[Hochzeit & andere Scherze]

Es war alles Organisiert worden und eigentlich sollte sie sich keine Gedanken machen müssen. Allerdings tat sie genau das. Waren die richtigen Blumen geliefert worden? Standen sie am rechten platz? Waren die Stühle gemütlich genug für die Gäste? Hatte der Fotograf auch seine beste Kamera dabei? Es gab zu viele Dinge die ihr auf dem Weg durch den Kopf gingen. Ihr Hochzeitskleid hatte sie gemeinsam mit ihrer guten Freundin Mio ausgesucht und sie war froh das sie das nicht alleine hatte machen müssen. Ob Aeon das Kleid gefiel? Und ihre Haare, welche mit ein paar Perlen verziert worden waren, würden ihm diese gefallen? Sie konnte sich gar nicht daran erinnern wann sie das letzte mal so aufgeregt war. In der letzten Zeit hatte sich so viel verändert, so vieles zum positiven gewandt und sie war froh endlich wieder leben zu können. Eine Frage stellte sie sich dennoch: Warum zur Hölle machte sie aus der Hochzeit so ein riesen Ding? All zu viele Leute kannte sie eigentlich nicht gar, aber dennoch hatte Kuraiko locker dafür gesorgt das die ganze Gilde platzt haben würde. Sie wollte einfach auf alles vorbereitet sein und so war die Planung sehr stressig gewesen, gleichzeitig aber auch mit Vorfreude verbunden.
Mit einer Kutsche fuhr man sie an den Ort, welcher für diesen bedeutsamen Tag auserwählt wurde und fast war sie dort angekommen.

Spoiler:

Spoiler:

Er hatte ja nicht unbedingt erwartet, dass alles so schnell ging. Aber nach seinem Beinahe-Tod, Kuraikos vollzogener Rache und den ganzen Ereignissen in den letzten Tagen war es wohl kein Wunder, dass die langjährigen Freunde entschieden hatten, ihre Beziehung direkt auf den nächsten Punkt zu bringen und zu Heiraten.
Immerhin kannten sie sich gut genug und waren schon immer sehr vertraut gewesen. Es gab nichts, wo man behaupten könnte, sie würden etwas übereilen, wie Aeon fand.
Und deshalb stand er nun hier und wartete, dass seine vermutlich wunderschön anzusehende Braut mit der Kutsche ankam. Ganz der Zeitmagier wie er war, hatte er jede Art von Transportation einfach abgelehnt und sich einfach hier her teleportiert. Er hatte nicht vor, am heutigen Tag nicht seine Zeit auch perfekt zu nutzen, so viel war klar ! Fortbewegung die dauerte war heute sicher nicht angebracht, alleine anhand des Risikos einer Verspätung !
So stand er also da, genau dort wo heute sein Leben in einer Ehe anfangen würde, in einer Ausstattung die für ihn recht üblich schien, es jedoch nicht war, und wartete auf seine baldige Frau, während er überprüftre, ob seine Kleidung auch wirklich perfekt saß. Sicher, er trug erneut nur monochrome Kleidung, wo minimale Probleme mit der Position der einzelnen Accessoires nicht allzu sehr auffielen, doch man erkannte beim genaueren hinsehen, wie viel reicher verziert dieses Set war und vor allem, dass es noch edler und vornehmer wirkte, als sonst. Eben deswegen wollte er auch, dass all diese Verzierungen perfekt saßen. Er hatte nicht vor, für Kuraiko ein anderes Bild zu bieten, als pure Perfektion !
Sogar seine Haare waren noch ein wenig geordneter als sonst !

Als Marisa die Hochzeits-Einladung von Kuraiko und Aeon erhalten hatte, musste sie lächeln. Also hatte sie es geschafft und dank ihrer Andeutung hatte Aeon mit Kuraiko über die Gefühle zueinander gesprochen? Nun, es schien ganz so, sonst hätte sie wohl kaum die Hochzeits-Einladung erhalten. Natürlich ging sie auch zur Hochzeit... sie mochte Aeon besonders gerne und auch Kuraiko hatte sie lieb gewonnen, auch wenn sie immer noch nicht wusste, wie diese Frau zu ihr genau stand... Hoffentlich hatte sie ihre unbegründete Eifersucht gegenüber Marisa verloren, immerhin wusste sie jetzt hoffentlich, dass Aeon ganz ihr gehörte...
Nun aber wie zog sie sich am besten zur Hochzeit an? Marisa traute sich nämlich tatsächlich zu, dass sie auf der Hochzeit in menschlicher Gestalt erschien... als Ratte fände sie das ein wenig unhöflich und innerhalb der Gilde wollte sie sich ja sowieso angewöhnen, öfter in menschlicher Gestalt herum zu laufen... Nun zurück zum Problem, Marisa hatte nicht viel hübsche Kleidung, da sie so viel auf der Flucht gewesen war, in ihrem Leben. Deswegen kaufte sie sich extra ein neues Outfit für die Hochzeit, im traditionellen Stil, da sie diesen mochte. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, machte sie sich auch schon auf den Weg, damit sie nicht zu spät kam und dort angekommen, mischte sie sich unter die Hochzeitsgäste.
Was vermutlich sonst niemand wusste, Marisa feierte heute ihren siebzehnten Geburtstag... das behielt sie aber für sich, da sie dem Hochzeitspaar kein Stück Show nehmen wollte. Dennoch lachte sie in sich hinein, eine Hochzeit als Geburtstagsgeschenk war ein interessanter Gedanke, für das Mädchen.

