Der etwas andere Geburtstag

Marissia schlurfte die Straße entlang auf dem Weg nach Hause. Heute war zwar ihr fünfzehnter Geburtstag, für sie allerdings ein bedeutungsloser Tag. Er war wie jeder andere die selbe Langeweile herrschte an ihm und die selbe grau wirkende Welt war an ihm vorhanden. Nichts besnonderes für niemand besonderen. Sie hasste die Menschenmassen in der Schule und war froh sie alle hinter sich lassen zu können, nur fragte sie sich weshalb Aralas und einige andere Schüler früher gegangen waren. Nur sollte sie das nicht weiter stören, zu Hause würde sie sich einfach aufs Bett werfen und den Rest des Tages schlafen. Sie hatte in letzter Zeit viel zu viel mit Solid Script tief in die Nacht hinein geübt, sodass sich eine gewisse Müdigkeit bemerkbar machte, begründet auf dem Schlafentzug. Mit einem zufriden wirkenden Lächeln näherte sie sich ihrem Elternhaus. Keine Party würde sie erwarten und kein Stress, einfach nur Ruhe und Stille. Als sie die Tür öffnete, stellte sie erstaunt fest, dass alle Lichter im Haus ausgeschaltet waren...

out: Für den Überraschungseffekt Aralas ^^

Wenig wusste Marissia über die Überraschung die sie in ihrem Elternhaus erwarten würde. Ihre Eltern hatten veranlasst, dass einige ihrer Mitschüler und natürlich auch Aralas als ihr einziger wirklicher Freund bei ihr Zuhause zu einer kleinen 'Geburtstagsparty' eingeladen wurden und deshalb ein wenig früher aus der Schule entlassen wurden. Für die meisten Schüler war der frühere Schulschluss schon Grund genug zu kommen, obwohl sie nicht wirklich etwas mit Marissia zu tun hatten oder sie überhaupt mochten. Die meisten kannten sie ja nicht einmal wirklich. Aralas war der Meinung, dass Marissia diese Überraschung nicht sonderlich erfreuen würde, aber das war den Anderen und ihren Eltern egal. In der Küche waren sie versammelt und würden warten, dass sie herein kam. Mental bereitete Aralas sich schon darauf vor von Marissia gebraten zu werden. Aber ein wenig hoffte er auch darauf, dass sie sich ja vielleicht darüber freute. Nun hieß es warten bis sie da war.. die Haustür ging auf.

"Welcher Idiot macht den über all das Licht aus?", sagte Marissia grimmig und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer, ohne Licht zu machen, um die Schulsachen loszuwerden, welche sie in ihrem Zimmer einfach unliebsam in die Ecke schleuderte. Anschließend warf sie sich aufs Bett. Kurz darauf keimte der Gedanke in ihr auf, dass die anderen wohl gar nicht da waren, was bedeutete, dass sie sich Essen machen müsste. Mehr oder weniger widerwillig, aufgrund mangelnder Lust zu kochen begab sie sich also in die Küche, wo sie zunächst Licht anmachte und von einer Horde von Leuten die ihr "Überraschung!", ins Gesicht brüllte empfangen wurde. Völlig perplex stand sie am Eingang der Küche uns sah die Menschenmasse an. Sie hasste Menschenmassen... Ihre Eltern hatten ihr den einzigen wichtigen Wunsch, einfach nur Ruhe zu haben wohl nicht erfüllen wollen und folterten sie jetzt stattdessen mit so etwas. Ihre kleine Schwester kam herbei und umarmte sie, während sie ihr alles gute zum Geburtstag wünschte. Marissia antwortete nicht sie stand einfach weiterhin schweigend da, während eine Person nach der anderen näher kam um zu gratulieren, zunächst ihre Familie.

