Ein lautes Knacken ertönte als Lestat von Außen den Schlüssel in seinem Türschloss umdrehte und mit hängenden Blick in seine Wohnung trat. Da drin war es so unordentlich wie eh und je, im Flur standen aufeinander gestapelte Kisten, man konnte bereits vom Eingang aus das Geschirr sehen welches sich in der Küche stapelte und der sichtbare Teil des Wohn und Schlafszimmer's des Junggesellen war auch kein schöner Anblick, aber trotzdem hätte er sich derzeit nirgendswo wohler fühlen können als in seinem Heim. Erschöpft und geistig scheinbar vollkommen abwesend zog er ohne sich zu beugen seine Schuhe aus und kickte die Latschen wahllos in irgendeine Ecke des Flurs. Nun Barfuß schlurfte er über den Parkettboden bis er unter seinen Füßen kuschlig warme Wolle spürte die von einen Teppich herführte den er im Schlafzimmer ausgebreitet hatte. Schon beinahe instinktiv und mit emotionslosen Fischaugen anstatt eines normalen Blickes, lies er sich nach vorne überfallen und breitete die Arme weit aus. Er fiel und fiel und fiel und versank schließlich im sanften Polster seiner Schlafcouch.
"Ohhh, so kuschelig...Ich hab dich vermisst."
Nachdem er ein paar Minuten in dieser Position verharrte und keine Anstalt machte irgendeine Regung auszuführen, drehte er seine müden Knochen schließlich einmal um die eigene Achse un blickte hinauf zu der weißen Decke der Wohnung. Auch wenn er mehr oder weniger nach oben sah konnte er von hier aus in so gut wie jede Ecke seiner Bude gucken und man musste tatsächlich sagen das ein Frühjahrsputz angebracht gewesen wäre. Soviel schmutz und Kram hatte sich während der Feiertage und der Winterzeit angesammelt und all das sorgte dafür das Lestat niemals jemand hineinbitten konnte. Natürlich war er ohnehin nicht sonderlich ordentlich, aber das war nun wirklich ein wenig zuviel, selbst für seinen Geschmack. Bevor er schließlich die Augen schloss und versuchte ins Reich der Träume zu versinken nahm er sich vor am nächsten Tage noch bevor er zum Gildenhaus marschierte ein wenig aufzuräumen, doch nun hieß es erstmal für den nächsten morgen zuruhen immerhin wollte er mit Hayato so viele Aufträge wie möglich bewältigen und nebenbei das Studium der Feuermagie beginnen und so geschah es das er langsam aber sicher ins Reich der Träume versank...
~Zeitsprung~
Die Vöglein zwitscherten, die Sonne schien zwischen den schneeweißen Wolken hindurch und...ohh mein Gott es war bereits Zehn Uhr! Geschockt sprang Lestat aus den Federn und blickte regelrecht Panisch auf die große Uhr an seiner Wand. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und trotz seines eigentlich ruhigen Schlafes zierten gräuliche Augenringe seine Lider. Wie konnte er nur so sehr verpennen? Das mit den aufräumen konnte er nun auch wieder vergessen, er konnte wohl vom Glück reden wenn Hayato überhaupt noch in der Gilde war und nicht längst des Wartens überdrüssig abgehauen war. Nun ging alles um Geschwindigkeit! Als erstes rannte Lest in Richtung Bad und machte sich erst einmal frisch, das beinhaltete: Duschen, Zähne putzen, rasieren und kämmen. Danach ging es eingewickelt in einen Handtuch in Richtung Küche wo er sich in Windeseile ein Brötchen schmierte und dieses ins Wohnzimmer schleppte wo er einige schwarze Klamotten aus den Schrank zerrte. Eben drüber gestrichen, noch seinen Mantel auf die Schultern geworfen und voila, schon war er bereit das Haus zu verlassen, aber Moment...irgendetwas fehlte, nur was? Natürlich waren es seine Schuhe die er am Tag zuvor achtlos irgendwo hin getreten hatte. Innerhalb eines Wutausbruches der beinhaltete das er die vielen Kisten welche in seinen Flur standen umherschleuderte fand er schließlich seine Schuhe in der hintersten Ecke der Wohnung. Zu seinen Unglück waren diese, vermutlich wegen der Wanderei, voller Schlamm und rochen nach toten Fisch, weshalb die ganze Sucherei umsonst gewesen war. Stattdessen zog er sich also ein Paar schwarzer Wanderstiefel an und verließ das Haus bevor ihm noch einfiel das er sonst noch irgendetwas vergessen hatte.