Marisas Hochzeits-Outfit:

Sayuris Outfit:

Die Kutsche erreichte alsbald schon ihr Ziel und einen Moment blieb Kuraiko in dieser noch sitzen. Gleich würde sie hinaus treten und alle Gäste würden sie sehen. Ob Mio es geschafft hatte hier her zu kommen? Sie sah letztens alles andere als gut aus und ein wenig Sorgen hatte sich Kuraiko schon um die jüngere gemacht. Denn es hatte sich zwischen den beiden eine gute Freundschaft entwickelt und sie hatte die andere Kopfgeldjägerin wirklich sehr gern. Und was war mit Marisa? Ob sie hier wäre...? Die kleine war schon recht niedlich und Kuraiko schätzt es das sie damals auf ihrer ersten Quest von Aeon's Schulter geflogen war, als sie selbst die Eifersucht in sich spürte und deswegen ihre Konzentration verloren hatte. Selbst wenn Marisa da wäre, in welcher Form? Sie hoffte das sie als Mensch da wäre, denn sie mochte das menschliche Aussehen des Mädchens. Das waren für Kuraiko die wichtigsten Gäste. Doch niemand würde an die Wichtigkeit des Bräutigams heran kommen. Aeon. Allein bei dem Gedanken an ihn musste sie wieder lächeln.
Die Kutsche wurde von dem Fahrer geöffnet und dieser half ihr auch beim ausstiegen. Sie blieb stehen, verschaffte sich einen kurzen Überblick und musterte. Gäste anwesend = check. Blumen stehen richtig = check. Die Dekoration ist so wie besprochen = check. Es schien alles wirklich so zu sein wie es sein sollte …
Der Fahrer der Kutsche begleitete Kuraiko bis zum Altar. Ihre Augen konnte sie jedoch nicht von Aeon lösen, welcher zwar gewohnt gut aussah, aber ihr waren die kleinen Details aufgefallen. Und das schätzte sie.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schaute Aeon zu, wie nach und nach auch alle noch verbliebenen Gäste eintrudelten. Wirklich, es waren fast alle gekommen, denen man eine Einladung hatte zukommen lassen. Die verbliebenen, so vermutete Aeon, waren wohl aktuell auf längeren Aufträgen oder dergleichen unterwegs, so dass sie nicht hier sein konnten. Er nahm es zumindest niemandem der nicht anwesenden Personen übel.
Was ihn jedoch mehr als alles andere erfreute, war die Tatsache, dass Marisa sogar in menschlicher Form aufgetaucht war. Er hatte sie sofort erkannt und ihr ein herzliches Lächeln geschenkt, als sie sich ihren Platz gesucht hatte.
Zudem war Aeon verblüfft, sogar seinen Gildenmeister zu sehen. Doch nicht etwa nur, weil dieser da war, sondern anhand des interessanten Äußeren. Yasuo mit seiner wilden Mähne und dann in einem Anzug ? Es sah ein wenig seltsam aus, aber Aeon schätzte es, dass sogar er versuchte, so vornehm und angebracht wie möglich aufzutauchen.
Und auch Mio weit im Hintergrund war ihm aufgefallen. Er hatte ein Gefühl, warum sie abseits stand, weshalb er auch nicht unbedingt groß Aufmerksamkeit auf sie lenken wollte, indem er sie ansah oder dergleichen. Er hatte sie also lediglich mit einem freundlichen Lächeln darauf hingewiesen, dass er sie bemerkt hatte, ehe er sich nach einem kurzen, eindeutigen Blick abgewandt hatte, um die Leute geradewegs von ihr abzulenken. Es war zwar Schade, vor allem weil hier auch das ein oder andere neue Gesicht zu sehen war, wo er die Einladungen nur anhand der Kameradschaft in Raging Fenrir verschickt hatte, aber er wollte Mio ja auch keine Gespräche und neue Bekanntschaften aufzwingen.
Doch all seine Aufmerksamkeit wurde schließlich absolut ohne die Möglichkeit auf mentale Widerrede auf eine einzige Person gelenkt: Kuraiko.
In ihrem Kleid sah sie wundervoll aus, wie er fand. Und er konnte kaum glauben, dass er hier stand und sie gerade zu ihm schritt, um ihn wirklich zu heiraten.
Und als sie schließlich bei ihm war und sie vor dem Altar standen, fing bereits der extra hergekommene Pfarrer an, eine kleine Rede über die Ehe zu halten.
Aeon merkte, wie nervös er war. Bald würde die Frage kommen, die wirklich ALLES entschied. Und er war sich sicher, aus seinem Mund würde ohne einen einzigen Funken unsicherheit und ohne zögern ein "ich will" kommen. Und davon würde er sich um nichts in der Welt abbringen lassen.
Und dann war es endlich so weit. Die Frage wurde an Kuraiko und ihn gestellt, ob sie sich nun gegenseitig zu Mann und Frau nehmen würden. Und als er dann an der Reihe war, die Antwort zu geben, ertönte seine Stimme laut, zuversichtlich, entschlossen, liebevoll und mit seinem typischen, edelmütigen Ton darin.
"Ja, ich will."

