Ein Treffen auf dem Friedhof und dann...? (oder auch: Was man mit vielen Augen erreichen kann)

Ielena war mal wieder an einem ihrer Lieblinsplätze, einem Friedhof. Die ganzen Gräber, die beddrückende Stimmung des Todes, die unheimliche Aura dieser Orte... stimmten sie immer durchaus glücklich. Fröhlich summend und hüpfend spazierte sie ber den Friedhof, aktuell waren ihre Haare wieder schwarz, was sie durchaus noch zufriedener stimmte. Auch ihre Beschwörungen mochten Friedhöfe, vermutlich würde sie ihnen, etwas später aber, noch ein wenig Auslauf können, vielleicht würden sie sich auch mal richtig austoben. Selbst wenn Doom ein Dämon war, so war er auch immer noch ein Hund, er spielte für gewöhnlich gerne mit Ielena 'Stöckchen holen'. Ebenso war Haunt eine Eule, sie jagte gerne kleine Mäuse und Vögel und Chester... Chester war einfach nur eine Kiste, aber ihr hinterher hüpfen tat sie dennoch sehr gerne. Und ihre neueste, kleine Bschwörung, ihr Mutantenhase Paw, war immer noch irgendwie ein Hase und liebte es über Wiesen zu hüpfen und Gras zu knabbern.
Irgendwann hatte Ielena einen schönen Platz gefunden, sie setzte sich inmitten der Gräber auf den Boden und ließ alle ihre Beschwörungen um sich herum erscheinen. Doom legte sich, wie so oft, träge neben sie. Haunt setzte sich auf ein Grabstein und starrte in die Gegend. Chester blieb auch bei Ielena und regte sich absolut nicht. Und Paw fing wirklich an, in seiner kleine Gestalt natürlich und aktuell mit schwarzem Fell, an etwas Gras zu knabbern. So genoß Ielena ihre Zeit mit ihren Beschwörungen und summte weiterhin fröhlich vor sich hin.

Carrion hatte nach längerer Zeit mal wieder den Entschluss gefasst das Grab seines Vaters zu besuchen. Dies bot sich im Moment auch an, da er kurz zuvor bei Harkan vorbei gesehen hatte und von daher wusste, dass er noch immer als Attentäter sein täglich Brot verdiente, die Aufträge ohne ihn aber deutlich schwieriger geworden waren. Carrion hatte ihm aufmunternd die Hand auf die Schulter gelegt und ihn daran erinnert, dass er jederzeit um Hilfe fragen könne, wenn er welche benötige. Harkan hatte es mit einem Nicken zur Kenntnis genommen und gleich darauf das Thema umgeleitet. Nun ging der Halbdämon seelenruhig über den Friedhof, mit einem liebevoll gebunden Strauß Blumen, die Floristin hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Er erinnerte sich, dass das Grab seines Vaters weit am Rande des Friedhofes lag und nahezu verwittert war, aber dennoch noch immer ein Anlaufpunkt um ihm die Ehre zu erweisen, die er verdiente. Zeit seines Lebens, zumindest des Lebens, welches Carrion ihn über begleitete, war er stets ein guter Mann gewesen und hatte damit eine gewisse Ehrdarbietung verdient. Bereits auf dem Hinweg zu dem Grab seines Vaters war Carrion ein junges Mädchen aufgefallen, welches mit einigen unheimlich, nahezu dämonisch wirkenden Tieren zwischen den Grabsteinen herumlungerte. Stören tat er sich nicht daran, was sprach schon dagegen? Er legte ganz in der Nähe die Blumen an dem verwitterten Grab nieder, machte eine Art Verbeugung und starrte das Grab einen Augenblick schweigend an. Anschließend drehte er sich um und ging davon. Erneut fiel sein Blick auf das Mädchen und seine Tiere. Die Tiere wirkten doch recht interessant, wenn man sie sich näher ansah. So kam es das der Halbdämon zu ihr herüberging. "Einen wunderschönen guten Tag, junge Dame!", sagte er freundlich zu ihr, "Ich kam nicht umhin Eure wahrlich interessanten Begleiter zu bemerken. Sagt, liegt diesen eine besondere Magie zu Grunde oder ist dies ihre natürliche Gestalt?"

Ielenas fröhliches Summen verstummte, als plötzlich ein schwarzhaariger Mann vor ihr stand und zu ihr einen wunderschönen guten Tag wünschte und sie als junge dame betitelte. Ielenas Grinsen wurde breit und sie erhob sich vom Boden, alle ihre Beschwörungen richteten nun auch ihre Aufmerksamkeit auf den Fremden, sodass ihn insgesamt fünf Lebewesen betrachteten aber nur acht Augenpaare, da Chester über keine Augen verfügte. "Dir auch ein Hallo", begrüßte Ielena den Fremden nur, da sie mit seiner gewählten Ausrucksweise kaum etwas anfangen konnte und sie grinste dabei weiter.
Der Fremde sprach Ielena nun auf ihre Beschwörungen an, was die Beschwörerin sehr freute, da sie diese Wesen wirklich sehr mochte, es waren ihre Freunde. "Diese Wesen sind meine Beschwörungen, sie sind richtige Lebewesen, aber ihre Gestalt erlangten sie durch mich." Sie erklärte diese Tatsache bereitwillig, denn sie sprach gerne über ihre Beschwörungen, viele Menschen wurden durch sie geängstigt, nun aktuell sahen zumindest Paw und Chester harmlos aus, doch das änderte sich ganz schnell, denn Ielena ließ die beiden Beschwörungen kurz darauf ihre wahre Gestalt annehmen. Kurz darauf wurde Ielenas Grinsen noch breiter und ein wenig unheimlich, dann streckte sie eine Hand mit der Innenfläche zu Carrion und ließ dort ihr blutiges Auge entstehen, während sie die Worte hauchte: "Sag Fremder, hast du keine Angst vor uns?"

