Herrenhaus der Familie Wilder

Das Haus Wilder ist ein großes Herrenhaus, welches recht weit im Zentrum Magnolias steht. Das Grundstück ist mit einem stabilen, beinahe vier Meter hohen Stahlzaun versehen und wird permanent von ein paar Wachen geschützt, die von Zelos handverlesen ausgewählt wurden.
Die Bediensteten sind nicht allzu vielzählig, doch jeder einzelne von ihnen ist in seinem Spezialgebiet absolut meisterhaft. Der Hausverwalter ist Zelos' Butler Sebastian.
Das Gebäude selbst hat fünf Stockwerke und einen Keller. Flure, Bäder und die Eingangshalle nicht mitgerechnet, besitzt das Anwesen nicht weniger als zweiundfünfzig Zimmer, wobei der Westflügel der Familie Wilder und den Bediensteten zugeteilt ist, während der Ostflügel für Gäste vorherbestimmt wurde. Der mittlere Teil des Gebäudes ist als lediglich mit Dingen wie Küche, Speisesälen und Gemeinschaftsräumen und dergleichen ausgestattet.
Ein Großteil des Innenraums der Villa ist sehr warm und gemütlich eingerichtet, mit der Ausnahme der äußerst eindrucksvollen Eingangshalle, welche vollständig aus hochglanzpoliertem, weißen Marmor ist und zu fast jeder Zeit hell beleuchtet ist.
Zudem ist im gesamten Anwesen und auch auf dem Hof der seltsame Kunstgeschmack des verstorbenen Vaters von Seles und Zelos zu sehen, welcher aus abstrakter Kunst und Bildnissen von Tieren besteht. Das, was man am häufigsten zu Gesicht bekommt, sind jedoch Porträts von Seles oder Zelos, den einzigen noch lebenden Mitgliedern der Hauptfamilie der Wilder.

Loreley und Zelos hatten an dem Abend noch eine Menge gemeinsam getanzt und irgendwann waren sie dann nach ihrer Quets aufgebrochen. Es war wirklich ein gelungener Abend gewesen und Loreley war froh, dass sie es überlebt hatte im Mittelpunkt zu stehen. Sie brachten die Beweispapiere, welche die Schwarzhaarige gefunden hatte, noch zur Polizei von Magnolia Town, damit sie den Lord Georg M. Deresva überführen konnten, entsprechende Beweise waren die Zettel ja nun.
Nun saßen sie in der Kutsche von Zelos und fuhren darin gemeinsam zu seinem Anwesen, da Loreley es so gewollt hatte, immerhin wollte sie sein zu Hause auch mal besuchen und schließlich wollte sie auch in seiner Heimbibliothek sich ein wenig umsehen. Sie hatte das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, als sie sich an Zelos gekuschelt hatte, während der Fahrt... sie hatte ihm schließlich in aller Öffentlichkeit gesagt, dass sie ihn liebte und geküsst hatte sie ihn auch. Loreley kicherte leise in sich hinein, als sie freudig daran zurück dachte...

Wann hatte er das letzte mal so einen schönen Abend erlebt ? Hatte er überhaupt schon einmal einen derart schönen Abend erlebt ? Er wusste ehrlich gesagt keine Antwort.
Loreley hatte den ganzen Abend mit ihm durch getanzt, nachdem sie die Beweise gefunden hatte. Als sie aus dem Gebäude traten, standen bereits die Sterne am Himmel ... es war eine absolut wolkenlose Nacht, so dass man das Funkeln am Himmel ohne Störungen begutachten konnte.
Und nun, nachdem sie die Beweise abgegeben hatten, fuhren sie auf Loreleys Wunsch hin zu seinem Anwesen. Er war schon gespannt, wie sie denn schauen würde, da sein Anwesen ja sogar noch deutlich größer und pompöser war, als das ihre.
Während sie nun kuschelnd auf der Bank der Kutsche saßen und Sebastian sie immer näher an den Zielort brachte, streichelte er sie ganze Zeit sanft über ihren Hinterkopf. Es war weiterhin wie auf der Feier: alles was zählte, war dieses wundervolle Mädchen in seinem Arm.
Als die Kutsche dann schließlich langsamer wurde, machte Zelos sich dazu bereit, auszusteigen. Dann stoppte sie schließlich ganz, woraufhin Sebastian die Tür öffnete. Sofort stieg Zelos aus und hielt dann eine Hand zu Loreley, um dieser aus der Kutsche zu helfen. Sebastian öffnete währenddessen schon die großen Tore im metallenen Zaub, so dass der Ausblick und Weg zum Hause Wilder frei war.
"Nun denn, Loreley. Dann wollen wir den Abend mal gemütlich in meinem Anwesen ausklingen lassen, nicht wahr ?", fragte er mit einem liebevollen Lächeln, während er ihr hinaus half und genau darauf achtete, wie sie wohl auf den Anblick des riesigen Grundstücks und des Herrenhauses reagieren würde.

Langsam näherten sie sich dem Zielort, was Loreley daran merkte, dass die Kutsche allmählich langsamer fuhr.
Kurz darauf sollte sie schon recht behalten, denn die Kutsche hielt an und schon bald öffnete der Butler von Zelos die Kutschentür, damit der Rotschopf bequem aussteigen konnte. Loreley fragte sich sowieso, wie ihm solch galante Bewegungen vom Fest in solcher Kleidung noch gelungen. Sie hatte schließlich ganz schöne Bewegungsprobleme in ihrem Kleid und wenn sie an die Schuhe dachte... naja zum Glück konnte sie die Schuhe bald ausziehen, hoffentlich...
Zelos war nun außerhalb der Kutsche und bot Loreley eine Hand an, damit sie auch aussteigen konnte. Sie war für die Hilfe sehr dankbar, wegen den bereits erwähnten... Bewegungsunfreiheiten. Nun hatte der Rotschopf ihr nach draußen geholfen und sie konnte sich erst einmal umsehen. Im Schein der Sterne und des Mondes konnte sie den großen Metallzaun funkeln sehen und dahinter erhob sich das prachtvolle Anwesen der Wilder-Familie. Ein riesiges Grundstück mit einem Garten zierte den Eingangsbereich und ein breiter Pflasterweg führte zu einem ausladenden Portal des Hauses. Zur Linken und zur Rechten vom Eingangsbereich erstreckte sich dann das weitreichende Anwesen, was um ein Vielfaches größer war als das kleine Anwesen von Loreley. Solche Maßstäbe waren selbst für den Durchschnitt den man sonst bei Adligen sah recht groß, weshalb der Anblick Loreley im ersten Moment den Atem raubte und sie mit offenen Mund erst einmal das Gebäude anstarrte.
Sie schaffte es dennoch auf die Worte von Zelos hin zu nicken, um ihn zu bestätigen und dann konnte sie endlich wieder einige Worte raus bringen. "Dein Anwesen ist unglaublich...", dann wandte sie sich verschmitzt lächelnd an den Mann an ihrer Seite. "Aber nicht so unglaublich wie du", fügte sie wortgewandt hinzu und ließ sich danach zum Anwesen führen.

Haha ! Genau das hatte er sehen wollen !
Grinsend beobachtete Zelos, wie Loreley mit offenem Mund und atemlos dastand und auf das Gebäude und Grundstück vor ihr blickte. Es schien ihr ja ganz gut zu gefallen.
Kurz darauf bestätigte Loreley das auch schon, indem sie sagte, sein Anwesen wäre unglaublich. Sie lächelte ihn dann jedoch plötzlich an und sagte, es wäre jedoch nicht so unglaublich, wie er es war.
Zelos blinzelte ein wenig verblüfft. Damit hatte er in der Tat nicht gerechnet ... Aber hey, es gefiel ihm, so ein Kompliment von ihr zu kriegen.
Er hielt ihr nun also den Arm hin, den sie griff, ehe sie gemeinsam den gepflasterten Weg entlang gingen und schließlich die Treppe zum Eingangstor hoch stiegen. Dort schloss Zelos nun die Tür auf, drückte sie jedoch nur einen Spalt weit auf, während er Loreley breit angrinste.
"Wenn der Außenbereich dir schon so sehr gefällt, dann warte jetzt mal ab. Ich heiße dich willkommen im Haus Wilder. Dem Haupt-Anwesen, welches nur von meiner Schwester, mir und unseren Bediensteten bewohnt wird."
Schwungvoll öffnete er nun die große, massive Tür, wodurch er den Blick auf die helle, eindrucksvolle Eingangshalle frei gab, in welche er Loreley auch kurz daraufhin führte, ehe er die Tür hinter sich wieder schloss.
"Ich hoffe, es trifft deinen Geschmack. Von Heute an wirst du dich öfters wieder finden.", meinte er fröhlich und breit grinsend, während er nun wieder zu ihr schaute.

