Strand von Hargeon Town

das Eingangsposting lautete :

(First Post nach 'Rückkehr')

Deutlich erkennbar, lag eine feminine Gestalt in dem weichen Sand des Strandes von Hargeon Town. Nirgends waren Leute zu sehen, was auch daran lag, dass die Magierin an einem eher abgelegenen Ort des Strandes lag. Stille umherrschte den Ort und es war ein tiefer Schlaf, der die Schwarzhaarige umfasst hatte und in eine schwarze Dunkelheit führte. In eben dieser Dunkelheit träumte sie von einem schönen Tag im Wald mit ihrem Bruder, sie spielten, lachten - doch irgendwie fühlte es sich falsch an. Eine seltsame düstere Stimmung ging vom Traum aus und  von Schlag auf Schlag verschlechterte sich die Gegend in ihrem Traum. Es wurde düster, stank nach Verwesung und plötzlich sah Kira nur noch Blut - überall Blut und ihr Bruder war verschwunden...
"NEIN!"
Schweißüberströmt schreckte Kira aus ihrem Traum hoch und konnte nur schwer den Drang unterdrücken um sich zu schlagen.
Ganz ruhig, es war nur ein Traum, alles ist gut...
Verzweifelt versuchte sie sich selber zu beruhigen, doch das Zittern wollte einfach nicht aufhören.
Hoffentlich sieht mich keiner...
Mit den Nerven fertig, ließ sich die Schwarzhaarige wieder nach hinten fallen und versuchte wieder Kontrolle über ihren Körper zu werden.

Rishid schien diese Demonstration dämonischer Macht zuzusagen, zumindest begann er zu lächeln und hielt gleich im Anschluss fest, dass es nicht nötig wäre, dass Sakura weitere Überzeugungsarbeit leistete, da diese Demonstration genügt habe ihn zu überzeugen. War dem wirklich so? Sakura hegte gewissermaßen ihre Zweifel an der Aussage, doch das sollte sie momentan nicht weiter stören. Rishid erkundigte sich in just diesem Moment, was eine Prophetin in diesem Land suche, da die Bevölkerung Dämonen gegenüber nicht gerade aufgeschlossen oder freundlich gesinnt wäre. "Was ich hier suche? Nun Rishid, die Antwort auf diese Frage liegt deutlich auf der Hand. Ich bin hier geboren, dass ist mein Heimatland und hier habe ich auch die Führung des Kultes übernommen. Als auserwählte Prophetin obliegt mir die Macht meiner Götter und ebenso die Wurzeln des Kultes auch in den kargsten Boden zu schlagen. Die Anhängerzahl ist am wachsen. Es sind dunkle Zeiten und die Leute wissen, dass sie ihren Halt bei meinen Göttern finden. Es mag sein, dass ich in anderen Regionen dieser Welt schneller Zuspruch finden würde, aber was wäre ich für eine Prophetin, wenn ich es nicht einmal schaffen könnte meine eigene Heimat zu konvertieren?" Die Heimat war das Wichtigste für solch ein Unterfangen. Wenn der Rückhalt fehlte, so konnte man nicht mit starker Macht rechnen. Oder doch? Wenn sie es recht bedachte könnte man sicherlich auch vom Ausland heraus seine Eroberungen starten, aber die Heimat war hier für wesentlich komfortabler.

Bezüglich seines Einwandes in Hinblick auf die hiesige Bevölkerung reagierte die Prophetin recht gelassen und erklärte ihm ihre Beweggründe. Einerseits konnte er ihre Gründe nachvollziehen, anderseits störten sie ihn doch gewaltig. Es sah nicht so aus als wäre diese Dame so einfach für seine Sache zu gewinnen. Wie sollte er sie auf seine Seite ziehen ohne das Risiko einzugehen ihr zu viel von sich preiszugeben? Den Plan sie in ein anderes Land zu locken schien schon einmal nicht aufzugehen. Also blieb ihn nur noch ein anderer Weg offen. Gunst gewinnen und diese für seine Zwecke nutzen.
Mal sehen wie weit ich damit komme.
„ Mh da ist wohl etwas wahres dran.“ meinte der Magier ,“ aber warum sollte man ihren Göttern huldigen? Mit welchen Versprechen ködern sie ihre Gläubigen? Macht? Unsterblichkeit? Glückseligkeit? All diese Dinge bieten schon andere Religionen, abgesehen davon das ihre Götter scheinbar wahrlich existieren sehe ich noch keinen großen Unterschied zu den vorherrschenden Glaubensgruppen. Warum sollte sie jemand ihnen anschließen, wenn er all dies auch bei anderen findet, ohne Angst haben zu müssen wegen seines Glaubens auf Ablehnung zu stoßen oder gar verfolgt zu werden. „

