Zerfallenes Gildenhaus von Fairy Tail

Onkel Armand hatte scheinbar auch nichts dagegen, dass Touma mit kam. "Hihihi, umso mehr ist umso besser", kicherte Ielena noch, bevor sie dann kurz weg war, um die Quest zu holen. Deswegen bekam sie auch nicht mit, wie Armand kurz über sie sprach und Touma ihm wohl zustimmte.
Dann meinte Armand wohl, als Ielena zurück war, dass er seine verdienten Feierabend-Drink nicht mehr bekommen würde... Touma bot jedoch an, später die anderen beiden auf etwas zu Trinken einzuladen, da sie ja auch so nett waren, ihn einzuladen. "Auja", sagte Ielena und war sofort begeistert, "lasst uns alle gemeinsam was Trinken gehen nachher... Touma ist wirklich nett, wenn er uns das bezahlt."
Touma hatte gegenüber Ielena gesagt, dass er mit seinem Geld in der Lage war, absolut jeden Wunsch zu erfüllen... das nahm sie jetzt auch so an, da würde er sich aber noch wundern, was Ielena sich so wünschen könnte... aber das spielte jetzt noch keine Rolle.
Als sie nun gemeinsam nach draußen gingen, fragte Touma sie, wohin es ging und Ielena antwortete wahrheitsgemäß: "Zum verfallenen Haus von Fairy Tail", sie musste kurz nach denken... "ich glaube das liegt in Magnolia Town? Kann einer von euch selbst Fliegen? Weil eigentlich habe ich genug Möglichkeiten, alle zu transportieren mit Fliegen... oder sollen wir lieber Zug fahren? Das kann auch ganz lustig sein." Nun standen sie alle drei Aufbruchs-bereit vor dem Gildenhaus von Raging Fenrir.

Das war doch auch wieder etwas gutes. Beide hatten seine Einladung angenommen und würden auf jeden Fall nach der Quest mit ihm trinken gehen. Bisher liefen die Fäden, seiner Pläne ja soweit alle wieder perfekt in der Fläche seiner Hand zusammen.
Dann wurde auch schon gesagt, wo es hin ging. Das alte Fairy Tail Gildenhaus in Magnolia. Das war interessant. Armand gab auch sogleich die Bestätigung von sich, dass Fairy Tail schon immer in Magnolia beheimatet gewesen war, ehe er jedoch Ielenas Frage, ob sie fliegen konnten, verneinte.
Touma überlegte einen Augenblick, während Armand sagte, man könnte auch einfach laufen. Nun, das war eine Möglichkeit ... und er musste nicht unbedingt die Fähigkeiten seiner Ausrüstung vorzeigen. Andererseits war Fliegen gemütlicher.
"Ob nun zu Boden oder in der Luft, ob zu Fuß oder mit dem Zug, mir ist es egal. Ich passe mich einfach an. Ich für meinen Teil ..."
Ein wenig zum angeben und da er sich dachte, er müsste seine Fähigkeiten ja vielleicht sowieso zeigen, erschienen plötzlich schwarze, gefiederte Schwingen auf seinem Rücken, welche bei genauerer Betrachtung aus purer Finsternis bestanden.
"... wäre jedoch auch in der Lage mich durch die Lüfte gleiten zu lassen, wie ein Vogel, frei und ungebremst. Eine meiner bescheidenen Fähigkeiten."
Er wartete nun auf die endgültige Entscheidung, allzeit bereit, in die Luft zu starten. Ansonsten würde er halt die Schwingen wieder verschwinden lassen und sie würden zu Boden weiter ziehen.

