Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.

Die junge Magierin hatte von einer Söldner-Gruppe gehört, die einem bei Aufträgen helfen sollten. Und so wie sie nun mal war, wollte sie wissen wie so etwas ablief. Was für Menschen da herum liefen... und außerdem hatte sie sowieso keine Lust alleine einen Auftrag zu erfüllen. Warum? Ganz einfach. Weil das doch total langweilig war! Mit ihrem Auftrag war sie also nach Hargeon Town gereist um dort den Ort aus zu machen, an dem sich  die Söldner wohl aufhalten sollten. Zum Glück war sie schon einmal n Hargeon Town  gewesen, denn ansonsten hätte sie sich vermutlich 10 000 mal verlaufen. So aber, fiel ihr nur der letzte Rest des Weges ein wenig schwerer. In der Kneipe angekommen, war sie einfach eingetreten und sah sich um. Sie räusperte sich kurz. „HALLO!“, jetzt sollte sie die Aufmerksamkeit zumindestens auf sich gelenkt haben. „Ich suche jemanden der mit mir auf  einen Auftrag kommt!“, noch immer sprach sie recht laut, aber sie wollte ja auch das jeder Anwesende sie verstand.

Einer der ganzen Menschen hier hatte sich an Yuiko gewandt. Er ging auf sie zu und meinte zunächst das sein ich so herum schreien brauchte, da dies eher störend als hilfreich sei. „Aber es ist leichter als jeden einzelnen anzusprechen“, erwiderte sie und schien nicht zu verstehen, was sie falsch gemacht haben könnte. Klar, irgendjemanden könnte es stören. Aber irgendjemanden störte Yuiko doch eh fast immer. Von daher, war das nichts neues. Der Fremde, der auf Yuiko fast schon ein wenig unheimlich wirkte, bot seine Hilfe an. „Super! Dann können wir ja eigentlich gleich los!“, sie schien vor Lebensfreude nur so zu sprühen. Er streckte seine Hand aus und stellte sich vor. „Freut mich John, ich bin Yuiko.“, sie stellte sich ebenfalls vor und schüttelte seine Hand. Danach drehte sie sich um und sah sich um. „Das wird eine längere Reise, aber ich denke das sollten wir gut hinbekommen“, begann auch schon ihr üblicher Redefluss. Sie kramt den Auftragszettel heraus und drückte ihm diesen in die Hand. „Das ist unser Auftrag... und achja, ich gehöre zu Heroic Dragon. Also falls das irgendwie für dich von Bedeutung ist“, kaum ausgesprochen machte sie sich auch schon auf den Weg.

Die Augenbraue der jungen Magierin hob sich an. „Aber wer hält sich denn in einer Kneipe auf, wenn er wichtige Dinge erledigt? Das ist doch unlogisch. Also ich würde es nicht tun.“, plapperte sie weiter. Sie hatte sich also mit ihm auf den Weg gemacht und er meinte das ihm die Gilde egal sei. Nun gut. So gut kannte sich Yuiko ja nicht mit den Söldnern aus, aber vielleicht würde sie es sich merken. „Hmh okay, ich dachte es ist vielleicht für dich als Mensch wichtig oder so. Naja, auch egal.“, gab sie von sich und zuckte mit den Schultern. „Weißt du wo wir lang müssen?“, kam nun auch schon die nächste Frage, denn – so wie oft – hatte die jüngere keine Orientierung. „Und was für Magie nutzt du eigentlich?“, wollte sie nun weiter wissen. Das könnte für den Kampf durch aus relevant sein. Vielleicht hatte seine Maske ja etwas mit der Magie zu tun? Falls nicht, würde Yuiko eben noch mehr Fragen haben. Und falls doch... hätte sie vermutlich genau so viele Fragen.