Umso mehr Leute sich einfanden, umso unsicherer wurde Marisa, versuchte sich jedoch ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen... sie versuchte einfach unauffällig zu bleiben, immerhin trug sie ja ach ihre Augenklappe, was ihr zusätzliche Sicherheit gab... niemand würde ihr leuchtendes, gelbes Auge sehen. Doch sie fühlte sich wohler als sie ein bekanntes Gesicht entdeckte. Es war der Gildenmeister Yasuo... sie atmete auf und freute sich... Yasuo hatte ihr seinen Schutz zu gesagt, deswegen war sie ein wenig erleichert. Ob er sie in der Masse an Leuten erkennen würde?
Nun erblickte Marisa auch endlich Aeon und sah, wie dieser ihr zu lächelte. So konnte sie sich gleich noch mehr entspannen und sie fand Aeon sah heute sogar noch besser aus als sonst. Der aufmerksamen jungen rau waren die Detail schließlich auch aufgefallen, was anders war als sonst. Nun... es war für ihn ja auch ein besonderer Tag, wie könnte er auch anders, als nahezu perfekt auszusehen?
Doch schon bald traf auch die wunderschöne Braut ein. Kuraiko sah anders aus, nicht nur das Kleid. Sie war einfach erblüht und sah entspannter, fröhlicher aus, Marisa fiel so etwas sofort auf. Sie sah außerdem perfekt in ihrem Hochzeits-Outfit aus, Marisa war irgendwie stolz, selbst wenn sie damit nichts zu tun hatte. Aber immerhin hatte sie zum heutigen Tag auch beigetragen, oder? Sie war auf jeden Fall atemberaubend schön, fand Marisa.
Nun dauerte es auch nicht lange, bis die beiden Heiratenden nach ihrem 'Ja-Wort' gefragt wurden. Aeon antwortete sofort mit einem 'Ich will'. Marisa hielt den Atem an, jetzt fehlte nur noch die Antwort der Braut.

Nachdem sie es also bis zum Altar geschafft hatte, was durchaus schief gehen konnte, da ihre Schuhe Hochhackig waren und sie solche nicht oft trug, stand sie also neben Aeon und sie hatte nur einen ganz kurzen Blick für ihre Gäste übrig, ehe ihre Augen sich wieder förmlich an Aeon klebten. Sie konnte einfach nicht anders. Dieser Mann war so unglaublich klug, charmant, gut aussehend. Ein hervorragender Lehrmeister, Freund und Partner. Es gab nun mal nichts das sie nicht an ihm liebte. Der Pfarrer kehrte auch recht bald ein und begann seine kleine Rede über die Ehe zu halten. Es war eher das übliche und nichts besonderes, etwas das man schon tausend mal im TV sehen konnte. Aber es war ein ganz anderes Gefühl nun selbst an dieser Position zu stehen und in den Bund der Ehe ein zu gehen. Es folgte die alles entscheidende Frage und nachdem Aeon sein 'Ja, ich will' verkünden ließ, lächelte die Braut. Nach der Bestätigung von Aeon wurde nun die selbe Frage an Kuraiko gestellt. Mit einem glücklichen, sanften und starkem Tonfall bestätigte auch sie mit einem „Ja, ich will.“.  es waren nur drei kleine Worte die sie gesprochen hatten, aber sie waren so voller Bedeutung. Auch wenn Kuraiko äußerlich ganz gefasst, glücklich – aber gefasst, schien so hatte sie innerlich eher das Gefühl vor Freude fast zu platzen. Der Pfarrer erklärte die beiden nun also zu Mann und Frau und mit den typischen Worten, welche an Aeon gerichtet waren, das er die Braut nun küssen dürfe, schlug er sein Buch zu.

Aeon platzte innerlich beinahe vor Aufregung, während der Pfarrer nun die selbe Frage an Kuraiko stellte. Er konnte kaum seinen Blick von ihr abwenden, während sie lächelnd und mit ihrem Kleid einfach so umwerfend schön dort stand.
Als dann auch sie die Frage bestätigte, explodierte in Aeons innerem irgend etwas, so dass sein vorheriges, typische, sanftes Schmunzeln in ein dermaßen glückliches Lächeln verwandelt wurde, dass er befürchtete, seine Wangen würden sich verkrampfen. Aber es war wohl angebracht, er war noch nie so glücklich gewesen. Nicht ein einziges mal in seinem Leben.
Und als dann gesagt wurde, er dürfe die Braut küssen, zögerte er keinen Augenblick, sondern wandte sich vollständig zu seiner nun angetrauten Frau um, legte sanft eine Hand seitlich an ihren Kopf und gab ihr dann einen innigen, liebevollen Kuss, welcher sich für ihn persönlich wieder so anfühlte, als ob sie hier tagelang standen, er aber dennoch zu kurz war. Er war sich sicher, dieses Gefühl würde er in Zukunft eindeutig noch öfter haben wollen. Er konnte sich nicht wirklich etwas schöneres vorstellen.
Doch irgendwann kam auch der Zeitpunkt, wo die beiden sich schließlich wieder voneinander lösen mussten und sich unter ihre Gäste begaben, um abgesehen von den Jubelrufen nun auch noch Glückwünsche zu ernten. Und er war sich sicher, dass früher oder später auch jemand ein richtiges Gespräch anfangen würde. Wenn nicht, dann würde er sich jemanden suchen. Er wollte seine gute Laune gerade wirklich absolut JEDEM mitteilen !

Marisa hatte Angst zu ersticken, da sie immer noch die Luft anhielt. Kuraiko würde nun ihre Antwort geben... nun was könnte es anderes sein als ein 'Ja' ? Und schon kam ihre Antwort und sie meinte, dass sie auch Aeon heiraten wollte. Danach wurden die beiden vom Pfarrer zu Mann und Frau erklärt, damit waren die beiden also nun verheiratet... dies war der interessanteste Geburtstag, denn Marisa je hatte.
Doch nun strahlte das verheiratete Paar heller als die Sonne höchst persönlich, nachdem sie sich geküsst hatten. Sie sahen so glücklich aus, dass Marisa es jedenfalls so vor kam, als würden sie hier den ganzen Raum erhellen.
Auch sie fing an zu Jubeln und applaudierte, da die ganze Hochzeitsgesellschaft das tat, als das Paar sich nun geküsst hatte und verheiratet war. Es war so bezaubernd für Marisa so etwas beobachten zu können, wenn sie so an ihr Leben zurück dachte, so hatte sie so ein großes Event noch nie mit gemacht. Es war einfach wunderschön und erfüllend, so etwas zu sehen, wie sich wohl dann erst das Paar fühlen musste? Vermutlich konnte man sich so etwas nicht vorstellen, wenn man es selbst nicht erlebt hatte. Nun wandte sich das Paar an seine Hochzeitsgesellschaft, nun würde es wohl zur Feier gehen... Marisa lächelte das Paar breit an, sie freute sich schon auf die Feier.