Loreley schien ja genau so zu reagieren, wie Zelos es erwartet hatte, zumindest seinem Grinsen nach zu urteilen.
Ihr Kompliment schien ihn jedoch ein wenig zu verblüffen, was ihr hingegen gefiel und ihr somit auch ein Lächeln entlockte. Kurz darauf führte Zelos sie dann schon zum großen Eingang des Anwesens und schloss es auf. Er grinste sie noch breiter an, als der Rotschopf sie mit verheißungsvollen Worten im Hause Wilder Willkommen hieß und somit auch im Inneren, wo seine Schwester, seine Bediensteten und er lebten.
Er führte Loreley nun in eine helle, wirklich große Eingangshalle, welche recht einladend und schön gestaltet war, nicht weniger prachtvoll als das Anwesen von außen war. Fröhlich hoffte der Rotschopf, dass die Einrichtung ihren Geschmack traf, da Loreley sich nun vermutlich öfter hier einfinden würde. Loreley nickte und strahle Zelos an: "Ich finde es sehr schön hier und habe sicherlich nichts dagegen, mich hier öfter einzufinden." Loreley sah sich nun ein weniger verstohlen um, lächelte dann verlegen und meinte dann: "Verzeih wenn ich jetzt etwas sehr undamenhaftes mache." Sie hob kurz ihren Rock an, zog ihre Schuhe mit geschickten Fußbewegungen aus und schleuderte sie ein Stück von sich. "So ist es doch viel besser, du hast ja keine Ahnung wie unbequem diese Schuhe sind", meinte Loreley und brach in ein kurzes Lachen aus. Kurz darauf verzog Loreley ihr Gesicht zu einem erwartungsvollen Lächeln und fragte dann ganz geheimnisvoll: "Und?"

Durchaus zufriedenstellend.
Loreley strahlte noch heller als der weiße Marmor der stark beleuchteten Eingangshalle, als sie meinte, es wäre hier wirklich schön und sie hatte nichts dagegen, wenn sie sich nun hier öfter einfinden durfte.
Als sie dann jedoch anfing sich verstohlen umzuschauen und dann verlegen lächelte, hob Zelos eine Augenbraue. Sie sagte, er möge ihr verzeihen, dass sie nun etwas sehr undamenhaftes machte.
Dann fing sie doch wahrhaftig an ihren Rock anzuheben. Zelos wäre fast aufgeschreckt und hätte selbst angefangen sich umzusehen, da sein Gehirn ihm natürlich wieder etwas eindeutiges mitteilen wollte, doch Loreley zog dann lediglich mit geschickten Bewegungen ihre doch ziemlich unbequem aussehenden Schuhe aus.
Und dann meinte sie auch, dass die Schuhe unbequem waren und er garnicht glauben würde, wie sehr sie das waren. Nun, da hatte sie wohl recht mit. Als sie dann ihr klares, helles Lachen ertönen ließ, wurde auch Zelos' Grinsen deutlich breiter.
Und dann sagte sie noch ein einziges Wort, mit einem erwartungsvollen Lächeln und geheimnisvoller Stimme: und.
Zelos hatte ein Gefühl, dass er wusste, was genau sie wollte ... aber war es nicht viel lustiger, sich ein wenig dumm zu stellen ?
"Zuerst einmal sei dir verziehen. Und hier in diesem Haus kannst du dich ehrlich gesagt benehmen wie du willst. Ich für meinen Teil lege auch häufig eher ... unangemessenes Verhalten an den Tag. Und das tun auch fast alle anderen, die ich in dieses Haus lasse. Ich mag dieses übermäßig vornehme Verhalten nunmal nicht sonderlich gern. Höflichkeit schön und gut, aber übertreiben muss man ja nicht gleich."
Mit einer langsamen Bewegung strich er ihr nun mit einem Zeigefinger sanft über die Wange, während er nun ein wenig schief grinste.
"Und was deine Frage aus nichts weiter als dem Wort 'und' angeht ... was erwartest du denn, hm ?"

Zelos schien es genauso zu gefallen, dass Loreley das Anwesen von innen genau so gut gefiel, wie von außen.
Ihre Aktion mit den Schuhen, wurde zuerst lediglich mit Blicken 'kommentiert', Worte zu der Sache folgten von Zelos erst etwas später. Er meinte dann daraufhin, dass ihr auch verziehen war wegen den Schuhen, schließlich erlaubte er ihr so eben, dass sie sich in seinem Haus benehmen durfte, wie sie wollte. Er, für seinen Teil, legte auch ein eher unangemessenes Verhalten lieber an den Tag und das tun auch fast alle anderen, die er in dieses Haus ließ. Er mochte das überhöfliche Gehabe des Adels nun einmal nicht sonderlich, was Loreley ja schon mehrfach erleben durfte und man musste es ja auch nicht mit diesem Gehabe übertreiben. "Nun", meinte Loreley dann, "höfliches Gehabe ist dir ja dennoch nicht fremd, dass durfte ich ja schon öfter einmal erleben. Aber dennoch mag ich deine lockere Art lieber, als steifes Adligen-Gehabe, dass ist so ganz anders als die Dinge, die ich gewohnt bin. Etwas lockerer gehe ich es in deiner Gegenwart auch gerne an, zu Hause achten ja sogar meine Diener darauf, dass ich mich angemessen verhalte. Dann werde ich die Gelegenheit mal nutzen und mich so benehmen, wie ich es will. Da, laut deinen Worten, deine Diener wohl kaum was anderes gewohnt sind, wird es ja wohl auch kein Problem sein, die Gepflogenheiten auch mal sein zu lassen." Loreleys Antwort fiel zwar etwas länger aus, aber man konnte ihr deutlich ansehen, wie froh sie über seine Worte gewesen war und wie froh sie allgemein darüber war, dass sie sich hier benehmen konnte, wie sie es wollte.
Sie fühlte nun seine sanfte Berührung auf ihrer Wange und blickte Zelos sanft an, er schien nicht ganz verstanden zu haben was sie mit ihrem 'und' meinte... Loreley kicherte verlegen, als sie dann anfing, ihre 'und' zu erklären: "Mit 'und?' war doch etwas ziemlich eindeutiges gemeint, die Frage bezog sich darauf, was wir jetzt am besten machen. Du hattest mir ja zum Beispiel erzählt, ich könnte mich in deiner Bibliothek umsehen?" Ja, die Angelegenheiten mit den Büchern vergaß Loreley nie und eigentlich hatte sie die ganze Zeit auf die Bibliothek hinaus gewollt.

Zelos hörte während Loreleys längeren Ausführungen genau zu und freute sich dabei, dass sie die Zeit genießen würde, in der sie sich benehmen konnte, wie sie wollte.
Doch auch ihre Worte darüber, dass er ja dennoch wusste, wie man sich benahm, gingen nicht an ihm vorbei. Oh ja, das wusste er ... aber sie wusste auch noch nicht, wie er drauf sein konnte, wenn er sich nicht benahm.
Nicht lange danach hatte er noch einmal nachgefragt, was sie mit ihrem "und" gemeint hatte, woraufhin sie verlegen kicherte und dann eine Erklärung abgab. Die Frage bezog sich auf das, was sie jetzt wohl am besten machen wollten, da ja immerhin auch das versprechen noch stand, dass er sie in die Bibliothek des Hauses bringen würde ... Nun, damit hatte sie nicht ganz unrecht ...
Er grinste also ein wenig und verbeugte sich dann knapp, während er ihr einen Arm hinhielt.
"Wenn das der Wunsch meiner angebeteten Dame ist, so wäre es mir eine Freude, ihn zu erfüllen. Ich zeige dir gerne, wo die Bibliothek ist, damit du sie von nun an auch immer selbst findest. Komm einfach mit."
Er wartete also, bis sie seinen Arm gegriffen hatte, ehe er mit ihr die Treppe hochstieg und sich schließlich nach links wandte, nur um die erste Tür am oberen Rundgang der Eingangshalle zu öffnen. Den folgenden Korridor gingen sie bis zum Schluss entlang, wo er sich in zwei Gänge aufgabelte. An der Gabelung hing ein gewaltiges, Lebensgroßes Porträt von Seles und Zelos. Der Rothaarige hatte, als sie das Gemälde passierten, den Gedanken im Kopf, dass Loreley nun zum ersten mal Seles sah, wenn auch nur auf eben einem Gemälde und nicht in echt.
Als sie dann den rechten Gang nahmen, öffnete Zelos die zweite Tür, hinter welcher ein dunkler Raum war. Eine Berührung eines Lichtschalters später, konnte man nun erkennen, dass sie in der doch recht eindrucksvollen Bibliothek waren.
"Willkommen in der Heimbibliothek der Familie Wilder. Die Regale sind mit Themen beschriftet und die Bücher sind alphabetisch erst nach ihren Autoren und dann ihren Titeln sortiert. Leitern, um an die höheren Regalereihen zu kommen, finden sich an jedem der entsprechenden Regale und sind frei verschiebbar. Eine Sitzecke mit angenehmen Sesseln, Sofas oder nach belieben auch normalen Stühlen findet sich direkt hinter dem ersten Regal hier links. Dort gibt es auch eine kleine Glocke, welche gut hörbar ist, um Bedienstete herbei zu beordern. Ein Kamin ist ebenfalls da, wird jedoch im Normalfall nicht angezündet ... sonst noch was ... Ach ja: laut der letzten Zählung haben wir hier eine Gesamtauswahl im vierstelligen Bereich, es dürfte also genügend Lesematerial geben. Das Ausleihen von Büchern ist den meisten strengstens untersagt, sogar für manche Mitglieder der Familie, aber auf Seles' oder meine Entscheidung hin, können auch ausnahmen gemacht werden. Und ich werde allen im Gebäude mitteilen, dass du freien Zugang zur Bibliothek hast, auch zu einem kleinen, abgesperrten Bereich, genau wie die volle Erlaubnis, dir jedes Buch auszuleihen, welches zu willst. Ich denke, das wäre alles, was es zu sagen gibt. Wenn du aber Fragen hast, immer her damit."