Marissia betrat schließlich das Haus und ging sofort in ihr Zimmer um ihre Schulsachen loszuwerden. Die Leute machten sich schon bereit und als sie schließlich die Küche betrat riefen sie alle mit Ausnahme von Aralas 'Überraschung!'. Nach und nach gratulierte ihr jeder und ein paar Schüler verließen sogar schon das Haus, sie waren wirklich nur wegen des früheren Schulschlusses gekommen. Ihre Familie gratulierte natürlich zuerst, während Aralas extra bis zum Schluss wartete und die letzte Person war die gratulierte. "Tut mir Leid, ich hab ihnen gesagt, dass du sowas nicht willst. Aber auf mich hört ja niemand, ich bin ja nur der Armenjunge wenn es um sowas geht. Alles Gute zum Geburtstag Mari." Dann umarmte er sie kurz und hoffte, dass es nicht allzu schlimm für sie war die ganze Situation. Immerhin betonte sie häufig genug, dass sie nur ihre Ruhe haben wollte.

Der ganze Tag lief beschissen. Eine Person nach der anderen gratulierte ihr und es wurde zunehmender Unmut und vor allem starke Abneigung gegen diese Situation in ihrem gesicht sichtbar. Mittlerweile hatte sie sich auch gefangen und stand nicht mehr vollkommen regungslos da, als Aralas sie umarmte und darüber aufklärte, dass er versucht hatte das zu verhindern. Anschließend gratulierte er ihr ebenfalls. Er war die einzige Person bei der sie die Umarmung erwiderte. Ihre Geschwister konnten vermutlich genauso wenig etwas für die Situation wie Aralas, aber zu dem Zeitpunkt war sie noch von dieser verfluchten Idee zum still stehen verdammt gewesen. Während Aralas sie eigentlich nur einen kurzen Augenblick umarmte hielt sie ihn länger in der Umarmung als für die Situation angebracht. Als sie sich von ihm löste biss sie zunächst die Zähne zusammen und blickte dann zu ihren Eltern. "Und, freust du dich?", fragte ihre Mutter freundlich. "Ich HASSE euch!", erwiderte Marissia und lief aus dem Haus, wobei sie die Eingangstür hinter sich zuschlug. Das war der schlimmste Geburtstag, den sie jemals hatte!

Aralas war die einzige Person bei der Marissia die Umarmung erwiderte und sie umarmte ihn ein wenig länger als es vielleicht erwartet wurde. Sie löste sich von ihm und biss die Zähne zusammen. Sie schaute zu ihren Eltern herüber und als Marissias Mutter sie fragte ob sie sich freute reagierte diese mit einem 'Ich HASSE euch!' und rannte mit einer laut knallenden Eingangstür hinter sich aus dem Haus. Aralas schaute grimmig zu Marissias Eltern herüber. "Ich habe es euch gesagt! Ihr wisst überhaupt NICHTS über sie! Aber auf mich hört ja niemand. Auch wenn ich vielleicht nicht viel habe, so kenne ich ja scheinbar trotzdem Marissia besser als ALLE von euch zusammen!" Mit einem Grummeln lief er ihr nun hinterher und achtete auch nicht sonderlich darauf wie stark die Tür zufiel. Er schaute wohin sie gelaufen sein konnte und entdeckte sie schließlich immer noch laufend. Es fiel ihm nicht schwer zu ihr aufzuschließen und er rief sie auch als er schon fast bei ihr war. "Hey, warte!" Er hatte sogar schon eine Idee was sie jetzt machen konnten. "Komm mit." Aralas nahm seine Freundin an der Hand und ging mit ihr dorthin wo sie sich des Öfteren trafen, an einer kleinen, versteckten Klippe im nahen Wald. Es war einfach ein ruhiger Ort, an dem nie andere Menschen waren, perfekt für Marissia also. Aralas setzte sich vorsichtig an die Klippe und ließ davor natürlich Marissia wieder los. Er erhoffte sich, dass sie sich hier ein wenig beruhigen konnte. Er zumindest beruhigte sich hier immer und da sie hier auch einiges an Zeit verbrachten hatte der Ort außerdem einen recht hohen Erinnerungswert.