Kaum das er das Mädchen begrüßt hatte begann es zu grinsen und erhob sich vom Boden. Auch die anderen Wesen in der Umgebung wandten ihre Aufmerksamkeit dem Halbdämonen zu und wirkten sehr wachsam dabei, gerade zu bereit das Mädchen im Notfall zu schützen. Die freundliche Begrüßung Carrions wurde erwidert und es wurde ihm zugleich erläutert, dass dies richtige Lebewesen seien, welche allerdings die Gestalt durch sie erhielten. Carrion war sich nicht ganz sicher, war allerdings der Ansicht, dass es sich in dem Fall bei dem Mädchen wohl um eine Beschwörerin handeln musste. Er selbst hatte bisher nur wenig mit Beschwörern und deren Beschwörungen zu tun gehabt, sodass sich diese Vorstellung lediglich als mögliche These in seinem Kopf manifestierte. Die junge Dame schien allerdings einen eher extravaganten Geschmack zu haben, was das Aussehen der Wesen betraf, wenn sie diesen eine derartige Form verlieh. Dennoch wirkten diese Wesen auf ihre eigene Weise ansprechend auf den Halbdämonen, vielleicht weil sie in gewisser Form Ähnlichkeiten mit etwas dämonischen aufwiesen? Noch bevor es dem Magier möglich war etwas zu entgegnen auf die Erklärung, veränderten sich der kleine Hase und interessanterweise auch die Box und nahmen eine doch eher gruselige Gestalt an, bevor sie wieder in ihre alte Form zurückkehrten. Interessiert, doch ebenso verwundert blickte Carrion die beiden Lebewesen an und anschließend wieder das Mädchen, welches ihm seine Hand mit der Innenfläche vorraus entgegenstreckte, in welcher ein blutiges Auge war. Zeitgleich erkundigte sie sich, ob er denn keine Angst vor ihnen habe. Einen Augenblick war die Gesichtsmimik des Halbdämonen wie gefroren, während er die Hand ansah. Augen in der Handfläche ließen für ihn nur den Schluss auf eine einzige Magie zu, seine eigene, aber die Beschwörungen passten nicht so recht in dieses Schema hinein. Diese Magie mit den Augen ähnelte seiner, aber doch war sie anders aufgrund der beschworenen Wesen. Siene Mutter hatte ihm beigebracht seine Magie zu nutzen und er war eigentlich der einzige der sie beherrschte... Fragend und nachdenklich blickte er das Mädchen an. Vom Aussehen her passte es eigentlich auch. Hatte er letztlich eine Halbschwester ohne es zu wissen, welcher seine Mutter eine andere Magie beigebracht hatte als ihm? Es wirkte wohl etwas seltsam das er sie so lange schweigend ansah, aber letztlich rang er sich dazu durch etwas zu sagen und zunächst auf ihre Frage einzugehen. "Wie könnte man bei solch einem niedlichen Anblick Angst empfinden?", fragte er mit einem freundlichen Lächeln und streckte dem Mädchen seinerseits eine Handfläche entgegen, in welcher sich nun ebenfalls ein Auge befand. "Ich bin eher erstaunt über das Auge in deiner Handfläche, wenn ich ehrlich bin. Eigentlich sollte nur ich in der Lage sein eine derartige Magie anzuwenden, da sie Familien intern weiter gegeben wird, selbst wenn deine Abweichungen aufweist. Entschuldige bitte diese Frage, aber hat deine Mutter dir diese Magie beigebracht?" Er sagte bewusst noch nichts über den konkreten Verdacht, dass es sich bei dem Mädchen um seine Halbschwester handeln könnte, dafür wollte er zunächst einige Fragen beantwortet haben. Allerdings hätte er rein gar nichts dagegen, sollte es tatsächlich eine Verwandte von ihm sein, er würde sich tatsächlich wohl freuen, da er in der Vergangenheit nie viel mit seiner Familie zu tun hatte, nachdem er mit 18 Jahren auf Wanderschaft gegangen war, was nun mehr 202 Jahre her war.