Zelos grinste sie wie üblich an, verbeugte sich dann und hielt ihr dann einen Arm hin.
Wenn es Loreleys Wunsch war, dabei nannte er sie ihre angebetete Dame, dann wäre es ihm eine Freude diesen Wunsch zu erfüllen, so seine Worte, nachdem Loreley gesagt hatte, dass sie gerne seine Bibliothek besuchen wollte. Er würde ihr nun zeigen, wo die Bibliothek war, damit sie diese auch immer finden würde, wenn sie es denn wollen würde. Kurz darauf hängte Loreley sich schon bei seinem Arm ein und lächelte Zelos an: "Das wäre sehr schön", sagte sie, bevor sie dann los gingen.
Zelos führte sie nun die Treppe hoch, damit sie sich nach links wenden konnten um dort dann die erste Tür des Rundganges zu nehmen. Es folgte ein Korridor, welcher sich m Ende in zwei Gänge gabelte. Loreley versuchte sich den Weg genau einzuprägen, immerhin sollte sie das ja auch. Bei der Gabelung entdeckte sie das riesige Porträt von Zelos und einem Mädchen, welches ihm sehr ähnlich sah. "Ist das deine Schwester Seles?", fragte Loreley, sie war schon ein wenig neugierig nach Verwandten von Zelos. "Sie ist sehr niedlich", sagte Loreley noch zusätzlich und lächelte den Rotschopf an ihrer Seite daraufhin freudig an.
Nun gingen sie dem Gang rechts entlang, wo Zelos dann die zweite Tür öffnete und Loreley dahinter in einen dunklen Raum führte. Jedoch sollte der Raum nicht wirklich lange verdunkelt bleiben, da schon bald das Licht, nachdem Zelos einen Lichtschalter gedrückt hatte, anging. Als das Licht anging, funkelten die Augen von Loreley sofort und sie war sprachlos. Der Anblick der wirklich vielen Bücher beeindruckte sie noch mehr, als der gesamte Rest des Anwesens... Bücher waren halt ihre Welt.
Zelos erklärte noch einige Dinge zur Bibliothek, zum Beispiel das die Bücher alphabetisch sortiert waren, erst nach Autor und dann nach Titel. Leitern, um an die höher gelegenen Bücher zu kommen und Sessel, um es sich zum Lesen bequem zu machen waren auch vorhanden. Die Glocke für Bedienstete und der Kamin waren für Loreley eher nebensächliche Informationen, die einfach aufgenommen wurden. Der gesamte Inhalt der Bibliothek belief sich wohl auf eine Zahl des vierstelligen Bereiches, was die Anzahl der Bücher betraf. Zudem durften sich keinerlei Leute hier Bücher ausleihen, jedoch würde Loreley diese Erlaubnis erhalten und zudem die Erlaubnis sich hier überall umzusehen. Sie war schlicht und weg überwältigt und brauchte einen Moment um wieder Worte zu finden...
"Ich bin ehrlich gesagt sprachlos", sagte Loreley, "das ist viel mehr als ich erwartet habe!", man konnte ihre Begeisterung deutlich vernehmen. "Ich würde am liebsten sofort anfangen mir ein Buch nach dem anderen durchzulesen, aber dafür bin ich eigentlich auch nicht hier und ich würde dich sicherlich nur langweilen. Außerdem habe ich in Zukunft noch genügend Zeit mir alles genauer anzusehen und ich denke ein erster grober Überblick sollte vorerst ausreichen." Plötzlich fanden sich die Lippen von Loreley auf denen von Zelos wieder: "Danke", hauchte sie ihn verliebt an. "Eine Frage aus purer Neugierde, was befindet sich in dem abgesperrten Bereich?", fügte sie am Ende noch hinzu.

Als die Frage aufkam, ob die abgebildete Person Seles war, gab Zelos nur ein recht knappes "Jup, so ist es" von sich, während er Loreley anlächelte. Als sie meinte, Seles wäre niedlich, wurde das Lächeln sogar noch ein wenig breiter. Ja, sie war in der Tat niedlich. Seine süße, kleine Seles. Eine der wenigen Personen, die ihm wirklich wichtig war.
Doch dieses Thema war gerade nicht wirklich bedeutend. Viel wichtiger war gerade die Bibliothek, in welche die beiden nun eintraten.
Nach einem anfänglichen Anfall von absoluter Sprachlosigkeit bei Loreley und dem längeren Vortrag von Zelos, kam Loreley jedoch trotzdem dazu, etwas zu sagen. Sie meinte, sie würde am liebsten sofort anfangen alle Bücher zu lesen, würde ihn damit jedoch bestimmt nur langweilgen und deshalb war sie ja auch garnicht hier. Ein grober Überblick würde erst einmal ausreichen.
Ganz unrecht hatte sie damit zwar nicht, aber Zelos würde auch kein Problem haben, wenn sie es doch tat. Er würde sie einfach im Arm halten, während sie las. Das war für ihn absolut ausreichend.
Doch bevor Zelos ihr das sagen konnte, spürte er urplötzlich, wie sie ihn küsste. Noch immer war das Gefühl ihrer Lippen auf den seinen absolut Traumhaft. Leider war der Kuss viel zu schnell vorbei. Zelos lächelte sie jedoch trotzdem liebevoll an, als sie sich bei ihm bedankte.
Doch sein Lächeln verschwand urplötzlich wieder, als sie fragte, was im abgesperrten Bereich der Bibliothek war. Er seufzte ein wenig leidend, als er daran dachte, ehe er sie sanft bei der Hand nahm und mit sich zog.
"Erst einmal: es gibt nichts, wofür du dich bedanken musst. Ich habe es versprochen und deshalb halte ich es auch. Zudem ist mir dein freudiger Blick eindeutig dank genug. Zudem kannst du, wenn du willst, auch gerne sofort mit dem Lesen anfangen. Solange ich in deiner Nähe bin, habe ich alles, was ich brauche. Und zum abgesperrten Bereich ..."
Die beiden kamen nun an einer Gittertür mit einem sanften, magischen Schimmer an. Zelos nahm ein Buch direkt neben der Tür aus einem Regal, auf welchem 'Geschichte von Magnolia Town' stand. Er zeigte es kurz Loreley, damit sie wusste, welches Buch es war, ehe er es schüttelte und somit einen Schlüssel in seine aufgehaltene Hand darunter fallen ließ. Mit diesem öffnete er die Tür zum abgesperrten Bereich, in welchen sie nun eintraten. Er führte sie den einen, langen Gang entlang, welcher den gesamten Bereich ausmachte.
"Der Anfang sind Bücher über die Familiengeschichte, Stammbäume und Finanzen der Wilder. Also nichts allzu interessantes. In der Mitte finden sich seltene Bücher zu alter Geschichte, wie etwa die Ära der Drachen und Bücher über Zeref. Auch über das alte Fairy Tail findet man hier ein paar Bücher, die nicht in der Öffentlichkeit vertreten sein dürfen. Einzigartige Bücher, wie du gerne eines hättest, haben wir hier aber auch nicht. Und der hinterste Teil befasst sich mit Magie. Jedoch mit solcherlei Magie, dass ich selbst es mich bisher kaum getraut habe, eines der Bücher auch nur mehr als ein oder zwei Seiten weit zu lesen. Sehr düstere Geheimnisse, welche auch besser Geheim bleiben. Die Ausgabe oder auch nur das Zeigen eines solchen Buches in der Öffentlichkeit, wird mit Kerker bestraft. Um dir zwei Beispiele zu zeigen ..."
Zelos nahm nun gezielt zwei Bücher aus den Regalen. Das eine war absolut pechschwarz und ohne Titel, während das ander ebenso schwarz war, jedoch deutlich lesbar die Worte 'Die Kunst der Nekromantie' in silberner Schrift trug. Das Buch über Nekromantie reichte Zelos nun an Loreley, während er das andere fest in der Hand hielt und anhob.
"Dieses Buch hier hat mich bereits einmal fast ins Grab gebracht ... ohne zu übertreiben. Ich habe es ohne ein Wissen, was es war, einfach aufgeschlagen. Mittig ... es war ein großer Fehler. Die erste Seite sagt alles, was man wissen muss, um dieses Buch weg zu sperren. Denn erst dort steht der Titel 'Analogie zur Ankhseram Black Magic - Der Todesfluch der Widersprüchlichkeit' ... Ich denke, da du gebildet genug bist, hast du sicher bereits vom Gott des Lebens und des Todes, Ankhseram, gehört und weißt, dass ein Frevel gegen ihn laut alten Legenden mit einem Fluch belegt wird. Dieses Buch hier befasst sich damit, was Ankhserams Fluch genau ist und ... wie man den Zorn des Gottes auf sich zieht und somit den Fluch 'empfängt' ... eine Möglichkeit dazu hältst du nebenbei gerade in den Händen. Nekromantie führt ziemlich sicher dazu, Ankhserams Fluch früher oder später erleiden zu müssen ... ich weiß nicht, wie viele Exemplare es von diesem Buch gibt, aber ich weiß von mindestens drei Adligen, mich selbst eingeschlossen, die eines in ihrer Privaktbibliothek haben. Und ich hoffe, dass sie alle es genauso sicher weg sperren, wie ich es tue."

