grund dessen dass ihr Sturz aus nicht gerade hoher Distanz zum Boden stattgefunden hatte, war das doch eher unwahrscheinlich. Stattdessen begann sich Mina nun Gedanken um diesen Sturz zu machen. Das beide Magien davon betroffen waren, könnte nur bedeuten dass es entweder eine Flugbarriere hier gab oder Magie gar nicht erst eingesetzt werden konnte. Aber um das herauszufinden war noch genügend Zeit, erst einmal brauchte Mina dringend Ruhe um wieder zu Kräften zu kommen.
"H-Hey... geht es dir gut?... T-Tut mir l-leid, dass ich auf dich drauf gefallen bin" unter anderem Umständen hätte es der Lichtmagierin ja gefallen, aber nicht dann wenn sie ihrem Freund dabei weh tut.

[08/42]

Ayanokoji keuchte und drehte sich vom Rücken auf den Bauch, da es ihm auf diese Weise einfacher viel zu atmen. Er hörte seine Freundin sich entschuldigen, doch bevor er antwortete, hustete er ein wenig. Dann letztendlich setzte er sich normal hin und lächelte seine Freundin mit noch einigen Tränen des Schmerzes in den Augen an.
"Alles gut. Nur sorg bitte dafür, dass das nächste Mal wenn du dich auf mich wirfst, nicht das Abfangen von möglichem Schaden der Grund ist sondern..."
Sein Lächeln wurde breiter.
"... mehr der Spaß daran, auf mir zu sitzen, wenn du verstehst was ich meine."
Langsam stand er dann wieder auf und merkte, dass er doch schon so einige Blaue Flecken an Rücken, Beinen und Armen abbekommen hatte. Zwar schmerzte ihm jetzt so einiges, aber wenigstens gab es keine weiter größeren Verletzungen. Er sah wieder Minako an.
"Wie sieht es bei dir aus? Alles okay oder soll ich dich heilen?"

[09/42]

Die Lichtmagierin verdrehte spaßhaft bei der Bemerkung Ayanokojis ihre Augen und grinste breit vor sich her.
"Das werde ich mir merken" mit einem breiten grinsen auf den Lippen, richtete auch sie sich langsam auf. Der Spruch von Ayanokoji war denkbar gewesen, hatte ihre Gedanken aber dennoch auf etwas anderes als den Schmerz gelenkt, weswegen es ihr schon etwas besser ging, als noch vor kurzem.
"Nein, ich glaube das geht schon..." mit diesen Worten erhob sich auch Mina wieder und gab dem Windmagier als aller erstes einen kurzen Kuss auf die Wange.
"Die Frage bleibt nur, wieso wir überhaupt erst abgestürzt sind..." und schon versuchte sie ihren Feuerwolf zu beschwören, der jedoch auch nicht beschwört werden konnte.
"Es scheint so, als hätten wir hier keine magischen Kräfte mehr..." und das bedeutete, dass sie sie sich mehr als sonst auf ihren Bogen und sein Gewehr verlassen mussten. Kurz seufzte die Lichtmagierin daraufhin jedoch, denn ihr wäre es lieber gewesen hier in diesem Gebiet nur nicht fliegen zu können.

[10/42]

Ayanokoji nickte und versuchte ebenfalls Magie zu wirken. Nichts passierte. Er seufzte und meinte: "Dann müssen wir das wohl auf die altmodische Weise machen." und ging noch einige Schritte zurück in Richtung des Abgrunds, wobei er stets versuchte, seine Blitzfalle einen Meter vor sich aufzustellen. Als es tatsächlich klappte, ließ er sie an sich vorbei in Richtung der Anti-Magie-Barriere zischen. Er wollte herausfinden, ob Zauber auch hineindringen konnten, wenn der Anwender außerhalb der Reichweite war. Dies könnte in Zukunft noch hilfreich sein. Der Blitz zuckte an Ayanokoji vorbei, verschwand aber in der unsichtbaren Hülle, die diesen Teil der Insel umgab.
"Okay, gut zu wissen. Falls jemand uns jemals verfolgen sollte, können wir hier her fliehen..."
So langsam begann eine Idee sich bei Ayanokoji zu formen.
"Wie sicher nur eine Basis auf dieser Insel wäre... sicher vor Magie und phsyischen Angriffen gleichermaßen..."
Er schüttelte den Kopf und ging an Minako vorbei weiter tiefer in den Wald.
"Lass uns losgehen. Pass aber auf, hier könnte alles mögliche herumkriechen."