Definitiv einer der schönsten Tage in ihrem Leben! Toppen konnte das nur noch die Geburt ihres Sohnes vor einigen Jahren. Sie spürte die warme Hand von Aeon an ihrer Wange, ehe sich die Lippen der beiden trafen und in einen wundervollen sanften und liebevollen Kuss wandelten. Die schwarzhaarige hatte ihren Augen geschlossen, hielt sich an dem Zeitmagier fest und sie war einfach so glücklich das sie gar nicht anders konnte als in den Kuss hinein zu lächeln. Nach einer Zeit, die ihr viel zu wenig vor kam, lösten sich die beiden wieder voneinander. In Zukunft würde sie sich deutlich mehr Zeit für so einen Kuss nehmen, so viel stand für sie fest. Einen letzten Blick an Aeon gewandt, drehte sie sich danach zu den Gästen um die Glückwünsche entgegen zu nehmen. Nachdem die meisten damit auch fertig waren betrachtete sie die jenigen die sie kannte. Mio schien ihre ruhe haben zu wollen, ihr Gildenmeister war für sie nicht von großer Interesse und auch mit Sayuri konnte sie zunächst nicht viel anfangen. Also wandte sie sich ganz bewusst an Marisa. „Hey, schön das du kommen konntest“, sprach sie diese nun an. „Ich wollte mich noch mal ganz persönlich bei dir entschuldigen, das ich bei unserem ersten Treffen noch so ernst und griesgrämig war“, sprach sie nun das aus was ihr schon länger auf dem Herzen lag.

Immer und immer wieder schüttelte Aeon die Hände von den Gästen, welche Kuraiko und ihm gratulieren wollten. Es waren zwar nicht so unglaublich viele, aber es waren doch mehr als man dachte, wenn man sich für jeden ein paar Augenblicke Zeit nehmen musste.
Ein paar Leute jedoch wollten sich scheinbar nicht in die Menge drängen, sondern warteten. Auch gut, er würde alle Personen sowieso früher oder später noch einmal ansprechen, um jedem einzelnen zu danken, dass sie her gekommen waren.
Kuraiko hatte sich sogar schon ein wenig vorher von den Leuten losreißen können und war zu Marisa gegangen, während Aeon noch weiter Glückwünsche entgegen nahm, bis er schließlich dazu kam, mit einem Wink die Hochzeitsfeier zu eröffnen. Und es dauerte auch wirklich nicht lange, bis die Leute von ihm abließen und sich nun den Festivitäten widmeten.
Kaum hatte er damit die nötige Freiheit gewonnen, schlüpfte er durch die Menge bis hin zu Kuraiko und Marisa, welche sich ja bereits unterhielten. Er hatte mit dem Mädchen auch noch etwas zu besprechen, wenn Kuraiko nicht bereits darauf gekommen war es zu erwähnen, wobei er jedoch der Höflichkeit halber erst einmal schweigend wartete, bis das Mädchen und seine Frau sich fertig unterhalten hatten oder ihn in das Gespräch einbezogen. Er hatte immerhin alle Zeit der Welt.

Marisa beobachtete die Gäste um sich herum und auch das Hochzeitspaar genau, denn es war eine Angewohnheit für sie, alle Informationen die sie bekommen konnte, mit allen Sinnen aufzusaugen und in sich abzuspeichern.
So bemerkte er aber auch ein paar interessante Leute, zum Beispiel die Blauhaarige, die sich so unauffällig verhielt, dass es wieder auffällig war in Marisas Augen. Oder sie sah auch die Blonde, welche sich auch eher interessant und ungewöhnlich verhielt, wieso genau Marisa das so empfand wusste sie noch nicht genau.
Nicht gerade wenig überrascht war sie, als plötzlich die Braut, Kuraiko, auf sie zu kam und ansprach. So viel Aufmerksamkeit wollte Marisa eigentlich gar nicht, da sie jetzt auch von anderen Gästen in Augenschein genommen wurde, da sie die Braut natürlich beobachteten. Nun... Marisa würde es schon überleben, sie hoffte einfach drauf, dass keiner ihrer Verfolger hiervon erfuhr. Jedoch lächelte sie Kuraiko erst mal nun an und hörte sich auch an, was sie zu sagen hatte. Die Braut entschuldigte sich bei der Jüngeren, dafür, dass sie bei ihrer ersten Begegnung so griesgrämig und nicht gerade freundlich zu Marisa gewesen war. "Es ist in Ordnung", meinte Marisa freundlich als Antwort, "ich bin nicht nachtragend, vor allem da ich dich gut leiden kann, Kuraiko. Was ich von dir gesehen habe, ließ auf eine großartige Persönlichkeit hin schließen. Du hattest sicherlich deine Gründe, dich so zu verhalten, weshalb ich dir auch nicht böse sein konnte." Sie lächelte breiter: "Und ich bin froh, dass du dein Glück scheinbar gefunden hast", fügte sie hinzu und deutete auf Aeon, welcher sich den beiden Frauen nun näherte. Sie begrüßte den Weißhaarigen mit einem freundlichen Nicken und fragte ihn dann: "Sicherlich weißt du inzwischen, was ich meinte, als ich sagte: Ihr beide müsste mal über die Sache zwischen euch reden... sonst würdet ihr sicherlich nicht hier stehen, mh? Und hattest du Kuraiko gefragt, was du heraus finden solltest?" Sie spielte natürlich auf die Frage an 'Was Kuraiko von Marisa hielt', denn auch wenn sie es nicht unbedingt zu gab, es war ihr wichtig, was die Leute um sie herum über sie dachten.

