cf: Quest Endlich war sie wieder zu Hause. Die Woche in Gruselstadt hatte sowohl ihre Vor- als auch Nachteile gehabt. Zum einen vorne Weg ganz klar. Es hatte ihr einiges an Einkommen und eine weitere Villa eingebracht. Zum anderen wusste die Rothaarige nun, wie sie mit den verschiedenen Arten von Personen umzugehen hatte damit sie so schnell wie nur irgendwie möglich an die gewünschten Informationen heran kam. Manche wollten es lieber auf die harte Tour, was der Heilerin in solchen Situationen persönlich am besten gefiel. Andere brauchten es, dass sie die Konsequenzen des Foltern androhte und wieder andere musste man beinahe schon mit Samthandschuhen anfassen. Dann gab es da noch eine vierte Kategorie. Solche Leute die einfach nur freundlich und hilfsbereit waren. Diese brauchte man einfach nur ansprechen und schon bekam man meistens das was man wissen wollte. Ein Nachteil war, dass sie die ganze Zeit über immer auf jemanden angewiesen war. Dies konnte sie gar nicht leiden. Beim nächsten Mal sollte sie vielleicht doch in einem Hotel unter kommen. Vorausgesetzt ein etwas längerer Aufenthalt führt sie nicht wieder nach Gruselstadt.
Nun war sie also wieder zu Hause. Als erstes war sie zu ihrer Villa gefahren um dort nach dem rechten zu sehen. Nachdem sich die Rothaarige dann davon überzeugt hatte, dass dort alles seinen Gang ging war sie bei ihrer Praxis vorbeigegangen. Denn dort wurde dringend nach ihr verlangt. Ein sehr spezieller Patient wollte sich partout nur von ihr Behandeln lassen. Sie musste sogar einmal eine Ferndiagnose stellen, während ihres Aufenthalts in Gruselstadt. Mit ihrem üblichen freundlichen Lächeln betrat die Heilerin also ihre Praxis. Kaum dass die Schwelle übertreten war sprach die Helferin sie auch schon an, dass besagter Patient bereits in ihrem Büro wartete. Mit einem tonlosen Seufzer und ihrem Lächeln schritt Shirayuki also den Flur entlang und kam dann letztendlich bei dem Büro an. Mit einem leisen Klopfen wurde auf sich aufmerksam gemacht und schon konnte es losgehen, als dann die Tür geschlossen war. Es dauerte eine geschlagene halbe Stunde bis der paranoide Mann endlich weg war. So lange hatte es gedauert bis die Adlige dann scheinbar nachgegeben und ihm dann etwas verschrieben hatte. Natürlich hatte er keine Ahnung, dass er lediglich Placebo ausgehändigt bekommen hatte. Das angebliche Medikament steckte in einer neutralen Verpackung, so dass man nicht darauf schließen konnte. Doch es waren einfache Lutschtabletten mit Geschmack. Und jedes mal beteuerte er wie gut es ihm doch helfen würde. Dies wiederum zeigte doch, dass er eigentlich gar nichts hatte. Nachdem sie nun also dies getan hatte, überlegte sich die Adlige, was sie nun machen sollte. Entschied sich dann, dass sie das, was sie bisher in ihrer Laufbahn als Magierin erlebt hatte notieren sollte. Bevor sie es wieder vergessen würde. Gedacht getan. Sofort wurde damit begonnen alles was bisher erlebt wurde zu notieren. Dies nahm ein wenig Zeit in Anspruch und dann verließ die Rothaarige auch schon die Praxis, nachdem alles verstaut war. Danach machte sich die Heilerin auf den Weg und suchte nach einem Verlag, welcher dann ihr Buch, sollte es fertig sein veröffentlichen würde. Dies nahm den Rest des Tages in Anspruch. Nachdem das dann auch endlich erledigt war begab sich die Adlige zurück zu ihrem Schloss. Dort angekommen wurde sie von ihren drei Begleitern, welche sie an diesem Tage zurück gelassen hatte, bereits Sehnsüchtig erwartet. Die Begrüßung viel dementsprechend aus. Denn das Personal hatte mit Kaori abgesprochen, dass erst einmal eine Willkommensfeier gegeben werden sollte. Und so wurde die Rothaarige von einem Konfettiregen und einem lautstarken „Willkommen daheim!“ nachdem der Butler von Shira begrüßt und die wichtigsten Dinge ausgetauscht wurden, ließ sich die Heilerin auf die Feier ein und genoss den Nachmittag und Abend mit ihren Angestellten.
