Zatanas Zimmer

Im Moment waren ihr die Blick egal, welcher Ginawai und ihr folgten, wie er sie durch die Gildenhalle trug. Sie bemerkte gar nicht wirklich, wie sie angesehen wurde, da ihre Aufmerksamkeit durch den Sake stark eingeschränlt war und sich eh nur darauf konzentrieren konnte, durch die Gildenhalle getragen zu werden.
Doch was sie mitbekam war die Tatsache, dass Ginawai meinte, in der Gildenhalle war kein Platz mehr und er sie deshalb weiter trug, sodass sie schon bald vor ihrer Zimmertür waren. Wie so oft waren die Diener von Ginawai immer zur Stelle und öffneten oder schlossen Türen für die beiden. Nun standen die beiden in Zatanas Zimmer, allein... nun ja Zatana stand nicht, sie lag immer noch in den Armen ihres Gildenmeisters.
Naja ganz alleine waren sie nicht, denn in seinem Schlafkorb lag Hans, er sah vollgefressen und müde aus, denn trotz der Anwesenheit der Menschen schlief er weiter. Doch wo war? Wo hatte sie sich versteckt?
Von ihrer letzten Mission war Zatana ja eine Art Elektro-Spinne, besser gesagt ein Jungtier, gefolgt, welche Zatana irgendwie interessant gefunden hatte und sie musste bei der Spinne an ihren Gildenmeister denken, denn beide konnte Elektrizität konsumieren und erzeugen. Doch die kleine Spinne zeigte sich nicht, dabei war sich Zatana sicher, dass sie diese in ihrem Zimmer zurück gelassen hatte. Und bei ihrem uneindrucksvollen, wenig eingerichteten Zimmer konnte sie sich auch nicht so leicht verstecken. Suchend ließ Zatana den Blick umher schweifen, doch dann ließ die kleine Spinne sich von der Decke des Zimmers an einem Faden hinab, auf das Bett der Requip-Magierin. Ein wenig scherzhaft meinte sie: "Sieht fast so aus, als wäre mein Bett auch schon besetzt, diese kleine Jungspinne ist von einer besonderen Art, vielleicht kennt ihr sie? Sie war als Geschenk für euch gedacht... Aber so wie es aussieht muss ich mit dem Sofa Vorlieb nehmen..." Sie gab sich nicht mal die Mühe abgesetzt zu werden, damit sie selbst zum Sofa gehen konnte, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Ginawai dies nicht unbedingt tun würde.

Nun ... damit war er wohl das erste mal in einem Zimmer eines Gildenmitglieds, wie Gin gerade auffiel ...
Während er sich nun langsam dem Bett näherte, schaute Zatana sich ein wenig um. Er fragte sich, was sie wohl suchte ... Ihr geflügeltes Hausschwein, Hans, schlief in einem Körbchen ... schaute sie sich vielleicht nach dem vorhin erwähnten Geschenk um ? Was es wohl war ?
Gins unausgesprochene Frage wurde kurz darauf beantwortet, nämlich ein klein wenig ehe er Zatana auf dem Bett ablegen wollte. Etwas gelbes ließ sich von der Decke herunter und fand seinen Platz auf dem Bett der nun Schwarzhaarigen ... Das war ja ideal ...
Dennoch lauschte er Zatanas Worten, welche meinte, dass ihr Bett wohl auch schon besetzt wäre und das diese Jungspinne von besonderer Art war und Gin die Gattung vielleicht kannte ... Als Thunder God Slayer war ihm diese Gattung nur zu bekannt, da sie Elektrizität fraß, genau wie er ... Ein interessantes Geschenk.
Er schmunzelte nun, als Zatana meinte, sie müsse wohl mit dem Sofa vorlieb nehmen. Nicht solange er etwas in der Angelegenheit mit zu reden hatte. Er stellte sich einfach direkt neben das Bett und ließ dann über einen Fuß ein wenig seiner Blitze über den Boden zucken. Sofort spurtete das kleine, gelbe Tierchen dort hin um sich an dem Festmahl zu laben, während Gin nun Zatana auf ihrem Bett ablegte und sich Mühe gab, sie dabei nicht zu sehr durch zu schütteln. Kaum lag sie richtig, zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich, permanent darauf achtend, das kleine Spinnchen nicht mit irgend einer Bewegung zu erwischen.
