Erdgeschoss

Erdgeschoss:

  Durchatmen half. Wirklich wohl fühlte sich Moe in diesem geschlossenen Raum zwar immer noch nicht, doch er verspürte nicht mehr den Drang, ihn fluchtartig zu verlassen. Zatana hingegen wirkte zum ersten Mal seit dem Zwischenfall auf dem Marktplatz wieder entspannt. Überschwänglich hatte sie zwei Frauen in der Eingangshalle begrüßt und sich sogleich in eine Unterhaltung mit ihnen vertieft. Da sich Moe in höflichem Abstand hielt verstand er das Gesprochene nicht, doch obwohl sich einer von Zatanas Gesprächspartnern kleiner machte als er war und sich hinter dem anderen versteckte, schien auch dieser sich über die Gesellschaft der Magierin zu freuen.
  Lebenslange Übung war das einzige, das Moe davon abhielt, sichtlich zusammenzuzucken, als die eben noch so zaghaft wirkende Frau aus ihrem Versteck sprang und unter lautstarken Drohungen die Frau von der Straße angriff. Diese war offensichtlich genauso erschrocken. Denn erst, als sie sich mit dem Rücken an einer Säule wiederfand, begann sie, sich verbissen zu wehren.
  Moe verfolgte das Geschehen angespannt aus dem Augenwinkel, während er sich scheinbar unbeteiligt einige Schritte entfernte. Auf diese Weise erreichte er seinen kleinen Schutzbefohlenen und schob sich zwischen ihn und den Aggressor. Der Junge umklammerte zwar Moes Hand, ließ es sich aber nicht nehmen, hinter dessen Rücken hervorzulugen und verstohlene Blicke auf die Angreifende zu werfen. Diese hatte inzwischen ruhigere Töne angeschlagen und kam ihrer Gefangenen gefährlich nahe. Letztere stellte jegliche Gegenwehr ein und gab nur noch ein flehendes „bitte…. bitte… nein…“ von sich.
  Moe war hin und her gerissen, zwischen dem Wunsch, der Hilflosen beizustehen, und dem, den Jungen nicht alleine zu lassen. Er warf Zatana einen kurzen Blick zu. Doch diese machte keine erkennbaren Anstalten, einzugreifen.
  Der folgende Ausbruch nahm ihm die Entscheidung ab.
  „Geh zur Tür“, sagte er ruhig und bestimmt, „Langsam.“
  Moe schob den Jungen sanft in die angegebene Richtung und näherte sich selbst der wutschnaubend von Existenzauslöschung schreienden Frau, die jedoch mitten im Satz abbrach und stattdessen ruhig und kalt erklärte, dass der Tod der anderen nicht zielführend sei, diese es aber ihrerseits unterlassen sollte, andere zu verfolgen. Während dieser Ansprache hielt Moe gelassen auf einen Punkt schräg hinter den beiden Frauen zu, ohne sich direkt auf sie zuzubewegen. Dabei stellte er jedoch sicher, stets den Blick auf seinen Schützling zu verdecken.
  Als die Frau mit den Gemütsschwankungen von ihrem schreckerstarrten Opfer abließ, trennten ihn nur noch wenige Schritte von den beiden. Bevor er sich jedoch dazwischenschieben konnte, packte erstere die andere wieder am Kragen und schleuderte sie Moe mit einem Tritt und einem unfreundlichen „Los! Zieh Leine!" vor die Füße.
  Vollkommen verängstigt kam die Getretene auf die Beine, ignorierte Moes dargebotene Hand und floh blindlings zur Tür hinaus. In ihrer kopflosen Panik rannte sie beinahe den kleinen Jungen über den Haufen, der sie mit einem Blick über die Schulter kommen sah und zur Seite sprang. Mit einem dumpfen metallischen Klappern fiel ihm sein Geldbeutel aus der Hand. Für einen kurzen Augenblick erstarrte er. Dann lächelte der Kleine einmal verlegen in die Runde, bevor er sich bückte und samt Geldbeutel zu Moe zurücktrippelte. Dieser beobachtete verwundert, wie die  junge Frau, die eben noch ungebändigte Aggression ausgestrahlt hatte, nun ihrerseits verlegen zu Boden blickte. Obwohl er nur mit abwesendem Blick die Säule anstierte und die drei Frauen dahinter nicht direkt ansah, war er jederzeit bereit auf weitere Überraschungen zu reagieren.
  „Das war komisch“, sprach der Junge neben ihm Moes Gedanken aus. Unverhohlen durchlöcherte der Kleine die seltsame Frau mit neugierigen Blicken. Jetzt, da die unmittelbare Gefahr vorüber war, versuchte der Kuhmensch, sich einen Reim auf das Geschehene zu machen. Der Kopf der im Moment Schüchternen hatte immer wieder aufgeleuchtet. War sie etwa von außen durch Magie beeinflusst worden? Wenn dem so war, konnte er deren Quelle jedoch nicht ausmachen. Oder hatte die Frau selbst Magie angewandt, deren Auswirkungen Moe nur nicht erkannt hatte?
  Etwas verspätet antwortete er monoton: „In der Tat.“
  „Hast du gesehen? Die kann ihre Haare ändern!“, kommentierte sein Gesprächspartner in lautem Flüsterton mit offensichtlicher Bewunderung in der Stimme.
  Vor seinem inneren Auge betrachtete Moe die unvermittelten Stimmungswechsel erneut. Es stimmte. Die Haarfarbe hatte sich jedes Mal verändert. Moe nickte langsam.
  „Können wir hingehen?“, bettelte der Kleine und ließ die Person seines Interesses nicht aus den Augen, „Bitte.“
  Widerstrebend ließ sich Moe in die Richtung der drei Frauen ziehen, blieb jedoch in sicherem Abstand wieder stehen und hinderte auch den Jungen am Weitergehen.

