Ryuujis Zimmer

das Eingangsposting lautete :



Wenn man Ryuujis Zimmer betritt, ist es offensichtlich, dass der Magier nicht viel von Schnickschnack oder von Dingen ohne erkennbaren Zweck hält. Der mittelmäßig große Raum wurde durch mehrere Lampen dominiert und wenn man den Schrank öffnen würde, würde man dort so gut wie nur eines finden: Anzüge und Zubehör dazu. Der Metallmagier behält seine wichtigsten Dokumente in seinem Schreibtisch, der mit einem gemütlichen Stuhl versorgt ist, sowie einige Leere Blätter und einige Schreibutensilien. Sein Bücherregal besitzt hauptsächlich chemische und physikalische Bücher über die verschiedensten Metalle und ihre Besonderheiten, doch lässt sich auch so mancher Fantasy-Roman finden und hinter dem Bücherregal sind die eher erwachsenen literarischen Werke in Ryuujis Besitz innerhalb einer Box unter einigen selbst erschaffenen Waffen versteckt. Vom Fenster aus hat man einen sehr guten Blick auf die Cardia Kathedrale, ein Touristenmagnet Magnolias.

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[cf: Haupthalle]

Ryuuji öffnete die Tür und ließ Kazumi den Vortritt in sein "Reich". Er wartete, bis sie sich ein wenig umgesehen hatte, bevor er ihr hinterher ging und die Tür schloss und begann zu reden.
"Ich würde gerne ein wenig mit dir reden..."
Er unterbrach sich, als er die andere Magierin so in vollkommener Ruhe und ohne jeden Stress ansah. Wie ihre Haare ihm wie Gold im Abendlicht erschienen, genauso wie ihre Augen so blau wie das Meer wirkten und ihre ganze Mimik so schön war, dass kein Maler es festhalten konnte. Ryuuji fasste sich wieder und wurde ein wenig rot, als er versuchte weiter zu reden.
"Nun, also- ich wollte- weißt du.... ich glaube ich habe den Faden verloren, tut mir leid."
Er sah sie entschuldigend an.

(cf: FSK 18)

Noch nie hatte sich eine Nacht so unglaublich befreiend angefühlt und schon lange nicht mehr, hatte die Blondine so entspannt durchschlafen können wie es heute der Fall gewesen war. Ryuuji war einfach der richtige Mann gewesen und dessen war sie sich auch jetzt noch ziemlich sicher. Selbst wenn ihre Beziehung einmal zu Ende gehen sollte - was Kazumi natürlich nicht hoffte - doch als reinblütige Pessimistin musste man es sich natürlich im Hinterkopf behalten. Am nächsten Morgen erwachte die Blondine vollkommen ausgeruht und drehte sich augenblicklich zu Ryuuji um, dem sie einen Arm um den Oberkörper legte.
"Guten Morgen" entgegnete sie, als sie bemerkte, dass er auch gerade dabei war aufzustehen.
"Wie hast du geschlafen?" na hoffentlich hatte er auch so gut geschlafen wie die Heavenly Body Magierin. Immerhin war es für beide das erste Erlebnis in der Hinsicht gewesen und nun durften sie sich eine richtige Frau und einen richtigen Mann nennen.

"Guten Morgen.", antwortete Ryuuji recht fröhlich, denn auch er hatte sehr gut geschlafen. Nagut, die nächtliche Störung war ja was ganz normales gewesen, also konnte man diese aus der Rechnung herausnehmen. Ansonsten war die Nacht wunderbar verlaufen. Ryuuji hatte Kazumi neben sich liegen gehabt, von ihr geträumt und mit ihr gekuschelt. Was konnte ein Mann sich nur mehr wünschen? Er gab seiner Freundin einen Kuss und begann, sich langsam wieder umzuziehen. Zuerst waren die Hosen dran.
"Ja, ich habe sehr gut geschlafen, dank dir. Du bist offensichtlich besser als jedes Kuscheltier."
Ein kurzer Blick und ein liebevolles Lächeln konnte er noch entbehren, ehe er sich schon um seine Socken kümmerte. Bald schon stand er wieder in voller Montur vor seiner Freundin und deutete mit seiner rechten Hand mit viel Schwung in Richtung Bad.
"Wir müssen noch uns die Zähne putzen. Dabei können wir auch gerne darüber reden, was du essen willst."

