Mount Hakobe

Questname: Spurensuche
Questrang: B-Rang
Auftragsgeber: Magnolia Town Zentrale für Naturschutz
Auftragsort: Mount Hakobe
Bezahlung: 15 000
Questziel: Findet heraus was es mit den seltsamen Fußspuren auf sich hat
Questinformationen:
Der Mount Hakobe befindet sich nahe Magnolia Town. Dort ist alles voller Eis und Schnee, dadurch ist es sehr kalt. Einige Wanderer, die letztens durch das Gebiet gegangen sind, haben wohl seltsame Fußspuren entdeckt, welche allerdings nie identifiziert worden sind. Untersucht die Fußspuren und versucht heraus zu finden, worum es sich hierbei handelt. Vor allem scheinen diese Spuren schon recht alt, da sie in den Boden gefroren sind und deshalb auch nach allen möglichen Witterungsumständen gut zu erkennen sind.
Teilnehmeranzahl: 1-4

Wörter für eine Person: 3000 Wörter
Posts für die Gruppe: 30

CF: Das kleine Anwesen von Loreley

Das Loreley Zelos mit ihrem Vertrauen im Inneren ziemlich durcheinander gebracht hatte, hatte sie überhaupt nicht wirklich bemerkt, da er dies so gut überspielt hatte. Dennoch hatte sie gelächelt, als er sich bei ihr für das Vertrauen bedankt hatte und kurz darauf waren die Beiden schon zum Aufbruch bereit. So verließen die beiden Magier gemeinsam nun das Anwesen von Loreley und kurz darauf besuchten sie einen Heiler, damit dieser noch einmal die Verletzungen von gestern bei Zelos untersuchen konnte. Nachdem sie das hinter sich gebracht hatten, gingen sie nun gemeinsam zur Gilde.
Es dauerte nicht lange, da huschte Loreley schon in das Gildenhaus von Fairy Tail hinein und kam wenig später mit einem Auftrag wieder hinaus, welchen sie für geeignet hielt. Den Zettel hielt sie nun breit lächelnd vor die Nase von Zelos und dann meinte sie: "Der Mount Hakobe ist zum Glück nahe an Magnolia Town nach, aber eine Spurensuche klingt ungefährlich und wir sollten uns vorher etwas Warmes zu anziehen besorgen, meinst du nicht auch?"

[01//30]

Nachdem die beiden also aufgebrochen waren, hatten sie zuerst den Heiler aufgesucht, welcher Zelos noch einmal untersucht und ein paar letzte, kleine Heilungen durchgeführt hatte. Er sagte trotz Zelos' guter Genesung, sollte er in den nächsten zwei oder drei Tagen vielleicht nichts allzu schwieriges machen, sondern es für seine Verhältnisse bitte locker angehen. Der Rothaarige hatte es zur Kenntnis genommen und sich für die gute Behandlung bedanke, ehe er bereits wieder mit Loreley loszog, um die Aufträge der Gilde zu plündern.
Dabei wartete Zelos wieder vor der Tür, was ihm ganz recht war, während Loreley eine Quest besorgen wollte. Flink wie eh und je stand sie schon bald mit einem Zettel vor ihm und hielt ihn direkt unter seine Nase.
Es ging also zum Mount Hakobe ? Nun, das war in der Tat kein weiter Weg. Allerdings hatte Loreley recht, dass es auf dem Berg vermutlich ziemlich kalt sein würde und sie sich etwas wärmeres anziehen sollten, ehe sie aufbrachen. Zelos nickte ihr zu, um zu bestätigen, dass die Quest für ihn in Ordnung war.
Dann nutzte er schließlich Requip und beschwor einen dicken, schweren, schwarzen Winterumhang mit Kapuze herauf, welchen er Loreley entgegen hielt.
"Ich denke, das sollte das Problem mit der Temperatur lösen. Solange du ihn schön geschlossen hältst, wärmt er ziemlich gut.", erklärte er ihr mit einem Lächeln. Er hing jedoch noch immer ein wenig seinen Gedanken über Vertrauen nach ...

2/30

Die Nachdenklichkeit von Zelos ging ein wenig unter, da er seine Fröhlichkeit ganz gut spielte. Immerhin war die Untersuchung des Heilers ganz gut zu Ende gegangen, weshalb Loreley ziemlich froh gewesen war und nun hatte sie einen Grund mehr ungefährliche Aufträge auszusuchen... da Zelos sich ja, laut den Worten des Heilers, ein wenig ausruhen sollte und es langsam angehen sollte.
Die Quest ging wohl für den Rotschopf auch klar, als er ihr zunickte und dann kurz darauf meinte, dass das Problem mit der Kälte wohl so gelöst war. Loreley nahm darauf hin den schwarzen und dicken Wintermantel, mit Kapuze an, den Zelos ihr entgegen hielt und per Requip gerufen hatte. Sie zog den Wintermantel jedoch noch nicht an, da es wohl witzlos war in ihren Augen, da es in Magnolia doch recht warm war.
Gemeinsam gingen sie nun los und Loreley meinte ein wenig später: "Ich hoffe du hast so einen Wintermantel auch für dich, sonst brauchen wir gar nicht los gehen, da wir erst noch was für dich suchen müssen." Sie würden nun ein Stück zu Fuß gehen müssen, was aber sicherlich nicht lange dauern würde und auf den Berg kamen sie dann mit einem Lift, dort würden sie dann ihre Spurensuche beginnen. Ein wenig nachdenklich meinte Loreley nach einer Weile: "Ich brauch ja gar keine Geheimnisse mehr vor dir haben, du weißt ja irgendwie inzwischen alles über mich. Das finde ich gut."

[03//30]

Es war ja schon süß, wie sehr sie sich immer um ihn sorgte.
Um Loreleys Gewissen zu beruhigen, da sie den Mantel bekommen hatte, beschwor Zelos mit einem kurzn Seufzen einen Mantel, welcher dem ihren aufs Haar ähnelte. Ein leicht eingebildetes Grinsen huschte über sein Gesicht.
"Hehe, was denkst du denn, wen du vor dir hast ? Der große Zelos Wilder hat natürlich mehr als nur einen dieser Umhänge. Vorbereitung zahlt sich aus. Und weißt du noch, ich bin bereit geboren ! Hahahaha~."
Nachdem sie dann los gegangen waren und locker nebenher marschierten, meinte Loreley auf einmal zu ihm, dass sie ja gar keine Geheimnisse mehr vor ihm haben musste, da er ja schon eigentlich alles wichtige wusste. Sein fragender Blick traf sie sofort.
"He ... und ich dachte schon, du hättest auch irgend ein Geheimnis, das Probleme machen könnte.", gab er locker von sich, während er demonstrativ die Hände in seine Hosentaschen steckte. Dann blickte er nach vorne ... man konnte bereits den Mount Hakobe und den verschneiten Gipfel sehen ... Schnee ... pah !
"Ich für meinen Teil habe so viele Dinge, die ich dir noch sagen muss ... herrje, ich glaube das kann ich nie alles abarbeiten ... Aber naja, das meiste davon ist sowieso nicht so unglaublich wichtig, von daher."