Rishid stellte die Frage jedes Neugierigen und jedes Skeptikers. Warum sollte er denn die Dämonen huldigen? Was boten sie, was andere nicht bereits versprachen? Was war der Grund weshalb man eben sie huldigen sollte. Selbstverständlich waren diese Fragen berechtigt. "Dies sind leere Versprechungen", erklärte Sakura ruhig, "Etwas derartiges versuchen wir gar nicht erst. Die Wahrheit ist, dass diese Götter greifbar sind und man ihre Macht spüren kann. Haben Sie jemals einer Anbetung beigewohnt? Haben Sie jemals versucht einem Dämon, einem Gott, die Ehre erweist, die er sich in seiner Erhabenheit verdient? Wenn nicht ist dies eben jener Schritt, welcher zum endgültigen Verständnis fehlt, Rishid." Während sie dies erläuterte, wurde ihre Ausstrahlung immer dominanter, wobei der Wind der gerade win wenig zu wehen begann wohl auch seinen Anteil dran hatte. Ihre Haare und Kleidung wehten ein wenig im Wind, während sie mit fester Stimme weitersprach: "Die Abscheu und abweisende Haltung gegenüber uns Kultisten, ist nichts weiter als die Ausdrucksweise niederer Ketzer, jener denen die Erleuchtung unserer Götter verbogen blieb. Im Glauben an unsere, meine Götter werden wir bestärkt. Es mag abstoßend wirken, doch sind meine Götter wohl gütiger und ihren Gläubigen näher als jeder andere "Gott". Ich mache keinerlei Versprechungen und ich behaupte auch nicht, dass Jeder die selbe Erleuchtung oder Macht erlangt. Ich spreche lediglich die Wahrheit aus. Die Götter belohnen all jene auf ihrer Seite und bestrafen all jene auf der anderen. Dies ist ein Ausdruck göttlicher Perfektion und Güte. Wer auch immer, und da ist jeder Mann und jede Frau eingeschlossen, sich dem Weg der wahren Götter hingibt hat die Möglichkeit ihre Gunst zu erlangen, aber nicht ihr Versprechen. Wer ihnen folgt und sich würdig erweist wird ihre Nähe erfahren, wer nicht der nicht. Das ist es was den Kult und auch seine Götter ausmacht."

„Nur leere Versprechungen? Da sind wir uns schon einmal einig“, begann der Magier nachdem er ihr aufmerksam gelauscht hatte, „ Ich finde es schon einmal gut, dass Sie als „Vertreterin“ Ihrer Götter schon einmal nichts versprechen und lediglich von einer Wahrheit berichten, die Sie auch belegen können. Im Grunde ist es wie bei jedem anderen Glaube, nur dieses Mal ehrlich ausgesprochen. Eine Möglichkeit aber kein Versprechen. Ein Versprechen, welches aber Wirklichkeit werden kann. Interessant…..“
Einen Moment lang ließ der Magier seine Worte in der Luft hängen und tat so als müsste er nachdenken. Um diesen Eindruck zu verstärken griff er sich ans Kinn und starrte zu Boden als wären seine Gedanken ganz wo anders. Doch in Wirklichkeit hatte er sich seine Gedanken bereits gemacht und sich einen Plan zu Recht gelegt. Ob dieser auch aufging, war allerdings eine andere Frage. „ Und was verlangen ihre Götter damit man seinen Glauben beweisen kann oder gar ihre Gunst gewinnen kann.“ wollte der Wüstensohn nun wissen.

Die Prophetin lies ihrem Gespächspartner einige Zeit zum antworten, wobei dieser nach einigen Sätzen eine kurze Pause einlegte und schwieg, ehe er sich erkundigte, was notwendig wäre seinen Glauben zu beweisen und die Gunst der Götter zu erringen. Das war eine gute Frage. Denn jeder Gott hatte dahingehend andere Vorstellungen. Sie waren alle mit großer Individualität gesegnet, was sie und auch den Kult auszeichnete. Aber gab es etwas, dass man generell machen konnte ihre Gunst zu erringen? Einen Moment schwieg die Magierin, wirkte nachdenklich, ehe sie wieder ruhig das Gespräch mit Rishid aufnahm. "Eine Generalisierung ist nicht einfach, möchte ich behaupten. Ein jeder der Götter ist individuell und hat selbstverständlich eigene Vorstellungen davon wie man seine Gunst erringen oder ihm seinen Glauben beweisen kann", erklärte die Prophetin, "Ein Schritt in die richtige Richtung ist jedoch zweifelsohne die Beiwohnung an Anbetungen, das Darbieten von Opfern und Verhalten nach ihren Wünschen. Dies wird allerdings nicht gänzlich ausreichen. Wie ich erwähnte ist es einzig und alleine ein Schritt in die richtige Richtung." Während Sakura dies berichtete machte sich in der Umgebung eine unangenehme Ausstrahlung breit. Kalt und finster. Eine Verkörperung dämonischen Übels. Sakura kannte dieses Gefühl zur Genüge. Aber diese pure Präsenz von Macht konnte jenen die es nicht gewohnt war aufs Gemüt schlagen, wenn nicht sogar Unwohlsein auslösen. Von all ihren Göttern gab es nur einen einzigen der sich so freimütig zeigte wenn es ihm beliebte. Von all den Göttern war es auch nur der eine der wie ein folgender Schatten permanent über ihr hing. Hierbei handelte es sich um keinen Geringere als die Dämonin Albis, welche erst jüngst ihre Freiheit - befreit von Sakura und Shino - zurückerlangt hatte und diese wohl nun in vollen Zügen auskostete. Eine Woge der Finsternis bewegte sich über die beiden hinweg und schien den Himmel einen Augenblick in Fetzen zu reißen, bevor er Albis selbst preis gab. Sanft schwebte sie wie ein flügelloser Engel zu den beiden herab und setzte auf dem Boden auf. Mit einem scharfen Blick trafen ihre blutroten Augen auf Rishid und schienen ihn einen Moment regelrecht zu durchbohren. Danach herrschte Stille, bis die Finsternis sich ein wenig legte. Dunkler als zuvor war es nichtsdestotrotz. Auch dies üble Ausstrahlung schien seit Albis Ankunft nur stärker geworden zu seine, ebenso strahlte sie Kälte aus. Die Dämonin sah genauso aus wie Sakura sie in Erinnerung hatte.
Von ihrer Erscheinung her erinnerte sie an eine in etwas Zwölfjährige. Fliederfarbenes, gepflegt anmutendes Haar hing ihr bis zu den Schultern herab, während sie mit blutroten Augen die Welt um sich wahrnahm. Ihren Mund konnte man nicht erkennen, da ein schwarzes Tuch - vergleichbar mit jenen die Banditen so gerne nutzen - vor diesem hing mit der Abbildung von Zähnen, in Anordnung eines Gebisses, über seine Länge. Gekleidet war die Dämonin mit einem eng anliegenden und gleichzeitig schwer wirkenden Brustpanzer, welcher die Oberarme in etwa bis zur Hälfte mit schützte, während sie an den Händen schwere Panzerhandschuhe trug, reichend bis zur Hälfte des Unterams, mit einem spitzen Ausläufer an der Seite bis zum Ellbogen. Zwischen den Fingern ließen sich an den Handschuhen eindeutig Ansätze von Klauen erkennen, die wohl jederzeit ausgefahren werden konnten. Weiterhin trug sie einen schwarzen Rock, welcher knapp oberhalb der Knie sein Ende fand und an den Außenseiten der Oberschenkel von Panzerungen in Form gehalten wurde. Diese waren nach unten spitz zulaufend elliptisch und bedeckte auf ihrer gesamten Fläche den größten Teil des äußeren Oberschenkels. An den Füßen trug sie Panzerstiefel, die ein gutes Viertel des Schienbeins schützten und bis unterhalb des Knies einen spitzen Ausläufer trugen, welcher den Rest übernahm. Sämtliche Teile der Rüstung waren am Rande golden verziert, während das primäre Material eine alles verschlingende Schwärze war. In regelmäßigen Abständen ließ sich eine Einmischung eines dunklen Violettes wahrnehmen, welches dieses Material schwarz-violett pulsieren ließ. Ihre vier Reißzähne, welche sie anstelle von Eckzähnen besaß, ließ die Dämonin vorerst unter dem Tuch verdeckt.
Sakura verkniff sich einen Kommentar ob des plötzlichen Erscheinens der Dämonin, welche Rishid wie ein Raubtier umrundete und aus allen Richtungen musterte. "Es mag unerwartet sein, aber dies ist eine der angesprochenen Götter", erklärte Sakura, schwieg aber nachdem Albis ihr ein deutliches Handzeichen gab und sich neben Sakura stellte. "Ich bin in der Lage für mich selber zu sprechen Sakura", erklärte sie ruhig und mit einer festen Ausstrahlung, "Dein Name ist Rishid, nicht? Du willst also was über Dämonen wissen? Wissen was in uns vorgeht, wie man unsere Gunst erlangt? Dieses Unterfangen ist schwer, weißt du? Wenn du dein Wissen wirklich erweitern willst stelle mir deine Fragen. Ich habe momentan gute Laune." Sakura sah die so jung anmutende Dämonin an. "Verzeiht die Frage, aber was führt euch hierher?" "Das Selbe wie dich." Die Pophetin nickte daraufhin einfach nur. Offensichtlich war Albis einfach nur erschienen weil Sie Lust darauf hatte. Das und nichts anderes.