Man konnte  dort auch die Quest besprechen machen? Nun, das klang logisch, wäre für sie aber eher reine Zeitverschwendung. „Ja... okay. Aber ich meine, war doch gar nicht so schlimm. Es hat sich ja immerhin niemand beschwert“, mit einer Leichtigkeit, welche fast schon ungesund erschien, nahm sie das ganze auf ihre Schultern. John erklärte das ihm die Gilde egal war. Er tat das wofür er nun mal sein Geld bekam. Klang einfach. Aber Yuiko fragte sich wie man das mit sich selbst aus machen konnte? Für sie selbst wäre dieser Lebensstil nichts. Er deutete in eine Richtung, in welche die  beiden hin mussten und sie  hatte genickt und dann diese Richtung eingeschlagen. Auf die Magiefrage antwortete er das er ein Requip Magier war und genau das wollte er ihr auch zeigen. Ehe sie sich versah hatte sie eine Klinge vor ihrem Gesicht, welche sie mit einem Finger vorsichtig weg drückte. „Vorsicht, Vorsicht“, erklang ihre Stimme wieder. „Du könntest mich damit verletzt und dann wars das mit dem Auftrag“, erklärte sie etwas, das ihm sicherlich klar war. Aber da er nun mal durch aus ein wenig bedrohlich auf sie gewirkt hatte, sah sie sich fast schon gezwungen dies aus zu sprechen. „Sag mal, warum trägst du eigentlich eine Maske?“, ging die Fragerei nach einer kurzen Pause jedoch auch schon wieder  weiter.

Nun, wenn es beim nächsten mal anders laufen würde und es jemanden stören würde das Yuiko in der Kneipe so herumbrüllte. Nun, dann war das eben so. Es wäre zumindestens nicht das erste mal das sie sich diesbezüglich in Schwierigkeiten bringen würde. Aber bislang ging es immer irgendwie gut aus. Zu ihrem Glück. Entsprechend wenig gab sie auf seine Aussage. Vielleicht mochte er Recht haben, aber das würde sie nicht daran hindern es beim nächsten mal genau so zu machen. Der Weg  der beiden setzte sich stetig fort und John hatte ihr seine Magie gezeigt. Er hätte ihr das nicht ind er Art und Weise zeigen müssen. Sie hätte das auch anders verstanden. Dennoch meinte er das er sie nicht verletzten würde. „Ja na gut, aber du würdest mich auch nur nicht töten weil ich einen nutzen für dich habe. So funktioniert das bei euch Söldnern doch, oder?“, oder verwechselte sie da jetzt etwas? Es wäre nicht das erste mal. Aber was sollte ihr schon passieren?!
Auf die Frage warum er eine Maske trug antwortete er mit dem offensichtlichsten. Nun, das konnte sich selbst Yuiko soweit denken. „Ja, schon klar. Aber warum verdeckst du dein Gesicht? Ich meine das muss ja einen Grund haben“, ihr kam nicht einmal die Idee das er diese Fragerei nicht mochte. Nicht etwa weil sie dumm war, sondern weil sie selbst einfach viel zu neugierig war. Er würde ihr entsprechend schon sagen müssen, das es ihm  nicht passte. Aber selbst dann würde sie vermutlich andere Fragen finden.