4/30

Loreley lächelte, als Zelos meinte, dass er sicherlich auch noch einen Mantel für sich hatte und bereits jetzt schon mit einem ähnlichen Exemplar wie von Loreley. Zelos Lachen war so ansteckend, weshalb auch schon kurz darauf das klare und herzliche Lachen von Loreley ertönte, als sie mit ihm sprach: "Oh wie konnte ich nur vergessen, dass ich den großen Zelos Wilder vor mir habe, der bereit geboren wurde."
Als sie nun mit dem Thema der Geheimnisse anfing, sah Zelos sie kurz darauf fragend an, als er meinte, er hätte gedacht das sie Geheimnisse hätte, die mehr Probleme machten. "Naja meine Geheimnisse machen für gewöhnlich auch immer nur Probleme, nur bist du da wohl eher ein unproblematischer Kerl, was ich vermutlich so an dir mag", sagte Loreley fröhlich, als sie gemeinsam weiter durch die Stadt gingen. Lange würden sie nicht mehr bis zum Mount Hakobe brauchen.
Zelos meinte auch noch, dass er an sich noch eine Menge Dinge hatte, die er ihr sagen musste, was er wohl ewig nicht abarbeiten könnte, aber da ein Großteil davon eh unwichtig war, was es wohl nicht so bedeutsam für ihn. Loreley verzog leicht das Gesicht, als sie ihm antwortete: "Ich finde es sicherlich dennoch wichtig, mehr über sich zu erfahren, damit ich dich besser kennen lernen kann. Außerdem steht dir ganz offen, was du mir erzählen möchtest über dich und was nicht, deshalb fühle dich frei zu erzählen, was du auch erzählen willst und mir anvertrauen kannst." Sie sagte dies unendlich sanft und lächelte ihn nun wieder an, als sie nun endlich die Stadt verließen, nahm sie wieder seine Hand und hielt damit Händchen. Lange würden sie bis zum Lift vermutlich auch nicht brauchen.

[05//30]

Hach ja ... wie ihm jedes mal das Herz aufging, wenn sie lachte ... vor allem wenn er dafür verantwortlich war. Es freute ihn so sehr, das war für ihn fast schon nicht mehr normal.
Als Loreley kurz nach seinem kleinen, überheblichen Witzchen, dann sagte, ihre Geheimnisse hätten eigentlich sonst immer Probleme gemacht und er sei so unproblematisch, was ihr auch so gut an ihm gefiel, musste Zelos fast loslachen. Sein Blick wurde vollkommen ungläubig, als er Loreley anschaute.
"Hehe ... Ich und unproblematisch ? In dieser einen Hinsicht vielleicht, aber ansonsten würde ich fast sagen, dass eher das genaue Gegenteil zutrifft. Ich bin der Problemmagnet !", meinte er mit einem breiten Grinsen, während er jedoch noch immer ein wenig ungläubig schaute.
Danach ging es noch zu dem Thema, dass er ja so viel zu erzählen hatte ... Sie meinte nur, sie fände es dennoch wichtig, mehr über ihn zu erfahren und er solle auch nur das erzählen, wo er sich auch wohl mit fühlte. Er grinste sie nun fröhlich an.
"Das ist es ja. Ich kann dir absolut alles erzählen. Aber da ich so ein ereignisreiches Leben hatte, wären wir da noch in Monaten am reden, wenn ich alles erzählen würde. Aber keine Sorge. Alles wichtige erzähle ich dir, sobald wie möglich. Den Rest erfährst du dann halt nach und nach. Und hey ... die erste, kleine Geschichte, kannst du auch schon auf dem Mount Hakobe hören. Da ist die Atmosphäre so passend."
Vor der Stadt griff Loreley dann wieder seine Hand, was von ihm erst einmal mit einem kurzen Lächeln abgesegnet wurde, ehe er sich umschaute und ihr einen sanften Kuss auf die Wange gab, da niemand sonst in der Nähe war. Und so, Hand in Hand, gingen sie dann weiter, bis sie den Lift sahen, welcher sie hoch auf den Mount Hakobe bringen würde.

6/30

Zelos' Blick wurde nun ein wenig ungläubig, als er sie ansah.
Er fragte sie tatsächlich, ob sie ihn wirklich so unproblematisch fand, vielleicht war er es einfach nur bei ihrer Thematik und ansonsten war er das Gegenteil, ein wahrer Problemmagnet. Loreley sah ihn ebenfalls an, als sie ihm antwortete: "Du und ein Problemmagnet, dass kam mir bisher gar nicht so vor...", dann dachte sie kurz nach... die Auseinandersetzung mit Mybalt in der ersten Quest, die Wölfe in der zweiten Quest, die Tentakeln vom Monster in der dritten Quest und nach den Quests wurde er zusammen geschlagen. Loreley verzog plötzlich das Gesicht, als ihr ein Licht aufging und sie meinte dann ein wenig kleinlaut: "Oh du hast recht..."
Zelos meinte daraufhin, dass er ihr absolut alles erzählen könnte, aber es alles so lange dauern würde, da er wohl in seinem Leben schon eine Menge durch gemacht hatte. Die wichtigsten Sachen würde er ihr schon sehr bald erzählen, alles andere erfuhr sie dann nach und nach... und die erste Geschichte würde sie bereits auf dem Mount Hakobe erfahren, da die Atmosphäre dort wohl stimmte.
Inzwischen kamen sie an dem Lift an und fuhren mit diesem in die Höhe, Loreley hatte sich derweil den warmen Mantel über gestriffen und kuschelte sich dann neben Zelos, als sie den Berg hinauf fuhren. Sie hatte auch gar nicht mehr nach gefragt, wegen seiner Geschichte, da sie nicht allzu neugierig erscheinen wollte und deswegen lieber geduldig wartete, bis er von alleine erzählte.