Auf seine Frage, was nötig wäre um die Gunst ihrer Götter zu erlangen, antworte die Prophetin etwas ausweichend. Sie nannte ihn keinen konkreten Weg, den er einschlagen konnte und dieser Umstand war auf der einen Seite zwar logisch, erinnerte den Wüstensohn aber auch allerdings wieder an die ausweichenden Worte der Priester seiner Heimat. Das Beiwohnen von Anbetungen? Opferungen? Verhalten nach deren Wünschen? Dass kam dem Magier wieder sehr bekannt vor. Konnte er sein, dass er sich in ihr getäuscht hatte? Doch gerade als wieder Zweifel anfingen in Rishid aufzukeimen, machte sich in der Umgebung eine unangenehme Ausstrahlung breit. Und dass darauf folgende Schauspiel verfehlte auch ihre Wirkung nicht. Selbst der Königssohn, der bereits einiges gewohnt war, musste zu geben, dass dies außergewöhnlich war. Das Wesen, welches nun sich zu den beiden hinzugesellte, war wohl niemand anderes als einer der Gottheiten der Prophetin. Trotz der schwer wirkenden Panzerung konnte man erkennen, dass dieser Dämon weibliche Gestalt hatte. Hieß dies auch, dass er oder vielmehr sie eine Dämonin war?Anderseits hatte Rishid gehört, dass Dämonen ihre Gestalt beliebig ändern konnten. Aber war es wirklich wichtig ob nun eine Dämonin oder ein Dämon mit einer Vorliebe für weibliche Gestalten vor ihn stand? Nicht wirklich, bei Menschen, womöglich, aber Dämonen spielten in einer anderen Liga. Als verschob der Magier diese eher philosophische Frage auf einen späteren Zeitpunkt und beobachte lieber den Neuankömmling aufmerksam, welcher anscheinend dies bei ihm ebenfalls tat. Er konnte nicht wirklich sagen, dass es ihm gefiel wie der Dämon ihn beäugte, fast so als wäre ihre nächste Mahlzeit und er musste den Impuls bekämpfen nicht einen seiner Diener zu rufen und das Weite zu suchen. Angespannt versuchte er ruhig zu atmen und sich nichts anmerken zu lassen, während er versuchte den Dämon nicht aus den Augen zu lassen. Die unnötige Auskunft Sakuras, dass es sich bei den Neuankömmling um einen ihrer Götter handelte, ignorierte der Magier einfach. Denn dies war mehr als nur offensichtlich, die Zurechtweisung war allerdings höchst interessant. Ebenso wie die folgenden Worte des Wesens.
„ Das freut mich zu hören“, begann der Wüstensohn in respektvollen Ton, „ nun, um zu beginnen, wie darf ich Euch nenen?“ fing der Magier an."Was wäre nötig um Eure Gunst zu erlangen?"

