Toumas Yacht

Touma Mayuzumis privates Schiff, mit welchem er nach Fiore gereist ist. Es stellt auf höchst beeindruckende Weise den Besitzer dar, welcher es sich natürlich nicht nehmen lassen konnte, seinen Erfolg zu signalisieren.
Das Schiff ist groß genug um eine Mannschaft von fast zweihundert Personen zu beherbergen ohne in irgend einer Weise beengt zu wirken. Im Gegenteil, es gibt sogar noch einige im normalfall unbewohnte Gästezimmer, mehrere große Speisesäle, ein paar Hobbyräume und an sich alles, was man je benötigen könnte.
Zudem ist das Schiff selbst sehr stark an Touma angepasst. Es ist vollständig aus tiefschwarzem Ebenholz gefertigt, mit vielen goldenen und silbernen Verzierungen an allen möglichen Stellen des Schiffs. Jegliche Metalle sind auf hochglanz poliert und ein recht ansehlicher Teil des Schiffs ist mit Bannern behangen, welche entweder seinen Namen in silberner Schrift, oder sein Wappen darauf tragen. Selbst die Segel sind nicht normal gefärbt sondern in einem kräftigen violett gehalten. Zudem befinden sich sowohl auf, als auch unter Deck immer wieder ebenso violette Teppiche.
Toumas eigene, kleine Residenz befindet sich genau in der Mitte des Schiffs, direkt unter Deck, und ist eher eine kleine Wohnung als eine einzelne Kajüte, welche, wie ein Großteil des restlichen Schiffes auch, beinahe ausschließlich in kräftigem violett gehalten ist.
Trotz der doch eher düsteren Erscheinung wirkt das Schiff jedoch anhand heller, weiß leuchtender Lacryma-Lampen äußerst einladend und angenehm.

"Ich verstehe, ich würde Lilith gerne mal in Aktion sehen", sagte Marisa und nickte, als sie sich mit Touma auf dem Rückweg weiter unterhielt. Es dämmerte langsam und Hargeon Town erstrahlte in Myriaden von Lichtern, es ergab ein eindrucksvolleres Bild als das Meer selbst, welches man im Hintergrund glitzern sehen konnte, schließlich bewegten sie sich auf den Hafen zu. Die Lichter spiegelten sich auch in den Augen von Marisa wieder, als sie Touma anlächelte, was den Effekt ihres Lächelns nur verstärkte. "Lilith klingt durchaus nach einer unterhaltsamen und interessanten Persönlichkeit, ich würde sie irgendwann gerne einmal kennen lernen. Querköpfe an der Front brauchen aber scheinbar immer einen kühlen Kopf, der hinten steht und plant, genau für so etwas werden Menschen wie du und ich geboren, glaube ich", scherzte sie und fing an zu kichern.
Sie fühlte sich noch immer etwas unwohl wenn die Menschen sie in ihrer menschlichen Gestalt sahen, doch sie ließ sich davon nichts anmerken. Sie würde sich zwar wohler mit Fell fühlen, aber Toumas Jacke tat es auch, welche noch mit Restwärme von seinem warmen Körper erfüllt war. Dann nickte sie nur, zu seinen restlichen Worten, da sie dazu nichts weiter zu sagen hatte.

Als sie auf dem Schiff ankamen wurden sie wieder von den Bediensteten umzingelt, welche sich sofort um das Wohlergehen der beiden frierenden Magier kümmerten. Immer noch etwas, was für Marisa unglaublich ungewohnt ist, sie fand solch eine Aufmerksamkeit einfach nicht normal, welche auf ihr lastete. Doch schon bald war der Aufenthaltsraum von Touma und Marisa mit immenser Hitze gefüllt, sodass Marisas Wangen sich sogar leicht röteten. Heiße Nahrung stand bereit und ein lieblicher Duft breitete sich davon aus, sodass sogar Marisas Bauch anfing zu knurren. Sie versuchte sich mit einem gewissen Selbstbewusstsein an den Tisch zu setzen, als würde sie es für selbstverständlich empfinden. Doch ganz gelang es ihr nicht, ein wenig Unsicherheit sah man ihr immer noch an... doch sie bemühte sich. Sie goss sich kurzerhand etwas Kakao ein und trank daraus, um sich aufzuwärmen. Dann wandte sie sich an Touma, schluckte kurz als sie wieder einen Blick auf seinen Oberkörper erhaschte, da sein Hemd offen war und meinte: "Und was machen wir zwei Hübschen heute noch?", dies sagte sie so selbstverständlich, als ob sie nie wieder Zeit mit wem anderes verbringen würde.

Touma war durchaus Marisas Meinung, als diese sagte, dass Menschen wie sie und er vermutlich einfach regelrecht dazu geboren waren, hinter solchen Hitzköpfen wie Lilith zu stehen, und ihr ein wenig Vernunft zu vermitteln. Wenn er nicht planen würde, wären sie vermutlich schon nicht mehr die ursprüngliche Gruppe der schwarzen Mamba, sondern hätten einige Verluste zu beklagen. Er hoffte nur, dass sie in der Gilde mit Leuten zusammen arbeitete, die ein wenig ruhiger waren. Takuma hatte ja gelassen geschienen, aber ob er auch so war, wenn er in den Kampf zog, das war eine andere Frage.
Dennoch schwieg er an sich zu diesem Thema. Viel gab es dazu nicht zu sagen. Ein Nicken und ein bestätigendes Grummeln reichten voll und ganz aus, um alles nötige mitzuteilen.
Als sie dann später im warmen saßen und Marisa anfing, Kakao zu trinken, kam dann schließlich jedoch die große Frage. Was würden die beiden heute noch machen. Das war in der Tat etwas, worüber er schon ein wenig nachgedacht hatte.
"Nun, wirklich geplant habe ich nichts, ich würde spontan entscheiden. Solange du aber nicht unbedingt in Hargeon Towns äußerst aktives Nachtleben eintauchen möchtest, gibt es nicht allzu viel zu tun. Man könnte höchstens ein wenig reden oder du könntest ein wenig in meinen Büchern lesen. Und auch eine Besprechung von weiterer Planung für die nächsten Tage ist nichts, was viel Zeit kostet. Ich habe vor, dass wir ein paar Aufträge machen, die vollständig in der Öffentlichkeit sind, um dich nach dem ersten Schock heute weiter daran zu gewöhnen, bis es ins Blut übergeht. Mehr gibt es also auch zu diesem Thema nicht wirklich zu sagen. Wenn du sonst noch Vorschläge hast, bin ich ganz Ohr."
Nachdem das jetzt ja auch soweit klar war, gönnte auch er sich etwas warmes zu trinken, erst einmal auch den Kakao. Das Essen beachtete er jedoch vorerst noch nicht. Er hatte keinen so großen Hunger und würde wohl später nur etwas essen, um die Gemüter an Bord zufrieden zu stimmen, damit man ihm keine Vorträge hielt, dass er das brauchte und sich nicht erkälten durfte.

Nachdem sie von Touma eine Antwort bekommen hatte, setzte er sich zu ihr an den Tisch und trank auch etwas Kakao. Touma bot an, dass man das rege Nachtleben von Hargeon Town gemeinsam genießen könnte, aber dafür fühlte sich Marisa nicht mehr fit genug und außerdem auch noch nicht bereit dazu. Ein wenig reden und Bücher lesen war eine spontane Alternative, die er anbot, durchaus etwas was sie vorziehen würde. Sie dachte einen Augenblick darüber nach, ob sie noch Vorschläge hatte und ihr fiel tatsächlich etwas ein. Für die nächsten Tage hatte er wieder Aufträge geplant, wo auch Marisa sich etwas an die Öffentlichkeit gewöhnen konnte.
Sie zögerte etwas, bevor sie antwortete, da sie genau überlegt dazu antworten wollte. "Eine weitere Tour, um das Nachtleben von Hargeon zu sehen, brauche ich nicht, dazu bin ich auch nicht mehr fit genug... Reden und Bücher lesen klingt hingegen richtig bezaubernd in meinen Ohren", sie lächelte, um ihre gezielte Wortwahl zu unterstreichen, "dein Plan für die nächsten Tage klingt gut, es ist wohl ein gutes Training und wir erledigen dabei Aufträge für die Gilde." Dann machte sie eine theatralische Pause um folgendes Gesagtes wirken zu lassen: "Ich hätte tatsächlich noch einen Vorschlag für Abendgestaltung... es ist etwas verrückt nun...", sie atmete durch und plapperte dann los: "Du scheinst nahezu alles zu können und ich empfinde dich als sehr angenehme Gesellschaft... doch heute durfte ich etwas sehen, was du besonders gut kannst. Wie schaffst du es dich so grazil zum Takt zu bewegen und dabei auch noch zu singen?" Marisa war wirklich neugierig, solche Fähigkeiten hatte sie noch an keinem Menschen erlebt.