"Ein interessantes Geschenk. Ich hörte bereits oft genug von dieser Gattung, da sie ein potenzieller Todfeind für einen Magier sind, welcher nur Blitze beherrscht, da sie eine hauseigene Immunität gegen die meisten elektrischen Entladungen haben und auch noch in der Lage sind, diese zu fressen und Kraft zu regenerieren, so wie ein Blitz-Elementarer Slayer. Ebenfalls sind sie meines Wissens nach in der Lage, gespeicherte Elektrizität wieder ab zu geben und dabei eine absolut Kopie der Blitze zu nutzen. Dadurch, dass ich dieses kleine Ding nun also mit meinen Blitzen gefüttert habe, ist es in der Lage, eben meine God Slayer Blitze zu entladen, was für einen Slayer absolut Fatal enden kann, da er seine eigenen Blitze nicht verschlingen kann. Außerdem hörte ich, diese Gattung lebt in Kolonien, wodurch es einer großen Gruppe ausgewachsener Tiere recht leicht möglich ist, einen durchschnittlichen Magier all seiner Kraft zu berauben, indem sie das elektrische Mana aus seinem Körper verschlingen."
Nach diesem langen Vortrag über sein Wissen um diese Spinnenrasse, kam das kleine Tierchen auch schon auf seinen Schoß geklettert und starrte ihn aus großen Augen an ... es hatte wohl die Blitze, die Gin am Boden belassen hatte, vollständig vertilgt.
"Du willst wohl mehr, hm ?", fragte Gin die Spinne, während er einen Finger über sie hielt und Blitze um diesen herum zucken ließ. Die Spinne stellte sich daraufhin auf ihre hintersten Beine und versuchte, Gins Finger mit ihrem vordersten Paar zu erreichen um sich daran fest zu halten und die Blitze verschlingen zu können. Sie erreichte den Finger jedoch nicht, bis Gin schließlich die Hand ein wenig weiter senkte. Sofort fing das Tierchen sozusagen an, an seinem Finger zu nuckeln, während Gin nun wieder zu Zatana blickte.
"Ich danke dir, Zatana. Dir gebührt nun die Ehre, eine von vier Personen zu sein, die mir in meinem Leben jemals ein Geschenk gemacht hat. Ich nehme dieses Wesen in meine Obhut und werde auf es acht geben, darauf hast du mein Wort.", meinte der Gildenmeister nun, während er aufgrund seiner Dankbarkeit leicht den Kopf neigte.

Ginawai reagierte recht interessant auf das Geschenk von Zatana, denn er sendete kleinere Blitze über den Boden aus, um das Elektro-Spinnchen vom Bett zu locken, damit Zatana kurzerhand darauf abgelegt werden konnte, was Ginawai auch tat, aber sehr vorsichtig. Kurz darauf begann der Mann zu reden und hatte sich auf einen Stuhl neben das Bett gesetzt, Zatana beobachtete ihre Gildenmeister, während er sprach, es war sehr angenehm für die Requip-Magiern endlich zu liegen.
Ginawai sprach davon, dass die Spinne ein interessantes Geschenk war und er davon bereits gehört hatte, wie Zatana vermutet hatte. Diese Spinnenart hatte eine hauseigene Affinität zum Element Blitz, wodurch sie das Element konsumieren konnte, wieder abgeben konnten und zudem recht resistent gegen Blitze waren. Für manche Magier war die Art recht gefährlich, da sie auch magische Blitze aus dem Körper eines Magiers fressen konnten und die Tiere meistens in Massen auftraten, da sie in Kolonien lebten. Die aktuell Schwarzhaarige nickte, damit sie signalisieren konnte, dass sie verstanden hatten.
Mit großen Augen beobachtete Zatana, was darauf passierte. Denn das Spinnentier krabbelte auf den Schoß von Ginawai und sah ihn mit Kulleraugen an. Der Gildenmeister wurde darauf hin mehr oder weniger recht weich, da er das Spinnchen fragte, ob es mehr wollte und kurz darauf gab er dem Tierchen auch mehr, mehr als genug, damit sich das Tier locker satt fressen konnte, während es an den Fingern von Gin nuckelte, denn die magische Energie des Gildenmeisters von Violent Phoenix überstieg wohl weit die Kapazität des Tieres. Zatana kontne nicht anders, sie fand das Agieren zwischen Gildenmeister und Elektro-Spinne irgendwie süß.
Kurz darauf dankte Ginawai ihr, da sie wohl eine von vier Personen gewesen war, die ihm jemals ein Geschenk gemacht hatten in seinem Leben. Er versprach, gut auf das Tier aufzupassen, dieses Versprechen erzeugte bei Zatana ein Lächeln. Auch sie neigte leicht den Kopf, während sie antwortete, ein wenig amüsiert klangen ihre Worte dabei schon: "Ihr habt ebenfalls mein Dank, immerhin seid ihr neben Diana, die zweite Person, die mir jemals ein Geschenk gemacht hat, soweit meine Amnesie es erlaubt, mich zu erinnern."