Ielena blinzelte... der komische, schwarzhaarige Mann schien absolut nicht beeindruckt von den Kreaturen von Ielena, ja er schien nicht einmal wirklich verängstigt, eher interessiert.
Als sie dann ihre Handfläche ihm entgegen streckte, mit dem blutigen Auge darin, wurde die Situation noch kurioser und Ielena starrte Carrion solange an, wie er sie anstarrte... es mochte sicherlich für Außenstehende ziemlich seltsam gewirkt haben, wie die beiden Leute sich erstarrt ansahen. Man konnte es fast dem Mann ansehen, wie sein Hirn ratterte, weil er nach dachte... aber worüber dachte er nach?
Ielena blinzelte nun noch einmal, dieses Mal verdutzt, als der Mann anfing zu sprechen: Er fragte sie, wie man bei einem so niedlichen Anblick den Angst haben könnte und er lächelte dabei. Meinte er nun Ielena oder ihre Beschwörungen? In beiden Fällen fände es Ielena seltsam, allerdings auch höchst interessant, plötzlich fing sie wie irre an zu kichern und meinte dann grinsend: "Du bist toll, du hast keine Angst vor uns und statt dessen findest du uns noch niedlich. So was passiert mir auch nicht alle Tage."
Nun streckte der Mann ihr seine Handfläche auch entgegen, wo ebenfalls ein Auge erschien... auch durch Magie? So schien es jedenfalls, was Ielena höchst erstaunlich und interessant fand.
Der Mann meinte nun, dass er eher erstaunt über das Auge in der Hand von Ielena war, da er der Meinung war, dass nur er solche Magie beherrschte, da sie intern in seiner Magie weiter gegeben wurde. Nun fragte er sie, ob denn ihre Mutter ihr die Magie mit den Augen bei gebracht hatte.
Ielena ließ nun erst mal ihr Auge wieder verschwinden und gleichzeitig löste sie auch ihre Beschwörungen auf. Dann räusperte sie sich und meinte freundlich, aber kichernd: "Also erst mal, meine Name ist Ielena und dein Name? Ich habe gelernt, dass man sich vorstellen sollte, wenn man ein Gespräch anfängt. Und ich kann deine Frage nur mit einem 'nein' beantworten. Ich kenne meine Mutter nicht einmal, jedoch weiß ich, dass ich von ihr Magie geerbt habe, da mein Vater Magie nicht einmal beherrschte." Sie strich sich ihr Haar zurück und fragte dann: "Was verschlägt dich eigentlich auf einen Friedhof? Mich zieht immer die Atmosphäre des Todes an, da diese recht unheimlich ist... und ich alles mag was unheimlich ist!" Sie betonte den letzten Satz ziemlich und fügte dann hinzu: "Weshalb ich dich vermutlich auch mag, Augen die nicht im Gesicht sind, finden die meisten sicherlich auch unheimlich."

Das Mädchen sagte zu Carrion, nachdem sie wie eine Verrückte kicherte, dass er toll wäre, weil er keine Angst vor ihnen, also dem Mädchen und seinen Beschwörungen, empfand und sie stattdessen als niedlich betrachtete. Sowas käme nicht alle Tage vor erklärte sie weiterhin. Ein wenig merkwürdig mutete das Verhalten der jungen Dame zwar schon an, aber Carrion ließ sich davon nicht wirklich vom Gespräch abbringen. Er lebte lange genug und war auch schon mit genügend anderen seltsamen Personen in Kontakt gewesen. "Nicht? Selbst wenn ich das persönlich nicht nachvollziehen kann erscheint es dennoch logisch. Die meisten Menschen empfinden wohl Angst beim Anblick deiner Freunde, dass sind sie doch oder?", sagte Carrion wobei er sich etwas unsicher war, ob Beschwörer ihre Beschwörungen als Freunde oder eher doch nur als Mittel zum Zweck betrachteten. Er ging allerdings vom ersteren aus und sprach das Thema dementsprechend auch an. Nachdem Carrion sich erkundigt hatte, ob das Mädchen die Magie denn von seiner Mutter erlernt hätte, löste es zunächst das Auge in seiner Handfläche, sowie sämtliche Beschwörungen auf und stellte sich mit einem Kichern als Ielena vor. Gleich im Anschluss erkundigte sich Ielena nach Carrions Namen und meinte, dass sie gelernt habe sich vorzustellen, bevor man ein Gespräch begann. "Selbstverständlich, du hast recht. Da habe ich glatt meine gute Erziehung vergessen. Mein Name lautet Carrion, freut mich dich kennenzulernen", antwortete der Halbdämon mit seinem üblichen Lächeln, welches man ihm dem Anschein nach nicht nehmen konnte. Gleich darauf erklärte Ielena, dass sie diese Magie nicht von ihrer Mutter erlernt hatte, da sie diese nicht einmal kennen würde, versicherte allerdings, dass sie diese Magie von ihrer Mutter vererbt bekommen habe, da ihr Vater nicht in der Lage wäre Magie anzuwenden. Carrions Gesicht nahm ernstere Züge an, als er dies hörte. Handelte es sich bei Ielena tatsächlich um seine Halbschwester? Alle Indizien sprachen bisher für diese Theorie, auch das sie ihre Magie durch ihre Muter vererbt bekommen hatte. Er würde sie vermutlich gleich mit diesem Gedanken konfrontieren, selbst wenn er möglicherweise eröffnen müsste, dass er ein Halbdämon wäre, aber dies war im Moment weniger von Belang. Abgesehen davon wirkte Ielena nicht so, als ob sie Halbdämonen unbedingt mit Abneigung begegnen würde. in der Zwischenzeit erkundigte sich Ielena zusätzlich noch bei Carrion, was ihn denn auf einen Friedhof verschlage. Sie käme aufgrund der Atmosphäre des Todes hierher, da diese unheimlich wäre und sie genau so etwas möge. Dies sei vermutlich auch der Grund, weshalb sie Carrion mochte, da Augen außerhalb des Gesichtes für die meisten Leute unheimlich wären. Carrion schwieg einige Zeit, schien nachzudenken, bevor sich wieder das Lächeln zurück in sein Gesicht schlich. "Ich war hier am Grab meines Vaters", erläuterte Carrion sachlich und schwieg im Anschluss erneut ein wenig. "Persönlich muss ich sagen versuche ich nicht sonderlich unheimlich zu wirken, dies ist wohl lediglich ein Nebeneffekt der Magie, aber es freut mich, dass es dir gefällt.", begann Carrion von Neuem zu sprechen, "Weißt du, in meinem Kopf hat sich ein Gedanke festgesetzt, der mich nicht loslassen will. Du sagtest, dass du deine Mutter nicht kennen würdest, deine Magie aber ein Erbe von ihr wäre. Bei mir ist ähnliches der Fall, nur das ich meine Mutter durchaus kannte, bis sie die Familie verlassen hat. Auffällig sind hierbei die Parallelen, welche unsere Magien aufweisen, ich spreche natürlich auf die Augen an. Wie ich zuvor sagte wird diese Magie eigentlich nur Familienintern weitergegeben. Hinzu kommt jetzt im Endeffekt noch ein weiterer Punkt, nämlich das äußere Erscheinungsbild. Ich wage einfach mal zu behaupten, dass wir uns nicht wirklich unähnlich sehen. Das alles fasse ich einfach mal zusammen. Ich habe den Verdacht, dass du meine Halbschwester sein könntest." Damit hatte er seine letzten Gedankengänge offen und ehrlich kund getan. Die Frage war allerdings wie Ielena darauf reagieren würde.