[07//30]

Zelos musste einfach lachen, so lustig wie es war, als Loreley erst einmal meinte, dass es ihr garnicht so vorgekommen war, dass er so ein Problemmagnet sein sollte, nur um dann scheinbar kurz nachzudenken und kleinlaut recht zu geben, dass er es eben doch war.
Bevor sie dann in den Lift stiegen, hatten die beiden schonmal ihre dicken Mäntel übergeworfen, damit sie bereits gut gewärmt oben aussteigen konnten. Danach waren sie schließlich eingestiegen, hatten sich hingesetzt und aneinander gekuschelt, so dass sie nun in eben dieser Position den Lift hoch fuhren.
Schließlich, nach einer garnicht so langen fahrt, kamen sie oben auf dem Berg an. Zwar nicht ganz auf dem Gipfel, aber das war ja auch garnicht der Sinn der Sache.
Als sie nun ausstiegen, hielt Zelos Loreley eine Hand hin, um ihr zu helfen, da der Schnee hier oben immerhin doch recht rutschig war. Kaum standen sie auch schon draußen, fragte Zelos nun: "Also, wo fangen wir nun mit der Suche an ? Ich habe immerhin nur einen kurzen Blick auf den Zettel geworfen. Du hingegen hast ihn dir denke ich mal recht aufmerksam durchgelesen, so gerne wie du liest. Gibt es da irgendwelche Tipps oder so ?"

8/30

Gemeinsam fuhren die beiden Magier nun im Lift den Berg hoch, bis sie schließlich auf der gewünschten Höhe ankamen.
Zelos stieg als erstes aus dem Lift auf und reichte nun Loreley seine Hand, damit sie diese ergreifen konnte. Dies tat sie auch, da es sich so viel leichter Aussteigen ließ und sie so nicht Gefahr lief auf dem Schnee auszurutschen. Es dauerte nicht lange, da fragte Zelos sie schon, wo sie nun mit der Suche anfangen sollte, da er ja nur einen kurzen Blick auf den Questzettel geworfen hatte, aber Loreley sicherlich bereits den Zettel intensiv durch gelesen hatte. Er fragte sie, ob es irgendwelche Tipps gab, nun die gab es tatsächlich... "Tipps gibt es tatsächlich", antwortete Loreley, "die Fußspuren sind vermutlich nicht sonderlich klein, laut der Questbeschreibung und angeblich sind sie gefroren, weshalb sie zwischen dem ganzen Schnee vermutlich auch gut zu erkennen sind. Ich schätze auch, dass sie schon eine Weile her sein müssen, da sie eben gefroren sind. Ein genauer Standort wird allerdings nicht beschrieben, weshalb wir wohl ein wenig suchen müssen", erklärte die Schwarzhaarige und fügte ein wenig scherzhaft hinzu: "Wenn wir auf große Monster treffen, dann beschütze ich dich, da du dich ja schonen musst. Allerdings wird Sin sicherlich auch nicht davor zurück schrecken, dich im Schnee auszuziehen." Loreley kicherte und verzog ihr Gesicht zu einem Grinsen als sie das sagte...
Nun würden sie wohl aber erst einmal nach den Fußspuren suchen, während sie umher wanderten, fing es ganz leicht an zu Schneien.

[09//30]

Gut ... gefrorene Fußabdrücke also ... Das war ja auch mal etwas. Die waren eindeutig schon eine Weile dort, so viel stand fest. Dennoch würden sie suchen müssen ... Aber hey, besser ein paar Tipps, als garkeine.
Dann kam ein doch recht ... interessanter Scherz von Loreley, die meinte, dieses mal würde sie ihn beschützen, wenn sie auf ein großes Monster trafen. Dabei merkte sie an, dass Sin wohl auch hier mittem im Schnee ihren Spaß haben wollen würde ... Nun, wenn sie wirklich so drauf war, wie er es vermutete, dann war das wohl nicht übertrieben ...
"He, da fragt man sich doch gleich was gefährlicher ist. Das Risiko einzugehen, an Erfrierungen zu sterben, oder sich einem Monster entgegen zu stellen, obwohl man nicht ganz auf der Höhe ist.", gab er auf diesen Witz hin grinsend zurück.
Kurz darauf waren sie aber schon unterwegs und fingen an nach den Fußspuren zu suchen, während es nun anfing, leicht zu schneien ... Hmpf ... Aber gut, dann konnte er auch anfangen, ein wenig über jenen, schicksalhaften Tag zu erzählen, welcher ihn so geprägt hatte.
"An jenem Tag verzeichnete man einen Rekord-Schneefall seit einigen Jahren in Magnolia. Alles war weiß und farblos, doch ich war begeistert. Ich hatte immerhin vorher noch nie so viel Schnee an einem Ort gesehen.", fing er völlig unvermittelt an. Sein Blick war ein wenig verbittert auf die fallenden Schneeflocken gerichtet, während er seine Hand ausstreckte und ein paar Flocken mit einer langsamen, sanften Bewegung einfing. Sein Blick suchte Loreley, während er darüber nachdachte, wie er am besten fortfahren sollte. Und ausnahmsweise konnte selbst er nicht alles überspielen. Sein Mund hatte sein sonst allgegenwärtiges Lächeln verloren und seine Augen strahlten eine leblose und leidenschaftslose verbitterung und kälte aus. Selbst ein Vollidiot hätte erkannt, wie sehr ihm dieses Thema an die Nieren ging ...

10/30

Nun waren sie also hier und suchten im Schnee nach gefrorenen Spuren.
"Beides ist wohl nicht ganz angenehm", meinte nun Loreley, als sie den Scherz ein weiteres Mal zurück gab und dabei lächelte.
Als es dann plötzlich anfing zu Schneien, veränderte sich der Gesichtsausdruck von Zelos abrupt und Loreley wurde urplötzlich still und blieb nahe von Zelos stehen. Was hatte er bloß gegen Schnee? Würde er es ihr nun erzählen? Kurz darauf würde sie es vielleicht sogar schon erfahren, denn der Rotschopf fing tatsächlich an zu erzählen. Es kam so unvermittelt und plötzlich, dass Loreley ein wenig verwirrt drein blickte, als Zelos von 'jenem Tag' erzählte. Es gab wohl einen Rekord-Schneefall an jedem Tag und alles war weiß und farblos, jedoch war Zelos begeistert, da er niemals zuvor so viel Schnee an einem Ort gesehen hatte.
Nun sah der Rotschopf verbittert den Schnee an, welchen er fing und suchte mit seinem Blick das Gesicht von Loreley, diese erschrak sich ein wenig, als sie seinen Gesichtsausdruck sah, so ungewöhnlich hart und ernst. Seine Augen waren mit einem kühlen Blick erfüllt, leblos und verbittert. Loreley konnte Schmerz im Gesicht von Zelos erkennen und sie hielt es für das Beste, wenn sie nun für ihn da war... mehr konnte sie auch nicht tun.
Langsam ging sie auf ihn zu und drückte sich mit weit ausgestreckten Armen an ihn. Sanft streichelte sie ihn, als sie sich warm an ihn kuschelte und leise, sanfte Worte hauchte: "Erzähl ruhig weiter, ich bin für dich da. Ich halte dich und hört dir zu."