Armand bestätigte, dass das alte zerfallene Gildenhaus in Magnolia lag, so wie auch das neue Gildenhaus von Fairy Tail, welches noch benutzt wurde.
Außerdem sagte Armand, dass er nicht Fliegen konnte... nun für Ielena kein Problem... Aber das würde sie gleich noch zeigen.
Nachdem Ielena Fliegen und Zug fahren vor geschlagen hatte, fügte Armand noch Laufen als Möglichkeit vor... mh, das würde sicherlich lange dauern, aber an sich hätte sie kein Problem damit. Auch Touma schien es egal zu sein, wie sie sich fort bewegten, so wie er selbst sagte. Doch kurz darauf stand er mit großen, schwarz gefiederten Schwingen da und meinte, dass er wohl in der Lage wäre zu Fliegen. Ielena nickte und sah die Flügel von Touma mit funkelnden Augen an: "Wow, die Flügel sind aber hübsch und düster!" Die Beschwörerin war wirklich begeistert. "Also du kannst selbst Fiegen, gut. Armand kann ich mitnehmen... Ich wäre glaube ich am Ende für das Fliegen, weil wir sonst wirklich lange unterwegs wären und ich gerne noch den Auftrag erledigen würde, bevor wir uns ein Gasthaus oder so, zum Übernachten suchen", meinte Ielena fröhlich und plötzlich erschien neben ihr die beachtliche Gestalt ihres Dämonenhundes Doom, welcher etwas grummelig drein sah und mit seinen großen Flügel schlug, als er erschien. Vermutlich hatte er erwartet Sice wieder auf seinem Rücken mit nehmen zu können... mit den beiden Männern hatte er nicht gerechnet. "Darf ich vorstellen, das hier ist Doom, mein Dämonenhund. Es dürfte ein Leichtes für ihn sein, Armand und mich auf seinem Rücken die ganze Strecke zu tragen. Er sieht vielleicht nicht so nett aus, aber er ist eigentlich ganz nett und er ist meine Beschwörung...", sagte Ielena und platzte fast vor Stolz.

Und erneut brabbelte Ielena mehr vor sich hin, als Armand und Touma zusammen. Ziemlich mitteilungsfreudiges, kleines Ding. Doch hey, sie nannte seine Flügel hübsch, was Touma natürlich ziemlich zusagte. Nicht nur er selbst sah gut aus, auch seine Magie, ja selbst legilich seine Ausrüstung, wirkte scheinbar ja ein wenig anziehend auf die Leute.
Dann beschwor Ielena auf einmal einen dämonisch anmutenden Hund, woraufhin Touma sogar leicht überrascht die Augenbrauen hob. Beschwörungen ... Wenn das mal nicht interessant war. So viele Beschwörer gab es sicherlich nicht. Vor allem keine fähigen Beschwörer. Und Ielena hatte den A-Rang ... sie wurde immer interessanter für ihn.
Sie stellte diesen Dämonenhund schließlich auch als Doom vor und meinte, er könne Armand und sie selbst sicher gemeinsam tragen und wäre eigentlich ganz nett, wenngleich er auch nicht so aussah.
Analysierend schaute der Violetthaarige sich die Schwingen von Doom an und schaute danach auf den Körperbau des Tiers, während Armand fragte, ob das Tier auch sicher war, da er sicherlich nicht abstürzen wollte.
Bevor Ielena antworten konnte, schob Touma sich bereits mit einer Antwort dazwischen.
"Ich kann zwar nichts zur Kraft und Ausdauer von ihm sagen, doch sowohl Spannweite als auch Körperbau sagen, dass er einen ziemlich sicheren Flug haben dürfte, selbst wenn er jemanden trägt. Und keine Sorge, selbst wenn Doom nicht in der Lage ist, euch den ganzen Weg zu tragen, so bin ich ja noch in der Nähe, um euch aufzufangen."
Mit diesen Worten stieß er sich locker vom Boden ab und fing an eine Pirouette in der Luft zu drehen, ehe er noch einen eleganten Rückwärtssalto daran hängte, während er mit seinen Finsternis-Flügeln schlug.
"Schnell und gewandt genug bin ich wohl dafür.", gab er mit einem seidenweichen Lächeln von sich, während er da in der Luft neben den beiden war, die Hände weiterhin in den Taschen.
Was ihm aufgrund des Gesprächs gerade jedoch nicht auffiel, waren einige junge Mädchen, die in der Nähe eine Traube gebildet hatten und ihn schmachtend anschauten, während sie gleichzeitig immer wieder bissige Blick in Richtung Ielena und leicht ängstliche, aber interessierte Blicke Richtung Armand warfen.
Ob dieser Haufen noch Probleme machen würde, bevor es losging ? Da Touma sie nicht einmal wirklich bemerkte, war es wohl kein Wunder, dass er keine Antwort darauf wusste.