Zum Glück war Marisa ihr nicht weiter böse und meinte das sie die Braut gut leiden konnte. Scheinbar hatte Marisa schon am Anfang in ihr die guten Dinge sehen könnte, die ganzen Sachen die Kuraiko hatte versucht zu verstecken. Die sie in sich selbst vergraben hatte, da sie zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage war um damit um zu gehen. Sie war jedoch froh über ihre Veränderung und das sie nun glücklich sein konnte. „Ich bin wirklich froh das du nicht nachtragend bist. Ich mag dich nämlich auch“, erwiderte Kuraiko zu der jüngeren und lächelte diese an. Marisas lächeln wurde breiter und sie meinte sie sei froh das sie ihr Glück gefunden hätte, als sie auf Aeon deutete. Auch Kuraikos Blick wandte sich an den Zeitmagier. „Ja, darüber bin ich auch froh. Wie konnte ich all die Jahre über nur so blind sein ...“, zum Ende hin wurde sie leiser, da sie sich die Frage eher selbst stellte als wie der anderen Magierin. Der Zeitmagier hatte sich zu den beiden gesellt und recht schnell hatte Marisa das Wort ergriffen. Sie wandte ihren Blick zu Aeon und fragte sich was Aeon für Marisa heraus finden sollte. Es war nicht so das sie deswegen misstrauisch wurde oder so, denn sie vertraute Aeon. Viel eher war sie an dem Punkt neugierig.

Es dauerte nicht allzu lange, bis Marisa schon fragte, ob Aeon inzwischen wusste, was sie gemeint hatte, als sie sagte, Kuraiko und er sollten mal über sich sprechen. Ja, da hatte sie wohl recht, inzwischen wusste der Zeitmagier genauestens, was Marisa gemeint hatte. Wie sie schon sagte, sonst würden sie kaum hier stehen.
Dann stellte sie noch die Frage, ob Aeon herausgefunden hatte, was Kuraiko eigentlich von ihr hielt, woraufhin er lächelnd nickte. Gleichzeitig fragte er sich jedoch, ob Kuraiko diesen Punkt wirklich noch nicht mit Marisa besprochen hatte. Er vermutete eigentlich doch ... wollte sie also seine Bestätigung ? Aber nun ja, so konnte er zumindest einen Punkt seiner Liste, warum er noch mit Marisa reden musste, schon einmal abhaken.
"Ich denke jedoch, das bedarf nicht großer Worte, da ihr hier ja gerade ziemlich freundlich miteinander sprecht. Dennoch sage ich es gerne noch einmal frei heraus: Marisa, ich erfuhr von Kuraiko, dass sie dich gut leiden kann und sie sogar Schuldgefühle hatte.", gab er nun mit offiziell klingendem, aber eindeutig amüsierten Ton von sich, ehe er Kuraiko anblickte.
"Ich vermute jedoch, dass ihr beide bereits zum Einverständnis gekommen seid, die Vergangenheit ruhen zu lassen, hm ?", spielte er ein wenig auf Kuraikos aktuelles Ziel, endlich in der Gegenwart zu leben, an.
"Wir alle haben eben dennoch kein ewiges Leben, selbst wenn ich alles geben würde, was meine Magie her hält. Wo ist also der Sinn, in vergangenen Streitigkeiten zu verharren ?"
Er fasste nun jedoch plötzlich in seine Jacke und holte einen zusammengefalteten Zettel heraus, während er Marisa anschaute.
"Was mir jedoch noch wichtiger ist, wäre die Frage, was du eigentlich von uns hältst, meine Liebe. Ich habe mir aufgrund unserer Gespräche nach dem gemeinsamen Auftrag die Freiheit genommen und ein offizielles Dokument beschafft, deren Inhalt ich hier und heute gerne besprechen würde."
Er faltete den Zettel auseinander und hielt ihn den beiden lesbar hin, wodurch sie erkennen konnten, dass es sich um Adoptionspapiere handelte.
"Ich dachte mir, dass ein junges Mädchen nicht ohne Eltern aufwachsen sollte. Ich kann zwar nicht rückgängig machen, dass dies schon geschehen ist, aber ich kann meinen Beitrag dazu leisten, dass du wenigstens von nun an Bezugspersonen und ein Zuhause hast, sofern meine frisch gebackene Ehefrau zustimmt natürlich. Wenn ihr beide einverstanden seid, können wir hier und heute die Papiere unterschreiben, dann sind wir zumindest dem offiziellen Stand des Königreichs Fiore nach eine Familie. Und wenn irgend jemand nicht einverstanden sein sollte, dann ist das auch gut. In dem Fall, Marisa, wirst du dennoch immer bei uns willkommen sein, so viel ist sicher.", erläuterte er lächelnd seine Idee und hoffte auf eine positive Reaktion der beiden. Denn als er sein Gespräch mit Marisa gehabt hatte und sie ihm im vertrauen über ihr Leben berichtet hatte, war ihm augenblicklich der Gedanke gekommen, sie zu adoptieren. Nun würde Kuraiko mit entscheiden müssen, aber er für seinen Teil fand noch immer, dass es sich dabei um eine hervorragende Idee handelte.