Wie erwartet. Der Tag war lang gewesen, er hätte sich wirklich gewundert, wenn Marisa jetzt noch hätte losgehen wollen. Und ebenfalls hatte er erwartet, dass sie seinen restlichen Vorschlägen doch zustimmen würde.
Und ein Thema hatte sie auch bereit, wie es schien. Sie meinte jedoch, es wäre etwas verrückt, was Touma jedoch in keiner Weise nachvollziehen konnte. Stattdessen lächelte er ihr ruhig und gelassen zu.
Zu aller erst kam ... nun, in gewisser Weise ein Lob, wenn auch nicht direkt ausgesprochen. Die Tatsache, dass sie ihn als angenehme Gesellschaft ansah, erfreute ihn jedoch, da es doch immerhin auf Gegenseitigkeit beruhte. Und dann kam sie darauf zu sprechen, dass sie sich wunderte, wie er sich so elegant bewegen konnte, selbst während er selbst am singen war. Durchaus eine berechtigte Frage. Eine Frage, die er gerne beantwortete.
"Das ist durchaus leicht zu erklären. Es benötigt im Grunde nur ein Wort: Übung."
Er zögerte kurz und lächelte geheimnisvoll, ehe er fortfuhr, um ein wenig mehr ins Detail zu gehen.
"Der menschliche Körper arbeitet durch die Nutzung von Muskeln, wie ja jeder weiß. Jede Bewegung benötigt unterschiedliche Muskeln, welche angespannt werden, ebenso wie das erzeugen von Geräuschen. Man benötigt für letzteres zwar nicht so viele Muskeln, da es größtenteils nur den Mund und Hals betrifft, sowie die Atmung, aber dennoch ist das wichtig zu wissen. Der Trick dabei ist, dass man demnach die Bewegungen nutzt, welche besagte Bereiche der Muskulatur nicht beeinträchtigt, damit man noch immer die nötige Luft bekommt, um die Töne zu treffen. Zusätzlich muss man genau wissen, wie man sich kraftsparend bewegen kann, um nicht außer Atem zu sein, wenn man die Luft für den Gesang benötigt. Im Endeffekt ist es also nur ein Zusammenspiel aus Übung bei den Bewegungen, eine gewisse Vorausplanung selbiger, und dazu dann noch passendes Timing und ein gewisses Geschick und Tempo, damit man nicht zu lang in einer Position verharrt und dadurch Probleme bekommt. Mit ein wenig Training könntest du das auch recht schnell, wenn auch nicht für so lange Zeiten, wie ich.", erläuterte er so also, bevor er in Schweigen verfiel und somit signalisierte, dass er fertig war. Jetzt war er aber mal gespannt, ob von Marisa noch etwas kam, was ihr "verrückt" von eben noch geltend machte.

Marisa fand es gut, dass Touma nichts dagegen sagte, dass er angenehme Gesellschaft war. Vermutlich war sie es auch für ihn... wenn sie es nur schaffte ihm zu 100% zu vertrauen, aber die letzte Überwindung fehlte noch und er kannte 90% von ihr, ihr altes Ego behielt sie bisher für sich.
Und er erklärte auch simpel, dass es lediglich Übung war, sich so zu bewegen und dabei zu singen. Er führte dies auch noch weiter aus und er machte den Eindruck, als würde er dies schon sein Leben lang tun. Touma machte eine ziemlich wissenschaftliche Bemerkung zu Muskeln und deren Funktion, doch Marisa folgte dem ganz einfach, beim Zuhören. Sie war ja jemand, der Wissen beim Wahrnehmen mit den fünf Sinnen einfach in sich aufsaugte und speicherte. Jedenfalls verstand Marisa dann auch, warum es bei Touma so leicht aussah, wenn er sang und tanzte gleichzeitig.
Am Ende nickte Marisa, da sie verstanden hatte, leiste hauchte sie vor sich hin: "Aber es sieht so perfekt bei dir aus, wie alles was du machst..." Ihr Blick war zu Boden gegangen, beziehungsweise zu ihrer Tasse Kakao. Jetzt hob sie den Blick wieder, lächelte sanft und sah Touma mit funkelnden Augen an. "Würdest du...", fing sie an mit roten Wangen zu sagen, "ich weiss nicht ob ich dich um das bitten darf, ich meine du hast heute auch schon eine Menge Anstrengung hinter dir, aber würdest du mir noch mal eine kleine Privatkostprobe von deinem Können geben?"

Touma schaute Marisa ein wenig verwundert an, als diese den Blick nach seiner Erklärung senkte und äußerst leise sagte, er sähe dabei so perfekt aus. Und die kleinen Worte, die auf diese folgten, weiterhin leise gesprochen, erwischten ihn dann auf falschem Fuß. Er wirkte also perfekt bei allem, was er tat ?
Er hatte so etwas häufig von irgendwelchen Mädchen gehört, die einfach nur mit ihm ins Bett wollten und ihm somit jede Schmeichelei entgegen schleuderten, die er sich nur wünschen konnte. Doch niemals hatte jemand von Marisas Charakter und Verstand so etwas auch nur ansatzweise gesagt. Er war gut in dem was er tat, ja ... aber dennoch fanden die Leute, die wirklich mit einem ausgeprägten Verstand gesegnet waren, meistens etwas, um ihn zu kritisieren, was sie dann auch liebend gerne taten.
Und sie fand also, dass er so perfekt bei allem war, was er tat, hm ?
Ein Gefühl der Wärme bereitete sich in ihm aus, als diese Worte erklangen. Anders konnte er es wirklich nicht beschreiben.
Er schaute sie mit einem unendlich sanften, friedfertigen Lächeln an, als sie den Kopf wieder hob, ihre Augen funkelnd, die Wangen gerötet. Sie fragte, ob er ihr noch einmal eine private Kostprobe seiner Fähigkeiten bieten konnte. Sein Lächeln wurde ein wenig weiter.
"Ich wüsste nicht, wie ich dir je so einen simplen Wunsch ausschlagen könnte.", sagte er ruhig, bevor er sich schon elegant aufrichtete. Er machte ein paar Schritte in den Raum hinein, wo er mehr Platz hatte, bevor er sich räusperte und tief Luft holte. Dann fing er gleichzeitig an zu singen, während er erst einmal ruhige und nach ein paar Augenblicken immer ausschweifendere Bewegungen durchführte. Selbst eine lockere Pirouette drehte er zwischendurch. Doch selbst er musste zugeben, dass die Hitze hier es ihm nicht leichter machte, da half auch das größtenteils geöffnete Hemd nichts.
"On a mountain he sits, not of gold, but of sin. Through the blood, he can learn, see the life, that it turn'. From council of one he'll decide when he's done with the innocent ... on his face is a map of the world ... a map of the world ... on his face is a map of the world ... a map of the world ..."
Und dann kamen schließlich noch die schwersten Bewegungen dazu, sogar leichte Sprünge waren dabei, während er jedoch mit deutlich mehr Kraft sang.
"From ye~sterday it's co~ming ! From ye~sterday, the fe~ar ... From ye~sterday, it ca~lls him ! But he doesn't want to read the message ..."
Und mit diesem Wort ließ er den Gesang dann verklingen. Doch er stoppte nicht direkt, sondern machte eine halbe Drehung und hielt auf einmal Marisa eine Hand hin.
"Wenn du dich fit genug fühlst, dürfte ich um ein kleines Tänzchen bitten. Ich führe auch. Denn das hast du noch nicht gesehen ... ich kann auch, während ich einen Tanzpartner habe, noch alle Töne treffen."
Und nun wartete er, sehr gespannt, ob Marisa sich dafür in der Lage fühlte. Denn er wusste, dass der heutige Tag sogar ihn ausgelaugt hatte. Und er konnte eigentlich sehr lange ohne Erschöpfung unterwegs sein, das war für ihn bei seinen Beschäftigungen ja regelrecht Pflicht.