[11/42]

Mina war irgendwie ziemlich fasziniert von allem, dass hier so war. Selbst die Anti-Magie Zone beeindruckte sie zwar, aber hielt sie nicht auf dem Geheimnis dieser Insel weiterhin auf die Schliche kommen zu wollen. Dabei fragte sie sich allerdings eines, dass durchaus überlegenswert war.
"Was wenn es hier wirklich noch Einwohner gibt oder Einheimische, die einfach keinen Kontakt mit uns dort unten aufnehmen wollten?" schließlich gab es dafür mehrere Gründe, wie zum Beispiel die Gewalt und das Chaos welches unten vorherrschte. Desweiteren wurde die Natur nicht so stark beschützt, wie es hier den Anschein machte. Diese Insel war ja auch nicht gerade klein... Es könnte wirklich alles mögliche hier herum kriechen, herum laufen oder sonst etwas dergleichen. Aber kaum hatte Ayanokoji die Lichtmagierin vorgewarnt, stolperte diese auch schon über eine Wurzel.
"Verdammt..." ein leises Fluchen ihrerseits, ehe sie sich wieder aufrappelte und ihrem Freund weiterhin folgte.
"Glaubst du sie versuchen mit dieser magischen Barriere irgendwas zu beschützen?" irgendwas... das unbedingt in Sicherheit bleiben musste? Es wäre auf jeden Fall interessant über diese Barriere mehr herauszufinden.

[12/42]

[Stolper-Zähler: 1/10]

"Tja, wir hätten auch dort unten bleiben und über die Insel herumfragen können, aber da wussten wir auch nicht, dass es überhaupt diese Ruinen gibt."
Ayanokoji dachte ein wenig nach, ehe er fortfuhr.
"Allerdings bezweifle ich doch sehr, dass diese Insel unbekannt wäre und ein Expeditionsteam benötige, wenn Nachfahren der ehemaligen Bevölkerung dieser Insel auf dem Festland leben würden. Diese hätten doch Aufzeichnungen oder mindestens Erzählungen von der damaligen Zeit."
Er half Mina beim aufstehen und antwortete dann auf ihre letzte Frage mit einem ausstoßen von Luft und einem darauffolgenden unsicheren Tonfall.
"Da kann es leider extrem viele Möglichkeiten geben. Natürlich wäre es als Sicherheitszone sehr interessant gewesen, doch denke ich, dass es mehr als nur gewollte Quellen für diese Zone gibt. So könnte zum Beispiel ein fehlgeschlagenes Experiment in diesem Bereich jede Magie absaugen oder aber ein Riss in der Existenz selbst entstanden sein, der wie eine Wunde in der Magie jede ihrer Formen auslöscht und unmöglich macht. Es könnte sich auch als Folge einer Waffe entpuppen und wenn man in das Gebiet geht könnte es noch viel viel mehr Möglichkeiten geben, womit wir es hier zu tun haben. Am besten wir versuchen es einfach herauszufinden, indem wir die Stadt erkunden."

[13/42]

"Was wenn aber keiner jemals runter gekommen ist, um sich die Erde anzusehen? Vielleicht... weil es verboten ist oder so" schlussfolgerte Mina nach wie vor ziemlich nachdenklich über das alles. Immerhin kannte man das auch vom Festland, dass es Gebiete gab, in denen sich Einheimische aufhielten und die nicht bekannt waren, bis Abenteurer dieses Land erforschten.
"Ich denke das ist die einzige Möglichkeit um dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen" stimmte Mina schlussendlich dem ganzen Vorhaben zu. Es könnte zwar gefährlich werden, aber auch ohne Magie waren die beiden nicht aufgeschmissen und auf gar keinen Fall wehrlos. Dennoch fiel Mina nach einigen Metern erneut auf den Boden. Na toll, was auch immer hier gerade vor sich ging, Mina schien wohl auf dieser fliegenden Insel nicht mit Glück gehäuft worden zu sein. Na hoffentlich würde Ayanokoji nicht früher oder später noch ausrasten, wenn das so weiter ging und hoffentlich wäre das auch das letzte Mal, dass sie hier über etwas stolperte.