Damit war Sakura das Gespräch vorerst aus der Hand genommen worden. Die Dämonin hatte es nach ihrem Erscheinen an sich gerissen. Obgleich Rishid es sich wohl nicht anmerken lassen wollte, so bemerkte Sakuras geschultes Auge seine Anspannung, aber wer wollte es ihm verübeln. Es war sicherlich kein angenehmes Gefühl zum ersten Mal mit einer so plötzlich auftretenden düsteren Präsenz einer so mächtigen Dämonin konfrontiert zu werden. Dazu schwieg die Prophetin allerdings und begnügte sich vorerst damit ruhig dem Gespräch beizuwohnen, während Rishid in respektvollem Ton zwei Fragen an Albis stellte. "Mein Name lautet Albis und das sollte auch als Anrede genügen", antwortete die Dämonin knapp, bevor der Magier seine zweite Frage stellte. Diese war schon weitaus interessanter, denn sie war auch Sakura nicht beantwortet worden. "Meine Gunst?", fragte Albis etwas ungläubig, während sie eine Augenbraue hochzog, "Geht es wirklich darum meine Gunst zu erringen oder nur meine Belohnungen, denn das ist ein wichtiger Unterschied. Ich belohne alle die sich einer Belohnung würdig erweisen und Sakuras Blabla reicht dafür nicht aus. Das ist nur eine Möglichkeit Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn du meine Aufmerksamkeit hast musst du interessant genug sein, vielleicht will ich dann sogar mal was von dir. Was das ist lasse ich mal offen, denn das entscheide ich spontan. Sollte es erfolgreich sein super, wenn nicht dann nicht. Aber ehrlich gesagt ist die Mehrheit an Menschen vollkommen uninteressant. Nur wenige sind interessant genug, dass ich sie mehr als eines müden Blickes würdige. Und diejenigen die besonders interessant sind sind selten. Ich gönne nur zwei Personen die Ehre meiner höchsten Aufmersamkeit und damit verbunden meiner Gunst. Sie haben nicht nur etwas getan, dass sie meines großen Interesses würdig machte, sondern sich derartig ausgezeichnet, dass ich ihnen wahrlich meine Gunst gewährte", erklärte die Dämonin, "Eine dieser Personen steht hier neben mir. Was mit der anderen ist kann ich nicht sagen, doch Menschen sind sehr vergänglich. Ich denke die Zeit hat auch diesen Menschen geholt. Ansonsten gibt es nur Personen denen ich mit größerem oder weniger großem Interesse begegne. Von daher kann ich diese Antwort nicht konkret beantworten. Meine Gunst zu erringen ist nicht leicht, doch vielleicht werden es die Umstände irgendwann gewähren?" Sakura schwieg dazu. Eigentlich war es erstaunlich, dass Albis in ihrer derzeitigen Situation mit nahezu keinen Anbetern überhaupt noch derartig wählerisch sei. Doch konnte Sakura den Stolz und Hochmut auch nachvollziehen aufgrund der Macht Albis'. "Willst du noch mehr von mir wissen?" Sakura wandte ihren Blick ein wenig ab und ließ ihn über das Meer schweife. Die derzeitigen Situation könnte wohl noch ein wenig länger anhalten, als zunächst angenommen.

Im Gegensatz zu seinen respektvollen Auftreten entgegnete die Dämonin ihm mit einem gewissen Hochmut, den der Magier bei so ziemlich jeder anderen Person nicht geduldet hätte, aber bei einer Dämonin, die zu dem noch einen wachsenden Kult von Anbetern hinter sich hatte, konnte er mal ein Auge zu drücken. Nicht dass er aus seiner Sicht eine andere Wahl gehabt hätte. Also lauschte er geduldig ihren Worten und behielt seine nichtssagende, ernste Miene bei während er seine wahren Gefühle wie stets zurückhielt. Nun da seine Gesprächspartnerin fertig war und ihm sogar die Möglichkeit gab weitere Fragen zu stellen, nahm er diese Gelegenheit wahr. „ Nun Albis, in der Tat, mich interessieren mehr für Eure Belohnung, wobei ich anmerken möchte, dass Eure Gunst für mich auch von Interesse ist. Nur sind Belohnungen für mich in meiner momentanen Lage definitiv relevanter. Ich hoffe, Ihr könnt dies verstehen.“ nach diesen Wort schwieg er kurz und hielt sich bereit sich bei einen möglichen Angriff der Dämonin sich schleunigst in Sicherheit zu bringen, sollte dieser nicht erfolgen, würde er mit dem Gespräch fortfahren. „ Nun mich würde noch interessieren was die Prophetin getan hat um nicht nur euer Interesse sondern auch eure Gunst zu erlangen. Nur damit ich ungefähre Vorstellung davon habe, was ich zu leisten hätte.“