Marisa badete in dem Glanz von Toumas Lächeln, als sie den Kopf wieder erhob. Sie protestierte kurz: "Du hattest heute schon genug Anstrengung für Stimme und Körper...", jedoch wurde ihr Protest schnell leise, als Touma sich mit breitem Lächeln erhob und meinte, dass ihr Wunsch simpel war. Er trat in den Raum hinein und fing an sich zu bewegen, erst langsam dann immer ausschweifender. Sein Hemd war immer noch geöffnet, das fiel Marisa auf. Er sang ein sehr emotionales Lied und seine Bewegungen wurden immer intensiver. Marisa sah ihm wie gebannt zu und lauschte dem Text sehr genau, sodass sie alles mit bekam was er sang. Ob er bei seinen Texten an etwas bestimmtes dachte? Bei Gelegenheit musste Marisa ihn mal danach fragen...
Doch dann ließ Touma Gesang und Bewegung ausklingen, als er ihr plötzlich eine Hand entgegen hielt. Marisa zögerte kurz, stand dann aber auf und ging auf Touma zu, um die Hand zu ergreifen. Sie lächelte ihn an. "Natürlich darfst du mich zu diesem Tänzchen verführen, so fit bin ich noch genügend, um mich führen zu lassen, dann zeig mir mal das Talent, was ich noch nicht von dir kenne und beweise mir auch, dass du auch darin makellos erscheinst", meinte Marisa und kicherte leise, auf Grund ihrer Wortwahl.
Sie genoss die Zeit mit Touma, jede Sekunde und sie fühlte sich in keiner Gegenwart so wohl wie in seiner. So hatte sie auch nichts dagegen in seinen Armen zu tanzen und von ihm geführt zu werden. So haderte sie aber auch jede Sekunde mit sich selbst, da sie ihm noch immer etwas über sich verschwieg... ob sie alles über ihn wusste? Das wäre ihr eigentlich egal.... sie wollte ihm voll vertrauen.

Toumas lächeln wurde breiter, als Marisa sich schließlich davon überzeugen ließ, zu ihm zu kommen. Ihre Wortwahl mischte hierbei dem sanften Lächeln auch noch eine kleine Prise belustigung hinzu.
Und dann war sie bei ihm, wo er dann auch darauf achtete, dass sie richtig stand, während er ihre Hände nahm. Eine davon behielt er in seiner eigenen, während er die andere auf seiner Schulter ablegte. Seine freie Hand fand dann den Weg zu ihrer Hüfte, während er sich erneut leise räusperte.
"Und ich denke ... ja, wenn nicht jetzt, wann dann ? Ein kleines Lied, welches ich ganz alleine für deine Ohren geschrieben habe ... Ich denke du wirst am Ende verstehen."
Dann fing er an sich zu bewegen und zog Marisa sanft mit sich mit, wobei er ihre Bewegungen wie er gesagt hatte führte. Zuerst fingen sie mit recht simplen, langsamen Bewegungen an.
"You're all alone, you're all alone ... no shoulder wants you to lean on. You thought this world, was to cold ... and you've made up, a whole new world."
Er ließ sie eine kleine Pirouette drehen, bevor er sie wieder zu sich heran zog, dieses mal mit dem Rücken zu sich, ehe er sich dann, weiterhin ohne Probleme singend, um sie herum drehte und dann wieder vor ihr stand. Sie hatten lediglich die Seiten getauscht, jedoch auf eine kompliziertere Art, als es unbedingt sein musste. Doch er musste sie ja beeindrucken, er wollte ja nicht, dass ihre Ansichten von ihm zersplitterten.
"Don't cry, don't cry, little bird. Though you are scared and you're hurt. You're gonna wake up, it's only a dream. But why~ do dreams, make people scream ?"
Dann beschleunigte er endlich seine Schritte ein wenig und machte ein paar noch deutlich schwierigere Bewegungen, während er Marisa weiter sanft führte und ihr vorgab, wie sie sich zu bewegen hatte. Ein wenig Tanzunterricht gab er hier also auch noch zusätzlich. Doch ihm persönlich war die Botschaft hinter seinem Lied doch deutlich wichtiger.
"You're not alone ... you're not alone ... you're not alone, you're not alo~ne ..."
Und dann, trotz der recht anstrengenden Bewegungen in dieser Hitze, wurde er noch ein Stück lauter und seine Stimme gewann an Kraft und zog die Töne in die Länge, was ihn eigentlich noch mehr Atem kosten müsste, doch er sang ungerührt weiter, als ob das alles wirklich keinerlei Problem für ihn war.
"You're not alo~ne~. You're no~t alo~ne !"
Und dann zog er sie plötzlich an sich heran und tätigte mehrere, gemeinsame Drehungen mit ihr, welche an Tempo gewannen und schließlich damit aufhörten, dass er sie mit einer Hand losließ und sie daraufhin mit ausgestreckten Armen voreinander standen.
Zum Abschluss zog er sie dann noch einmal zu sich, wobei er die eine Hand nun in ihren Rücken legte, während mit der anderen Hand noch immer ihre hielt. Und dann sang er die letzten Worte des Lieds leise vor sich hin.
"What if it's all in one kiss, that turns all seeds into trees, the strongest winds into a breeze ? Enter all doors without keys ... What if it's all in one kiss ? You're not alo~ne ... you are not alone ..."
Und dann stand er nur noch schweigend da, sie noch immer nah an sich gehalten, ein klein wenig schwerer atmend und blickte ihr direkt in die Augen.
Und nun, wo sie so nah bei ihm war, würde sie auch spüren können, dass sein Herz schneller schlug, als gewöhnlich ...

Sanft nahm sich Touma ihrer an, um sie zum Tanz zu führen. Sie nickte und er erklärte ihr, dass er dieses Lied für sie erdacht hatte. Wann erfand er bitte nebenher noch Lieder? "Widmest du deine Lieder grundsätzlich einer Person, oder woher nimmst du Zeit und Ideen, deine Lieder zu schreiben?", fragte Marisa neugierig und bald schon begann der Tanz und der Gesang.
Anfangs erst wieder recht ruhig, mit der Zeit intensiver. Wieder lauschte Marisa dem Text aufmerksam und er berührte sie sehr. Er ging direkt durch ihr Herz und durch ihren Bauch, nahm sie mit in eine andere Welt... Marisa vergass alles um sich herum, für sie existierte nur noch Touma vor ihr, der sie mit sich führte, in einem Tanz der Gefühle und einem Gesang der Emotionen. Sie ließ sich mit jeder Faser ihres Körpers auf seine Bewegungen ein, bewegte sich mit ihm, als würde sie auf Wolken gehen und hatte verträumt die Augen halb geschlossen. Sie war regelrecht beeindruckt von der Leichtigkeit, wie er sie mit sich führte und dabei perfekt jeden Ton mit seiner wunderbaren Stimme traf.
Marisa verstand auch den Text... Sie war früher immer viel alleine gewesen... sie musste aber Lächeln als Touma den kleinen Vogel besang, denn als kleine Eule hatte er sie auf der gemeinsamen Quest das erste mal gesehen. Und dann besang er, dass sie nun nicht mehr alleine war... es nahm sie richtig mit und sie schluckte schwer, beim Text von Touma, er traf genau ihre Gefühle. Sie ließ sich mit nehmen von dem Gesang und spürte, wie Tränen über ihr Gesicht rannen, doch sie wehrte sich nicht einmal dagegen. Touma beendete das Lied, indem er sie fest hielt und über einen Kuss sang. Sie war ihm so nahe, so nahe das sie deutlich seinen schweren Atem und seinen starken Herzschlag spürte. Marisas Augen waren nun wieder ganz offen, sie sah ihn an, während noch immer ihre Tränen liefen, direkt in die Augen. Sie sagte nichts, aber auch ihr Herz schlug wie wild, so bedurfte es keinerlei Worte. Sie erhob sich ein Stück durch ihre Füße, vom Boden und ihre Arme zogen Touma etwas zu sich herunter, sodass sie nun wieder vollständig die Augen schloss und sie ihm einen sanften Kuss auf die Lippen geben konnte. Nein, diese Situation bedurfte wirklich keinerlei Worte... Ihre Lippen wurden eins, ihr Atem vermischte sich und sie spürte die sanften Lippen des Mannes auf ihren.