[14/42]

[Stolper-Zähler: 2/10]

Letztendlich nickte Ayanokoji nur noch zu Minakos Meinung. Sie schien nun wirklich nicht davon abzubringen zu sein, dass von diesem Volk noch Leute am Leben seien und da Ayanokoji nun überhaupt keine Lust darauf hatte, sich noch weiter mit der Blondine über dieses Thema zu streiten, ließ er es lieber sein. Auch wenn er der Meinung war, dass er recht hatte und nicht sie.
"Lass uns einfach weitermachen. Ich habe das Gefühl, dass wir hier auf jeden Fall etwas finden werden."
Dann ging er auch schon mit beschleunigten Schritten weiter, allerdings nicht sehr lange. Mina war wieder einmal hingefallen, weshalb der Wettermagier zu ihr hinüberging und wieder beim Aufstehen half.
"Also so langsam wird es wirklich lächerlich Mina. Pass doch auf wo du hintrittst."
Natürlich war er ihr nicht böse, dass sie tollpatschig war, aber so langsam ging es ihm tatsächlich auf den Keks. Schließlich war sie ja nicht so unachtsam, dass sie jedes mal umfiel, wenn etwas in ihrem Weg war.
"Wir müssen heute noch ankommen, also versuche doch bitte, diese Fälle seltener werden zu lassen, ok?"
Und damit machte er sich mal wieder auf den Weg zu der Ruine...

[15/42]

"Glaubst du etwa ich mach das absichtlich?" ein bisschen eingeschnappt war Mina zwar schon, doch lange konnte sie Ayanokoji nach wie vor nicht böse sein, weswegen sie nur kurz aufseufzte.
"Tut mir leid, ich werde versuchen es seltener werden zu lassen..." ihre Stimme klang dabei ziemlich beruhigend, denn das wollte sie zur Zeit auch. Sie wollte ihren Freund nicht wütend werden lassen, auch wenn sie vermutete, dass das nicht das letzte Mal gewesen war. Tatsächlich bestätigte sich auch ihr Verdacht und die Blondine fiel erneut hin. So als sei sie verflucht oder hätte von gestern auf heute das Laufen verlernt. Aber zumindest zweiteres war unmöglich.
"Tut mir leid, ich weiß wirklich nicht was mit mir los ist" und schon richtete sie sich wieder auf und ging weiter.
"Geh du schon mal voran, ich schau mal kurz wie weit wir noch laufen müssen.." und schon nahm sich Mina den höchsten Baum der Umgebung und kletterte auf diesen hinauf, bis sie dessen Spitze erreichte und schließlich wieder hinab stieg, um die Distanz zu ihrem besten Freund, mit einem lockeren Sprint - bei dem sie ebenfalls wieder 2 Mal stolperte - wieder aufzuholen.
"Wir kommen jetzt noch an einer Lichtung vorbei, dann müssen wir noch durch ein paar einzelne Bäume... und dann ist dort auch schon die Stadt"

[16/42]

[Stolper-Zähler: 5/10]

Zum Glück bekam der Wettermagier nichts von diesem doppelten Stolpern vonseiten Minakos mit, ansonsten wäre er wahrscheinlich tatsächlich an die Decke gegangen. Doch so bemerkte er seine Freundin erst dann, als sie ihn wieder ansprach. Auf ihre Informationen nickte er leicht und behielt weiter die nicht all zu dicht stehenden Bäume im Auge. Er erinnerte sich immer noch dunkel an den Auftrag, bei dem sie von einem Kaninchen angegriffen wurden. Es schien ihm beinahe so, als würde er es sogar gerade sehen. Spaßhaft hob Ayanokoji das Gewehr in die Richtung des Kaninchens, das in seinen Gedanken neben einem Baum saß. Eigentlich sollte so etwas, wenn man sich stark genug darauf konzentriert, verschwinden doch in dieses Mal war dies nicht der Fall. Mit einem verwirrten Blick drückte Ayanokoji ab und das Bild des Kaninchens verschwamm dort, wo die Kugel hindurchgeschossen war, setzte sich aber wieder zusammen.
"Was in Gottes Namen und allen anderen Kräften dieser Welt..."

[17/42]

Ein wenig beunruhigt sah sie nun zu ihrem Freund, der einfach so in eine leere Richtung schoss, in welcher absolut nichts zu erkennen war.
"Was ist los, hey... beruhig dich, dort ist nichts" und schon stellte sie sich hinter ihrem Freund, zog sein Gewehr nach unten und küsste sanft und liebevoll seinen Nacken ab.
"Bitte, versuche dich zu beruhigen..." ihre Stimme klang wie ein liebevolles flüstern, aber dennoch hatte sie keine Angst. Auch wenn sie höchstwahrscheinlich der Auslöser für seine Wut war, in dem sie gerade eben die ganze Zeit stolperte. Sie wusste einfach dass er ihr niemals etwas tun würde und sie wusste auch, dass sie Ayanokoji nichts desto trotz vertrauen konnte. Das sie ihn allerdings bei dieser Aktion vollkommen missverstand, konnte sie nicht wissen. Denn sie erkannte hier kein Kaninchen... sondern weit und breit nur Grünzeug und das leise zischen einer Schlange in der Nähe. Nur sehen konnte man sie nicht.