Die Dämonin trug ein breites, wenn auch durch ihr Tuch nicht sichtbares, Grinsen im Gesicht und durchbohrte Rishid regelrecht mit ihren Augen, als er meinte, dass ihre Belohnungen momentan für ihn von größerem Interesse waren. "Und wonach begiert es ihm denn? Geld, Frauen, Macht? Keiner der Klassiker? Ich bin ganz Ohr denn mich interessieren die Wünsche der Menschen." Damit du sie zerquetschen kannst, fügte Sakura in ihren Gedanken hinzu, denn das war es sicherlich worauf die Dämonin abzielte. Die Gedanken waren dahingehend vollständig neutraler Natur, aber die Prophetin war sich durchaus bewusst, dass es vielen Dämonen ein Vergnügen war derartig zu reagieren oder zumindest teilweise, indem sie von ihrem Wissen Gebrauch machten. Dennoch wollte sie sich in das Gespräch nicht einmischen. Rishid müsste alleine erkennen was für ein Spiel Albis hier trieb. "Aber die momentane Lage erscheint mir ebenfalls sehr interessant Rishid. Was hast du verloren? Deine Frau? Deine Familie? Dein Land und Titel?", riet die Dämonin ins Blaue herein, da einer dieser Punkte meistens zutraf, dabei begann sie wieder langsam ihren Gesprächspartner zu umkreisen. "Was Sakura getan hat ist irrelevant, da es nie wieder zu einer derartigen Situation kommen wird", erklärte die Dämonin und blieb wieder stehen, sodass sie Rishid um exakt 180° umrundet hatte, "Objektiv betrachtet ist die Wertigkeit dessen was die erste Person leistete auch weit unter dem angesiedelt, was Sakura für mich tat. Subjektiv sieht es jedoch ganz anders aus. Du kannst von mir meine subjektive Bewertung erwarten und wenn es zu dem Fall kommt, dass du etwas derartiges leistest, beziehungsweise geleistet hast lasse ich es dich wissen. Nun beantworte bitte meine Fragen." Gerade bei der letzten Aussage zeichnete sich einen Augenblick ein unheilvoll wirkendes Funkeln in ihren Augen ab. Ob es nun von ihren Absichten stammte oder von ihrer unheilvollen Existenz war dahingestellt. Sakura begnügte sich unter dessen weiterhin damit das Meer zu beobachten, auch wenn es ziemlich eintönig war. Primär konzentrierte sie sich ohnehin auf das Gespräch. Eventuell würde es bald enden.

Während die Dämonin ihn umrundete, versuchte er sie so gut es ging im Auge zu behalten ohne sich selber zu bewegen und einen falschen Eindruck der Schwäche oder Nervosität zu vermitteln. Das Funkeln in den Augen seiner Gesprächspartnerin war ihm nicht entgangen, aber im Moment war er weder in der Lage etwas dagegen zu unternehmen, noch war er sich sicher wie er dies zu deuten hatte. „ Wo nach es mich verlangt? Nun man könnte sagen, es ist einer der Klassiker…. Ich würde sagen es ist der Klassiker schlecht hin. Ich will einfach ALLES.“ beantwortete er die Frage der Dämonin ohne seine Stimme zu heben, aber vermittelte dennoch die schwerwiegende Bedeutung des letzten Wortes durch seine Betonung. „ Geld, Frauen, Macht? Alles nur kleinere Teile des großen Ganzen. Wie schon gesagt ich will einfach alles. Oder besser gesagt ich will alles zurück, was einst mein war.“ zwar war den Wüstensohn bewusst , dass er sich hier weit aus dem Fenster lehnte doch wie oft hatte er schon die Möglichkeit einen Dämon für seine Sache zu gewinnen? Selbst wenn diese unheilige Dame eigene Ziele hatte, ihre Hilfe wäre ihm dennoch willkommen und das Risiko, dass er einging war dies alle mal wert. Also machte er trotz des unbehaglichen Gefühl, welches ihn beschlich unbeirrt weiter. „ Wie sich aus dem bereits gesagten schließen lässt, habe ich vieles verloren. Fast alles. Alles was Ihr bereits gesagt hat, meinen Besitz, Familie einfach alles.“ Trotz der schmerzlichen Erinnerungen, die diese Worte in ihm wieder empor brachten, gestattete er sich keinen Moment der Schwäche sondern gab sich lieber dem Zorn hin, der seinen Verstand kühlte und seinen Blick einen neuen kalten und bedrohlichen Aspekt verlieh. Nun da alle Frage beantwortet waren, wollte der Magier wieder etwas für sich in Erfahrung bringen. „ Subjektiv Bewertung? Leistung? Wie soll ich etwas leisten, wenn ich eigentlich nichts über Euch weiß oder wonach es euch verlangt? Was ist war ihr erwartet, wünscht, verlangt? Ergebenheit, Loyalität, Glaube?“ das letzte Wort ließ er einen Moment lang in der Luft hängen um ein mögliche Reaktion seiner Gesprächspartnerin besser bemerken zu können. „ Oder eher Schwüre, Versprechen oder der Klassiker, Entschlossenheit?“ beendete der Königssohn seine ausschweifende Frage.