Auf Marisas Frage hin, ob er eigentlich alle seine Lieder irgend einer Person widmete, schüttelte er nur leicht den Kopf und sagte leise: "Nur selten und auch nur den ganz Besonderen."
Und in der Tat, war es so. Viele seiner Lieder beinhalteten emotionale Themen, aber ein großer Teil war nicht allzu sehr auf spezielle Personen zugeschnitten. Es gab noch recht viele, die über ihn oder seine Band spielten, um ihre inneren Gefühle auszudrücken. Doch nur die aller wenigsten waren wirklich einer Person gewidmet, geschweige denn so sehr auf jemanden zugeschnitten, wie dieses.
Und es war auch genau so, wie Touma es vermutet hatte. Es war nicht schwer zu sehen, wie sehr seine Worte Marisa berührten. Es war nicht schwer die Emotionen zu spüren, die in ihr tobten. Vor allem nicht, als sie dann den Tränen freien lauf ließ.
Und als ihr Tanz sein Ende gefunden hatte und Toumas Gesang verstummte, geschah das, was er sich tief im Inneren bereits seit einer Weile erhoffte, was er jedoch irgendwie immer versucht hatte, zu verdrängen. Marisa zog ihn ein winziges Stück zu sich und legte ihre Lippen auf seine. Er ließ es einfach geschehen und erwiderte den sanften, emotionalen Kuss.
Augenblicklich schaltete sein Verstand sich größtenteils aus und er genoss einfach nur das Gefühl, was sich hier bot. Es war, als wäre er im Paradies. Ein Gefühl, wie er es sich nie hätte erträumen lassen, nicht im geringsten. Dies ging weit über jede Zuneigung hinaus, das war ihm klar, auch wenn er nicht erwartet hätte, dass je der Tag kommen würde, an welchem er sich so etwas eingestehen würde. Er hatte fest damit gerechnet, dass er immer der leicht distanzierte Aufreißer bleiben würde, der nur Herzen brach und niemals sein eigenes verschenkte. Doch es schien so, als hätte er falsch gelegen.
In diesem Augenblick war er zum ersten mal wirklich glücklich darüber, dass er diese mühsame, an sich eher unnötige Aufgabe bekommen hatte, nach Fiore zu reisen. Hätte die Krone ihn nicht hergesandt, hätte er Marisa nie getroffen.
Einen winzigen Augenblick lang zogen die Gesichter all jener vorbei, die dafür gesorgt hatten, dass er nun heute hier war. Und dann, alles andere überschattend, sah er Marisa vor sich. Ein Anblick, den er nicht mehr missen wollte.
Das einzige, was diesen Augenblick der absoluten Perfektion störte, war ein einziger, tief in seinem Herzen sitzender Gedanke: hatte er sie überhaupt verdient ? Er war ein skrupelloser Killer, drehte sich gern alles zurecht und teilweise war er sogar ein Feind von Marisas Heimat, war doch permanente Spionage in Fiore für die Agenten Bellums regelrecht Tagesordnung.
Und er wusste, dass er seine Gewohnheiten niemals vollständig für sie unterdrücken konnte, dafür waren sie schon viel zu sehr ins Blut übergegangen.
Eigentlich, da war er sich sicher, hatte ein Mensch von ihrer Persönlichkeit und mit einem Leben wie sie, jemanden verdient, welcher sie auf Händen trug und alles für sie tat, egal was es für ihn selbst bedeutete. Und das war etwas, was er ihr nicht bieten konnte. Und doch ...
Langsam löste er irgendwann den Kuss, legte kurz seine Stirn an ihre, und öffnete dann die Augen, bevor er sich noch ein kleines Stück weiter entfernte.
"Hätte man mir vor einem Monat oder dergleichen gesagt, dass ich mich bald verlieben würde, hätte ich über diesen Witz gelacht ... nun, am Ende hätte ich wohl nicht zuletzt gelacht.", gab er mit liebevoller Stimme von sich, in welche er geringe mengen belustigung und ungläubigkeit beimischte. Und es stimmte, so unglaublich es auch war, Touma Mayuzumi, der absolut unverbesserliche Weltstar, hatte nun endlich eine Person gefunden, die er von ganzem Herzen liebte.

Marisa war ein wenig rot geworden, als Touma gemeint hatte, dass er nur den ganz Besonderen Leuten ein Lied widmete, woher seine Ideen für seine Lieder kamen, wusste sie aber immer noch nicht.
Dann erwiderte Touma ihren Kuss und sie ließ sich einfach treiben, es war einfach zu schön um irgendwas dagegen zu machen. Ihr Inneres verstummte und sie ließ nun ihr Handeln für sich sprechen, statt Worte oder Gedanken, was sehr ungewöhnlich für sie war. Sie zog Touma noch ein Stück näher zu sich hin, schloß ihn fest in die Arme und intensivierte den Kuss ein wenig. Sie wollte eindeutig nicht, dass dieser Moment wo Herzen sprachen und Münder schwiegen irgendwann endete.
Doch irgendwann war es soweit und Touma löste sich von ihren Lippen. Er legte kurz seine Stirn an ihre, öffnete dann die Augen und bewegte sich ein Stück von ihr weg. Auch Marisas Augen waren nun wieder ab und knallrot war sie auch im Gesicht, als sie ihn ansah. Sie lauschte seinen sanften Worten und ging mit ihren darauf ein: "Ich liebe dich auch Touma...", eigentlich wollte sie nicht mehr sagen, denn sie fühlte sich so wohl in ihrer aktuellen Lage, sie wollte es mit Worten nicht zerstören, denn Worte holten sie nur wieder in die Realität zurück, in welcher sie nicht ganz ehrlich zu Touma war. Ihr Herz zog sich ein wenig zusammen, sollte sie ehrlich zu ihm sein? Sie hatte noch nie jemand von dieser Sache erzählt... Doch ein andere Gedanke war plötzlich da, so plötzlich das sie darüber kichern musste. "Hoffentlich zerfetzen mich deine heftigeren Fangirls nicht, wenn ich dich in Zukunft für mich beanspruche", meinte sie und lächelte. "Würdest du jetzt sagen, dass wir eine Beziehung führen? Über unsere Gefühle sind wir uns denke ich einig... wenn ja, muss ich dir dringend noch etwas sagen vorher...", meinte Marisa und war dabei wieder etwas ernster, denn sie hatte den Entschluss gefasst.

Als Marisa sagte, sie würde ihn auch lieben, setzte für den Assassinen in der Tat ein Augenblick sein Herzschlag aus, während er sie liebevoll, jedoch ein wenig überrascht anschaute. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich ebenso leicht dazu hinreißen ließ, sich diese Gefühle einzugestehen, wie er. Andererseits war es vielleicht doch ganz logisch und sein Gehirn arbeitete nur gerade nicht ganz korrekt, weil er einfach von Emotionen überwältigt war ? Das war sehr gut möglich.
Nach ihrem wundervollen Kichern, gab sie dann ein paar scherzhafte Bedenken, welche Touma augenblicklich noch zerstreute.
"Wenn sie das auch nur versuchen sollten, lernen sie mal eine andere Seite von mir kennen.", gab er von sich, ehe sie dann auch schon fragte, ob er nun sagen würde, dass sie eine Beziehung führten. Denn in dem Fall habe sie ihm noch etwas zu sagen. Da war er ja gespannt, doch erst einmal kam seine Antwort.
"Das, meine Liebe, liegt alleine an dir. Ich werde einige Angewohnheiten nicht so schnell ablegen können, wenn du verstehst. Selbst wenn ich mein bestes gebe, könnte es eine ganze Weile dauern, bis ich mich wirklich in ein paar Punkten, die eher schädlich für eine Beziehung sind, geändert habe, eine Änderung von einem Moment auf den nächsten ist einem Menschen nunmal nicht möglich. Wenn du damit leben kannst, würde mich nichts glücklicher machen. Wenn nicht, dann werden wir wohl warten müssen, bis ich gelernt habe, eben diese Angewohnheiten zu unterdrücken. Ich verspreche dir jedoch in jedem Fall, dass ich nicht eher ruhen werde, bevor ich das schaffe ... und damit eigentlich erst einer so wundervollen Person wie dir würdig bin.", erläuterte er nun. Und in der Tat, er würde aktuell noch auf keinen Fall in ein ruhiges Leben verfallen können. Er war bereits seit Jahren so tief in all seinen Gewohnheiten und diesem aufregenden Leben, welches nur aus Pflicht und Spaß bestand, versunken, dass er nicht von einer Sekunde auf die nächste all das unterdrücken konnte.
Nun verfiel er jedoch in schweigen und wartete ab, wie Marisa sich entscheiden würde. Und gegebenfalls auch auf jenes, was sie ihm noch so dringend sagen wollte.

