Wald um Magnolie Town

Questinfos:

[cf: Graceful Tiger Erdgeschoss]

Letzten Endes kam Ayanokoji dank seiner Magie gleichzeitig mit Minako lachend beim Auftragsort an. Als der Wettermagier landete, räusperte er sich und meinte wieer etwas ernster: "Okay, jetzt wo wir hier sind, müssen wir uns konzentrieren und dürfen keinen Fehler machen. Also kein Gekicher oder blöden Bemerkungen.". Schon nach einigen Sekunden schlich sich ein Lächeln wieder auf seine Lippen.
"Aber das Gedicht damals... war wirklich nicht von guter Qualität. Es hat mich trotzdem gefreut, dass du dir solche Mühe für mich gegeben hast."
Dann hörte er ein Rascheln hinter sich und schon drehte er sich danach um, damit er wenn nötig sofort einen Zauber werfen könnte. Doch letztendlich war es nur eine Amsel, die im Laub einer Esche herumgetollt war. Ayanokoji seufzte und zog sein Gewehr hervor. Er lächelte Minako kurz an, ehe er vorsichtig weiter durch den Wald zu streifen begann.
"Also wenn wir einen Hasen erledigen sollen, gibt es doch nichts als ein Jagdgewehr, oder?"

[01/42]]

(cf: Graceful Tiger Erdgeschoss)

Nachdem Ayanokoji sozusagen einen Schlussstrich unter dem ganzen Geblödel vollzogen hatte, schnaubte Mina kurz aus, um wieder ein wenig Luft zu sammeln. Es hatte aber mal wieder Spaß gemacht, mit Ayanokoji um die Wette zu rennen. Auch wenn er durch seine Magie wieder aufholen konnte.
"Okay, du Spaßpolizei" natürlich war das wiederrum ein liebevoll gemeinter Diss ihrerseits. Aber was sich liebte, dass neckte sich bekanntlicherweise ja auch gern und da sie bereits vor ihrer Beziehung beste Freunde waren...
"Das freut mich" mit einem breiten grinsen, dachte sie kurz an das Gedicht zurück und musste schon alleine beim Gedanken an die ganzen Fehler damals, leicht den Kopf schütteln. Es war eine Hausaufgabe gewesen und sie hatte dieses Gedicht Ayanokoji gewidmet und das obwohl ihr Vater noch am Leben war. Aber dafür hatte ihr Vater eine Menge anderer Dinge von ihr erhalten, ebenso wie ihre Mutter, auch wenn sie sich wenig erkenntlich dafür gezeigt hatte.
"Doch, ein was ist für mich immer besser als ein Jagdgewehr" meinte Mina stolz und wies kurz auf ihren Bogen.
"Ich kann mit einem Gewehr gar nicht umgehen, aber mit dem Bogen hingegen schon" auch wenn zweiteres eig. schwerer sein dürfte von der Bedienung her.
"Ich bin gespannt, wie dieses Kaninchen wohl so tickt..."

[02/42]

Ayanokoji schnaubte, als er Minakos Frage hörte.
"Es sollte eigentlich ein ziemlich aggressives und dazu auch noch gefährliches Kaninchen sein, wenn man A-Rangler beauftragt um es zu erledigen. Aber vielleicht übertreiben die Leute auch nur und es handelt sich simpel um ein Kaninchen mit Tollwut oder so. Ich denke es gibt hier nichts, was ein gut gezielter Schuss nicht lösen könnte. Sei es nun von einen Bogen oder einem Gewehr, beides müsste reichen um dem Langohr den Garaus zu machen."
Und schon ging es weiter durch den Wald. Er wurde immer dichter und dunkler und deshalb wurde es deutlich schwerer etwas zu sehen, bis es fast so dunkel wurde wie in einer Höhle. Ayanokoji musste sich stark konzentrieren, damit er überhaupt etwas erkannte. Irgendwann blieb er frustriert stehen und stieß verärgert aus:
"Wird es etwa schon Nacht oder was?!"
In der Hoffnung, herauszufinden zu können wie spät es war, sah Ayanokoji seit langem zum ersten Mal nach oben. Und als er sah, weshalb es bereits so dunkel war, stockte ihm der Atem.
"S-sind das etwa Körper...?"

