Schlachtfeld am Fungus-Felsen

Spoiler:

Es war Zeit, mal wieder etwas wirklich heldenhaftes zu tun !!!
Nachdem Yuuji und Robin ihren Auftrag in diesem seltsamen Turm erledigt hatten und sie ihre Kräfte durch gutes Essen und eine Pause zurück gewonnen hatten, war den beiden der Gedanke gekommen, einen weiteren Auftrag zu erfüllen. Dieses mal war Robin diejenige gewesen, die den Auftrag wählen durfte, da der letzte von Yuuji ausgesucht worden war.
Und natürlich ging es nicht anders ... Robin hatte einen Auftrag gesehen, welcher vermutlich verdammt anstrengend werden würde und nicht allzu viel Geld einbrachte. Doch bei diesem Auftrag ging es darum, unzählige Menschenleben zu retten !
Jede andere Überlegung war augenblicklich in den Wind geschossen und sie hatte übereifrig den Auftrag vom Questboard gerissen, Yuuji gepackt und einfach mit sich gezogen. Widerworte gab es nicht ! Menschenleben standen auf dem Spiel !!!
Gemeinsam waren sie also los gezogen, wobei Robin eindeutig klar gemacht hatte, dass sie nicht vorhatte, eine Pause einzulegen, bis ihr Auftrag erfolgreich abgeschlossen war. Vollkommen sturköpfig, wie sie in so einer Situation sein könnte, hatte sie sogar als sie in der nächsten Ortschaft die Bahn nehmen wollten, um schneller da zu sein, zusätzliches Geld bezahlt und dem Ticketverkäufer geradezu Angst gemacht, um eine eigentlich überfüllte Fahrt dennoch mitmachen zu dürfen.
Und so standen sie nun in ihrem Zug und fuhren in die Richtung des bekannten Fungus-Felsens, einem Stein in der Form eines großen Pilzes. In einer nahen Ortschaft würde der Zug halten und sie nicht einmal eine halbe Stunde Marsch von ihrem Ziel entfernt absetzen.
Und bei dem Tempo, welches Robin anschlagen würde, war sie sich sicher: der Marsch würde nur zehn Minuten dauern ! MENSCHENLEBEN !!!

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Es gab eine angemessene Pause da beschlossen die beiden Magier auch schon auf einen weiteren Auftrag zu gehen. Dieses Mal war Robin an der Reihe den Auftrag auszuwählen, Yuuji begleitete sie an das Questboard und schaute sich ebenfalls nochmal um, es schadete ja nicht. Robin wählte einen Auftrag bei dem es um eine Schlacht ging die für sie nicht sonderlich gut ausgehen würde wenn ihnen keiner helfen würde. Aber verdammte Hühnersoldaten die das Land angriffen? Was zur Hölle war los? Unverzüglich machten sie sich auf den Weg und Robin schaffte es sogar sie in einem eigentlich vollen Zug unterzubringen. Das war zwar nicht sonderlich angenehm, aber wenigstens war die Aussicht darauf eine Menge Leben zu retten diesen Umstand wert. "Was für ein merkwürdiger Auftrag. Aber okay, es muss geholfen werden." sagte er, noch immer nicht so recht glaubend, dass sie unterwegs waren eine Armee aus Hühnermenschen zu stoppen.

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Während sie so im Zug standen und darauf warteten, dann sie irgendwann ankamen, gab Yuuji zu verstehen, dass er den Auftrag sehr seltsam fand. Ja, das mochte irgendwo stimme. Dennoch war er andererseits auch ziemlich normal, wie Robin fand.
"Teilweise schon. Es ist zwar nichts besonderes, bei irgendwelchen Schlachten einen kurzen Eingriff zu machen, um sie zu den Gunsten einer Seite zu entscheiden, aber die Situation an sich ist sehr merkwürdig. Ich habe zwar schon oft von Tiermenschen gehört, aber Hühnermenschen sehe ich heute dann wohl zum ersten mal. Und nicht nur das, von einer solchen Rasse habe ich bisher nicht einmal gehört. Zudem fragt man sich natürlich, was diese Armee dazu bringt, über die Grenze nach Fiore zu kommen, um hier alles anzugreifen. Sie können wohl kaum davon ausgehen, das ganze Land zu erobern. Was ist also ihr Ziel ? Was mich jedoch am ehesten verwundert ist, dass diese Hühnermenschen wohl in der Lage sind Egg Magic zu verwenden. Wenn dieses Volk so magisch begabt ist, wieso haben wir bisher noch nie von ihnen etwas mitbekommen ?"
Nach diesem kleinen, von Fragen durchzogenen Vortrag, wurde Robin ein wenig nachdenklich. Ob sie in der Lage sein würden, die Ziele dieser Invasion heraus zu finden ? Und ob die Hühnermenschen wohl mit sich verhandeln lassen würden, um sich zurück zu ziehen ? Oder würden sie heute wirklich den ganzen Krieg in dieser Schlacht beenden müssen, indem sie alle Feinde töteten, die über die Grenze geschwärmt waren ?

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Robin war wirklich verwundert was ihren Auftrag betraf. Und Yuuji konnte diese Verwunderung wirklich nachvollziehen. Was ging da vor sich? "Ich wüsste auch gerne was da vor sich geht. Vorallem weil es wirklich so ist wie du es sagst: Warum hat man nie etwas davon gehört? Irgendetwas stimmt da ganz und gar nicht. Ich nehme es den Soldaten auch gar nicht übel, dass sie am Verlieren sind. Das kann ja keiner vorher wissen, dass die Hühnermenschen auf in die Schlacht ziehen." Yuuji überlegte währenddessen auch noch ob er die Hühner lieber schockfrosten oder grillen sollte. Und war das eigentlich Kannibalismus? Vielleicht war das doch keine so gute Idee. Außerdem hatte er doch gar keinen Hunger, warum dachte er über Essen nach? Jedenfalls dürfte ihre Zugfahrt nicht mehr lange dauern und tatsächlich fuhr der Zug nun auch an ihrem Zielbahnhof ein. Als sie nun also ausgestiegen waren machten sie sich unverzüglich auf den Weg in Richtung dieses pilzförmigen Felsens.