"Noch viel klassischer als es die Klassiker bereits sind, hm?", hakte die Dämonin mit sarkastischem Unterton nach, als Zeichen das sie verstanden hatte worauf er hinauswollte, "Aber so ich dir alles zukommen lassen sollte, wenn ich denn wollte bekämest du nicht nur mit anderen Anhängern sondern auch mit anderen Dämonen, so wie meiner selbst große Probleme. Das wollen wir doch vermeiden, nicht wahr Rishid? Da es allerdings nur um das Verlorene geht, ist es etwas anderes..." Die unheilige Ausstrahlung der Dämonin wurde deutlich stärker, während sie ihren Gesprächspartner nun in die Augen sah. Die Prophetin wandte sich derweil vom Meer ab, da sich das Gespräch seinem Ende neigte. Albis war offensichtlich auf einen Handel aus, welcher natürlich zu ihren Gunsten verlaufen würde. Doch verhielt sich die Dämonin vollkommen ruhig, während Rishid nachhakte wie er etwas leisten solle, wenn er nichts über sie wisse. "Weißt du Rishid, die eigentliche Frage ist wie die anderen beiden etwas leisten konnten, obgleich sie nichts über mich wussten. Zielstrebigkeit mag gut sein, doch lasse ich niemanden direkt auf mich zuarbeiten, was wäre ich da für eine Göttin? Merke dir Rishid: Alles hat seine Zeit, auch das man erkennt welche Leistungen man zu erbringen hat", bekannte die Dämonin und streckte ihm die Hand entgegen. "Jenes nach dem du dich so verzehrst gehört nun mehr einem Anderem nicht wahr? Gift und Feuer auf jene die es dir nahmen. Blut und Hass auf jene die ihnen halfen. Der Weg zum Ziel mag steinig scheinen, doch biete ich dir eine Hand." Die Finsternis um die Dämonin wurde stärker, was das blutrote ihrer Augen nur weiter unterstrich. "Doch alles hat seinen Preis. Ich will das Land, ich will das Volk, im theologischen Sinne. Ich will meine Rituale, ich will meine Anhänger, ich will Blut. Ich will den vesprischen Dämonenkult unter Sakuras Führung. Gib mir das und ich reiche dir meine Hand, verweigere es mir und lebe mit den Konsequenzen. Sofern meine Konditionen dir zusagen schlage ein." Wortlos starrte die Dämonin den Mann vor sich an. Ein interessanter Handel. Albis wollte sich also zur Göttin eines ganzen Landes aufschwingen und nebenbei den vesprischen Dämonenkult ausweiten. Obgleich ihre Ausstrahlung pure Finsternis war meinte die Prophetin einen Hauch von Gier in den Augen der Dämonin zu sehen, doch war dies fürs ungeübte Auge nicht ersichtlich. "Obendrein", merkte Albis an, während ihre Augen plötzlich auf Rishids Arm abschweiften, "Blut zum Besiegeln des Paktes wäre sinnig, frage Sakura." "Ich habe ein Ritualmesser dabei, ein Biss ist also nicht notwendig", erklärte die Prophetin beiläufig, während auch sie sich Rishid nun näherte.

Ruhig hörte er der Dämonin zu und ließ ihren Tadel, den er mehr als Spott empfand über sich ergehen. Auch wenn er sich äußerlich nichts anmerken ließ, kochte er innerlich. Zwar seine Gesprächspartnerin eine Dämonin doch er war immer noch ein Königssohn. Ein Adeliger. Ein Herrscher. Er verdiente Respekt. Von allem und jedem. Doch im Moment war er nicht in der Lage eine solche Forderung zu stellen und schon gar nicht an die Dämonin.
Also schob er die Gedanken beiseite und ließ nur die kalte Wut in seinen Verstand zurück, die seinen Verstand schärfte und ihm dabei half das Unwohlsein, welches die Präsenz von Albis bei ihm auslöste, zu ignorieren. Gerade zu trotzig erwiderte er den Blickkontakt während er weiter aufmerksam ihren Worten lauschte.
Zu seiner Enttäuschung oder viel mehr Empörung erhielt er keine genaue Antwort auf seine Frage nur eine allgemeine Floskel, die alles offen ließ. Aber was hatte er schon von einem höheren Wesen wie ihr erwartet? Wenn er sich schon ungern in die Karten schauen ließ, würde dass ein Dämon erst recht nicht machen lassen. Also galt es wieder einmal seine Gedanken zu ordnen und weiter zuzuhören.
Den Pakt ,der ihm vorgeschlagen wurde, war recht verlockend. Er würde alles bekommen was er wollte und würde dafür nichts geben müssen, was er nicht zu geben bereit wäre. Dennoch beschlich im ein ungutes Gefühl bei der Sache. Wo war der Harken? Alles schien zu offensichtlich, zu einfach …. zu gut. Etwas stimmte nicht.
Fürs erste ignorierte er die angebotene Hand von Albis und richtete stattdessen seine Worte an sie. „ Blut zum Besiegeln des Paktes? Etwas voreilig oder nicht?“ begann er, „Ihr wollt den Glauben meines Volk nun gut. Er soll euch gehören. Wenn ihr euren Teil der Abmachung einhaltet, lasse ich euch Tempel bauen und werde der Schirmherr eures Kultes. Ich werde eure Anbetung fordern und schützen, solange sie nicht meine Herrschaft über MEIN Land bedroht. Den Glaube will euch gerne lassen, aber das weltliche will ich für mich allein. Außerdem... Ihr seid mächtig keine Frage, aber könnt ihr mir wirklich geben, was ihr da versprecht? Wisst ihr welche Gegner euch erwarten, was ihre Diener und Hunde vermögen? Könnt ihr sie wirklich besiegen und knechten ohne dabei nur Schutt und Asche zurückzulassen? ICH will herrschen und zwar über ein Land UND ein Volk. Nicht über einen Haufen Asche und Leichen. Sichert mir beides zu und ich stimme mit Freuden zu.“ beendete er seinen Vortrag.
Oder lehnt ab und schert euch fort. Fügte er in Gedanken hinzu.

