Erdgeschoss

.&&.Chiyo.&&.Nai.&&.Elissa
Aus der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren.

Zuerst schien Chiyo seine Handzeichen nicht deuten zu können und so hatte Nai sie einige male wiederholt. So lange bis sie schließlich zu verstehen schien was er von ihr wollte. Nachdem sie es verstanden hatte nickte er und begann zu essen. Es schmeckte wirklich gut und er war froh das er in den Genuss des Essens kommen konnte. Vielleicht sollte er sich in Zukunft öfter etwas zu essen hier bestellen. Hoffentlich würde der Koch ihn verstehen …
Nachdem er fertig war schob er den Teller zurück und lehnte sich zurück. Er war papptsatt! Sein Blick fiel wieder auf Chiyo, als diese wissen wollte ob er noch etwas vor hatte, worauf hin er den Kopf schüttelte. Das Mädchen wollte wissen ob er lust hatte mit ihr auf eine Quest zu gehen, doch genau in diesem Moment betrat jemand Fremdes den Raum und Nai konnte eine Schwingung wahr nehmen, die er sonst nur von Dämonen kannte. Sofort spannte sich sein Körper an und sein Blick hatte sich zu der fremden Person gewandt. Er griff nach seinem Block, stand auf - fast so als wäre er in Trance - und ging auf die rothaarige zu. Genau vor ihr blieb er stehen und sah zu ihr hoch. Die Schwingung kam ganz deutlich von ihr. Nai nahm seinen Blick, blätterte ein Blatt um und schrieb dann auf den Zettel: “Bist du ein Dämon?”. Das geschriebene drehte er danach um und zeigte es der rothaarigen fremden Person. Obwohl der Junge sonst immer eher freundlich und ausgelassen erschien war das dämonische Thema eines, bei dem er auch ernst sein konnte.

Spoiler:

.&&.Chiyo.&&.Nai.&&.Elissa
Aus der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren.

Täuschte er sich? Denn die rothaarige meinte das sie kein Dämon sei. Wie konnte das sein? Er hatte doch diese Schwingungen wahr genommen, als sie die Gildenhalle betreten hatte. Wie war das nur möglich. Die Anspielung, als sie meinte das sie teuflisch gut aussehen würde, verstand der 13-Jährige nicht. Wie sollte er auch, er hatte noch keinerlei Erfahrungen mit Frauen und kam doch gerade erst langsam in die Pubertät. So etwas war doch noch komplettes Neuland für ihn. Nai legte seinen Kopf schief als die rothaarige erneut zu sprechen begann und dabei erklärte das er sie mit auf einen Auftrag nehmen konnte, wenn er ein Mitglied dieser Gilde war. Dabei wollte sie ihm dann auch erklären was es damit auf sich hatte. Konnte er dazu überhaupt nein sagen? Seien Neugier war viel zu groß! Entsprechend nickte Nai munter und war fest entschlossen mit ihr auf einen Auftrag zu gehen, nur um zu erfahren warum er solche Schwingungen bei ihr wahr genommen hatte. Denn zum aktuellen Zeitpunkt konnte er sich das ganze noch nicht erklären. Andererseits war er aber auch noch recht jung und ihm fehlte es hier und da an wissen. Aufmerksam beobachtete Nai die Handzeichen der anderen und musste sich eingestehen das er noch viel zu lernen hatte. Das ein oder andere Zeichen wusste er nicht, konnte es sich aber aus dem Zusammenhang heraus denken. Sie stellte sich also als Elissa vor und freute sich ihn kennen zu lernen. Ein fröhliches Lächeln zierte seine Lippen und er kramte die Namensplakette aus seiner Tasche um ihr diese zu geben. Auf der Plakette stand der Name ‘Nai’ eingraviert. Danach erklärte er mit eher unsicheren und langsamen Handzeichen: “Freut mich auch. Ich bin Nai. Kann noch nicht so gut mit Zeichen.”. Hoffentlich würde sie das verstehen, ansonsten würde er es wieder aufschreiben müssen. Dennoch war er motiviert gemeinsam mit ihr auf eine Quest zu gehen, weswegen er ihr mit einem kurzen Handzeichen klar machte das sie warten sollte. Schnell huschte der Junge zum Questbrett, suchte eine Quest heraus und nahm den Zettel dann an sich. Mit diesem ging er zurück und hielt ihn Elissa entgegen. Fragend sah er sie dabei an. Ob diese Quest für sie in Ordnung wäre?

