Berg Zonia (The Sacred Mountain)

Questinfos:

[cf: Gebs Hütte/Grundstück]

"Ich hatte gerade Kontakt mit Sylphid.", erzählte Geb fröhlich seiner Freundin.
"Sie sagt, ich soll dich grüßen und dir sagen, dass zu Hause alles okay ist. Ein paar unserer Kameraden kümmern sich um sie und sie kümmert sich um die Ziege."
Es war nun schon etwas länger her, seit die beiden Slayer Magnolia verlassen hatten und waren immer noch nicht am Ziel angekommen, weshalb es auch kein Wunder war, dass sie sich Sorgen um Sylphid machten. Schließlich war die Kleine mehr oder weniger allein unterwegs. Allerdings konnten sie mithilfe Gebs Telepathie immer mal wieder bei der Blauhaarigen nachfragen, ob denn alles in Ordnung sei.
Die steinige Straße, welche die zwei Fairy Tail Magier zu ihrem Ziel führen sollte, lotste sie momentan durch einen tiefen Wald, welcher allerdings immer lichter wurde. Das bedeutete, sie würden bald eine etwas weitere Sicht bekommen. Geb war trotz der recht langweiligen bisher erledigten Etappen neugierig darauf, was sie wohl als nächstes erwartete.
Immer öfter und immer länger erhaschte Geb einen Blick auf die Landschaft, die sie nun bald betreten würden und so wurden auch seine Erwartungen immer größer. Selbst bei dem Tempo, das sie auf diesem Hinweg angeschlagen hatten, müssten sie nun langsam beim Berg Zonia ankommen.
Letztendlich tat sich nach einer weiteren Abbiegung der Straße die leicht löchrige Wand aus Laub auf und eröffnete dem Paar eine Panoramasicht über ein Land, das nicht gespaltener sein könnte...

[1/80]

(cf: Gebs Hütte/ Grundstück)

Mit einem leichten Lächeln nickte die hübsche Devil Slayerin ihrem Freund zu, welcher sich ebenso sehr um das kleine Mädchen sorgte, wie sie es tat. Doch die Wahrscheinlichkeit ihre wahren Eltern wiederzufinden, war definitiv gering. Höchstwahrscheinlich würden sie dieses Mädchen deswegen auch für immer um sich herum haben, doch etwas gutes hatte es schon einmal. So würde ihr Kind schon einmal eine große Ersatzschwester haben, das war doch immerhin etwas.
"Das ist toll, ich hoffe wir sind hier bald fertig, damit wir so schnell wie möglich wieder bei ihr sein können" und auch der Tag der Geburt, den die Devil Slayerin bereits ein wenig fürchtete, rückte langsam aber sicher immer näher. Denn ihr Bauch war mittlerweile bereits kugelrund, selbst wenn sie sich nach wie vor recht merkwürdig anfühlte und ihr die Übelkeit auch immer noch einen Strich durch die Rechnung machte. Langsam fingen auch ein paar Leute auf der Straße - die sie anscheinend als Model kannten - an ihr zu gratulieren und nach dem Vater zu fragen, welcher ja offensichtlich nah neben ihr stand. So konnte sie den Leuten mit einem Lächeln auf den Lippen antworten und mit einem leichten Nicken in Gebs Richtung weisen. Doch nach einigen schwer zugänglichen Wegen, erreichten auch die zwei Slayer das Ziel einer langen Reise. Eine wunderschöne Grasebene, welche von einem dunklen und irgendwie auch düster wirkenden Vulkan zerstört wurde.
"Ich glaube, ich weiß wo wir die Viecher finden" fing die Devil Slayerin deswegen auch grinsend an, offensichtlicher ging es ja nun wirklich nicht.

[2/80]

Geb nickte mit einem belustigtem Lächeln auf den Lippen.
"Ja, da habe ich auch so eine Idee..."
Er besah sich noch einmal die Landschaft, bevor er weiterging. Eine weiße Stadt lag unter dem schwarzen, mit dunklen Wolken umgebenen Vulkan und schien schon fast von ihm begraben zu werden. Der Weg zu dieser Stadt war ebenfalls mit hellem Material angelegt worden und saftiges hellgrünes Gras umgab ihn, was wirklich friedlich gewirkt hätte, würde der obere Teil des Vulkans nicht durch ein inneres, an Lava erinnerndes Licht erhellt. Es schien, als würde dieses riesige Naturschauspiel kurz davor stehen, die Stadt und die Wunderschöne Landschaft, die sie umgibt, zu verschlucken und in Vergessenheit zu begraben.
"In der Stadt werden wir vielleicht auf niemanden treffen..."
Es war mehr als nur einfach wahrscheinlich, dass diese Gemeinde anhand der akuten Bedrohung gleich nebenan schon verlassen wurde. Das würde es aber auch für die Fairy Tail Magier einfacher machen. So mussten sie sich nicht Sorgen um die Leute machen, während sie Wyvern jagen.