[03/42]

Da es immer dunkler wurde, entschied sich Mina dafür ihre Schmetterlinge frei zu lassen, damit sie ihnen den Weg erleuchten könnten. So konnte man schon einmal besser sehen, was hier los war. Doch nicht nur die Dunkelheit war hier stark vertreten, es stank auch grässlich.
"Bah" augenblicklich hielt sich die Lichtmagierin ihre Nase zu und versuchte sie irgendwie mit ihrem Kleid abzudecken.
"J...ja, oh mein Gott" auch wenn sie sich gerade in der freien Natur befanden, so blieb dennoch ein Teil des Gestankes zurück und für Mina reichte dieser Teil bereits, um sich extrem zu ekeln.
"Sag mir nicht, dass dafür auch das Kaninchen verantwortlich ist... wie soll ein Kaninchen so viel Kraft besitzen um einen erwachsenen Mann hier rauf zu befördern?" die Schmetterlinge beleuchteten den Weg nun so gut wie möglich. Aber die vielen Leichen in Minas Umgebung, sorgten für eine leichte Gänsehaut auf ihrem Körper. Am liebsten wäre sie sofort wieder umgekehrt, aber sie wollte Ayanokoji hier auch nicht alleine lassen und dem Jäger helfen.

[04/42]

Der Wind setzte ein und im nächsten Moment roch auch Ayanokoji den ekelerregenden süßlichen Gestank des Todes. Um den leichten Brechreiz loszuwerden spuckte der Wettermagier angeekelt aus und meinte zu Minako: "Ich habe keine Ahnung was das für ein Monster ist, aber ein Kaninchen kann es unmöglich sein. Wir brauchen mehr Informationen...". Im nächsten Moment hob er die linke Hand und ließ eine der Leichen mithilfe eines Windstoßes von den Ästen herunterfallen. Nun wurde der Gestank noch schlimmer, weshalb Ayanokoji seinen Arm hob, um seine Nase zu verdecken, ehe er näher an den Leichnam herantrat. Der Rücken schien unverletzt, weshalb er den Körper auf den Rücken legte.
"Igitt."
Der Mensch war einfach nur massakriert worden. (Dank FSK-Begrenzung gehe ich nicht näher ins Detail) Es war fast nix zu erkennen bis auf eine Wunde am Hals, die offensichtlich vor dem unappetitlichen Part für den Tod des Opfers gesorgt hatte.
"Eine Bisswunde von... verdammt kleinen Zähnen."

[05/42]

Der Gestank war in Minas Augen kaum noch auszuhalten, weswegen sie sich auch teilweise ein wenig fragte, weswegen Ayanokoji diesbezüglich sogar noch dafür sorgte, dass eine Leiche herunter kam. Sie hingegen wäre nun am liebsten weiter gegangen und das so weit weg wie nur möglich, um dem Geruch aus dem Weg zu gehen. Doch Ayanokojis nächster Kommentar verriet es ihr auch schon.
"Nicht wirklich oder?" Mina kam dem Leichnam ein wenig näher und musste einsehen, dass Ayanokoji recht hatte.
"Wir haben es hier also mit einem Ripperkaninchen zutun?" das Wort Ripperkaninchen hörte sich schon alleine merkwürdig an und kam bis jetzt auch noch nicht in ihrem Wortschatz vor.
"Ein Kaninchen das fliegen kann oder was?" Mina verstand definitiv die Welt nicht mehr. Irgendwas schien hier ganz und gar nicht zustimmen und jeder einzelne Hinweis dem sie hier über den Weg liefen, warf eigentlich nur noch mehr Fragen auf, anstatt die Fragen die man bereits hatte zu beantworten.

[06/42]

"Sieht so aus... jedenfalls was es das mit dem Ripperkaninchen."
Ayanokoji blickte wieder nach oben.
"Dieses Monster muss ja auch nicht fliegen um die Körper dort hochzubekommen. Es hätte auch klettern oder die Leichen werfen können."
Er richtete sich wieder vollständig auf und begann sich von der Leiche zu entfernen. Dabei ging er davon aus, dass Minako ihm folgen würde.
"Auf jeden Fall sollten wir in Bewegung bleiben. Zum Ersten bringt es nichts, darauf zu warten dass dieses Wesen uns angreift und zum Zweiten müssen wir seinen Bau vernichten. Diesen müssen wir auch erst einmal finden."
Nun schulterte er sein Gewehr und behielt jede Bewegung im Auge, während er sich mit Mina weiter in den Wald bewegte. Bald schon hörte er einen Ast knacken und zuckte zusammen, während er das Gewehr in Stellung zu bringen versuchte.
"Hast du das gehört? Hier ist irgendetwas und mein Gefühl sagt mir dass es diesmal kein Vogel war."