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Robin bestätigte Yuujis Worte nur mit einem leicht abwesenden Nicken. Niemand konnte den Soldaten verübeln, dass sie verloren, so viel stand fest. Vor allem wenn sie wirklich mit Magie überwältigt wurden. Denn so lächerlich Egg Magic auch erschien, die Magie konnte ebenso stark sein, wie auch Elementarmagien oder dergleichen.
Die restliche Zeit über, die sie bis zu ihrer Ankunft brauchten, versuchte Robin möglichst gute Vorgehensmaßnahmen gegen die Hühnermenschen zurecht zu legen, doch sie hatte nicht genügend Informationen, um ihre Planung wirklich weit voran zu treiben. Erst vor Ort würden sie erfahren, wie sie am besten agieren konnten.
Als sie schließlich ankamen und den Bahnhof verließen, konnten sie bereits den Fungus-Felsen sehen. Er überragte alles, so gewaltig war er. Und nicht allzu weit entfernt von diesem Felsen sah man breits von weitem das Lager der königlichen Truppen.
Der Weg war nicht sonderlich weit und so kamen sie schon recht schnell dort an, wo sie sich bei ein paar Soldaten als Magier von Graceful Tiger ausweisen mussten, ehe sie sofort in den Kommandobereich geführt wurden, wo der General gerade in einer Besprechung mit einigen seiner Offiziere war.
"Einen schönen Tag, die Herren.", gab Robin als Gruß von sich, inzwischen mit ihrem Falchion und ihrem neuesten Buch an der Seite ausgerüstet und wieder in ihren typischen Mantel gehüllt. Der General schien sie sofort zu erkennen und begrüßte sie auch sogleich als "Miss Cheney", ehe er sich leicht verneigte und den Offizieren klar machte, dass sie Platz am Tisch machen sollten, um die Unterstützung dort hin zu lassen. Er selbst kam jedoch sofort zu den beiden Magiern herüber und reichte zuerst Robin und dann Yuuji die Hand. Robin erwiderte den Händedruck natürlich sofort, ehe der General anfing die Situation zu erklären und auf Yuujis Erwiderung des Händedrucks wartete.
Im groben sah die Situation sehr schlecht aus, da die königlichen Truppen eins zu fünf in der Unterzahl waren und bei weitem nicht so viele Magier hatten, wie sie bräuchten. Zudem waren die Hühnermenschen wohl ziemlich verbissene Kämpfer und wichen nicht einmal dann zurück, wenn sie sich sicher in den Tod stürzten.
"Was hältst du davon ? Klingt nicht so, als ob Verhandlungen oder dergleichen möglich wären, oder ? Geschweige denn, dass wir groß herausfinden könnten, warum diese Hühnermenschen hier sind.", gab Robin zu bedenken, nachdem der General seine kurze Zusammenfassung beendet hatte. Ihr besorgter Blick suchte dabei den von Yuuji, während sie nervös mit einer ihrer Haarsträhnen spielte.

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Als sie den Zug verließen ging alles ganz schnell. Sie erreichten das Lager der königlichen Soldaten in wenigen Minuten und nachdem sie sich als Gildenmagier ausgewiesen hatten wurden sie auch direkt zum General vorgelassen. Als dieser Yuuji die Hand reichte erwiderte dieser selbstverständlich den Händedruck und setzte sich anschließend ebenfalls an den Planungstisch. Sie waren massiv in der Unterzahl und ihre Gegner schienen sich vor nichts zu fürchten. Es gab nur wenige Magier unter ihren Reihen und die Gegner kämpften verbissen bis zum Tod. Keine guten Voraussetzungen für einen Sieg. Yuuji hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass sie die natürliche Umgebung zu ihrem Vorteil ausnutzen konnten, dafür gab es hier einfach nichts was sich in diese Richtung hin anbot. "Lässt sich heraussehen ob sie Anführer unter ihren Reihen haben oder einfach so losziehen? Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie einfach wie.. nunja, kopflose Hühner rumlaufen wenn ihre Befehlshaber nicht mehr da sind. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit das herauszufinden und auszunutzen, ich denke das ist unsere einzige Chance. Zahlenmäßig kommen wir einfach nicht ohne gewaltige Verluste dagegen an und selbst das ist keine Garantie für einen Erfolg." gab er zu bedenken.

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Robin hörte genau an, was Yuuji zu sagen hatte. Seine Meinung würde vielleicht sogar ausschlaggebend sein. Er hatte die seltene Befähigung, die Situation richtig einschätzen zu können. Zumindest war das bisher ihr Eindruck gewesen.
Als er also gesagt hatte, was er zu der Situation dachte, nickte Robin ihm zu und richtete sich dann plötzlich vom Tisch auf und zog eine Landkarte zu sich heran. Sie blickte eine knappe Minute darauf, das Gesicht ernst und ohne ein einziges Zeichen der sonst so typischen Lebensfreude, welche sie an den Tag legte, ehe sie aufschaute und die Karte wieder in die Mitte des Tisches schob, wo alle sie sehen konnte. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Züge, welches absolut triumphierend war.
Ja, sie hatte einen Plan !
Vollkommen ihrem Titel gerecht werdend deutete sie nun auf verschiedene Punkte der Karte, welche ihrer Meinung nach wichtig waren, während sie anfing, ihren Einfall zu schildern.
"An sich ist die Situation garnicht so verzwickt, wie sie scheint, denke ich. Wir haben nur die denkbar schlechteste Lage. Wir sind mittem im Flachland, absolut ohne Möglichkeiten, für taktisch vorteilhafte Einsatztruppen. Sofern wir hier bleiben, haben wir keine Chance. Dennoch, hier drüben ist ein Fluss. Nicht sonderlich breit, aber er existiert. Auf der anderen Seite hat der Feind sein Lager aufgeschlagen, um sicher vor nächtlichen Attacken zu sein, da der Fluss sie vor so etwas schützt. Genau das wird ihr Untergang sein. Wir werden das Lager verlegen, um näher daran zu sein. Wenn wir schnell genug sind, kommen wir genau in die leicht bewaldete, hügelige Landschaft weiter vorne, wo wir alles haben, was wir brauchen. Denn Hühner sind bekanntlich nicht unbedingt gut, wenn es darum geht, zu fliegen. General, ich hoffe ihr habt genügend Bogenschützen in euren Reihen, um den Feind mit Pfeilen einzudecken. Fünfhundert sollten genügen."
Der General nickte ihr zu, eindeutig darüber erfreut, dass er die berühmte Strategin in Aktion sehen konnte. Robins Lächeln wurde breiter.
"Ausgezeichnet. Gebt die Befehle, das Lager zu versetzen. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Den restlichen Plan erläutere ich, wenn wir uns auf dem Weg befinden. Wenn die Hühnermenschen uns angreifen, ehe wir unsere Position erreichen, wird das vermutlich unser Ende sein, also bewegung, wenn ich bitten darf."
Mit diesen Worten packte Robin die Karte und einen Stift, während die Offiziere sofort los stürmten, um Befehle zu geben. Der General bedankte sich dafür, dass gerade sie zur Hilfe gekommen war, was von Robin jedoch einfach abgetan wurde, während sie vor sich hin murmelnd den Stift nutzte, um Punkte auf der Karte zu machen. Wer genau hinschaute merkte jedoch, dass sie nicht nur lächelte, sondern ihre Augen besorgt und sogar ein wenig verängstigt wirkten.