"Meine Magie basiert darauf, dass man Angst vor ihr hat", quietschte Ielena aufgeregt. "Die Süßen, welche du schon gesehen hast, sind aber nur meine schwächeren Beschwörungen. Meine wahren Albträume kennst du ja noch gar nicht", ein verheißungsvolles Lächeln zierte die Lippen von Ielena, als sie dies sagte. Als Carrion meinte, ihre Beschwörungen wären ihre Freunde, kicherte Ielena. "Ja da hast du recht, meine Beschwörungen sind wirklich meine Freunde. Meine besten Freunde sind sie, neben meiner besten Freundin, versteht sich", erklärte Ielena es in ihrer typischen Ielena-Logik.
Carrion, wessen Namen Ielena anfangs noch gar nicht gekannt hatte, stellte sich nun auch als Carrion vor. "Die Freude kann ich nur zurück geben", meinte Ielena schelmisch, als Carrion meinte, sie kennen zu lernen war eine Freude. Irgendwie sprach er ja komisch... mit so vielen Extra-Worten... so was war neu für Ielena und weckte ihre Neugierde.
Carrion erklärte nun, von seinen ganzen Gedankengänge hatte Ielena eher weniger etwas mit bekommen, dass er wegen dem Grab seine Vaters hierher gekommen war und das er Gefallen daran hatte, dass Ielena seine Magie mochte. Er hatte wohl nicht die Absicht, dass seine Magie gruselig wirkte, jedoch war das ein Nebeneffekt, der Ielena gefiel.
Nun konfrontierte Carrion die junge Beschwörerin damit, dass er vermutete, dass Ielena seine Halbschwester war. Dabei zählte er seine weitläufigen Indizien auf, dass sie ja ihre Magie von der Mutter geerbt hatte, wie es auch bei ihm der Fall war. Zudem wiesen die Magien ja Ähnlichkeiten auf, dabei sprach er natürlich auf die Augen an.
Auf dem Gesicht von Ielena tauchte nun Ungläubigkeit auf, gemischt mit einem großen Fragezeichen in ihrem Gesicht und kurz darauf quietschte sie laut auf: "HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ?!"
Sie sollte einen Halb-Bruder haben? Das wäre ja ganz was neues...