Wieso sollte sie jetzt entscheiden, was sie denn essen wollte?
"Hättest du etwa Appettit auf etwas bestimmtes? Mir würde glaube ich schon etwas simples genügen, so wie zum Beispiel Toast oder so.." seine Antwort von vorhin, war der Heavenly Body Magierin keineswegs entgangen, denn für die Blondine war es ja immerhin eine Art Kompliment.
"Ach und zu deiner Aussage von vorhin, du bist mindestens genauso kuschelig wie ich" vor allem war er eines, was sie leider selten war - vollkommen warm und somit hatte er sie relativ gut aufwärmen können. Im Bad nahm Kazumi ihre Zahnbürste zur Hand und gab da ein wenig Zahnpasta drauf, um ihre Mundhygiene kurzerhand auch schon zu beginnen. Geduscht hatte sie sich gestern Abend noch, also brauchte sie es nun nicht noch einmal zu wiederholen. Es lag nicht daran, dass sie Wasser nicht sonderlich mochte oder dem Element Wasser lieber aus dem Weg ging, sondern viel eher daran, dass sie Zeit sparen wollte. Kostbare Zeit, welche sie liebend gern mit Ryuuji verbringen wollte. Den Vorfall von gestern, hatte sie schon wieder so gut wie vergessen.

Ryuuji ging erst auf Kazumis Frage ein, nachdem die beiden ihre Zähne geputzt hatten. Der Metallmagier ging in Richtung seines kleinen Kühlschranks, öffnete ihn und holte aus diesem Gerät einen Apfel hervor. Das vollkommen rote Obst wurde in Richtung Kazumi gehalten, als Ryuuji nun endlich mit einem ruhigen Lächeln auf die gerade eben erst gestellte Frage antwortete.
"Ich nehme nur einen Apfel. Mehr brauche ich für's erste nicht."
Dann erschuf er gleich ein Messer und schnitt den Apfel in zwei Hälften, woraufhin er dann noch die Kerne, den Stiel und den Blütenrest entfernte. Die zwei dadurch an Schalen erinnernden Hälften hielt er dann mit der Innenseite nach oben, wenn er sie aß, während die anderen Reste in den Abfall geworfen wurden. Man mag über diese Art, einen Apfel zu essen, vielleicht denken, dass es zu kompliziert sei und es außerdem viel einfacher wäre, vom Apfel einfach so abzubeißen, doch Ryuuji teilte nicht diese Meinung. Es fühlte sich sauberer und einfach schöner an, so zu essen. Die Kerne und der Stiel störten doch nur, wenn man isst...

Wobei jetzt, wo sie den Apfel in Ryuujis Hand erkannte, bekam sie auch eher Lust auf etwas fruchtiges anstatt Toast, weswegen sie Ryuuji fragend ansah.
"Dürfte ich mir auch einen Apfel nehmen?" ja klar, sie hätte nun auch einfach zum Kühlschrank gehen und sich bedienen können, immerhin war sie seine Freundin. Aber in ihren Augen war es selbst da sehr unhöflich, solch einen Wunsch zu äußern. Immerhin schlief sie lediglich bei ihm und wohnte noch nicht mit ihm zusammen, NOCH hatte sie ja ihr eigenes Zimmer. Höflichkeit sollte gelernt sein, denn leider gab es nach wie vor sehr viele Menschen die darauf absolut keinen Wert legten und sich eher voll und ganz daneben benahmen, ganz egal in was für einer Hinsicht. Solche Menschen waren einfach nur zu bemitleiden... ebenso wie die Menschen, die mit solchen Leuten Kontakt hatten. Aber Ryuujis Art den Apfel zu schneiden irritierte die Heavenly Body Magierin, so etwas hatte sie noch nie gesehen.

Ryuuji nickte mit einem Lächeln, als Kazumi ebenfalls nach einem Apfel fragte. Er holte einen aus dem Kühlschrank und warf ihn ihr zu.
"Bitteschön, da hast du einen."
Bald schon war er mit seinem Apfel fertig und nun gab es nichts weiter zu tun, als darauf zu warten, bis die Heavenly Body Magierin fertig wurde. Nagut, ein paar Sachen konnte man ja noch besprechen. Ryuuji setzte sich auf einen Stuhl und sah seine Freundin mit einem fragenden Blick an, als er die Themen ansprach, die ihn interessierten.
"Du sag mal, wie sieht es denn nun mit der Arbeit aus? Du warst gestern so wütend wegen Caius und Magoichi, könnte es sein dass du wieder nur zu zweit allein mit mir arbeiten willst?"
Dagegen hätte er natürlich nichts, schließlich war er mit Kazumi ein eingespieltes Team. Nur hatte er ein schlechtes Gewissen, was es Magoichi und Caius anging. Die beiden waren keine schlechten Menschen, das wusste er, und deshalb wollte er sie auch nicht verraten, indem Kazumi und er nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen...