Sie wurde daraufhin ein wenig ernster und schlug den Blick nieder, sodass sie ihre Füße beobachten konnte, diese fühlten sich anscheinend, auf Grund der neuen Aufmerksamkeit, ein wenig unwohl und bewegten sich leicht. Die Magierin fing kurz darauf an zu sprechen: "Entschuldigt mein Verhalten vorhin, ich hab euch sicherlich vor Kenji blamiert. Es ist nur so...", sie versuchte Worte zu finden und wurde emotionaler, ihre Stimme leicht brüchig. Sie begann zu sprechen, teils aus Scham, teils noch wegen dem Einfluss des Sake: "Ich bin, auf Grund meines aktuellen Gemütszustandes etwas angreifbar. Ich mein, die ganze Sache mit meiner Amnesie habe ich gut verkraftet, aber dann fange ich an Gefühle für Sakuya zu entwickeln, was meine kühle Mauer um meine Gefühle hat bröckeln lassen, dann betrügt mich Sakuya scheinbar, was die Mauer theoretisch zerstörte und nun ist sie nicht mehr auffindbar, weshalb ich sie auch nicht fragen kann. Ich bin aktuell sehr verwirrt über mich und meine Gefühle, sodass ich nicht direkt weiß, was ich davon halten soll. Auch wenn ich mir vorgenommen habe mehr Spaß zu haben und mein Leben mehr zu genießen, weshalb ich mein Äußeres ja auch verändert habe... entschuldigt, aber ich glaube ich habe vorhin einfach nur etwas Halt gesucht und in Alkohol den falschen Halt gefunden..."
Eine Weile schwieg sie nun, bevor ihr bewusst wurde, was sie da getan und gesagt hatte, denn niemals zuvor hatte sie ihre Gefühle so offen gestanden und deswegen fügte sie etwas leiser hinzu: "Entschuldigt auch mein jetziges Verhalten", denn ihr kam die Aktion gerade ziemlich unangebracht vor.

Gin hielt seinen Blick die ganze Zeit auf Zatana gerichtet, während diese sich nun ebenfalls bei ihm bedankte und sich dafür entschuldigte, wie sie sich vorhin verhalten hatte. Er wollte gerade sagen, es sei nichts, wofür sie sich entschuldigen musste und nichts, was sie erklären musste, als sie schon anfing ihre Begründung zu erklären. Sie sagte, sie sei wegen ihres Gemütszustands angreifbar, da sie wohl Gefühle für Sakuya entwickelt hatte, welche sie dann scheinbar betrogen hatte, nur um danach urplötzlich zu verschwinden, so dass man der Sache nicht nachgehen konnte. Sie hatte deshalb entschlossen, ein angenehmeres Leben zu führen, weshalb sie sich zu der schwarzhaarigen Frau 'verwandelt' hatte, welche nun hier neben ihm lag und ihm gerade ihre Gefühle offenbarte. Sie entschuldigte sich zu guter letzt noch ein weiteres mal und sagte, sie hatte wohl Halt gesucht und diesen dann im Alkohol gefunden, wenngleich es auch der falsche Halt gewesen war ... Und schließlich entschuldigte sie sich, völlig überflüssiger weise, noch ein mal für ihr aktuelles Verhalten ...
Während die kleine, elektrische Spinne sich nun satt auf den Rücken plumpsen ließ und zufrieden schauend die Beine über ihrem Bauch zusammen legte, blickte Gin unverwandt Zatana an ... er ... hatte absolut keine Ahnung was er jetzt sagen oder tun sollte !!!
Und genau weil sein Herz aufgrund von Nervosität schneller zu klopfen begann, während er nach einem Ausweg aus dieser Situation suchte, geschah schließlich das undenkbare: Ginawai Senshi, der große, mächtige Gildenmeister von Violent Phoenix, der frisch gebackene Halbdämon und God Slayer der Blitze saß nun da und wurde aufgrund seine puren Unbeholfenheit im Umgang mit dieser emotionalen Situation rot ! Und nicht nur in irgend einer Weise rot, sondern ziemlich knallrot, um ehrlich zu sein !
Da alles, was er je gelernt hatte und alles was seine Erfahrung ihm sagen konnte, absolut keine Anhaltspunkte zu so etwas hatten und es in seinem gesamten Leben nie sonderlich emotional zugegangen war, konnte er nun zum ersten mal seit Ewigkeiten nicht mit einer Situation umgehen. Seine Logik machte nicht mehr mit, weshalb er nun einfach als Kurzschluss-Reaktion sein Gehirn abschaltete und aussprach, was ihm gerade richtig vorkam. Er hoffte nur, dass er jetzt keinen Mist baute und sich blamierte ... wobei sein hochroter Kopf schon blamage genug war !