[11//30]

Zelos merkte, wie sein Blick Loreley scheinbar sogar ein wenig erschrak ... er hätte gerne etwas daran geändert, aber es ging nicht ... Zu prägend war dieses Ereignis ...
Als sie ihn dann umarmte, streichelte und ihm sagte, er solle weiter reden. Sie würde für ihn da sein, ihn festhalten und ihm zuhören. Er drückte ihr einen sanften Kuss auf den Kopf, ehe er weiter erzählte und dabei hoch zum verschneiten Gipfel des Berges schaute.
"Es war nicht einmal ein volles Jahr nach dem Tod meines Vaters ... Ich war also alleine mit meiner Mutter im Hof vor dem Anwesen und baute gerade voller Begeisterung einen Schneemann, während meine Mutter mir einfach nur zusah. Bis auf diesen Schneemann hatte ich nichts im Sinn. Ich bemerkte nichts, was um mich herum geschah ... Bis er auf einmal in sich zusammen fiel und gleichzeitig in Stücken durch die Luft flog. Ich realisierte garnicht, was genau geschehen war, aber auf einmal ... fiel ... roter Schnee vom Himmel, so wie es für mich schien ..."
Zelos unterbrach sich kurz und seufzte, während sein Blick kurz auf den Schnee am Boden gerichtet wurde. Erst nach ein paar Augenblicken fuhr er fort.
"Kurz darauf wurde mir klar, dass es kein Schnee war ... es war das Blut meiner Mutter ... Sie wurde ermordet ... Und sie starb neben mir, im sich immer weiter rot färbenden Schnee liegend. Und ich erinnere mich noch an die Worte, die sie sagte, als wäre es gestern gewesen ... 'Du hättest niemals geboren werden sollen' ... Ihre letzten Worte waren nicht etwa, dass sie mich liebte, sondern diese Behauptung und dazu noch, dass meine Schwester, Seles, doch sowieso in allen Dingen besser war als ich. Und das ich sowieso für keinen Menschen je einen Nutzen haben würde und mein Leben von vornherein wertlos war ..."
Zelos' Stimme brach ab. Er brauchte eine kurze Pause. Doch anders, als man es vielleicht denken sollte, war auf seinem Gesicht kein fünkchen Trauer zu sehen, keine einzelne Träne ... Es war lediglich hart und kalt wie Stein ... Keine Regung offenbarte, wie er sich fühlte, aber der endlose Schmerz in seinen Augen reichte vermutlich, um jedem klar zu machen, dass er hier gerade sein wohlgehütetstes und schwerwiegendstes Geheimnis preis gab.

12/30

Zelos drückte Loreley einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor er weiter erzählte.
Jener Tag, wo es so viel geschneit hatte, war nicht mal ein Jahr nach dem Tod seines Vaters gewesen und der junge Zelos war damals mit seiner Mutter allein im Hofe des Anwesens von der Familie gewesen. Damals mochte Zelos noch ein Kind gewesen sein, denn er baute fröhlich einen Schneemann als seine Mutter ihm dabei zu sah. Vollkommen vertieft war Zelos damals bei seiner Tätigkeit gewesen, sodass er die Welt um sich herum vollkommen ausblendete, bis der Schnee zusammen fiel. Plötzlich, so meinte der junge Zelos damals, war er der Meinung roten Schnee gesehen zu haben...
...Realisierte er dennoch wenig später, dass es das Blut seiner Mutter sein musste, da diese nun neben ihm lag und starb... ermordet. Doch mit ihren letzten Worten hatte die Frau nichts besseres zu tun, als ihrem Sohn zu sagen, dass er am besten nie geboren worden war und das seine Schwester doch sowieso viel besser war als er. Das er keinen Sinn und Zweck in der Welt hatte und er von vornherein nutzlos gewesen war, hatte ihm seine Mutter wohl auch gesagt, als sie dort im Schnee lag und verblutete...
Das war die Geschichte, welche Zelos nun Loreley anvertraute, mit harter und kühler Stimme. Ihr Blick suchte seinen Blick und in seinem Gesicht war kaum eine Gefühlsregung zu sehen. Was wohl gerade in ihm vorging? Als sie seinen schmerzerfüllten Blick sah, konnte sie es sich vorstellen...
Loreley krallte sich nun regelrecht an Zelos, ähnlich wie er es heute morgen getan hatte. Mit leiser Stimme fing sie nun an zu sprechen, sie klang dabei ein wenig bitter: "Wenn du mir das so erzählst... kann ich verstehen, dass du deinen Eltern nicht nach weinst. Keine Mutter hat ein recht, so etwas zu ihrem jungen Sohn zu sagen. Sie hat dir damit eine Last auf erlegt, die sie nicht mehr verantworten kann, die sie aber hätte verantworten müssen, als deine Mutter. Wie kann ein Mensch so etwas zu seinem Kind sagen? Ich verstehe es nicht, aber...", sie holte tief Luft, "Aber ich möchte dir sagen, dass du keineswegs wertlos bist. Zumindest nicht für mich... da du mir, obwohl wir vermutlich gerade mal 24 Stunden zusammen bist, sehr viel bedeutest. Kaum ein Mensch weiß so viel über mich, wie du Zelos, weswegen ich sehr dankbar bin, dass es dich gibt. Kaum ein Mensch hat mir jemals so viel Freude am Leben gezeigt, wie du Zelos. Und kaum ein Mensch hätte mir wohl so viel Verständnis entgegen gebracht, wie du Zelos, da Menschen von Vorurteilen geprägt sind, gegenüber Leuten die anders sind. Ich weiß, es ist nur ein kleiner Trost was ich hier sage vermutlich, aber ich möchte, dass du weißt... Was damals war ist Vergangenheit und ich bin deine Gegenwart und wäre auch gerne deine Zukunft." Loreley drückte sich nun noch enger an Zelos. Sie hatte keine Ahnung ob ihre Worte irgendetwas in ihm auslösen würde oder ob sie überhaupt eine Wirkung hatten. Jedenfalls sprach sie die Worte aus, ohne groß darüber nach zu denken und sagte einfach Worte, die ihr auf dem Herzen lagen. "Jedenfalls verstehe ich nun... du wirst beim Anblick von Schnee, an damals erinnert...", fügte die Schwarzhaarige noch leise flüsternd hinzu.