Am nächsten Morgen wurde noch gemeinsam gefrühstückt und auf nachfragen des Personals gab sie bekannt, dass ihre Arbeit als Magierin rief. Sie also nach dem Frühstück zum Gildenhaus aufbrechen würde. Sie dennoch erreichbar blieb. Dies mal ließen sich Kaori und die anderen nicht davon abbringen Shira zu begleiten. Diese hatte auch nichts dagegen. Wer wusste schon, wie der nächste Auftrag ausfallen würde und ob die Slayerin vielleicht Hilfe benötigen würde. Bei besagtem Gebäude angekommen wurde gleich das Questboard angesteuert. Schnell die Zettel überflogen und schon wusste die Adlige, was sie als nächstes tun würde. Ein berühmter Fußballer bat um Hilfe. Schnell nahm sich die Heilerin den Zettel und ging dann zum Barkeeper um den Auftrag bestätigen zu lassen. Kaum dass dies geschehen war, begab sich die junge Frau auch schon samt Begleiter dorthin. Kaum dass die Magierin das Etablissement betreten hatte, fand diese auch schon einen niedergeschlagenen schwarzhaarigen Mann am Tresen vor. Schnurstracks wurde er angesteuert.
"Hallo, sind sie Tsubasa, der Besitzer dieser Bar?" sofort ruhte der Blick auf ihr. „Ja, wer möchte das wissen?“ seinen Kummer konnte man ihm anhören.
"Ich bin hier um ihren Auftrag anzunehmen." meinte die Rothaarige ohne ihren Namen zu nennen und zeigte dann besagten Zettel. Mit einem Nicken wurde dies von ihm bestätigt und dann noch einmal genau erklärt, wo eigentlich das Problem lag. Auch erklärte er ihr, dass der ermordete Mann sein bester Barkeeper war. Er wisse auch, dass dieser seinen Frieden gefunden habe, dennoch glaubte man ihm dies nicht. Zumal auch die Presse dieses Thema breit getreten hatte. Und warum sollte man ihm glauben Schenken, wenn man doch der Zeitung alles entnehmen konnte. Die Adlige verstand und versicherte ihm, dass sie das schon wieder hinbiegen würde. Doch ihr Gesprächspartner schüttelte nur den Kopf. „Ich möchte lediglich, dass die Einbrecher ihre Strafe bekommen und dann werde ich verkaufen.“ Erklärte Tsubasa. Da kam der Rothaarigen eine Idee.
"Keine Sorge, White Alice kümmert sich darum. Und wenn sie wollen, werde ich ihnen diese Bar abkaufen." ihr Lächeln war wie immer freundlich und zuvorkommend. Hoffnungsschöpfend. Als ihr Gegenüber ihren Namen hörte, wusste er, dass seiner Bitte vollends nachgekommen werden würde. Denn immerhin hatte er schon vieles von ihr Gehört. Nachdem dann alles für den Verkauf wichtige besprochen wurde, wurde der genaue Auftrag besprochen. Denn die Adlige plante eine Falle. So sollte der Schwarzhaarige noch ein letztes Mal eine Veranstaltung bekannt geben. Ein ausgelassener Abend, wo die alte Mannschaft ein letztes Mal zusammen kam. Wie von ihr gewünscht hatte sich die Rothaarige als Kellnerin ausgegeben. Bediente freundlich die Männer, welche auch wirklich ihren Spaß hatten. Doch anders als erwartet geschah den Abend über nichts. Auch gut. So konnte sich Shirayuki weitere Pläne zurecht legen, wie sie denn die Bar gestalten wollte. Beauftragte schon einmal einen Innenausstatter damit. Klärte mit dem Schwarzhaarigen ab, ob die Umbauten schon von statten gehen durften. Dieser gab seine Zustimmung. Nach zwei Wochen war dann alles beendet und der Laden konnte erneut seine Türen öffnen. Ihre Einweihung würde noch warten müssen, dennoch fanden sich schon einige Gäste ein, welche sich den neuen Style einmal anschauen wollten. Wieder mimte die Magierin die Kellnerin. Und dieses Mal sollte sogar etwas geschehen. Die Sechsköpfige Verbrecherbande stürmte die Bar und machte deutlich, dass sie nun das Kommando übernahmen. Einer wagte es sogar die Adlige als Geisel zu nehmen.