[07/42]

"Ja natürlich und ich bin der Weihnachtsmann" wie groß sollte denn dieses  Kaninchen bitteschön sein, wenn Ayanokoji davon ausging, dass er den Körper eventuell sogar hinauf werfen könnte? Ebenso hatte sie auch noch nie von einem kletternden Kaninchen gehört, welcher währenddessen auch noch Körper hinauf ziehen konnte. War es am Ende vielleicht sogar ein Kaninchen, welches magische Kräfte besaß?
"Okay, du hast Recht" und sofort holte Mina auf und ergriff augenblicklich die starke und große Hand ihres Freundes. Sie wollte hier nicht alleine sein und die Berührung tat ihr in so fern gerade eben ziemlich gut. Allerdings mussten sie schon bald voneinander ablassen, da Ayanokoji sein Gewehr schulterte und Mina ihren Bogen heraus holte. Etwas war hier wirklich falsch... Also kramte sie ein Pfeil heraus und spannte den Bogen. Allerdings noch nicht all zu weit, um jeder Zeit - bei falschem Alarm - abbrechen zu können.
"Sei vorsichtig bitte..." meinte sie nur noch schnell in Richtung ihres Freundes.
"Ich habe irgendwie ein wenig Angst... so viel Angst hatte ich schon seit Jahren nicht mehr" gestand die Lichtmagierin ihrem Freund.

[08/42]

"Ich versuche mein bestes..."
Wieder ein Knacken, diesmal von der anderen Richtung. Ayanokoji folgte den Geräuschen mit dem Lauf des Gewehres, fand allerdings nichts. Schon wieder hörte er etwas, doch diesmal hinter ihm. Er wirbelte herum, doch wieder konnte er nicht sehen was los war.
"Das muss es sein. Ich kann bloß nichts sehen..."
Als er wieder ein Geräusch hörte, wollte er dem Kaninchen nicht genug Zeit geben, die Stelle zu wechseln. Anstatt sich umzudrehen ließ er einen Hammer aus Blitzen und Wind herabfahren. Dieser durchbrach die "Decke" aus Körpern und zerris alles im Zielgebiet. Licht brach nun hell herein und ließ die Dunkelheit noch dunkler erscheinen. Ayanokoji musste gegen die grelle Helligkeit anblinzeln und sah erst nach einigen Sekunden, dass dort kein Hase zu finden war. Er fluchte und wollte gerade wieder einen Zauber einsetzen, als ihn etwas überraschend flauschiges, aber dennoch sehr schnelles am Kopf erwischte und alles schwarz wurde...

[09/42]

Die Gegend machte ihr schon ein wenig Angst. Denn in dem Gebüsch befand sich nichts und als kurz darauf die Geräuschquellen schon fast von überall kamen, hätte Mina schwören können hier fast durchzudrehen. Gemeinsam mit ihrem Freund drehte sie sich lediglich anfangs zu den einzelnen Geräuschquellen, ehe sie sich für einen Busch entschied und hoffte, dass das Kaninchen hier bald auftauchen würde. So wartete sie eine ganze Weile, Ayanokoji noch so halb im Blickwinkel befindend ab und hoffte, dass diese Quest schon schnell erledigt sein würde. Doch wenn man die ganzen Opfer des Ripperkaninchens bedachte, war das wohl bloß ein reines Wunschdenken. Das es das Kaninchen war, ließ sich mittlerweile auch nicht mehr bestreiten, denn kein normales Tier hätte solch eine Vorgehensweise an den Tag gelegt. Mina erschrak augenblicklich, als Ayanokoji zu Boden fiel und beugte sich über ihn.
"Ayanokoji?" augenblicklich verlor sie jegliche Vorsicht und ergriff seinen Arm, um seinen Puls zu testen. Noch war alles vollkommen normal, aber diese Aktion beförderte sie ebenfalls in die Bewusstlosigkeit, sodass ihr Körper direkt neben Ayanokojis auf dem Boden lag.

