Reikas Zimmer

Misaki nickte langsam. Der Vorschlag war durchaus angemessen und sie würde damit zurechtkommen. Immerhin hatte sie die Wahl, wann sie dort auftauchen wollte, solange die Uhrzeit stimmte. Es schien Reika tatsächlich unglaublich viel daran zu liegen, sie öfter zu sehen, als nur an dem heutigen Tag und wenn Misaki eines über zwischenmenschliche Beziehungen gelernt hat dann, dass man sie pflegen musste, indem man sich häufiger sah oder sich schrieb. Langsam ließ sie sich wieder auf dem Stuhl nieder, nachdem Reika sie darum gebeten hatte und überschlug kurzerhand die Beine, ehe sie auf die ihr gestellte Frage antwortete: „Ich bin vor knapp einem halben Jahr auf Mitglieder der Gilde gestoßen und hatte mir überlegt, dass man wohl als Mitglied einer Gilde schneller zu Stärke gelangen könnte. Also schloss ich mich ihnen an.“ Dass sie heute die letzte Quest beendet hatte, um unter Umständen in den B-Rang erhoben zu werden erwähnte sie dabei vorerst nicht. Es schickte sich wohl kaum so etwas zu erwähnen, zumal ihr unangenehm war erst diesen Rang nennen zu können. Mancher konnte in der Zeit, in der sie bereits bei Heroic Dragon war, sicher mehr erreichen als sie es getan hatte. „Aber viel wichtiger ist die Frage, wie du es angestellt hast eine dunkle Gilde zu dem hier zu machen.“ Sie machte eine ausladende Geste mit der sie eigentlich das gesamte Gildenhaus meinte, jedoch nur das Zimmer zeigen konnte. „Soweit ich gehört habe boomt Graceful Tiger mächtig.“ Es waren deutlich Anerkennung und Respekt in Misakis Stimme zu hören und vielleicht sogar ein klein wenig Stolz. Etwas, das man von der Rothaarigen eigentlich nie zu hören bekam aber immerhin war es ihre kleine Schwester von der sie hier sprach, selbst wenn sie sie zuvor nicht gekannt hatte.

Nachdenklich legte Misaki den Kopf zur Seite und blickte ihre Schwester eine Weile schweigend an. Sie erzählte ihr, wie es dazu gekommen war, dass sie Graceful Tiger mittlerweile so boomte und berichtete außerdem davon, dass sie zwei Mitglieder vermisste, von denen sie glaubte, Violent Phoenix hätte seine Finger mit im Spiel. „Dieser Gilde kann man nicht glauben, habe ich gehört. Lässt du denn nach ihnen suchen? Und was macht dich so sicher, dass Violent Phoenix mit dafür verantwortlich ist? Es gibt viele Grunde warum Leute verschwinden … oder eine Gilde verlassen.“ Sie richtete ihren Kopf wieder und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. Ob Reika sie irgendwann fragen würde, ob sie ebenfalls zu Graceful Tiger kommen wollte? Vielleicht. Und Misaki würde ihr darauf absolut keine Antwort geben können – zumindest jetzt noch nicht. Aber so, wie sie ihre Schwester einschätzte, wusste diese mittlerweile, wie weit sie bisher gehen konnte und wie weit nicht. Zumindest hatte sie die Umarmung ausgelassen, wobei Misaki nicht wusste, was wohl passieren würde, wenn sie sich voneinander verabschiedeten. „Und … wie hast du Rin kennen gelernt?“ Sie wusste nicht ganz, ob es sie eigentlich wirklich interessierte oder ob sie den Smalltalk einfach aufrecht halten wollte. Immerhin musste sie das ein wenig üben … für den Fall, dass sie noch einmal mit einer anderen Person eine Quest machen musste.