Marisa lächelte leicht und wurde sogar etwas rot im Gesicht. "Ich war noch nie wirklich nach tragend. Wenn ich nach tragend sein soll, dann muss schon jemand schwerere Geschütze auffahren. Aber es ist schön zu hören, dass du mich auch eigentlich magst", antwortete Marisa fröhlich lächelnd und beobachtete Kuraiko genau, damit ihr auch keine Reaktion entging. Sie merkte deswegen auch, wie froh Kuraiko wirklich darüber war, dass sie ihr Glück gefunden hatte, welches sich eigentlich die ganze Zeit vor ihren Augen befunden hatte... Marisa lächelte darüber in sich hinein, nicht so auffällig, weil es irgendwie süß war... und Kuraiko wollte vermutlich eher als erwachsene Frau erscheinen, nicht als süßes Mädchen.
Dann antwortete Aeon auch auf ihre Frage. Ja, gut, sie hatte Kuraiko quasi als lebendigen Beweis vor sich, doch sie wollte auch genau wissen, ob Aeon mit Kuraiko darüber gesprochen hatte. Und er bestätigte ihre Frage, dass er mit ihr gesprochen hatte, Kuraiko Marisa eigentlich gut leiden konnte und sich sogar Schuldgefühle entwickelt hatten, weil sie Marisa erst so schlecht behandelt hatte. Nun... Marisa freute sich über so eine klare Antwort, Klarheiten waren ihr sehr wichtig. Sie war froh und das sah man ihrem breit lächelnden Gesicht auch an.
Und Aeon fragte noch einmal nach, ob sie die Sache zwischen den beiden Frauen nun Ruhen lassen konnten. "Ja, wie gesagt, ich bin nicht wirklich nachtragend, alles vergeben und vergessen", bestätigte Marisa noch mal.
Nun fing Aeon aber mit einem ganz anderen Thema an welches sich noch als sehr interessant heraus stellen sollte. Der weißhaarige Mann holte nämlich einige Papiere heraus und erklärte dann, was es damit auf sich hatte. Was sagte er sah? Sprach er eine Möglichkeit an, dass Kuraiko und Aeon nun Marisa adoptierten? War das möglich? Würde sie endlich halbwegs normale Eltern haben? Marisa war erst wie erstarrt, dann bekam sie glücklich funkelnde Augen und sie fiel Aeon sofort um den Hals. "Natürlich hast du meine Zustimmung! Bessere Eltern als ich könnte ich mir gar nicht vorstellen", meinte sie ungelogen und ließ auch mal das 'Kind' in sich raus, da sie sich sonst immer wie eine Erwachsene verhielt. Dann ließ sie von Aeon ab und sah die beiden an, während sie nun anfing zu flüstern, damit nur Kuraiko und Aeon sie hörten: "Damit macht ihr mir heute sogar das beste Geburtstagsgeschenk, was man haben kann... ich werde heute 17. Wo muss ich unterschreiben? Kann ich meinen Familiennamen behalten?" Dann sprach sie wieder normal und wandte sich an Kuraiko: "Aber natürlich nur, wenn du einverstanden bis, Kuraiko?" Nun fehlte nur noch die Antwort der Schwarzhaarigen.

Die jüngere hatte erklärt das man schon schwere Geschütze auffahren musste, damit sie nachtragend sei. Eine Charakterzug von dem sich manch einer ruhig eine Scheibe abschneiden konnte, denn niemand lebte Ewig. Auch Aeon hatte ganz offen gesprochen und bestätigte Marisa das er mit Kuraiko darüber gesprochen hatte. Keiner der drei musste hier irgendetwas verheimlichen und es war Kuraiko auch nicht unangenehm das man über sie sprach obwohl sie daneben stand. Warum auch? Es wurden keine bösen Dinge gesagt oder war so das man sie außen vor ließ. Ihr Ehemann wollte wissen wo der Sinn lag in Streitigkeit zu verharren und damit auch in der Vergangenheit. „Dahinter gibt es keinen Sinn, aber manchmal reagieren Menschen nicht nach Sinn.“, erklärte sie zwar ernst, dennoch lächelnd. „Aber viele Menschen verstehen leider nicht was sie verpassen, wenn sie in der Vergangenheit leben … Das weiß ich jetzt aus eigener Erfahrung“, gestand sie. Ihr Blick wand sich an Marisa, welche erneut Bestätigte das alles gut sie und Kuraiko nickte, kaum merklich. Kurz darauf meinte Aeon das er noch eine wichtige Frage hatte, die offen war. Dabei holte er ein Stück Papier heraus und faltete es sorgsam auseinander. Er hielt den beiden den Zettel hin und erklärte dabei worum es ging. Es waren Adoptionspapiere und dazu sprach der Zeitmagier das er zwar nicht rückgängig machen konnte was passiert sie, er jedoch seinen Teil dazu beitragen wollte, das Marisa ab jetzt an Bezugspersonen hatte. Kuraiko hatte nicht geahnt das Marisa niemanden hatte …
Das Mädchen war sofort hin und weg von der Idee und meinte das sie sich bessere Eltern gar nicht vorstellen konnte. Ein schmunzeln konnte sich Kuraiko daraufhin nicht verkneifen. Sie war Aeon direkt um den Hals gefallen und flüsterte den beiden kurz darauf zu das die beiden ihr damit das beste Geburtstagsgeschenk machten, da sie heute 17. Jahre alt wurde. Außerdem wollte sie wissen wo sie unterschreiben musste und ob sie ihren Familiennamen behalten durfte. Sie war ein wenig stürmisch, aber das nahm Kuraiko ihr keineswegs übel. Nun fehlte also nur noch die Meinung der Braut selbst. „Ich würde mich sehr freuen wenn wir eine kleine Familie wären. Sicher sind wir keine Bilderbuch-Familie oder in irgendeiner Art und Weise typisch oder normal, aber  das ist okay so. Solange wir drei damit glücklich sind.“, erklärte sie sich auch einverstanden und schöner konnte dieser Tag kaum noch werden. Sie hatte nicht nur geheiratet, sondern auch wieder eine Familie ..