"Natürlich ist Doom interessant... aber längst nicht das Interessanteste was ich beschwören kann!", sagte Ielena mit überschwänglichem Stolz in der Stimme. Wenn es um ihre Beschwörungen ging, dann war ihr das wichtig und was sie bisher erreicht hat... da war sie sehr stolz drauf.
Armand war sich unsicher, ob das Wesen auch beide Magier tragen konnte. Ielena holte bereits Luft um Armand eine Fach-Simpel Rede über Mobility-Beschwörungen aufzusagen, doch Touma kam ihr zuvor. Er schätzte Doom gut ein, dass er in der Lage war, die Beiden zu tragen und Ielena fügte noch hinzu: "Er wird nicht abstürzen, er hat weitaus längere Strecken schon am Stück hinter sich gelegt, bei denen er auch zwei Personen tragen musste... es dürfte kein Problem sein, er ist wie dafür Geschaffen, solche Dinge zu schaffen."
Danach wandte sie sich an Touma: "Verstehst du etwas von Beschwörungen, deine Aussagen waren ziemlich schlau?", fragte sie ihn neugierig und mit funkelndem Blick.
Toumas Flügel und wie er elegant durch die Luft schwebte, begeistert Ielena auch hellauf und sie sah ihm dabei genau zu. Er erinnerte dabei an einen dunklen Engel, fand sie. Er stille Gruselmann und der dunkle Engel, für Ielena genau die richtige Begleitung, wie sie fand.
Die Horde Frauen in der Nähe wurde erst mal von Ielena nur verwirrt beäugt. Falls die Mädchen zu aufdringlich wurden und Ielena von ihnen genervt wurde... würden sie mit anderen Beschwörungen von Ielena Bekanntschaft machen... aber erst einmal war etwas anderes wichtig... Ielena nahm auf Doom Platz und ließ hinter sich einen Platz für Armand frei. "Du kannst dich hinter mich setzen und vielleicht etwas Halt irgendwie an meiner Hüfte finden oder so... wenn du mir nicht sooo Nahe kommst", sagte Ielena und war Aufbruch-bereit. Sie war halt, trotz Sice, immer noch nicht der Fan von körperlicher Nähe... besonders nicht bei Fremden, auch wenn Armands düstere Art ihm Bonus-Punkte gab.

Touma hörte Ielenas Ausführungen zu, während er neben ihnen in der Luft hing und immer mal wieder mit den Flügeln schlug. Die Beschwörung war also auch noch darauf ausgelegt ... Mobility-Typ, hm ?
Als Ielena dann fragte, ob er sich mit Beschwörungen auskannte, lächelte er sie ein wenig schief an.
"In der Theorie schon, in der Praxis nicht. Ich beherrsche selbst keine und keiner meiner Bekannten ist ein Beschwörer. Du bist tatsächlich die erste Beschwörerin, mit der ich jemals zusammenarbeite."
Kurz darauf meinte Armand, man solle ihn kurz entschuldigen, ehe er zu den Fangirls ging, welche Touma erst jetzt richtig bemerkte, seine Maske abnahm und mit einem jungen Mädchen sprach. Schließlich wurde er kurz umarmt und kehrte dann zurück zu ihnen, wo er sich schließlich hinter Ielena setzte, welche ihm Anweisungen gab, was er machen konnte.
Als die beiden dann schließlich auf dem dämonischen Hund saßen, flog Touma ein wenig höher und zwinkerte kurz zu den noch immer starrenden Fangirls herüber, welche scheinbar alle dachten, dass Zwinkern habe nur ihnen selbst gegolten, weshalb sie alle anfingen vor sich hin zu quieken, rot zu werden und auf und ab zu hüpfen - bis auf das eine Mädchen, welches Armand umarmt hatte. Dieses stand vergleichsweise ruhig da und blickte immer wieder zu dem Hellhaarigen. Schließlich schaute Touma dadurch auch zu diesem und hob fragend eine Augenbraue.
"Es geht mich zwar vielleicht nichts an, aber dürften wir erfahren, was du genau mit dem Mädchen besprochen hast ? Ich hätte gedacht, dass restlos alle von ihnen bei einem Zwinkern in Hysterie ausbrechen."