[03/80]

"Ich glaube auch, es werden höchstwahrscheinlich Ruinen aus längst vergangenen Zeiten sein. Vielleicht wurden die ehemaligen Einwohner dieser Stadt von den Viechern verjagt" möglich wäre es zumindest gewesen und wahrscheinlich war das alle Mal. Denn so weit man wusste, waren Wyvern sehr angriffslustige Wesen und einiger Maßen schwer zu besiegen. Aber das war auch eine A-Rang Quest, etwas anderes hätte man wohl nicht erwarten können. Lucy hielt sich weiterhin an ihrem Pferd sehr gut fest und blickte nun kurz zu Geb.
"Denkst du wir sollten die Stadt zuerst auskundschaften? Oder wollen wir direkt zu dem dunklen Vulkan... ich glaube nämlich, dass sich dort höchstwahrscheinlich die Wyvern aufhalten. Das wäre doch die perfekte Gegend für solche Kreaturen" vielleicht irrte sie sich bei diesem Glauben aber auch und die Feinde befanden sich direkt in der Stadt... wenn es überhaupt noch eine Stadt war und nicht schon längst zerfallen. Von hier aus konnte man zumindest recht wenig erkennen.

[04/80]

Geb schüttelte den Kopf und sah zu der Stadt hinunter. Nach Ruinen schien es für ihn nicht auszusehen... vielleicht täuschte ihn aber sein verbliebenes Auge auch einfach nur. Sie mussten sicher sein, dass da niemand war.
"Nein, mir geht es nicht nur darum, wo die Wyvern sich versteckt halten. Ich will wissen, ob noch jemand in der Stadt lebt oder dort noch andere Gefahren auf uns lauern."
Er sah zu Lucy hoch und lächelte sie dann mit geschlossenem Auge an.
"Schließlich wollen wir doch niemanden während unserer Kämpfe verletzen oder wieder umzingelt werden, nicht wahr?"
Dann nahm er das Pferd am Hals und drückte leicht in die Richtung, in die er nun gehen würde, nämlich zur Stadt. Der Godslayer war sich ziemlich sicher, dass seine Argumente Lucy einleuchten würden und ging deshalb ohne weitere Fragen nach ihrer Meinung den Weg entlang. Er hoffte, dass sie in der Stadt auf keine Personen oder Monster treffen würden. Das würde den Auftrag erleichtern.

[05/80]

Ja das war schon klar, doch sah es von weitem nicht so aus, als würde dort überhaupt eine Menschenseele zu finden sein. Nun gut allerdings hatten sie schon einmal die Erfahrung machen müssen, dass sie auf eine äußerlich menschenleere Stadt trafen und dann doch jemanden darin fanden. Nämlich Sylphid...
"Nun gut, dann lass uns sicher gehen" ihre Einverständnis hätte Geb wohl gar nicht erst benötigt, da er bereits so in die Richtung aufbrach und das Pferd ihm folgte. Gerne wäre sie neben ihm her gelaufen und hätte seine Hand gehalten, doch in dem Moment funktionierte es wohl nicht so wirklich. Immerhin war Lucy dank der Schwangerschaft extrem schnell außer Puste und würde auch so ihre Kräfte für den Kampf aufsparen müssen. Schließlich handelte es sich hierbei um eine A-Rang Quest, die man mindestens zu zweit absolvieren musste. MINDESTENS!!! Noch besser war natürlich ein ganzes Team, aber Lucy und Geb waren auch zu zweit schon stark genug, zumindest aus Lucys Sicht. Ihre Schwangerschaft spielte hierbei keine große Rolle. Als sie in der Stadt angekommen waren, trafen sie teilweise auf eine vollkommen zerfallene Stadt und andererseits aber auch auf eine noch ziemlich gut erhaltene Stadt. Also schienen wohl beide Recht gehabt zu haben.