Auch Diana und Luna wussten scheinbar nicht wo der Gildenmeister war und so wie es aussah, war er somit auch nicht anwesend. Sie seufzte, also blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten. Luna hingegen war knuffig wie immer, Zatana würde ihr am liebsten über den Kopf streicheln, doch sie hielt sich zurück, sie wusste wie Luna reagieren würde.
Auf Zatanas Bitte hin, dass man der Frau einen gehörigen Schreck einjagte, reagierte dann etwas in Luna... und dann ging alles sehr schnell. Zatana beobachtete, wie Luna einige Stadien ihrer Persönlichkeit durch ging und jedes Mal ihre Haarfarbe wechselte... die Blauhaarige kannte selbst sie noch nicht und es überraschte sie. Wie viele Lunas würde es noch geben? Scheinbar waren sie endlos... Die Frau war davon definitiv beeindruckt, man sollte sich ja auch nicht mit den Magiern von Violent Phoenix anlegen, sie bekam nur den Hauch davon zu spüren, was man davon hatte und bekam eine gehörige Angst. 'Sie zog Leine', wie Luna es ihr befahl und danach kam die weihaarige Luna wieder zu ihr, entschuldigte sich und war wieder extrem kleinlaut in ihrem ganzen Dasein. "Das hast du sehr gut gemacht, etwas Geringeres habe ich nicht erwartet und du hast deine Aufgabe sehr gut erfüllt", lobte Zatana nun die etwas Jüngere und tätschelte zum Lob eine Schulter von Luna. Sie lächelte sanft, als sie mit Luna umging...
Und dann fiel ihr wieder ein, dass Mouh ja noch hier war und der Junge. Suchend sah sie sich nach dem Duo um, und scheinbar hatte der Kuhmensch eine beschützende Rolle für den Jungen übernommen. Dieser war nun bei ihm und beide wirkten wegen der Vorstellung etwas verloren und gar verwirrt. Zatana seufzte... vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie Mouh vorher in einen anderen Raum geschafft hätte und den Jungen gleich dazu. Dann müsste sie jetzt nicht unnötig Worte verschwenden, um die Sache zu erklären. Beide standen zwar abseits, Mouh in beschützerischer Geste... doch sie besahen sich Zatana und Luna teils neugierig, teils verschreckt, wenn Zatana ihre Blicke richtig deutete.
Sie holte tief Luft, als sie nun zu Worten ansetzte. "Das hier ist Luna. Sie hat verschiedene Persönlichkeiten in sich, dass bedeutet sie benimmt sich immer sehr unterschiedlich, je nachdem wie ihre Haare gefärbt sind... ich glaube es liegt auch ein wenig an ihrer Magie, dass sie so ist wie sie ist. Doch eigentlich ist sie eine sehr nette und geschätzte Persönlichkeit von mir. Und ich schätze sie als ein Teil meines Rudels, egal wie seltsam sie auch manchmal erscheinen mag", ihr Blick lag nun auf Mouh, sie hatte ihre Worte vor allem an ihn gerichtet... war der Kuhmensch doch selbst eine höchst seltsame Person.