Sie ließ also ihre besten Agenten suchen. Nun gut, das war kein Thema in das Misaki ihre Nase allzu stark reinstecken sollte. Stattdessen richtete sie ihre volle Aufmerksamkeit lieber auf die „Geschichte“ zwischen Reika und Rin, auch wenn diese relativ kurz ausfiel. Besonders viele Informationen packte sie nicht in die Erzählung, doch sie reichten aus, um Misaki ein kleines Bild zu vermitteln. Erneut nickte sie knapp. Keine große Lovestory … eigentlich hatte sie etwas anderes erwartet, nachdem sie Reika als so emotionale Frau kennen gelernt hatte. Aber gut, in diesem Punkt war sie wohl ganz anders. Oder vielleicht lag es auch an Rin? Wer wusste das schon. Misaki kannte Rin ja nicht einmal wirklich. Einzig einzelne Artikel aus dem Weekly Sorcerer hatten ihr das eine oder andere über diese Frau verraten. Als Reika dann auf Misakis „Liebesleben“ zu sprechen kam, hob diese nur knapp eine Augenbraue und schüttelte dann den Kopf. Unter normalen Umständen hätte ein Mensch jetzt wohl laut aufgelacht, Misakis Blick jedoch blieb ernst. „Nein, die Liebe habe ich bisher nicht entdeckt und ich glaube auch nicht, dass es jemals etwas für mich sein wird“, entgegnete sie mit ruhiger Stimme und blickte dann leicht nach rechts, als Azura plötzlich aufflatterte und wild umher flog. „Was … hat sie denn jetzt?“, wunderte Misaki sich und richtete ihren Blick zurück auf Reika.

Sie wollte doch aber eigentlich niemanden finden. Im Grunde fühlte Misaki sich mit ihrem aktuellen Leben ganz gut, auch wenn es sicher angenehmer sein konnte, aber sie hatte schon schlimmere Seiten erlebt. Als die kleine Exceed von einem Fremden berichtete stand Reika sofort auf und Misaki tat es ihr gleich. Doch statt ihr zu folgen nickte sie nur knapp und wartete, bis ihre Schwester das Zimmer verlassen hatte, ehe sie selbst nach draußen trat. Ihr war gesagt worden sie könne in das Büro gehen wenn sie wollte und obwohl sie eigentlich bald heim gehen wollte, so nahm sie doch auch dieses Angebot an und marschierte nach Nebenan, wo tatsächlich eine Tür zu einem büroähnlichen Zimmer war. Die weiße Katze folgte ihr auf leisen Schwingen und Misaki wäre fast erschrocken zusammen gezuckt, als sie die Kleine aus ihren Augenwinkeln neben sich schweben sah. Allerdings realisierte sie schnell, wer da war und dass Azura wohl einfach nur aufpassen wollte, dass Misaki den richtigen Weg nahm. Dass dieses Wesen genug Intelligenz besaß um eventuell zu denken, Misaki können Böses tun, stritt sie in Gedanken ab, denn auf sie wirkte die Kleine wahrlich nicht so, als wäre sie im Geiste besonders alt.

tbc: Reikas Büro

cf: Reikas Büro

Ohne Widerworte ließ Reika sich von Rin aus dem Büro und in das Schlafzimmer ziehen. Wieso hätte sie sich auf wehren sollen? Immerhin wirkte sie wie die, die müde war. Womit sie das komplette Gegenteil von Rin verkörperte, denn diese wirkte hellwach und so als würde sie jeden Moment nach draußen rennen und 20 Runden ums Gildenhaus laufen wollen. Doch sobald die beiden das Schlafzimmer betraten ließ Rin sich auf der Bettkante nieder und streckte sich ausgiebig, während sie mit ihren Augen Reika verfolgte die sich aus ihrem Schrank ein Nachthemd zog und anschließend duschen ging. Während Rin also auf dem Bett saß und zu der geschlossenen Badtür hinsah, bewegte sich in ihrem Augenwinkel etwas und sie sah zur Seite. Asura und Yoruichi lagen beide zusammengerollt gemeinsam in einem Körbchen, die Schweife übereinander gelegt und es wirkte fast so, als würde eine der beiden leise im Schlaf schnurren. Ein liebevolles Lächeln stahl sich auf Rins Gesicht und sie merkte langsam, wie die Aufregung des heutigen Tages von ihr abfiel und sie sich langsam aber sicher entspannte, müde wurde. Somit erhob sie sich, suchte das Bett nach ihrem eigenen Nachthemd ab, das sie vergangene Nacht irgendwo hier liegen gelassen hatte und streifte es sich über.
Währenddessen war Reika bereits vom Duschen zurück und hatte sich mit dem Gesicht in die Kissen fallen lassen. Als sie über Verspannung klagte war Rin natürlich sofort zur Stelle. „Dagegen lässt sich ganz sicher etwas machen“, säuselte sie, bewegte sich über das Bett zu Reika hin und ließ sich auf ihrem Hintern nieder. Von dort aus begann sie mit langsam und kräftigen Bewegungen die Schultern ihrer Liebsten zu massieren.