Marissias Eltern blieben fassungslos zurück, nachdem auch Aralas sie noch einmal rund gemacht hatte für ihr Fehlverhalten Marissia gegenüber. Marissia hatte schon eine kleinere Wegstrecke zurück gelegt, als sie eine ihr vertraute Stimme hinter sich vernahm, die sie zum Warten aufforderte. Die junge Magierin wollte aber nicht warten und lief einfach weiter, bis Aralas sie letztlich einholte und aufforderte mitzukommen. Ein kurzer Augenblick. Mehr dauerte es nicht, bis sie wusste wohin Aralas sie brachte. Schwer atment, da sie keineswegs eine so gute Ausdauer hatte wie er setzte sie sich neben ihren Freund. "Ob sie mich auch hassen? Ich meine das alles heute...", erkundigte sie sich, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war. Mit einem unglücklichen und unzufriedenen Gesichtsausdruck blickte sie auf den Boden.

Marissia atmete schwer als sie ankamen, etwas woran Aralas gar nicht gedacht hatte. Trotzdem beschwerte sie sich nicht als sie sich neben ihn setzte. Nach einer kleinen Verschnaufspause fragte sie ihn schließlich ob sie sie hassten, wegen all dem heute. Beruhigend legte Aralas einen Arm um sie. "Sie hassen dich nicht. Sie lieben dich, aber sie kennen dich nicht. Niemand kennt dich, niemand kann dich einschätzen. Und deshalb fällt es ihnen auch schwer dir eine Freude zu machen. Sie gehen nur davon aus, was ihnen damals gefallen hat oder was sie erlebt haben, aber dabei vergessen sie, dass DU das gar nicht möchtest." Sanft strich er ihr über den Rücken und sagte eine Weile einfach gar nichts mehr. Manchmal war schweigen auch mal angebracht. In diesem Moment fühlte er sich wie die einzige Person die sich nicht von Marissias Auftreten beirren ließ und im Grunde stimmte dies sogar.

Was Aralas sagte wirkt beruhigend und aufbauend zugleich. Er hatte Recht. Marissias Eltern hassten sie nicht, sie wussten lediglich nicht was sie wollte. Aralas strich Marissia sanft über den Rücken und schwieg. Alles in allem war der ganze Tag schlecht. Marissia fing an zu weinen, weshalb wusste sie selbst nicht recht. Ob es nun Tränen aus Wut waren, wegen dieser Feier, ob sie glücklich war Aralas bei sich zu haben oder ob sie einfach traurig war wegen der ganzen Situation die sich zuvor zugetragen hatte, war ihr nicht bewusst. Sie zog ihre Knie zu sich heran und vergrub ihr Gesicht in den verschränkten Armen, die sie auf die Knie legte. Eine eigenwillige Atmosphäre, da sie an diesem Ort noch nie zuvor bedrückt oder traurig war.

Marissia fing an zu weinen und Aralas war sich unsicher ob sie wütend oder einfach nur traurig wegen der ganzen Situation war. Mit herangezogenen Knien vergrub sie hr Gesicht in ihren Armen, die sie auf die Knie stützte. Für Aralas war dies kein allzu fremder Anblick bei ihr und er hatte es bisher auch eigentlich immer geschafft sie wieder aufzumuntern. Auch wenn es das erste Mal war, dass sie an ihrem besonderen Treffpunkt traurig war, da dies eher ein Ort war an dem Freude herrschte, zumindest keine Traurigkeit. Er umarmte sie jetzt und löste sich auch vorerst nicht wieder von ihr. "Bitte weine nicht. Ich bin ja hier. Du brauchst nicht traurig sein..vielleicht ein wenig enttäuscht. Aber das ist kein Grund zu weinen. Sie haben es versucht und es hat nicht funktioniert. Aber das heißt nicht, dass man aus diesem Tag nichts schönes mehr machen kann, oder?" Kurzzeitig umarmte er sie ein wenig fester ehe er dann wieder redete. "Ich hab nicht viel, aber was ich dir geben kann ist meine Freundschaft und die hast du. Ich bin für dich da und ich hab dich gern, weil du so bist wie du bist. Ist doch egal was die Anderen denken, oder?"