9/60

Ielena freute sich das Armand jetzt doch scheinbar ein wenig Vertrauen in Doom legte und sich darauf einließ auf seinem Rücken zu Fliegen.
Nun antwortete Touma, dass er sich in der Theorie mit Beschwörungen auskannte, in der Praxis jedoch nicht. Er selbst beherrschte keine Beschwörung und kannte auch niemand der das konnte, außer halt Ielena jetzt, welche wohl die erste Beschwörerin war, mit welcher er zu tun hatte. Ielena wirkte zwar ein wenig enttäuscht weil sie sich gerne Mal wieder eingehend mit Jemand eingehend unterhalten hätte, der wirklich was von Beschwörungen verstand, aber ihre fröhliche Miene verschwand nicht, als sie antwortete: "Verstehe, ist ja nicht so schlimm. Ich selbst habe auch immer den Eindruck, dass es nicht so viele Beschwörer gibt und habe erst eine Beschwörerin außer mir getroffen... falls du irgendwelche Fragen zu Beschwörungen hast, dann frage mich ruhig, Touma.... das Angebot gilt auch für Armand... Wo ist der eigentlich?"
Erst jetzt bemerkte Ielena, dass Armand sich ein Stück von der Gruppe entfernt hatte, um mit einem blonden Mädchen in der Menge zu reden, wozu er sogar kurzzeitig seine Maske abnahm.
Als er dann scheinbar damit fertig war, gesellte er sich zu Ielena auf den Rücken von Doom, wo sie jetzt schon saß und er meinte, er würde es auch schaffen sich mit seinen Knien auf Doom fest zu halten, aber falls er mal die Hände brauchen würde, dann würde er daran denken.
Nun spielte sich die Szene ab, wo Touma sich in die Lüfte erhob und die ganze Mädchenhorde sich plötzlich seltsam benahm Ielena sah verwirrt drein, weil sie den ganzen Kram überhaupt nicht einordnen konnte... deswegen sagte sie dazu auch nichts und sprach lieber Armand auf das Mädchen an, weshalb sie kommentierte: "Das Mädchen, mit welchem zu geredet hast, war sehr süß, Armand." Jetzt erhob sich auch Doom in die Lüfte, sanft, sodass man kaum etwas davon merkte und er fing an sich locker in der Luft bei Touma zu halten, ohne das man kaum ein Ruckeln verspürte... Sie würden sich jetzt in Richtung Magnolia Town auf machen und gedanklich legte sich Ielena schon 2 bis 3 Themen zurecht worüber man mit den beiden Männern reden könnte, wenn ihr während des Fluges langweilig wurde.

Ielena stimmte Touma zu, dass Beschwörer nicht sonderlich häufig waren. Zwar hatte er es nich gesagt, doch trotzdem war es nur eine Bestätigung seiner Meinung.
Was ihn deutlich mehr interessierte war jedoch Armand.
Denn als die drei los geflogen waren, rückte dieser auch mit der Sprache heraus, was es mit dem Mädchen auf sich hatte. Sie war seine Nichte und wurde wohl gleichzeitig von ihm aufgezogen und er hatte ihr Tipps gegeben, wie sie eher auffiel. Nicht zur kreischenden, gaffenden Menge gehören, sondern stattdessen von der Menge abheben. Nun, das hatte wohl funktioniert.
Und dann fragte Armand schließlich, ob Touma ein Problem damit hätte, ihm ein Autogramm für sie mit zu geben.
Das stets anwesende Lächeln von Touma wurde ein gutes Stück breiter, während er urplötzlich aus der Pocket Dimension ein Klemmbrett, eines seiner besten Fotos und einen Stift herbei zauberte. Ohne sich groß am Flugwind zu stören unterschrieb er auf der Vorderseite am unteren Rand, nur um das Autogramm dann geschickt umzudrehen um noch auf die Rückseite schreiben zu können. Dabei machte er mit dem Stift ein großes Herz auf eben diese Seite und schaute dann wieder zu Armand.
"Ich denke es macht keinerlei Schwierigkeiten, sie dafür zu belohnen, dass sie die Tipps eines schlauen Mannes befolgt. Ein Sammler würde für ein normales dieser Autogramme bereits mehrere tausend Jewel zahlen. Aber ... wir machen mal ein Einzelstück daraus. Wie lautet der Name der kleinen Lady ?"
Er setzte, inzwischen ohne weiteres seitwärts fliegend, den Stift am Herzen an, schrieb ein "für" dorthin und wartete dann auf Armands Antwort, um den Namen von dessen Nichte einzutragen. Er konnte immerhin einen Kameraden kaum hängen lassen, egal wie kurz diese bisherige Kameradschaft bisher war, also würde er auch mal eine Ausnahme machen und ein Autogramm sogar speziell auf eine einzelne Person schreiben. So etwas hatte es bisher nur bei den allerwichtigsten Persönlichkeiten aus Bellum gegeben. Aber hey, eine neue Freundschaft und die Tatsache, dass Armand zumindest irgendwo ein winziges bisschen in seiner Schuld stehen würde, waren ja wohl mehr als genug um dem Mädchen ein absolutes Einzelstück anzufertigen.