Der Kuss von Loreley war wohl ein wenig überraschend auf Zelos zu gekommen, nun lösten sich jedoch ihre Lippen wieder von seinen und sie sah sein Lächeln...
Doch sein Lächeln verschwand, als sie nach dem abgesperrten Bereich der Bibliothek fragte, vielleicht hätte sie nicht fragen sollen? Nun war es sowieso zu spät und Loreley hatte nach dem Bereich gefragt, also würde Zelos ihre Frage vermutlich auch beantworten... vielleicht war es einfach nur nicht so angenehm, was in diesem Bereich lagerte, weshalb Zelos' Lächeln bei dem Gedanke daran erloschen war. Nun zog Zelos sie jedenfalls sanft mit sich, als er einige Worte an sie richtete. Er sagte ihr, dass es nichts gab, wofür sie sich bedanken brauchte, dennoch war ihr freudiger Blick schon Dank genug und immerhin hatte er es ihr ja versprochen, ihr die Bibliothek zu zeigen. Wenn sie es unbedingt wollte, so sagte er, dürfte sie auch bereits sofort mit dem Lesen anfangen und dann kam auch schon der abgesperrte Bereich zur Sprache. Vorher blieben die Beiden allerdings noch mal stehen und Loreley ergriff nun für den Moment das Wort: "Dennoch hielt ich einen Dank für angebracht und ich möchte tatsächlich nicht den Abend lesend verbringen, man kann seinen ersten Abend als offizielles Paar auch besser verbringen, denke ich", meinte sie gewitzt und schenkte Zelos ein charmantes Lächeln.
Nun konnte Loreley die magisch anmutenden Gitterstäbe des abgesperrten Bereiches sehen und sah auch wie Zelos einen Schlüssel zum Bereich aus einem der Bücher nahm. Sie gingen nun gemeinsam in den Bereich, welcher nun von Zelos erklärt wurde. Der erste Bereich enthielt größtenteils Dinge über die Familie Wilder, Finanzen... Stammbücher... Geschichtliches, also wurde es als, nicht weiter interessant von Zelos abgetan. Der zweite Bereich enthielt Bücher über Magie-geschichtliche Dinge, wie Bücher über das alte Fairy Tail, Zeref oder Drachen... also Dinge welche die Welt belangten, aber wirklich etwas Einzigartiges, was Loreley ja suchte, befand sich hier nicht, Zelos' Worten nach. Der wohl interessanteste Part des abgesperrten Bereiches war aber wohl der letzte Part, da Loreley eindeutig hier die Anspannung in Zelos' Stimme wahr nehmen konnte, als er davon berichtete, was es hier in dem Bereich denn hab. Es war ein Bereich über Magie, doch nicht über irgendeine Magie, denn selbst er traute sich kaum die Bücher hier tatsächlich zu lesen und man fand hier Bücher, die am besten gar nicht erst an die Öffentlichkeit gelangten.
Zelos nahm nun gezielt zwei Bücher aus einem Regal, eines gab er Loreley, das andere behielt er selbst fest in der Hand. Nun besah sich Loreley die beiden Bücher genauer, das von Zelos war komplett schwarz und ohne Titel, dass andere Buch in ihren Händen hatte den Titel 'Die Kunst der Nekromantie'... solche Bücher gab es hier also, schwarze Magie... Loreley schluckte, denn sie wusste genau das schwarze Magie etwas war, womit man nicht spaßen sollte. Sie behielt das Buch in den Händen, schlug es jedoch nicht auf, Vorsicht gewann gegen die Neugier.
Zelos erklärte nun, dass das Buch in seinen Händen ein Buch war, welches ihn wegen seiner Unsicherheit fast schon einmal ins Grab gebracht hatte, da er es mal aufgeschlagen hatte. Denn man erfuhr auch erst in der Innenseite des Buches, worum es sich hierbei handelte, der Titel war 'Analogie zur Ankhseram Black Magic - Der Todesfluch der Widersprüchlichkeit'. Loreley wusste um Ankhseram, zumindest hatte sie schon mal davon gehört und auch was man darüber sagte. Nun verstand sie genau und Zelos erklärte ihr auch noch, worum es sich bei dem Buch handelte, denn es erklärte zudem was dies für ein Fluch war, den man erhielt und wie man solche Flüche erhielt. Einen Weg zum Fluch hielt Loreley selbst in den Händen... ja Nekromantie spielte mit Leben und Tod, wohl genug Gründe um einen Gott zu erzürnen. Nun dieses Buch wurde wohl mit recht so streng weg gesperrt und Loreley hoffte, dass es auch dabei blieb. "Nun, ich kann verstehen, dass dieser Bereich abgesperrt ist und ich denke, es ist auch besser so", meinte die Schwarzhaarige nun und reichte Zelos das Buch in ihren Händen zurück. Umsehen wollte sie sich immer noch, allerdings hatten diese Bücher hier ihr nun eindeutig die Lust auf das Lesen verdorben... die Existenz von solch dunklen Magien war nichts Schönes und das war der Schwarzhaarigen nur allzu bewusst. Ob das Buch, ein wirklich einzigartiges Buch, auch unbedingt so ein düsteres Buch sein müsste? Sie dachte nicht, denn es gibt sicherlich auch einzigartige Bücher über Geschichte & Magie dort draußen, welchen nicht so ein bitterer Beigeschmack bei liegt. "Nun da ich jetzt weiß, was in dem abgetrennten Bereich ist, weiß ich, dass ich vermutlich größtenteils die Finger hiervon lassen werde", meinte Loreley, fest in ihrer Entscheidung. Sie würde es bevorzugen den Bereich schon bald hinter sich zu lassen, dann würde sie sich noch ein wenig in der restlichen Bibliothek umsehen und dann könnten Zelos und sie bereits etwas anderes machen. Die Frage war nur; was? Schließlich kannte Loreley sich in diesem Anwesen kaum bis gar nicht aus. Sie wartete eigentlich aber nur noch auf das Signal von Zelos, damit sie gehen konnten...
Sie fragte sich auch insgeheim was Zelos wohl mit anderen Frauen machte, die er hier in sein Anwesen einlud, so wie sie ihn bisher kennen gelernt hatte, war sie sicherlich nicht die erste Freundin die er hierher eingeladen hatte... nun ja irgendwie hatte sie sich ja auch selbst hierher eingeladen, da sie sein Anwesen so gerne hatte sehen wollen. Aber nun war das ja auch eigentlich größtenteils egal, denn sie war nun die Freundin von Zelos und er gehörte ihr, dass hatte er selbst zu ihr gesagt und ein wenig besitzergreifend war sie da schon, dass gab sie auch gerne zu. Sie hatte ihm ja auch schließlich erlaubt, weiterhin mit anderen Frauen zu flirten und sie würde ihm deswegen nicht böse sein... allerdings würde sie eine gewisse Eifersucht vermutlich nicht verhindern können. Dennoch fragte sie sich, was Zelos für gewöhnlich mit weiblichen Gästen hier tat, trotz ihrer eigentlich kindlichen Unschuld kannte sie sich mit gewissen Dingen aus und hatte eine Vorstellung davon, was Männer mit Frauen so taten... ob Zelos bereits daran gedacht hatte, mit Loreley solche Dinge zu tun? Sie wüsste es gerne, traute sich aber momentan auch nicht danach zu Fragen, immerhin hatte sie vor kurzem erst ihren ersten Kuss mit ihm gehabt und es war ihr erster Kuss allgemein gewesen... dann fiel ihr wieder ein, dass sie ihm ja eine Art Gespräch versprochen hatte, über die Dinge, die über einen Kuss hinaus gingen bei einer Beziehung... solche Dinge, welche gerade von ihren Gedanken betroffen waren. oh je was sollte sie bei solchen Themen nur sagen? Sie wurde bereits rot im Gesicht, wenn sie allein nur daran dachte...