   Mit der rechten Hand auf der Schulter des Jungen lauschte Moe Zatanas Beschreibung von Luna, der Frau mit den vielen Persönlichkeiten. Dabei bestätigte seine Lehrmeisterin den Zusammenhang zwischen deren Haarfarbe und ihrer Persönlichkeit. Außerdem hätte auch die Magie der immer noch Weißhaarigen mit diesen Persönlichkeiten zu tun. In ihrer aktuellen schüchternen Art wirkte die zierliche Magierin eigentlich ganz sympathisch. Doch Moe blieb distanziert, erwiderte Zatanas Blick, indem er den seinen über ihre untere Gesichtshälfte schweifen ließ und ignorierte scheinbar die beiden anderen Magierinnen. Dabei legte er eine verwirrte Miene auf. Diese galt weniger Zatana als den beiden Frauen neben ihr, auch wenn er sie ersterer zuwandte. Angesichts gefährlicher Menschen war es immer sicherer, nicht allzu schlau zu wirken.
   Als die Wolfsfrau mit den Worten schloss, dass Luna zu ihrem Rudel gehörte, prustete der Kleine  los. Moe verstand, was Zatana ihm damit sagen wollte. Luna genoss ihr Vertrauen und ihren Schutz. Auch wenn er selbst dieser kein Vertrauen entgegenbrachte und eher der Ansicht war, dass andere Schutz vor einigen ihrer Persönlichkeiten brauchten, sah er keinen Grund, ihr gegenüber unfreundlich zu sein. Daher verstärkte er kurz seinen Griff um die Schulter des Jungen. Dieser verstummte und blickte zu ihm auf. Unmerklich schüttelte Moe den Kopf.
   „Aber sie hat Rudel gesagt“, flüsterte der Kleine, „Sie ist doch kein Hund!“
   Als Moe daraufhin nur mit einem direkten Blick in die Augen des Jungen reagierte, seufzte dieser auf und gab sich geschlagen. Mit einem letzten Blick auf Luna, die gerade stammelnd versicherte, dass sie nicht gefährlich sei, zuckte der Kleine mit den Schultern. Dann ergriff er mit beiden Händen Moes Arm, zog und katapultierte sich damit in einen hohen Sprung. Er landete schräg hinter dem Rücken des großen Mannes, sprang erneut und hängte sich an dessen Schultern. Ein paar schnelle Strampler später hatte Moe den Kleinen Huckepack. Er selbst hatte sich dabei kaum bewegt. Das zusätzliche Gewicht des Jungen merkte er nicht einmal wirklich. Seine Aufmerksamkeit, wenn auch nicht sein Blick, galt weiterhin der Persönlichkeit wechselnden Magierin. Sie schien von ihren eigenen Worten nicht sehr überzeugt und Moe war dies auch nicht. Außerdem wirkte sie angespannt. Das war keine einfache Schüchternheit, aber was stattdessen der Grund dafür war, konnte Moe nicht sagen. Nun schob sich Luna mit mehreren kleinen seitlichen Schritten hinter Zatana, was es einfacher machte, sie unauffällig  im Auge zu behalten. Der Kleine baumelte derweil mit den Füßen und meine: „Hier wird’s langweilig. Bringst du mich nach Hause?“
   Moe nickte.
   „Moment“, sagte er und wandte sich noch einmal an Zatana: „Gildenaufnahme?“

Zatana beobachtete ruhig die Reaktion von Luna. Das sie in ihrer weißhaarigen Gestalt so viele Worte an Mouh sagen konnte, war erstaunlich. Aber es schien ihr wirklich leid zu tun. Vor allem sagte die weißhaarige Luna nur selten etwas zu Fremden, und Mouh sah nicht gerade wie der vetrauenvollste Fremde aus. Das empfand Zatana als mutig... und sie machte sich auch keine Sorgen, dass Luna gefährlich werden könnte. Schließlich war Zatana stark genug, um im Notfall einzugreifen. Um Luna zu beschützen, oder im Zweifelsfall andere Leute vor Luna zu beschützen, schob sich Zatana ebenso in einer beschützenden Geste zwischen die Magierin und das für Luna fremde Duo.
Als der Junge nun meinte, dass Zatana ja Rudel gesagt hatte, obwohl Luna kein Hund war und auch sie selbst nicht... schnaubte die Magierin nur kurz und knurrte daraufhin. Dann setzte sie ein Lächeln auf und wandte sich an den Jungen. Ihre Stimme klang vollkommen ernst als sie sprach: "Ich bin vielleicht kein Hund, aber Magier sind auch nicht immer das, wonach sie aussehen... in einer Welt der Magie, solltest auch du das mittlerweile wissen, trotz deiner jungen Jahre." Ihre Augen glitzerten kurz auf, in einem hellen Gelbton und eine schlitzartige Pupille war für den Hauch des Momentes zu sehen. Dann war Zatana wieder ganz normal dort am stehen, ihr Blick schweifte wieder zu Mouh, der vermutlich innerlich gerade die ganze Situation abwägte... äußerlich war ihm jedoch nichts anzumerken.
"Du kannst den Jungen ruhig nach Hause bringen. Der Gildenmeister scheint nicht anwesend zu sein, aber vielleicht ist er wieder da, wenn du zurück bist. Den Weg findest du? Sei dir sicher, dass ich einen Suchtrupp nach dir los schicke, wenn du zu lange fort bist...", ein wenig Sorge schwang erneut in Zatanas Stimme mit, obgleich sie mit den Schultern zuckte, da der Gildenmeister nicht anwesend war und nur er die Gildenaufnahme von Mouh durchführen konnte.