[13//30]

Als Zelos seine Pause machte, um den Schmerz über das erzählte erst einmal wieder zu unterdrücken, krallte Loreley sich geradezu an ihn und fing an, leise auf ihn einzureden.
Sie sagte, sie könne verstehen, warum er nicht um seine Eltern trauerte, da keine Mutter das Recht hatte, so etwas zu ihrem Sohn zu sagen. Sie konnte es nicht nachvollziehen, wie man so etwas überhaupt sagen konnte, aber sie war der Meinung, dass Zelos nicht wertlos war, vor allem nicht für sie selbst.
Er bedeutete ihr sehr viel, laut ihren Worten, und sie war dankbar, dass es ihn überhaupt gab. Kaum jemand hatte ihr wohl je so viel Freude am Leben gezeigt und kaum jemand hätte ihr so viel Verständnis entgegen gebracht, wie er es getan hatte. Sie war sich zwar nicht sicher, wie viel ihre Worte wirklich brachten und war sich im klaren, dass es nur ein kleiner Trost war, aber sie wollte, dass er wusste, dass dies die Vergangenheit war und Loreley nun seine Gegenwart ... und gerne noch seine Zukunft.
Wollte sie das wirklich ? Wollte sie wirklich auch in der Zukunft noch an seiner Seite sein ?
Dann sagte sie noch kurz, dass sie nun verstand, warum er Schnee nicht unbedingt mochte.
Nachdem sie ihre vielen Worte ausgesprochen hatte, drückte Zelos sie nun ebenso fest an sich und flüsterte ihr erst einmal nur ein einziges Wort ins Ohr: "Danke,"
Nachdem sie eine Weile umschlungen herum gestanden hatten, fing Zelos dann jedoch wieder an, mit verbitterter Stimme zu sprechen.
"Hey, dabei kennst du den 'guten' Teil der Geschichte noch nicht ... Du kannst dir ja vorstellen, wie prägend diese Worte für mich waren. Und wie sehr ich meine Mutter dafür gehasst habe. Aber natürlich wurde der Täter gefasst und befragt. Es war nichts weiter, als ein Familienstreit unter Adligen, welcher einen Mordversuch nach sich gezogen hat. Und das eigentliche Ziel war ich, aber meine Mutter hat sich aus irgend einem Reflex dazwischen geworfen, da die auf mich gerichtete Magie nicht einmal einen halben Meter an ihr vorbei geschossen wäre. Gäbe es mich also nicht, wäre meine Mutter auch nicht gestorben. Du kannst dir denken, was mit meinem Ego passiert ist, eh ? All das, was du von mir kennst, ist nichts weiter als eine Maske, die ich aufsetze, damit die Leute um mich herum sich keine Sorgen machen."
Er seufzte kurz, während er seinen Kopf in den Nacken legte um dem fallenden Schnee entgegen zu blicken.
"Und als wäre das nicht schon genug, wurde ich somit zum Kopf der Wilder Familie, als ich noch ein Kind war und diese Sache mir klar gemacht hat, dass ich nicht zum Adel gehören will. Ich wäre am liebsten einfach weg gelaufen. Ich wollte immer nur ein angenehmes Leben, aber ich hatte die Pflicht, meine eigenen Wünsche zu unterdrücken, um für das Wohl meiner Familie zu leben. Und wäre ich weg gelaufen, wären diese Pflichten auf meine Schwester, Seles, übergegangen. Das könnte ich ihr einfach nicht antun. Auch wenn sie mich inzwischen ebenfalls so wie es aussieht nicht mehr leiden kann. Sie ist immernoch meine über alles geliebte Schwester ..."
Er stieß ein lautes, verbittertes, freud- und lebloses Lachen in Richtung des Himmels aus, ehe er nun wieder zu Loreley herunter blickte.
"Und das, meine Liebe, ist die Geschichte dieser gescheiterten Existenz, die sich Zelos Wilder nennt und jeden in ihrer Umgebung anlügt, indem sie ein großes Ego vortäuscht. Selbst dich habe ich mit dieser Maske hinters Licht geführt. Ein Teil von mir stimmt meiner Mutter jeden Tag aufs neue zu: Ich hätte niemals geboren werden sollen, während ein anderer Teil sich dagegen wehrt und sagt, dass ich zumindest ein Recht auf Existenz habe ... Aber ich bin inzwischen vermutlich zu sehr daran gewöhnt, mich selbst zu verabscheuen und mein Leben zu hassen, als dass ich noch groß versuche, der Erinnerung an meine Mutter zu widersprechen. Und ich denke, das einzige, was ich momentan in meinem Leben habe, was es für mich irgendwie Lebenswert macht, sind mein bester Freund, meine Schwester, und meine wundervolle Freundin."