Marisa musste zugeben, sie hätte es sich selbst nicht vorstellen können, so schnell und eindeutig Touma ihre Liebe zu gestehen, doch es war einfach vor Emotionen aus ihrem Herzen gesprudelt. Und sie wusste, als sie die Worte aussprach, dass sie richtig gewesen waren, auch wenn sie überraschen kamen. Deswegen konnte sie Toumas überraschtes Gesicht auch verstehen. Sie nickte lächelnd, als Touma ihre Bedenken zerstreute.
"Ich denke wenn man es mit einer Beziehung nicht versucht, so kann man auch nicht testen ob es überhaupt klappt. Deine Gewohnheiten gehen dabei für mich klar, solange du mir nicht permanent unter die Nase reibst, mit wem du deine nächtlichen Abenteuer erlebt hast", stellte Marisa klar, "niemand kann seine Gewohnheiten so schnell ablegen, auch ich nicht... und genau das ist das Thema worauf ich hinaus will. Es gibt ein Geheimnis über mich, was bisher niemand kennt, außer mir natürlich...", sie seufzte und atmete tief durch, "und dieses Geheimnis mag ich dir nun anvertrauen, als Zeichen meiner unendlichen Wertschätzung und meinem Vertrauen zu dir. Du wirst die einzige Person sein, die über mein altes Ego Bescheid weiß und ich denke, dir kann ich es anvertrauen...", sie biss sich auf die Lippe und man konnte ihr ansehen, dass ihr es schwer fiel weiter zu sprechen. "Sagt dir der Name 'Benefactor' etwas? Der Informationshändler, dessen Machenschaften schon beinahe kriminell sind. Man sagt sein Informationsnetzwerk sei makellos... nun hinter dem Namen steckt niemand anderes, als ich...", meinte Marisa mit ernster und aufrichtiger Stimme, dabei sah sie Touma an, damit er ihr ansehen konnte, wie ernst sie es meinte. So würde er sie nun in allen Punkten zu 100% kennen lernen.

Touma war überrascht, sehr sogar und eindeutig positiv, als Marisa nun doch zustimmte. Er hatte es nicht erwartet, dass sie seine Angewohnheiten einfach so und dermaßen bereitwillig hinnehmen konnte und würde. Doch hier stand sie und sagte ihm, solange er nicht all seine Abenteuer permanent erwähnte, würde sie damit klar kommen.
Nun, er würde ihr nichts erzählen, was sie nicht wissen wollte, so viel stand fest. Aber natürlich hätte er auch nichts dagegen gehabt, wenn sie alle Geschichten hätte hören wollen ... wobei er sie natürlich viel lieber noch bei jeder dabei haben würde, keine Frage ... ob sie das wohl mitmachte ?
Aber diesen Gedanken drängte er schnell wieder in den Hinterkopf. Nun war wirklich nicht die Zeit für so etwas. Der Moment war viel zu schön um ihn mit derartigen Gedanken zu ruinieren, auch wenn Marisa scheinbar noch ein sehr ernstes Thema hatte. Und als sie dieses dann aussprach, pfiff er beeindruckt.
"Ich hatte mir schon gedacht, dass du mit deiner Archive Magic nicht nur für dich selbst Daten speicherst, da du sicherlich Intelligent genug bist, um dir das meiste davon ohnehin ohne Probleme zu merken ... aber das ist durchaus eine kleine Überraschung. Doch in einem Punkt, muss ich doch einen Einwand vorbringen: es ist nicht nur beinahe Kriminell, was du treibst, wenn auch nur ein paar der Geschichten stimmen, die ich kenne."
Nach diesen Worten blickte er sie abschätzend an. Sein Blick wirkte ein wenig seltsam ... als würde ihm diese Information absolut nicht zusagen und dennoch enorm interessieren.
"Doch im Endeffekt habe ich betreffend dieser Information nur eine Sache zu dir zu sagen.", kündigte er an. Dann gab er ihr einen erneuten, kurzen, sanften Kuss, bevor er mit gefühlvoller und besorgter Stimme fortfuhr.
"Pass auf dich auf, es gibt viele Leute die unschöne Dinge mit dir tun würden, wenn sie das herausfinden. Und es gibt keine Geheimnisse, die wirklich sicher sind, selbst wenn man nie jemandem davon erzählt."

Marisa wirkte etwas verunsichert, auf Grund von der Reaktion von Touma. Er wirkte etwas besorgt und vielleicht sogar schockiert? Jedenfalls war er überrascht. "Nun man muss sich irgendwas ausdenken, wenn man alleine gegen eine mächtige Sekte steht, um zu überleben. Paranoia und den Typen immer ein Schritt voraus zu sein, dank meines Informationsnetzwerkes, hat immer geholfen. Mehr als meine Intelligenz hatte ich ja auch kaum, um mich denen zu widersetzen. Also was hätte ich sonst tun sollen?", fragte Marisa mehr sich selbst, mehr die Umgebung, als Touma direkt. "Ein paar der Geschichten stimme, ich bin mir bewusst, dass es sehr dünnes Eis auf dem ich wandle. Aber ein paar Dinge sind auch nur Gerüchte, Menschen erfinden gerne welche, selbst wenn sie es besser wissen."
Sie erwiderte seinen Kuss, hörte seine Worte und meinte: "Seit ich Halt in der Gilde gefunden habe, fühle ich mich wohler, sicherer... ich muss selten auf mein alter Ego zurück greifen, um zu überleben. Jetzt wo ich dich habe könnte es noch besser werden, da du mir ein neues Aussehen gegönnt hast und eine neue Persönlichkeit... daran arbeiten wir ja noch", sprach Marisa nun Touma Mut zu. Sie schmiegte sich an ihn, so als würde sie sich nie wieder von ihm lösen wollen, genoss die Nähe und wollte am liebsten nie wieder aus dieser romantischen Situation raus.

In der Tat hatte Marisa recht, so ungern er es auch eingestand. Sie war wirklich gezwungen gewesen, sich auf die Weise zu schützen, die am ehesten Erfolg versprach. Und in ihrem Fall war das nunmal Schutz durch ihren Verstand gewesen. Sie war für die Sekte nur Beute gewesen, doch sie hatte einen Grundbaustein seiner Philosophie des Lebens bestätigt: man sollte sich niemals mit etwas anlegen, was schlauer war, als man selbst. Selbst wenn die Beute in der Unterzahl war, möglicherweise auch schwächer, vielleicht sogar beides ... wenn sie klug genug war, dann würde besagte Beute jedes Defizit ausgleichen. Und genau das hatte Marisa geschafft. Sie hatte die Spielregeln so verändert, dass sie mit ihnen leben konnte.
Touma würde ihr wohl nie wirklich klar machen können, wie sehr er sie für so etwas respektierte, selbst wenn er nur die Spitze des Eisbergs kannte, kein einziges, wirkliches Detail des Lebens, welches sie wirklich geführt haben musste.
Als sie sich, nachdem sie fertig gesprochen hatte, wieder nur noch näher an ihn schmiegte, strich er ihr mit einer Hand sanft durch die Haare.
"Wir arbeiten nicht nur daran ... wir schaffen es auch. Ich werde alles geben, um dir endlich ein Leben zu ermöglichen, wie du es verdienst. Egal was ich dafür tun muss."
Und diese Worte meinte er auch so. Er würde nicht eher ruhen, bis Marisa endlich in der Lage war, ihr Leben in vollsten Zügen zu genießen. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er hierfür Dinge tun musste, welche ihm eine äußerst unangenehme menge an Ärger einbringen könnten, doch das war ihm egal. Er würde auch jedes einzelne Mitglied dieser Sekte auf sich alleine gestellt niederstrecken, wenn er musste. Und fest stand, er würde diesen Haufen von Fanatikern aus der Geschichte dieser Welt tilgen. Er würde absolut nichts von ihnen übrig lassen. Und in der Tat hatte er auch bereits die ersten, zusätzlichen Informationen zu ihnen bekommen. Seine Beauftragten waren mehr als nur fähig. Früher oder später würde der Vergeltungsschlag kommen.
Doch all das, so sehr er auch darüber nachdachte, war in diesem Moment nur Nebensache. Das, was im Moment wirklich seine Aufmerksamkeit wert war, war das wundervolle Mädchen in seinen Armen, welchem er gerade pausenlos über die Haare streichelte.
Er konnte immernoch nicht glauben, was hier eben wirklich geschehen war.