Als sie nun also hier standen, im abgesperrten Bereich, wo Zelos all das erklärte, was hier aufbewahrt wurde, merkte er schnell, dass Loreley scheinbar ihre Neugier ein wenig verfluchte, da sie unter anderem zwischendurch schwer schluckte. Selbst er war stark davon abgeneigt, den hintersten Teil des Bereichs zu betreten.
Er nahm ihr also das Buch wieder ab, während sie sagte, dass sie nun nachvollziehen konnte, weshalb der Bereich abgesperrt war. Und selbst sie, wo sie doch Bücher so sehr liebte, fand es auch deutlich besser so, wie sie behauptete.
Dann meinte sie noch, sie würde vermutlich größtenteils die Finger von diesem Abteil lassen, was von Zelos mit einem Lächeln und ein paar sanften Worten kommentiert wurde.
"Klingt gut. Eigene Erfahrungen und Eindrücke sind meistens dann doch ein wenig aussagekräftiger, als ein paar Worte. Aber hey, wenigstens der Teil mit den Geschichtsbüchern ist interessant."
Er stellte die Bücher nun zurück, ehe er mit Loreley zusammen wieder aus dem abgesperrten Bereich heraus trat und ihn wieder sorgsam abschloss und den Schlüssel versteckte. Er ignorierte dabei vorerst die Tatsache, dass Loreley ein wenig gedankenverloren gewirkt hatte und knallrot angelaufen gewesen war. Das würde er erst ansprechen, wenn sie nicht mehr hier in dieser Ecke der Bibliothek war. Während er den Bereich nun jedoch verriegelte, sagte er nun noch ein paar abschließende Worte.
"Wenn du jedoch trotzdem einmal den Drang dazu haben solltest, den Bereich zu betreten, habe ich eine Bitte: Wenn du ein seltsames, leises Flüstern hörst, verschwinde so schnell wie möglich aus dem Bereich. Manche dieser Bücher gehörten zu den privaten Anschaffungen meines Großvaters ... und der hat eher auf ... nun ... Bücher dämonischer Herkunft  vertraut, als auf menschliche. Nicht alles da drin ist so, wie es zu sein scheint. Ein Buch ist nicht automatisch ein normales Buch."
Nach diesen unheilvollen Worten lächelte er Loreley jedoch wieder warm an und führte sie von dem abgesperrten Bereich weg in die einladenderen Teile der Bibliothek.
"So, du kannst dir nun alle Zeit der Welt nehmen, dich hier umzuschauen. Ich werde warten, während du dir deinen gewünschten, groben Überblick beschaffst. Aber vorher noch eine Frage: warum warst du eben so leuchtend rot im Gesicht ?"
Sein plötzlich aufkommendes, erwartungsvolles und ein wenig zufriedenenes Grinsen war deutlich sichtbar. Er hatte irgendwie ein Gefühl, dass er es wusste. Und meistens lag er mit seinem Gefühl eben doch richtig. Und nun hoffte er wirklich mal, dass er richtig lag, da das die Situation so unendlich interessant machen würde.

Als Zelos meinte, dass eigene Erfahrungen und Eindrücke meist mehr wirkten, als nur ein paar Worte, ja das fand Loreley auch, weshalb sie zustimmend nickte. Dann meinte er, dass wenigstens der Teil mit den Geschichtsbüchern interessant war, was auch Loreley dachte und vermutlich würde sie diesen Bereich auch nur besuchen, wenn sie zu den Geschichtsbüchern wollte.
Gemeinsam verließen Zelos und Loreley nun den abgesperrten Bereich, nachdem Zelos die Bücher wieder entsprechend zurück gestellt hatte und Loreley sah zu, mit einer gewissen Zufriedenheit, dass Zelos den Bereich wieder entsprechend absperrte und den Schlüssel versteckte.
Dann wurde Zelos noch ein paar abschließende Worte los, denn er warnte Loreley davor, wenn sie doch mal in den Bereich ging, dass sie so schnell wie möglich verschwand, wenn sie ominöses Flüstern hörte. Einige Bücher waren Anschaffungen von seinem Großvater und diese Bücher waren eher weniger... etwas Normales, viele davon stammten auch aus dämonischer Herstellung. Auch das sah Loreley ein und verstand, sie wusste ja selbst gut genug wie gefährlich dämonische Sachen sein konnten, dabei dachte sie vor allem an ihre andere Hälfte.
Nun führte der Rotschopf sie wieder in den angenehmen Teil der Bibliothek und die bedrückte Stimmung fiel von den beiden Magiern wieder ab, denn auch Loreley setzte wieder ein Lächeln auf, als sie Zelos' Lächeln sah.
Loreley durfte sich hier nun ihren gewünschten Überblick verschaffen, was sie auch gerne tun würde, dennoch setzte Zelos erst ein breites Grinsen auf und wollte ihr zuvor eine Frage stellen. Oh... warum war ihm nur aufgefallen, dass sie bei ihren vorherigen Gedankengängen so rot geworden war. Ein wenig peinlich war ihr das jetzt schon, eher gesagt ziemlich peinlich und Loreley wurde schlagartig wieder rot im Gesicht, als sie an ihre Gedanken dachte. Doch sie war ehrlich und meist auch ziemlich direkt, weshalb sie nicht um den heißen Brei herum redete, sondern direkt auf den Punkt kam, wenn auch ein wenig schüchtern stammelnd. "Also.. ich... äh.. ich dachte daran, dass du vermutlich bereist andere Frauen hierher eingeladen hast und als ich mich fragte, was wir beide heute Abend noch machen könnten, fragte ich mich... was du normalerweise hier mit Frauen machst und da gingen meine Gedanken in eine ziemlich... eindeutige Richtung..." Ja, ihr war das ganze ziemlich peinlich, aber anlügen wollte sie Zelos auch nicht. Dennoch wollte sie nach ihren Worten und Gedanken gerade am liebsten im Boden versinken.

Jackpot !
Zelos' Grinsen wurde breiter und breiter, während Loreley so erzählte, dass sie so rot geworden war, weil sie darüber nachgedacht hatte, was sie wohl noch heute Abend machen würden, wodurch die Gedanken aufgekommen waren, was er denn normalerweise mit Frauen tat. Und dabei waren ihre Gedanken wohl in eine ziemlich eindeutige Richtung gegangen. Nun ... unrecht hatte sie ja nicht. Allerdings stand noch immer sein versprechen.
Als sie jedoch nun so dastand, nachdem sie ihre Erklärung heraus gestammelt hatte, mit hochrotem Kopf und peinlich berührtem Blick, lachte Zelos fröhlich auf.
Doch anstatt irgend einen seiner dummen Sprüche zu bringen, nahm er sie plötzlich in seine Arme und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, ehe er anfing zu reden.
"Ganz falsch liegst du ja eindeutig nicht. Aber hey, auch wenn das jetzt ziemlich unwirklich klingt: ich habe auch schon Nächte mit Begleitung in diesem Haus mit Gesprächen oder Schlaf verbracht, haha !"
Dann streichelte er ihr sanft mit einem Daumen über die Wange und lächelte ihr zu.
"Außerdem ist das alles sowieso nicht wichtig. Andere Frauen waren nunmal genau das: andere Frauen. Du bist du. Es zählt nur, was wir beide miteinander machen. Und ich habe versprochen, dein Tempo anzuschlagen und nicht meins. Wir tun also auch nur das, was du willst. Aber, wenn du unbedingt willst, kann ich dir auch detailliert erzählen, was ich mit den anderen Mädchen so alles angestellt habe. Dann kann deine Phantasie dich nicht mehr ärgern, deine Neugier ist befriedigt und wir haben wenigstens ein Thema ... und vielleicht ja sogar noch mehr, hehe."
Nach diesen Worten fing er dann erneut an laut zu lachen, ehe er jedoch eine ausschweifende Handbwegung machte, um ihr zu zeigen, dass sie sich nun umschauen konnte, während er sie wieder los ließ.
"Aber gut, meine Frage ist beantwortet. Wenn du willst, können wir das Thema nachher ein wenig vertiefen, aber das liegt an dir. Jetzt darfst du dich erst einmal umschauen. Wenn du fragen hast, stehe ich auch gerne dafür zur Verfügung."