Der, offensichtlich, ältere erklärte das er eher Nachteile hatte, sollte er ihr etwas antun. Und vermutlich hatte er damit recht. Doch ob sie jemand in der Gilde vermissen würde? Sie kannte die meisten zwar oberflächlich und spielte allen immer die gute Laune vor, doch ob auch nur einer aus der Gilde wegen ihr einen Söldner angreifen würde? Vermutlich würde es allerhöchstens auf Denzel hinaus laufen. Auch wenn Yuiko nicht wusste wer von den beiden stärker war. Wer die besseren Chancen hatte. Und eigentlich schien das auch nicht wichtig. Denn Yuiko hatte immerhin nicht vor sich in irgendeiner Art und Weise etwas antun zu lassen. „Du besitzt genug Feinde?“, hatte sie versucht das Thema zu vertiefen. Immerhin war sie neugierig! Auf ihre Frage warum er denn eine Maske trug, antwortete er recht abweisend. Er schien etwas verbergen zu wollen und die junge Magierin fragte sich was es war. Hatte er vielleicht eine Narbe? Oder war er einfach hässlich? „Ja gut,es geht mich nichts an, das stimmt schon. Aber ich dachte ich frag trotzdem einmal nach“, meinte sie und zuckte kurz mit den Schultern. Die Reise der beiden würde noch länger gehen und gerade kamen sie im ersten Dorf an. „Ich denke wir sollten die Nacht über hier bleiben“, sprach sie als sie am Anfang des Dorfes stehen blieb. „Insofern man hier Fremde aufnehmen wird....“, fügte sie ihre Bedenken hinzu nachdem die ersten Dorfbewohner die beiden musterten. Zugegeben, komisch sahen die beiden vermutlich schon aus. Er war um einiges größer als sie und trug eine Maske und Yuiko hatte ihre Augenklappe. „Versuchen wir es einfach“, sprach sie weiter und lief auf einen Dorfbewohner zu. „Entschuldigen Sie bitte, wir sind auf der Su-“, doch ihre Worte wurden unterbrochen als der Dorfbewohner ein Schwert  zückte und es auf Yuiko richtete. „Wir wollen solche Leute wie euch nicht hier!“, machte er klar. Aber ihr kennt uns doch noch gar nicht …., dachte sich Yuiko im stillen.

Kaum das man das Schwert auf sie gerichtet hatte und meinte das man solche Leute wie die beiden nicht hier haben wollte, stand der Söldner auch schon hinter dem Dorfbewohner. Er war definitiv gut in dem was er tat und vielleicht würde dieser Auftrag recht interessant werden. Vor allem da der Söldner offensichtlich wirklich mit ihr in einem Team kämpfen konnte. Zugegeben, sie hatte es ein wenig bezweifelt. Warum? Die beiden kannten sich nicht sonderlich gut und sonst hatte er eher ein wenig abweisend gewirkt. Vielleicht ging ihm aber auch nur die Fragerei auf die Nerven. Würde der Dorfbewohner eine falsche Bewegung machen, so hatte es den Anschein würde sich auch der Söldner nicht zurückhalten. In wie weit er das aber wahr machte, konnte Yuiko nicht einschätzen. Der ältere meinte das man wohl besser die Frage von Yuiko beantworten sollte und das mit einem richtigen Grund. Zumindestens wenn man wollte das niemanden hier etwas passierte. Der Mann, welcher das Schwert auf Yuiko gerichtet hielt und selbst mit einer Waffe bedroht wurde schluckte schwer. „Ihr gehört doch bestimmt zu einer dieser komischen Gruppen. Und ihr seid bestimmt hier um jemanden zu töten! Das werden wir nicht zulassen“, erklärte der Mann. Die anderen Dorfbewohner hatten entweder selbst zu ihren Waffen gegriffen oder sich versteckt. Auf Yuikos Lippen legte sich ein freundliches lächeln. „Aber nicht doch. Wir sind nicht hier um jemanden zu töten. Ganz im Gegenteil!“, begann sie nun zu erklären. „Wir sind  … im Auftrag von Heroic Dragon unterwegs und brauchen für die Nacht eine Unterkunft.“, sprach sie weiter. Das John nicht dazu gehörte musste sie ja nicht erwähnen. Das würde es nur verkomplizieren. „Bitte entschuldigt die Reaktion meines Partners, aber ich denke es ist nachvollziehbar das man versucht den jenigen zu schützen mit dem man auf einem Auftrag unterwegs ist!“, plapperte sie weiter und nach und  nach schien sich ihre Stimme wieder zu  lockern. Nicht das sie besonders angespannt gewirkt hatte, aber für ihre Verhältnisse wurde sie wieder entspannter. „Wir haben noch eine lange Reise vor uns und wir  würden wirklich  nur eine Nacht bleiben“, sprach sie weiter und  hob nun ihre Hand an die eine Seite des Schwertes, so das sie es ein wenig weg drücken konnte. Wenn der Dorfbewohner dagegen drückte, würde sie sich verletzten, andererseits würde er das Schwert vielleicht senken, da von ihr keine Gefahr ausging. „Wo ist euer Gildensymbol?“, wollte der Dorfbewohner wissen, welcher das Schwert auf sie gerichtet hielt, so das Yuiko sich den Handrücken ein wenig verletzte. Aber es war nicht sonderlich tief oder schlimm, da sie recht schnell ihre Hand wieder zurück genommen hatte. Immerhin hatte sie nicht vor gehabt sich die Hand durch schneiden zu lassen. Leise seufzte die jüngere, ehe sie ihre Augenklappe langsam zur Seite schob. Es war ihr sichtlich unangenehm, aber wenn es den beiden einen Schlafplatz brachte …
„Also seid ihr Magier … Nun, wir wissen das es sich bei Heroic Dragon um eine offizielle Gilde handelt, welche eher Verbrecher jagt als selbst welche zu sein … Also wollen wir euch einen Schlafplatz zur Verfügung stellen. Lasst uns dies nicht bereuen“, er ließ das Schwert wieder sinken und Yuiko verdeckte ihr Symbol wieder. „Vielen Dank. Wir werden euch dies sicherlich nicht bereuen lassen. Immerhin haben wir nicht vor ärger zu machen. Ganz im Gegenteil, wir haben friedliche Absichten“, kaum das sie ausgesprochen hatte konnte man ihren Magen grummeln hören. Upps. Da hatte wohl jemand Hunger.