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Nun ging die Planung in die nächste Stufe: Die Umsetzung. Robin beschloss, dass sie den kleinen Fluss in der Umgebung als eine Chance sehen mussten und ließ das ganze Lager näher dorthin verlegen. Sie sollten also die paar Hügel die es gab zu ihrem Vorteil nutzen, da die Hühner ja vermutlich nicht wirklich fliegen konnten. Robin hatte sich wirklich innerhalb weniger Momente von Hilfe zur Anführerin gemausert, denn alles hörte auf ihren Befehl, beziehungsweise ihre Anweisen jenen Befehl zu geben. Yuuji erwischte sich dabei wie er zwischendurch ehrfürchtig zu seiner Freundin blickte. Dieses Talent war schön und erschreckend zugleich. Er half tatkräftig beim Abbau mit, passte jedoch darauf auf sich nicht zu sehr zu verausgaben um später noch bereit zu sein. Als das Meiste in Bewegung gesetzt war ging er zu Robin zurück um weiter bei der Lagebesprechung anwesend zu sein. "Also? Wie geht es jetzt weiter?" fragte er seine Freundin und der General war selbstverständlich auch sehr an dieser Information interessiert.

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Wie von ihr gewünscht wurde das Lager in hohem Tempo abgebaut, während sie weiterhin genauere Pläne durchging und sich für jeden Fall direkt mehrere Notfallpläne ausdachte. Die Markierungen auf der Karte wurden immer mehr und mehr und auch verschiedene Farben wurden ausgewählt, jeweils eine für jeden Notfallplan.
Sie war zwar einerseits sowieso beschäftigt, aber andererseits vermisste sie schon bei dieser kurzen Zeit ein wenig die Nähe von Yuuji, welcher ja tatkräftig mit anpackte, damit es auch wirklich schnell ging.
Als das Lager größtenteils abgebaut war und die Truppen sich in Bewegung setzten, kam Yuuji jedoch wieder zu ihr und dem General, welche im hinteren Bereich der königlichen Armee waren und den Schluss im Auge behielten, um sicher zu gehen, dass auch ja alles fertig war.
Kaum war er in Reichweite, fragte Yuuji auch schon, wie es nun weiter gehen sollte. Eine Frage, auf die Robin geradezu gewartet hatte.
Sie deutete in die Ferne und zeigte auf die Hügellandschaft, die sich in der besagten Richtung erstreckte. Sonderlich hoch waren die Hügel nicht, dafür aber an der Seite ds Flusses sehr steil, so dass es schwer war, sie zu erklimmen.
"Du siehst, wie weit die Hügel voneinander entfernt sind und wie breit das Tal dazwischen ist ? Das ist das wichtigste hier. Wir starten eine Finte, um die Hühnermenschen in die Offensive zu locken. Sobald sie durch den Fluss kommen, ziehen unsere Truppen sich ein Stück zurück, um einen lebenden Wall zu bauen, welcher sie an diesem Angelpunkt hält, während die Bogenschützen von den Hügeln in die Masse unserer Feinde feuern und ein paar der Magier, die wir haben, magische Schutzwälle hoch ziehen, um die Schützen zu verteidigen. Ich habe Bestand aufnehmen lassen. Wenn auf drei abgeschossene Pfeile ein einzelner, gefallener Feind kommt, können wir die feindliche Truppe um gut und gerne vierzig Prozent verringern. Und eins zu drei klingt doch schon deutlich besser, als eins zu fünf. Aber das ist nur Teil eins von vier meines Plans. Warte ab, bis wir näher dran sind und die Soldaten wieder anfangen, das Lager aufzubauen, dann erläutere ich den Rest."

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Robin erklärte ihren Plan, dass sie die Hügellandschaft nutzen wollte um ihre Gegner aus der Reserve zu locken und ihnen eine Falle zu stellen. So konnten sie die überwältigende Überzahl zumindest zu einem Dreifachen reduzieren wenn alles richtig verlief. Aber das sei nur der erste Teil ihres Quartetts der Überlegungen. Yuuji war gespannt was sie sonst noch vor hatte, er wusste ja, dass wenn Robin derartig vorging der Plan eigentlich nur perfekt sein konnte. Nun kam es ganz auf die Umsetzung an. Das Lager nahm unterdessen wieder langsam Form an und die Vorbereitungen konnten starten. Yuuji fragte sich wobei er ins Spiel kommen würde. Er hatte keine defensiven Fähigkeiten, zumindest keine nennenswerten. Aber er konnte sehr wohl eine Menge Chaos veranstalten indem er einfach einen gewaltigen Feuersturm los oder aber einfach alles einfrieren ließ. Jedenfalls wartete er, genau wie wohl alle anderen, nun auf weitere, wunderbare Anweisungen ihrer wunderbaren Strategin.

