Was bei Vollmond so passieren kann ...

Zatana hatte es sich eigentlich abgewöhnt gehabt... doch in letzter Zeit war so viel passiert, dass sie endlich mal wieder eine Pause brauchte und sich di Zeit nahm um... ja um was eigentlich zu machen? Zatana hatte es früher immer getan, doch in letzter Zeit hatte sie dazu wenig Zeit und Lust gehabt... allein durch den Wald zu streifen, vor allem nachts und dann Tage lang weg zu bleiben... so als würde der Rest der Welt sie nicht kümmern und sie ihre ganzen Probleme hinter sich lassen konnte... Aktuell hatte sie immer noch ihre schwazren Haare und sie lief im gemütlichen Spaziergang-Tempo durch den Wald, mitten in der Nacht...
Angst? Das hatte sie nicht, Zatana war eine sehr starke Magierin und konnte sich gut allein verteidigen. So lief sie ganz allein durch den Wald... damit sie sich erinnern konnte... so wie sie früher gelebt hatte, als Kind, von Wölfen aufgezogen und sie sich damals noch selbst für einen Wolf gehalten hatte...

Zatana lief eine ganze Weile weiter alleine durch den Wald und fühlte sich wohl in ihrer Haut, da sie vergessen konnte... alle ihre Probleme waren weg, wenn sie hier alleine im Wald spazieren ging und vergessen konnte.
Doch plötzlich fühlte sie sich nicht mehr allein... sie hatte, glaubte sie, ein Geräusch gehört, oder vielleicht doch nicht? Vielleicht täuschte sie sich nur... nein...
Dieses Mal war sie sich sicher gewesen, da war ein Geräusch. Vorsichtig ging Zatana weiter, da sie lieber auf Nummer sicher ging... sie nahm auch eine Art Kampfstellung ein, zog aber erst mal keine Waffe, da sie sich auch ganz gut ohne Waffen verteidigen gelernt hatte. Sollte sie nachfragen ob da jemand war? Vermutlich war es sicherer, wenn sie es erst einmal bleiben ließ... immerhin konnte sie bei Vollmond auch im Wald recht gut sehen und sie hatte zudem ihre fünf Sinne, auf die sich Zatana immer verlassen konnte... irgendwann sah sie in der Ferne einen Schatten und sie hörte wieder diese Geräusche... war das eine Person? Ein wenig kam der Helferinstinkt in Zatana hoch, da sie ja aktuell ein recht freundliches Leben führte und sie fragte in die Dunkelheit: "Ist alles okay bei dir?" Hatte sie da gerade ein Knurren vernommen?

Zatana war ein wenig verwirrt, jedoch wurde ihr Griff um ihr Schwert fester, ihr treues Schwert Mugen, als die angesprochene Person schwieg... Sie gab zudem seltsame Geräusche von sich und bewegte sich seltsam, so als würde sie Schmerzen verspüren.
Sie kannte die Person nicht, zumindest nicht soweit sie das einschätzen konnte, aber sie schien weiblich... ein Mädchen also?
Nun wurde sie auch von der noch angefahren... Nettigkeit wurde also so belohnt? Darauf konnte Zatana verzichten...
Sie beteuerte zwar dass es ihr gut ging, jedoch... Zatana begann wieder zu sprechen, konnte für den Augenblick aber noch ruhig bleiben: "Du siehst aber nicht so aus, als würde es dir gut gehen. Sicher das du keine Hilfe willst?"
Jetzt schrie die Fremde sie an, dass Zatana verschwinden sollte, wenn sie nicht als Wolfsfutter enden wollte Wolfsfutter? Irgendwie nahm sie das jetzt als Beleidigung auf, da sie einen guten Draht zu Wölfen hatte. "Mit Wölfen komme ich klar, ich hab hier in der Gegend zudem noch keine gesehen", sagte sie nun etwas grimmiger, da sie sich nicht anschreien lassen wollte. Ihr Griff um ihr Schwert wurde noch fester, sie war bereit gegen ein Mädchen zu kämpfen... diese schien immerhin ziemlich aggressiv und Zatana war nicht ängstlich, sie kämpfte eher. Sie war auf jeden Fall darauf gefasst, falls die andere Frau sie angreifen würde... Was sie nicht wusste, sie war nicht darauf vorbereitet von einem massigen Wolf attackiert zu werden...