[06/80]

Geb gab ein "Hyuu!" von sich, als er die halb zerstörte Stadt betrat. Es gab halb zerfallene Türme, die sich stark zur Seite neigten und ihren Schatten über die noch intakten, gedrungenen Häuser warfen. Es gab eingestürzte Mauern und kolossale Wälle, eingetretene Türen und verschlossene Tore, abgestorbene Bäume und sprießendes Unkraut, alles deutete darauf hin, dass entweder vor langer Zeit diese Stadt zerstört wobei und nun wieder im Aufbau war oder aber erst kürzlich verlassen wurde. Da die zwei Slayer nun näher an der Stadt waren, konnte Geb sein Auge des Erdgottes benutzen, um mögliche Bewohner aufzuspüren. Schließlich waren die Gebäude hier alle aus Stein. Nach kurzer Zeit nickte Geb bereits und meinte zu Lucy: "Hier gibt es definitiv Bewohner, aber nicht die Art, die uns begrüßen wollen würde. Wir sollten weiter zum Vulkan.". Was er gesehen hatte reichte ihm normalerweise, um einen riesigen Bogen um diese Stadt zu machen, aber Lucy übermäßig aufzuregen war bei ihrem momentanen Zustand keine gute Idee. Also blieb er ganz ruhig und lenkte das Pferd wieder in die Richtung, die aus der Stadt hinaus führte.

[07/80]

Wieso wollte Geb eigentlich überhaupt hier her kommen, wenn er letztendlich doch keinen Kontakt mit den Einwohnern dieser Stadt aufnehmen wollte? Es gab nämlich ein paar von ihnen, allerdings nicht gerade viele - wie man es vielleicht für solch eine große Stadt erwartet hätte.
"Bist du dir sicher? Ich meine wir haben sie ja noch nicht einmal angesprochen, wieso gehst du da bereits davon aus, dass sie uns nicht begrüßen heißen möchten?" so richtig verstehen konnte es die Flare Devil Slayerin zwar nicht, doch sie stand nach wie vor voll und ganz hinter der Meinung ihres Freundes und wenn er sich nun umentschieden hatte, dann würde sie ihm als nächstes zu den Vulkanen folgen. So wäre wenigstens auch ihr Auftrag schneller erledigt, was vielleicht gar nicht so schlecht wäre, wenn man ihren momentanen Zustand betrachtete. Sie war nun einmal schwanger und mit solch einem Bauch zu kämpfen, könnte den Kampf vielleicht recht schwer machen. Doch sie hatte sich vorgenommen es wenigstens zu versuchen und dabei ihr bestes zu geben. Nach wie vor ging sie ja immerhin davon aus, ihre eigenen Grenzen zu kennen, selbst wenn sie sich da schon einmal darin getäuscht hatte.

[08/80]

"Ich bin mir sicher."
Die beiden Slayer waren schon fast aus der Stadt heraus, als ein Schatten auf sie zu kam. Alarmiert baute Geb sich zwischen Lucy und dem Schatten auf, bis er erkannte, dass es ein Kind war. Es kam mit tränenbenetzten Augen auf sie zu, doch hielt beim erschallen eines Rufes aus einem der Häuser an. Es sah zurück zum Haus, wo im Schatten die Siluette einer Frau zu sehen war.
Nun wurde auch der Grund offenbar, warum Geb keinen Kontakt zu den Bewohnern hatte aufbauen wollen. Der linke Arm und die linke untere Gesichtshälfte des Kindes waren mit versteinerter Haut überzogen, wenn man es denn so nennen will. Der Godslayer hatte bereits von den Grauschuppen gehört, doch sie direkt sehen zu müssen war schmerzhaft, besonders wenn ein Kind davon befallen war. Im Zuge dieser Krankheit wird die Haut von der Stelle an, wo man von einem Infizierten berührt wurde, erst grau und später schuppig, danach reißen die Schuppen auf und lassen den Menschen wie eine zerfallende Statue aussehen, während das Grau sich weiter denKörper entlangzieht. Wenn der Körper vollständig von den Schuppen befallen war, begann der Mensch nach innen hin zu "versteinern". Die meisten Befallenen werden verrückt, sobald die Schuppen die Hälfte ihres Körpers eingenommen hatten. Es war eine grausame unheilbare Krankheit, an der nur eine einzige Sache gut war: Es schmerzte nicht.