"Du brauchst dich für absolut nichts zu entschuldigen, Zatana. Wenn es irgend jemanden gibt, dem ich es verzeihen würde, wenn er oder sie mich blamiert, dann wärst vermutlich du das. Ich habe niemanden loyaleres an meiner Seite und es gibt absolut niemanden in der Gilde, dem oder der ich so sehr vertrauen könnte wie dir. Also ist dieses kleine Missgeschick, welches ich nichtmal als solches angesehen habe, vergeben und vergessen. Mach dir keine Gedanken mehr darum, ich bin weder erzürnt, noch irgendwie enttäuscht oder sonst etwas. Doch ..."
Sein Blick wurde nun ein wenig fragend, was gemeinsam mit seinem roten Kopf ein wenig lächerlich aussah.
"Einen Punkt gibt es, wo ich ein wenig erzürnt bin. Hatte ich dir nicht deutlich genug gemacht, dass der einzige Halt, den du brauchst, hier in der Gilde ist ? Egal was passiert, du hast genügend Leute in der Gilde, die zu dir stehen und für dich da sind, auch wenn es nicht so scheint. Zumindest hast du ja wohl Diana und mich. Und zwei gute Freunde sind schon mehr wert, als unzählige Leute, die so wie Sakuya sind und dich einfach im Stich lassen. Glaub mir ... ich kenne das Gefühl ... Oder hast du dich nicht gefragt, wohin Mia verschwunden ist ? Eines Tages war sie einfach weg ... ich muss jedoch sagen, dass ich ihr nicht wirklich eine Träne nachweine, da es für mich nicht viel wert ist, wenn man mich ohne eine Nachricht des Verbleibs einfach sitzen lässt. Und weißt du, wie ich Trost gefunden habe, während ich mir unsicher war, ob sie zurück kommt oder nicht ?"
Vollkommen gelassen und ohne schamgefühl oder zurückhaltung hob der Gildenmeister nun einen Arm und deutete aus nächster Nähe direkt auf Zatanas Gesicht.
"Allein dadurch, dass es so eine ganz bestimmte Frau gibt, von der ich weiß, dass ich mich immer auf sie verlassen kann, ganz im Gegensatz zu solchen Leuten wie Mia. Deine Loyalität und deine Unterstützung waren es, die mir gesagt haben, dass es wichtigeres gibt, als Menschen, für die man schwärmt, die sich aber scheinbar absolut garnicht um einen kümmern. Also wage es dich ja nicht, einfach klein bei zu geben oder sonst irgend etwas, sondern erfreu dich deines Lebens, erfreu dich an deinen wahren Freundschaften und hör auf an Sakuya zu denken, verstanden, du Dummchen ?"
Bei der Aussprache des letzten Worts stupste Gin ihr mit seinem ausgestreckten Zeigefinger genau zwischen die Augen, ehe er nun endlich anfing, seinen die ganze Zeit ausgestreckt gewesenen Arm wieder einzufahren ... er war ein wenig taub von der steten Seitwärts-Haltung, aber naja, was machte das schon ? Das war nunmal der Nachteil, wenn man lange Reden unbedingt mit Gestik untermalen musste ...

Zatana wartete eine ganze Weile auf eine Antwort ihres Gildenmeisters, doch da diese recht lange ausblieb, sah sie zu ihm und staunte nicht schlecht... sie sah in das Gesicht eines erröteten Ginawai... nur nicht nur ein leichtes rot, nein sein Gesicht war ziemlich tiefrot eingefärbt... Zuerst wusste Zatana dazu nichts zu sagen oder sie wusste auch nicht, was sie tun wollte, doch plötzlich fing sie leise an zu kichern und unwillkürlich rutschte aus ihr raus: "Ihr seht süß aus, wenn ihr errötet." Danach schwieg sie schon wieder, da ihr die Situation, wo sie das gesagt hatte, schon wieder ein wenig unangenehm war... scheinbar war für beiden die Situation nicht ganz angenehm...
Ginawai versicherte ihr, dass sie sich nicht entschuldigen brauchte, da er ihr gar nicht böse war und sie ihn eigentlich nicht blamiert hatte in seinen Augen, zudem meinte er, sie wäre die einzige Person, die sich nicht entschuldigen brauchte, wenn sie ihn blamiert, da er selten so eine Loyalität erlebte hatte, Zatanas Antwort fiel daraufhin wie folgt aus: "Danke, ich werde mir eure Worte zu Herzen nehmen, aber seid euch im Klaren darüber, falls ich euch einmal wirklich beleidige, so werde ich mich dann auch entschuldigen... zudem bedanke ich mich, da ihr meine Loyalität so hoch anerkennt, da es eigentlich was Natürliches für mich ist, den Anweisungen meines Alpha-Tieres zu folgen, ohne Fragen zu stellen."