Ielena teilte mit einem freudigen quietschen mit, dass ihre Magie darauf basierte, dass man Angst vor ihr hatte, wobei die Süßen welche Carrion zuvor gesehen hatte lediglich ihre schwächeren Beschwörungen wären. Ihre wahren Albträume würde er noch gar nicht kennen. Letzteres sagte sie mit einem verheißungsvollen Lächeln. "Zugegeben wäre es mir eine Ehre ihre Bekanntschaft zu machen", antwortete Carrion freundlich. Gleich darauf bestätigte das Mädchen mit einem Kichern Carrions Vermutung, dass es sich bei den Beschwörungen um ihre Freunde handelte, neben ihrer besten Freundin natürlich. Zusammengefasst sollte das wohl ganz einfach bedeuten, dass die Beschwörungen und Ielenas beste Freundin die ebsten Freunde waren. Logisch wenn man es so betrachtete. Im Anschluss folgte die längere Aufzählung sämtlicher Indizien und die Aufführung sämtlicher möglicher Beweise, auf die der Halbdämon seinen Verdacht der Verwandtschaft zu Ielena stützte. Diese Erklärung schien sie allerdings ein wenig aus dem Konzept gebracht zu haben. Zumidnest ließ sich das aus ihrem fragenden Gesichtsausdruck und dem gequietschten "Hä" entnehmen. Carrion überlegte einen Augenblick, wie er es ihr am Besten noch einmal erklären konnte. Möglicherweise hatte sie Schwierigkeiten in der Art wie er sprach. Immerhin sprach er teilweise noch immer so wie vor 200 Jahren üblich nicht zuletzt da er zu der Zeit aufgewachsen war. "Nun, es ist ganz einfach. Wir beide haben Magien die Parallelen aufweise. Wir beide haben diese Magie von der Mutter geerbt. Wir beide haben schwarzes Haar. Deine Augen sind rot, meine unter besonderen Umständen auch. Deswegen äußerte ich diese Vermutung. Es sind einige Auffälligkeiten und Parallelen welche natürlich alle nur reiner Zufall sein können, wobei ich dem nicht so wirklich meinen Glauben schenken möchte. Meiner persönlichen Ansicht nach sehe ich den Gedankengang doch recht gut gestützt und wenn ich ehrlich bin klingt der Gedanke nicht unzutreffend. Viel mehr ist das Gegenteil der Fall. Ich weiß nicht wie du zu der ganzen Sache stehst, aber mir wäre es eine Freude ein mir bisher unbekanntes Familienmitglied in meinem Leben begrüßen zu können. Zumal ich keine anderen mehr habe die leben oder mit denen ich in Kontakt stehe", sagte Carrion. Im Endeffekt hatte er wieder mehr gesprochen, als er eigentlich wollte.

"Später vielleicht einmal, wenn du dich als würdig erwiesen hast, meine Süßen zu sehen", neckte Ielena nun Carrion ein wenig und verzog dabei ihr Gesicht zu einer Schmolllippe, "noch bist du ihrer nicht würdig, musst du verstehen. Mit den starken Süßen darf man nur Freundschaft schließen, wenn man von mir Vertrauen erlangt und das ist... seeeeeeeeeeeeehr schwer", kicherte Ielena aufgeregt, als sie das alles Carrion erzählte, als würde sie die wichtigste Neuigkeit des aktuellen Jahrhunderts erzählen.
Als Ielena so unglaublich verständnislos war, gegenüber Carrion, versuchte er ihr nun die ganze Sache noch einmal zu erklären.
Er meinte nun, dass die Magien sich beide ähnlich waren und beide ihre Magie von der Mutter geerbt hatten. Zudem gab es noch mehr Ähnlichkeiten, welche Ielena aber nur halb verfolgte, da sie immer noch nicht ganz verstand. Am Ende lief es alles darauf hinaus, dass Ielena, laut Carrion, mit ihm verwandt war oder so und er schloss eben darauf, dass sie seine Halbschwester war...
Ielenas Gesicht leuchtete auf, als sie endlich verstand, was er von ihr wollt. Sie tippte ihm kurz gegen die Stirn und meinte dann: "Du Doofi, wieso hast du mir nicht gleich gesagt, dass ich deine Halbschwester bin", sagte Ielena und kicherte naiv.

Auf Carrions Aussage hin, dass es ihm eine Ehre wäre die Bekanntschaft ihrer wahren Albträume zu machen antwortete Ielena, dass dies später vielleicht einmal möglich wäre. Vorher müsse er sich als würdig erweisen ihre Süßen zu sehen und das wäre er im Moment noch nicht. Mit den starken Süßen dürfe man nur Freundschaft schließen wenn man Ielenas Vertrauen erlangt habe und das wäre sehr schwer, wobei das sehr ein deutlich lang gezogenes E besaß. Bei dieser Aussage kicherte sie wieder ganz aufgeregt. Gleich darauf erläuterte Carrion Ielena seine Gedankengänge ein weiteres Mal, nachdem sie seine erste Ausführung nicht so recht zu verstanden haben schien. Dies stellte sich für den Halbdämon allerdings nicht als Problem heraus. Er konnte sehr geduldig sein, war er doch im allgemeinen eher entspannter. Dann hellte sich Ielenas Gesicht plötzlich auf und sie tippte sich an die Stirn, wobei sie mit einem naiven kichern nachfragte, weswegen Carrion, welchen sie als Doofi bezeichnete, ihr denn nicht gleich gesagt habe, dass sie seine Halbschwester wäre. Etwas verwundert blickte Carrion das Mädchen an. Entweder sie hatte ihm nicht zugehört oder sie war zu Scherzen aufgelegt. Wobei er eher vermutete, dass sie ihn tatsächlich in seiner ersten Ausführung nicht so recht verstanden hatte. "Den Verdacht hatte ich bereits in meiner ersten Ausführung erläutert. Dies sollte unsere Konversation allerdings nicht weiter behindern, da du nun meine Ansicht dazu kennst. Wie bereits erwähnt wäre es mir durchaus eine Freude ein Familienmitglied in meinem Leben begrüßen zu dürfen. Jedoch stünde noch in meinem Interesse wie du zu dem Ganzen stehst", sagte der Halbdämon nun.