[09/80]

Die Devil Slayerin musste kurz den Atem anhalten, als sie das Kind bemerkte, welches an dieser bekannten "Grauschuppen" Krankheit erkrankt war und sofort bildeten sich auch die ersten Tränen, welche ihre Wange herab kullerten. Das Kind tat ihr Leid, denn für diese Krankheit gab es leider keine Besserun und ein Kind sollte eigentlich noch sein ganzes Leben lang vor sich haben und nicht in vollkommener Isolation von den anderen Kindern und Menschen leben müssen. Das war einfach nur grausam, aus ihrer Sicht gesehen. Lucy wusste auch, wie es zur eigentlichen Ansteckung kam, weswegen sie ihr Pferd darum bat absteigen zu dürfen und schließlich mit einem Lächeln in Richtung des Kindes ging. Sie wusste nicht, ob das Kind sie bereits kannte, obwohl sie ja eigentlich ein bekanntes Modell war - aber wenn man in Isolation lebte... Sie wusste nicht, wie sie ein Gespräch hätte anfangen sollen, um das Kind aufzumuntern. Denn aus ihrer Sicht würde kein Wort dieser Welt ausreichen, um... Rufe aus einem der Häuser ertönte, doch der Junge schien sich nur dorthin umzudrehen, aber nicht den Anschein zu machen zurück zu rennen.
"Wow, das ist ja ein wunderschönes Pferd..." scheinbar kannte der Junge sie wirklich nicht, doch damit hatte sie kein Problem.
"Ja, nicht wahr? Er ist zur Zeit mein treuer Begleiter..." der Junge schien erfreut zu sein, dass er nicht ignoriert wurde und legte dabei ein Lächeln auf die Lippen.
"Du redest mit mir? Ich meine die meisten versuchen mich zu ignorieren und suchen nur das Weite, sobald sie mich erblicken." erneut erklangen die Rufe aus dem Haus, doch erneut reagierte er nur halbwegs.
"Selbst mein Vater und meine Mutter möchten mich nicht einmal mehr sehen... für sie scheine ich gestorben zu sein. Also lebe ich bei meiner Tante... und muss ihren strengen Regeln folgen, ich habe keine Lust mehr... ich möchte einfach nur noch sterben" die Feuermagierin sah den Jungen erschrocken an, denn so etwas aus dem Mund eines Kindes zu hören, war einfach nur grausam.
"Da darfst du noch nicht einmal darüber nachdenken, denkst du nicht, dass du vermisst werden würdest?"

[10/80]

Geb konnte Lucys Mitgefühl verstehen, blieb aber stets an ihrer Seite, falls er einen Kontakt zwischen dem Kind und dem weißhaarigen Model unterbinden musste. Doch auch er wurde unendlich traurig, als der Junge sagte, er würde am liebsten sterben. Konnte man ihm nicht irgendwie doch noch helfen? Geb dachte lange nach und als er schon fast sagen wollte, dass sie besser weiterziehen sollten, fiel ihm ein, dass es doch noch einen Funken Hoffnung gab. Der Godslayer hockte sich neben Lucy hin und sah das Kind lächelnd an, während seine Eigene Haut mit Fels überzogen wurde, allerdings durch seine eigene Magie. So konnte er eine Ansteckung selbst bei Kontakt ausschließen. Nun konnte er also dem Jungen eine Hand auf die Schulter legen, als er redete.
"Ich habe mal ein zwei Leute darüber reden gehört, dass Kinder diese Krankheit besser überwinden können sollen als Erwachsene und es durchaus auch Mittel gibt, um sie auszuhalten."
Das Gesicht des Kindes hellte sich auf.
"Ach wirklich? Was ist das denn?"
Geb lächelte, auch wenn etwas traurig.
"Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich hilft, aber manche sagen, Limetten würden dagegen helfen. Auch Binden mit Senf und sehr heiße Bäder sollen nützlich sein, sagen einige Experten. Priester glauben, beten, opfern und fasten würde helfen, aber da bin ich mir nicht so sicher. Aber schaden kann es nicht, oder?"
Der Junge nickte.
"Stimmt."