[10/42]

Das erste was zu spüren war, war Schmerz in den Handgelenken. Als Ayanokoji versuchte, seine Augen zu öffnen, schmerzten auch diese, doch er konnte es nicht lassen. Er musste wissen wo er war. Als er letztendlich die Augen geöffnet hatte, sah er zuerst nur Schemen, spürte aber, dass er mit den Hand- und Fußgelenken an die Wand gefesselt war. Seine Sicht wurde klarer und er erkannte, dass er in einer dunklen Höhle war, die nur schwach durch einen ein Meter hohen Eingang beleuchtet wurde, welcher nur einen Busch sehen ließ. Eine Schleifspur aus Dreck und Blut war zu erkennen, die von dem Eingang zu Ayanokojis Position führte. Im gleichen Moment, in dem er das Blut sah, spürte er auch das klebrige Zeug in seinen Haaren und spürte den Schmerz, den sein Kopf bei jeder Bewegung verursachte. Mit trockener Zunge meinte Ayanokoji zu sich selbst: "Na toll, ich wurde von einem Kaninchen k o geschlagen. Das glaubt mir keiner und wenn doch, lachen die mich aus."

[11/42]

Mina wusste nicht, wie lange sie nun genau Bewusstlos gewesen war, als sie wieder zu sich kam. Doch ein was war sicher. Sie war noch am gleichen Ort, wie zuvor. Nur Ayanokoji lag nicht mehr direkt neben ihr, doch noch war das kein Grund zur Panik.
"Ayanokoji?" rief sie laut, in der Hoffnung dass er nur früher wieder zu sich gekommen sei und vielleicht noch hier in der Umgebung umher schweifte. Doch die Hoffnung schwand langsam wieder, als sie keine Antwort erhielt und statt Hoffnung breitete sich nun die Angst in ihr aus. Eine gewaltige Art der Angst, die sie schon immer gefürchtet hatte. Sie war alleine und Ayanokoji war... nein, man durfte nicht vom schlimmsten ausgehen. Aber wo war er nur? Über Minas Wangen kullerten so einige Tränen, aus Sorge über ihren besten Freund. Erneut schrie sie also seinen Namen, in der Hoffnung, dass er es beim ersten Mal einfach nicht gehört hatte.
"AYANOKOJI!!!!!!" so laut sie konnte schrie sie direkt in den Wald hinein. Die Blondhaarige war nun auf sich alleine gestellt. Aber noch war wenigstens etwas Hoffnung da, dass er vielleicht noch lebte, weswegen Mina einen kühlen Kopf bewahren musste.

[12/42]

Von weitem war eine Stimme zu hören, doch Ayanokoji fühlte sich ganz schön geledert. Er versuchte zu rufen, doch die Lautstärke war nicht gerade berauschend. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass seine Stimme von den Wänden aufgesogen wurde. So langsam wurde es ihm wirklich zu dumm. Eigentlich hätte er diese Ketten mit seinen Blitzen leicht sprengen können, doch er konnte keine Magie kanalisieren. Er kämpfte gegen die Blockade an, doch er konnte nicht hindurchbrechen. Während er weiter versuchte sich zu befreien, begann ein Schatten sich aus der Dunkelheit zu lösen. Es war ein weißes Kaninchen, das genauso aussah wie jedes andere auch. Es hoppelte ein wenig auf Ayanokoji zu und betrachtete ihn mit schief gelegtem Kopf. Dann hüpfte es nach draußen. Wahrscheinlich wollte es noch Minako holen. Das konnte Ayanokoji nicht zulassen. Er kämpfte gegen die Fesseln an, doch nicht nur seine Magie war blockiert. Es fühlte sich an, als würden die Fesseln seine Kraft absaugen. Auch wenn es schmerzte, bewegte Ayanokoji den Kopf zu seinen Händen und erkannte, dass er von Wurzeln festgehalten wurde.
"Was zur Hölle..."