14/30

Sie standen dort im Schnee und Loreley klammerte sich an Zelos, er drückte sich ebenfalls an sie und hauchte ein leises 'Danke'.
Erst dann erzählte er weiter, denn laut seinen Worten, kann sie den besten Teil der Geschichte noch nicht...
Der beste Teil sollte sich eher als der Schlimmste heraus stellen, denn Zelos sprach nun davon, dass die Worte seiner Mutter großen Einfluss immer noch auf sein Leben hätten. Der Täter wurde damals gefasst und es kam heraus, dass eigentlich Zelos, wegen eines dummen Adelskrieges, das Ziel von dem Attentäter sein sollte. Seine Mutter hatte sich einfach nur dazwischen geworfen und seiner Meinung nach, so schien es, wäre also seine Mutter nie gestorben, wenn es ihn nicht gegeben hätte. Zelos meinte auch, dass seit dem sein Ego ziemlich gelitten hatte und das, was die Leute von ihm kannten, was Loreley von ihm kannte, nicht mehr als eine Maske war...
Loreley schluckte, als sie das hörte... sie wünschte sich, ihm seinen Schmerz abnehmen zu können. Zelos sah zum verschneiten Himmel und sprach weiter... es war also noch nicht vorbei.
Denn zu allem Überfluss wurde er nun das Oberhaupt der Wilder-Familie und durfte die ganzen Pflichten eines Erwachsenen erfüllen, die ganzen Pflichten eines erwachsenen Adligen... Loreley konnte sich vorstellen wie schwer das war, denn ihr Vater hatte fast nie Zeit für sie gehabt, da er mit seinem Leben als Adliger viel zu tun hatte. Aber er konnte nicht mal weg laufen, denn sonst wären die ganzen Pflichten auf seine Schwester Seles übertragen worden, welche ihn, so wie es aussah, inzwischen auch nicht mehr leiden konnte.
Zelos lachte in den Himmel, doch es klang eher verbittert, als freudig und nun sah er wieder zu Loreley hinunter. Er nannte sich nun die gescheiterte Existenz Zelos Wilder, der jeden Tag eine Maske trug, Leute anlügt und seine Umgebung hinter Licht führte, selbst Loreley hatte ihm diese Masche abgekauft. Durch die Worte seiner Mutter verabscheute er sich nun und hasste sein Leben. Das einzige was er lebenswert fand, waren sein bester Freund, seine Schwester und nun auch Loreley, seine wundervolle Freundin.
Loreley sah zu ihm hoch, stupste ihm leicht gegen die Stirn und sah für einen Moment sauer aus, bis ihr Blick wieder unendlich sanft wurde. "Es ist mir egal, dass du versucht mich mit einer Maske zu täuschen. Ich finde das sogar ziemlich verständlich, wenn man das durchgemacht hat, was du durchmachen musstest. Ich verstehe nun, dass du nach drinnen ziemlich kaputt sein musst und du brauchst jemanden, der dich wieder ganz macht. Lass mich dieser Jemand für dich sein, lass uns füreinander da sein, okay? Denn ich lasse dich hier erst wieder los, wenn du das einsiehst, dass ich für dich da bin. Zelos Wilder, in meinen Augen bist du immer noch ein großartiger Mensch, daran zweifle ich immer noch nicht und daran glaube ich. Das du das nicht glaubst verstehe ich auch, aber ich hoffe, ich kann dir das irgendwann bei bringen... Deine Eltern haben dir eine Menge unrecht getan und dich somit leiden lassen. Sie sind die verantwortlichen und sollten die Verantwortungen an deinen Verletzungen tragen, nicht du, nicht deine Schwester... aber sie sind tot und können das nicht mehr... also möchte ich mich anbieten... ich würde gerne deine Schmerzen teilen und dir eine wahrhaftes Lächeln ins Gesicht zaubern", Loreley meinte diese Worte ernst und lächelte dabei wirklich Zelos an, vom ganzen Herzen, während sie sich weiter an ihn kuschelte.

[15//30]

Als Zelos Loreleys sauren Blick sah und gegen die Stirn gestupst wurde, fragte er sich bereits, was nun für eine Standpauke folgen würde, doch all seine Gedanken wurden augenbliciklch Lügen gestraft, als der Blick der Schwarzhaarigen auf einmal wieder sanft und liebevoll wurde.
Wieder einmal zeigte sie ihr unendliches Verständnis, indem sie sagte, es wäre nur nachvollziehbar, dass er sein Umfeld so täuschte, selbst wenn sie dabei war, da er ja im inneren ziemlich kaputt war. Als sie dann anbot, die Person zu sein, die für ihn da war und seine Seele wieder ganz machte, kam nun endlich eine einzelne Träne aus seinem Auge gekullert und bahnte sich den Weg über sein Gesicht.
Und sein harter Blick wurde sogar zu einem kaum sichtbaren Lächeln, als sie sagte, sie würde ihn erst wieder los lassen, wenn er einsah, dass sie für ihn da war. In ihren Augen war er noch immer ein großartiger Mensch, auch wenn er das nicht glaubte. Die Schuld lag nicht bei ihm, sondern alleine bei seinen Eltern, fand sie ...
Als sie dann anbot, seinen Schmerz mit ihm zu teilen und ihm ein wahres Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern, konnte er nicht mehr anders, als sie fest an sich zu drücken und ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn zu geben.
"Du bist wirklich einzigartig ... Aber ich muss dich enttäuschen. Ich werde nichts von meinem Schmerz mit dir teilen. Das ist ganz allein meine Bürde ... Aber ich werde dich nicht davon abhalten, mir diesen Schmerz auszutreiben. Denn eine Sache muss ich gestehen ... solange ich dich habe, ist mir egal, was der Rest der Welt von mir denkt."
Er steichelte sanft über ihren Kopf, während er sie noch immer umklammerte, wie ein Ertrinkender einen Rettungsring oder dergleichen.
"Und Loreley ... keine Sorge ... du hast mich schon mehrfach ehrlich zum Lächeln gebracht. Es ist nicht so, als hätte ich alles nur vorgespielt."
Nun stand er einfach weiter schweigend da und hielt sie fest an sich gedrückt. Ein schmerzvolles, gleichzeitig jedoch unendlich glücklichges Lächeln zierte sein Gesicht, während er auf die Schwarzhaarige herab schaute. Egal was auch geschah ... solange er sie noch hatte, war sein Leben vielleicht doch nicht ganz wertlos ... Ganz im Gegenteil ... Wenn er den Wert seines Lebens nun an dem Wert maß, den Loreley für ihn hatte, dann fühlte er sich sogar zum ersten mal seit vielen Jahren so, als ob er tatsächlich einen Nutzen für diese Welt haben könnte ... Und wenn er nur für seine geliebte Freundin sein sollte, dann war es halt so. Wenigstens hatte er irgend einen Wert ...