Marisa spürte, wie Touma mit der Hand durch ihr Haar fuhr. Es fühlte sich sanft an und sie fand es unglaublich schön. Marisa hob ihr Gesicht, als Touma weiter sprach, sie strich ihn über die Wange. "Wenn du das so sagst, werde ich deinen Worten Glauben schenken. selten hat man mir etwas schöneres gesagt... nur du zuvor hast etwas Schöneres gesagt, nämlich das du mich liebst", sagte Marisa lieblich und lächelte Touma an. Sie befand sich gerade im Paradies, so fühlte sie sich jedenfalls und sie wurde rot, als sie sich Toumas Gesicht widmete. Es war so schön hier zu stehen, in seinen Armen und sie wollte für immer fest gehalten werden.
Doch für immer ging es leider nicht, zaghaft löste Marisa sich von Touma, gab ihm erneut einen kurzen Kuss auf den Mund und lächelte ihn weiterhin an, als sie einen Schritt nach hinten tat. "Nun der Abend verlief anders als geplant, aber es muss ja nicht immer nach Plänen gehen", meinte sie nun scherzhaft, "aber wir können sicherlich noch einiges machen, wie geplant, solange wir es gemeinsam machen, bin ich glücklich", erklärte Marisa nun Touma. Doch sie merkte auch, dass sie immer noch etwas Hunger hatte und setzte sich nun an den Tisch zurück, wo sie ihre Mahlzeit erst mal aufaß. Sie wollte noch eine Menge mit Touma erleben, am liebsten nie wieder von seiner Seite weichen.

Auf Marisas Worte hin, dass man ihr selten etwas schöneres gesagt hatte ... und er selbst in der Tat der einzige war, der bisher etwas noch schöneres sagte, lächelte er ihr liebevoll zu. Nun ... das beruhte wohl auf Gegenseitig. Die schönsten Worte, die er je vernommen hatte, stammten auch von Marisa.
Irgendwo, tief in seinem Inneren, regte sich der Gedanke, was wohl Mara und Lilith davon halten würden, dass er jetzt doch wahrhaftig in einer Beziehung war ... irgendwie hatte er das Gefühl, dass Lilith ihn ein wenig auslachen würde ... Aber im Endeffekt vermutete er doch, dass sich beide für ihn freuen würden.
Dann löste sich Marisa jedoch irgendwann und sagte ein paar Worte, die Touma doch dazu brachten, amüsiert zu grinsen.
"'Anders als geplant' ist hart untertrieben.", gab er belustigt von sich, ehe Marisa bereits fortfuhr und sagte, sie könnten sicherlich noch einiges machen, wie sie es geplant haben. Sie wäre jedoch glücklich, solange sie irgend etwas zusammen machten.
"Wir machen von mir aus von nun an alles zusammen, was du möchtest.", gab er sanft von sich, ehe er ihr folgte und sich ebenfalls an den Tisch setzte. Er wartete jedoch einfach nur ab und trank etwas, während sie noch weiter aß.
"Nun ... irgendwie haben wir ja das letzte Thema sogar geklärt bekommen. Du weißt wie ich das mit dem Singen während meinen Bewegungen hinkriege. Gäbe es sonst noch etwas, worauf du neugierig bist ?"

Marisa hatte sich an den Tisch gesetzt und Touma folgte ihr kurz danach. Er stimmte ihr zu, dass es anders als geplant zugelaufen war und er meinte, man könne alles zusammen machen von nun an, was auch immer sie wollte... so erklang es sanft aus seinem Mund und er trank etwas, während Marisa weiter aß.
Touma fragte sie dann ziemlich unvermittelt ob sie noch eine weitere Frage hatte, da ja ihre eigentliche Frage nun geklärt war. Das hatte sie irgendwie vollkommen verdrängt, aber diese liebliche Situation war ja aus ihrer Frage entstanden... Marisa dachte einen Moment nach, ihre Gedanken gingen die verschiedensten Fragen durch, aber kaum war etwas interessantes dabei...
Dann stieß sie auf einen Gedanken, wo sie sich erst einmal verschluckte und hustete. Ihr kam sogar ein wenig Suppe aus der Nase, da sie sich so verschluckt hatte. Ihr Kopf war hoch rot, als sie sich das Gesicht abwischte und erst einmal nach Luft schnappte: "Entschuldige, meine Gedanken wurden gerade... nun...", Marisa wurde noch etwas röter, als sie sich schämte. "Ich habe mich nur gefragt, wie oft du naja... was mit Frauen und so. Ich meine, gänzlich ohne Ahnung bin ich nicht, aber als deine Freundin sollte ich vielleicht wissen, auf was ich mich gefasst machen sollte... so rein aus Neugierde", merkte Marisa etwas stammelnd an.

Die Reaktion, die kurz nach seiner Frage kam, war doch etwas, was Touma nicht erwartet hatte. Sie verschluckte sich, fing an zu husten und wurde nahm währenddessen einen beeindruckenden Ton von rot an. Touma saß da, wartete ab, groß helfen konnte er ja sowieso nicht, und schaute sie nur interessiert an.
Als sie sich dann wieder in einen akzeptablen Zustand gebracht hatte, wobei die Röte noch verweilte, fing sie an zu sprechen ... und dabei wurde das rot, wenn das überhaupt ging, noch intensiver.
Die Frage war jedoch etwas, auf das er durchaus leicht eine Antwort geben konnte, auch wenn eben diese wohl nur für eine noch stärkere Reaktion von Marisa sorgen dürfte. Dennoch, sie wollte es wissen. Und wer war er, dass er seiner eigenen Freundin diese Information verwehrte.
Im Gegensatz zu ihr blieb er bei dem Thema jedoch dermaßen sachlich, dass sofort auffiel, dass es für ihn nichts besonderes war.
"Wenn ich es grob überschlagen würde, dann denke ich, dass im Schnitt drei mal pro Woche recht zutreffend sein könnte, je nachdem auch mal garnicht, dafür in einer anderen Woche deutlich mehr. Und das seit ich sechzehn bin, also sechs Jahre lang. Demnach insgesamt mehr, als um es nach zu zählen. Und hierbei zähle ich sämtliche meiner kleinen Abenteuer, bei denen mehr als nur eine Person außer mir beteiligt war, als eines. Wenn wir also davon ausgehen, dass mein Rekord bei sechs Damen gleichzeitig liegt - was jedoch äußerst erschöpfend war - dann kämen wir auf eine deutlich höhere Zahl."
Dann schob er schließlich seine Brille zurecht und lächelte Marisa verheißungsvoll an.
"Zudem denke ich, dass es nun auch angebracht ist zu sagen, dass ich mich in meinem Leben nicht nur mit Frauen vergnügt habe."
Vollkommen so, als wäre absolut nichts geschehen, trank er nun einen Schluck und fügte dann noch zum Abschluss ein paar Worte hinzu.
"Ich hoffe damit ist deine Neugier befriedigt."