Aralas umarmte Marissia wieder und versuchte sie wieder aufzumuntern. Unter anderem sagte er, dass ihre Eltern versucht hätten ihr eine Freude zu machen, aber nur weil dies nicht geklappt hätte es nicht beduete, dass man aus dem Tag nichts schönes mehr machen könne. Anschließend erwähnte er, dass er ihr nicht viel geben könne außer seine Freundschaft und meinte, dass er sie möge weil sie, sie selbst sei. Letztlich meinte er noch, dass es egal sei was die Anderen dachten. "Natürlich ist es das...", hörte man Marissia leise sagen. Sanft löste sie sich aus seiner Umarmung und setzte sich ihm Gegenüber. Trotz der verweinten Augen sah sie ihn ernst an. "Aralas..." Eine kurze Zeit schwieg sie bevor sie dann doch weitersprach. "Ich will das du mir etwas versprichst..."

Leise stimmte Marissia zu, dass es egal war was Andere dachten und löste sich sanft aus Aralas' Umarmung um sich daraufhin ihm gegenüber zu setzen. Natürlich hatte sie immer noch verweinte Augen, sah ihn aber trotzdem ernst an. Dann sagte sie einmal seinen Namen und wartete eine Weile bevor sie weiter redete. Sie wollte das er ihr etwas versprach. "Was soll ich dir denn versprechen Marissia?" fragte Aralas ganz interessiert und überlegte neugierig was sie wohl von ihm hören wollte. Er konnte sich nicht sonderlich gut vorstellen was er ihr denn nun versprechen sollte, deshalb saß er einfach weiterhin neugierig gegenüber und wartete bis sie mit der Sprache rausrückte. "Nun erzähl schon, jetzt bin ich neugierig." sagte er schließlich ein wenig ungeduldiger. Er mochte es nicht sonderlich lange auf die Folter gespannt zu werden.

Natürlich wollte Aralas wissen, was er Marissia versprechen sollte. Sie spannte ihn allerdings ein wneig länger auf die Folter, sodass er sie extra nocheinmal aufforderte zu erzählen, was sie ihm für ein Versprechen abringen wollte. "Ich möchte, dass du mir versprichst mein Freund zu sein. Egal was passiert, egal was zwischen uns vorfällt... Ich will das du mein Freund bist und es auch bleibst..." Das er ihr dies versprach, war ihr ein ernstes Anliegen. Es gab keinen anderen Menschen den sie als Freund betrachtete und dem sie mehr anvertraute als ihm und das würde es warscheinlich auch nie. Da Aralas noch schwieg, wurde Marissia ein wenig ungeduldig, vielleicht hatte sie ihn einfach mit ihrer Bitte überrumpelt. "Wenn du nicht willst, dann musst du nicht..."

Marissia rückte schließlich damit raus, was für ein Versprechen sie von ihm haben wollte. Sie bat ihn darum ihr zu versprechen ihr Freund zu sein, egal was passierte oder zwischen ihnen vorfiel. Das er es sei und auch bleibe. Sie schien das wirklich ernst zu meinen und wurde nach einer Weile sogar auch ein wenig ungeduldiger, zeigte sich jedoch ein wenig verständnisvoller. Sie meinte wenn er nicht wollte, dann müsse er auch nicht. "Natürlich will ich das. Wir werden für immer Freunde bleiben. Das... war es doch was du wolltest, oder? Oder meintest du..." Er war ein wenig verlegen aufgrund der Situation. Es ging auch nicht klar hervor, was genau sie meinte. Falls sie ihn als ihren Freund wollte, so würde Aralas mit dieser Situation wohl überfordert sein, da er darin keinerlei Erfahrung hatte. Jedoch musste dies ja nicht unbedingt etwas schlechtes sein. "Also.. wie meintest du das mit deinem Freund sein?" fragte er sie schließlich nochmal direkt. Sie musste schon ein wenig präziser werden in diesem Moment.