[13/42]

Also wo könnte dieses Ripper Kaninchen ihn festhalten. Vorsichtshalber beschwor sie nun wieder den Feuerwolf an ihrer Seite.
"Er ist weg und ich habe absolut keine Ahnung wo er sein könnte..." der Wolf, welcher den Geruch von Ayanokoji schon zuvor in sich aufgenommen hatte, schnüffelte ein wenig auf dem Boden. Es blieb lediglich die Möglichkeit, dass das Kaninchen oder irgendwer sonst ihn entführt haben könnte. Aber aus irgendeinem Grund vermutete sie sogar ziemlich stark, dass es das Kaninchen gewesen war.
"Ein normaler Kaninchenbau kann es nicht sein, da würde er nicht rein passen... es muss etwas größeres sein" der Wolf schien nun etwas gefunden zu haben und ging zielstrebig in eine Richtung. Mina folgte ihm, bis ihr etwas auffiel.
"Wir sollten erstmal das Kaninchen töten, bevor wir ihn befreien... nicht dass wir die nächsten sind, die bei ihm auf der Speisekarte stehen" irgendwie war Mina gerade sehr froh, dass sie nicht vollständig alleine war, auch wenn die Tränen teilweise immernoch kullerten. Es handelte sich schließlich um ihren Freund, der spurlos verschwunden war. Erneut das Rufen nach ihm, auch wenn es vermutlich wieder einmal nichts bringen würde.
"Ayanokoji!!!"

[14/42]

Wieder hörte Ayanokoji Rufe. Diesmal deutlich näher. Er versuchte sich von den Wurzeln zu befreien, doch es half nichts. Statdessen rief er also so laut er konnte: "Minako ich bin in der Höhle!". Es war nicht besonders laut, doch schon diese Lautstärke reichte aus, um Ayanokoji vollkommen auszupowern. Erschöpft ließ er sich in seinen "Ketten" hängen und versuchte Kraft zu sammeln, damit er vielleicht noch einmal rufen konnte. Doch dank den vampirischen Wurzeln, die ihm langsam das Leben aus dem Leib saugten, fühlte sich jeder Atemzug wie eine Qual an, geschweige denn Worte. Seine Sicht wurde unscharf und sein Kopf benebelt. Der Wettermagier wurde immer schwächer. Zuerst schloss er die Augen, dann ließ er den Kopf hängen und letztendlich war ihm sogar das Atmen durch die Nase zu anstrengend. Er holte langsame, flache Atemzüge durch den Mund, doch auch diese wurden immer schwächer.
Mina...

[15/42]

Mina selbst hatte die Rufe nicht hören können, doch glücklicherweise war sie nicht alleine hier. Der Wolf, hatte um einiges bessere Sinne, weswegen er das gesagte an die Lichtmagierin weiter gab.
"Er ist in der Höhle" genau in dem Moment seufzte Mina erleichtert aus, ehe sie sich daran machte mit dem Wolf diesen Eingang zu eben jener besagten Höhle zu finden. Von dem Kaninchen war noch keine Spur zu sehen, weswegen sie nun extrem vorsichtig sein mussten. Das Kaninchen durfte nichts davon mitbekommen, dass Mina ihren Freund befreien wollte. Sonst hätte das Kaninchen nicht nur ihn sondern auch letztendlich sie.
"Mina, ich hab sie gefunden" Mina drehte sich in die Richtung des Wolfes um und ging folgte ihm zum Eingang der Höhle.
"So weit ich es riechen kann, ist das Kaninchen gerade außer Haus, weswegen ich mich an deiner Stelle beeilen würde" Mina nickte dem Wolf kurz zu und rannte auch schon in die Höhle. Auf dem Boden lag Ayanokojis Gewehr, doch mehr fand sie auf den ersten Blick nicht. Sie musste also noch tiefer in die Höhle hinein gehen. Vielleicht würde Ayanokojis Stimme ihr den Weg weisen. Weswegen sie ihn noch einmal rief.
"Ayanokoji?"