Warum hatte Marisa nun noch mal so ein loses Mundwerk, wenn sie bei etwas neugierig war? Doch Touma reagierte gefasster als sie erwartet hätte. Er erlebte so etwas im Schnitt drei mal die Woche... manchmal hatte er Pausen, dafür aber andere Phasen wo er wieder mehr in der Richtung erlebte. Und er zählte nur die Erlebnisse insgesamt, wenn er mehrere Personen einzeln rechnen würde, kam er auf viel mehr und das schon seit er 16 Jahre alt war. "Du bist 22 Jahre alt?", warf Marisa kurz dazwischen, das wusste sie noch nicht und sie klang dabei ein wenig überrascht. Sechs Damen gleichzeitig waren also sein Rekord und nun... er hatte solche Erlebnisse nicht nur mit Frauen. Danach wollte Marisa ihn kurz nicht ansehen, sie sah beschämt auf ihre Suppe und wusste kurz nicht was sie sagen sollte. So etwas hatte sie nicht erwartet und es war völlig neu für sie... Sie hatte zwar nichts dagegen, aber ihre Gedankengänge überforderten sie gerade... denn sie hatte eine sehr gute Vorstellungsgabe.
Erst nach einer Weile fühlte sich Marisa fähig zu antworten, ihre Reaktion war immer noch ein hoch rotes Gesicht, aber sie blickte wieder auf. "Eh ja... ich hab verstanden, dass waren genügend Details um eine Vorstellung zu bekommen...", sie fragte sich unwillkürlich, ob es spannender und interessanter war, wenn man so viel Erfahrung hatte oder eher langweilig, wenn man es so oft machte... weil man nichts neues mehr erlebte. Marisa schluckte, ihr Hals war trocken und sie suchte nach Tee, um ihren Hals zu befeuchten. Doch wegen ihre Gedanken verschluckte sie sich fast noch einmal. "Eigentlich fallen mir im Moment gerade keine Fragen mehr ein, hast du denn welche an mich?", meinte sie nun, um erst mal vom Thema los zu kommen gedanklich.

Auf Marisas kurz dazwischen geworfene Frage, ob er zweiundzwanzig Jahre alt war, nickte er nur nebenher, fragte sich jedoch, warum sie so überrascht klang. Wirkte er so viel jünger ? Oder älter ? Na, hoffentlich jünger ...
Nicht viel später sah er ihr jedoch an, dass sie sich wohl bildlich vorstellte, was er ihr hier gerade so erzählt hatte. Die Tatsache, dass sie seinem Blick auswich und lieber in ihr Essen starrte, war mehr als eindeutig.
Ein wenig fragte er sich schon, was sie darüber nun so dachte. Manche Leute kamen ja durchaus nicht damit klar, wenn man solch "abstrakte" Dinge tat, wie sie wohl manch einer sicherlich bezeichnete. Mit dem selben Geschlecht oder so vielen Personen gleichzeitig ... das war nichts, was jeder einfach so akzeptierte.
Irgendwann blickte sie jedoch wieder auf und sagte, das wären wohl genug Details. Eigentlich schade, er wäre gerne noch weiter ins Detail gegangen und hätte ein wenig von Erfahrungen berichtet, die er gemacht hatte oder dergleichen. Aber gut, er nahm ihre Entscheidung einfach hin. Er würde ihr noch früh genug erzählen, was ihm so gefiel. Man musste ja nichts überstürzen.
Als sie ein wenig danach jedoch sagte, dass ihr nun nichts einfiel und sich dann erkundigte, ob er sie etwas fragen wollte, hob sich langsam eine seiner Augenbrauen in die Höhe und sein typisches Lächeln wich einem leicht schiefen Grinsen. Man konnte augenblicklich sehen, dass er nicht vorhatte, das aktuelle Thema einfach so fallen zu lassen, wenn sie ihm schon so eine Vorlage bot.
"Wie wäre es anders herum ? Wie darf ich deine Erfahrung denn bei derartigem einschätzen ? Du sagtest zwar, du hättest schon Erfahrung, aber wie viel das ist, lässt mich seitdem nicht mehr so ganz los. ich bitte also darum, mich zu erleuchten, wenn es nicht zu viel verlangt ist."
Jetzt war er in der Tat gespannt. Er hatte anhand ihrer Reaktion vor ein paar Tagen gemerkt, dass sie durchaus nicht allzu viel Erfahrung haben konnte. Mit vielen Bettgeschichten hätte sie kein derartiges Herzklopfen gehabt, als sie es nur ihm gegenüber angedeutet hatte. Und jetzt stand er vielleicht kurz vor der Lüftung von diesem kleinen Geheimnis.

Touma nickte nur, als sie fragte ob er wirklich zweiundzwanzig war. "Ich dachte du seist jünger", meinte Marisa überrascht. "Ich meine ich bin vor einer Weile erst siebzehn geworden..." Das waren fünf Jahre unterschied, nicht das es sie störte, aber fünf Jahre waren eine lange Zeit... Doch sie verhielt sich oft älter als sie war, und Touma jünger, da würde es anderen Leuten sicher nicht auffallen. Aufgeregt biss sie sich auf die Unterlippe und kaute eine Weile darauf herum. Es würde spannend werden, sich mit ihm, als ihren Freund, in der Öffentlichkeit zu zeigen. Es würde etwas Neues werden, etwas spannendes, ein Abenteuer... Und Marisa war immer gespannt auf neue Erlebnisse.
Dann grinste Touma schief und Marisa ahnte... eine Überraschung. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass er bei dem Thema stehen blieb aber wenn sie darüber nach dachte, dann war es ja wohl doch ziemlich eindeutig... es war Touma... Er fragte sie wie viel Erfahrung sie auf diesem Gebiet hatte und das sie bereits schon mal gesagt hatte, das sie es hatte... aber nicht wie viel und das ließ ihn nicht mehr los. Marisa wurde auch noch röter, wenn es überhaupt noch ging. Sie schloss die Augen, quietschte und hob den Zeigefinger, symbolisch für die Zahl eins. Im Moment brachte sie kein Wort raus, war sie doch gerade nicht bereit dazu darüber zu reden... aber sie bezweifelte, dass es Touma als Antwort reichte.

Nun, zumindest wurde er für jünger gehalten, als er war. Das klang doch danach, als hätte er sich gut gehalten, so wie er es wollte.
Marisa offenbarte auch, dass sie selbst erst vor kurzem siebzehn geworden war. Das wiederrum war etwas, was er nicht so ganz erwartet hatte. Er war davon ausgegangen, dass sie entweder kurz vor dem achtzehnten Geburtstag stand oder diese schon erreicht hatte. Seine Schätzung war zwar nahe dran gewesen, aber dennoch hatte er verfehlt. Durchaus interessant.
Doch was er am tollsten fand, war durchaus die Reaktion auf seine kleine Gegenfrage. Nicht nur, dass sie vor Scham in noch intensiverem rot anlief, als vorher, sie gab auch noch ein geradezu zuckersüßes quietschen von sich ... und hob einen Zeigefinger.
Er musste jedoch zugeben ... das überraschte ihn in der Tat ...
Andererseits freute es ihn auch.
"Nun, das ist doch etwas unerwartetes. So wie du dich vor ein paar Tagen an mich geschmissen hast, als du mir beweisen wolltest wie selbstsicher du auftreten kannst, hätte ich doch ein paar mal mehr angenommen. Es ist zwar schade, dass ich so knapp das erste mal verfehlt habe, aber dennoch wird es sicher interessant, dir auch beim lernen in dieser Angelegenheit ein wenig weiter zu helfen.", plapperte er nun einfach locker vor sich hin, teilweise auch um ihr das Gefühl der Scham zu nehmen, indem er zeigte, dass es nichts besonderes war, darüber zu sprechen. Innerlich freute er sich schon immens darauf, ihr auch in diesen Dingen ein mentor zu sein, aber das sagte er vorerst nicht so frei heraus. Die leichte Andeutung sollte erst einmal reichen.
"Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie du dich so machst, wenn wir irgendwann diesen Schritt gehen.", fügte er noch hinzu, während er sich grinsend die Brille hoch schob. Dann lachte er leise in sich hinein.
"Weißt du, ich würde ja zu gerne nach Details fragen, um zu wissen wie ich deine bisherigen Erfahrungen einschätzen kann, aber ich denke dann würde dein Kopf explodieren, so wie du aussiehst.", gab er scherzhaft von sich, jedoch nicht ohne es als geschickte Überleitung zu seinen abschließenden Worten zu diesem Thema zu nutzen.
"Solltest du jedoch irgendwann mit dir vereinbaren können, über so etwas offen mit mir zu sprechen, dann bin ich ganz Ohr. Ich für meinen Teil bin ja, genau wie du eigentlich, eine sehr neugierige Person. Und da dieses Thema für mich ist, wie jedes andere ... nun, du kannst dir denken, was es in etwa auslösen dürfte, wenn ich so etwas dann nicht zu hören bekomme."
Und nach diesen Worten nahm er sich endlich auch etwas von der warmen, wohlriechenden Suppe und fing an diese langsam in sich hinein zu löffeln.