Spoiler:

Als Reika sich über den Tisch zu ihr beugte, konnte Rin nicht anders, als in den Kuss hinein zu lächeln. „Ich massier dich auch gern ohne dass du gestresst bist, mein Herz“, entgegnete sie. Dabei wanderte ihr Blick durch das Gesicht ihrer Liebsten, als würde sie es sich ganz genau einprägen wollen, obwohl sie es schon in- und auswendig kannte. Diese wunderschönen, grünen Augen, in denen sie sich einfach so verlieren konnte, die weichen Lippen, die ihr jedes Mal den Atem raubte … Sie merkte, wie sie schon wieder alles um sich herum vergaß und blinzelte ein paar Mal, um in die Realität zurückzukehren. Reika hatte derweil angefangen, über einen erneuten Picknick-Versuch zu sprechen, sowie darüber, all die Pläne zuvor noch einmal mit Chiyo abzusprechen. Darauf nickte Rin. „Das machen wir. Sie hat immerhin auch ein gewisses Mitbestimmungsrecht, meine ich.“

Während sie das sagte, fiel ihr auf, wie Reikas Blick zur Tür wanderte und so folgte sie diesem. Eine junge Frau hatte das Gildenhaus betreten. Und so, wie sie Reikas Blick deutete, hatte diese die Dame ebenso wenig bereits gesehen, wie Rin selbst. Daher verstand sie, dass Reika sich kurz entschuldigte und dann zu ihr ging, um wohl abzuklären, was sie hier verloren hatte. Rin trank ihr Glas aus, stellte es dann mit ihrem und Reikas Teller zusammen, sodass es für die Kellnerin leichter war, später abzuräumen. Dann streckte sie sich kurz und stand ebenfalls auf, um Reika bei dem Gespräch Gesellschaft zu leisten. In erster Linie deswegen, um ihre eigene Neugierde zu stillen. Als sie sich näherte, fasste sie gerade noch das Wort „Fairy Tail“ auf und schloss somit daraus, dass diese Frau wohl die neue Gildenmeisterin sein musste. Der Wechsel war zwar bekannt gewesen, doch die Person, die man nun auf den Posten gesetzt hatte, weniger. Und ein normales Gildenmitglied konnte es wohl kaum sein, da diese nicht einfach so ins Gildenhaus einer anderen Gilde spazierten.

Rin stellte sich etwas seitlich hinter Reika, um nicht allzu aufdringlich zu wirken und beließ es erst einmal dabei, dem Gespräch der beiden zu folgen, ohne sich selbst einzumischen.

Minas neues Kleid:

Rin folgte dem Gespräch der beiden Frauen aufmerksam, doch im Endeffekt war es genau das gleiche bürokratische Gerede wie eh und je. Also nichts, was sie nicht schon gehört hätte. Daher entglitt Rin mehr und mehr der Realität und verlor sich ein wenig in ihren eigenen Gedanken. Aber es waren keine klaren Gedanken. Sie waren wirr, unbeständig, fast so, als wollten sie von ihr nicht erfasst werden. Da war ein Erinnerungsfetzen an ihre früheste Vergangenheit, dann etwas an ihre jüngste Vergangenheit. Daran, wie sie sich gefühlt hatte, als Reika entführt worden und daran, wie glücklich sie war, sie wieder zu haben... Rin schüttelte den Kopf. „Ich gehe ein bisschen an die frische Luft“, flüsterte sie Reika kurz zu, ehe sie aufstand und nach draußen eilte. Dabei lief sie vielleicht ein klein wenig zu schnell, um nicht die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Aber das war ihr für den Moment egal.