Entweder war Rishid einfach nur des Wahnsinns oder er hing wahrlich nicht an seinem Leben. Er widersprach ihr nicht im direkten Sinne aber er verschärfte die Geunauigkeit seiner Forderungen, da er das weltliche alles für sich alleine wollte. Noch viel dreister war allerdings die Tatsache, dass er die Dämonin in Frage stellte. Könnte sie ihm überhaupt geben was er begehrte ohne Schutt und Asche zu hinterlassen? Könnte sie überhaupt dafür sorgen das ER herrschte. Die Atmosphäre war kühl und still. Die Ruhe vor dem Sturm. Sakura ließ sich nichts anmerken, aber sie war sich sicher, dass dieser Ausbruch nicht ungestraft bleiben würde. Albis starrte Rishid mit durchdringenden Blick an, während sich die Welt selbst in finsterste Nacht zu stürzen schien. Dann geschah alles ganz plötzlich, als die Krallen ihres rechten Handschuhes ausfuhren und selbiger einmal die Krallen diagonal über Rishids Gesicht fahren ließ. Die Wucht dieses Hiebes konnte man nur erahnen an Hand der Strecke die Rishid urplötzlich über den Strand zu fliegen begann, ehe Albis verschwand und in einer Wolke aus Finsternis wieder über Rishid erschien. Ein Tritt gegen den Brustkorb - das Geräusch gleichte einer Explosion - ließ den Magier in dem Sand einschlagen. Gleich darauf befand sich der rechte Stiefel der Dämonin mit der Spitze an seinem Kinn, während die Hacke weiterhin auf seinen Brustbereich Druck ausübte. Mit finsterer Miene band sich die Dämonin ihr Tuch ab, welches sie vor dem Mund trug, sodass es nur noch locker am Hals runterbaumelte und fletschte einen Moment die Zähne, wobei ihre Reißzähne sichtbar wurden. "Ich bin keineswegs zu Scherzen aufgelegt Mensch", knurrte sie in einem bedrohlichen Ton, "Du solltest deinen Platz kennen wenn du mit einer Göttin sprichst! Es ist eine Ehre das ich dir überhaupt einen Handel anbiete und dich nicht auszubeuten beginne wie bedauernswertes Schlachtvieh! Du glaubst das liegt nicht in meiner Macht? Vielelicht sollte ich dich eines besseren belehren..." Der Druck wurde deutlich erhöht und Sakura, welche mittlerweile näher kam, war der Meinung ein Knacken vernommen zu haben, obgleich sie sich das unter Umständen natürlich nur einbildete. Erst dann ging Albis wieder von ihm herunter. "Fassen wir einmal zusammen MENSCH. Ich bin durchaus in der Lage dir das zu geben was du verlangst, aber für deine pure Dreistigkeit wird noch eine Strafe in diesem Pakt folgen, sei dir dessen gewiss. Sakura wird dir helfen dein, MEIN Land, zurückzugewinnen. Denn selbst wenn du der weltliche Herrscher bist bin ich die Göttin. Leuchtet ein, nicht?" Langsam bewegte Albis den Handschuh zu ihrem Mund und ließ das Blut von den Krallen in ihren Mund laufen. "Ich nehme das Blut hier als Zeichen zur Besiegelung des Paktes. Lass dich verarzten und mach dich dann auf den Weg. Ich kann sehr ungeduldig werden..." Während Albis sich das Halstuch wieder vor den Mund band, sah sie wieder auf Rishid herab. "Oder gibt es Einwände?", fragte sie in einer deutlich bedrohlicheren Stimmlage nach. Sakura hatte sich derweil neben die beiden gestellt und wartete auf Rishids Reaktion, wenn er überhaupt noch reagierte. Bei den Einschlägen hatte er Glück wenn seine Knochen und Organe nicht pulverisiert worden waren...

Mit Wut im Herzen aber einem trotzdem kühlen Kopf erwartete er die Antwort der Dämonin und ließ seinen trotzigen Blick für ihn sprechen. Doch anscheinend war er mit seinen Worten für das unheilige Wesen etwas zu weit gegangen, denn anstatt des erwarteten neuen Angebots oder Tadels ließ sie die Fäuste oder vielmehr die Krallen sprechen. Nur das Bewusstsein, dass das Hervorrufen einer seiner Diener die Lage nur verschlimmern würde, hielt den Wüstensohn davon ab, dies zu tun als er sich wieder halbwegs gefangen hatte. Dass letzte was er mitbekommen hatte, war der Angriff der Dämonin, die sich nun über ihn befand und mit ihrem Fuß ihm das Atmen erschwerte.
Irritiert schüttelte er kurz den Kopf und hielt sich sein rechtes Auge auf dem er nichts mehr sah. Mit schmerzverzerrten Gesicht schaute er zu ihr auf und erblickte zum ersten Mal ihr entblößtes Gesicht.
Nicht ausbeuten? Schlachtvieh? Was für eine nette Göttin du doch bist, Dämonenbrut. Schoss es den Magier durch den Kopf als er ihre Worte vernahm. Weiter konnten seine Gedanken Albis aber nicht verhöhnen, da der Schmerz seiner Rippen, die gerade im Begriff waren zu brechen, jeglichen Gedanken aus seinen Kopf verdrängte.
Als sie wieder von ihm stieg, stieß er ein schmerzerfülltes Stöhnen aus und hustete ein paar Mal bevor er sich aufmachte, sich wieder auf zu richten.
Blutverschmiert und mit schmerzverzerrt Gesicht stand er von seiner Handelspartnerin und holte eine paar Mal Luft bevor er zu einer Antwort ansetzte.
„ Denkt nicht, dass diese kleine Demonstration von Gewalt ausreichend würde um meinen Willen zu brechen, Göttin.“ begann er während er das letzte Wort fast schon wie eine Beleidigung ausspuckte, „ Aber nein, es gibt keine Einwende meinerseits und auch ich sehe den Pakt als besiegelt an. Keine Sorge ich werde mich beeilen, ohne aber die nötige Sorgfalt, die eine solche Aufgabe verlangt außer Acht zu lassen. Ihr wisst nicht wie lange ich mich schon danach sehne in meine Heimat zurückzukehren.“ mit den letzten Worten spuckte er einen Mund voll Blut aus bevor seinen Blick wieder zu ihr erhob. „ Dass nächste Mal, wenn wir uns wieder sehen, sind die Umstände hoffentlich angenehmer und muss nicht mehr als Rishid sondern kann als Sechemib vor euch stehen, Herrin. DANN können wir uns gerne mit dieser Strafe befassen.“ beendete er seine Antwort wobei er darauf verzichtete eine Verbeugung oder einen Unpassenden Ton einfließen zu lassen.