Der schwarzhaarige Mann war seltsam, wie Ielena fand, doch seltsam war gut, sie mochte seltsame oder unheimliche Dinge... Doch irgendwie verstand sie ihn tatsächlich nicht ganz, da er auch so komisch redete. Sie kicherte, als sie bei seiner erneuten Ansprache wieder komisch redete: "Irgendwie redest du seltsam, fast wie ein hundert Jahre alter Opa, aber dafür siehst du viel zu jung aus, dass kann gar nicht sein. Ich verstehe deshalb nicht wirklich was du sagst, geschweige denn den Sinn hinter deinen Worten."
Sie versuchte ihm dennoch zuzuhören und seine Worte zu verstehen, wobei sie sich sehr anstrengte und dabei sogar ihr Gesicht bei der Anstrengung verzog. Aber zumindest verstand sie irgendwas von Familienmitglieder und wie sie es finden würde, wenn sie mit Carrion verwandt war... "Nun mit dir verwandt zu sein wäre interessant und bestimmt spaßig, meinst du nicht auch?", fragte Ielena neugierig und naiv. "Vor allem kenne ich sonst keine lebenden Familienmitglieder von mir sonst..."

Ielena erwiderte, dass Carrion doch seltsam spreche, fast wie ein hundert Jahre alter Opa. Dafür sehe er allerdings viel zu jung aus, sodass dies gar nicht sein könne. Sie begründete damit, dass sie nicht wirklich verstünde, was er sagte, geschweige denn denn Sinn hinter seinen Worten. Der Halbdämon biss sich kurzzeitig auf die Zunge. Verflucht sei diese alte Sprechweise. Allerdings fügte Ielena kurz darauf hinzu und sie schien wirklich angestrengt zugehört zu haben, dass es bestimmt spaßig wäre mit ihm verwandt zu sein und fragte ihn gleichzeitig nach seiner Meinung dazu. Vor allem weil sie ansonsten keine lebenden Familienmitglieder von sich kannte. Carrion seufzte. Irgendwie hörte man noch immer eine gewisse Naivität heruas wenn Ielena sprach. Sie wirkte so unbekümmert. Er würde ihr einfach die Wahrheit über sein Blut sagen und damit seine Sprechweise erläutern. Ielena würde kein Problem damit haben vermutete er, vor allem da ihre Freunde ebenfalls etwas dämonisches an sich hatten. "Aussehen ist nicht alles Ielena. Ich mag zwar äußerst jung aussehen, allerdings bin ich bereits 220 Jahre alt. Bevor du den Verdacht hegst, dass ich dich anlügen würde. Nein, dem ist nicht so. Ich bin ein Halbdämon. Den menschlichen Anteil meines Blutes lieferte mein Vater, den dämonischen meine, beziehungsweise unsere Mutter. Allerdings muss ich dir zustimmen es wäre sowohl interessant, als auch spannend ein neues Familienmitglied zu haben und damit das einzige im Moment bekannte", teilte Carrion mit. Fraglich war im Moment nur noch, was die beiden nun machen würden oder ob sie überhaupt nach dieser Unterhaltunge twas amchen würden.

Als Carrion seufzte, wurde Ielena kurz nachdenklich und fragte dann, ein wenig mit besorgtem Unterton: "Ist irgendwas Opa Nii-chan? Hab ich etwas Falsches gesagt?"
Doch Carrion, sagte bereits etwas anderes. Ielena gab vielen Leuten schnell einen seltsamen Spitznamen, wenn ihr einer einfiel. Aber selbst wenn sie keinen Spitznamen vergab, war das bei ihr auch wieder etwas seltsames... Ielena war einfach seltsam.
Aber auch Carrion hatte etwas Seltsames an sich, schließlich erzählte er ihr, dass er bereits 220 Jahre lebte und damit keinesfalls log, denn schließlich war er ein Halbdämon und sein dämonisches Blut sorgte wohl für eine längere Jugend... so wie Ielena seine Worte sichnun zusammen reimen musste. Wenigstens versuchte er es ihr nicht auf einer wissenschaftlichen Ebene zu erklären, denn sonst würde sich sofort wieder ihr Hirn abschalten und sie würde einfach nur fröhlich grinsend in die Gegend starren. Carrions Vater war ein Mensch und seine Mutter, die Magievererberin, war die Dämonin gewesen. Das Carrion nun ein Halbdämon war, nahm sie als kommentarlose Information einfach auf.
Jetzt legte Ielena erst recht nachdenklich den Kopf schief... "Jetzt bin ich mir über Verwandtschaft gar nicht mehr so sicher, Carrion-nii, schließlich war mein Vater zwar auch ein Mensch, ich kannte ihn... aber denke nicht gerne an ihn. Und meine Mutter verstarb, als ich sehr klein war, so habe ich kaum Erinnerung an sie... mh, wollen wir vielleicht irgendwohin gehen, wo es sich gemütlicher unterhalten lässt? Ich esse sehr gerne Eis, Kuchen und alles was irgendwie süß schmeckt."