   Moe sah Zatana abschätzend an. Hatte die Magierin nicht behauptet, seine Gildenaufnahme sei einfach nur eine Formalität und dauere nicht lange? Anscheinend hatte sie auch vergessen, dass er seine Herde so nahe der Stadt nur äußerst ungern lange alleine ließ. Ganz sicher würde er hier nicht auf unbestimmte Zeit auf den anscheinend abwesenden Gildenmeister warten. Außerdem fiel durch die Fenster der Halle bereits frühes Abendlicht.
  „Morgen früh bin ich hier“, sagte er in seinem üblichen monotonen Tonfall. Seine leichte Verstimmung hörte und sah man ihm nicht an. Nach einer Pause, in der er keine Anstalten zum Gehen machte, fügte er an alle drei Frauen gewandt hinzu: „Auf Wiedersehen.“
  „Tschüss auch“, meinte der Junge auf seinem Rücken fröhlich und bellte zweimal kurz zum Abschied, während Moe zügig auf die Eingangstür zuhielt.
  Worauf hatte er sich hier nur eingelassen? Die Wolfsfrau schien ihm ein wenig zu anhänglich. Einen Suchtrupp losschicken? Unter anderen Umständen hätte er das sogar als Drohung aufgefasst. Doch er erinnerte sich an die echte Sorge um ihn, die sie auf dem Marktplatz ausgestrahlt hatte. Wahrscheinlich meinte sie es nur gut. Moe war es trotzdem lieber, wenn sie es bleiben ließ.
  Mit einem fast unmerklichen Seufzer öffnete er die Tür und atmete den Mief der Großstadt ein. Dieser war ihm nach der abgestandenen Luft im Inneren des Gebäudes beinahe schon willkommen.

Mit sich selbst in einen endlosen Kampf verwickelt hatte Gin eine sehr lange Zeit gebraucht, damit er vom Gebirge weg kam. Seine menschliche Hälfte hatte sich permanent gegen ihn gewehrt und es schien als hätte sie zumindest eine grobe Ahnung, was vorgefallen war. Verdammt noch einmal ... VERDAMMT !!!
So kam es schließlich auch, dass die dämonische Hälfte des großen, mächtigen Lord Senshi persönlich verlor und sich in die Tiefen des geteilten Unterbewusstseins zurück ziehen musste ... und der menschliche Teil zitternd auf dem Vorplatz des Gildenhauses stehen blieb.
Die Erinnerungen waren ... verschwommen und bruchstückhaft ... bis auf die letzte. Hatte er wirklich gegen seinen reanimierten Vater gekämpft und diesen getötet ? Was zur Hölle war hier los ?
Nachdem er eine ganze Weile am Brunnen des Vorplatzes gesessen hatte um sich zu fangen ging er schließlich etwas festeren Schrittes zum Eingangstor und trat durch dieses ein, die Haare und der Reiseumhang geradezu dramatisch wehend, während hinter ihm die Sonne langsam ein sanftes Dämmerlicht erzeugte, hatte sie doch vor kurzem angefangen unterzugehen.
Kaum war er eingetreten standen schon vier Männer in feiner Kleidung bei ihm und unterrichteten ihn von Fünden in den Archiven sowie von ein paar Gildenangelegenheiten. Es war schon praktisch sozusagen Sekretäre zu haben, die seine Arbeiten erleichtern konnten. Dennoch ging es nun um etwas, wo er selbst etwas zu tun hatte. Und interessanterweise, so schien es, war er dazu auch sofort in der Lage, da die nötigen Mitglieder der Gilde sich gerade in der Halle aufhielten.
Nachdem seine Leute damit fertig waren ihm die wichtigsten Dinge mit zu teilen, gab er weitere Aufgaben, ehe sie sich schließlich davon machten. Und er schaute sich um, bis er die Personen erblickte, die er gesucht hatte.
Mit einem Lächeln, auch wenn es zum Teil aufgesetzt war aufgrund der düsteren Erinnerungen die er mit sich herum trug, näherte er sich Diana, Luna und Zatana, die sich scheinbar miteinander unterhielten. Dabei öffnete er den Verschluss seines Umhangs, ließ diesen locker von den Schultern gleiten, packte ihn in der Luft und warf ihn sich locker über eine Schulter.
"Erlaubt mir kurz euer Gespräch zu stören, meine Damen, aber ich habe die Ehre euch etwas mitteilen zu dürfen."
Er pausierte kurz und stellt sicher, dass sie ihm zuhörten, ehe er schließlich mit der Sprache heraus rückte.
"Ich freue mich sagen zu können, dass die Arbeit für die Gilde, die ihr drei geleistet habt, nicht unbemerkt geblieben ist. Im Gegenteil, nach einer genaueren Auswertung ist es nun dazu gekommen, dass ihr, sofern ihr es wollt natürlich, zu einer Prüfung für die Ernennung zum S-Rang zugelassen seid. Also, Luna, Diana, Zatana, was meint ihr ? Seid ihr bereit in ein paar Tagen an der Prüfung teilzunehmen und euch ein weiteres mal zu beweisen ?"