Draußen vor dem Gildenhaus bog sie nach rechts auf den Waldweg ab, der zum See führte. Dort würde sie ihre Gedanken sicher ordnen können. Doch erreichte sie den See nicht, denn gerade mal 100 Meter hinter dem Gildenhaus vernahm sie ein „Pst“. Abrupt sah sie nach oben in die Bäume, von wo das Geräusch gekommen war und erblickte eine Gestalt im Geäst sitzen. Sie zog die Augenbrauen zusammen und machte die Augen schmaler, um erkennen zu können, wer da saß. Da löste die Gestalt sich aus den Ästen und landete vor ihr auf der Erde. Jetzt erkannte sie, wer das war. Der erdfarbene, verschlissene Anzug, die schwarzen, hohen Stiefel und die tief ins Gesicht gezogene, rote Kapuze eines unter dem Mantel sitzenden Pullovers waren für sie deutlich einer Person zuzuordnen: „Ah, Hawke. Hallo.“ Sie lächelte die Späherin freundlich an, die für Reika arbeitete und hin und wieder mit wichtigen Informationen für sie um die Ecke kam. Hawke nickte zum Gruß. Wie immer war sie nicht besonders gesprächig. „Ich habe da eventuell etwas für dich, Rin. Reika hat mir erzählt, dass du deinen Vater suchst und vor kurzem wollen ein paar Leute in Crocus einen Mann gesehen haben, der auf diese Beschreibung passt.“ Rins Augen wurden groß. Crocus? Die verdammte Hauptstadt? Gern hätte sie Hawke gefragt, woher sie diese Information hatte, doch was für eine Späherin wäre sie, würde sie ihre Quellen verraten. „Ich … danke dir“, entgegnete sie daher knapp. Die junge Frau nickte erneut, drehte sich um und verschwand mit solcher Geschwindigkeit, dass Rin nicht einmal erkannte, wohin sie verschwand.

Mit einem lauten Seufzer lehnte sie sich an einen der Bäume und überlegte. Sollte sie jetzt nach Crocus reisen? Sie hatte Reika doch versprochen, mit ihr und Chiyo picknicken zu gehen … Aber sie könnte sich ja einfach beeilen. Schließlich konnte es ja wirklich stimmen, was Hawke gehört hatte. Also fasste sie den Entschluss, nach Crocus zu fahren. Mit dem Zug würde sie nicht allzu lange brauchen. Dass sie keine Ahnung hatte, wo sie anfangen sollte, war ihr zu diesem Zeitpunkt erst einmal egal.

Tbc: Crocus Town – Enge Nebengasse

Richard, eingehüllt in seinen schwarzen Mantel und bedeckt mit seinem schwarzen Hut, war eine Weile gereist um hierher zu kommen. Von Era aus war es schon ein Stück gewesen und da er keine Magie verwenden wollte um zu Reisen, da er schlichtweg gerade dafür zu faul war, hatte er sich mit einer Kutsche fahren lassen.
Das Gespräch mit Ginawai war mehr als zufriedenstellend verlaufen und nun war es an der Zeit eine von den beiden Gildenmeisterinnen kennen zu lernen, welche Ginawai als besonders unschuldig bezeichnet hatte: Reika Kinoshita. Richards Blut pulsierte in seinen Adern, er war sehr gespannt auf die Frau... er würde sich als die Person dar stellen, die er war, ausnahmsweise, jedoch plante er auch absolut friedlich zu bleiben, wenn Reika ihm keinen Grund für das Gegenteil zu werden, zumindest vorerst.
Richard klopfte nun aufgeregt an die Tür des Gildenhauses, trat aber gleich danach ein und stand nun mitten im Erdgeschoss. Der große Mann sah sich um und legte dann seinen Hut zur Seite ab, auf einen Tisch, sein rotes Haar strich er danach glatt. Dann sah er sich erneut um und zog daraufhin seinen Mantel ab, welchen er über einen Stuhl hing. Mit sanfter, wohl tonierter Stimme fragte er relativ laut in die Runde: "Ihr seid die Gilde Graceful Tiger, ist eure Gildenmeisterin zu sprechen, ich suche Reika Kinoshita..."

Nach ihrem kleinen Ausflug mit Yuuji war es so langsam wieder an der Zeit, dass die beiden Aufträge erledigten. Sie hatten sich ein paar Tage Ruhe gegönnt, doch sie konnten nicht ewig von der Gilde weg bleiben, selbst wenn Robin es teilweise wirklich genossen hätte. Selten hatte sie sich beim Nichts tun so wohl gefühlt wie in den letzten Tagen, wo Yuuji bei ihr gewesen war.
Schließlich hatten sie sich entschlossen, zum Gildenhaus zu gehen und dort nach einem Auftrag ausschau zu halten.
Was Robin jedoch wunderte, als sie fast da waren, war die Kutsche, die vor das Gildenhaus fuhr. Ein hoch gewachsener, düster gekleideter Mann stieg aus und ging auf das Gebäude zu ... Robin hatte ein ungutes Gefühl dabei. Er sah formell gekleidet aus, aber wirklich sehr düster. Fast so als wäre er ein Bestatter oder etwas derartiges. Sie hoffte doch sehr, dass es keine schlechten Nachrichten gab.
Eben deshalb hatte sie, als der Mann an das Tor klopfte und dann eintrat, ihre Schritte beschleunigt. Und als er dann nach Reika fragte, bekam Robin regelrecht eine Gänsehaut. Leute ohne wichtige Gründe kamen nicht einfach so und fragten nach einer Gildenmeisterin. Ihre Befürchtungen wurden nur noch intensiver und sie warf Yuuji einen viel sagenden, besorgten Blick zu.
Dann trat sie hinter dem Mann ein und marschierte sofort ein Stück zur Seite, wo sie in der Nähe einer Wand stehen blieb und ihn erst einmal beobachtete. Sie hatte ein wirklich ungutes Gefühl.