Carrions Seufzer hatte doch tatsächlich Auswirkungen auf das Gespräch. Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet, da man es meist bei ihme infach ignorierte. Der Halbdämon schüttelte einfach nur den Kopf. "Nein es ist alles in Ordnung, nur d... Hey! Wieso Opa? Ich bin kein Großvater und so alt bin ich mit 220 Jahren nun auch wieder nicht, ich stehe in der Blüte meines Lebens", gab Carrion bekannt, wobei er eher belustigt wirkte über Ielenas Wortwahl. Opa soweit käme es noch. Wobei... Ausschließen konnte er es eigentlich nicht er war die Jahrhunderte über doch recht aktiv gewesen in dieser Hinsicht und ob dabei vielleicht das ein oder andere Kind entstanden war... Carrion verdängte die Idee schnell wieder. Das hatte nichts mit der derzeitigen Situation zu tun und würde ihn nur unnötig ablenken. Nach Carrions Ausführung bezüglich des Verdachtes von Ielenas dämonischen Blutanteil meinte sie, dass sie sich nun bezüglich der Verwandschaft nicht mehr so sicher wäre, da sie ihren Vater kannte und ihre Mutter verstorben war, als sie noch klein gewesen wäre. Gleich darauf erkundigte sie sich, ob sie nicht zu einem gemütlicheren Ort gehen wollen. Der Halbdämon nickte nur. "Ja komm mit, ich gebe dir ein Eis aus", antwortete er höflich und sprach während des Weges weiter, "Auch Dämonen sind vor dem Tod nicht gewappnet Ielena. Irgendwann kommt er alle holen, also halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass eine Verwandschaft besteht. Selbst wenn es natürlich traurig wäre, dass sie tot ist. Ich habe sie zuletzt mit 18 Jahren gesehen... Wie dem auch sei. Ein Verwandschaftsverhältnis lässt sich alleine aufgrund dessen nicht ausschließen bin ich der Meinung." Während dessen näherten sie sich langsam aber sicher einen Eiswagen den Carrion zuvor gesehen hatte. "Sag welche Sorte darf es denn sein Ielena?", erkundigte Carrion sich höflich, nachdem sie angekommen waren. Die Parkbänke in der Nähe würden einen idealen Sitzplatz abgeben.

Ielena lachte und es klang ein wenig nach Auslachen, als Carrion empört wirkte, da sie ihn als Opa bezeichnet hatte. "Nun du bist unmenschlich alt und alte Menschen nennt man Opa. Aber vielleicht ist das bei dir anders? Ist dir einzig und allein Nii-chan denn passend?", meinte Ielena und wirkte dabei neugierig.
"Auja! Eis essen, Eis essen, Eis essen! Ich will, jaaaaa!", meinte Ielena freudig quietschend wie ein kleines Kind, denn sie mochte Eis und Süßigkeiten. Unterwegs sprach Carrion dann aber weiter und er meinte, trotz aller Umstände, wäre dennoch möglich. " Dann bist du jetzt mein Bruder, ob verwandt oder nicht, das beschließe ich jetzt einfach und ich hätte gerne ALLE Eissorten, hihi", meine Ielena fest entschlossen und begeistert. Ja, Ielena hatte großen Appetit auf Eis und wollte von jeder Sorte kosten, egal war es ihr dabei, dass sie danach vermutlich Bauchweh hatte, wegen dem vielen Eis.

An sich war Ielenas Schlussfolgerung sogar schlüssig. So schlüssig, dass man sie sogar nachvollziehen konnte. Allerdings gab es eine Schwäche in dieser Schlussfolgerung. Carrion war kein Mensch. Zumindest nicht vollständig. Er war noch immer zur Hälfte von dämonischem Geblüt. Eine Tatsache auf die er ziemlich stolz war. "Ich denke Nii-chan sollte ausreichen, auf jeden Fall." Vor allem ist es wesentlich besser als Opa..., antwortete Carrion dem Mädchen freundlich, während sie auf seinen kurz darauf folgenden Vorschlag zum Eis essen freudig losquietschte. Offensichtlich hatte da jemand einen besonderen Faible für Süßigkeiten. Das musste er sich merken. Dabei gingen sie weiterhin zu dem Eiswagen herüber. Genug Sorten gab es jedenfalls zur Wahl. Zeit erneut aufzupassenn um sich zu merken, welche seine kleine Schwester denn präferierte. Allerdings... Carrion schwieg einen kurzen Augenblick und dachte an seinen armen Geldbeutel, als er das Eis bestellte. "Einmal Himmbeere für mich und alle 20 Sorten für sie...", teilte Carrion dem ihn nun verduzt ansehenden Eisverkäufer mit. "Alle 20 Sorten? Sind Sie sich sicher?" "Ja", sagte der Halbdämon noch immer in einem ruhigen Ton. Der Verkäufer kam also der Bestellung nach. Genügend Luft sich für die beiden neugewonnenen Geschwister zu unterhalten. "Damit kann ich mich einverstanden erklären. Also werde ich mich um dich kümmern, wie ein großer Bruder es machen sollte", sagte der Halbdämon und nahm für Ielena drei der Waffeln mit 4 Kugeln Eis entgegen, nachdem er bezahlt hatte, während er es irgendwie schaffte sein Eis noch mit unterzubringen. Ielena wurden die letzten zwei Waffeln in die Hand gedrückt. Mit dem Kopf deutete Carrion zu der Parkbank, die er zuvor gesehen hatte, ging herüber und nahm erst einmal Platz.