Loreley war hochrot im Gesicht, röter konnte sie wohl kaum werden. Doch plötzlich nahm Zelos sie sanft in die Arme und drückte ihr einen liebevoll anmutenden Kuss auf den Mund, sodass sie sich ein wenig entspannte, bevor er anfing zu sprechen.
Er gab zu, dass sie bei ihrer Annahme nicht ganz falsch lag, was sie sich schon fast gedacht hatte, jedoch hatte er hier auch in Vergangenheit Abende in Begleitung verbracht, bei denen er sich unterhalten hatte oder einfach nur geschlafen hatte.
Er streichelte sie sanft, während sie ihm ins Gesicht blickte und er weiter sprach. Er meinte dies war alles nicht so wichtig, denn andere Frauen waren eben nun mal das, andere Frauen und Loreley war Loreley, wie er sagte. Es ging weiterhin in ihrem Tempo, so wie er es versprochen hatte und deswegen zählte auch nur, was sie machten, nicht was Zelos mit den anderen Frauen gemacht hatte, was er ihr detailliert erzählen würde, wenn sie es wollen würde. Einerseits fände Loreley es interessant zu wissen, damit ihre Fantasien nicht so ausschweifen würden, andererseits würde sie das Thema auch erst mal lieber ruhen lassen. Aber immerhin hätten sie so ein Thema... ja da hatte er schon recht. Immer noch leicht rot im Gesicht antwortete Loreley nun: "Ich denke ich würde gerne noch darüber nach denken, für den Moment, erwarte nicht gleich eine Antwort von mir."
Sie lächelte jedoch, als Zelos laut lachte und dann eine ausschweifende Bewegung machte, als Signal, damit sie sich umsehen konnte. Seine Fragen waren nun immerhin beantwortet und sie konnten das Thema ja später immer noch vertiefen, so durfte sie sich nun ihren gewünschten groben Überblick verschaffen. Das tat Loreley nun auch, sie sah sich um und ging die Gänge zwischen den Regalen entlang, damit sie sehen konnte, was die Bibliothek so bot. Freudestrahlend ging sie dann zu Zelos zurück, als sie mit ihrem Rundgang fertig war und sie sagte dann zu ihm: "Deine Bibliothek ist wirklich großartig, eine wahre Freude für mich. Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn ich mich hier genauer umsehe, aber... uhm, ich merke, dass ich langsam ein wenig hungrig werde, wäre das nicht ein Vorschlag, was man jetzt machen könnte?", sagte sie und lächelte Zelos freundlich, aber ein wenig frech an.

Zelos lächelte sanft, als Loreley sagte, sie wolle noch darüber nachdenken, ob sie es wissen wollte. Er solle nicht gleich eine Antwort erwarten. Nun, das hatte er sowieso nicht. Aber wenigstens war sie nicht mehr so rot im Gesicht wie seine Haare.
"Da ich ja inzwischen weiß, wie du an die Welt heran gehst, habe ich sowieso nicht gedacht, dass du sofort antwortest. Keine Sorge. Und ich hab Zeit. Ich hab immer Zeit, weißt du doch.", gab er schmunzelnd von sich.
Danach gab er ihr die Möglichkeit, ihren kleinen Rundgang zu machen und sich umzuschauen. Er folgte ihr immer ein kleines Stück, zumindest so weit, dass er sich an eines der Regale im selben Gang lehnen konnte um sie im Blick zu behalten. Dadurch marschierte er nie weiter als ein paar Schritte, während sie sich wirklich gründlich einen Überblick verschaffte, was es denn alles zu zu lesen gab. Doch sie hielt sich, wie sie schon gesagt hatte, brav an ihren kleinen Rundgang und fing nicht an zu lesen.
Als sie schließlich fertig war und wieder zu ihm in die Nähe des Eingangs kam, lächelte er sie warm an, während sie verkündete, die Bibliothek sei wirklich großartig. Sie freute sich schon darauf, sich hier genauer umzuschauen, aber sie bekam im Moment wohl doch ein wenig Hunger, weshalb sie nun wohl gerne etwas essen wollte ... verständlich. Sie hatten immerhin die ganze Zeit durch getanzt und sich nicht wirklich am Buffet vergangen.
"Mit Freuden ! Du wirst etwas meisterhaft zubereitetes bekommen, dass verspreche ich dir. Oh, und was die Bibliothek betrifft: Meine Familie ist ja auch schon länger im Adelsstand, als die meisten anderen von Fiores Familien. Dadurch gab es viel mehr Möglichkeiten, über die Jahre hinweg Bücher anzusammeln, die nur dem Adel offen stehen. Aber naja, jetzt bringe ich dich erst einmal in den Speisesaal."
Er hielt ihr einen Arm hin, so dass sie sich wieder an ihm festhalten konnte, ehe sie gemeinsam wieder aus der Bibliothek traten. Mit gemütlichen aber nicht allzu langsamen Schritten führte Zelos sie nun erneut durch ein paar Gänge an einigen Porträts vorbei, bis er schließlich eine Tür öffnete und sie hinein führte.
Dort stand ein riesiger Tisch, an welchem geschätzt dreißig Personen platz hätten. Und am Ende des Raumes, genau ihnen gegenüber, befand sich ein riesiges Fenster, welches den Himmel zeigte. Theoretisch war das hier ein kleiner Festsaal.
"Mein 'kleiner' Speisesaal, hehe. Es gibt in einem der Flügel des Gebäudes noch einen Festsaal, der noch einmal ein gutes Stück größer ist.", verkündete er mit einem stolzen Grinsen, ehe er sich ein paar Streichhölzer von einem Schränkchen neben der Tür schnappte, sich von Loreley los zog, und einige Kerzen am Tisch anzündete.
"Du kannst dir ja schonmal einen gemütlichen Platz aussuchen, ich bin währenddessen in der Küche und kümmere mich um Essen, damit du deinen Hunger auch schnell stillen kannst. Wenn etwas wichtiges sein sollte, das ist die Tür genau gegenüber im Gang."
Er gab ihr noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ehe er das Zimmer bereits verließ und die Küche betrat. Und dort, vollkommen unerwartet von einem Adligen, setzte er sich eine Kochmütze auf, wusch sich gründlich die Hände und fing dann im Eiltempo an, einige Sachen zusammen zu stellen. Er beschränkte sich dabei auf Sachen, die schnell zuzubereiten waren, damit Loreley nicht lange warten musste.

Zelos lächelte sie sanft an und meinte, er würde inzwischen wissen, wie Loreley an die Welt ran ging und deshalb hatte er sich zuvor schon gedacht, dass er nicht sofort eine Antwort erhielt. Aber er sagte ihr auch, dass er Zeit hatte, da er ja immer Zeit hatte... nun Loreley war sich sicher, dass er für sie sich wohl immer Zeit nehmen würde, so wie sie ihn kannte. Er schmunzelte und auch die Schwarzhaarige lächelte, da sein Lächeln so fröhlich und ansteckend war, vor allem war es auch echt und das war Loreley wichtig, dass sie dies wusste.
Nachdem Loreley mit ihrem Rundgang durch die Bibliothek fertig war, hatte sie Hunger und sagte dies Zelos auch. Er bot ihr an, dass sie Etwas meisterhaft zubereitetes bekam. Zur Bibliothek sagte er auch noch ein paar Worte, da er noch sagte, dass seine Familie schon lange im Adelsstand verweilte und seine Vorfahren deswegen die Möglichkeit hatten, sich Bücher anzusammeln, welche nur für den Adel eben zugänglich waren. Sie nickte, strahlte Zelos an und dann gingen sie gemeinsam in den Speisesaal, Loreley folgte Zelos, da er schließlich wusste, wo es lang ging.
Sie hatte seinen Arm gegriffen und nun führte er sie gemütlich durch sein Anwesen, bis sie schließlich zu einem riesigen Speisesaal kamen. Als Zelos dann meinte, es sei sein kleiner Speisesaal, musste Loreley bei dem Scherz unwillkürlich lächeln. Kurz darauf knurrte ihr Magen ziemlich laut und sie wurde wieder ein wenig rot im Gesicht, da sie wirklich ziemlich Hungaer hatte. Zelos hatte während dessen die Kerzen angezündet und meinte, er würde sich eben um das Essen kümmern, Loreley durfte sich schon mal einen Platz suchen. Sie kicherte leise, als sie dann antwortete: "Dann weiß ich ja wo ich dich finde. Wie man hörte, habe ich schon einen ziemlich großen Hunger und ich hoffe du hast auch Süßspeisen im Haus... aber wenn ich mir anschaue wie süß du bist, dann hast du so etwas sicherlich", sagte Loreley gewitzt und setzte sich an den langen Tisch des Speisesaals. Sie hatte wieder einmal das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, vor allem da Zelos ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn gegeben hatte, bevor er den Raum verließ. Nun... das Lächeln von Loreley war wohl vorerst nicht mehr weg zu bekommen, so wohl fühlte sie sich aktuell in ihrer Haut.