Mit theatralisch überzogener Gestik strich sich Richard durch das Haar, aber nicht um es zu Ordnen, es hatte an sich keinen Effekt, ausser das er die Bewegung ausführen wollte. Seine Vampirsinne waren auf das höchste gespannt, damit er auch nichts im Raum verpasste. So betraten zum Beispiel zwei weitere Personen nach ihm die Gilde, ein Mann und eine Frau.
So hörte er auch die Worte, welche der Mann sagte... scheinbar hatte er ihn als nicht menschlich einstufen können. Einige Arten von Magien konnten das ja, deswegen war Richard nicht groß verwundert. Mit einer ausladenden Bewegung seines massigen Körpers wandte er sich nach Mann und Frau um. Zuerst musterte er die Frau mit seinem Raubtier-Blick, er nickte, als er sie komplett inspiziert hatte... wirklich schöne Haare. "M'lady, Ihr seid ein schöner Anblick, wenn meine Wenigkeit das so behaupten darf", meinte er mit ruhiger Stimme zu Robin. Dann wandte er sich an Yuuji: "Sehr gut erkannt, ich bin ein Vampir und damit nicht einmal mehr wirklich am Leben. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, maskierter Mann", sagte er nun zu dem Mann, Duzte dabei gezielt, wo er zuvor die Lady gesiezt hatte. Er zeigte plötzlich seine Eckzähne, indem er breit lächelte und legte mit seiner rechten Hand das Gelenk der linken frei, indem er das Hemd etwas zur Seite schob. Mit einem kräftigen Biss brachte er sein Gelenk selbst zum Bluten, hielt es dann ein Stück in Richtung von Yuuji, nur damit dieser beobachten konnte, wie die Wunde langsam heilte...
Dann hörte er eine Stimme hinter sich, Richard wirbelte herum und für eine Sekunde war er vom Anblick Reika Kinoshitas regelrecht erstarrt. Sie sah seiner jüngeren Schwester Camilla verdammt ähnlich... diese roten Haare und die grünen Augen... vielleicht eine Nachfahrin von ihr? Oder von ihm selbst? Möglich wäre es definitiv. Doch Richard fing sich schnell wieder, selbst wenn er jetzt etwas melancholisch drein blickte. Doch ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er auf die Worte der Gildenmeisterin einging, denn als diese stellte sich die Frau ja vor. "In dieser Gilde befinden sich wohl nur ansehnliche Frauen", meinte er ruhig, sodass es eher schmeichelnd als schleimend klang. Mit charmanter Miene breitete er nun seine Arme aus und verfügte nun, mit einem Nicken: "Da ich nun weiß, wer Ihr seid... Richard Mikael Sanguinem mein Name. Auch wenn ich nicht unbedingt jemand bin, mit dem Ihr normal reden würdet, ich bin tatsächlich nur hier um zu Reden und um eine Botschaft zu überbringen. Sicher hat man hier auch gehört, dass sich Cursed Gryphon damals von Sacred Gryphon abspaltete? Die offizielle Gilde führt ja Lady Hotaru Kurami an und was gedenkt Ihr, wer den dunklen Part führt? Nun wenn ich zugeben darf, seit neuestem meine Wenigkeit, wer es davor tat tut nichts zu Sache", er kicherte leise, "und doch stehe ich hier, mitten in Eurem Revier, Lady Reika Kinoshita und bin gekommen um zu Reden, als dunkler Gildenmeister. Vielleicht kennt mich die ein oder andere Person hier auch unter meinem Spitznamen? Cross wäre dies, schon einmal gehört? Zudem sagte mir der Bote, dass Euch die Botschaft sehr interessieren dürfte, die ich mit mir führe..." Er zwinkerte Reika nun zu und zog seinen Hemdärmel wieder zurecht, da die blutende Wunde an seinem Arm sich schon geschlossen hatte... jedoch nicht bevor er das Restblut an seinem Arm genüßlich hinunter geleckt hatte, demonstrativ, sodass es jeder mit bekam. "Nun, wie man vielleicht mit bekommen hat, bin ich kein Wesen, was gerne mit Informationen um den heißen Brei herum redet... ich habe in den Jahren gelernt, dass man das Leben, was man bei mir so Leben nennt, in vollen Zügen und in allen Extremen ausleben sollte, findet Ihr das nicht auch, Lady Kinoshita?"