[16/42]

Der Klang von Minakos Stimme, die nach ihm rief, ließ Ayanokoji aufblicken. Er nahm seine letzte Kraft zusammen und stieß ein schwaches, fast schon flüsterndes "Mina..." von sich. Nun vollkommen ausgelaugt, ließ er den Kopf wieder hängen und sein Atem setzte aus.
Sein Herz schlug noch verzweifelt weiter, doch bereits jetzt fingen seine Glieder an, grau zu werden. Die Venen und Aterien traten dabei hervor und nahmen eine tiefblaue Farbe an. Kälte breitete sich in ihm aus und sein Körper wurde starr wie ein Brett. Während sein Körper sich dem Tod immer weiter näherte, befand Ayanokojis Geist sich in einem Traum. Er durchlebte sein Leben von Anfang an nochmal neu. Seine Kindheit, der Verlust seiner Eltern, die Trennung von Minako... all das sah der Magier innerhalb von einigen wenigen Sekunden, doch es fühlte sich wie die Ewigkeit an. Eine warme Ruhe befiel Ayanokojis Seele. Mit seinen letzten Gedanken an Minako war er bereit zu gehen...

[17/42]

Diese Höhle schaffte es tatsächlich die leise Stimme ihres Geliebten bis an ihren Ohr dringen zu lassen, aber die Tatsache dass es nur ein Geflüster war, ließ sie aufschrecken. Sie musste sich beeilen und so schnell wie möglich zu ihm gelangen. Also rannte sie in die Richtung davon, während sie ihrem Feuerwolf noch schnell zurief.
"Bitte geb mir Rückendeckung, ich werde jetzt zu ihm gehen und brauche Ruhe um ihm zu helfen" der Feuerwolf also blieb in ausreichender Nähe, aber dennoch einiger Entfernung zur Lichtmagierin stehen und setzte seine Wolfssinne ein, um sie vor dem Kaninchen warnen zu können. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie ihren Freund so auf den Boden liegend wieder fand. Augenblicklich trat sie zu ihm ran und kniete sich direkt neben seinen Kopf. Ihre nächste Technik, die ihre Schmetterlinge herbei rief, sollte dafür sorgen dass Ayanokoji von den Wurzeln des Baumes befreit wurde. Erst dann streichelte sie ihm liebevoll über die Wange. Doch ihre Tränen konnte sie nicht zurückhalten, weswegen eine einzelne Träne sich den Weg auf sein Gesicht bahnte.
"Bitte ich habe dich doch gerade erst wieder gefunden... du kannst mich nicht schon wieder verlassen" ihre nächste Handlung war also, gleich nach dem Puls zu tasten. Doch dieser war so schwach, dass sie auf die Schnelle und in ihrer Panik nichts spüren konnte. Sie erinnerte sich in dieser Situation lediglich an den Erste Hilfe Kurs an ihrer Schule, womit sie nun auch beginnen konnte ihn mit Hilfe einer ordentlich ausgeführten Herzdruckmassage 'wieder zu beleben'. Sie wollte und konnte ihn nicht so einfach aufgeben und sie würde ihn hier definitiv nicht alleine zurück lassen. So häuften sich auch die Tränen in ihren Augen so sehr, dass sie schlussendlich weinte.
"Bitte... bitte, komm wieder zu mir... ich... ich liebe dich doch" ihre Stimme war sehr brüchig.


[18/42]

Als Ayanokoji von den Wurzeln gelöst wurde, sackte sein Körper zusammen, doch seine Lebenskraft und seine Magie begannen auch gleich wieder sich zu regenerieren. Für die ersten ein zwei Minuten spürte er kaum etwas, nur stumpfes Drücken auf seiner Brust und Wärme, die von eben dieser. Aber an genau diese Dinge hielt sich der Wettermagier fest, aufdass er immer mehr und mehr Kraft sammeln konnte. Deshalb spürte er auch bald wie Minako versuchte eine Herzdruckmassage durchzuführen, aber eher gerade dabei war, ihm das Brustbein zu brechen. Er öffnete langsam die Augen und atmete zwar stärker, aber dank der "Massage" stoßweise ein und aus. Sein Blick festete sich auf die Lichtmagierin und ein Lächeln entstand auf seinen Lippen.
"Hey Mina."
Langsam hob er die Hand und legte sie sanft an ihre Wange. Wahrscheinlich war er noch nie jemals so froh gewesen, die Blondine sehen zu können.
"Schön dass du da bist. Ich habe auf dich gewartet, weißt du? Könntest du mich bitte hier herausschleifen?"