Ielena hatte ja nicht gefragt wer das blonde Mädchen gewesen war, aber Touma hatte es und auch Ielena war neugierig, was das für ein Mädchen war, welche die Aufmerksamkeit des gruseligen Armand erhalten konnte. Das blonde Mädchen war wohl seine Nichte und gleichzeitig wohl seine Adoptivtochter. Damit Ielena seine Aussage besser verstand, brabbelte sie vor sich hin: "Armand ist also für das Mädchen ein Onkel und ein Papa, ist er damit für sie ein Ponkel...?"
Dann unterhielten sich Armand und Touma darüber, dass Armand dem kleinen Mädchen gesagt hatte, dass sie aus der Menge heraus stechen musste, damit sie Aufmerksamkeit bekam... Ielena musste an sich selbst denken, denn ihr war ja bewusst, dass sie aus der Masse zur Genüge heraus stach. Machte sie das um Aufmerksamkeit zu bekommen? Manchmal schon, aber im Grunde war sie eigentlich auch so...
Jedenfalls war das Gespräch zwischen der beiden Männer darauf hinaus gelaufen, dass Armand Touma nach einem Autogramm fragte. Jetzt wurde Ielena wieder neugierig, weshalb sie sich wieder in das Gespräch einklinkte: "Ist das Autogramm von dir so besonders, Touma, dass man dafür so viel Geld bezahlen will? Wenn ja, wieso ist das so? Weil du so berühmt bist? Meinst du meine beste Freundin würde sich auch über ein Autogramm freuen?" Während Ielena kurz Doom für sich steuern ließ, warf sie einen kurzen Blick zur Seite und sah nach der Geisterqualle Susi, welche ihr gefolgt war... aber welche nur Sice und Ielena sehen konnten. Scheinbar ging es ihr gut und deswegen konzentrierte Ielena sich beruhigt wieder auf den Flugweg.

Touma versuchte einfach das Wort "Ponkel" zu ignorieren. Als sprachlich ziemlich fähiger Mann war ihm so etwas ein Dorn im Auge.
Doch Armand entschärfte die Situation auch, indem er klarstellte, dass er Onkel und Erziehungsberechtigter war, und nicht ein Gemisch aus Onkel und Vater.
Nicht lange danach kam auch schon die Antwort von Armand, wie seine Nichte hieß, woraufhin Touma auch entsprechend den Namen auf die Rückseite des Autogramms schrieb, so dass dort nun innerhalb des Herzen "für Vivien" stand.
Während Armand dann die Frage von Ielena beantwortete, warum Toumas Autogramme so teuer waren, flog dieser ein wenig näher heran, passte auf nicht mit Doom zusammen zu stoßen, und hielt dann das Klemmbrett mit dem Autogramm zu Armand, damit dieser es dort herunter nehmen und sicher verstauen konnte.
Und schließlich musste er noch ein paar Worte hinzufügen, nachdem Armand seine Erklärung beendet hatte.
"Zusätzlich zu alledem bin ich auch noch recht wählerisch, wenn ich Autogramme gebe. Während die meisten Prominenten manchmal an einem Tag hunderte von Autogrammen ausstellen und dann auch noch andauernd solche Autogrammstunden halten, kommen diese bei mir sehr selten vor und beschränken sich immer auf ein absolutes Maximum von einhundert Stück. Dadurch, dass sie so selten sind, steigt der Preis also natürlich noch einmal."
Nachdem er nun auch das Autogramm übergeben hatte und wieder auf Distanz gegangen war, beantwortete er noch den letzten Teil von Ielenas Frage, ob ihre beste Freundin sich wohl über so ein Autogramm freuen würde.
"Ich weiß es nicht. Die meisten Mädchen und jungen Frauen würden um ein einziges meiner Autogramme geradezu kämpfen, aber es gibt natürlich auch solche, die kein großes Interesse an mir haben. Geschmäcker sind verschieden und so talentiert ich auch bin, ich kann nicht allen gefallen. Was mich aber natürlich nicht davon abhält, es zu versuchen."
Während des letzten Satzes drehte er sich nun herum, so dass er elegant rückwärts flog, die Arme vor der Brust verschränkt hatte, und Ielena mit einem sanften, beinahe verträumt wirkenden Lächeln anschaute. Er war gespannt, ob die Beschwörerin, so wie die meisten Frauen, bei diesem Blick rot wurde, einen schnelleren Puls oder derartige bekam. Wenn ja, dann machte er bisher zumindest alles richtig.