Sie war sich also sicher, dass sie keine Hilfe brauchte? Kurz darauf wurde Zatana wieder angeschrien, dass sie gehen sollte und es kam sogar ein 'Bitte' hinterher... irgendwas stimmte mit der Frau doch nicht, aber was nur? Früher hätte Zatana sie einfach angeknurrt und angegriffen, da sie so aggressiv zu der Requip-Nutzerin war, jedoch die jetzige Zatana konnte auch in so einer Situation ziemlich ruhig bleiben... sie hatte wirklich den Willen zu Helfen. Statt Zatana knurrte nun die andere Frau... und es war ein sehr tierischer Laut... irgendwas stimmte hier absolut nicht.
Instinktiv und aus Neugier blieb Zatana einfach stehen und beobachtete weiter Janes... Verwandlung...
"WAS ZUM... ?", rief Zatana aus, als plötzlich vor ihr keine Frau mehr stand sondern der Körper eines massigen, humanoiden Wolfes... von so etwas hatte sie schon einmal gehört, ja sie hatte so was sogar schon einmal gesehen... In einer früheren Quest von der Magierin, war sie auf einen Werwolf getroffen, hatte ihn umgebracht und ihm das Fell abgezogen, ein wenig Erfahrung hatte sie mit den Wesen also und sie wusste, was diese Wesen so konnten... gar nicht gut.
Ihr Gesichtsausdruck war eher verwirrt, als sonst alles... als das massige Tier auf sie zu kam und ein lautes, kehliges Heulen ausstieß. Das Wesen hatte eindeutig mehr Kraft als Zatana und langsam dämmerte der Schwarzhaarigen, dass die Frau sie gerade vor so was hatte warnen wollen... verdammt...
Aber jetzt war es zu spät, denn das Wesen setzte schon zum Angriff an und Zatana wich einige Schritte zurück... sie wollte dem Wesen nicht weh tun, denn irgendwo darin steckte diese Frau, aber sie wollte hier auch nicht sterben...
Plötzlich drehte Zatana sich um und versuchte weg zu rennen... jetzt hörte sie auf die Worte zu Jane, aber vielleicht war es jetzt schon zu spät dafür.

Zatana versuchte vor dem Werwolf zu entkommen, dachte sich aber schon, dass sie eher weniger eine Chance hatte. Sie hatte früher schon mal gegen einen Werwolf antreten müssen und hatte da die gewaltige Kraft und Schnelligkeit dieser Wesen erleben würden. Doch dieser Werwolf war damals anders gewesen, als der Werwolf, der gerade hinter der Schwarzhaarigen her war. Sie hatte damals gegen einen überheblichen Werwolf gekämpft, der bei seinem menschlichen Bewusstsein bleiben konnte und nur so hatte sie den Kampf am Ende für sich entscheiden können.
Dieser Werwolf, wo irgendwo das Mädchen noch drin steckte, verfolgte sie nun und verließ sich dabei scheinbar ganz auf die tierischen Instinkte, was Zatana im Endeffekt viel gefährlicher fand, da sie wusste wie schwierig Instinkt gesteuerte Wesen einzuschätzen waren. Andererseits wollte sie das Mädchen nicht umbringen... sie hatte es immerhin gut gemeint und sie gewarnt... allerdings würde Zatana nicht einfach kampflos aufgeben, falls sie keinen Ausweg mehr sah, würde sie sich dem Kampf stellen und sie war sich sicher, dass nur eine der beiden Frauen überleben würde.
Diese ganzen Gedanken schossen der Schwarzhaarigen durch den Kopf, während sie versuchte zu entkommen und doch einsehen musste, dass sie es vermutlich nicht schaffen würde. Zatana hörte sie Schritte des heran nahendes Werwolfes immer lauter und schon bald spürte sie den heißen Atem des Wesens in ihrem Nacken. Sie drehte sich plötzlich um, versuchte sich mit ihren Armen und Beinen gegen das massige Tier zu wehren... doch vergeblich. Der Werwolf übermannte sie einfach mit seiner immensen Kraft und warf Zatana zu Boden. Kurz darauf spürte die Schwarzhaarige einen Schmerz, welchen selten bisher verspürt hatte. Die langen Zähne des Werwolfes bohrten sich langsam in ihre Schulter, es fühlte sich fast so an, als würden Stunden vergehen, dabei konnten es nur Minuten gewesen sein. Der Schock und der Schmerz vermischten sich zu einer Explosion aus Adrenalin und mit ihren letzten Kräften schaffte sie es unter dem Werwolf hervor zu kommen, bevor er sie gänzlich auffraß... doch dann erlag sie ihrer Wunde und den Schmerzen von dem Biss und blieb bewusstlos auf dem Waldboden liegen, wehrlos wie ein Beutetier...