"Dankeschön" lächelnd nahm sie den Apfel entgegen, welchen Ryuuji ihr gereicht hatte und ging zum Wasserhahn, um ihn zu säubern. Schließlich biss sie ganz normal hinein und um den Stiel drum herum. Ryuujis Frage war durchaus berechtigt, denn ja, sie war gestern schon recht wütend auf die beiden gewesen.
"Ja, das stimmt.... Aber sie sind auch teilweise selber Schuld daran, wir gehören einer guten Gilde an und keiner Kopfgeldjäger oder dunklen Gilde... wir sollten uns nicht gegenseitig bekämpfen wollen, nein... so was geht gar nicht. Man sollte stattdessen miteinander kämpfen" diesen Standpunkt hatte die Heavenly Body Magierin gestern klar vertreten, auch wenn sie Caius und Magoichi zuvor recht sympathisch gefunden hatte.
"Wir könnten auch gern zu viert weitermachen.. immerhin hab ich sie teilweise schon ins Herz geschlossen gehabt, bevor sie ihren Hang zu den ganzen Raufereien preis gegeben hatten" und dieser Hang hatte sie zwar in ihren Augen etwas unattraktiver gemacht, doch nach wie vor war die Sympathie für die beiden stärker ausgeprägt.

Nun, wenn das bei ihr so aussieht...
Ryuuji machte noch das letzte Bisschen an Dreck sauber, was in der Küche noch zu erledigen war und wandte sich dann zu Kazumi, um darauf zu warten, dass sie dann auch mit ihrem Apfel fertig wurde. Als dieser Fall eingetroffen war, hielt er Kazumi einen Arm zum einhaken hin, damit sie zusammen wie ein ganz normales Paar hinunter gehen konnten. Vorher besprach er nur noch kurz seinen "Plan" mit seiner Freundin.
"Am besten, wir sehen mal nach ob die anderen noch da sind. Wenn nicht, gehen wir für's erste alleine auf einen Auftrag, okay?"
Gesagt, getan. Die zwei Magier gingen nach unten und suchten nach den anderen zweien, konnten diese allerdings leider nicht finden. Nagut, genau dafür hatte Ryuuji aber ja gerade eben noch diesen "Plan" erstellt. Also schnappte sich der Metallmagier dann einen Auftrag vom schwarzen Brett und zeigte ihn Kazumi, ehe sie sich zu eben diesen Auftrag auf den Weg machten.

[tbc: Quest]

Ryuujis Plan klang vernünftig und auch wenn er Kazumi nicht wirklich gefragt hatte, ob sie mit einem Auftrag einverstanden wäre, war ihre Antwort doch bereits klar. Sie wollte stärker werden, nicht nur um ihren Meister zu rächen, sondern auch um Ryuuji besser beschützen zu können, denn ihn wollte sie so schnell nicht verlieren. Eigentlich hatte sie ja auch ihren Meister nicht verlieren wollen, aber damals war sie noch zu schwach gewesen.. und in ihren Augen war sie es jetzt immer noch.
"Okay gut..." doch weder von Magoichi noch von Caius war unten eine Spur zu sehen. Vielleicht waren sie auch schon zu zweit auf einen Auftrag gegangen oder aber sie schliefen nach wie vor. Immerhin gab es ja so einige Personen, die bis in den späten Nachmittag hinein schliefen und dafür dann eher nachtaktiv zu sein schienen. Kazumi überließ ihrem Freund voll und ganz die Wahl des Auftrages und vertraute ihm in der Hinsicht, schließlich hatten Kazumi und Ryuuji in sehr vielen Situationen die gleichen oder wenigstens ähnlichen Vorlieben und Interessen.