"Das hättest du lieber nicht tun sollen." meinte diese eisig, als er damit begonnen hatte ihre Kurven nach zufahren. Dies durfte nur einer und das war bestimmt nicht er. So ein schmieriger Kerl würde sie nicht einmal mit der Kneifzange anfassen. Selbst wenn es sich dabei um den letzten noch lebenden Mann auf diesem Planeten handeln würde. Augenblicklich hatte sie ihre Rüstung an und das Schwert in der Hand. Ohne das es ihr Angreifer überhaupt bemerken konnte, hatte er auch schon das Schwert im Magen. Sackte augenblicklich in sich zusammen und hielt sich die blutende Wunde. Geschockt und immer noch ohne überhaupt zu verstehen, was da gerade geschehen war, starrte ihr Angreifer seine geplante Gespielin an. Doch der eisige Blick, der einzig und alleine für ihn bestimmt war, ließ ihm einen kalten Schauer den Rücken hinab rinnen. Ungewollt und ohne dass er es hätte kontrollieren können schüttelte sich der schmierige Typ. Dies wiederum war nicht sehr förderlich für die Wunde, die nach wie vor stark blutete. Die anderen fünf sahen geschockt auf das Geschehen. Denn bisher hatte es keiner auch nur ansatzweise geschafft den Anführer zu berühren. Geschweige denn verletzt. Und nun lag er blutend am Boden und keiner konnte sagen, wie er diesen Angriff überstehen würde. „Steht da nicht so Dumm rum, tut endlich etwas!“ versuchte der Anführer seiner Aufgabe gerecht zu werden. Doch bei dem Geröchel konnte man kaum ein Wort richtig verstehen. Und dann brach die blanke Panik sowohl unter den Gästen, als auch unter der Verbrecherbande aus. Mit einem letzten einschätzenden Blick wandte sich Shirayuki von dem Boss ab und widmete sich seinen Gefolgsleuten. Sie brauchte nicht lange um zu sehen, dass ihr erstes Opfer seiner Verletzung erlegen würde. Und so zuckte sie nur mit den Schultern.
"Selber Schuld." murmelte sie mehr zu sich als zu ihrem Angreifer. Dann rief sie eher heiter in die Runde.
"Und wer ist der nächste?" in dem Moment wo die Bande schon das weite suchen wollte, ließ die Slayerin einen Windhauch aufziehen und verriegelte so die Tür. Einige der Gäste hatten es zwar geschafft sich in Sicherheit bringen zu können, doch nicht alle hatten soviel Glück. Die noch übrigen Gäste drängte die Adlige alle in eine Ecke und setzte dann ihre Tenryu Baria bei jedem einzelnen ein. Danach machte sich die Rothaarige einen Spaß daraus die übrigen fünf Gangmitglieder zusammen zu treiben. Teilweise wurde ihr dies sogar abgenommen, als sich zwei von ihnen beraten wollten, wie sie nun vorgehen sollten. Dies nutzte die Heilerin aus, um auch die anderen Drei dazu zu scheuchen.
"So dumme Verbrecher wie ihr sind mir bisher noch nie unter gekommen. Es ist ein Wunder, dass ihr überhaupt so weit gekommen seid. Aber wahrscheinlich hat euer toter Kamerad dahinten bisher das Denken übernommen." spottete die Rothaarige nun.
