Der Auftrag klang einfach also entschied sich der Wüstensohn nach kurzen Überlegen und abermaligen flüchtigen Lektüre des Zettels sich mit seinem Auftragsgeber, einen Mann namens Bob zu treffen. Bei dieser Gelegenheit wollte er dem Mann einige Fragen stellen, vor allem warum er eine dunkle Gilde für so eine Aufgabe anheuerte, ein paar einfache Straßenschläger hätten diese Aufgabe ebenso gut erledigen können. Eigentlich war es dem Königssohn recht egal, Hauptsache Bob zahlte die versprochene Belohnung, doch leider beschlich ihn das ungute Gefühl, dass man ihm etwas verheimlichte, was die ganze Angelegenheit erschweren würde und somit in einem ganz anderen Licht erstrahlen lassen würde. Also musste er sich wohl oder übel mit ein wenig Hintergrundrecherche beschäftigen, wenn er keine unangenehme Überraschung erleben wollte. Seufzend setzte sich der Magier in Bewegung und machte sich auf den Weg zu seinem Auftragsgeber. Es dauerte zwar ein wenig um den Aufenthaltsort des Mannes aufzutreiben, aber nachdem dieses Hindernis überwunden war, stand dem Treffen nichts im Wege. Da Rishid keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte, folgte er Bob erst einmal unauffällig bis er sich von seinen Begleitern getrennt hatte und auch sonst niemand in seiner Nähe war. Nun war die Zeit gekommen um zu handeln und schnell schlug der Wüstensohn zu. Jedoch nur im übertragenden Sinne, nicht wörtlich. Mit großen und noch recht schnell schritten überbrückte er die Distanz und räusperte sich direkt hinter dem Mann. Offensichtlich hatte sein Auftragsgeber nicht damit gerechnet und zuckte erschrocken zusammen. Nachdem sich Bob wieder von seinen Schrecken erholt hatte, stellte sich der Magier kurz vor, wobei er natürlich nicht seinen waren Namen sondern seinen Decknamen nutze, und nannte ihn den Grund seines Kommens. Nun da der Mann wusste, mit wem er es zu tun hatte, wurde er erst einmal bleich, sodass der Wüstensohn Angst hatte, er würde gleich ohnmächtig werden, doch zum Glück trat dieser Umstand nicht ein. Und nachdem sich Bob abermals beruhigt hatte, konnte das Gespräch auch endlich beginnen. Durch dieses Gespräch erfuhr der Wüstensohn, dass sein Auftragsgeber an eine dunkle Gilde gegeben hatte um sich ganz sicher zu sein, dass der Erfolg eintreten würde. Des weiteren stimmte er zu, dass ein paar Schläger wohl genügt hätten, doch da kam wieder die Sicherheitsfrage ins Spiel und der Autor verfügte anscheinend über einen großen Hund, der vielleicht einfach Berufsgangster von der Erfüllung abgehalten hätte. Ansonsten gab es wohl keine weiteren Probleme oder Hindernisse, die dem erfolgreichen Abschluss des Auftrags im Wege standen. Nun da alles gesagt war und der Königssohn alle Informationen hatte, die er benötigte, beendete er das Gespräch recht schnell und verabschiedete sich. Zwar wollte Bob sich noch mit einigen Höflichkeitsfloskeln aufhalten, doch hatte der Magier dafür keine Zeit und sagte kurzer Hand auf wiedersehen und drehte er sich um. Während er langsam davon ging, konnte er förmlich das verdutzte Gesicht seines Auftragsgebers vor seinen geistigen Auge sehen und dessen lautlose Verwünschung hören. Sollte er sich ruhig ärgern, letztlich konnte er Rishid nichts anhaben und sollte er doch irgendwie dessen Adresse herausfinden, erwartete ihn dort ein schnappfreudiges Haustier. Und da der Magier nicht all zu oft zu Hause war, würde die Begegnung der beiden wohl recht unangenehm für Bob ausgehen. Mit allen nötigen Informationen ausgestattet, machte sich sich der Wüstensohn auf die Suche nach dem Haus des Autors, der ihm heute noch zu Opfer fallen würde. Es dauerte auch nicht lange da hatte sein Ziel das Haus des Autoren Steve gefunden. Schon nachdem er sich kurz umgesehen hatte, wusste er, dass er nicht vor Einbruch der Nacht mit der Ausführung des Auftrages beginnen konnte. Zwar lag der Wohnsitz seines Opfers nicht gerade an einer Hauptstraße doch kamen in unregelmäßigen Abständen doch Leute vorbei, wodurch ein unauffälliges Einsteigen in das Haus wohl zumindest tagsüber unmöglich war. Also zog sich der Magier in eine dunkle Seitengasse zurück und wartete ab bis die Sonne hinter dem Horizont versank. Während er darauf wartete, dass endlich die Zeit verging ließ er seinen Gedanken freien Lauf und kam so auf die Idee gar nicht selber sich mit dem Autoren zu befassen. Wozu riskieren aufzufallen, wenn man einen menschlichen Diener beschwören konnte, der diesen Auftrag für ihn erledigen konnte. Und als die Sonne endlich zu sinken begann, verließ der Magier sein Versteck und sah sich noch einmal in der Umgebung um. Dabei entdeckte er, dass das Haus vom Autoren Steve über einen kleinen Garten verfügte in dem neben ein paar Bäumen und Sträuchern auch eine Hundehütte stand. In dieser würde wohl der Hund des Autoren leben und schlafen und daher entschied sich der Königssohn sich um den Hund als erstes zu kümmern. Da er dem Tier keinen Schaden zufügen wollte, öffnete er nur das Gartentor und ließ den beschworenen Grabwächter einen nicht ganz ernst gemeinten Einbruchsversuch starten. Dieser wurde sofort vom Wachhund unterbunden, der den fliehenden Grabwächter auch gleich verfolgte. Mit einem zufriedenen Grinsen hob der Magier einen Stein vom Boden und warf diesen durch die Hintertür. Nachdem dies erledigt war, zog er sich zurück und beobachtete die folgenden Ereignisse. Zunächst kam er der Autor in seinen Schlafanzug in den Garten gestürmt, ob dies nun von seinen zerbrochenen Fenster oder dem Gebell des Hundes ausgelöst worden war konnte der Wüstensohn nicht sagen. Doch zufrieden sah er mit an wie alles nach Plan verlief. Nachdem sich der Mann wieder in sein Haus zurück gezogen hatte, vermutlich um die Polizei zu rufen, beendete Rishid schnell seine Beschwörung und rief den Grabwächter gleich erneut. Nun da der Hund weg war und der Weg ins Haus offen, gab er seinem Diener den Befehl, ins Haus einzudringen und dem Autoren die Hände zu brechen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging der Diener seinen Auftrag nach und schon bald waren recht laute Schmerzensschreie aus dem Haus zu hören. Nun da seine Arbeit erledigt war ging der Königssohn zu seinem Auftragsgeber um diesen über die erfolgreiche Ausführung des Auftrages zu reden und auch gleich seine Belohnung abzuholen. Unterwegs ließ er den Grabwächter wieder verschwinden, der sich nach seinen Auftrag auf die Flucht begeben hatte. Zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf und der kommenden Belohnung genoss Rishid fröhlich lächelnd die klare Mondnacht.