Die Lage hatte sich glücklicherweise wieder beruhigt und so wurden die Waffen wieder nieder gelegt. Die anderen kamen aus ihren Verstecken. „Am Ende der Straße steht ein Gasthaus, dort könnt ihr euch melden.“, erklärte der Dorfbewohner und wandte sich dann von den beiden ab. Währenddessen hatte ihr Magen sich zu Wort gemeldet und der Söldner reagierte. Er hatte ihr sein Reiseproviant gegeben. „Uhi, Dankeschön!“, bedankte sie sich und begann auch gleich damit ein wenig zu sich zu nehmen. Sie hatte wirklich Hunger! Und selbst hatte sie nur Süßkram eingepackt. Da hatte sie – mal wieder – nicht all zu weit nachgedacht. Der ältere wollte wissen was gewesen wäre wenn die Dorfbewohner nicht geglaubt hätten das auch er zu Heroic Dragon gehörte. Dabei deutete er kaum merklich auf seinen Hals. Er trug sein Symbol recht offen und wenn man genau hinsah könnte man es vielleicht auch erkennen. Zugegeben, das hätte zu Problemen führen können.Doch Yuiko zuckte mit den Schultern. „Mir wäre schon etwas eingefallen“, erklärte sie typisch sorglos. Klar, es wäre nicht gut gewesen, aber so war es ja nicht gekommen. Also warum Gedanken darum machen?! „Lass uns zu dem Gasthaus gehen“, sprach sie dann nachdem sie schon einiges zu sich genommen hatte. Yuiko lief wieder los und folgte dem Weg. „Hatte ich dich schon gefragt wie alt du bist? Wenn nicht, magst du mir das beantworten?“, sie konnte sich mit Fragen nun einmal nicht sonderlich gut zurückhalten.