Nach den höllischen Erlebnissen lag Zatana bewusstlos im Gras und wäre leicht Beute für den Werwolf gewesen, wenn dieser sich nicht auch zurück verwandelt hätte und nur einen Augenblick später als die hübsche Frau auf dem Boden lag, welche Jane nun einmal war. Diese wurde auch bewusstlos, jedoch nicht für lange und realisierte nun zumindest ein bisschen was geschehen war.
Zatana bekam davon nicht wirklich etwas mit, sie lag noch da und erst als die Stimme von Jane ertönte, wurde sie aus ihrer Ohnmacht gerissen, doch den genauen Wortlaut hatte sie nicht vernommen.
Als Zatana flackernd die Augen aufschlug, dachte sie für einen Moment, dass sich alles nur als ein Traum von ihr abgespielt hatte, es wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass sie von Wölfen geträumt hatte. Doch dann wurde ihr der starke Schmerz in der Schulter bewusst und sie tastete nach der Bisswunde, welche noch blutete... Zatana blickte auf das Rot ihres Blutes, welches nun über ihre Hand floss und dann richtete sie sich langsam auf. Leise stöhnte sie vor Schmerz, dennoch biss sie ihre Zähne zusammen... sie war kein Schwächling! Als sie Jane erblickte, sah Zatana die Frau ein wenig erschrocken an, da ihr langsam dämmerte... diese Frau hatte sie als Werwolf angefallen und was war danach passiert? Sie konnte sich nicht erinnern, doch die Bisswunde an ihrer Schulter deutete daraufhin, dass der Werwolf sie erwischt hatte. "Was ist passiert?", fragte Zatana noch leicht benommen und mit rauer Stimme, da sie noch nicht ganz realisierte, was eigentlich passiert war.
So saß Zatana auf dem Waldboden und starrte die fremde Schönheit an...

Immer noch saß Zatana da, immer noch verwirrt und immer noch ziemlich sprachlos. Sie wusste nicht genau, was sie wirklich sagen sollte... Sie hatte schon mal mit einem Werwolf zu tun gehabt, aber von dem war sie damals nicht so überrumpelt worden... Nun Jane war jetzt eindeutig der Werwolf, der sie überrumpelt hatte und sie sogar gebissen hatte... laut den Gerüchten, die man so über Werwölfe hörte, wurde sie durch den Biss jetzt selbst zum Werwolf... aber darüber musste sie wohl abwarten, ob sich da wirklich etwas tat und sie sich veränderte.
Nach dem ersten Schock, besah sie sich nun die Frau weiter, die vor ihr stand. Wie in Trance antwortete Zatana auf ihre Frage und meinte: "Ich bin Zatana, eine Magierin aus der Gilde Violent Phoenix und du bist?" Langsam erholte sie sich von dem ersten Schock und rieb sich das Gesicht... die Frau hatte sie gebissen und war eindeutig ein Werwolf... wenn sie nun auch ein Werwolf war, konnte Zatana damit leben? Nun sie war auf jeden Fall sehr gespannt darauf, worauf das hier alles noch hinaus laufen würde und nun... sie war auch immer noch etwas verwirrt. Aber inzwischen ging es ihr etwas besser und sie rappelte sich auf... im Stehen fühlte sie sich immer noch etwas wackelig, doch es ging halbwegs...