[18/42]

Ayanokij erschrak heftigst als Minako ihn in die Arme nahm. Sein Blick war auf das Kaninchen gerichtet, das immer transparenter Allerdings sorgte ihre Wärme dafür, dass er sich besser fühlte und deshalb schloss er auch die Augen und genoss es einfach. Als er seine Augen wieder öffnete war das Kaninchen fort und auch das unangenehme Gefühl, das es verbreitet hatte. Es war weder Angst noch Übelkeit, die Ayanokoji befallen hatte. Es ließ trotzdem sein Herz rasen und ihn unlogisch handeln. War das etwa Wahnsinn? Er wusste es nicht. Auf jeden Fall schien Minakos Nähe ihm zu helfen, bei Sinnen zu bleiben und dafür konnte er ihr nicht dankbarer sein als jetzt. Er senkte das Gewehr und wandte sich direkt zu Minako um.
"Ich danke dir."
Er gab ihr einen Kuss und meinte danach mit gerunzelter Stirn: "Ich dachte nur... ich hätte dieses Kaninchen schon wieder gesehen. Als würde es uns verfolgen..."

[19/42]

"Kein Problem" mit einem relativ freundlichen Lächeln, drehte sich die Blondhaarige Lichtmagierin zum Windmagier um und schenkte diesem ein leichtes und warmes Lächeln. Seine Nähe tat ihr zur Zeit ziemlich gut und füllte sie vollkommen aus. Dieses kribbeln, welches in ihrer Bauchgegend anfing breitete sich bei dem Kuss auch in ihrem ganzen Körper aus und so konnte sie nicht anders, als ihn schlussendlich breit grinsend anzusehen. Als sie allerdings seine Erklärung ablieferte, verging es wieder und Mina sah sich kurz hier um.
"Ich habe um ehrlich zu sein nichts gesehen... auch als ich in die Richtung geschaut habe, in die du gesehen hast..." nur Grünzeug so weit das Auge reichte. Nichts da von irgendeinem Kaninchen, es sei denn...
"Bist du dir denn sicher, dass es DAS Kaninchen war und nicht ein stinknormales anderes Kaninchen?" das würde es zumindest erklären, weswegen Mina sich auch schon wieder von Ayanokoji abseilte, seine Hand nahm und weiter gehen wollte.

[20/42]

Ayanokoji hielt ihre Hand für einen Moment und ging mit ihr weiter durch den Wald, während er darüber nachdachte was er denn nun gesehen hatte. Letztendlich war er sich sicher. Er konnte sich nicht geirrt haben. Das gerade eben muss das Kaninchen von der vorletzten Quest gewesen sein. Deswegen ließ er auch Minakos Hand los und hob wieder sein Gewehr.
"Ich denke nicht dass es ein anderes Kaninchen war. Ich habe es getroffen und da hat es einfach nur eine kleine Verformung verursacht und es starrte mich weiter an. Also kann ich mir nur sicher sein: Das war das Kaninchen von damals."
Sein Blick wurde nun sehr ernst. Seine Stimme ließ Besorgnis und Vorsicht erkennen.
"Es könnte durchaus sein, dass es mich verfolgt, weil ich es getötet habe..."
Da hörte er einen Ast knacken und wirbelte herum, den Lauf des Gewehres auf die Quelle des Geräusches gerichtet. Doch im nächsten Moment flog von dort ein Vogel vorbei und landete auf einem Baum. Der Wettermagier atmete tief aus.
Reiß dich zusammen! Denk an das, was du gelernt hast! Wie kann man Geister töten... oder wenigstens von sich fern halten? Salz, Verbrennung des Körpers...