Diana kam auch wieder, kurz nachdem Zatana nun Mouh erklärt hatte, dass der Gildenmeister nicht da war. Laut Dianas Worten wusste auch sie nicht wo er war und wie lange es noch dauern würde, bis er wieder da war. Zatana seufzte leise, erwiderte dann aber auch das Knuffen ihrer besten Freundin. Luna verhielt sich weiterhin ruhig und kurz darauf verabschiedete sich Mouh und der Junge, sodass die drei Magierinnen nun allein waren. Zatana hatte sich von Mouh mit einem schlichten Kopfnicken verabschiedet.
"Mouh ist ein wenig speziell... so wie wir alle hier, ich hab ihn unterwegs getroffen und irgendwie waren wir uns einig, dass ich ihm Magie beibringen soll", meinte Zatana simpel und schulterzuckend, weil sie der Meinung war, sie sollte erklärende Worte von sich geben.

Einige Minuten vergingen und eine weitere Person betrat die Halle. Als Zatana die Person erkannte, weiteten sich ihre Augen und sie atmete scharf ein. Wie blöd... Mouh war gerade weg und jetzt kam der Gildenmeister zurück - dummer Zufall? Nunja kurz war auf Zatanas Gesicht ein nervöser Gesichtsausdruck, dann etwas errötend und dann setzte sie ein freundliches Lächeln auf. Interessiert hörte sie nun zu, was der Gildenmeister zu verkünden hatte.
Mit einem überraschten Tonfall antwortete Zatana: "Der S-Rang? Nun Raikami-sama, wenn Ihr denkt, dass ich dazu bereit bin... dann bin ich bereit...", Zatana blieb höflich und förmlich, während sie weiter lächelte.

Wie erwartet gab es positive Rückmeldung, auch wenn Luna durchaus erst einmal etwas ... verängstigt schien. Als sich ihre Haare jedoch auf einmal tiefschwarz färbten, schien die vorherige Unsicherheit nicht mehr da zu sein.
Aufgrund dieser ersten Reaktion und Dianas Worten, sie seie nervös, lächelte Gin ein wenig bekräftigender um ihnen diese Nervosität zu nehmen.
"Ich bin mir sicher, dass ihr alle drei in der Lage seid, diese Prüfung zu schaffen. Nervosität mag zwar nicht unbedingt fehl am Platz sein, aber ihr solltet auf eure Fähigkeiten vertrauen. Es passiert immerhin nicht häufig, dass jemand aus Violent Phoenix die Qualifikation für diesen Rang erreicht. Um genau zu sein wärt ihr sogar die ersten seit mir selbst, soweit es keine fehlenden Unterlagen aus der Zeit danach und meinem Antritt des Postens als Gildenmeister gibt. Bildet euch also ruhig etwas auf eure Fähigkeiten ein und seid euch eurer Sache sicher."
Dann ging er schließlich ein paar Schritte an ihnen vorbei und winkte sie hinter sich her.
"Wenn ihr ja bereit seid, so wie ihr sagt, können wir ja sogar ohne Umschweife zu euren kleinen Tests kommen, nicht wahr ? Kommt einfach mit, ich führe euch zum Prüfungsbereich."
Und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Er war sehr gespannt wie sie sich schlugen, doch er war sich sicher, dass ihre Fähigkeiten ausreichten. Vor allem anhand der Art, wie die Prüfung ablaufen sollte.