"Oh Nii-chan~", sagte Ielena kichernd, "ich hatte noch nie einen Nii-chan, du bist mein erster... und auch mein einziger glaube ich... das klingt toll, du bleibst jetzt so", meinte Ielena und zog einen belustigten Schmollmund.
Schöner wurde es dann, als sie Eis essen gingen und Ielena sich aussuchen durfte, welches Eis sie wollte... natürlich wollte sie alle Sorten, was auch sonst. Und während Carrion sein Himbeereis bekam, bekam Ielena mehrere Eistüten, damit die 20 verschiedenen Sorten Eis überhaupt getragen werden konnten.
Gemeinsam gingen sie nun zu einer Parkbank, vorsichtig das ganze Eis tragend. Und als sie dort angekommen waren, fing Ielena auch schon wild wie sie war, ihr Eis zu verspeisen. Schon bald sah man ihrem ganzen Gesicht an, dass sie Eis mochte, doch das störte sie im Moment nicht, sie würde tapfer durch halten und weiter das ganze Eis futtern, hoch konzentriert... wenn sie sich ablenken ließ, dann vergaß sie das Eis bestimmt wieder, Ielenas Aufmerksamkeitsspanne war kurz, sehr kurz... Während sie so ihr Eis verschlang bekam sie allerdings eine Idee und das sah man ihren Gesicht auch an, aber sprechen wäre schwierig mit dem Mund voller Eis.

Damit war es also festgelegt worden. Fortan war Ielena die kleine Schwester Carrions. Hierbei war es auch vollkommen gleichgültig, ob sie nun blutsverwandt waren oder nicht. Der Grundgedanke hierfür bestand natürlich noch, aber konnte momentan nicht weiter bewiesen werden. Hierfür benötigte es wohl die Mutter Carrions und vermeintlich auch Ielenas, welche aber unauffindbar war. Immerhin hatte Carrion sie knappe zwei Jahrhunderte nicht mehr zu Gesicht bekommen. Momentan war dies allerdings auch nicht von großer Wichtigkeit, immerhin waren die beiden Geschwister am Eis essen. Der Halbdämon zumindest. Ielena verteilte es sich lieber versehentlich im Gesicht, während sie es runterschlang. Carrion betrachtete sich das Schauspiel nur ein wenig, während er sein Eis letztlich gänzlich verzehrte und aus der Jackentasche ein Stofftaschentuch hervorzog. "Einen Augenblick bitte", sagte der Halbdämon und nutze schnell eine kleine Pause während Ielena Eis aß um ihr das ganze im Gesicht verteilte Eis wegzuwischen. "Ganz ruhig, du musst nicht so schlingen. So warm ist es heute nicht und im Endeffekt verdirbst du dir sonst deinen Magen. Lasse Ruhe walten und nimm dir Zeit das Eis zu essen~", gab der Halbdämon seiner kleinen Schwester zu bedenken, "Obendrein scheinst du irgendetwas sagen zu wollen. Worum geht es denn?"

Während Ielena fleißig weiter ihr Eis verschlang, holte Carrion irgendwann ein Taschentuch hervor, unterbrach sie kurz beim Eis essen und wischte ihr den Mund ab. Er erklärte ihr, dass sie gar nicht so zu schlingen brauchte, da es heute ja gar nicht so heiß war und außerdem verdarb sie sich ja sonst den Magen. "Okay, wenn du das sagst, Carrion-nii, dann esse ich langsamer", meinte Ielena fröhlich und aß tatsächlich langsamer, "wobei ich Süßes immer so schnell verputze und ich bisher nie Probleme mit meinem Magen bekommen habe..."
Dann fragte Carrion, was sie denn sagen wollte, da sie scheinbar so aussah, als würde sie etwas sagen wollen... Ielena überlegte kurz, was sie eben noch sagen wollte, dann hörte sie wieder auf mit dem Eiss essen, da es ihr wieder eingefallen war und sie meinte fröhlich: "Ich hab aktuell eine lustige Idee, aber dazu muss ich wissen... über wie viele Augen verfügst du und was für Augentricks kannst du alles?" Das war in der Tat eine interessante Frage und was Ielena mit der Antwort wohl ausheckte... stand im Moment noch in den Sternen.

Wenigstens ging Ielena auf Carrions Anmerkung ein und versprach das Eis langsamer zu essen, obgleich sie Süßes immer derartig schnell verputzte und nie Probleme hatte. "Vorsicht ist besser als Nachsicht, Ielena. Irgendwann ist immer das erste Mal, sodass man lieber vorsorgliche Maßnahmen gegen eine solche Situation ergreifen sollte. Niemand will sich den Magen verderben nicht wahr?", erklärte der Halbdämon mit einer im Anschluss folgenden rhetorischen Frage. Zweifelhaft war jedoch, ob Ielena diese als eben solche erkannte. Die Schwarzhaarige hatte momentan jedoch eine ganz andere Idee wie es schien, da sie in Erfahrung bringen wollte über wie viele Augen Carrion verfügte und was er alles könne. "Um ganz ehrlich zu sein beherrsche ich nicht viele Tricks, da ich mich auf das Nötigste an Zaubern beschränke. Nichtsdestotrotz ist es mir möglich ein eigentlich endloses Repertoire an Augen zu entfesseln und dies überall", antwortete der Schwarzhaarige seiner Schwester und ließ zur Demonstration kurz ein Auge in der Eiscreme erscheinen, welches Ielena nun anstarrte, aber gleich darauf wieder verschwand. "Viel mehr würde mich interessieren um was für eine Idee es sich da handelt, die dein hübscher Kopf sich überlegt hat, Ielena-chan~"

» Stelle ich mich auch dann mal vor..
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