[21/42]

"Um ehrlich zu sein habe ich dieses Kaninchen am Anfang auch schon gesehen gehabt... also muss es wohl auch auf mich wütend sein" wie auch immer, Mina fürchtete sich eher weniger vor irgendwelchen Geistern. Denn was sollte dieser Geist schon großartig machen, außer seine Präsenz ständig zu zeigen? Mina war in der Hinsicht noch ziemlich unwissend, da sie selber noch keinen richtigen Kontakt zu Geistern hatte und auch nichts darüber in einem Buch oder dergleichen gelesen hatte.
"Lass uns weiter gehen und uns ein wenig ablenken... vielleicht werden wir auch gerade nur verrückt" das war wohl wahrscheinlicher, als dass sie von einem Geist verfolgt wurden, was ja schon ziemlich verrückt klang. Auch wenn Mina dieses Kaninchen auch gesehen hatte... und schon machte sich Mina wieder dran mit diesem Auftrag weiter zu machen. Dabei stolperte sie diesmal aber erneut über eine Wurzel und landete direkt vor einer Schlange, welche es als Bedrohung erkannte und Mina aus diesem Grund auch schnell in die Hand biss.
"Au..."

[22/42]

[Stolper-Counter: 6/10]

Der Wettermagier nickte zu Minas Meinung hin und ging in Richtung der Ruinen weiter. Allerdings bekam er Minas Sturz und auch den Schlangenbiss mit, weshalb er mit ungläubigen Gesichtsausdruck auf seine Freundin hinabsah.
"Jetzt sag bloß nicht die Schlange war giftig...", meinte er mit einer Stimme, die geradezu herausschrie: Im really tired of your shit. Mit dieser Stimmung zog er Minako auf die Beine.
"Wir müssen zurück. Wenn dieses Tier wirklich giftig war, müssen wir dich heilen. Also lass uns zurück zur Landezone und dort kann ich dich mithilfe meines Regens heilen. Und wage erst gar nicht mir zu widersprechen. Ich weiß ganz genau, dass du gerne weitermachen würdest, aber ich sage dir mal etwas: Warum sollte eine ungiftige Schlange beißen, heh? Würgeschlangen hätten sich um dich gewickelt anstatt dich zu beißen, also was denkst du wohl, was gerade durch deine Venen und Adern fließt? Ja genau, Gift. Lass uns hinübergehen und dich heilen. Ich habe wirklich keine Lust dich hier sterben zu lassen."

[23/42]

Die Lichtmagierin seufzte leise auf und sah hinunter zu dem Schlamassel, dem sie dieser Schlange zu verdanken hatte. Die Schlange hatte sie definitiv gebissen gehabt und es brannte wie verrückt.
"Verdammt..." die Lichtmagierin schüttelte nur kurz mit dem Kopf, sie durften doch nicht jetzt schon zurück gehen, nur um die Lichtmagierin zu heilen. Das wäre ein Weg, der eigentlich gar nicht nötig war, wenn es sich hierbei wirklich nicht um eine Giftschlange handelte. Aber wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass es keine Giftschlange war?
"Okay Ayanokoji, dann lass uns schnell zurück" stimmte sie also schließlich doch noch seufzend zu und drehte sich zugleich um. Jetzt hieß es den ganzen Weg zurück zu gehen, den sie gegangen waren.
"Tut mir leid..." erneut die Entschuldigung ihrerseits, diese Insel tat ihr irgendwie gar nicht gut und als sie sich auf dem Weg in Richtung Landezone befand, stolperte sie noch ganze 3 Mal. Bis sie endlich wieder angekommen war.

[24/42]

[Stolper-Counter: 9/10]

Nun wieder außerhalb der Anti-Magie-Zone nahm Ayanokoji Minakos Hand in die seine und sah ihr mit einer Mischung aus Strenge, Amusement und Zuneigung in die Augen. "Mann Mina, dass du so ein riesiger Tollpatsch bist, kann manchmal ein richtiges Problem werden....", sagte er und schloss dann mit einem schwachen Lächeln die Augen, ehe die Wolken sich über ihnen sammelten und dann letztendlich einen kleinen Schwall an Wasser hinunterließen, der genau auf Minas Wunde fiel. Nach einigen Sekunden schloss sich die Wunde und das heilende Wasser bewegte sich durch Minas Körper, sodass die Vergiftung geheilt wurde. Ayanokoji öffnete die Augen wieder und gab der Blondine einen kurzen Kuss.
"Aber genau wegen deiner tollpatschigen Art liebe ich dich so sehr. Ich mache mir nur manchmal so große Sorgen um dich, dass ich etwas ausfällig werde. Entschuldige das bitte."
Dann sah er wieder in Richtung der Ruinen und sowohl seine Mimik als auch seine Stimmlage wurden nachdenklich.
"Wir sind ohne unsere Magie deutlich anschlagbarer als mit. Irgendwie beunruhigt mich das ziemlich..."

[25/42]