Marisa versuchte durch zu atmen, damit sie wieder normal Luft bekam und zumindest ein wenig die Durchblutung in ihrem Kopf wieder regulieren konnte. Es klappte halbwegs, sie wurde etwas ruhiger, doch immer noch zappelte sie nervös auf ihrem Stuhl hin und her... allerdings klang die Röte etwas ab. Was ihr auch immens dabei half sich wieder zu beruhigen, damit es ihr nicht mehr ganz so peinlich war... hier über... bestimmte Dinge zu reden, war Touma und seine ruhige Art darüber zu reden. Er sprach darüber, als wäre es das alltäglichste und normalste der Welt, ständig und ausführlich darüber zu reden und das machte es für Marisa eindeutig leichter Luft zu holen. "Habe ich mich etwa aufgeführt, als hätte ich mehr Erfahrung? Nun, dem ist nicht so. Es war ein Mann und ich... nun im Endeffekt tut es mir etwas leid, dass ich nicht auf meinen ersten Freund, der du nun mal bist, gewartet habe damit...", auf einmal machte es in Marisas Kopf Klick und sie hatte auf einmal das Gefühl, sich um Kopf und Kragen zu reden... "Es ist so, ich meine, ich...", stammelte sie, "es war mehr Zufall dieses Erlebnis, ich kannte den Mann kaum und ich bin regelrecht in diese Situation rein gestolpert... und ich war neugierig und es ging alles so schnell und...", versuchte sie sich irgendwie zu rechtfertigen für die Tatsache, dass sie mit einem Mann so etwas erlebt hatte, mit dem sie nicht mal zusammen war... Sie hatte doch das Gefühl, dass all ihre Worte nichts halfen, sondern nur mehr in eine Bredouille brachte. "Und es war auch nicht so viel und eigentlich nur was einfaches...", keine ihrer Worte machte es besser, fand sie, selbst wenn sie es versuchte.
Sie dachte an die Erlebnisse zurück, welche sie erlebt hatte, im hohen Gras, wo sie über diesen Fremden gestolpert war und sie wurde wieder etwas röter. Sie Blick wanderte umher, sich nicht ganz sicher, wo sie hinschauen sollte. So im Endeffekt, wenn sie darüber nach dachte, wusste sie wirklich nicht so recht, wie sie in diese Situation geraten war und wie sie so ausser Kontrolle geraten war... Was Touma jetzt zu so einem überraschten Gesichtsausdruck gebracht hatte, war Marisa auch nicht ganz klar, vielleicht war es ihr Alter oder doch ihre geringe Erfahrung... nun es ging ihr gerade so viel durch den Kopf, in letzter Zeit allgemein, sodass ihr sonst so gut arbeitende Kopf sich gerade etwas überfordert fühlte. Auch von der Tatsache, dass sie hier mit einem Thema konfrontiert wurde, wo sie eigentlich keine Ahnung von hatte, selbst wenn sie sonst von allem irgendwie ein wenig Ahnung hatte... doch das war eigentlich noch eine Sache, die Neuland war. Und er wollte ihr Dinge auf dem Gebiet ja beibringen, eigentlich nichts schlechtes. Die Zahnräder in Marisas Gehirn ratterten... Touma hatte mehr als irgendjemand sonst, den sie kannte, vermutlich Ahnung auf einem Gebiet, was ihr vollkommen oder fast vollkommen fremd noch war... eigentlich ein absoluter Glücksgriff für ihr Informations- und Wissenssüchtiges Gehirn. Und so wirr ihre Gedankengänge auch gerade waren, sie hielten sich an diesem einen Gedanken fest und Marisa blickte nun wieder Touma an, mit einem wieder normal gefärbten Gesicht. Sie war nun wieder entspannt und lächelte ihn, nun wenn man es so sagen konnte, zweideutig an.
"Würdest du mir alles darüber beibringen, was du weißt... mit der Zeit versteht sich. Es mag dir vielleicht etwas komisch vorkommen, aber es ist Wissen was sich für mich noch nicht erschlossen hat und nun... das macht mich immens neugierig", trat Marisa nun mit einer, vielleicht etwas überraschenden und verwirrenden Bitte an Touma heran. Auch Marisa lachte nun, als Touma sich seine Brille zurück rückte und lachte. Ihre Wissbegier siegte ein weiteres Mal über jegliches Schamgefühl, Marisa war einfach so... "Ich meine... ich wette eine Nacht reicht nicht, um mir alles darüber bei zu bringen was du innerhalb von 6 Jahren alles gelernt hast, von daher bin ich sehr gespannt darauf, was du mir über die Zeit alles zu bei bringen willst und auf welche Weise... so bist du nicht nur mein Mentor im 'Selbstbewusster werden' ", fügte sie noch schlicht hinzu.
"Jetzt habe ich deine Frage, auf gewisse Details schon vorweg beantwortet... falls jetzt noch irgendwelche Fragen anstehen sollten, ich wäre nun bereit sie zu beantworten. Schließlich lehrt es ja auch, darüber zu reden, nicht? Ich schätze also meine Erfahrungen kann man bisher, als ziemlich verhalten einschätzen, wie gesagt... es war auch keine Besonderheit dabei, bei dem was ich gemacht habe, wobei ich das auch kaum einschätzen kann, schließlich hab ich keine Ahnung... aber es kam mir doch alles recht 'normal' vor, wenn du weißt was ich meine", erklärte Marisa nun. "Und wie du vielleicht fest stellen kannst, mein Drang nach Wissen hilft mir immer, um über etwas offener zu sprechen, als ich es vielleicht tun würde. Deine lockere Art darüber zu reden hat mir dabei auch sehr geholfen, ich danke dir dafür", sagte Marisa leicht lächelnd, sie war wirklich dankbar und das zeigte sie auch gerne. "Und ich kenne das Gefühl, was du beschreibst... etwas nicht zu Wissen ist eine Strafe und es ist ein unglaublicher Drang in etwas zu bohren, bis man sein Ziel erreicht hat, ein Brennen was einen immer auf den Beinen hält, ein Gedanke der einen immer vorwärts treibt, bis man genau das weiß, was man zu Wissen gedachte. Entspricht das etwa dem, was du meintest?" Ob es Touma nun noch mehr überraschte? Marisas Art zu Sprechen hatte sich schließlich vollkommen gewandelt und nun redete sie vollkommen über ein Thema, was ihr peinlich war... war regelrecht daran interessiert und heiß darauf, mehr darüber zu lernen. Wie sich doch innerhalb weniger Augenblicke die gesamte Haltung von Marisa verändern konnte, von absolut explodierend vor Scham und einer entspannten, neugierigen Marisa, welche am liebsten sofort, hier und jetzt mehr erfahren würde. Sie war sehr gespannt auf Toumas Reaktion... ob er nun noch mehr verstehen würde, wie Marisas Psychologie funktionierte? Gewiss, denn er war sehr schlau und Marisa hatte das Gefühl, dass er auch über eine Menge Menschenkenntnis verfügte. Wieder fiel ihr auf, dass sie zwar immer das Gefühl hatte über Touma eine Menge zu wissen und ihn zu kennen und einschätzen zu können, doch dann bekam sie das Gefühl wieder, dass er voller Geheimnisse steckte, wie machte er das nur?