„Ich bin auch absolut nicht müde“, entgegnete Rin, wobei sie die Massage jedoch keinesfalls unterbrach. Als Reika sie dazu aufforderte sich zu beeilen, falls sie noch etwas vorhatte, lachte die Schwarzhaarige kurz auf. Tatsächlich hatte sie darüber nachgedacht, doch nun von Reika noch einmal einen direkten Schubs zu kriegen war für sie genug, um tatsächlich Hand anzulegen. Langsam beugte sie sich nach vorn, strich Reikas Haar zur Seite und begann deren Nacken entlang zu küssen. Ihre Hände massierten dabei weiter die Schultern der Rothaarigen. Reika würde sicher nicht mehr lange müde sein, dafür konnte Rin durchaus sorgen. Mittlerweile hatte sie Reikas gesamten Nacken mit Küssen überdeckt und machte sich nun daran, ihre Hände langsam und sanft an Reikas Armen hinunter gleiten zu lassen, ehe sie vorsichtig von ihr herunter kletterte und sie anschließend in einen Zungenkuss verwickelte, wobei sie mit ihren Händen so gegen Reikas Überkörper drückte, dass diese praktisch dazu gezwungen war, sich auf den Rücken zu rollen.

tbc: [FSK18-Bereich] Reikas Zimmer

cf: [FSK18-Bereich] Reikas Zimmer

„Ich sehe dieser Zukunft mit Freude entgegen“, murmelte Rin, die ihr Gesicht noch immer in Reikas Halsbeuge gepresst hatte. Ihr Atem hatte sich beruhigt und war wieder gleichmäßig geworden, ihr Körper fühlte sich dafür jedoch unglaublich schlaff und müde an. Auch ihre Augen wollten kaum mehr offen bleiben und so erwiderte sie Reikas Kuss halb unterbewusst, ihre Lippen bewegten sich ganz von allein. Was wohl mitunter auch damit zusammenhing, dass ihr Gehirn sich bereits viele Minuten vorher abgeschaltet hatte. Zufrieden atmete die Schwarzhaarige lange aus, dann blinzelte sie ihre Liebste von unten her verträumt an. „Einigen wir uns darauf, dass wir beide unglaublich sind.“ Kaum hörbar fügte sie allerdings noch ein „Aber du ein bisschen mehr“ hinzu, dann schloss sie ihre Augen, ein zufriedenes Lächeln zierte dabei ihre Lippen, während ihre Hände nach der Decke suchten, die sie bei ihrem wilden Treiben irgendwie in den hintersten Bereich des Bettes verbannt hatten.
Dabei fiel ihr Blick kurz nach draußen und ein Leuchten trat in ihre durch die Müdigkeit eigentlich matten Augen. „Es schneit“, hauchte sie begeistert und beobachtete die kleinen Flocken einige Sekunden lang dabei, wie sie langsam an der Scheibe vorbei flogen und bei einer Berührung mit dieser sofort schmolzen. Der Winter war damit nun offiziell da – Rins absolute Lieblingsjahreszeit. Es gab wohl kaum eine Möglichkeit, diesen Moment noch schöner zu machen, als er es gerade war. Vollkommen erschöpft aber unglaublich glücklich schloss Rin ihre Augen, die Arme nunmehr wieder um Reikas Körper geschlungen und sie meinte den Herzschlag ihrer Liebsten zu spüren, als wäre es ihr eigener.