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Robin war vom Tempo der königlichen Armee geradezu begeistert. Sie hatte schon einige Söldnertruppen in Missionen geführt oder kleine Armeen von Fürsten oder dergleichen, aber die königliche Armee war noch einmal etwas ganz anderes.
Die Zeit, bis das Lager Form annahm und die ersten Truppen bereit waren, ihre Positionen einzunehmen, war nicht allzu lang, weshalb Robin nun auch ihre Kommandos an die Offiziere abgab, welche sich um sie sammelten.
"Wir brauchen jeweils vierzig Prozent unserer Bogenschützen auf den Hügeln. Schickt ein paar normale Soldaten mit, um im Notfall die Schützen zu verteidigen. Jede Truppe sollte ausreichend Magier für Barrieren dabei haben. Die restlichen Bogenschützen sollen sich hinter der Haupttruppe aufhalten, welche den Fluss hält und jeden abfeuern, der versucht, die Hügel zu erklimmen. Wir benötigen die unmobilsten Truppen am Fluss, damit wir ihn halten können. Für die mobileren Truppen habe ich eine bessere Verwendung."
Robin zeigte nun auf die Karte, speziell auf eine Markierung, die weit abseits des eigentlichen Kampfplatzes war.
"Hier haben wir eine seichte Stelle im Fluss, die leicht zu passieren ist. Auf der anderen Seite stehen dort einige Bäume. Nicht sonderlich viele, aber genügend, um die Bewegungen dieser Truppe zu verbergen, so dass die den Hühnermenschen in den Rücken fallen können. Wenn wir sie von allen Seiten umzingeln können, sollten wir Erfolg haben. Wichtig ist jedoch, dass ein paar Magier die mobile Truppe begleiten, um einen verheerenden Erstschlag auszuführen, bevor sie unseren Angriff bemerken. Normale Soldaten würden nicht schnell genug zuschlagen, um den nötigen Schaden zu verursachen. Dafür werden sie dringend benötigt, um die Magier zu verteidigen."
Nun zeigte Robin noch auf eine weitere Markierung, die noch hinter den Bogenschützen war.
"Und genau hier sollte sich jeder Kavallerist der Armee aufhalten und auf ein Kommando warten. Sie sind die Notfalltruppe, falls die Feinde unsere Hauptarmee zu sehr unter Druck setzen. In dem Fall werden alle Soldaten ein Stück zurückweichen und zu den Seiten ausschwenken, um eine perfekte Bahn für die Kavallerie zu bilden, damit diese für höchstmöglichen Schaden in den Feind hinein preschen kann. Achtet darauf jeden Kavalleristen mit mindestens einer Lanze auszustatten, damit wir die maximale Wirkung erzielen."
Nach diesen Erläuterungen winkte sie ab. Ein Großteil der Truppen war nun eingeteilt, weshalb die meisten Offiziere bereits los liefen, um Befehle zu geben. Lediglich ein einzelner Offizier und der General blieben noch, da noch immer nicht alle Fragen geklärt waren. Es fehlten immerhin noch die Befehle für die Heiler der Armee. Die Strategin blickte jedoch ein wenig nachdenklich in die Ferne, wo recht bald eine blutige Schlacht stattfinden würde.

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Yuuji half dabei die Befehle weiterzugeben und unterstützte die Truppen auch sonst wo er nur konnte, doch wo er genau eingesetzt werden würde wusste er noch nicht genau. Er hörte jedoch Robins Ausführungen genauestens zu als sie ihren Plan weiter ausbreitete. Sie wollten also ihren Gegner umzingeln? Das war riskant aber wenn alles nach Plan verlaufen würde, dann würden sie dadurch einen gewaltigen Vorteil erhalten können. "Wo werde ich gebraucht? Soll ich mich einfach hinten halten und aufpassen, dass alles planmäßig verläuft? Oder selbst einer dieser Gruppen helfen?" fragte er nun, da er für den Moment nichts mehr zu tun hatte. Er beschwor auch schon mal seine Ausrüstung, den Feuerumhang, seinen Dunkelstab und die Eisrüstung, diese Kombination hatte er zu schätzen gelernt auf ihrem letzten Auftrag, denn sie ermöglichte ihm im Prinzip alle Techniken zu benutzen die er besaß. Ansonsten war er allerdings ziemlich planlos, denn wer auch immer ihn steuerte hatte absolut keine Ahnung was er ihn machen lassen sollte.

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Nach all den Erläuterungen schienen die anderen die plötzliche Stille kaum wirklich auszuhalten. Der eine Offizier trat nervös auf der Stelle, der General strich sich nachdenklich über sein Kinn und Yuuji fragte schließlich, wo er eigentlich gebraucht wurde.
Genau das war der Punkt, welcher Robin die ganze Zeit schon Sorgen bereitet hatte. Yuuji hatte mit seinen weitreichenden, mächtigen Fähigkeiten eine tragende Rolle in ihrem Plan bekommen.
Sie wandte sich ihm zu und schaute ihm direkt in die Augen, ganz klar machend, dass ihr dieser Teil selbst nicht gefiel.
"Ich hasse es, dass ich das sagen muss, aber du wirst an aller vorderster Front gebraucht. Es ist zwingend notwendig, dass wir alle Feinde, die über den Fluss kommen, so schnell wie möglich erledigen. Wir sind zu sehr in der Unterzahl und haben deutlich weniger Magiebegabte, als diese seltsamen Hühnermenschen. Es wird also eine Menge von dir abverlangen, aber du wirst mit den übrigen Magiern versuchen, so viele Feinde wie möglich auszulöschen, bevor sie an unsere Truppen kommen. Du wirst zwar eine Menge Unterstützung haben, vor allem auch von gut gepanzerten Soldaten, aber vergiss nie, dass du eine der gefährlichsten Stellungen in der Schlacht hast."
Sie biss sich selbst leicht auf die Unterlippe, da sie das Gefühl nicht los wurde, dass ein einziger Fehler darin resultieren konnte, dass sie alle starben, wenn er zu gravierend war. Noch nie hatte sie sich so sehr darauf verlassen, dass ihre Strategie aufging und ihre Notfallpläne ausreichten. Dadurch, dass sie nun Yuuji hatte, war nun alles anders.
"General, ihr werdet als einer der besten Kämpfer der Truppen ebenfalls an der Front gebraucht. An euch liegt es, den möglichen Einsatz der Kavallerie zu bestimmen. Nehmt die gesamte Truppe der Heiler mit euch, ihr werdet sie vermutlich brauchen, da ihr dem Ansturm ausgesetzt sein werdet."
Der General nickte, ehe er nun nachfragte, wo denn Robin sein würde, da sie ihre Rolle in alledem noch nicht erwähnt hatte. Der Blick der Silberhaarigen wurde auf einmal sehr unnachgiebig und machte klar, dass sie bei den folgenden Worten von absolut niemandem einen Widerspruch duldete.
"Typische Strategen halten sich immer im hinteren Teil der Hauptarmee auf, damit sie in Sicherheit sind ... Nun, ich bin keine typische Strategin. Ich habe früh gelernt, dass es die Moral stärkt, wenn die Truppen wissen, dass sie nicht nur entbehrliche Kampfkraft sind. Und die Truppenmoral ist entscheidend. Also habe ich den allerschlimmsten Posten für mich aufgehoben: ich werde die Einheit anführen, die dem Feind in den Rücken fällt und vom Rest der Truppen isoliert ist. Und ich werde dafür sorgen, dass unser Plan funkioniert."