(Tbc: Quest)

[cf: Quest]

Mit einem mitleidigen Blick auf Kazumi, öffnete Ryuuji die Tür zu seinem Zimmer und ließ sie eintreten. Die Blondine war während des Auftrages von einem ekligen Abenteurer angemacht worden, mehrmals gestolpert und bei einem der letzten Stolperaktionen sogar auch noch in Pferdemist gelandet. Sie hatte sich zwar in einem Fluss so gut wie möglich gereinigt, doch im Endeffekt war es trotzdem nochmal nötig gewesen, bei ihrem Auftreten für Reinlichkeit zu sorgen. Deswegen war der Metallmagier ihr bis zu ihrem Zimmer gefolgt und hatte davor gewartet, ehe sie sich umgezogen und vielleicht nochmal gründlicher gesäubert hatte. Nun hatten sie sich entschieden, fürs Erste in sein Zimmer zu gehen... Ryuuji wusste zwar nicht wieso, vielleicht war es ja die Aussicht auf die Kathedrale?
Jedenfalls ließ Ryuuji die blondhaarige Magierin in sein Zimmer und folgte ihr auf den nächsten Schritt, ehe er die Tür schloss. Gerade als er das getan hatte, fiel ihm etwas auf. Er drehte sich langsam zu Kazumi um und sagte ein wenig erstaunt: "Moment einmal...".
Er ging zu ihr hinüber und legte seine Hände auf ihre Schultern.
"Sag mir bitte eines: Wie viele B-Rang Aufträge haben wir mittlerweile erledigt?"

(cf: Quest)

Für die Blondhaarige war die Quest gerade eben alles andere als toll gewesen, was man vielleicht auch ziemlich gut nachvollziehen konnte. Wer würde schon gerne direkt mit dem Gesicht in den Ausscheidungen eines Pferdes landen oder generell darin landen? Es war schon ziemlich eklig, weswegen diese provisorische Reinigung am Fluss nicht wirklich etwas gebracht hatte. Dafür allerdings konnte sie sich in ihrem Zimmer noch einmal schnell abduschen und umziehen, ehe sie sich wieder rein fühlte benötigte es allerdings noch mehr Reinigungsmöglichkeiten. Also seifte sie sich locker 5 Mal hintereinander ein, um sich wirklich richtig gut zu fühlen und das letzte kleine bisschen Dreck noch los zu werden. Auch danach drehten sich ihre Gedanken aber noch um diese ekelhafte Quest. Bis ihr Freund ihr schließlich diese Frage stellte, waren Kazumis Gedanken nicht mehr bei dieser ekelhaften Quest sondern im hier und jetzt und darum eben auch bei seiner Frage.
"Hmm... wir haben mittlerweile bereits sage und schreibe 5 B-Rang Aufträge erledigt... und sind damit nun offiziell A-Rang" und schon zeigte sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Irgendwie fühlte sie sich das ziemlich gut an, dass sie bereits so viel erreicht hatten. Aber es gab definitiv auch noch mehr zu erreichen

Ryuuji grinste bei dieser Nachricht.
"Das ist wunderbar! Wir gehören damit zu den stärksten Magiern der Gilde! Ich kann es kaum glauben!"
Er zog Kazumi zu sich heran und hob sie hoch, während er sich mit ihr im Kreis drehte und dabei lachte. Nun waren sie definitiv nicht mehr zu unterschätzen und sie konnten wirklich wichtige Aufträge erledigen. Außerdem konnten sie... nun auf den S-Rang zu arbeiten! Ryuuji ließ die Blondine immer noch nicht herunter und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, bevor er sagte: "Als nächstes ist der S-Rang dran, dann werden wir uns mit viel mehr und viel stärkeren Gegnern messen können!". Er küsste sie nochmal, diesmal aber viel zärtlicher und gefühlvoller. Dabei ließ er sie auch langsam wieder Richtung Boden sinken, löste sich aber nicht ein einziges Mal von ihren Lippen. Als sie letztendlich unten angekommen war, beendete er langsam den Kuss und sah seine Freundin verliebt an.
"Ich liebe dich. Mehr als alles andere auf der Welt."

Als ihr Freund sie hochnahm kicherte die Blonde Heavenly Body Magierin leise vor sich her und hielt sich an seinen Schultern fest, während er seine Freude gleich einmal zum Ausdruck brachte. Sie hatten es gemeinsam so weit geschafft und gemeinsam würden sie es auch noch viel weiter schaffen, darüber war sich Kazumi bereits jetzt sicher. Auch wenn sie eine typische Pessimistin war, konnte sie sich immer sicher sein, dass die beiden so leicht nichts voneinander trennen würde. Schließlich verstanden sie sich, was die Aktion mit ihrer kleinen Spielerei gezeigt hatte, auch blind und das konnten nur sehr wenige Paare. Sie liebte es außerdem von ihm getragen zu werden, schließlich fühlte sie sich bei ihm immer so gut beschützt und bei ihr hatte er definitiv eine Menge zum beschützen. Schon alleine auf Grund ihrer extremen Tollpatschigkeit.
"Ich liebe dich auch so sehr, ich weiß gar nicht wie ich das jemals in Worten ausdrücken soll, was ich für dich empfinde" und nachdem sie seine Küsse erwiedert hatte, hang sie noch einen hinten dran. Auch dieser war nur sehr sanft. Obwohl die beiden bereits seit längerem zusammen waren, fühlte es sich für Kazumi nach wie vor so an als wäre sie frisch verliebt.