16/30

Loreleys sanfter und aufmerksamer Blick entging nicht, dass sich eine Träne ihren Weg über Zelos Wange suchte... Geschickt hob sie ihre Finger auf seine Wange und wischte die glitzernde Träne sanft von seinem Gesicht.
Zelos drückte sie auch fest an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er wieder anfing zu sprechen. Er meinte, dass sie wirklich einzigartig war, aber nicht zulassen würde, dass sie seine Schmerzen auf sich nahm. Allerdings würde er Loreley nicht davon abhalten, dass sie ihm die Schmerzen aus trieb, denn solange sie bei ihm war, war ihm egal, was der Rest der Welt von ihm hielt.
"Du bist auch wirklich einzigartig und das im positiven Sinne, Zelos. Ich bin gerne die Person, welche dir deinen Schmerz austreibt", sagte Loreley freundlich und schenkte Zelos ein Lächeln, da er nun meinte, das Lächeln in ihrer Gegenwart war echt, davon war nichts vorgespielt. "Das freut mich", sagte Loreley nun fröhlich und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange, wurde dabei sogar leicht rot. Zelos machte sie einfach glücklich und deswegen wollte sie ihn auch glücklich machen. Gedankenverloren standen die beiden nun also dort auf dem Berg und wurden ein wenig eingeschneit, als sie sich fest im Arm hielten und es fast wirklich so wirkte, als würden sie sich nie wieder los lassen wollen.

[17//30]

Zelos nahm mit einem leichten Glücksgefühl wahr, dass Loreley wirklich aufmerksam genug war, diese Träne zu sehen und weg zu wischen ... diese einzelne Träne ... Sie war immer so achtsam, wenn es um ihn ging.
Und als sie meinte, er wäre ebenfalls einzigartig, wohlgemerkt im positiven Sinne, wuchs das Glücksgefühl sogar ein wenig. Sie sagte, sie wäre gern die Person, die ihm den Schmerz austrieb.
Und als sie dann lächelte und sagte, dass sie sich freute, dass er in ihrer Gegenwart nicht alles vorspielte, sondern auch richtig lächeln konnte, nur um ihm dann noch einen sanften Kuss auf die Wange zu geben, war die Welt für ihn wieder vergleichsweise heil ...
Eine Weile standen sie noch umschlungen dort, bis Zelos sich schließlich räusperte.
"Mir fällt gerade ein, dass wir ja noch etwas zu tun haben ...", meinte er ein wenig peinlich berührt. Er hatte ihre Aufgabe wirklich aus den Augen verloren, bei diesem Gespräch. Nicht unbedingt das ideale Verhalten für einen normalerweise doch halbwegs gewissenhaften Kerl wie ihn ... Aber naja, jeder machte mal einen kleinen Fehler. Und dieser war ja noch vergleichsweise harmlos.
Sanft löste Zelos sich also von Loreley und ergriff ihre Hand, welche er dankbar drückte.
"Ich würde sagen, wir kümmern uns später um uns selbst und regeln jetzt erst einmal unsere Angelegenheiten hier oben. Ich würde mich freuen, wieder aus dem Schnee heraus zu kommen. Ist denke ich nachvollziehbar ... Oh, und Loreley ... noch einmal Danke für alles."

18/30

Zelos schien es teils wieder besser zu gehen, als Loreley für ihn da war, was sie sehr erfreute.
Nachdem die beiden eine Weile so umschlungen da gestanden hatte, war ein wenig die Zeit vergessen worden, bis Zelos irgendwann peinlich berührt meinte, dass sie ja noch etwas zu tun hatten. Loreley versuchte seinen Blick von heute Morgen nach zu amen, sah ihn ein wenig grummelig an und plusterte die Wangen auf, dabei zog sie eine niedliche Schmolllippe und klammerte sich weiter an Zelos, so als würde sie ihn nicht mehr los lassen wollen.
Aber er hatte recht, sie hatten wirklich noch eine Aufgabe. Also protestierte Loreley nur leise, als Zelos sich langsam von ihr löste und dann sanft ihre Hand fest hielt. Ja sie sollten sich wirklich erst um ihre Aufgabe kümmern und später hatten sie Zeit für sich... Zelos würde sich auch freuen aus dem Schnee raus zu kommen, was ja auch verständlich war und er bedankte sich gerade noch mal bei ihr für alles. "Ich bin dir auch sehr dankbar für die Zeit, die ich mit dir verbringen kann", sagte Loreley fröhlich und ging dann Hand-in-Hand mit ihm weiter, da sie ja die Spuren suchen mussten. "Ich würde ja vorschlagen, dass wir nahe irgendwelcher Eiswände nach den Spuren suchen, da sie ja schließlich gefroren sind", schlug die Schwarzhaarige nun vor.

[19//30]

Es war einfach zu süß, wie Loreley ihn mit aufgepusteten Wangen und einer leichten Schmollippe ansah. Er erinnerte sich, dass er einen ähnlichen, nur nicht ganz so übertriebenen Blick diesen Morgen aufgesetzt hatte, als sie essen wollte, weshalb er leise Lachte.
"Jetzt weißt du, wie ich mich heute Morgen gefühlt habe."
Nicht lange danach standen sie schon Händchen haltend da, als Loreley auch noch einmal anmerkte, dass sie auch dankbar für die Zeit war, die sie mit Zelos verbringen konnte, was wiederrum ein liebevolles Lächeln auf das Gesicht des Rotschopfs zauberte.
Dann kam schon ein Vorschlag von Loreley, wo sie mit der Suche beginnen sollten. Sie meinte, es wäre logisch, in der Nähe von Eiswänden zu suchen, woraufhin er nickte und bereits nach vorne deutete, wo ein von Eis bedeckter Abhang war. Nicht weit davon war zudem noch ein Engpass zwischen zwei gefrorenen Wänden zu sehen. Er war zwar nur knapp einen halben Meter lang, so wie es aussah, aber dennoch sehr schmal.
"Ich denke also mal, das dort wird für den Anfang her halten müssen. Mal schauen, ob wir etwas finden."
Gemeinsam gingen sie nun also dort hin und schauten sich um, doch erst einmal schien nicht wirklich etwas auffindbar zu sein ... vielleicht in oder hinter dem Engpass ? Wenn ja, dann musste er schauen, ob er da überhaupt wirklich durch passte ? Wenn nicht, dann würde das wohl an Loreley hängen bleiben. Und auf den ersten Blick sah es schlecht aus. In einer letzten Hoffnung, den Engpass meiden zu können, fragte Zelos nun also: "Siehst du irgendwo etwas ? ich nämlich nicht."