Kurz darauf hielt Ginawai ihr denoch einen Vortrag, da er doch scheinbar eigentlich gedacht hatte, dass Zatana genug Halt in der Gilde finden würde... ja wieso hatte sie dort nicht auch ihren Halt gesucht? Angst vor Ablehnung? Fehlendes Vertauen auf Grund Sakuyas Vertrauensbruch? Angst davor wegen ihrem neuen 'ich' nicht anerkannt zu werden? Zatana wusste es nicht genau, woran es lag... doch Ginawai hatte recht, sie hätte halt in der Gilde suchen können, zumindest bei ihrem Gildenmister und ihrer Teampartnerin und sie schämte sich dafür, dass sie es nicht getan hatte. Ginawai sprach auch über Mia, dass sie nämlich ebenfalls abgehauen war wie Sakuya, einfach so, obwohl er ebenfalls Gefühle für sie hatte. Irgendwie musste Zatana auf die Worte hin Grinsen und meinte, mit grimmigen Unterton: "Wir zwei haben wohl Pech, was diese abhauende Leute betrifft."
Er deutete nun auf ihr Gesicht und meinte, sie allein wäre der Grund dafür gewesen, dass er den Verlust von Mia hatte verkraften können. Sie fühlte sich sehr geehrt und nun war sie diejenige, welche errötete und das auch nicht gerade wenig. Seine Worte lösten in ihr eine Menge aus, da er sie wach rüttelte und sie nicht für den Rest ihres Lebens Sakuya hinterher trauern konnte... das würde ihr den neu gewonnenen Spaß am Leben nehmen. Sakuya hatte es nicht einmal verdient, dass Zatana sie vermisste, da sie einfach abgehauen war... sie war keine einzige Träne und keinen Gedanken mehr wert. Die Requip-Magierin war zudem ein wenig verblüfft, als ihr Gildenmeister ihr am Ende der Rede gegen die Stirn tippte... doch nachdem er diese, mit ernüchertender Wirkung, Rede ghehalten hatte, fühlte sich Zatana wieder bestägtigt in ihrem Tun und Handeln, sie fühlte sich wieder wohl und auch wieder kräftig genug verbissen weiter zu machen. So stand sie kurz darauf vom Bett auf und stellte sich vor ihren Gildenmeister. Ihr Blick war entschlossen und ihr Körperhaltung entspann, zudem ruhte eine Hand an dem Griff von ihrem Mugen. "Danke Raikami-sama, dass ihr so ehrlich zu mir wart und mir die Augen geöffnet habt. Ich werde mich wohl nicht mehr weiter wie ein Dummchen verhalten und mir meinen Halt in der Gilde suchen, vor allem bei meinem Gildenmeister und meiner Teampartnerin und ich werde entschlossen meinem Ziel weiter folgen und dieser Gilde als unbrechbares Schild dienen und Sakuya ist nun eine vergessen Geschichte", sie lächelte ihren Gildenmeister breit an, während sie diese Worte aussprache und nun nannte sie ihn, wieder ganz nach alter Manier, auch wieder Raikami-sama.

Wie konnte er nur so rot werden !? Dieses Dämonenblut brachte wohl nicht nur Vorteile, wie es schien. Zatana meinte zwar, es sähe süß aus, aber wenn er ehrlich war, war ihm die Röte durchaus unangenehm. Er verschwieg es jedoch und überging ihr Kommentar einfach nur ... in der Hoffnung, es würde nicht weiter ausgeführt werden. Er musste sich wirklich erst einmal an diese Persönlichkeitsschwankungen gewöhnen !
Er schaffte es jedoch, sich so gut es ging zusammen zu reißen, und nach seinem kleinen Vortrag ruhig zu sein und zu lauschen, was Zatana wohl von sich gab. Die kleine Elektrospinne schien zu bemerken, dass etwas wichtiges vor sich ging und blickte hastig zwischen Zatana und Gin hin und her, als wolle sie auch ja nichts verpassen. Er musste unbedingt nachforschungen anstellen, wie intelligent diese Tiere denn wirklich waren, denn das schien ihm nicht normal.
Als Zatana sich nun aufrichtete und ohne weiteres mit stolzer, entschlossener und dennoch entspannter und irgendwie eleganter Haltung stehen blieb, konnte er nicht anders, als breit zu Grinsen. Als sie anfing zu reden, richtete auch er sich langsam auf, während die kleine Spinne auf seine linke Schulter kletterte und sich dort hinhockte um die Geschehnisse zu beobachten.