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Nun begann so langsam Phase 2 und Robin erläuterte jedem was zu tun war. Yuuji würde beim Frontalangriff mitmischen und hatte somit die Aufgabe soviel Zerstörung an den gegnerischen Truppen wie möglich anzurichten. Das konnte er gut und darauf war er bereits vorbereitet. Er wusste wie gefährlich das alles sein würde, aber gleichzeitig gab ihm genau dieser Vorteil den ihr Gegner zahlenmäßig über sie hatte neue Motivation. Er würde ihnen zeigen was es bedeutete gegen ein Land wie Fiore in den Krieg zu ziehen, vorallem wenn Magier aus Graceful Tiger dabei waren ihre verbündeten Linien zu unterstützen! Was ihn allerdings mehr besorgte waren die Gedanken die er sich um Robin machen würde. Und das obwohl er wusste, dass sie definitiv stark war. Es war trotzdem unangenehm wenn man sich in einer derartig gefährlichen Situation aufteilte. "Lass dir ja nicht einfallen zu verlieren." sagte er zu seiner Freundin, soeben hatte er nämlich beschlossen ihren Plan nicht nur auszuführen, sondern ihn so gut auszuführen, dass man noch in Jahrzehnten von diesem großartigen Sieg sprechen würde!

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Robin merkte, dass ihr Plan den Leuten ein klein wenig sauer mundete, da niemand unbedingt zu wollen schien, dass sie sich so in Gefahr begab.
Doch gerade Yuuji war es, welcher ihr den nötigen Anstoß gab, damit ihre Motivation sogar noch stieg, indem er sagte, sie solle es sich bloß nicht einfallen lassen, zu verlieren.
Mit einem siegessicheren Blick und einem entschlossenen Nicken machte sie ihm klar, dass sie das nicht vorhatte. Jetzt war es noch an der Zeit, den dritten Teil ihres Plans zu verkünden, welcher für sie alle von Bedeutung war. Lediglich einen einzigen Teil würde sie nicht verraten, da dieser, der vierte und letzte Teil, sowieso nur von ihr alleine durchgeführt werden konnte. Sie war als einzige dazu fähig und sie würde gewiss dafür sorgen, dass dieser Teil funktionierte.
"Dann zum letzten Teil meiner Strategie, welcher vermutlich fast noch wichtiger ist, als die restlichen. Sobald ich mit meiner Truppe in den Rücken des Feindes falle, brauche ich vollständigen Feuerschutz durch die Bogenschützen. Ich muss so viele Gegner von mir abgehalten bekommen, wie irgend möglich, bis ich ins Zentrum des Flusses vorgerückt bin, direkt ins Herz der feindlichen Streitkräfte. Und dann werde ich einen Zauber nutzen, um den Fluss und alle, die darin sind, für eine bestimmte Zeit fest zu frieren. Wenn ich das schaffe, dann können wir hunderte von ihnen töten, ohne dass sie sich wirklich wehren können. Außerdem werden ihre Streitkräfte effektiv in der Mitte aufgeteilt. Wenn ich erfolgreich bin, gebt das Zeichen zum Sturmangriff und rückt mit allem vor, was ihr habt. Alles hängt dann von einem schnellen und heftigen Schlag ab."
Nach diesem letzten Teil der Erklärung klappte Robin die Karte schlussendlich zusammen und blickte noch einmal die verbliebenen Anwesenden an.
"Der letzte Teil meines Plans besteht in Vorbereitungen, die ich noch zu treffen habe. Laut einem Späher, mit dem ich sprach, dauert es nicht mehr lange, bis der Feind eintrifft. Bezieht also bitte alle schon eure Positionen und sorgt dafür, dass niemand mich stört. Die Nutzung von Runen des Jutsu Shiki erfordert enorme Konzentration. Und alleine von meinen Runen hängt ein wichtiger Faktor des Kampfes ab."
Damit war die Lagebesprechung theoretisch vorbei. Sie nickte kurz noch einmal allen im Raum zu und ging dann los, direkt an Yuuji vorbei, welchem sie kurz die Hand drückte und ein "Ich vertraue darauf, dich nachher gesund und munter wieder zu sehen. Pass auf dich auf." zuflüsterte, ehe sie direkt in die Richtung des Flusses marschierte, wo sie sich ans Ufer kniete und anfing ihre Runen zu schaffen. Sie würde den ganzen Bereich abdecken müssen, wo der Feind über den Fluss kommen würde, während sie genau abwog, welche Regeln sie aufstellen sollte. Was ihr jedoch am allerwichtigsten war, war die Regel, dass keine der möglichen Befehlshaber der feindlichen Armee den Fluss überqueren konnten, damit die Angriffsspitze permanent ungeordnet und ohne direkte Befehle klarkommen musste. Besser konnte sie die Front nicht unterstützen.

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Robin erläuterte nun den letzten Teil ihres Planes welcher darum ging, dass sie Schutz benötigen würde während sie sich in die Mitte des Schlachtfeldes vorbewegen würde. Dort würde sie versuchen das Kampffeld einzufrieren um ihnen die Möglichkeit zu geben ihre Feinde zu dezimieren. Nachdem all das geklärt war ging es auch sofort los. Robin nutzte die Zeit als sie an Yuuji vorbei ging um nochmal zu ihm zu reden bevor sie sich dann aufteilen würden. Er nickte ihr zu als sie meinte sie wolle ihn gesund wieder sehen. "Natürlich." sagte er, da trennten sich nun auch schon vorerst ihre Wege. Yuuji begab sich zu der Truppe die er begleiten würde und machte sich bereit sofort mit ihnen zu gehen sobald es dann auch los ging. Er kam ins Gespräch mit dem ein oder anderen Soldaten. Einige machten sich Sorgen oder hielten diesen Plan entweder für komplett wahnsinnig oder absolut richtig. Die Meinungen gingen da ein wenig auseinander, doch alle waren sich einig, dass ihre eigene Einstellung dazu absolut keinen Effekt darauf hatte, dass sie den Befehl ausführten und sich dabei alle Mühe der Welt gaben. Es ging hier um mehr als die eigene Meinung und Yuuji war froh, dass das hier nicht einfach nur ein Haufen Söldner war welche nicht loyaler waren als der Preis den man für sie zahlte.