Shoppen gehen … Rin vernahm die Worte ihrer Liebsten kaum noch, war sie mittlerweile doch fast endgültig ins Land der Träume eingetreten. Gerade so brachte sie noch ein Lächeln zustande, als das Kichern Reikas an ihre Ohren drang, dann schlief sie glücklich und zufrieden ein.
Mit der Vermutung, dass am nächsten Tag draußen alles weiß sein würde, sollte die Rothaarige Recht behalten, denn als Rin am nächsten Morgen die Augen aufschlug, schlug ihr helles, weißes Licht entgegen. Davon geblendet musste sie ein paar Mal blinzeln und drehte sich auf die andere Seite, wo sie Reika direkt in das schlafende Gesicht blickte. Langsam verschwanden die tanzenden Lichter vor ihren Augen und Rin musterte das Gesicht der Gildenmeisterin eine ganze Weile. Sie sah so friedlich und wunderschön aus. Hin und wieder fragte die Eismagierin sich doch, womit sie ein solches Glück verdient hatte. Sie lebte ein Leben, das besser kaum sein konnte, durfte beinahe jeden Morgen in den Armen der Frau aufwachen, die sie liebte, konnte die Arbeit verrichten, die ihr die größte Freude bereitete und konnte eine ganze Menge Menschen zu ihren Freunden zählen.
Kurz gab sie Reika einen Kuss auf die Stirn, dann richtete sie sich langsam auf und verließ das Bett. Obwohl es so früh am Morgen doch recht frisch in dem großen Zimmer war, fröstelte es die Schwarzhaarige keinesfalls, als sie ihre Klamotten zusammen sammelte und dann einen kurzen Blick aus dem Fenster warf. Zwar hatte es aufgehört zu schneien, dafür waren die Bäume mit einer dicken, weißen Schicht überzogen. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der jungen Magierin aus, während sie sich auf den Weg zum Badezimmer machte, um eine kurze Dusche zu nehmen. Sie hatte Shinji versprochen, ihn am heutigen Tag aufzusuchen und so, wie sie ihren besten Freund kannte, war dieser bereits lange wach und wartete auf sie.

Rin mochte Kälte, doch gegen so eine heiße Dusche hatte auch sie absolut nichts einzuwenden. Dennoch hielt sie sich nicht allzu lange daran auf, das angenehm warme Wasser über sich plätschern zu lassen, sondern beeilte sich ihr Haar zu waschen und verließ die Dusche dann wieder. Statt sich umzuziehen wickelte sie ihren Körper nur in ein weißes Handtuch und trat dann zurück in Reikas Zimmer. Auch die Rothaarige war mittlerweile aufgestanden und hatte sich etwas wärmere Kleidung angezogen. Rin stattdessen tapste halb nackt durch das Zimmer an ihrer Liebsten vorbei, gab ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen, schenkte ihr ein liebevolles Lächeln und trällerte ein „Guten Mooorgen“, ehe sie sich daran machte, ebenfalls den Kleiderschrank zu öffnen. Zwar hatte Rin noch immer ihr eigenes Zimmer, doch verbrachte sie die Nächte nicht mehr dort und so hatte sie die meisten ihrer Klamotten in Reikas Zimmer verfrachtet. Groß genug war der Kleiderschrank allemal.
Schnell zog sie sich eine schwarze Leggins, einen weichen, dicken aber kurzen, grau-blauen Rock und einen weiß-grauen Pullover heraus und streifte sich diese über, nachdem sie die nötige Unterwäsche angezogen hatte. Anschließend brachte sie das durchnässte Handtuch zurück ins Badezimmer und gesellte sich dann händereibend vor Reika. „Ich bin fertig, wir können gehen“, lächelte sie und griff nach Reikas Hand. „Ich hoffe du hast gut geschlafen, mein Schatz?“ Sanft zog sie die Rothaarige hinter sich her zu Tür, denn so gern sie allein mit der Rothaarigen war, so gern wollte sie auch so schnell wie möglich etwas essen und dann nach draußen in den Schnee laufen und anschließend oder vielleicht sogar dabei mit Shinji reden, denn die beiden hatten sich so einiges zu erzählen.