Als sie ihre kleine, entschlossene Rede vollendet hatte und ihm damit versichert hatte, dass Sakuya nun nichts mehr für sie zu bedeuten hatte und sie von nun an Halt bei der Gilde und nicht bei diesem verlockenden Rauschgift suchen wollte, hob Gin seine Hände und legte sie ihr auf die Schultern.
"Ich bin froh das zu hören und stolz auf dich. Damit bist du gerade schneller über die Geschichte mit Sakuya hinweg gekommen, als ich über die Geschichte mit Mia. Deine Entschlossenheit ist bewundernswert und ich bin sicher, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Und ich bin sicher, dass die Gilde sich kein besseres Schild wünschen könnte. Aber pass auf, dass du den anderen auch ein Stückchen vom Ruhm und dem Spaß lässt. Wir wollen doch nicht, dass du dich übernimmst, hm ? Außerdem wäre es mir lieb, dass du auf dich aufpasst, denn eine Verletzung oder dergleichen musst du dann nun auch nicht unbedingt davon tragen."
Nach diesen Worten nahm Gin seine Hände wieder herunter und ging langsam in Richtung Tür. Er legte eine Hand an die Türklinke und wollte sie gerade öffnen, als er sich noch einmal umdrehte.
"Oh ... und eine Sache noch. Raikami-Sama in der Öffentlichkeit, Ginawai wenn wir unter uns sind, nicht anders herum. Du hast mich damit vorhin eindeutig auf dem falschen Fuß erwischt ... und nun lass uns am besten gehen, wir haben sicher heute noch andere Dinge zu tun, nicht wahr ? Ich würde mich jedoch freuen, wenn du beizeiten mal in meinem Büro auftauchst und wir ein wenig plaudern können. Ich denke das würde mir helfen, mit meinen aktuellen Veränderungen klar zu kommen, da diese doch ziemlich extrem sind, wie du sicher merkst."
Nachdem er noch die Antwort von Zatana abgewartet hatte, öffnete er schließlich die Tür, hielt sie für die inzwischen Schwarzhaarige auf und folgte ihr dann hinaus. Nachdem er dann die Tür geschlossen hatte, marschierte er in die Richtung seines Büros. Die kleine Spinne auf seiner Schulter beobachtete dabei pausenlos die Umgebung, als ob sie sich alles einprägen wollte. Ein wirklich interessantes Tier.

Als Zatana angefangen hatte zu sprechen, hatte sich ihr auch ihr Gildenmeister aufgerichtet und nachdem sie mit ihrer kleinen Ansprache fertig gewesen war, hatte auch er noch etwas zu sagen. Nämlich das er froh darüber war, dass sie nun den richtigen Halt gefunden hatten und das er stolz darauf war, dass sie so schnell über Sakuya hinweg gekommen war, schneller als er über Mia hinweg gekommen war. Er meinte zudem, dass die Gilde sich wohl kaum ein besseres Schild wünschen konnte, aber sie auch den anderen Spaß und Ruhm gönnen sollte, zudem sollte sie sich nicht übernehmen. Außerdem bat ihr Gildenmeister sie darum, dass sie sich nicht verletzen sollte... da fiel ihr auf, dass sie sich auf einer Quest bisher niemals ernsthaft verletzt hatte. Aber es war doch interessant für Zatana, dass es schien, dass der Gildenmeister von Violent Phoenix sich doch ernsthaft Sorgen um sie machte, nun... "Wenn ich auf mich aufpassen soll, so passt auch drauf auf, dass ihr nie mehr so halbtot in die Gilde zurück kehrt, wie damals nachdem wir gemeinsam in der Paralellwelt waren... dann werde ich auch auf mich aufpassen, aber das ist meine Bedingung."
Kurz darauf wandte sich ihr Gildenmeister zum gehen, schließlich hatte Ginwai ja auch sicher noch etwas anderes zu tun, als sich mit ihr zu unterhalten.
Doch bevor re hinaus ging, brachte er Zatana noch einmal in eine kleine peinliche Situation, nämlich er sprache die Sache mit dem Vornamen an. Er bat sie darum, ihn in der Öffentlichkeit weiter Raikami-sama zu nennen, aber privat erlaubte er ihr, dass sie ihn Ginawai nennen sollte, beziehunsweise konnte. Ja die Sache mit dem Vornamen, dass war ihr nun einmal rausgerutscht, als sie leicht angetrunken gewesen war.