Neolo.... Was? Ielena verstand das Wort nicht aber scheinbar bezog es sich auf ihr 'Ponkel' soso? Nun sie sollte das Wort nicht verwenden... Warum war Armand so ein Spielverderber? Er würde das noch bereuen, wenn er so weiter machte... Ielena merkte es sich und meinte dann seufzend: "Dann halt nur Onkel und nicht Ponkel... Dabei verzog sie ihr Gesicht zu einer Schmollmiene.
Jetzt ging es wieder darum, dass Touma wohl sehr berühmt war und deswegen ein Autogramm von ihm so teuer war, dazu erklärte er selbst noch mal, dass speziell seine Autogramme sehr teuer waren. Ielena verstand zumindest den Sinn dahinter, auch wenn wohl nicht jedes Mädchen verrückt nach einem solchen Autogramm war, so fragte sie schließlich neugierig: " Also könnte ich für meine beste Freundin Sice auch so ein Autogramm haben?" Sie fragte ja nur und dachte sich nicht viel dabei, weil man ja immer noch 'nein' sagen konnte.
Nun kam der Augenblick der Wahrheit, als Touma ihr einen Flirtblick schenkte und auf eine Reaktion wartete. Es löste ein Kribbeln in ihr aus, was sie aber nicht einordnen konnte, weil sie mit so etwas bisher nicht konfrontiert wurde. Deswegen lächelte sie nur unwillkürlich als Reaktion zurück, sah dann verwirrt drein und fragte mit ehrlicher Sorge in der Stimme: "Touma, alles okay? Du siehst so schläfrig aus und wir müssen noch eine Weile Fliegen, sollen wir eine Pause für dich machen?"

[16//60]

Nachdem Armand sich für das Autogramm bedankt hatte, fragte auch Ielena, ob sie eines für ihre beste Freundin haben konnte. Nun, das war sicher nicht das große Problem. Vor allem, da dann auch Ielena irgendwo in seiner Schuld stehen würde. Konnte es besser sein, als zwei neue Bekanntschaften sofort auf diese Art und Weise beeinflussen zu können, damit sie ihm irgendwann eine kleine Gegenleistung erbrachten ? Er fragte sich bereits jetzt, was er dafür einfordern würde. Viel konnte er zwar nicht erwarten, aber dennoch zumindest etwas.
Doch erst einmal wollte er einen kleinen Flirt-Versuch starten. Es dauerte auch nicht lange, ehe Ielena darauf reagierte und ihn fragte, ob alles okay war, da er müde aussah. In ihren Augen hatte er jedoch gesehen, dass sein Blick nicht ohne Wirkung geblieben war. Also war es wohl an der Zeit, den nächsten Pfeil direkt in ihr zartes, angreifbares Herz zu schießen.
"Oh, nein nein, kein Grund zur Sorge. Ich war lediglich ein wenig in Gedanken versunken, was für ein Glück ich doch habe, heute einem bezaubernden Mädchen wie dir begegnet zu sein. Wunderschön und freundlich, es muss wirklich mein Glückstag sein.", schmachtete er sie ein wenig an, während er sich in Gedanken bereits die Möglichkeiten zurecht legte, wie er weiter flirten konnte.
Kurz darauf hatte er jedoch auch schon das Klemmbrett bereit, ein neues Autogramm aufgelegt und signierte dieses für Ielenas beste Freundin, Sice, wie er sich gemerkt hatte, ehe er es nun auch ihr hinhielt.
"Zur Feier unserer neuen Kameradschaft, ob sie nun kurz- oder langlebig sein sollte. Wenn ihr beide irgendwann aber für euch selbst mal Autogramme wollt, dann müsst ihr mich aber dazu zum Essen einladen oder so.", meinte er nun zwinkernd und scherzhaft, da sie ja interessanterweise beide nur Autogramme für andere Personen bekamen.