tbc: Erdgeschoss

cf: Reikas Büro

Gemeinsam mit ihrer Teampartnerin hat sie das Büro der Gildenmeisterin verlassen, nachdem Asuna sich dort noch einmal verabschiedet hat. Rin hatte es anscheinend eilig aus dem Büro zu kommen, hat sie sich dort so gelangweilt oder hat es andere Gründe? Die beiden sind direkt in Rins Zimmer gegangen, naja eher Reikas Zimmer. "Sag mal, wo warst du denn die ganze Zeit? Du hast dich ja gar nicht bei mir gemeldet!", fragt Asuna besorgt. Sie könnte jezt nicht noch Rin verlieren, das wäre zu viel für die Blondhaarige. "Ich war in der Zwischenzeit mit Daisuke auf einem Auftrag..", erklärt sie, während sie sich im Zimmer umschaut. Sie war noch nie dort. Plötzlich zuckt die Lichtmagierin zusammen. "Achja, ich habe noch etwas für dich!", meint sie und fasst in ihre Tasche, aus der sie ein kleines, rotes Geschenk rausholt. Sie übergibt Rin das Geschenk und wartet erst einmal bis sie das öffnet.

Spoiler:

cf: Reikas Büro

Als die beiden Frauen das Büro der Gildenmeisterin verlassen hatten, führte Rin Asuna auf direktem Weg in ihr Schlafzimmer. Im Grunde war es zwar Reikas Schlafzimmer, doch ein wirklich eigenes Zimmer besaß Rin mittlerweile gar nicht mehr, da sie eh jede Nacht bei Reika schlief, sofern sie denn zuhause war. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, bemerkte sie ein Geräusch aus dem hinteren Teil des Zimmers und sah kurz darauf Azura, die mit flinken Flügelschlägen auf sie zugeflattert kam und sich auf ihrer Schulter nieder ließ. Mit einem breiten Grinsen begrüßte sie die Exceed, ehe sie sich auf dem großen Bett nieder ließ und die Bettdecke ein wenig zurück schob, um Asuna ebenfalls Platz zu schaffen. Dann ging sie auf deren Frage ein: „Mh, ich habe Shinji nach einer lange Zeit wiedergetroffen, die er weg gewesen ist. Du könntest dich an ihn erinnern, er war Teil unseres Teams, als wir bei den Grand Magic Games waren.“ Kurz hielt sie inne und senkte traurig den Blick. „Wir sind zusammen questen gegangen, der alten Zeiten wegen und um ein wenig über das zu sprechen, was ihm widerfahren ist. Allerdings ging das Ganze für ihn weniger gut aus.“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und ihre Augen blitzten für den Bruchteil einer Sekunde hell auf, dann sah sie ihrer Freundin ins Gesicht, ein Lächeln auf den Lippen tragend. „Aber ich werde ihn wieder finden. Ich habe ihn einmal verloren, ich verliere ihn nicht schon wieder.“
Während sie gesprochen hatte, hatte Asuna in ihrer Tasche herum gekramt und etwas hervor geholt, was sie Rin nun entgegen hielt. Die Eismagierin nahm das kleine Kästchen entgegen und hielt es nach oben. „D-danke …“, murmelte sie überrascht und versuchte angestrengt zu erkennen, was das war. Ein wenig sahen diese durchsichtigen, kleinen Kreise ja aus wie … „Sind das Kontaktlinsen?“, wollte sie etwas skeptisch wissen und warf ihren Blick dann wieder auf Asuna. „Das ist sehr aufmerksam von dir, aber ich trage doch gar keine Brille?“