[11/80]

In diesem Moment kam ihr Geb fast schon wie eine Art eigener Bodyguard und nicht wirklich wie ihr Freund rüber. Nun gut, es war klar, dass er sich um sie sorgte, doch zum Wohle ihres Kindes würde sie so oder so kein Risiko eingehen und auf gesundem Abstand bleiben. Als Geb allerdings davon sprach, dass es vielleicht sogar eine Heilung für diese Krankheit geben könnte, strahlte sie augenblicklich wieder. Das wäre einfach nur toll, wenn sie die Kinder dieser Stadt heilen könnten, selbst wenn das nun nicht wirklich zu ihrem Auftrag gehörte. Zwar klangen die "Heilmethoden" regelrecht merkwürdig aus ihrer Sicht, doch einen Versuch war das ganze ja wert und die Hoffnung starb bekanntermaßen ja immer zuletzt. In den Augen des Kindes strahlte Hoffnung pur und diese wollte sie nun eigentlich ungern zerstören.
"Möchtet ihr mit nach Hause kommen, damit wir es gleich ausprobieren können?" der Junge schien es wohl kaum noch abwarten zu können, vielleicht endlich wieder geheilt zu sein. Doch unter diesen Umständen konnte man es recht gut nachvollziehen.

[12/80]

Als das Kind so hoffnungsvoll fragte, ob die beiden Slayer mit ihm kommen könnten, um die Heilmittel auszuprobieren, war Gebs erster Impuls, ja zu sagen. Doch im nächsten Moment musste er wieder an Lucy und ihre Umgebung bedenken. Er wusste nicht, wie viele Menschen schon dem Wahnsinn verfallen waren und die Magier angreifen würden, wenn sie sich näherten. Deswegen bröckelte Gebs Lächeln ein wenig, als er antwortete.
"Tut mir leid, aber nein. Wir könnten uns immer noch anstecken, auch wenn wir dich kurz danach 'heilen' würden. Brauchst du vielleicht etwas, dann könnten wir dir etwas vorbeibringen. Habt ihr den Limetten hier?"
Der Junge sah Geb mit einem herzzerreißend traurigen Gesichtsausdruck an. Geb wollte noch etwas  sagen, fand aber keine Worte. Deswegen sah der Godslayer zu seiner Freundin. Vielleicht wüsste sie ja, was sie tun sollten. Die beiden durften und konnten nicht länger hier bleiben, die Ansteckungsgefahr war zu hoch. Er stand auf und gab dem Jungen noch ein trauriges Lächeln.
"Wir werden wiederkommen."

[13/80]

Lucy konnte ihren Freund zwar verstehen, als er dagegen war, mit dem Jungen in die Stadt zu gehen, doch sein Gesichtsausdruck war einfach so von Trauer geplagt. Er konnte ja nicht einmal wissen, ob er sein Wort wirklich einhalten würde oder ihm weiter seinem Schicksal überließ. Lucy wusste im Moment auch nicht wirklich, was sie tun könnte um ihn ein wenig aufzumuntern, immerhin wollte sie sich weder gegen Geb stellen noch gegen den Jungen.
"Ich lasse dir mein Pferd da, bis wir wieder kommen" es war vielleicht ein wenig leichtfertig so zu reagieren, vor allem da sie nun in der Schwangerschaft bei solchen Touren ein Transportmittel benötigte. Doch das verschaffte dem Jungen wenigstens die Sicherheit, dass Lucy und Geb zurück kommen würden und er dann - wenn alles gut ging - doch noch geheilt werden würde. Wenn es bis dahin nicht schon zu spät war, doch in der Hinsicht war die Devil Slayerin ziemlich optimistisch. Das würde sicherlich alles gut verlaufen.

[14/80]

Bei dieser Idee vonseiten Lucys nickte Geb und bot der Devilslayerin einen Arm zum einharken an. Dann gingen sie aus der Stadt hinaus und den Berg hoch. Die Luft frisch und hatte eine angenehme Kühle, jedoch würde sich das bald ändern und sie würden die Kälte verdammen anstatt sich darüber zu freuen. Naja, vielleicht würden sie dank der Wyvern noch so einiges zu tun zu haben und sich somit auch durch die Kämpfe einigermaßen aufwärmen. Vielleicht aber auch nicht. Das Problem bestand für Geb eher in Lucys gegenwärtigen Zustand. Sie kann nicht in ihrer Hochschwangeren Zeit solche Abenteuer leisten. Deswegen warf der Erdmagier immer wieder einen Blick zu seiner Freundin zuück, um sich wegen ihres Status zu erkundigen. Er hoffte, sie würden diesen Auftrag unter so wenig Umständen wie nur möglich erledigen, denn Lucy einem zu großem Risiko auszusetzen konnte Geb einfach nicht. Die Devilslayerin sollte so schnell wie möglich wieder in Sicherheit sein.