Armand nahm nun das Autogramm von Touma entgegen und bedankte sich höflich bei ihm. Ielena fragte sich, wie man nur so schweigsam sein konnte, wie es Armand war, irgendwie stellte sie sich das als ziemlich langweilige Charaktereigenschaft vor, aber sie schwieg sich dazu auch erst mal aus, vielleicht würde Armand sie nur wieder falsch verstehen...
Touma hingegen antwortete ihr nun, was mit ihm los war und warum er sie so ansah. Er meinte, dass sie keinen Grund zur Sorge hatte, da er lediglich etwas in Gedanken gewesen war, da er wohl seiner Meinung nach sehr viel Glück hatte heute so ein bezauberndes Mädchen wie Ielena getroffen zu haben, wunderschön und freundlich... Ielena war jetzt tatsächlich mal einen ganzen Augenblick lang sprachlos und wusste nicht so recht, wie sie darauf reagieren sollte, da sie mit so etwas noch gar nicht in Kontakt getreten war. Ja, Sice hatte ihr von Dingen in dieser Richtung erzählt, dass zwischen Männer und Frauen besondere Beziehungen geknüpft werden konnten, oder zwischen Frauen und Frauen wie es Ielena bei Rin und Reika gesehen hatte, aber Ielena war bisher unberührt von solchen Dingen geblieben und sie hatte Sice gerade nicht hier, welche ihr bestimmt hätte erklären können, was sie jetzt machen sollte und wie man mit solchen Situationen umging. Wollte Touma überhaupt auf so etwas hinaus? Nun er erwartete sicherlich eine Antwort... was sollte sie jetzt sagen? Sie sah erst einmal nur verwirrt drein, auf so eine Ansprache war sie echt nicht gefasst gewesen... "Eh danke...", ja das war ein guter Anfang, weiter so Ielena, weiter, dass klang richtig, "du siehst aber auch nicht schlecht aus...", okay das klang irgendwie auch richtig, oder? "Bezaubernd, wunderschön und freundlich... so werde ich eher selten bezeichnet", meinte sie verunsichert, fand dann aber langsam wieder zu ihrer Ielena-Manier wieder: "Willst du mich jetzt küssen oder so?", fragte sie völlig aus dem Nichts, aber irgendwie war das logisch für sie, so etwas jetzt zu fragen. Nach charmanten Worten und solchen Situationen folgte meist ein Kuss, bisher waren jedenfalls Ielenas Erfahrungen so gewesen... das sagte sie auch ohne Schamgefühl, ohne Verwirrung und ohne rot zu werden, so wie es bei den Worten davor eher in die Richtung gegangen war... es war halt Ielenas Art und Weise mit neuen Situationen umzugehen. Entweder sich auf die Worte von Sice verlassen oder darauf verlassen, was sie bisher schon in die Richtung erlebt hatte.
Jetzt stellte Touma auch ein Autogramm für Sice aus und überreichte es Ielena, welche das entgegen nahm und nickte: "Dankeschön", trällerte sie fröhlich und ließ das Autogramm dann verschwinden... es landete in ihrer ganz eigenen Pocket-Dimension, welche fünf Gegenstände beherbergen konnte und welche sie mit ihrem Ring bei sich trug. Bisher waren da keine Gegenstände drin und deswegen hielt sie das für einen guten Ort, um dort das Autogramm aufzubewahren, Chester konnte sie jetzt gerade eher weniger beschwören. "Falls ich mal selbst ein Autogramm haben will, komme ich darauf zurück", fügte sie weiterhin trällernd hinzu.

Sah so aus, als ob er weitere Bonuspunkte sammelte. Wenn er in dem Tempo weiter arbeitete, war es nur eine Frage der Zeit, bis er eines seiner unterschwelligen Ziele bei Ielena erreichte. Am besten er überlegte sich schon einmal, was er so mit ihr machen würde, wenn sie ihm bewundernd in die Arme fiel und sich auf einen Besuch in seinem Bett einließ.
Aber etwas anderes war ja auch nicht zu erwarten gewesen. Frauen, die seiner Berühmtheit nicht zum Opfer fielen, erlagen letzendlich nun einmal seinem Charme und Wortwitz.
Ein wenig verblüfft war er dann aber doch, als sie fragte, ob er sie nun küssen wolle.
Kurz hob er eine Augenbraue minimal an, kaum sichtbar, ehe er sich innerlich fing und die richtige Erwiderung wusste.
"In der Luft ist das ein wenig mühsam, denke ich. Ich komme darauf zurück, wenn wir gelandet sind.", meinte er mit einem Lächeln, welches eindeutig klar machte, dass er wirklich darauf zurück kommen würde. Aufgeschoben, nicht aufgehoben ...
Schließlich, als Armand irgendwann einwarf, sie sollten darauf achten auf dem Kurs zu bleiben, hörte Touma auf, rückwärts zu fliegen. Er drehte sich in der Luft und ließ sich seitlich ein Stück zurück fallen, so dass er nun mit wehender Jacke und wehenden Haaren neben den beiden her flog.
"Guter Einwand, werter Kamerad. Wir wollen ja nicht auf einmal ganz woanders sein und uns einen neuen Kurs suchen."