Auf die Frage, wo Rin denn war, antwortet sie, dass sie Shinji nach langer Zeit wieder getroffen hat und sie zusammen questen gegangen. Sie meint, dass Asuna Shinji kennen sollte, da er auch zu dem Team Graceful Tiger bei den Grand Magic Games gehörte. "War er nicht auch in der Parallelwelt dabei?", fragt sie. Weiterhin erzählt sie, dass die Quest nicht gut ausging. Rin erklärt nicht genau was passiert ist, scheint davon aber so mitgenommen zu sein, dass Asuna ihre beste Freundin nicht weiter fragen möchte. Shinji scheint aber verschwunden zu sein, weil Rin meint, dass sie ihn wieder finden wird und sie ihn schon einmal verloren hat. "Ich werde dir helfen, ich bin immer an deiner Seite!", meint sie, während sie ihre Hand nimmt. Als Rin das Geschenk dann genommen und geöffnet hat, war sie wohl ein wenig verwirrt, da sie Asuna darauf aufmerksam macht, dass sie doch keine Brille trägt. Die Magierin muss ein wenig schmunzeln und sagt dann: "Das weiß ich doch. Die Kontaktlinsen sind magisch, für meine Magie angefertigt. Wenn du diese Kontaktlinsen trägst kannst du nicht mehr von meiner Magie geblendet werden, das werden wir bestimmt mal im Kampf brauchen!" Asuna schaut sich noch einmal rum. "Wir können sie mal ausprobieren."

Kurz wollte Asuna wissen, ob Shinji nicht auch in Edolas dabei gewesen war und Rin hob kurz eine Augenbraue. „Stimmt, ja. War er“, entgegnete sie mit einem Nicken, etwas überrascht dass Asuna sich daran erinnerte und sie selbst das fast vergessen hatte. Anschließend gab sie ihr zu verstehen, dass sie ihr helfen und würde und stets an ihrer Seite war. Diese Aussage ließ Rin dankbar schmunzeln. Sie wusste, dass Asuna das Gesagte ernst meinte und ihr wirklich helfen würde. „Nun darfst du mir schon bei der Suche nach meinem Vater und meinem besten Freund helfen …“, murmelte sie und wusste nicht ganz, ob sie dieser Aussage wegen nun lachen oder weinen sollte. Eigentlich war das Ganze schon eine ziemlich traurige Angelegenheit. Aber leider ließ sie sich nun mal nicht ändern. „Das allerschlimmste an der Sache ist, dass Shinji mein Trauzeuge sein sollte … was, wenn ich ihn nun nicht mehr wiederfinde?“, fragte sie mit besorgtem Gesichtsausdruck. Im Grunde war  sie recht optimistisch, dass sie Shinji finden würde. Immerhin hatten sie einander geschworen, sich nie wieder zu verlieren. Aber da sie nicht im Geringsten eine Ahnung davon hatte, wo er war, wo man ihn hingebracht hatte, ob er überhaupt von selbst abgehauen oder verschleppt worden war, würde die ganze Angelegenheit sich als etwas schwieriger herausstellen.
Mit einem leisen Seufzer musterte sie wieder die Kontaktlinsen, wobei Asuna ihr nun erklärte, dass sie gar nicht dafür gemacht waren, Kurz- oder Weitsichtigkeit auszugleichen, sondern gegen das helle Licht Asunas Magie helfen sollten. Mit einem begeisterten Blick öffnete Rin das Kästchen und holte eine der Linsen vorsichtig heraus. „Das ist … ein wahnsinnig praktisches Geschenk! Und für uns als Team ganz sicher während zukünftiger Kämpfe von großer Wichtigkeit“, nickte sie und umarmte Asuna noch im gleichen Atemzug recht schwungvoll. „Vielen herzlichen Dank!“ Die Umarmung wieder lösend versuchte sie, die erste Linse vorsichtig auf ihr Auge zu setzen und blinzelte dann ein paar Mal. Für einen Moment verschwamm ihre Sicht ein wenig, doch dann wirkte alles wie sonst auch. Die zweite Linse folgte und anschließend nickte Rin ihrer Kameradin kurz zu. „Ausprobieren ist eine super Idee. Wie genau funktioniert das? Muss ich irgendetwas machen, damit sie mich vor dem Licht schützen oder tun sie es ganz von selbst?“