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Eine lange Zeit über marschierte Robin durch den Fluss und brachte eine breite Barriere an, welche mit ihren Regeln versehen war. Die Befehlshaber der Feindesarmee würden den Fluss nicht vollständig überqueren können und die Hühnermenschen würden innerhalb der Barriere nur bedingt Magie einsetzen können. Dennoch, die Barriere war kaum groß genug, um den Feind deutlich am Einsatz von Magie zu hindern. Aber wenngleich auch vielleicht nur einhundert oder zweihundert Feinde hier hinein passten, so war das immernoch eine große Hilfe für die königlichen Truppen.
Als sie die Runen ihrer Meinung nach ausreichend angebracht hatte, prüfte sie ob alles lückenlos war. Und tatsächlich, sie hatte es geschafft, die Runen in der von ihr vorgebenen Zeit zu platzieren. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, wie diese Hühnermenschen sich wunderten, dass sie hier aus irgend einem Grund nicht mehr Zaubern konnten.
Doch sie hatte nicht viel Zeit, um in Gedanken zu verharren. Sie lief stattdessen los zu dem Punkt, wo ihre Truppen auf sie wartete. Dort angekommen erläuterte sie ein paar letzte Dinge und gab Anweisungen, ehe sie mit der kleinen aber gefährlichen Gruppe los marschierte, um den Fluss weit abseits zu überqueren. Genau wie sie es immer machte, ging Robin auch vor der Truppe hinweg und führte sie, so dass die Truppen merkten, dass sie keine Angst hatte. Ein wichtiger Zug um ihrer Truppe zu zeigen, dass sie der festen Ansicht war, das alles funktionieren würde, woraufhin die Moral steigen würde. Und es blieb dabei: die Kampfmoral der aufeinanderprallenden Armeen entschied meistens mehr als Ausbildung oder Bewaffnung.

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Yuuji war bereit. Die Soldaten waren bereit. Robin war bestimmt ebenfalls bereit. Und ihre Gegner. Ihre Gegner waren vermutlich ebenfalls bereit. Nun waren sie alle bereit. Es konnte losgehen. Yuuji stand mit den Soldaten in direkter Konfrontation mit ihrem Gegner und nun standen sie dort, noch in der Ferne. Doch sie schienen wütend und vorallem.. bereit (und das nachts). "Ich denke ich muss euch nicht sagen, dass ihr den Mann zu eurer linken sehen sollt wie euren besten Freund, und den Mann zu eurer rechten als euren Bruder. Ihr kennt unsere Aufgabe und wir wissen alle was es zu tun gilt! Lasst uns ihnen zeigen aus welchem Holz wir geschnitzt sind!" motivierte er die Truppen und die Menge tobte. Yuuji genoss dieses Gefühl sehr, doch er wusste, dass es trotz allem vermutlich zu vielen Verletzten und vielleicht sogar Toten kommen würde auf ihrer Seite. Aber das war das Risiko eines Soldaten. Und Unschuldige mussten um jeden Preis verschont werden. Ihre Gegner fingen an zu stürmen, sie schienen nicht weniger organisiert als sie es waren. "Haltet eure Reihen! Niemand wird hier vorbeikommen!" rief er nochmal jedem zu der ihn hören konnte. Yuuji fing an Dunkelheit in sich zu sammeln und wenig später hallte ein schallendes Gelächter über das gesamte Kampffeld während der verrückte Sensenmann seinen Blutzoll forderte und innerhalb weniger Sekunden hunderte der feindlichen Truppen tötete. Wer derart nah beieinander marschierte hatte es nicht anders verdient!

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In weiter ferne ertönten die Kampfgeräusche und augenblicklich lief Robin ein Schauer über den Rücken. So gut sie auch in taktischen Dingen war und in so vielen Kämpfen sie schon mit drin gesteckt hatte, niemals würde sie das kalte Grauen überkommen, welches einen in einer Schlacht überkam. Menschen starben. Gute Soldaten, die ihre Leben für diejenigen opferten, welche sich selbst nicht wehren konnten. Sie stellten ihre Leben in den Dienst der Menschen, welche sie nicht einmal kannten. Die meisten wussten vermutlich nicht einmal dieses Opfer zu würdigen.
Robin hingegen wusste es zu würdigen. Und sie war bereit, im aller schlimmsten Fall, auch selbst eben jenes Opfer zu bringen. Doch viel mehr wollte sie verhindern, dass diese Menschen ihr Leben opfern mussten, um Leute zu beschützen !
Deshalb spornte sie ihre Truppe nun zu einem noch schnelleren Tempo an. Sie war sich im klaren, dass sie nicht direkt in den Rücken der feindlichen Armee fallen durften, sonst waren sie verloren. Doch für jede Minute, die sie warteten, war es möglich, dass mehr dieser tapferen Soldaten im Kampf fallen würden.
Und deshalb gab sie auch den Befehl, erst einmal zwischen den Bäumen zu warten und die Situation im Auge zu behalten. Sie sah, wie Yuujis herbeigerufener Sensenmann durch die Feinde jagte und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Doch trotz so vieler toter durch diesen Angriff wichen die Hühnermenschen nicht zurück. Im Gegenteil, sie beschleunigten ihre Schritte, so wie es schien, um schneller zu dieser Bedrohung zu kommen. Sie wollten hier wohl unbedingt durch.
Aber Robin würde das nicht zulassen ! Niemals !
Genau das Schlachtfeld beobachtend, während sie und ihre Truppen jedoch gleichzeitig wegen der Untätigkeit unruhig waren, wartete sie auf den rechten Augenblick und hoffte, dass der Rest der königlichen Truppen ihre Aufgaben erfüllten. Wenn ein Fehler geschah, musste sie sofort eingreifen, egal ob sie nur in die Flanke des Feindes fiel, oder in den Rücken.
Und eben deshalb zog sie nun bereits ihr Falchion, um jederzeit die Klinge zu erheben und zum Sturmangriff auszurufen.

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Trotz der Vernichtung die Yuuji bereits anrichten konnte ließen ihre Gegner nicht ab. Sie schienen umso sicherer zu sein diesen Kampf zu kämpfen je mehr von ihnen fielen. Das war schon ziemlich Besorgnis erregend, aber sie durften nicht zurückweichen und schon gar nicht aufgeben. Nachdem Yuuji den Sensenmann auf seine Reise geschickt hatte und dieser tat was er am besten konnte verwendete er nun seinen Chaos Firestorm um erneut unzählige Hühnermenschen in den Tod zu stürzen. Bisher hielt er fast die gesamte Streitmacht der Gegner die sich hier eingefunden hatten so auf Trab, aber das war auch nur eine Frage der Zeit. Nun fingen sie auch an ihre Magie zu verwenden und es hagelte explodierende Eiergeschosse. Yuuji konnte das Meiste davon noch mit seinem Feuer abfangen und zu einem leckeren Omelette zur Stärkung der eigenen Truppen verwandeln, aber letztlich bekamen sie doch eine Breitseite ab. Zum Glück war jeder darauf vorbereitet und sie nahmen bisher keine Verluste. Sie lieferten hier wirklich eine Glanzleistung ab, wenn sie das so aufrechterhalten konnten erfüllten sie auf jeden Fall ihren Teil des Plans. Nun hing es jedoch auch an den anderen ihren zu erfüllen. "Weiter so!" rief er den Truppen zu. Es war etwas ganz anderes mit diesen Soldaten auf einer Seite zu kämpfen. Der Kampf schien wie eine lang einstudierte Choreographie, denn jeder wusste was er zu tun hatte und wem er blind vertrauen konnte. Wunderbar.