[19/42]

Erleichtert seufzte die Blondhaarige Lichtmagierin aus, als Ayanokoji wieder zu sich kam und sie auch direkt ansprach. Sie schmiss sich direkt auf ihn drauf, um ihn stürmisch zu umarmen, denn genauso befreit fühlte sie sich nun auch. So schloss sie schließlich auch ihre Augen, als er seine Hand an ihre Wange legte und schmiegte sich ein wenig hinein.
"Tut mir leid, dass ich nicht früher hier sein konnte.. ich wusste nicht wirklich, wo ich lang musste und... und... ich war ebenfalls bewusstlos geschlagen worden" Mina konnte in dem Moment nicht anders als Ayanokoji vor Erleichterung zu küssen. Sie war so extrem froh, dass es ihm gut ging und er wieder bei ihr war.
"Natürlich..." auch wenn sie ein wenig Angst hatte Ayanokoji weh zu tun.
"Wenn es unangenehm wird, sag mir bitte bescheid okay?" und schon fasste sie an Ayanokojis Oberteil, um ihn hier heraus zu schleifen. Was nur sehr langsam funktionierte, auf Grund mangelnder Kräfte, aber es ging wenigstens vorwärts.
"Du hast mir eine riesige Angst eingejagt..." und nach wie vor waren einige Tränen deswegen zu sehen.

[20/42]

Ayanokoji erwiederte erst den Kuss und meinte dann mit einem beruhigenden Tätscheln an Minakos Arm: "Ist schon gut. Zieh mich so grob wie es nur nötig wird, das werde ich schon aushalten.". Er hustete einmal kräftig, da ihm Staub ins Gesicht flog, doch er beschwerte sich auch nicht.
"Tut mir leid, aber ich konnte doch nichts dafür, oder?"
Der Wettermagier lächelte seine Freundin mit einem schiefen, schmerzhaften Lächeln an. Es war gut, dass er noch am Leben war. Auch wenn er für einen Moment tatsächlich am liebsten losgelassen hätte, war da immer noch Minako, um die er sich kümmern musste. Natürlich war sie ohne ihn nicht gleich vollkommen aufgeschmissen, doch sie würde ihn auf jeden Fall vermissen und sehr leiden, wenn er fortginge. Das war ihm durchaus bewusst.
"Du musst mich nur unter freien Himmel bringen, dann kann ich den Rest selber erledigen."
Schließlich regenerierte sich seine Magie deutlich schneller als seine Lebenskraft. Da musste etwas ausgeglichen werden.

[21/42]

"Nein, ich weiß dass du nichts dafür konntest" antwortete Mina ihrem Freund, während sie ihn weiter hinaus zerrte. Unterwegs sammelte sie noch Ayanokojis Gewehr wieder ein, welchen sie vorhin vor Panik vergessen hatte und packte diesen mit auf ihren Rücken, sodass dieser nun voll gepackt mit einem Bogen, dem Köcher und diesem Gewehr war. Dann machte sie sich weiter dran ihn raus zu ziehen, als sie eine Hilfestellung angeboten bekam.
"Mina, ich kann dir helfen ihn raus zu ziehen" der Wolf war es, der es ihr freiwillig anbot, weswegen Mina nur kurz einen Blick an ihn wandte, ehe sie ihn weiter zog.
"Du würdest ihn nur verbrennen" daraufhin herrschte kurze Stille, ehe der Wolf ihr die Antwort entgegen brachte.
"Zum einen lediglich dann wenn ich direkt seine Haut berühre und zum anderen auch nur dann wenn er schlechte Absichten hat... für alle anderen mit einer reinen Seele fühlt sich meine Haut so an wie für dich" Mina lächelte dabei leicht.
"Ayanokoji hat keine schlechten Absichten, das wüsste ich, also okay, etwas Hilfe könnte ich gut gebrauchen" es war zwar nicht mehr weit, aber ihr ging die Kraft langsam aus. So packte der Wolf Ayanokoji ebenfalls am Oberteil und half dabei ihn raus zu ziehen. Mit seiner Kraft ging es auch deutlich schneller, sodass sie schon bald draußen waren.