Da Loreleys Magen bereits laut geknurrt hatte, hielt Zelos sich daran, alles so schnell wie möglich zuzubereiten. Ein Zuschauer hätte wohl gedacht, er habe hier einen Mann vor sich, der sein Leben lang nichts anderes getan hatte, als zu kochen, so schnell bewegte Zelos seine Hände. Es schien fast, als hätte er einen ganzen haufen Arme mehr, so locker wie er alles gleichzeitig zubereitete.
Anhand von Loreleys äußerst niedlichen, kleinen Spruch, den sie bei ihrer Frage nach Süßspeisen vorgebracht hatte, würde Zelos vor allem in diesem Fall eine große Palette an Dingen vorsetzen.
Dabei machte er insgesamt so viel zu essen, dass locker auf vier Personen davon hätten Satt werden können. Doch Loreley hatte eindeutig klar gemacht, dass sie ziemlichen Hunger hatte. Wenn er daran dachte, was sie über ihre Essgewohnheiten gesagt hatte, übertrieb er also wohl nicht. Zudem hatte er selbst auch einen vergleichsweise großen Appetit.
Insgesamt dauerte es auch wirklich nicht lange, bis er fertig war und alles auf einem großen Holzwagen abstellte, wie man ihn in metallener Ausführung auch aus Restaurants kannte. Dabei war alles mit Speiseglocken abgedeckt, so dass Loreley nichts sehen würde, was dort leckeres auf sie wartete. Dann fuhr er damit bis zur Tür und öffnete diese locker, ehe er den Rest des Weges zurücklegte und auch die Tür zum Speisesaal wieder öffnete und diesen betrat.
Er hielt mit einem breiten Grinsen auf Loreley zu und schob dabei den Wagen vor sich her, von welchem bereits eine Vielzahl verschiedenster Gerüche durch den Raum wehte. Auf seinem Kopf ruhte noch immer die Kochmütze.
"Nun denn, Madame, ich habe ein Menü zusammengestellt, welches sicherlich Euren Gaumen entzücken wird.", sagte er mal wieder aufgesetzt unterwürfig, ehe er schließlich mit eleganten, drehenden Bewegungen, die jedem professionellen Kellner den Schweiß auf die Stirn getrieben hätten, sämtliche abgedeckten Platten, Teller und auch das Besteck auf dem Tisch platzierte. Es schien wie ein Wunder, dass dabei nichts schief ging, aber Zelos ging koordiniert und sicher vor, so wie in den meisten Fällen.
Als nun die insgesamt fünf Platten vor Loreley auf dem Tisch standen, hob er eine der Glocken nach der anderen an und lächelte seiner wunderschönen Freundin dabei zu, ehe er die Speiseglocken alle auf dem Wagen platzierte. Dabei erläuterte er genau, was sich dort alles befand.
"Nun denn. Wir hätten hier erst einmal ein paar würzige, gebratene Kartoffelecken und daneben Hühnerfilet in einer Rahmsoße zur Sättigung, dazu gibt es ein paar Stücke Baguette mit einer meiner Meinung nach vorzüglichen Honig-Kräuter-Creme darauf. Und die gewünschten Süßspeisen findet die Dame auf den Platten vier und fünf, welche einerseits noch warmen Vanillepudding, wahlweise mit Schokoladensoße beinhalten, oder aber falls etwas kühleres gewünscht ist, so gibt es auch gemischtes Eis mit verschiedenen Soßen, wobei ich den Karamellgeschmack bevorzuge."
Nachdem er diese doch recht angenehme Auswahl vorgeführt hatte, stellte er nun auch noch zwei Gläser auf den Tisch und hob locker eine Flasche mit einem blutroten Getränk darin an, welches er nun auch noch Loreley präsentierte.
"Zudem gäbe es da noch eines meiner Lieblingsgetränke, welches einmal gekostet werden könnte. Falls es nicht ganz den Geschmack trifft, habe ich auch noch eine Menge anderer Dinge, so wie etwa Säfte, Wein, Mineralwasser oder vorgekühlten Tee anzubieten. Ich denke jedoch, dass es durchaus deinen Geschmack treffen dürfte."
Er goss ein kleines bisschen des Getränks in ihr Glas, während er so neben ihr stand und ihr zulächelte. Er hielt das Etikett der Flasche dabei zu, um nicht im voraus zu verraten, was es war. Dennoch war er sich sicher, dass sie den intensiven Kirschgeschmack von diesem speziellen Met nicht fehldeuten konnte. Doch es war ein süßes Getränk, trotz des Alkohols, also wohl auch ihren Vorlieben entsprechend.

Loreley hatte es sich inzwischen an dem Tisch im großen Speisesaal bequem gemacht. Sie fragte sich warum Zelos so lange weg blieb, fast so als würde er selbst das Essen zubereiten... naja aber dafür hatte er ja sicherlich Köche, vielleicht beobachtete er nur die Zubereitung, damit auch alles so perfekt ablief, wie er es sich vorstellte... nun zumindest konnte sich Loreley dies so vorstellen.
Nach ein wenig Wartezeit kam Zelos nun mit einem großen Holzwagen wieder in den Speisesaal und Loreley grinste, als sie die Kochmütze auf seinem Kopf entdeckt... nun er konnte sie immer noch überraschen, immerhin hatte sie nicht erwartet, dass er selbst Kochen würde. Auf dem Holzwagen waren nun viele Speiseplatten, jedoch alle auch mit entsprechenden Speiseglocken abgedeckt. Loreley kicherte nun, als Zelos seine Show vorführte, um die Speiseplatten vor Loreley zu platzieren und dabei meinte, er hätte ein vorzügliches Menü zubereitet... na da war sie mal gespannt.
Der Rothaarige hob nun eine Speiseglocke nach der anderen an, damit er sie auf den Holzwagen legen konnte und dabei präsentierte er fünf wohl ausgestattete Speiseplatten. Diese würde Zelos nun alle erklären und Loreley vorstellen, während sie mit glänzenden Augen das Essen betrachtete. Das Wasser lief ihr inzwischen, bei diesem Anblick, im Mund zusammen und ihr Magenknurren wurde nur noch lauter. Nachdem Zelos die Speisen erklärt hatte, sah Loreley ihn freudig an und teilte ihre Begeisterung mit: "Das sieht alles wunderbar und sehr lecker aus, bei dem Geruch werde ich nur noch hungriger... ich denke, es schmeckt auch so gut...", dann ließ sie ein scherzhaftes Grinsen auf ihren Lippen entstehen und meinte dann, "großes Kompliment an den Koch." Damit meinte sie natürlich Zelos, da ziemlich offensichtlich er diese Speisen zubereitet hatte.
Nun präsentierte der Rotschopf noch ein paar Gläser und eine Flasche mit roter Flüssigkeit darin. Er stellte dieses Getränk als sein Lieblingsgetränk vor, verriet allerdings nicht, was er da in der Hand hielt. Zudem erzählte Zelos noch von den anderen Getränken, die er bereit hielt. So goss er von dem Getränk nun etwas in das Glas von Loreley ein und sie kostete sogleich davon. "Mhm", sagte sie genüsslich, als sie das Glas wieder abstellte, "es schmeckt sehr lecker und sehr süß. Was ist das?", fragte Loreley neugierig. Dann sah sie den Rotschopf auffordernd und fragend an: "Ich frage mich, wann der werte Herr sich an den Tisch zu mir setzen will, damit wir mit dem Essen anfangen können."

Zelos hatte Loreleys Blick, als sie seine Kochmütze gesehen hatte, natürlich bemerkt. Wieder einmal eine Person, die er damit verblüfft hatte, dass er auch selbst gerne mal kochte.
Auch ihre funkelnden Augen und das Magenknurren entgingen ihm nicht. Loreley schien es ja wirklich kaum erwarten zu können, endlich reinhauen zu können. Nun, das war sicherlich ein gutes Zeichen !
Als sie dann auch genau diese Sache aussprach und ein Kompliment an den Koch ausrichtete, verneigte er sich kurz, zog die Mütze vom Kopf, und richtete sich dann wieder auf, während er sich selbst auf die Schulter klopfte.
"Hast du gehört, Zelos ? Ein Kompliment für deine Kochkünste !", sagte er grinsend zu sich selbst, ehe er ein lockeres Lachen ausstieß.
Dann ließ er sie den Met kosten, welcher ebenfalls, wie erwartet, ihren Geschmack zu treffen schien. Als sie fragte, um was es sich dabei handelte, stellte er die Flasche auf den Tisch, wodurch er den großen Schriftzug offenbarte. Nachdem sie dann fragte, wann er sich eigentlich zu ihr setzen wollte, kam er eben dieser Aufforderung nach, während er erklärte, was es genau mit diesem Met auf sich hatte.
"Ein Met aus der Herstellung eines kleinen, von meiner Familie aufgekauften Unternehmens. Man kriegt ihn für einen gesalzenen Preis in einigen Läden Fiores, doch ich kann ihn mir theoretisch zum Spottpreis besorgen, da ich nur die aufkommenden Kosten für Transport und dergleichen zahle."
Nun nahm er endgültig seine Mütze vom Kopf, legte sie auf dem Wagen neben sich ab und beugte sich dann zu Loreley, um ihr einen kurzen, liebevollen Kuss zu geben.
"Na dann. Bedien dich und schlag zu, so viel du willst, mein Liebling. Es ist ja von allem reichlich da. Ich wünsche guten Appetit.", gab er nun von sich, ehe er ihr noch ein wenig Met eingoss und sich selbst dann auch nochmal eine entsprechende Menge.
Er war ja schon gespannt, wie es ihr wohl schmeckte.