Und damit schritt der Tag auch immer weiter voran und damit auch die Feier. Alsbald wurde es dunkel draußen und die Nacht brach über Fiore herein. Die Feier neigte sich dem Ende zu und während einige schon gegangen waren, fanden sich andere noch mittendrin. „Was meinst du, wollen wir uns langsam auf den Weg machen?“, wollte sie von Aeon wissen. Für diese besondere Nacht hatte sie extra ein Hotelzimmer gemietet, damit sie sich keinerlei Gedanken um irgendetwas machen mussten. Nicht einmal um das Frühstück, denn das war mit inbegriffen.

Die Reaktionen auf sein Angebot von Marisas adoption waren wirklich positiv, wie er feststellen musste.
Nicht nur, dass beide zustimmten, nein, Marisa war sogar so hin und weg, dass sie Aeon geradezu ansprang und ihm um den Hals fiel, woraufhin er sie lächelnd mit einem Arm hielt, während er einen Augenblick um seine Balance kämpfte, sie jedoch behielt.
Ihre Worte, sie könne sich gar keine besseren Eltern wünschen und dies sei das beste Geburtstagsgeschenk überhaupt, wurden von Aeon nur mit einem noch größeren Lächeln kommentiert, da sie dann geradezu vor Energie übersprudelte und Fragen stellte.
Nachdem sie also beide zugestimmt hatten, war es noch an Aeon, ein paar Erklärungen zu geben, bevor sie alle unterschreiben würden.
"Ja, du kannst deinen Familiennamen behalten. Wenn du es unbedingt willst, ist das kein großes Problem, da du ja trotz allem nicht unsere leibliche Tochter bist. Trotzdem, wenn wir alle unterschrieben haben, zählen wir als deine offiziellen Eltern und bilden eine Familie, so dass wir auch von der Regierung nicht nur als Wohngemeinschaft oder dergleichen eingetragen sind."
Nach dieser recht kurzen Erläuterung zeigte er dann auf die Stellen, wo sie alle unterschreiben mussten, was dann auch sogleich getan wurde, ehe Aeon die Papiere in einen Umschlag packte und diesen sorgfältig verschloss.
"Ausgezeichnet, gebt mir eine Sekunde.", waren seine darauf folgenden Worte, ehe er plötzlich weg war, nur um wie angekündigt knapp eine Sekunde später wieder dort zu stehen.
"Brief abgeliefert, wenn alles im passenden Tempo voran geht, sind wir aber morgen eine Familie.", gab er ein wenig amüsiert von sich.
"Und nun, genießen wir die Feier, meine Lieben.", sagte er ruhig, ehe er auch schon los ging um etwas kleines zu Essen zu besorgen.

Später am Tage dann, als es schon wieder dunkel wurde, fragte dann Kuraiko schließlich, ob sie sich langsam auf den Weg machen wollten, um ihre Hochzeitsnacht noch ein wenig in trauter Zweisamkeit zu genießen. Ja, das war wohl eine gute Idee.
"Gib mir nur einen Augenblick.", sagte er kurz, ehe er mit einem Löffel leicht gegen ein Glas tippte, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
"Ich danke allen die noch Anwesend sind noch einmal dafür, dass ihr alle aufgetaucht seid. Egal ob wir uns nun alle kennen, oder nicht, so bin ich doch sehr dankbar dafür, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid, um uns auf unserem Weg in eine gemeinsame Zukunft zu begleiten. Selten habe ich eine so tolle Gemeinschaft erlebt, wie die Gilde von Raging Fenrir. So unterschiedlich wir alle sein mögen, so ziehen wir doch irgendwo an einem Strang. So wenig wir uns teilweise untereinander kennen, so stark ist doch unser Zusammenhalt, wenn es darauf ankommt. Ich bin sehr Stolz, ein Teil der Kopfgeldjäger dieser Gilde zu sein und ich werde alle, die heute hier waren oder es noch sind, niemals vergessen, egal wohin die Wege meiner wundervollen Ehefrau und mir uns noch hin führen werden. Ihr habt den schönsten Tag meines bisherigen Lebens mit mir geteilt und deshalb, werdet ihr alle immer etwas besonderes sein. Und dadurch komme ich auch zu einem etwas traurigeren Teil: Kuraiko und ich werden Raging Fenrir für die nächste Zeit nicht mehr wirklich unterstützen können, da wir vorhaben, mehr von der Welt zu sehen und uns erst einmal ein gemeinsames Leben aufbauen wollen. Doch ich verspreche, und die Zeit wird dieses Versprechen bestätigen, irgendwann werden wir zurück kommen. Deshalb, darum bitte ich, sorgt dafür, dass euch allen nichts passiert, bis wir wieder gemeinsam mit euch allen die einladende Wärme des Gildenhauses genießen können. Das ist alles, vielen Dank für die Aufmerksamkeit."
Nach dieser Rede, bei welcher Aeon mehr Emotionen hatte mitspielen lassen, als er es sonst tat, blickte er schlussendlich wieder zu Kuraiko und hielt ihr einen Arm hin, damit sie sich wie in letzter Zeit üblich wieder bei ihm einhaken konnte.
"Nun denn, gehen wir und lassen diesen wundervollen Tag in einem ebenso wundervollen Abend ausklingen.", sagte er, ehe sie gemeinsam von der Feier verschwanden, welche jedoch teilweise noch immer hinter ihnen tobte, als würde sie niemals ein Ende nehmen.