Als der Mann sich zu Robin umdrehte und sie erst einmal musterte, wich sie doch in der Tat ein Stück zurück. Dieser Blick gefiel ihr garnicht. Sie war keine sonderlich ängstliche Person, ganz im Gegenteil, aber dieser Kerl war mehr als nur unheimlich. Er strahlte eine derartige Bedrohung mit diesem Blick aus, dass sie sich am liebsten hinter Yuuji verkrochen hätte.
Seine Worte hingegen waren das genaue Gegenteil. Er gab ihr mit ruhiger Stimme zu verstehen, dass er sie hübsch fand, was sie mit einem leicht gezwungen klingenden "danke ...", erwiderte. Und dann bestätigte er auch schon, zuerst mit Worten, dann mit einer Handlung, Yuujis Worte. Ein Vampir also ... Robin hatte schon viele Untote gesehen, aber Vampire waren doch immer schon ein ganz anderes Kaliber gewesen. Sie waren wirklich in vollem Umfang unsterblich, soweit sie das beurteilen konnte, anders als die sonstigen Untoten, welche irgendwann zerfielen oder überhaupt keine feste Form hatten.
Das machte es wirklich nicht angenehmer für Robin, nun wo sie wusste, wie schwer dieser Kerl klein zu kriegen war, wenn er sich als so gefährlich herausstellte, wie er wirkte.
Es war ein wenig angenehmer, als Reika dann dazu trat. Er würde sicher nicht gegen die Meisterin selbst und zwei der besten Magier in der Gilde gleichzeitig bestehen können, egal wer er war.
Und dann sprach er mit Reika, wobei Robin erst einmal jedes Wort verfolgte. Sie wollte wissen, wen sie hier vor sich hatte und was er wollte. Sobald sie sicher war, dass es keine Probleme gab, konnten Yuuji und sie sich ja um etwas anderes kümmern ... falls es keine Probleme gab.
Doch dieser Mann stand hier und verkündete einfach vollkommen ohne jegliche Scham, dass er der neue, amtierende Gildenmeister von Cursed Gryphon war ! Er hatte also das Kommando über diesen Haufen wahnsinniger Massenmörder !? Selbst wenn er behauptete, dass er nur zum Reden hier war, war Robin nun mehr als Gefasst auf einen Kampf. Wer konnte schon einem Mann trauen, der Meister einer dunklen Gilde war !?
Am liebsten wollte sie schon seine Worte abwürgen und ihn vor die Wahl stellen, ob er friedlich mit zum nächsten Gefängnis kam, oder ob man Gewalt anwenden müsste, doch dann nannte er seinen Spitznamen. Und Augenblicklich erlosch jeglicher, entschlossener Glanz in Robins Augen. Erinnerungen an Geschichten flackerten auf, die sie gelesen und gehört hatte.
Und so tat Robin etwas, was man kaum einmal von ihr sehen konnte. Sie wich noch weiter zurück und wimmerte dabei, während sie sich mit einer Hand krampfhaft an Yuujis Arm festhielt.
Sie brauchte einen Augenblick, um über ihr hämmerndes Herz hinweg reden zu können.
"Wir müssen etwas tun ... Wenn er der ist, der er zu sein behauptet, dann müssen wir die Umgebung evakuieren, er hat ein ganzes Land an den Abgrund getrieben und unzählige Menschen auf dem Gewissen.", flüsterte sie Yuuji zu, in der Hoffnung, dass dieser Wahnsinnige dort drüben sie nicht hören konnte. In ihrer Stimme konnte man jedoch selbst so die regelrechte Panik hören, obwohl dieser Mann noch absolut nichts getan hatte, außer zu reden und sich selbst zu verletzen, seit er hier war. Sie hatte einfach nur Angst vor diesem Mann ... und doch war sie tief im Inneren bereit, ihn zu bekämpfen, wenn sie musste, ob es nun ihre letzte Tat sein würde, oder nicht.