Touma wirkte ein wenig überrascht als Ielena nach einem Kuss fragte, wenn Ielena sich da nicht in seinem Gesichtsausdruck täuschte, die beste darin war sie ja nicht, solche Sache zu durch schauen. Nun er meinte, dass es wohl in der Luft sehr mühsam werden würde, wenn er sie küsste, doch er meinte auch, dass er darauf zurück kam, wenn sie gelandet waren. "Ja gut, ich verstehe, dass es in der Luft schwierig wird. Aber ist okay, dann weiß ich endlich mal wie so ein Kuss ist, bisher habe ich nur welche gesehen", meinte Ielena schon fast wissenschaftlich. Sie war wirklich gespannt darauf wie sich so ein Kuss anfühlen würde, da sie bisher noch keinen hatte, Touma würde ihr also ihren ersten geben.
Nun meinte Armand, dass etwas Westwind aufkam und sie sich nun auf den Kurs konzentrieren sollten, da der Wind sie sonst abtreiben lassen könnte. "Keine Sorge, Doom kann mir Wind sehr gut umgehen und auch sonst bleibt er immer auf Kurs... da muss schon ein Unwetter geschehen, damit er vom Kurs abkommt", sagte Ielena, mit den Stolz einer Mutter in der Stimme, wo das Kind viele gute Noten in der Schule bekam. Außerdem tätschelte sie Doom den Hals, welcher daraufhin ein wohliges Geräusch von sich gab. Touma hingegen flog nun nicht mehr rückwärts, sondern änderte seine Flughaltung, sodass er nun vorwärts neben Doom flog, da er auf den Einwand von Armand hörte und ihn für gut befand. Ielena fiel dann auf, einige Minuten später, als sie schon anfing sich zu langweilen: "Müssten wir uns nicht sogar bald in der Nähe von Magnolia befinden, wenn mich nicht alles täuscht?"

Toumas Augen blitzten geradezu auf, als er erfuhr, dass er wahrhaftig derjenige sein würde, welcher Ielenas ersten Kuss haben durfte. Wie konnte ein so bezauberndes Ding wie sie so lange ohne Partner geblieben sein ? War ihre beste Freundin so beschützerisch ? Oder lag es an Ielenas Familie ? Anderen Freunden ? Oder hatte man sie wahrhaftig wegen ihres doch vergleichsweise merkwürdigen Charakters verschmäht ? Wenn das letzte der Fall war, dann wusste Touma auf jeden Fall, dass die Kerle hier in der Gegend keinen Geschmack hatten. Sie war etwas besonderes ! Und besondere Dinge waren aufregend, spannend ... und sicherlich auch spaßig. Also alles, was er wollte.
Nicht allzu lange danach wurde schon die Frage laut, ob sie eigentlich bald da waren. Während Armand darauf antwortete, schaute Touma sich kurz um und dann schließlich zu Boden, während er kurz in seinem Kopf nachrechnete, wie lange er sonst mit einem normalen Fahrzeug brauchte und wie schnell besagte Fahrzeuge im Vergleich zum fliegen waren. Schließlich kam er zu einer Antwort.
"Wenn ich unser Tempo und die bisherige Flugdauer berechne und dabei davon ausgehe, wie lange ich am Boden benötige, wodurch ich noch den Unterschied der Luftlinie zu Streckenlänge korrekt einschätze ... dann dürften wir in weniger als fünf Minuten bereits Magnolia sehen können. Demnach dürften wir in zehn bis fünfzehn Minuten da sein, denke ich."
Er ging davon aus, dass er richtig mit seiner Rechnung lag, da er nunmal ein Stratege war. Zeit- und Wegberechnung war ein wichtiger Teil seiner Arbeit. Und er war verdammt gut darin, seinen Job zu machen.