Als die bedien auf dem Weg zum Gasthaus waren hatte Yuiko eine weitere Frage gestellt. Nach einer kurzen Stille meinte John das er diese Frage nicht beantworten würde. „War-“, doch sie brach selbst ab. Er schien diese Fragerei nicht zu mögen. Denn immer öfters war er ihr ausgewichen und hatte eher unklare Antworteten gegeben. Ob sie die Fragerei einfach sein lassen sollte? Vielleicht. Aber sie wollte doch etwas über ihn erfahren! Wie sollte sie es da sein lassen? Verflixt. Sie wusste irgendwie nicht so recht mit dem Söldner um zu gehen. Ob sie vielleicht hätte doch einfach alleine gehen sollen? Den Rest des kurzen Weges hatte sie sich also ruhig verhalten, ehe die beiden am Gasthaus ankamen. Man sagte ihnen das die beiden sich ein Zimmer teilen sollten, da die anderen Zimmer momentan renoviert wurden. Nun begann ein Teil der Reise, der für sie nicht sehr angenehm war. Sie war einfach vorgelaufen und hatte schon einmal die Tür geöffnet und sah sich um. Ein Doppelbett. Sie sollte mit einem Fremden in einem Doppelbett schlafen? Okay, so Fremd war er nicht, aber fremd genug, als das sie so etwas mit sich aus machen konnte. Sie stellte ihren Rucksack ab und ging zum Fenster. Die Dunkelheit war bereits herein gebrochen. „Uhm... wie wollen wir das jetzt mit dem schlafen machen?“, wollte sie wissen. Sie klang ernster als zuvor, angespannter.

Scheinbar sollte diese Reise zu denen gehören, die sonderbar wurden. Allein schon weil Yuiko niemanden aus ihrer Gilde dabei hatte, sondern einen Söldner. Sie hatte keine Ahnung ob sie ihm wirklich trauen konnte oder nicht, aber was hätte sie für einen Grund gehabt ihm nicht zu trauen? Sie schien allgemein nicht  sonderlich misstrauisch, denn sie war der Meinung das jeder Mensch auch eine Chance verdient hatte. Egal wie er aussah, woher er kam oder sonst was. Die einzige Ausnahme bildeten wohl Verbrecher, sie würde diese deutlich misstrauische betrachten. Dennoch würde sie nie jemanden einfach so weg schicken, ohne zu mindestens zu zuhören. Soweit zumindestens die Theorie. John hatte sich kurzerhand in die Badewanne gelegt und meinte er hatte schon komischere Schlafplätze gehabt. „Uhm...uh...okay.“, sichtlich verwirrt hatte sie ihm geantwortet. „Gu-Gute Nacht“, es kam nicht jeden Tag vor das sie sah wie jemand sich einfach in die Badewanne legte um dort zu schlafen. Sie selbst hatte etwas aus ihrem Rucksack geholt, Schlafkleidung. Diese zog sie sich an,nachdem sie die andere ausgezogen hatte und legte sich dann selbst ins Bett. Für den ersten Reise Tag war doch schon recht viel passiert. Und vermutlich würde es nicht so bleiben, denn die beiden hatten noch einen ganz schön weiten Weg vor sich. Warum hatten sie eigentlich nicht einfach den Zug genommen? Ihr Auge fiel  zu und so schlief die jüngere ein.