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Mit einem Lächeln schaute Robin in die Ferne, wo sie sah, wie Yuuji Zauber ihre Macht entfesselten. Er war einfach unglaublich. Die meisten Magier aus der Armee waren kaum in der Lage Zauber zu wirken, die neben den seinen vollständig verblassten und nicht eindrucksvoller wirkten, als eine Hauskatze im Vergleich zu einem rasenden Tiger.
Doch was viel wichtiger war, war die Tatsache, dass die meisten der Hühnermenschen inzwischen an ihnen vorbei gezogen waren und demnach der Zeitpunkt gekommen war, an welchem Robin und ihre Truppe ihren Teil zu erfüllen hatten. Mit einem letzten Blick auf die tapferen Soldaten, Bogenschützen, Magier und vor allem die kaum zu erkennende Figur, welche ihr Freund war, wirbelte Robin nun also herum und riss ihr Falchion in die Höhe, welches kurz aufblitzte.
"Es ist soweit, Soldaten ! Heute wird entschieden, ob wir den einfallenden Feind bezwingen können, oder ob wir zulassen, dass sie weiter vorstoßen und viele unschuldige Leben kosten, bis Leute, die besser sind als wir, den Krieg für uns gewinnen. Aber ich frage euch, gibt es besser als uns, um diese Aufgabe zu meistern ? Ich sage nein ! Gibt es einen Grund, sie hier durch zu lassen, solange wir noch atmen, um unschuldige zu töten ? Ich sage nein ! Die Zeit mag kommen, wo wir alle einem Feind gegenüber stehen, an welchem wir scheitern werden ! Aber dieser Tag, ist nicht der heutige ! Für alles, was euch lieb und teuer ist, für alles, was euch heilig ist, HALTET STAND !"
Ein lauter Kampfschrei war von der Gruppe zu hören, ehe Robin sich umwandte und mit ihrem Schwert in die Luft in Richtung der Gegner schlug.
"Lasst die Invasoren wissen, dass man sich nicht ungestraft mit den stolzen Truppen des Königreiches Fiore anlegt ! ANGRIFF !!!"
Mit einem lauten Gebrüll stürmten die Truppen wie eine gewaltige Welle zwischen den Bäumen hervor und fielen der Nachhut der feindlichen Armee in den Rücken, Robin ihnen allen voran, und deckten sie mit einem heftigen Bombardement aus Zaubern ein, ehe sie in Nahkampfreichweite kamen und gegen die verblüfften Hühnermenschen prallten, absolut ohne Rücksicht auf Verluste. Eines war klar, jeder Soldat dieser Truppe würde bis zum Tod kämpfen, wenn es nicht anders ging. Inspiriert von Robins Rede und ihrem Kampfgeist, würde nicht ein einziger vor dem Feind zurückweichen, sondern jeden Feind vor ihnen erledigen. Es ging nur in eine einzige Richtung: mitten in das Herz der feindlichen Armee, wo ihre Strategin hoffentlich mit ihrem Plan erfolgreich sein würde, egal wie weit sie sich durchkämpfen mussten, um bis dorthin zu kommen.

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Alles verlief nach Plan, aber ihre Gegner waren einfach zahllos. Für jeden den sie töteten schienen zwei neue Kämpfer aufzutauchen, aber sie gaben nicht nach. Nun war Robin dran und mit ihr natürlich auch der Teil der Armee den sie leitete. Ihre Gegner waren völlig unvorbereitet darauf nun auch noch von der Seite angegriffen zu werden. Ihre Verluste waren zahlreich und bisher hatten sie selbst noch keine wirklichen Verluste erlitten so wie Yuuji das beurteilen konnte. Sie kämpften einfach weiter bis jeder ihrer Gegner am Boden lag und nicht mehr weitermachen konnte, das war die einzig logische Antwort darauf, dass ihre Gegner immer noch gegen sie anstürmten. "Weiter so! Nicht nachgeben!" rief Yuuji über das Kampffeld welches sich zunehmend leerte. Aber es lief nicht komplett reibungslos, denn als einige der Hühnermenschen anfingen zu gackern fingen ihre Artgenossen an zu kreischen nur um im nächsten Moment ihre Größe zu verdoppeln und plötzlich gewaltige Muskelberge aufwiesen. War das was einem blühte wenn man zu viel Geflügel aß? Diese Superhühner pflügten nun durch ihre Reihen, auch wenn sie recht bald zu Boden gingen war das eine Überraschung die einige Verluste einbrachte.

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Es schien soweit zu funktionieren. In einer Keilformation spalteten ihre Truppen zuerst die feindliche Armee, während die Nachhut ihrer Truppe einen Wall bildete und die Hühnermenschen somit einkesselte und ihnen keinen Fluchtweg ließ. Die Spitze des Keils trieb immer weiter in die feindliche Armee hinein und erreichte schließlich das Ufer des Flusses, wo sie jedoch zum Stillstand kamen, da man sie von allen Seiten bedrängte. Einen Augenblick lang wirkte es so, als würden sie hier wirklich scheitern, doch dann kamen bereits die Pfeile der Bogenschützen um sie zu decken, wie abgesprochen, so dass sie sich weiter vorkämpfen konnten.
Bei all dem Gemetzel bekam Robin nur am Rande mit, dass ihre Hauptarmee nun die ersten größeren Verluste erlitt, als einige der Hühner sich zu riesigen, muskulösen Kampfmaschinen aufpumpten. Sie durfte sich von so etwas nicht ablenken lassen.
Kurz vor Robins Ziel blieb der Keil jedoch erneut stecken und kam nicht weiter. Selbst die Bogenschützen konnten die nachrückenden Horden nicht von ihnen abhalten und sorgten maximal dafür, dass sie hier nicht einfach überrannt wurden. War das wirklich das Ende ? Wenn sie nicht weiter kamen, würde der Plan scheitern ... Aber gut, dann war es wohl an der Zeit, zu improvisieren.
"Zurück ! Alle Mann zurück, wir versuchen eine andere Vorgehensweise !"
Auf ihr Kommando taten die Soldaten genau das, was sie wollte. Sie schlossen eine Blockformation, um sich sicher zurück ziehen zu können. Robin blickte dabei einen Soldaten direkt neben sich an, welcher zwischen ihr und den Hühnermenschen stand, genau in Richtung ihres Ziels.
"Schild über den Kopf, Soldat !"
Er tat sofort wie befohlen, was von Robin augenblicklich ausgenutzt wurde, indem sie sich vom Boden abstieß, auf dem Schild landete und sich erneut von eben diesem abstieß, um im hohen Bogen über die Köpfe der Hühnermenschen zu segeln.
Bei dieser akrobatischen Aktion konnte sie einen kurzen Augenblick lang Yuuji sehen, welcher verbissen kämpfte, ehe sie vollkommen von allem isoliert mitten in den feindlichen Truppen landete.
Wenn der Keil nicht voran kam, dann halt so !
Mehr aufs ausweichen als auf alles andere bedacht, gleichzeitig jedoch auch gelegentlich ihr Schwert schwingend, bewegte sich Robin zwischen den Hühnermenschen entlang, welche größtenteils eher darauf bedacht waren, die zurückziehenden Soldaten anzugreifen, welche jedoch aufgrund von Robins Aktion auf der Stelle verharrten, unsicher, was sie nun tun sollten. Dennoch befolgten sie nach und nach den Befehl und schienen sich eher den Rückweg frei zu kämpfen. Scheinbar vertrauten sie ihrer Strategin, dass sie ihre Aufgabe erfüllte.
Wobei sie selbst nur hoffen konnte, nicht von einer Klinge niedergestreckt zu werden, welche sie nicht kommen sah.