Immer noch lächelnd erwiederte Ryuuji natürlich Kazumis Kuss und hielt sie dabei fest in seinen Armen. Doch als der Kuss endete, ließ er sie wieder los, als ihm eine neue Idee kam. Wahrscheinlich war der Themenwechsel ihm am Gesicht anzusehen, da er seine Stirn runzelte und mit nachdenklichem Blick auf seine blonde Freundin heruntersah.
"Tut mir leid wegen dem krassen Themenwechsel jetzt, aber... deine Verwandlung beim letzten Auftrag... wie hast du das gemacht?"
Sein Interesse an dieser Art von Magie war groß. Schließlich hatte diese Puppenform schon so einiges an Eindruck bei Garth hinterlassen und so war es nur natürlich, dass Ryuuji gerne auch so etwas kontrollieren wollte. Allerdings stellte sich die Frage, was für eine Art von Magie das war. Take-Over Magie konnte es schwerlich sein, da Kazumi laut Ryuujis Wissen nicht mit so einer Puppe in Kontakt gekommen war. Aber er kannte leider keine weitere Verwandlungsmagie außer Take-Over weshalb er für's erste also von dieser Art ausgehen musste. Nur woher nahm Kazumi diese Gestalt?

Natürlich hätte sie es vorher sehen können, dass Ryuuji sie früher oder später erneut daraufhin ansprechen würde. Doch... irgendwie wusste sie es selber nicht so genau. Sie konnte nur sagen, wo sie solch einer Puppe in ihrer Vergangenheit bereits über den Weg gelaufen war. Aber wieso meldete sie sich dann erst heute und wieso gerade auf diese Art und Weise?
"Um ehrlich zu sein weiß ich es nicht... ich kann nur sagen, dass ich mich an ein paar wenige Keramikpuppen in meiner Kindheit erinnern kann. Irgendjemand schien sie damals gern gesammelt zu haben, aber ich kann dir nicht verraten wie ich es genau gemacht habe. Mein Körper wurde für ein paar Sekunden sozusagen fremd gesteuert und urplötzlich stand ich in dieser Gestalt da" die Blondine versuchte sich zu erinnern, um Ryuuji in der Sache weiterhelfen zu können und da fiel ihr auch prompt wieder etwas ein.
"Ich denke, dass es an meiner Wut lag, die ich gegenüber Garth in dem Moment empfunden hatte. Ich meine es geht für mich nicht klar, sich die Freundin eines anderen nehmen zu wollen"

Ryuuji sah mit zweifelndem Blick auf seine Freundin herab. Irgendwie schienen ihre Antworten nur noch mehr Fragen aufzuwerfen. Eine Porzelanpuppe soll von ihr Besitz ergriffen haben? Das kann doch nicht sein! Naja, wenigstens war ihre Beschreibung, wie sie die neue Magieart gefunden hatte, typisch für Neuentdeckungen...
Der Metallmagier verschränkte die Arme vor der Brust und lief nachdenklich auf und ab, während er seine Gedanken laut äußerte.
"Moment, lass uns mal zusammenbringen, was wir bis jetzt wissen. Wenn du vor langer Zeit zuletzt mit dieser Puppe zu tun hattest... kann sie unmöglich in der Höhle besitz von dir ergreifen. Es muss eine andere Quelle sein... Du hast die Puppe in deiner Kindheit gesehen und nun, als du unaussprechliche Wut empfunden hast, nahmst du ihre Gestalt an. Hast du etwa viel Wut empfunden als du früher mit der Puppe zu tun hattest...?"
Er blieb stehen und sah seine Freundin fragend an.
"Kannst du den Zauber eigentlich noch einmal einsetzen?"