"Das mit den Namen tut mir leid, es war so rausgerutscht, aber in Zukunft werde ich es mir merken... Ginawai", sie zwinkerte ihm zu, auch wenn es sich für sie ungewohnt anfühlte, ihren Gildenmeister beim Vornamen zu nennen. "Aber ja, im Erdgeschoß warten zwei Ladys auf mich, die mit mir auf Quest gehen wollen und ihr habt gewiss auch noch etwas zu tun. Aber wenn ich eine Gelegenheit habe, komme ich euch im Büro besuchen. Die aktuellen Veränderungen müsst ihr mir dann irgendwann auch noch mal genauer erklären... bis bald dann", sagte sie noch zu ihm, bevor er das Zimmer verließ. Sie musste sich eingestehen, dass sie schon neugirig darauf war, warum sich ihr Gildenmeister nun so seltsam verhielt...
Aber auf die Antwort darauf musste sie wohl noch warten. Zatana schnappte sich Hans, ihr geflügeltes Ferkel, damit dieser auch mal wieder mitkommen konnte und kurz darauf brach sie ins Erdgeschoß auf, damit sie Diana und Luna wieder treffen konnte.

Zatana brachte erst mal Hans in sein Schlafkörbchen und war immer noch ein wenig verwirrt. Diana war einfach abgehauen, ohne genauen Grund und Luna war auf einmal sehr seltsam drauf gewesen. Aber Zatana hätte den Kerl, der Luna gegen die Wand gestoßen hatte, am liebsten selbst umgebracht...
Der Tag war irgendwie insgesamt sehr seltsam gewesen, seid sie wieder mit Diana unterwegs gewesen war, aber das war ja auch schon gestern gewesen, oder wann auch immer... sie verlor so leicht das Zeitgefühl aus den Augen, sodass sie meist gar nicht wusste, welcher Tag gerade war.
Irgendwann merkte Zatana dann, wie ihre Erschöpfung sie langsam einholte und sie legte sich ins Bett... sie schlief den Rest des Tages durch, bis in die Nacht hinein.In der Nacht konnte sie nicht schlafen und machte einen Spaziergang im Wald... (Werwolf-Off-Play und so)
...Am nächsten Morgen wachte Zatana in ihrem Bett wieder auf... sie hatte dröhnende Kopfschmerzen und sie nahm alles viel stärker wahr. Die Wunde von dem Werwolf-Biss verspürte sie immer noch und... irgendwie musste sie aus dem Gildenhaus raus und einen klaren Kopf bekommen, diese ganzen verwirrenden und neuen Eindrücke machten sie nahezu verrückt und sie spürte bereits, wie ihr innerer Werwolf aggressiv wurde.
Im Erdgeschoss schnappte sie sich eine Quest für eine Solo-Aktion und ging los... bevor sie noch jemanden verletzte. Hans ließ sie zu Hause, bevor er noch in Gefahr geriet.

Zatana fluchte immer noch darüber, dass sie bei dem Heimweg von einem Regenschauer überrascht wurde. Fünf Tage war sie unterwegs gewesen, um ihre letzte Quest zu erledigen, eine ziemlich lange Zeit... aber sie ja auch ziemlich beschäftigt gewesen. Die ganze Zeit hatte es schönes Wetter gegeben, erst auf ihrem Heimweg musste es ja ausgerechnet anfangen zu Regnen! Und da war sie sowieso schon entnervt von der Zugfahrt gewesen, sie würde nie wieder Zug fahren wollen, niemals mehr...
Grummelig und schlecht gelaunt stolperte Zatana in ihr Zimmer und requipte sich erst mal trockene Kleidung, damit das Problem schon mal behoben wurde... Dann schnupperte sie die Luft und bemerkte das ihr Zimmer nach nasser Hund roch... Danke Werwolf-Dasein! Es war sehr praktisch teilweise, aber dennoch... solche Nebenwirkungen mussten echt nicht sein. Seufzend ließ sich Zatana auf ihr Bett fallen, damit sie ihre Ruhe haben konnte.

Zatana roch Diana bereits, bevor sie überhaupt an ihrer Tür war, dieser Wolfsgeruchssinn war unglaublich. Zatana hatte schon zuvor eine recht gute Nase gehabt und dennoch... nun hatten sich ihre gesamten Sinne auch noch mal verstärkt, allerdings waren auch ihre Emotionen verstärkt.
Zatana erschnupperte allerdings auch noch einen anderen Geruch, neben dem von Diana... war das Alkohol? Diana kam nun ziemlich laut ins Zimmer hinein, zu laut! Zatanas empfindliches Gehör schlug Alarm und Diana meinte, sie hätte Zatana vermisst. Dabei nannte sie Zatana nun 'Satan' und lallte etwas. War sie etwa betrunken? Nicht gut... da Zatana sowieso schon vorher genervt gewesen war.