Rin erinnert sich, dass Shinji mit in der Parallelwelt war und meint nach Asunas Aussage, dass sie Rin nun auf der Suche nach ihrem Vater und ihrem besten Freund helfen darf, wobei Asuna lächeln muss, außerdem erwähnt sie, dass Shinji ihr Trauzeuge werden sollte und sie nicht weiß, was sie machen sollte, wenn sie Shinji nicht wieder finden. "Wir finden ihn schon wieder, er wird dein Trauzeuge sein!", meint sie zu ihr.
Nachdem Asuna Rin erklärt hat, was das Geschenk eigentlich kann, scheint Rin begeistert zu sein und umarmt die Magierin und bedankt sich noch einmal. Sofort hat sie sich die Linsen in die Augen gesetzt und fragt irgendwann wie die denn funktionieren, ob sie etwas machen muss oder so. "Nein, dass ist ja das praktische. Du musst gar nichts machen! Die Kontaktlinsen neutralisieren mein Licht sozusagen automatisch.", antwortet sie ihr und beschwört direkt einen Lichtball, den sie eigentlich nur nutzt um die Gegner zu blenden. "Achjaaaa! Die Kontaktlinsen können noch mehr! Wenn du Magie in sie konzentrierst kannst du sogar in Dunkelheit sehen!"

Als Asuna ihr so gut zusprach, wurde Rin ein wenig schwer ums Herz, als ihr einfiel, dass die Magierin ihre beste Freundin war, sie sie bisher jedoch nicht auf besonderem Wege in ihre Hochzeit mit eingeplant hatte. Kurz überlegte sie, wie sie diese Misere wieder gut machen konnte und ihr fiel etwas ein: „Sag, möchtest du eigentlich sowas wie unser Blumenmädchen sein? Den Platz würdest du dir zwar mit Chiyo teilen müssen aber ich wette, dass Blumen dir ganz wunderbar stehen.“ Ein breites Grinsen zierte nun ihre Lippen und sie war mit ihrer Idee eigentlich sehr glücklich. „Und du wirst dann letztlich die sein, die den Brautstrauß fängt“, kicherte sie und lief zu den Fenstern, um diese  zu verdunkeln. Asuna hatte ihr gesagt, dass sollte sie ein wenig Mana in die Kontaktlinsen hinein leiten, sie dazu in der Lage wäre, auch im Dunkeln etwas sehen zu können. Eine Erfindung, die ihr tatsächlich von großem Nutzen sein konnte. „Ich erinnere mich an einen Trainingskampf, den ich einst gegen einen Magier von Fairy Tail führte. Fukuda war sein Name gewesen … gegen ihn wären diese Kontaktlinsen ziemlich praktisch gewesen.“ Ein kurzes Lachen verließ ihren Mund, als sie an diesen Kampf zurück dachte. Damals hatte sie gegen den A-Rangler verloren, eben weil seine Magie viel zu stark für sie gewesen war. Sie hatte sich in der Finsternis nicht zurecht finden können. Ob ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden nun vielleicht anders verlaufen würde? Vielleicht bekam sie ja irgendwann einmal die Möglichkeit, das herauszufinden.
Nun hatte sie es aber soweit im Zimmer abgedunkelt, dass es schwieriger war, etwas zu erkennen, da die langen, schweren Vorhänge vor den großen Fenstern aus einem sehr dunklen Rot bestanden. Kurz konzentrierte die Magierin sich, dann ließ sie etwas ihres Manas in die Linsen wandern und merkte, wie ihre Sicht klarer und heller wurde. „Das ist fantastisch!“, rief sie freudenstrahlend aus. Dann fiel sie Asuna erneut um den Hals. „Jetzt erzähl mal. Du warst auf einem Auftrag mit Daisuke, mh? Wie lief’s?“ Das Funkeln in ihren Augen verriet, dass sie wusste, wie Aufträge mit dem weißhaarigen Draufgänger verlaufen konnte. Zwar hatte sie es – vermutlich glücklicherweise – nie selbst erlebt, doch gehört hatte sie davon schon des Öfteren. Gespannt wartete sie auf eine Antwort, während sie wieder Licht ins Zimmer ließ und sich im Anschluss erneut auf das Bett sinken ließ.