Die Heavenly Body Magierin nickte nur leicht, denn an diese Puppe dachte sie überhaupt nicht gern zurück.
"Ich weiß es nicht... ich kann mich kaum noch an meine Vergangenheit erinnern. Ich bin generell froh, dass ich mich überhaupt noch an diese Puppe erinnern kann" immerhin hatte sie ja nach diesem tragischen Zugunfall so gut wie gar nichts mehr mit ihrem alten Leben zutun gehabt. Also konnte sie Ryuuji folglich auch nicht mitteilen ob sie früher besonders große Wut empfunden hatte, wenn sie mit dieser Puppe zutun hatte. Aber mit zweitem konnte sie ihm behilflich sein.
"Natürlich" und kurze Zeit später schrumpfte sie wieder und sah zu dem weitaus größeren Metallmagier hinauf. Nun konnte sie ihre Gestalt auch endlich richtig betrachten, weswegen sie in Richtung des Kleiderschrankes ging, in welchem ein Spiegel eingerichtet wurde. Aber bei ihrem eigenen Anblick bekam selbst Kazumi Angst.
"Kein Wunder, dass Garth solche Angst vor mir hatte... Wieso hast du dich nicht gefürchtet? Sondern mich stattdessen noch hochgenommen?!"

Kein guter Anfang. Kazumi war der Meinung, dass sie sich an so gut wie gar nichts erinnern konnte. Insofern war es also eine Sackgasse, mit ihr über ihre Vergangenheit zu sprechen. Doch die Gegenwart scheint schon von größerer Bedeutung zu sein. Kazumi konnte sich nämlich aus ihrem Willen heraus in die Puppe verwandeln und zeigte in ihrer Körperhaltung, dass ihr eigenes Äußeres sie selbst ängstigte. Das war schon etwas wichtigeres. Ryuuji wollte weiter darauf eingehen, doch für's Erste würde er Kazumis Frage beantworten. Er stubste der kleinen -und tatsächlich auch etwas gruseligen- Puppe auf die Porzellannase und lächelte freundlich.
"Ich habe in einem Armenviertel gelebt. Ich kenne schlimmere Ausblicke als eine kaputte Puppe mit schwarzen Augen. Außerdem steckst du noch immer in diesem Körper und bleibst meine Geliebte. Egal wie du aussiehst."
Er stand wieder auf und kam auf eine Idee. Sein eigener Satz hatte ihm den Weg gewiesen. Kazumi war vor ihrem eigenen Spiegelbild erschreckt und genau dies schien der Schlüssel zu dem Zugang dieser Magie zu sein. Also musste Ryuuji sich an seine Vergangenheit erinnern und eine der gräßlichsten Geschehnisse heraussuchen... was nicht all zu schwer war.

Mit einem leichten Lächeln antwortete sie ihrem Freund, ehe sie sich wieder in die Gestalt zurück verwandelte, die sie eigentlich war. Auf seine Antwort hin, musste sie ihn schließlich wieder liebevoll küssen, selbst wenn sie sich für einen Kuss auf die Zehenspitzen stellen musste, da ihr Größenunterschied einfach viel zu groß war.
"Tut mir leid, dass ich dir nicht sonderlich viel helfen konnte" meinte sie schließlich, ehe sie sich auf seinen Schreibtischstuhl setzte und ihren Freund mit einem entschuldigenden Blick ansah. Vielleicht würden sie es aber dennoch irgendwie hinbekommen, dass auch er diese Magie können würde. Es würde sie zumindest freuen, nicht alleine als Puppe herum laufen zu müssen.
"Vielleicht hilft es dir, wenn du dich an etwas gruseliges erinnerst, dass du in deiner Vergangenheit erlebt hast und wir dich dann irgendwie wütend machen..." nur wie wollten sie das zweitere bewerkstelligen? Ein Streit zwischen den zwei würde mit Sicherheit keine gute Idee sein.