[22/42]

Als Mina und ihr Wolf Ayanokoji herausgezogen hatten, meinte er zu ihnen noch: "Danke, könntet ihr jetzt kurz etwas Abstand nehmen?". Nachdem sie das getan hatten, breitete er mit dem Rücken auf dem Boden liegend seine Arme aus. Kurz darauf sammelte sich Wind um seine Hände und der Wald wurde noch dunkler, als Wolken aufzogen. Rund um Ayanokoji erschienen Runen, die allesamt nach oben ausgerichtet waren, während sich zwei kleine Stürme um seine Hände wanden. Er schlug sie zusammen und gemeinsam flogen sie in die Baumkronen, wo die Körper hingen. Mit einem kräftgen Wumms wurden die Äste auseinandergerissen und viele der Körper vielen herunter. Die Blitzrunen wurden ausgelöst und das, was mal Mensch oder Tier gewesen war, wurde inmitten der Luft zu Asche und wurde dann vom Wind verweht. Nun war ein Loch in der "Körperdecke" zu erkennen, wo die Wolken auf Ayanokoji warteten. Es donnerte einmal und im nächsten Moment fiel Regen durch das Loch direkt auf den Wettermagier. Seine Haut nahm wieder an Farbe an und seine Kraft kam wieder zurück. Immer noch im Regen, stand er langsam auf und wandte sich an Minako.
"Jetzt weißt du, warum ich nach draußen wollte, oder?"

[23/42]

Mina beobachtete die Magie ihres Freundes und lächelte glücklich, als sie dessen Wirkung betrachten konnte. Ihrem Freund schien es wieder gut zu gehen und das war ihrer Meinung nach die Hauptsache. Weswegen sie ihrem Freund glücklich zunickte.
"Nur hier draußen konntest du deinen Heilzauber einsetzen..." Mina hatte nichts von diesem Zauber gewusst und sich aus diesem Grund auch gefragt, weswegen er unbedingt nach draußen gebracht werden wollte. Doch nun hatte sie diesbezüglich eine Antwort, nun schmiss sie sich freudestrahlend ihrem Freund wieder um den Hals.
"Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht... ich hatte solche Angst um dich" ihre Tränen verwandelten sich von Leidenstränen in Freudetränen und so schluchzte sie diesmal leise vor sich her.
"Ich werde dieses Kaninchen finden und töten... Es kann froh sein, wenn ich es nicht einsperre und verhungern lasse" ihre Wut gegenüber diesem Kaninchen war enorm und eigentlich kannte Mina auch nicht so in diesem Tötungsrausch, aber wenn es um Ayanokoji ging konnte sie auch einmal anders. Während sie das drohte ballte sie auch ihre Fäuste zusammen und gab kurz darauf, als sie sich wieder von ihm löste sein Gewehr wieder.
"Ich denke dass hier wirst du gut gebrauchen können"

[24/42]

Ayanokoji lächelte seine Freundin breit an und schloss seine Arme um sie.
"Ich bin froh dass du mich noch gerade so gefunden hast. Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde."
Als er dann hörte, was Minako ihm bezüglich dem Kaninchen sagte, meinte er mit einer deutlichen Absenkung der Umgebungstemperatur: "Oh, überlass das mir. Ich würde mal sagen, dass wir heute Hasenbraten essen werden.". Er löste sich von Minako und wandte sich in Richtung der Höhle. Doch anstatt sich nach unten zu wenden sah er über den Eingang hinauf, zu einem kahlen Baum, an dem einige wenige Blätter hingen.
"Ich weiß, wie wir es fertig machen können."
Und schon zuckten Blitze um ihn und er startete schlagartig in die Luft und bewegte sich schnell um den Baum herum, während er drei Reihen von Blitzrunen hinter sich her zog. Er umkreiste den Baum drei mal und stieg dabei immer weiter nach oben, ehe er sich dann wieder zu Minako gesellte und mit einem grimmigen Lächeln auf sein Werk sah: der Stamm des Baumes war mit Blitzrunen eingedeckt.
"Dieser Baum hat mir Energie entzogen, sowohl magische als auch physische. Ich denke, dass er entweder das Kaninchen beherrscht oder aber beide von dem gleichen Bösen besessen werden. Jedenfalls wird das hier das Kaninchen schwächen oder aber wenigstens unbedachter werden lassen."
Im nächsten Moment schlug sowohl Thors Hammer von oben auf den Baum ein, als auch die Blitze aus den Runen. Zuerst entstand nur eine Menge Rauch und es roch nach verbranntem Holz, doch bald schon verzogen sich die Rauchwolken und der Baum war nur noch ein schwarzes Gerüst, das langsam in sich zusammenfiel.
"Rache Nummer Eins: erledigt."

[25/42]