Aralas versprach, dass sie immer Freunde sein würde, schien allerdings eine gewisse Zweideutigkeit in der vorangegangenen Bitte Marissias bemerkt zu haben und erkundigte sich deshalb ob sie auch wirklich Freund im Sinne von Freundschaft meinte. "Es macht mich froh... das du mir das versprochen hast, meine ich... Zu deiner Frage...", am Ende des Satzes stockte sie und wischte sich die übrig gebliebenen Tränen aus dem Gesicht. Das Versprechen hatte sich eigentlich wirklich nur auf das Thema Freundschaft bezogen und Aralas Frage bezüglich der unbeabsichtigten Zweideutigkeit die in dem Satz zuvor vorhanden war, brachte nun Marissia in Verlegeneheit. "Nun... Das überlasse ich dir...", sagte sie und rutschte näher an ihn heran, sodass ihre Nasenspitzen nur noch knapp zwei Finger breit auseinander lagen.

Marissia meinte es mache sie froh, dass er ihr das versprochen hatte. Auf Aralas' Frage hin stockte sie erst und wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht. Nun wirkte sie verlegen aufgrund der etwas unklaren Aussage und der daraus resultierenden Zweideutigkeit ihres vorherigen Satzes. Jetzt rückte sie deutlich näher heran und sagte, das würde sie ihm überlassen. Sie rückte so nah an ihn heran, dass ihre Nasenspitzen vielleicht knapp drei Zentimeter auseinander lagen. Aralas verharrte eine Weile und überlegte. Dann küsste er sie mehr oder weniger ohne Vorwarnung, nachdem er ihr einfach eine Weile zuvor in die Augen geschaut hatte. Nach dem Kuss wich er zurück und vergrößerte anschließend schnell wieder den Abstand zwischen ihnen. "Ich... aber... Was willst du? Ich kann sowas nicht entscheiden. Ich... will dir nichts falsches versprechen und dich damit auch so enttäuschen." Etwas beschämt schaute Aralas zu Boden und etwas zur Seite. Er fühlte sich als hätte er etwas falsches getan, aber er wusste in diesem Moment nicht wirklich was überhaupt falsch oder richtig war.

Aralas sah Marissia einige Zeit in die Augen und gab ihr schließlich ohne jede Vorwarnung einen Kuss. Etwas erstaunt über sein abruptes Handeln verharrte sie ebenso wie Aralas eine kurze Zeit in dieser Situation, bis dieser sich plötzlich von ihr löste und schnell zurückwich. Es wirkte etwas unsicher bei dem was er sagen wollte, erkundigte sich aber bei Marissia, was sie denn wolle, da er sich nicht entscheiden könne und ihr nichts versprechen wolle was was er nicht halten könne und sie auf diese Art und Weise zu enttäuschen. Marissia näherte sich Aralas wieder. "Ich sage es Mal so, ich hätte nichts dagegen...", antwortete sie ihm leicht verlegen und fing an zu lächeln.

Marissia kam ihm wieder näher nachdem Aralas sich nach dem Kuss entfernt hatte und lächelte nachdem sie gesagt hatte sie hätte nichts dagegen. Dabei wirkte sie auch recht verlegen. "Ich schätze.. damit macht man nichts falsch in unserem Alter oder?" Jetzt lachte er verlegen und legte wieder einen Arm um Marissia. Dieses Mal aber nicht über die Schulter, sondern weiter unten. Darauf achtend, dass er sie nicht ausversehen falsch berührte. Das hatte er nämlich keines falls vor, er wollte nur seine Nähe ausdrücken und dies geling ihm seiner Meinung nach auch recht gut damit. "Meinst du, wir sollten bald mal Nachhause gehen? Es wird bald dunkel und ich wäre gerne bis dahin aus diesem Wald draußen. Was hältst du davon? Morgen kannst du mir ja mal zeigen was du bisher so an Magie gelernt hast oder wie gut du geworden bist." Er war sich sicher, dass Marissia schon Einiges an Magie beherrschte. Zumindest war sie zu diesem Zeitpunkt wohl wesentlich besser als er selbst, wo er doch noch nicht zu viel mehr als ein paar Elektroschocks in der Lage war.