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Yuuji blickte immer Mal wieder in Richtung von Robins Truppe sofern der Kampf es zu ließ. Sie musste ihr Ziel erreichen, ansonsten würde es nicht gut um sie alle stehen. Er schaute gerade in ihre Richtung, da sah er sie etwas vollkommen wahnsinniges vollführen. Sie sprang mitten in die Gegner herein und versuchte durch sie durch zu rennen um den Fluss zu erreichen. Das würde sie doch niemals schaffen. Wenn sie jetzt nicht dorthin gelangte würde alles scheitern. Yuuji nutzte eine Lücke in der gegnerischen Verteidigung und rannte ihr hinterher. "Haltet die Stellung!" rief er seiner Truppe zu während er einen Eisspeer warf und gleich zehn dieser Hühnermenschen damit aufspießte um einen freien Weg zu haben. Ihm war es egal was sie vorher gesagt hatte, an ihr hing grade mehr als nur ihr eigenes Leben und Yuuji wollte nicht ansehen, dass sie jetzt scheiterte. Er benutzte seine Permafrost Sphere um dutzende der Hühnermenschen einzufrieren. Mittlerweile war er schon fast bei Robin angelangt, da hörte er erneut dieses Gackern und wenig später sprangen auch schon weitere muskelbepackte Hühnermenschen auf sie zu und versuchten auch Robin aufzuhalten. Sie waren hier mitten in der gegnerischen Streitkraft wenn man mal darüber nachdachte. "Ich lass dich jetzt nicht alleine." versicherte er seiner Freundin und erledigte einen dieser Kolosse mit gezielten Stabhieben und den nächsten mit einem Eisspeer. "Du weißt was zu tun ist!"

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Es war keine leichte Aufgabe, mit vom Fluss erschwerten Schritten den Angriffen des Feindes zu entgehen, aber Robin schaffte es dennoch, mit ihrem magischen Buch und ihrer Klinge jeden Angriff, welcher sie auch nur hätte streifen können, effektiv zu parieren. Dennoch merkte sie schnell, dass sie auf verlorenem Posten stand und immer langsamer vorwärts kam. Entweder sie schaffte einen letzten, schnellen Vorstoß zu ihrem Ziel, oder sie würde hier in dieser Masse an Gegnern untergehen.
Dann kam sie schließlich zum Stillstand und konnte nur noch versuchen, den Angriffen zu entgehen, ohne weiter vorwärts zu kommen. Eine einzige Lücke in der Formation und sie würde es schaffen ! Eine einzige Lücke verdammt !
Und dann schien es schlussendlich doch so, als wäre es vorbei, als plötzlich ein ganzer Haufen Feinde gleichzeitig Angriff. Die Zeit für einen Zauber blieb nicht und sie konnte sich wohl kaum Verteidigen. Sah so aus, als wäre das dann doch ihr letzter Kampf. Ihre Gedanken hingen bei Yuuji, während sie sich bereits innerlich ihrem Schicksal fügte.
Doch genau in dem Augenblick wurden alle Gegner von einem heftigen Zauber erledigt und eine Sekunde später war Yuuji bei ihr und versicherte ihr, er würde sie nicht alleine lassen, ehe er zwei verstärkte Hühnermenschen erledigte.
Als er schließlich sagte, sie wisse, was zu tun war, hatte sie bereits angefangen, ihn strahlend anzulächeln. Wenn das nicht ein heldenhafter Einsatz war. Yuuji hatte vermutlich gerade die Leben aller Leute in der Armee gerettet.
"Pass bloß auf, nah bei mir zu bleiben, sonst wirst du auch erwischt !", machte sie ihm nun klar, ehe sie noch die letzten paar Schritte zu ihrem Ziel machte und schnell die Worte für Fimbulwinter vor sich hin murmelte. Dann richtete sie ihre Waffe in den Himmel und schrie den Namen des Zaubers laut heraus.
Einen Augenblick später war die gesamte Umgebung in einen heftigen Sturm aus Eis gehüllt und man hörte überall schmerzhaft gackernde Hühnermenschen, welche im Fluss fest gefroren wurden.
Als das Eis schließlich bei Yuuji und ihr ankam, gab es ein weiteres Kommando an ihren Freund.
"Spring !"
Sie selbst stieß sich so stark vom Boden ab wie sie konnte und kam so aus dem Wasser heraus, während dieses nun ebenfalls dort fest fror, wo sie eben noch gewesen war. Als sie wieder landete, war eine gewaltige Fläche des Flusses vereist und die Feinde steckten darin fest und wussten scheinbar nicht, was sie nun tun sollten. Robin nahm ihnen sogleich die Entscheidung mithilfe ihrer Klinge ab und streckte sie mit gezielten Attacken nieder, während die Bogenschützen nun auch die Feinde abschossen, die fest gefroren waren. Und nun war die Zeit gekommen, in welcher Robin dafür sorgen würde, dass sie alle gewinnen würden.
"Macht sie nieder !", schrie sie laut hinaus, woraufhin die Soldaten der Hauptarmee nun nach vorne stürmten und die festgefrorenen Hühnermenschen einfach überrannten. Es dauerte nur Augenblicke und dann war die Schlacht vollständig herum gerissen, da nun beinahe eine Gleichheit der Truppenzahl gegeben war und die königliche Armee ihren Feind umzingelt hatte.

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