[15/80]

Lucy war sich nicht sicher, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Doch der Junge schien sehr glücklich gewesen zu sein, dass sich endlich einmal auch "gesunde" Menschen um ihn kümmerten und nicht ignorierten. Normalerweise tat man es ja, um sich nicht selber mit der Krankheit zu infizieren. Doch Lucys Mitgefühl war einfach viel zu groß - sie selber wollte ja auch nicht urplötzlich gemieden werden. Außerdem war es schon grausam, dass sich selbst die eigenen Eltern von ihm abgewandt hatten und nichts mehr mit ihm zutun haben wollten. Es war schließlich ihr Kind und... Lucy nahm sich vor, ihr Kind selbst in solch einer Situation nicht im Stich zu lassen.
"Versprich mir, dass wir uns um unser Kind selbst dann kümmern, wenn es ebenfalls an einer schweren Krankheit erkranken sollte" Lucy selbst könnte es sich sonst niemals verzeihen, die letzten Momente des oder der Kleinen nicht miterlebt zu haben. Doch daran wollte sie jetzt nicht wirklich denken, immerhin hoffte sie für ihr Kleines nur das Beste und es sollte auch nur das Beste bekommen. Eltern, die es liebten und eine schöne warme und kuschelige Umgebung, in der es sehr gut aufwachsen konnte.

[16/80]

Geb sah Lucy überrascht an. Na das war ja mal ein Thema. Wenn das Kind an einer schweren Krankheit leiden würde, wäre Geb mit Feuer und Flamme daran, seinen Nachwuchs zu heilen. Er musste seinen Sohn / seine Tochter schließlich ordentlich beschützen, egal gegen welchen Feind und welche Gefahr! Er würde also alles tun, um sein Kind vor der Krankheit zu retten. Bestimmt würde das Lucy auch freuen. Der Godslayer lächelte, als er seine Antwort gab, und redete dabei ruhig und sanft.
"Natürlich, ich würde alles tun um unser Kind zu beschützen. Nicht nur, weil mir unser Kleines wichtig ist, sondern auch, um dich nicht traurig sehen zu müssen."
Das stimmte auch. Wenn Lucy anfangen würde zu weinen, könnte sich Geb sicherlich fast das Herz herausreißen, so viel Schmerz würde dieser Anblick verursachen. Glaubte er jedenfalls. schließlich war sie seine Freundin und schon allein die Vorstellung, sie weinen zu sehen, schmerzte sehr.

Die Devil Slayerin lächelte den God Slayer dankbar an, obwohl sie mit solch einer Aussage bereits gerechnet hatte. Immerhin handelte es sich bei dem Kind auch um sein Fleisch und Blut. Da brauchte man es eigentlich weder einem Vater noch einer Mutter zu sagen. Beide würden alles mögliche dafür tun, um solch eine Krankheit 1. zu verhindern und 2. wenn sie doch ausgebrochen war auch zu heilen. Sie hoffte dass das Kind in der Zwischenzeit vielleicht sogar nach Hause rennen würde und die möglichen Rezepte ausprobierte. Denn um ehrlich zu sein, benötigte er die beiden dafür nicht wirklich. Vielleicht erwartete sie bei ihrer Rückkehr ja ein fröhlich gesunder Junge, der mit dem Pferd spielte oder eine kurze Runde mit dem Pferd ritt. Wobei zweiteres eher unwahrscheinlicher war, wenn man nicht wusste wie man mit einem Pferd umzuspringen hatte. Wobei, ihr Pferd lauschte sogar auf Kommandos und so hatte er ihr schon einmal den Weg zu Geb gezeigt. Denn mit ihrem Orientierungssinn hätte sie ihn wahrscheinlich nie gefunden. So langsam wurde es auf dem Berg immer kälter und Lucy begann sich auch zu fragen, wie es die Wyvern in der Kälte überhaupt aushielten.

[18/80]

Auch Geb spührte die Kälte, welche sich mittlerweile in seine Finger und an seinen Nacken heranschlich. Einen Moment lang wollte er Lucy dazu bewegen, wieder nach unten zu gehen, doch er wusste, was sie ihm da entgegnen würde, also ließ er es bleiben. Die Weißhaarige Schönheit konnte ganz schön stur sein, wenn sie wollte. Und deswegen war es wohl besser, ihr nachzugeben, als metaphorisch ausgedrückt gegen eine Wand zu rennen. Der Godslayer seufzte schwer und setzte seinen Weg weiter fort. Doch schon nach einigen Schritten fiel ein Schatten auf den Berg und setzte ihn in Bewegung. Verwirrt sah Geb auf den Berg hinab, der sich immer weiter drehte, und sich von ihm entfernte. Moment! Das war doch nicht nöglich!
Erst als Geb nach oben schaute und die Schwingen des Wyvern sah, realisierte er erst, dass er gerade vom Berg weggeschnappt worden war. Sein erster Gedanke galt Lucy, die immer noch dort war, wo sie sein sollte. Nämlich mit den Boden unter den Füßen, was man von Geb nicht behaupten konnte. Der Godslayer dachte kurz nach, was er machen sollte, und packte schon bald die Kralle, die ihn festhielt mit steinernem Griff...