Aralas meinte, dass man in ihrem Alter damit wohl nichts falsch mache und legte einen Arm um sie. Anschließend erkundigte er sich nach ihrer Meinung, ob sie bald nach Hause gehen sollten, da es vermutlich gleich dunkel werde. "Das wäre vermutlich das Beste..." "Hihi, was macht ihr denn da?", ertönte plötzlich die ihr wohl bekannte Stimme ihrer kleinen Schwester Alice. Marissia schreckte hoch und löste sich mehr oder weniger unsanft von Aralas. Schnell suchte sie die Umgebung nach ihrer jüngeren Schwester ab, konnte sie aber auf Anhieb nicht entdecken. Das Alice gut darin war sich zu verstecken wusste sie, aber so gut? Viel wichtiger allerdings war, wie sie hierher gekommen war.

Marissia meinte es wäre wohl das Beste wenn sie jetzt nach Hause gingen doch ehe sie weitersprach hörten sie eine vertraute Stimme. Es war Marissias kleine Schwester Alice, die die Beiden wohl irgendwie gefunden hatte. Sie kicherte und fragte was sie denn da machten. Sehr zu ihrer beider Leidwesen jedoch vergaß Aralas jedoch in diesem entscheidenden Moment, dass Alice noch nicht wirklich soweit war offensichtlichen Sarkasmus zu verstehen und so würde er seine Worte in Zukunft noch einige Male verfluchen als er nämlich sagte: "Sieht man das nicht? Wir lieben uns. Ist doch klar." gefolgt von einem Seufzer. Da er sie nicht sehen konnte sprach er einfach weiter mit ihr. "Na. Komm raus Alice, wir wollten gerade sowieso jeweils nach Hause gehen. Wie hast du uns überhaupt gefunden?" fragte er sie und sie kam sogar aus ihrem Versteck hervor und ging zu den Beiden herüber. Marissia stand ja schon, da sie hochgeschreckt war als sie plötzlich die Stimme ihrer Schwester hörte und so stand Aralas nun auch auf. "Na los, es wird bald dunkel und ich muss euch ja noch heile von hier wegbringen."

Aralas meinte mit einem stark sarkastischen Unterton auf Alice' Frage, dass er und Marissia sich lieben würden und forderte Alice anschließend auf, aus ihrem Versteck zu kommen. Zeitgleich erkundigte er sich bei ihr wie sie es überhaupt geschafft habe die beiden zu finden. "So ist das also... Also habe ich euch beim K-Ü-S-S-E-N gestört? Euch zu finden ist einfach für mich. Erst lief Marissia weg und kurz darauf du und ich bin dir wiederum gefolgt. Zwar wart ihr schnell in den Wald verschwunden und ich habe euch aus den Augen verloren, aber mit genauen Umsehen habe iche uch dann doch gefunden." Marissia ging zu ihrer kleinen Schwester herüber und packte sie etwas unsanft am Ohr. "Kleine Kinder sollten ihre Nase nicht in Angelegenheiten stecken, die sie nichts angehen. Verstanden?" "Aua! Ja! Ist ja gut!", jammerte Alice während sie sich versuchte aus Marissias Griff zu befreien. Aralas wollte nun aufbrechen, womit Marissia einverstanden war und Alice losließ um neben ihm herzugehen. Alice hingegen blieb kurz stehen, lief anschließend schnell auf die andere Seite von Aralas und griff sich seine Hand. "Dunkle Wälder sind unheimlich..."

Alice meinte sie habe die Beiden wohl beim Küssen gestört und betonte dabei jeden Buchstaben einzeln. Außerdem meinte sie es wäre einfach für sie die Beiden zu finden, da sie Aralas gefolgt war und dieser nunmal Marissia hinterher lief. Sie hatte die Beiden sogar aus den Augen verloren, jedoch schließlich beim Umsehen im Wald wieder gefunden. Marissia ging zu ihrer kleinen Schwester und packte sie am Ohr, es sah ziemlich schmerzhaft aus. Sie sagte das kleine Kinder ihre Nase nicht in Angelegenheiten stecken sollten, die sie nichts angingen und fragte ob sie es verstanden hätte. Unter einem Jammern gab Alice ein Ja von sich und Marissia ließ sie auch schon los als sie damit einverstanden war aufzubrechen. Alice lief währenddessen auf die Marissia entgegengesetzte Seite von Aralas und griff nach seiner Hand. Sie meinte dunkle Wälder seien unheimlich und Aralas nickte ihr nur zustimmend zu. "Es war gefährlich das du alleine durch den Wald gelaufen bist um uns zu suchen. Mach sowas bitte nicht Alice, verstehst du? Es reicht mir wenn ich auf eine von euch aufpassen muss." Er schaute zu Marissia herüber und lachte während sie gerade den Wald wieder verließen und auf das Haus zugingen.