Ryuuji nickte bei dieser Bemerkung vonseiten Kazumis und schloss die Augen. Das Armenviertel, in welchem er für viele Jahre gelebt hatte, war gefüllt mit perfektem Albtraummaterial. Als Kind hatte er genug gesehen, das ihn mit Angst erfüllte, ihn in seinen Träumen verfolgt hatte und nun vor Wut kochen ließ. Doch entscheiden konnte er sich erst nicht. Was sollte er nur nehmen? Die Epidemien, unkontrolliert weil die Adligen das Geld für sich selbst zurückgehalten hatten, anstatt ihr Volk zu retten? Der Hunger, der in den Wintern das Armutsviertel ein Fünftel der Bevölkerung geraubt hatte? Oder vielleicht doch die Übergriffe vonseiten der Wache auf Bettler, die viel zu weit gingen? Nein, das alles war Alltag gewesen, doch gab es ein Ereigniss, dass ihn für immer gezeichnet hatte. Schon alleine der Gedanke daran ließ ihn sowohl aus Angst als aus Wut zittern ließ. Seine Hände formten sich zu Fäusten, während er die Magie spürte, die durch seine Adern floss und auf ihn einwirkte.
"So etwas mit einem Toten anzustellen... er war der einzige, der je etwas für uns getan hatte... ich hasse sie... sie sollen sein Schicksal erleiden!"
Ryuuji stieß mit zur Decke gerichteten Kopf einen Schrei aus, der während seines Wirkens immer monströser und schriller wurde. Bald strengte ihn auch nichts mehr an, die Wärme und Kälte war fort. Er spürte nichts mehr außer Berührungen.
Er sah zu Kazumi und schon allein das Geräusch seiner Bewegung bestätigte ihm seinen Erfolg. Mit seinem neuen Totenlächeln hob Ryuuji eine Hand und betrachtete, wie sich die Fleischlosen Knochen ohne Probleme bewegten.

Das Take-Over:

Kazumi erschrak sich für einen kurzen Moment bei der Lautstärke des Gebrülls, welches eindeutig aus Ryuujis Richtung kam. Er schien es tatsächlich irgendwie geschafft zu haben, was sie zu einem leichten Lächeln brachte. Doch seine Gestalt sah ebenfalls ziemlich furchteinflößend aus, auch wenn Kazumi nach wie vor wusste, dass sich eigentlich ihr Freund dahinter befand.
"Wow, ehm..." ein bisschen Sprachlosigkeit mischte sich in ihren Worten unter, denn sie hatte nicht gedacht gehabt, dass es so leicht funktionieren würde herauszufinden, wie man diese Magie wirken könnte.
"Wurde es nur durch die Wut gebündet, welche man gegenüber einer anderen Person oder einem anderen Gegenstand empfindet oder steckte da noch mehr dahinter?" fragte sie ihren Freund also schließlich ziemlich interessiert. Immerhin hatte diese Magie es sich in beiden Magierin bequem gemacht und würde nun ihr Leben bestimmen. Allerdings war diese Frage in ihren Augen nicht mit solch einer enormen Wichtigkeit ausgestattet, wie die nächste, welche ihr kurz darauf aus dem Mund strömte.
"Darf ich dich fragen, wen du mit deiner heftigen Anklage vorhin meintest?" es schien sich allen Anschein nach um eine richtige Person zu handeln, zumindest nach seinem Wortlaut her.

Ryuuji betrachtete immer noch seine Knochenhand und bevor er Kazumis Fragen überhaupt richtig mitbekam, vergangen noch einige sich in die Länge ziehende Sekunden. Dann wandte er sich zu Kazumi und legte den Kopf leicht schief. Er fühlte sich selbstsicherer, fast schon geschützt. Ein kleines bisschen Überschwung erfüllte ihn ebenso. Schließlich war er nun das Monster. Angst war für ihn keine Frage mehr...
"Ich habe in einem Armutsviertel gelebt. Viele Magier, deren Gaben perfekt gewesen wären um den Armen zu helfen, sind einfach schnurstracks an uns vorbei gegangen oder haben sogar Witze über uns gemacht. Bis auf einen. Ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen, doch er hat auch nie Wert auf so etwas gegeben. Seine Magie war die des Lichtes, ganz einfach nur Licht. Es war keine Magie die uns Geld gab, unseren Durst stillte oder unseren Hunger sättigte. Es war eine Magie, die nur dazu da war, um Licht zu erschaffen. Sie gab uns Hoffnung. Und anstatt uns die Arbeit abzunehmen und uns dann wieder alleine zu lassen, hat er einem nach den anderen inspiriert, nach jedem schweren Schlag wieder aufzustehen und weiterzukämpfen. Er war für uns ein Held..."
Sein Take-Over brach ab und der Metallmagier sah traurig zu Boden. Die Erinnerung schmerzte und weckte wieder seine Angst, doch er wollte sie teilen.
"Ich habe einst auf den Straßen gespielt, als dieser Magier vorbei kam und mich nett ansprach. Ich weiß nicht mehr, worüber wir redeten und auch der Klang seiner Stimme sitzt nicht mehr in meinem Gedächtnis. Doch ich erinnere mich daran, wie seine Augen vor Schmerz aufgerissen wurden und im nächsten Moment ein Albtraum über mich hereinbrach..." Er stockte kurz und räusperte sich. Das was, damals geschehen war, hätte kein Kind sehen sollen. Erst recht nicht aus nächster Nähe. "... als sein Skelett vor mir zu Boden fiel, sah ich die Soldaten, die mit erhobenen Waffen hinter ihm gestanden und mich böse angegrinst hatten. Sie hatten gesagt: 'Jetzt weißt du, was mit solchen wie ihm passiert. Bleib da wo du hingehörst!' und waren dann verschwunden. Ich war allein mit der Leiche und habe geweint. Aus Furcht, Trauer und Hass."