Marisa erwartete gespannt eine Meinung von Kuraiko und auch diese war einverstanden. Es würde sie freuen, wenn die Drei eine kleine Familie werden würden und hoffte das sie drei damit glücklich wurden. Gewiss, Marisa fand auch, dass sie keines Falls eine gewöhnliche Familie waren, nicht einmal ansatzweise normal, jedoch fand Marisa das umso besser, weshalb sie zustimmend nickte.
Aeon meinte nun auch, dass sie ihren Familiennamen behalten durfte, auch wenn Marisa ab jetzt dann auf dem Papier das Kind von Aeon und Kuraiko war. Was für ein Glück sie doch hatte, ein echter Segen. Marisa unterzeichnete die Papiere nun... für einen Augenblick überlegte sie ob sie in einer anderen Sprache unterzeichnen sollte, da sie sich mit ihrer Unterschrift verraten könnte, oder? Nun es waren allerdings offizielle Dokument, welche unter Verschluss gehalten wurden, wer sollte schon so ihre Spur finden? Deswegen entschied sie sich, dass sie am Ende doch normal unterschied. Und somit war dies auch erledigt... Aeon gab die fertig unterschriebenen Papiere dann in wenigen Augenblicken ab, indem er kurz verschwand und dann wieder auftauchte. Seine Magie war wirklich unglaublich. Ab jetzt wurde dann den Rest des Abends weiter die Hochzeit gefeiert.
Marisa blieb bis zum Ende der Feier, selbst als schon einige Gäste nach Hause gegangen waren, da es langsam Nacht wurde. Jedoch zog Aeon noch einmal die Aufmerksamkeit der verbleibenden Gäste auf sich, als er eine Ankündigung machen wollte, welche Kuraiko und ihn betraf. Nachdem sich Aeon in einer großen Rede bei den Gästen und der Gilde Raging Fenrir bedankt hatte, kam er zum eigentlichen Punkt. So, sie wollten sich also aus dem Gildenleben verabschieden, um die große Welt zu erkunden? Nun Marisa sah dies als großes Ziel, denn man konnte nie genug von seinem Wissen erweitern und das würde das Paar vermutlich damit tun. Vielleicht würden sie sich einfach auch nur ein ruhigeres Leben gönnen, denn sie hatten sicher einiges in ihrem Leben als Kopfgeldjäger erlebt und nun wollten sie vielleicht so etwas wie ein 'normales' Ehepaar sein? Marisa konnte sich vorstellen, dass einige ihrer Gedanken zutrafen, aber vielleicht hatten Aeon und Kuraiko noch viel mehr Gründe, die sie sich nicht vorstellen konnte.
Marisa würde auch damit klar kommen, die beiden eher selten zu sehen, sie war sowieso an ein Leben gewöhnt, wo sie auf sich gestellt war. Es würde für sie also alles kein Problem sein. Mit den anderen verbleibenden Gästen applaudierte nun auch die Silberhaarige zu der Rede von Aeon.
Nachdem die Feier dann zu Ende war, ging Marisa zum Gildenhaus von Raging Fenrir zurück und suchte sich einen Platz zum Schlafen.

Die Papiere waren recht schnell von allen Beteiligten unterschrieben wurden und Aeon verpackte sie daraufhin in einen Umschlag und wollte das die beiden ihm einen Moment gaben. Es dauerte wirklich nicht länger als einen Moment in dem Aeon verschwunden war und dann auch schon wieder vor den beiden stand. Er verkündete das der Brief abgeliefert wurde und wenn alles gut ging  dann würden sie ab morgen eine offizielle Familie sein. Glücklicher konnte sie kaum sein. Aber danach wollten alle die Feier genießen. Gesagt, getan.
Der Tag verging für sie wie im Flug und später am Abend war es ihre Idee sich langsam auf den Rückweg zu machen. Immerhin hatten die beiden noch eine ganz besondere Nacht vor sich. Der Zeitmagier wollte noch einen Augenblick, welchen sie ihm selbstverständlich gewährt. Er zog die Aufmerksamkeit auf sich und erklärte das die beiden die Gilde verlassen würde. Das noch einiges vor ihnen lag und sie sicherlich eines Tages wieder kommen würden, weswegen jeder einzelne von ihnen auf sich aufpassen sollte. Ob Mio noch da war um dies mit zu bekommen? Ansonsten würde sie es der anderen einfach später sagen. Ein wenig Sorge hatte Kuraiko schon das Mio sich deswegen allein gelassen fühlte, aber ihrer Meinung war das nichts weswegen man nicht reden konnte. Jeder musste die Entscheidungen treffen die für sich selbst am besten waren und das würde auch Mio verstehen, hoffte sie. Kuraiko war die Rede über eher ruhig und hatte nur ab und an genickt, sie war nun mal nicht so die große Rednerin. Das war sie noch nie gewesen und das wird sich wohl auch nie wirklich ändern. Doch das war okay, denn so bestand zumindestens nicht die Gefahr das einer der zwei zu viel sprach und der andere nicht zum Antworten kam. Vor allem wenn man dann noch Marisa mit einbezog, die scheinbar auch gerne sprach und sich mitteilte. Nachdem der Zeitmagier seine Rede beendet hatte, hielt er ihr seinen Arm hin, damit sie sich – wie üblich – einharken konnten und sie gemeinsam die Feier verlassen konnten. Die Nacht war sternenklar und die Luft war angenehm kühl, fast schon ein wenig zu sehr. Es dauerte jedoch nicht lange bis die beiden ihr Ziel erreicht hatten, in dem Hotel eincheckten und sich ihre Zimmernummer suchten. Endlich im richtigen Zimmer angekommen sah sich die schwarzhaarige zunächst einmal um. Alles war schön eingerichtet, im etwas älteren Stil und auf ihren Wunsch hin hatte man sogar für eine romantische Atmosphäre gesorgt. Perfekt!
„Da wären wir also nun“, lächelte sie, als sie sich die Perlen aus dem Haar fummelte. Das war wirklich ein Haarschmuck den sie vermutlich nie wieder tragen wollen würde. Er sah zwar schön aus, aber das Entfernen war alles andere als angenehm. Nachdem sie damit fertig war, versuchte sie sich aus dem Kleid zu befreien, allerdings kam sie einfach nicht an den Reißverschluss an ihrem Rücken heran! „Magst du mir aus meinem Kleid helfen?“, wand sie sich also an Aeon.