Ihr Gegenüber stellte sich als Jane Smith vor, nun damit hatte Zatana jetzt wenigstens einen Namen, dass war schon mehr, als sie in so einer Situation eigentlich erwartet hätte. Eigentlich hätte die wilde Braunhaarige auch einfach einen Abgang machen können und Zatana hier sitzen lassen können, es wäre ihr möglich gewesen und das sie es nicht getan hatte, war schon genug Geste gewesen.
Immerhin sprach die andere Frau jetzt auch mit ihr und erklärte Zatana, dass sie durch die letzte Nacht nun... 'eine von ihnen war'... Aufregen half meist auch nicht viel, also versuchte Zatana sich mit dem Gedanken anzufreunden... Sie war also nun ein Werwolf? Nun sie mochte Wölfe und fand den Gedanken für den Augenblick nicht schlimm ein Werwolf zu sein. "Nun, du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich schätze es hat sich auch niemand bei dir entschuldigt... wie denn auch. Und eigentlich komme ich mit dem Gedanken auch gut klar... ich habe mal gegen einen Werwolf gekämpft, früher mal und habe ihn besiegt. Aber eigentlich weiß ich nicht, was es bedeutet ein Werwolf zu sein, weißt du da schon mehr drüber?", Zatana schämte sich gar nicht ihrer Neugierde, es war vielleicht nach so einer Nacht nur rein natürlich, dass man eine gewisse Neugierde an den Tag legte, wenn einem so etwas passierte...

Zatana erholte sich langsam wieder, anfangs hatte sie sich schon sehr geschwächt gefühlt, aber nun ging es wieder. Sie nahm ihre sonst so stolze Haltung wieder an, auch wenn sie immer noch am Baum saß... aber nun war dieser als Stütze nicht mehr nötig. Aufmerksam hörte sie der Braunhaarigen zu, denn sie wollte keine wichtigen oder nützlichen Informationen verpassen, immerhin informierte sie gerade über Zatanas neues Leben.
Die andere Frau erzählte Zatana nun von der Feindschaft zwischen Vampiren und Werwölfen und das Werwölfe wirklich gefährlich für diese Wesen werden konnten, beziehungsweise aber auch Vampire gefährlich für Werwölfe... "Bisher habe ich nie bewusst Vampire in meiner Umgebung bemerkt... vielleicht ändert sich das ja jetzt...", meinte Zatana mehr zu sich selbst. Wenn sich wirklich die Sinne verstärkten, vielleicht könnte sie dann auch mit ihrer Nase nun Vampire von Menschen unterscheiden.
Und dann erzählte die Frau auch, dass man jede Vollmondnacht sich in einen Wolfmensch verwandelt, ungewollt und rein den Instinkten folgend... nun das hatte Zatana an ihrem eigenen Leib erfahren dürfen dank Jane... aber nun weiter im Text. Sie konnte sich also noch vom Fluch lösen? Indem sie nun niemanden mehr tötete... haha guter Witz. "Bei den Quests die ich erledige kommt es öfter vor das ich Menschen töten muss, ich werde dem also wohl kaum entgehen können, da ich meiner Gilde nicht untreu werde, auf keinen Fall", sagte Zatana und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Die Schmerzen sind wohl das schlimmste an diesem... Fluch? ich weiß nicht ob ich es Fluch nennen soll, denn ich weiß ja noch nicht, wie ich damit zurecht komme... Aber die Schmerzen bei der Verwandlung... gewöhnt man sich daran?", fragte Zatana nun.
"Nun erzähle ich dir mal etwas über mich: Ich denke es könnte gut zu mir passen ein Werwolf zu sein, denn als Kind dachte ich immer, ich sei ein Wolf, da ich unter Wölfen aufgewachsen bin... bis mich ein Mann aus dem Wald holte, in dem ich lebte und mir beibrachte Mensch zu sein... aber die wölfischen Instinkte sind immer noch Teil meines Wesens. Jedoch kenne ich keine Werwölfe außer dir... ich sehe auch meine Gilde als mein Rudel an, auch wenn das sicherlich nicht das gleiche sein wird, wie ein Werwolf-Rudel, doch meiner Gilde werde ich immer treu sein... ich könnte es mir nie verzeihen, jemanden in einer Werwolfverwandlung zu verletzen dort...", erzählte Zatana nun, was ihr auf dem Herzen lag.