"Aber gut, ich werde euch keine Chance geben diesen Fehler noch einmal zu begehen." mit diesen Worten setzte die Executionerin ihr Jinsei no kama ein und das Geschrei begann. Wie üblich in einem solchen Fall war das darauffolgende Geschrei Musik in ihren Ohren. Und schon kamen die nächsten Worte von ihren Lippen.
"Legt euch nie mit White Alice an." Um noch eine Weile ihrer Tätigkeit als Heilerin nachgehen zu können, benutzte Shira auch hier wieder ihren Spitznamen, den man ihr einst gegeben hatte. Wieder einmal musste sie daran zurück denken, wie es eigentlich zu diesem Spitznamen gekommen war. Einen Moment gab sich die Rothaarige dieser Erinnerung hin. Innerlich schmunzelte sie dann, ehe sie sich selber wieder zur Vernunft reif. Immerhin war diese Aufgabe noch nicht gänzlich zu ihrer und wohl auch zu der des Auftraggebers erfüllt. Also wendete sie sich ihren Opfern zu. Da bisher der Boden schon versaut war, machte sich die Adlige darüber keine Gedanken. Denn es war immer noch der Alte Teppich, welcher sowieso ausgemistet werden sollte. Während in der einen Ecke die Gruppe von Menschen aus Panik zitterten, zitterten die fünf Verbrecher aus Angst um ihr Leben in einer anderen Ecke. Diese war soweit von den Besuchern entfernt, wie es der Raum zu ließ. Da die Rothaarige begann sich zu langweilen, machte sie vor Augen der Anwesenden kurzen Prozess. Dies sollte auch eine Leere sein. Verbrechen lohnen sich nicht und man sollte sich nie mit ihr anlegen. Wer es dennoch versuchte, der bekam zu spüren, dass es durchaus das letzte sein könnte, was man tat. Nachdem Shirayuki sich vergewissert hatte, dass auch keiner von der Bande mehr am leben war, wandte sie sich an die noch verbliebenen Gäste.
"Es tut mir sehr leid, dass ihr den Abend nicht so genießen konntet, wie ihr es gerne gewollt hättet. Wer nun gehen möchte, dem verübel ich es nicht. Wer trotz dessen, was hier gerade vorgefallen ist den Abend noch ausklinken lassen möchte, der darf es sich gerne noch bequem machen." sofort teilte sich die Gruppe in zwei Hälften auf. Die eine Verteilte sich im Raum, während die andere das Etablissement, trotz der bis eben noch vorhanden Panik, eher ruhig verließen. Shirayuki währenddessen brachte eine Leiche nach der anderen nach draußen. Suchte sich einen Platz, wo ein Feuer keinen Schaden anrichten konnte. Nachdem alle sechs Leichen auf einem Haufen lagen, zündete die Adlige diese an. Bei diesem Spektakel sahen ihr einige Passanten vorbei. Wieder andere hielten den einen oder anderen Gast an und ließen sich schildern, was vorgefallen war. Dies interessierte Shirayuki nicht weiter. Noch bevor alles angefangen hatte, hatte sie alle beteiligten darin unterwiesen, dass ihr richtiger Name nicht genannt werden durfte. Und die Gäste wusste von vornherein nur, dass White Alice vor Ort war. Und ihr Ruf eilte ihr voraus. Niemand wollte sich mit ihr Anlegen, soviel stand fest. Dass es solche Leute wie diese Bande dennoch versuchten, das konnte die Heilerin nicht nachvollziehen. Doch würde ihr jeder Verbrechen aus dem Weg gehen, so hätte Shira nicht sehr viel zu tun. Nachdem sie nun sicher war, dass keiner mit den Leichen irgendwas anstellen konnte, begab sich die Magierin wieder nach drinnen und suchte ihren Auftraggeber auf. Dieser war nun äußerst zufrieden. Hatte sogar anders als sonst ein Lächeln auf den Lippen. Dies lag wohl auch daran, dass er froh war, dass er diese Bar nun los war. Denn der Kaufvertrag war längst fertig. Musste nur noch unterschrieben werden. Und genau das tat die Rothaarige nun. Nachdem nun alles formelle geklärt war, kümmerte sie sich um die restlichen Gäste.
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