Aralas wirkte ein wenig wie ein älterer Bruder als er Alice erklärte, dass es gefährlich war alleine in den Wald und sie bat das nicht noch einmal zu machen. Ebenfalls fügte er noch hinzu, dass es ihm genügte auf eine der beiden aufzupassen, wobei er zu Marissia sah. "Ja in Ordnung... Aber nur weil du es bist...", versprach Alice Aralas. "Ganz wehrlos bin ich ja nicht..." Marissia war für ihre Verhältnisse gerade ziemlich kleinlaut und zurückhaltend, basierend auf der Tatsache, dass sie sich nun immer weiter dem Haus näherten. Sie hatte ihre Mutter vor all den Leuten quasi ins Gesicht gebrüllt, dass sie sie hassen würde. Das schlechte Gewissen machte sich bemerkbar und öffnete ein bereits verschlossen geglaubtes Fass von Gefühlen. "Ich... Ich glaube ich will da nicht rein...", meinte Marissia als sie vor der Haustür standen und wandte sich wieder zum gehen.

Alice wirkte ganz ruhig als Aralas sie darum bat nicht nochmal alleine durch den Wald zu laufen und sie zeigte sich damit einverstanden, aber nur weil er es war. In diesem Moment kam sie ihm viel freundlicher vor und er selbst fühlte sich so, als wäre sie seine eigene kleine Schwester. Etwas kleinlaut gab Marissia noch zu bedenken, dass sie ja nicht ganz so wehrlos sei und Aralas nickte. Als sie schließlich vor dem Haus standen zögerte Marissia und meinte sie wollte dort nicht hinein. "Alice? Tust du mir einen Gefallen und gehst schon mal rein? Danke." Sie kam der Bitte nach und ging hinein, schloss sogar die Tür hinter sich. Sie war gar nicht mehr das Nervenbündel das sie sonst zu sein schien, vermutlich war sie auch erschöpft vom ganzen Laufen. Aralas griff jeweils eine von Marissias Händen mit den seinen und schaute ihr dann tief in die Augen. "Hast du Angst? Ich komme mit dir rein wenn du möchtest, dann musst du dich deinen Eltern nicht alleine stellen. Ich helfe dir gerne.. vorallem da ich es ihnen gleich gesagt habe."

Ihre sonst immer aufgedrehte, kleine Schwester schien mittlerweile recht müde zu sein, da sie ohne zu murren Aralas' Bitte nachkam und das Haus betrat. Sogar die Tür verschloss sie hinter sich. Kurz darauf konnte man vernehmen wie sie mit ihren Eltern redete und sie... Anlog? Sie sagte, sie hätte Marissia und Aralas nicht gefunden und wäre alleine zurück gekommen. Selbst wenn sie manchmal ein kleines Biest sein konnte, schien sie doch den Ernst der Lage erfasst zu haben, da sie Marissia nun noch ein wenig Zeit verschaffte. Aralas griff sich unterdessen die Hände der Magierin und sah ihr in die Auge. Er erkundigte sich bei ihr, ob sie Angst habe und bot ihr an ihr beizustehen. "Ich habe Angst... Was ich sagte, war mehr las nur unangebracht... Ich will das Haus nicht betreten!", sagte sie und schüttelte den Kopf. Sie verweigerte sich konsequent. Sie wollte nicht ihren Eltern begegnen. Ihnen nicht in die Augen sehen. Nicht mit ihnen reden. Sie konnte es nicht. Nicht nach dem was sie zu ihnen gesagt hatte.