Ryuujis Geschichte spiegelte leider oftmals die Realität wieder, auch wenn Kazumi lediglich davon gehört hatte und es nie selber mitbekommen hatte. Oder sie hatte es mitbekommen aber es wieder vergessen, auf Grund ihres Gedächtnisverlustes? Wie auch immer das nun zu drehen und wenden wäre, eines würde feststehen. Kazumi konnte sich zumindest nicht daran erinnern, so etwas erlebt zu haben. Eben auch, weil ihr Meister sehr hoch angesehen war und ein beliebter Magier, der oftmals Aufträge erhalten hatte und die beiden damit auch versorgen konnte. Die Blondine ging also näher an ihren Freund heran und umarmte ihn. Auch wenn es teilweise ein echt merkwürdiges Gefühl war ihn in solch einer Situation zu umarmen. Sie konnte schließlich nicht wissen, ob Nähe genau das war, was er benötigte. Aber das Risiko war ihr definitiv wert, schließlich war diese Geschichte definitiv ein Albtraum für ein Kind.
"Das tut mir so unendlich leid..." solch eine Geschichte schaffte es sogar, in ihr die Traurigkeit aufzurufen. Denn es hatte sich nach wie vor nichts in den ärmeren Vierteln geändert. Etwas, dass sie garantiert ändern würde, wenn sie denn die Macht dazu hätte und leider hatten das eben nur Adelige.

Ryuuji erwiederte die Umarmung seiner Freundin und küsste kurz ihre Stirn, bevor er den Kopf schüttelte. Er hatte ihre Bemerkung falsch verstanden oder naja, fühlte sich mindestens dazu verpflichtet, diese Möglichkeit abzudecken.
"Nein, dir muss das nicht leid tun, du warst ja nicht dabei oder hättest etwas dagegen tun können. Die Schuld liegt allein bei den Soldaten."
Bald schon allerdings realisierte er, dass diese Antwort doch recht unpassend war oder besser gesagt ziemlich blöd klang. Also beeilte er sich dann auch, diese Aussage doch noch einmal zu korrigieren. Allerdings musste er bei seinen Worten schon aufpassen, dass sie nicht verletzend rüberkamen.
"Ehm, was ich meinte ist, dass ich zwar dein Mitleid gerne annehme, aber doch noch sagen will, dass ich... äh schon mehr oder weniger darüber hinweg gekommen bin. Ich brauche keine extra Kuschel-Einheiten, obwohl ich überhaupt nichts dagegen habe. Schließlich ist es doch so schön, mit dir zusammen zu sein und dich so nah bei mir zu wissen."

Die Blondine lächelte leicht, auch wenn sie nach wie vor tiefe Trauer empfand, bei Ryuujis Lebensgeschichte. Leider wusste sie nicht, was ihr wiederfahren war, bevor sie zu ihrem Meister gekommen war, aber sie wusste dass sie bei ihrem Meister zumindest auf eine ruhige und schöne Zeit zurück blicken konnte. Immerhin war er all die Jahre wie eine Art Vaterersatz für sie gewesen. Die Heavenly Body Magierin war froh von ihm ihre Magie gelernt zu haben und würde auch in Zukunft mit Sicherheit nur gutes über ihn zu erzählen haben. Selbst wenn er manche Eigenarten hegte, die wohl ein wenig merkwürdig zu sein schienen. Dennoch war er ihr Vater und Meister und als eben diesen akzeptierte Kazumi ihn auch.
"Ich finde es toll, wie du über dem ganzen stehst und dich nicht unterkriegen lässt..." manch einer wäre vielleicht sogar schon in tiefste Depression verfallen. Bei solch einer Lebensgeschichte würde Kazumi es ja auch sehr gut nachvollziehen können.