Nachdem es darum geht, dass Shinji ihr Trauzeuge wird, bietet Rin Asuna plötzlich an, Blumenmädchen zu werden. "Das würde ich gerne machen.", antwortet sie lächelnd. Als die Magierin ihr dann erzählt hat, dass sie ein wenig Mana in die Kontaktlinsen leiten muss, um im dunkeln zu sehen, erzählt sie von einem Trainingskampf, in dem sowas sehr praktisch für sie gewesen wäre. "Jetzt wird es ja kein Problem für dich!", entgegnet sie ihr grinsend. "Und sonst bin ich noch da!" Danach hat sie den Raum verdunkelt, um die Kontaktlinsen auch richtig auszuprobieren und fällt Asuna um den Hals. Daraufhin fragt sie nach dem Auftrag von Daisuke und Asuna, worüber sie eigentlich nicht sprechen wollte. "Sagen wir mal... es war merkwürdig.", antwortet sie. Sie hat irgendwie versucht nicht richtig darauf einzugehen, ihr ist jedoch bewusst, dass Rin nun mehr wissen möchte, aber Asuna hat die Hoffnung, dass dies nicht der Fall sein wird.

Das Grinsen auf Rins Gesicht wurde breiter. Merkwürdig war wohl das passende Wort, wenn es um Daisuke ging. Sie selbst hatte noch nie das „Vergnügen“ gehabt, mit diesem Kerl auf eine Quest zu gehen, doch war sie sich ziemlich sicher, dass es sie absolut nicht störte. Amüsiert rutschte sie auf der Bettkante hin und her und wartete darauf, ob Asuna wohl noch etwas mehr dazu berichtete, doch blieb sie diesbezüglich leider stumm. Ein wenig enttäuscht stand Rin auf. „Tja, hättest du mal auf meinen Ratschlag von damals gehört. Er stand sogar im Weekly Sorcerer, falls du dich daran erinnerst“, lachte sie und legte der Magierin dann eine Hand auf die Schulter. „Ich freue mich wirklich, dich mal wieder gesehen zu haben und sobald ich mich auf die Suche nach Shinji mache, sage ich dir Bescheid, in Ordnung? Bis dahin habe ich aber noch was ganz Dringendes zu erledigen! Ich danke dir für das Geschenk.“ Sie zwinkerte der Blondine zu, dann wandte sie sich zur Tür um. „Es wird mir ganz sicher gute Dienste erweisen.“ Und mit diesen Worten öffnete sie die Tür und trat nach draußen. „Achso und bevor du gehst, vergewissere dich doch bitte, dass die Tür auch richtig zu ist, ok? Reika meuchelt mich sonst und das ist für unsere Beziehung nicht unbedingt von Vorteil.“ Laut lachend schloss sie die Tür hinter sich wieder und machte sich auf den Weg in ihr eigenes Zimmer, aus dem sie etwas holen musste. Nachdem Asuna ihr ein Geschenk überreicht hatte war ihr eingefallen, dass es da immer noch etwas gab, das sie Reika überreichen wollte. Bis jetzt war sie entweder nicht dazu gekommen oder hatte es ganz und gar vergessen. Doch dieses Mal würde sich ihr ganz sicher nichts in den Weg stellen!

tbc: Reikas Büro