Der Zug wäre definitiv schneller gewesen, aber warum sie diesen nicht nahmen, darüber konnte sie gar nicht mehr richtig nachdenken, da ihre Augen einfach zugefallen waren. Sie schlief recht ruhig, zumindestens ruhig dafür das sie nicht in ihrem eigenen Bett schief. Aber allgemein schien Yuiko sowieso kein Prinzesschen zu sein. Andererseits hätte sie aber auch nicht – wie John – in der Badewanne schlafen können. Sie war halt so ein Mittel-Ding. Irgendwann gegen 6 Uhr morgens erwachte sie wieder aus ihrem Schlaf, sie fühlte sich einigermaßen ausgeruht und streckte sich, ehe sie das Bett verließ. Noch im Halbschlaf hatte sie sich auf den Weg ins Bad gemacht, die Tür geöffnet und erschien erst wieder hellwach als sie bemerkte das dort jemand drin war. Sofort hatte sie die Tür wieder zugeknallt. „Entschuldigung!“, waren die ersten Wort welche sie sprach, während sie ihren Körper gegen die Tür drückte. Wie konnte sie nur vergessen das sie gar nicht alleine war?! Sie holte tief Luft und ging einige Schritte von der Tür weg. „Jetzt nicht raus kommen! Yuiko muss sich erst umziehen.“, erklärte sie und war dabei in die dritte Person abgerutscht. Es war ihr mega unangenehm und sehr peinlich. Schnell hatte sie sich wieder umgezogen, auch wenn ihr eine Dusche eigentlich lieber gewesen war. Sie konnte ihn ja nicht einfach aus dem Bad vertreiben. Außerdem wollte sie nicht das er sie noch mal in ihrer Schlafkleidung sah. Sie hätte sich wirklich etwas anderes einpacken sollen …
„Fertig...“, rief sie nachdem sie also fertig war.

Nachdem sie 'fertig' gesagt hatte, konnte der Söldner das Bad wieder verlassen was er auch tat. „Guten Morgen“, erwiderte sie jetzt erst seine Worte. Er meinte das sie weiter konnten, wenn sie soweit wäre. „Um ehrlich zu sein würde ich vorher gerne noch eine dusche nehmen“, erklärte sie und machte sich dann auch schon auf den Weg ins Badezimmer. „Ich beeile mich auch“, versuchte sie ihm und ehe man sich versah hatte sie eine warme dusche genommen. Ihr fiel auf das, dass Bad ein wenig demoliert aussah. Das würde die Dorfbewohner nicht fröhlich stimmen, aber gut. Jetzt konnte sie es eh nicht mehr ändern. Nachdem sie also fertig war, kam sie wieder aus dem Bad. „So jetzt können wir weiter!“, meinte sie und nahm ihren Rucksack wieder und setzte ihn sich auf den Rücken. „Warum gehen wir eigentlich zu Fuß und fahren nicht mit dem Zug?“, wollte sie nun von ihm wissen. Als die beiden das Zimmer verlassen hatten, bezahlte Yuiko noch eben, ehe sie auch schon wieder ihren Weg fortsetzten. „Hast du eigentlich gut geschlafen?“, die Fragerei ging weiter …

Der Söldner hatte erklärt das sie die jenige war die den Weg entschied, er würde ihr einfach nur folgen. Nun, dann stellte sich die Frage warum sie diesen Weg gewählt hatte. Sie waren doch mit dem Zug viel schneller, oder? „Oh... also dann … vielleicht sollten wir mal beim nächsten Bahnhof schauen wie wir am besten mit dem Zug fahren können“, meinte sie und tippte sich dabei ein wenig nachdenklich auf die Lippen. War das wirklich eine gute Idee? Nun, warum sollte es keine gute Idee sein? „Ja, das sollten wir tun“, nickte sie und hatte sich eher selbst bestätigt als alles andere. Auf ihre Frage ob er gut geschlafen hatte antwortete er das er sich soweit gut erholt hatte wie man sich nun einmal in einer Badewanne erholen konnte. Die selbe Frage stellte er nun aber zurück, ob sie gut geschlafen hatte. Er schien deutlich gesprächiger zu sein als noch am Tag zuvor. Das erfreute die jüngere. „ja, ich glaube ich habe soweit ganz gut geschlafen. Natürlich nicht so gut, als hätte ich in meinem eigenen Bett geschlafen, aber für eine Reise war es eigentlich ganz guter Schlaf“, erklärte sie – mal wieder – viel zu ausschweifend. Die beiden hatten nun also das Dorf verlassen. Das war wohl auch besser so, denn so würden die Dorfbewohner das kaputte Bad erst später bemerken. Vielleicht hätte Yuiko ein wenig mehr Geld da lassen sollen... Aber dafür war es nun zu spät.