20/30

Ja sie wusste nun wie sich Zelos heute Morgen gefühlt hatte...
Nun hieß es aber erst einmal sich wieder um die Aufgabe kümmern, weshalb die beiden Magier nun wieder nach den Spuren suchten und dabei Händchen hielten. Kurz darauf zeigte Zelos schon auf einen Eis bedeckten Abhang und in der Nähe davon gab es noch einen Engpass, der zwischen zwei gefrorenen Wänden zu sehen war. Das sollte für den Anfang her halten, sagte Zelos und er fragte sich, ob sie etwas finden würden.
Kurz darauf sahen sich die Beiden schon um, doch Loreley fand nicht wirklich etwas. Der Engpass war ihr nicht ganz geheuer, weshalb sie den auch erst mal lieber meiden würde, vor allem würde Zelos da überhaupt hindurch passen? Loreley schätzte ihn etwa zehn Zentimeter größer als sich selbst ein.
Etwas erfolglos wandte sich die Schwarzhaarige nun an ihren Freund, welcher sie so eben fragte, ob sie denn etwas sehen würde, denn er sah nichts... auch erfolglos wie es schien. Loreley ließ sich die Gelegenheit aber nicht entgehen und nutzte die Chance für einen Scherz, als sie meinte: "Nun ich sehe etwas und das ist mein wundervoller Freund, aber von den Fußspuren sehe ich nichts."

[21//30]

Auf seine Frage hin, ob Loreley etwas sah, meinte sie erst einmal, sie sah ihren wundervollen Freund, woraufhin er anfing zu lachen, nur um danach urplötzlich abzubrechen, als sie sagte, sie sah jedoch keine Fußspuren.
Noch immer den Mund zum Lachen geöffnet, jedoch keinen Ton mehr heraus bringend, ratterte Zelos' Gehirn nun und suchte einen Ausweg, um sich nicht diesem Engpass zuzuwenden, aber ihm fiel nichts ein.
"Gnnnnnhhhhhhhh ...", brummte er, während er sich mit düsterem Blick zu der verhängnisvoll wirkenden Stelle des Berges umwandte. Okay ... wie sollten sie das nun machen ?
"Ich wette, dass wir dahinter etwas finden. Bei unserem Glück, vor allem bei meinem, werden wir jedoch auch wirklich nur dort etwas finden. Und ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist ...", gab er ein wenig verzweifelnd von sich. Er verglich den Engpass und Loreley ... Mit Glück würde sie hindurch passen ... aber würde er das wirklich riskieren wollen ?
Dann kam ihm aber eine Idee !
"Ich werde einfach versuchen, ein wenig von dem Eis abzutragen ! Dann passen wir da locker durch !", gab er von sich und marschierte auf die Wand zu. Er wollte gerade Selestia ziehen um anzufangen, das Eis weg zu hacken, als er plötzlich auf dem gefrorenen Boden ausrutschte und mit dem Kopf voran gegen die Wand prallte, durch welche sie plötzlich ein leichter Riss zog, ehe von weiter oben ein riesiger Haufen Schnee abstürzte und sich ihm rapide näherte.
"GAAAHH !!!", rief er noch aus, ehe er plötzlich vom Schnee überschüttet wurde und nur noch ein weißer Haufen zu sehen war, wo ein Augenblick zuvor noch Zelos war ...

22/30

Zelos lachte kurz, als sie ihren Spruch, mit dem wundervollen Freund brachte...
Kurz darauf wandte er sich zu dem Engpass und er meinte, es wäre wohl die einzige Chance, bei seinem Glück, dass sie dahinter etwas fanden... er schien auch so, als würde er nach denken, wie man am besten durch den Engpass kam... alleine dadurch zu gehen hielt Loreley auch für keine gute Idee.
Doch plötzlich schien ihm sogar eine Idee zu kommen, denn er wollte etwas Eis abtragen, damit die beiden da locker durch den Engpass kommen würden. Doch gerade als er das machen wollte, rutschte er auf dem Boden aus und knallte mit dem Kopf voran gegen die Eiswände vom Engpass... Aua! In der Eiswand bildeten sich Risse und Zelos wurde kurz darauf, laut rufend, von einem Haufen Schnee überschüttet... danach war nichts mehr von dem Rotschopf zu sehen, sondern nur noch ein Berg Schnee.
Loreley quietschte vor Schreck und hielt erschrocken die Hände vor dem Mund, bis sie dann aus ihrer Starre erwachte und zum Haufen Schnee rannte. Sie buddelte darin, bis Zelos' Kopf wenigstens zum Vorschein kam und sie ihn besorgt fragte: "Geht es dir gut? Hast du dir etwas getan?" Sie musste sich erst sicher gehen, dass es ihm gut ging, bevor sie sich weiter umsehen konnte...
Seine Aktion hatte tatsächlich aber den Engpass gespalten... hatte er ernsthaft so einen Dickschädel? Nun ja die Risse hatten sich über die Eiswände verteilt und so war ein Weg aufgebröckelt. Hinter dem Engpass kamen nun die großen, gefrorenen Fußspuren in Sicht... aber nicht nur das.
Durch die Risse war auch der Boden ein wenig aufgeplatzt und unter dem Schnee konnte man nun etwas erkennen, etwas was im Eis eingefroren war...
"Ich weiß zwar nicht, wie du es gemacht hast, aber durch deine Aktion hast du irgendwas bewirkt. Zelos du bist brillant", meinte Loreley begeistert und fing bereits an den Schnee an entsprechenden Stellen mit den Händen zu entfernen.

[23//30]

Verflucht war das kalt !
Zelos war Heilfroh, als Loreley ihn ausbuddelte, da er sich selbst kaum bewegen konnte und vermutlich erfroren wäre, bevor er sich heraus gearbeitet hätte. Als sie ihn fragte, ob alles okay war, nickte er so gut es ging.
"Bis auf die Tatsache, dass ich mich fühle wie ein Eis am Stiel, ist alles in Ordnung.", brachte er bibbernd heraus, während er selbst weiter mit einer Hand schaufelte. Loreley wandte sich währenddessen etwas im Schnee am Boden zu, wo sie nun anfing zu buddeln, während Zelos sich selbst überlassen war. Als Loreley meinte, er hätte irgend etwas bewirkt und sei brillant, blickte er sie kurz verwirrt an und unterbrach es, sich frei zu buddeln. Kurz darauf fing er aber auch wieder an, da es langsam wirklich verflucht kalt wurde.
Als er endlich vollständig aus dem Schneehaufen hervor kommen konnte, zitterte er am ganzen Körper und nieste sogar einmal schmerzhaft. Verflucht, war das kalt !
Dann stapfte er jedoch ein wenig steif und ungelenk zu Loreley herüber und schaute zu ihr auf den Boden, wo sie gerade buddelte.
"Was hast du denn da tolles gefunden ?", fragte er bibbernd. Die Fußspuren direkt neben ihnen ignorierte er erst einmal.

24/30