Rishids doch recht abfällige Art und Weise das Wort Göttin auszusprechen missfiel der Prophetin, aber weniger der angesprochenen Göttin. Für einen Moment ließ sich von ihr ein Lachen vernehmen, ehe kaum gesehen eine der Krallen des Handschuhs ausgefahren sanften Druck von unten auf Rishids Kinn ausübte. "Hätte ich versucht deinen Willen zu brechen wäre es mir gelungen", erklärte sie mit einem unheiligen Funkeln in den Augen, "Ich habe dir lediglich zu verstehen gegeben wo dein Platz ist, mein lieber Rishid." Seine darauf folgenden Worte waren schon weitaus versöhnlicher und stellten die Dämonin wohl vorerst zufrieden. Mit einem nicht sichtbaren Lächeln musterte sie ihn noch ein letztes Mal, ehe sie sich von ihm wegdrehte. "Ausgezeichnet. Dann haben wir das ja klären können", antwortete die Dämonin und wanderten mit ihrem Blick zu Sakura, "Wir verbleiben dabei. Du wirst ihm helfen, nicht wahr?" Sakura nickte. "Meine jüngsten Pläne fordern nicht allzu viel Aufmersamkeit meinerseits", ekrlärte die junge Frau kurz und bündig, während sie sich zu Rishid wandte, "Als Prophetin des vesprischen Dämonenkultes ist es also meine heilige Pflicht euer Land zu konvertieren auf unserem Kreuzzug." Albis blieb noch einen kurzen Moment bei den Magiern stehen und sah sich das Meer an ehe sie sich auflöste und komplett verschwand. Die Umgebung wurde wieder heller und freundlicher. Die Kälte, Unheiligkeit und das Gefühl des greifbaren Todes waren mit der Dämonin gegangen. "Ich denke ihr solltet zunächst zu einem Arzt Rishid. Wenn Ihr Glück habt ist das Auge nicht verletzt, doch das wage ich zu bezweifeln...", forderte Sakura den Mann auf, wartete dabei auch zunächst auf eine Reaktion seinerseits, bevor sie losgehen würde.

Mein Platz? Ich weiß genau wo mein Platz ist. Schoss es dem Magier unheilvoll durch den Kopf, bevor er seiner neuen Göttin weiter sein Gehör schenkte. Von nun an nahmen die Ereignisse recht schnell ihren Lauf, der Pakt war besiegelt und während sich die Dämonin ihrer Prophetin zu wandte, machte sich der Wüstensohn dran, seine Wunden zu versorgen. Doch so etwas selber zu machen, war unter seiner Würde ….. und über seinen Fähigkeiten. Also rief er seine Schlange herbei, die ihn kurz bis und seinen Körper mit einem heilsamen Gift vollpumpte. Innerhalb kürzester Zeit war er frei von Schmerzen und die Blutung war gestoppt, vorerst. Wirkliche ärztliche Hilfe war aber weiterhin von Nöten, für die erste Hilfe würde dies wohl aber reichen.
Nun da seine Verletzung fürs erste versorgt waren, konnte er sich mit Sakura beschäftigen, die anscheinend auch bereits mit der Göttin fertig war, da diese bereits wieder so plötzlich verschwunden war, wie sie erschienen war.
Während Rishid seine Schlange, die sich inzwischen Hals gewickelt hatte, sanft tätschelte, lauschte er seinen neuen Weggefährtin.
„ Ja einen Arzt werde ich in der Tat brauchen, aber das Auge….. ich denke, dass ist nicht mehr zu retten.“ meinte der Köingssohn kalt. „ Nun ich kenne einen entsprechenden Arzt in Crocus Town und außerdem benötige ich noch etwas anderes von dort, also werde ich zunächst dorthin reisen. Wollt ihr mich begleiten oder sollen wir uns wo anders treffen?“ fragte er die Prophetin während er seinen dunkles Reittier. „ Nun wie lautet eure Entscheidung?“ wollte er von ihr wissen, als er den riesigen schwazren Skarabäus bestieg.

Rishid nutzte seine Magie, woraufhin eine Schlange erschien und ihn biss. Paradoxer Weise hatte der gesamte Vorgangn jedoch eine heilende Wirkung und offensichtlich keinerlei suizidalen Hintergrund. "Faszinierend...", kommentierte die Prophetin das so eben gesehen knapp und lauschte im Anschluss wieder den Worten ihres Gesprächpartners. "Es ist wohl ein zufälliger Wink des Schicksals Rishid, dass es mich auch zurück nach Crocus Town verschlägt. Aufgrund der jüngsten Ereignisse werde ich den Kult erneut besuchen müssen um einige Dinge zu organisieren. Obendrein gibt es auch noch andere Dinge die es zu klären gibt. Insofern es Euch denn keine Umstände bereitet würde ich mit Euch reisen", erklärte die Magierin mit ruhiger Stimme. Danach stand der Rückreise nach Crocus Town nichts mehr im Wege, sodass auch Sakura den Skarabäus bestieg und gemeinsam mit Rishid auf dem doch eher ungewöhnlichen Reittier nach Crocus Town ritt. Hier sollten sich die Wege vorerst trennen. "Ich schlage vor das wir uns hier am Nordtor wieder treffen. Möglichst schnell, denn lange Wartezeiten dürften momentan nicht mehr toleriert werden..."

tbc: Crocus Town - Innenstadt