Diana warf sich zu Zatana auf das Bett und umarmte sie, was an sich noch nicht so schlimm war. Dann meinte Diana, dass sie 'Satan' liebte. "Du redest wirres Zeug", sagte Zatana leicht genervt, "du bist besoffen, Diana."
Dann fragte die Lunar-Magierin warum es hier so komisch roch und dann beging sie einen GROSSEN Fehler. Sie küsste Zatana, einfach so, mit Zunge und ohne Erlaubnis. Sonderlich schmecken tat sie zudem auch nicht... verstärkte Sinne des Wolfes halt, weshalb Diana eher nur nach Alkohol schmeckte. Zatana hielt die Luft an, erwiderte den Kuss nicht... solche Übergriffe hatte sie noch nie gemocht und sie war sowieso schon genervt... und diese Mischung traf nun auf das verdoppelte Empfinden von Emotionen, welche für Werwölfe üblich waren. Zatana legte ihre Hände, etwas unsanft, an Dianas Hüfte und schob diese von ihr Weg. "Geh...weg...von...mir", brachte Zatana mit einem wölfischen Knurren raus, da sie Diana eigentlich nicht weh tun wollte. Kurz blitzten die Augen der aktuell Schwarzhaarigen Frau auf und dann sah sie nur noch wütend aus. Sie sah regelrecht rot vor Wut und ging auf Diana los.
Zuerst warf sie die Frau auf das Bett und legte ihre Hände um den Hals der Magierin und begann zu würgen. Dann erklang ein lautes und wütendes Knurren, Zatana packte Diana am Kragen und warf sie mit aller Kraft, welche sie aufbringen konnte gegen die nächst beste Wand... wild knurrend richtete Zatana sich auf und baute sich mit ihrer gesamten Größe auf. Diana hatte Zatanas Wolf sehr wütend gemacht und nun ballte die Requip-Magierin blind vor Wut die Fäuste, bereit zum Kampf...

Diana wurde gegen die Wand geschleudert und richtete sich leicht wankend und hustend wieder auf. Sie meinte, dass sie schon verstand... doch sie... "Du verstehst gar nichts!", sagte Zatana grollend mit bedrohlichem Unterton. Ihre Augen glühten wieder gelb aus, sie stand kurz davor sich in einen Wolf zu verwandeln und dann würde Instinkt gegen Verstand gewinnen... sie musste dies verhindern.
Diana wollte nun durch, sie wollte gehen und Zatana im Zimmer alleine lassen. Das hatte Zatana doch die ganze Zeit gewollt, es kam ihr nur gelegen. Darauf konzentriert ihre Wut zu unterdrücken und Diana nicht die Kehle aufzureißen, bemerkte Zatana nicht wie es um das Gemüt ihrer Teampartnerin stand.
"Geh! Ich will dir nicht weh tun", brachte die Requip-Magierin knurrend raus. Sie wollte Diana wirklich nicht verletzen, sie war ihr als Freundin und Teampartnerin doch wichtig geworden und als Wolf? Der Wolf in ihr wollte sie gerade zerfleischen... also wäre es sicherer für sie, wenn sie aus dem Zimmer gehen würde. Zatana machte den Weg frei und Schlug mit aller Kraft gegen die Wand ihres Zimmers, während sie einen Wutschrei abließ... besser die Wand, als Diana...

Diana meinte wohl, Zatana würde sie nie wieder sehen. Was meinte sie damit? Nun im Moment war es erst mal egal. Wenn Zatana ihr jetzt hinter her gehen würde um sie zu fragen... dann würde ihr Wolf erst recht ausbrechen und sie wollte Diana wirklich nicht weh tun. Sie musste sich also erst mal wieder beruhigen. Zatana schlug noch ein weiteres Mal auf die Wand ein und hinterließ dieses Mal sogar einige Risse, als sie drauf schlug...
Danach warf sie sich wieder auf das Bett und atmete erst einmal tief durch, damit sie runter fahren konnte. Erst als sie langsam wieder beruhigt war, traute sie sich wieder unter Leute. Es war anstrengend sich an das Dasein als Werwolf zu gewöhnen, allerdings war diese Macht... einfach überwältigend, sie würde diese Gabe nie wieder hergeben wollen. Die ganzen neuen Gerüche und diese verstärkten Gefühle... daran musste sie sich allerdings erst mal noch gewöhnen.
Nun auf jeden Fall hatte sie sich in so weit beruhigt, dass sie nun nach Diana suchen konnte... vielleicht würde man alles klären können.