[19/80]

Lucy versuchte noch ihren Freund festzuhalten, doch leider funktionierte dies so gut wie gar nicht, da sie selber von Wyvern angegriffen wurde. Nun musste sich die Devil Slayerin alleine zur Wehr setzen, doch wozu war man eine A-Ranglerin? Nun, auch in der Schwangerschaft konnte sie noch kämpfen, denn der Bauch verhinderte lediglich ihre Beweglichkeit, nicht ihre Stärke. Die Feuermagierin spannte ihren Bogen und schoss einen Feuerpfeil auf eines der Wyvern, welches kurz darauf in Feuer aufging und zu Asche zerfiel. Das schien den anderen Wyvern absolut nicht zu gefallen, die nun vermehrt auf die Devil Slayerin einschlugen und versuchten sie aus dem Verkehr zu ziehen. Lucy blieb allerdings aufmerksam und setzte nun die Feuerwand ein. Der erste Wyvern ging ja schnell zu Boden, doch aus irgendeinem Grund setzte er sich auch bald wieder zusammen und war diesmal sogar stärker als zuvor. Diesmal half kein Feuerpfeil, obwohl es einen Versuch wert gewesen war. Also setzte sie diesmal ihre Feuerwände ein. Irgendwas musste doch gegen die Ungeheuer effektiv sein. Auf gar keinen Fall würde sie aufgeben! Sie war ja immerhin Lucy Strauss und eine der Familie Strauss gab nicht so leichtfertig auf! Außerdem wollte sie auch noch Geb retten.

[20/80]

Geb packte die Kralle über dem Gelenk, ehe er mit der Steinkeule auf den Bereich darunter einschlug. Der Wyvern reagierte mit einem Schmerzensschrei und verärgertem Schütteln. Der Godslayer wurde dabei ordentlich herumgewirbelt, doch das hinderte ihn nicht daran, weiter auf die Kralle einzuschlagen. Bald schon öffnete sich die Kralle und ließ so Geb frei, sodass dieser an der Kralle zu dem Torso der Kreatur heraufziehen konnte. Dort angekommen, wurde er von dem Wyvern -welcher wohl dachte, der Godslayer sei heruntergefallen- wieder bemerkt. Natürlich versuchte das Wesen nun, durch die verschiedensten Kunststücke seinen ungebetenen Begleiter loszuwerden, doch Geb hielt sich mit steinernen Griff fest. Immer wieder sah das Wesen mit einer seitlichen Kopfbewegung und so mit einem Auge nach, ob der Klammernde Mensch nun endlich verschwunden war und einmal trafen sich die Blicke der beiden. Ein dunkles Lächeln zog sich über Gebs Mund, als er dieser Kreatur ins Auge sah.
"Mir entkommst du nicht mein Lieber..."
Im nächsten Moment griff er mit seiner Hand des Erdgottes den Hals des Wyvern.

[21/80]

Feuer, Rauch und Hitze war das was von Lucys Fähigkeiten letztendlich zu sehen war und immer wieder wurden Wyvern erledigt. Doch genauso schnell regenerierten sie sich auch schon und wurden stärker und stärker. Lucy wusste nicht wirklich, woran das lag und wie sie ihre Schwachstelle so schnell wie möglich herausfinden könnte. Doch um darüber nachzudenken, blieb ihr auch nicht genügend Zeit. Das gegnerische Team, bestehend aus den Wyvern, schoss immer wieder auf sie herab um sie hier unten zu erledigen. Sie schienen wohl etwas zu beschützen, weswegen sie so aufgebracht zu reagieren schienen. Lucy hatte bereits ihre Feuertechniken angewandt, doch bislang leider ohne Erfolg. Deshalb legte sie nun ihren Spezial Support auf sich und wurde durch diese Technik von ihrem Element umgeben. Ihre Kraft erhöhte sich dadurch, doch wusste Lucy nicht so wirklich, ob das auch reichen würde um die Wyvern ein für alle Mal zu erledigen. Sie hatte nicht mehr viele Versuche... denn die Zeit lief wie im Fluge ab und jedes Mal wenn es nicht ausreichte, erhöhte sich ihre Kraft nur noch und dadurch wurden sie dann auch gefährlicher und schwerer zu besiegen.