Loreley musste lachen, als Zelos sich selbst auf die Schulter klopfte, sich lobte und danach anfing zu lachen, sodass sie nun gemeinsam über seinen Scherz lachten. Der Rotschopf brachte sie wirklich oft zum Lachen und sie hatte bereits jede Minute mit ihm genossen, sie würde nur noch mehr Zeit mit ihm verbringen wollen.
Nun erklärte Zelos allerdings erst einmal, dass es sich bei dem roten Getränk um Kirschmet handelte, ein wirklich süßes Getränk. Seine Familie hatte eine Fabrik aufgekauft, weshalb er das, sonst so teure, Getränk recht billig bekam, lediglich größtenteils die Transportkosten musste er bezahlen, so wie er es sagte.
Zelos nahm nun seine Kochmütze ab und gab Loreley einen sanften Kuss, welchen sie mit Freuden erwiderte.
Endlich gab der Rotschopf nun das Signal, dass sie Essen konnten. "Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen", meinte Loreley und bediente sich dann an den zubereiteten und duftenden Speisen einfach selbst. Als sie kostete, erstrahlte ihr Gesicht nur noch heller. "Ich hab richtig vermutet, es schmeckt genau so gut, wie es duftet. Ein weiteres Kompliment an den Koch", sagte sie neckisch und kicherte. "Mh und worüber unterhalten wir uns bei Tisch? Schließlich wollen wir uns nicht anschweigen oder?", fügte die Schwarzhaarige eine Frage hinzu.

Zelos wartete lächelnd und geduldig, bis Loreley vom Essen probierte. Es war ihm wichtiger ihre Reaktion zu sehen, als selbst etwas in seinen ziemlich leeren Bauch zu bekommen. Als ihr Gesicht nur noch mehr erstrahlte, wie die Sonne selbst, wurde das Lächeln bereits ein wenig breiter. Und dann kamen schon die lobenden Worte, es würde genau so gut schmecken wie es duftete. Sie richtete noch einmal mit neckischem Unterton ihr Kompliment an den Koch aus, woraufhin er leise in sich hinein lachte, während sie gleichzeitig kicherte. Dann fragte sie jedoch, worüber sie sich beim Essen unterhalten wollten, da sie sich sicher nicht einfach anschweigen würden. Zelos belud sich jetzt erst einmal seinen Teller mit ein wenig von der Hauptspeise, während er nachdachte.
Ja, worüber konnte man wohl sprechen ? Es gab genügend Themen, aber die Frage war ja, welche wohl zu Tische passten ...
Doch dann kam ihm ein Gedanke, welcher Wohl ganz interessant war. Ein Gedanke, welcher ihn zu einem amüsierten Grinsen brachte.
"Ich hätte zumindest mal eine Frage, aus welcher ein interessantes Thema entstehen könnte. Denn ich wüsste ja gerne, was du bei dem Gedanken fühlst, in nur zwei Tagen Fiores wohl größten Schürzenjäger, Zelos Wilder, ganz allein für dich gewonnen zu haben. Ich möchte immerhin meinen, dass du damit vermutlich groben siebzig Prozent der nicht vergebenen Damen aus Fiores Adel ziemlich gekonnt auf die Füße getreten bist, gleichzeitig jedoch unzähligen adligen Herren zu einer Chance verholfen hast, welche sie vorher nie hatten. Einen derartigen Einfluss auf das 'Liebesleben' von einer enormen Menge an Adligen ist doch sicher mal ein interessantes Gefühl, oder ? Die Frage ist aber, ob du es eher unangenehm findest, es vielleicht sogar magst oder ob es dir egal ist. Ich für meinen Teil genieße diesen Gedanken ja.", meinte er locker, während er sie liebevoll anblickte, dabei jedoch ein beinahe hämisches Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Ja, Loreley hatte mit ihm genau den Kerl erwischt, der Fiores halben Adel mit seiner bloßen Existenz und seinem natürlichen Verhalten manipuliert hatte. Das gerade sie ihn nun als ihren Freund hatte, war ja wohl mal Grund genug für ihn, sich ein wenig über all die anderen Frauen, die ihm immer hinterher geblickt hatten ohne je eine Chance bei ihm zu haben, ein wenig zu amüsieren.

Zelos schien die Reaktion von Loreley, auf das Essen hin, gefallen zu haben, schließlich strahlte sie, als sie vom Essen probiert hatte und auch Zelos lächelte noch etwas zufriedener.
Dieser dachte auch einen Moment darüber nach, über was man sich unterhalten könnte, als er seinen Teller belud. Loreley war längst dabei sich köstliche Speisen regelrecht hinein zu stopfen, jetzt wo sie etwas essen konnte, merkte sie erst, wie großen Hunger sie eigentlich hatte. Während sie dann ihr Essen so verspeiste, fing Zelos wieder an zu sprechen. Er hatte zumindest eine interessante Frage, woraus ein Thema zu Sprechen entstehen könnte. Er fragte sie, wie Loreley sich dabei fühlte in nur zwei Tagen Fiores größten Schürzenjäger für sich gewonnen zu haben. Sie hatte damit das Liebesleben in Fiore völlig durcheinander gebracht, vor allem da sie nun ihre Beziehung öffentlich führten und naja, vor allem das Liebesleben der Adligen hatte sie ziemlich damit durcheinander gebracht. Seine Frage war nun, ob sie das mochte, eher ablehnte oder ob es ihr egal war... Zelos, für seinen Teil, mochte diesen Gedanken wohl.
Loreley musste einen Moment nach denken, denn: "Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken dazu gemacht", gab Loreley ehrlich zu, "aber wenn ich so darüber nach denke, dann kann ich mich mit diesem Gedanken auch anfreunden. Ich finde es lustig ein paar hochnäsige adelige Frauen damit ärgern zu können", gab Loreley offen zu und grinste. Sie hatte das alles gesagt, nachdem sie ihr Essen runter geschluckt hatte und nahm nun wieder einen neuen Happen zu sich.

Zelos saugte jedes Wort der Schwarzhaarigen geradezu in sich auf. Sie hatte sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht, sagte sie zu ihm. Das hatte er zwar in gewisser Weise erwartet, aber Schade fand er es dennoch ein wenig. Viel gespannter war er jedoch auf die Worte, die danach kommen sollten. Denn er wusste, dass Loreley noch etwas sagen würde. Und er hatte das Gefühl, dass es ihm gefallen würde.
Und dann kamen die Worte, die er sich erhofft hatte. Sie konnte sich auch mit dem Gedanken anfreunden. Doch damit nicht genug, sie setzte noch einen drauf, indem sie sagte, sie finde es lustig ein paar hochnäsige, adlige Frauen damit ärgern zu können, während sie grinste.
Man sah bereits wie Zelos versuchte ein lautes Lachen zu unterdrücken, doch es war hoffnunglos. Er prustete zwei mal, gab sich weiterhin Mühe es zu verbergen, doch dann explodierte er einfach. Erst drang nur ein leicht winselnd klingendes Kichern aus seinem Mund, dann fing er lauthals und ein wenig schadenfroh an zu lachen.
Loreley hatte nicht nur seine Erwartungen erfüllt, sondern war geradezu über die von ihm gestellte Skala hinaus geschossen, durch die Decke gekracht, hatte einen Kreis um den Mond gedreht und war wieder zu ihm zurück gekommen.
"Du ahnst garnicht, wie gerne ich jetzt ein paar Gesichter von eben solchen Frauen sehen würde. Ich kenne ja einige von dieser Sorte und es wäre glaube ich ein Anblick für die Götter, wenn sie von unserer Beziehung erfahren und wüssten, was wir hier gerade sagen.", brachte er mit Tränen in den Augen hervor, während er sein Lachen so gut es ging unterdrückte. Es funktionierte zwar nicht so gut, aber er bekam die Worte wenigstens verständlich heraus.
Nachdem er eine Weile aus vollem Herzen gelacht hatte, sackte er schließlich ein wenig auf seinem Stuhl zusammen und holte erst einmal wieder Luft. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, setzte er sich wieder ein wenig aufrechter hin und aß weiter, während er weiterhin grinste und die Worte "Und wieder einmal hast du den Eindruck, warum ich mich in dich verliebt habe, noch bestärkt", von sich gab.