[22/80]

Mit einem Aufschrei zog Geb sich an den Hals des Wyvern heranzog und sich zwischen Hals und Torso einnistete. Mithilfe der Hand des Erdgottes konnte er die Kreatur dazu bringen, in die Richtung zu fliegen, in die er wollte. Also zog er nun seine Kreise um den Berg und sah von dem Rücken seines unfreiwilligem Reitgefährten aus dabei zu, wie Lucy sich mit mehreren Wyvern anlegte und einen Gegner nach dem Anderen verbrannte. Für einen Augenblick lang qualmte Stolz in Geb auf, als er sich das so ansah. Allerdings fiel ihm bald auf, dass die Wesen sich regenierten und dann immer stärker wurden. Das konnte nicht normal sein. Also zog der Godslayer weiter seine Kreise hoch im Himmel über den Berg und suchte nach einer Auffälligkeit im Bewegungsmuster der geflügelten Wesen, die sich mal hier hin und mal dort hin bewegten. Noch hatten die Wyvern nicht bemerkt, dass ihr Bruder hoch am Himmel einen ungebetenen Passagier bei sich hatte, doch das würde nicht lange währen.

[23/80]

Lucy bemerkte den Erd Godslayer nicht wirklich, da sie viel zu sehr mit dem momentanen Kampf beschäftigt war. Das war hier aber auch eine schwierige Geburt. Bislang hatte sie die Schwachstelle der Kreaturen ja noch nicht einmal ansatzweise heraus gefunden. Wieso stand auf dem Auftragszettel nicht auch drauf, wie man diese Dinger zu töten hatte. Denn der Auftragsgeber schien sich wohl damit ausgekannt zu haben, wenn er der Meinung war dass er und sein Team mit den restlichen Wyvern schon alleine klar kommen würden. Schließlich waren es hier nicht gerade wenige Fluggestalten, die hier ihre Runden zogen und sie angriffen. Letztendlich gelang es einem der Kreaturen sogar sie beinahe auf den Boden zu stoßen. Sie hasste die momentane Situation einfach, vor allem da sie mit den Wyvern hier nicht klar kam und ihr Freund sicherlich ihre Hilfe benötigte. Ihre Sorge um Geb stieg von Sekunde zu Sekunde, schließlich sollte ihr Kind ja auch nicht ohne Vater aufwachsen. Das wäre das schrecklichste für ein Kind... sie selber kannte das ja aus eigener Erfahrung. Nur mit der kleinen Veränderung, dass sie zwar einen Vater hatte aber ihre Mutter niemals kennenlernen durfte.

[24/80]

Gerade wollte Geb einfach nur wieder runter zu Lucy fliegen, als er sah, dass tatsächlich ein Muster hinter den Bewegungen der Wyvern lag. Sie umschwärmten stets einen bestimmten Punkt, nahe dem Gipfel des Berges. Allerdings würde da ein normaler Sinkflug nicht reichen, um das Ziel zu erreichen, ehe die Monster Lucy überrennen würden. Der Godslayer stand auf, ließ die Hand des Erdgottes zerfallen und atmete tief durch, ehe er sich fallen ließ und auf das Ziel zuhielt. Mitten im Fall benutzte er seine Riesenform, um mit der Faust voraus in den Berg hineinzukrachen wie ein Hammer auf ein Schwert über dem Amboss. Die Erschütterung war weithin zu spüren und Geb musste sich zusammenreißen, um nicht aufzuschreien. Das Ganze hatte deutlich mehr wehgetan, als es hätte tun sollen. Allerdings: die dünne Wand, die einen offensichtlich vorher sehr gut getarnten Raum verdeckt hatte, war zerstört und Gebs Riesenfaust war an einem Metallkörper gestoppt worden, welcher dunkle Wellen von sich abgab und über die Zeit hinweg das Licht in der Nähe zu absorbieren. Die wechselhafte Dunkelheit um dem Konstrukt ließ nicht erkennen, was für eine Form der Körper eigentlich genau hatte.

[25/80]