Eine zufällige Begegnung...

Es war so gegen Mittag als Hotaru sich auf den Weg gemacht hatte... auf den Weg durch die Straßen von Era und auf den Weg zur Gilde Violent Phoenix, um den Gildenmeister dieser Gilde zu treffen... im Auftrag ihres Bruders. Hotaru war ziemlich nervös und aufgeregt, schließlich war dieser Ginawai Senshi ein mächtiger Mann, wie sie gehört hatte. Wie das Treffen wohl sein würde... wie dieser Mann wohl sein würde...
So ganz in Gedanken versunken bemerkte Hotaru nicht wie sie in eine andere junge Frau hinein rannte. So kam es zu einem unausweichlichen Zusammenstoß zwischen den beiden Frauen und Hotaru landete im Dreck. Doch sie rappelte sich ganz schnell wieder auf, damit sie sich entschuldigen konnte. Nachdem sie ihren Kimono abgeklopft und von Dreck befreit hatte... ging sie zu der anderen Frau, um ihr gegeben falls auf zu helfen und sie entschuldigte sich mit höflichem, allerdings auch leicht peinlich berührten Tonfall: "Ich bitte vielmals um Entschuldigung, werte Lady." Und weil es ihre Erziehung verlangte, stellte sie sich auch gleich vor, während sie der jungen Frau die Hand reicht: "Ich bin Hotaru Kamisama."

Das musste sie erst einmal verkraften. Sie als neue Gildenmeisterin von Heroic Dragon. Ach herrje! Ob das wirklich so eine gute Idee war? Immerhin hatten die Menschen in ihrer Umgebung die Angewohnheit zu sterben oder zu verschwinden. Ob sie wirklich die richtige Person war für diesen Posten? Sie war sich absolut nicht sicher. Und wie sollte sie das den anderen erklären? Allein bei dem Gedanken fühlte sie sich komplett überfordert.
Und so war Yuiko komplett in ihre eigene Gedankenwelt abgetaucht, das sie ihre Umgebung gar nicht mehr wahrnahm. Es kam wie es kommen musste. Sie prallte mit jemanden anderes zusammen und landete direkt auf ihrem Po. „Auuuu“, kam es von der einäugigen, als sie den Schmerz spürte. Sie hatte ihr eines Auge zusammen gekniffen und brauchte einen Moment, ehe sie realisierte das es auf dem Boden nicht unbedingt gemütlich war. Die andere war hingegen schon wieder aufgestanden und klopfte sich gerade den Dreck ab. Yuiko blinzelte einige male, ehe die Fremde auf sie zukam und ihr die Hand anbot um ihr auf zu helfen. Die dunkelhaarige entschuldigte sich sofort und stellte sich direkt mit vor. Die kleinere nahm die Hand und stand wieder auf. „Kein Problem, es war ja auch meine eigenen Schuld, ich habe immerhin nicht genau geschaut wo ich lang gelaufen bin.“, lächelte Yuiko ein wenig verlegen und putze sich danach den Dreck von ihren Klamotten. „Freut mich dich kennen zu lernen, Hotaru. Ich bin Yuiko Oni Furukawa.“, stellte sie sich nun auch selbst vor. Sie schaute sich um. Es war noch nicht all zu spät und eigentlich ein schöner Tag und vielleicht wäre es auch ganz gut wenn Yuiko sich ein wenig entspannte bevor sie zurück in die Gilde lief. „Hast du Lust mit mir ein Stück Kuchen zu essen? Und einen Tee zu trinken? Oder wahlweise auch einen Kaffee.“, plapperte sie nun – fröhlich wie sie nun einmal war – drauf los. Ein wenig Gesellschaft konnte immerhin nicht schaden und die größere schien nett zu sein. Immerhin hätte diese sie ja auch dumm anmachen können, stattdessen hatte sie sich entschuldigt.

Hotaru deutete eine Verbeugung an und entschuldigte sich noch einmal: "Es tut mir eher Leid, ich bin vermutlich an dem Zusammenstoß schuld, schließlich bin ich in Gedanken versunken durch die Gegend gelaufen und habe nicht aufgepasst wo ich hin lief, entschuldigt bitte werte Lady." Hotaru drückte sich wie immer, da es ihre Erziehung so von ihr verlangte, sehr gewählt aus, schließlich hatte sie ja ihren Status als Adlige zu verteidigen... selbst wenn ihre Familie als ausgestorben galt.
Ihr Gegenüber schien sich zu freuen, dass sie Hotaru kennen lernte, oder zumindest sagte sie das. "Freut mich ebenfalls, Lady Yuiko Oni Furukawa", sagte Hotaru höflich und knickste vor Yuiko, da sie sich mit Anstand vorgestellt hatte und auch den Anstand ihres Gegenübers entgegen nahm. Als sie mit ihrer Gestik fertig war, sticht Hotaru, in einer allgegenwärtigen Manier ihren Kimono wieder glatt.
Als Yuiko sie fragte, ob Hotaru mit ihr Tee trinken, oder auch Kaffe, und Kuchen essen würde fingen an Hotarus Augen zu funkeln. Sie musste sich wirklich beherrschen, dass sie ihre adligen Gebaren nicht in den Wind schoss und freudig los quietschte. Statt dessen versuchte sie ganz ruhig zu bleiben und meinte zu Yuiko: "Sehr gerne würde ich mit ihnen Tee und Kuchen zu mir nehmen, Lady Furukawa, es wäre mir eine Ehre. Vor allem Tee ist für mich immer eine Freude, ich bin ein großer Teeliebhaber. Sagt, kennt ihr denn in der nähe ein Lokal, welches man aufsuchen könnte? Ich kenne mich in Era leider zu wenig aus..." Trotz ihres noch recht jungen Alters drückte sich Hotaru manchmal wirklich viel erwachsener aus, als sie es eigentlich war... Aber sie wurde ihr ganzes Leben als Adlige erzogen, daher kam dieses Verhalten.

Offensichtlich schien die andere davon überzeugt zu sein, das sie schuld war. Dabei fand Yuiko das beide ihren Teil dazu beigetragen hatten. Immerhin waren sie beide in Gedanken versunken gewesen als sie ineinander gelaufen waren. „Wie gesagt, kein Problem. Wir tragen beide Schuld an dem zusammenstoß. Viel wichtiger jedoch finde ich das es uns soweit gut geht.“, erklärte Yuiko die Meinung die sie vertrat. Denn daran war ja nichts falsch.
Hotaru erwiderte das sie sich ebenfalls freute sie kennen zu lernen. Doch es gab da etwas, das Yuiko irgendwie nicht ganz so gefiel. Es war nicht unbedingt negativ. Aber sie war es nun mal nicht gewohnt. Die andere Sprach sie immer wieder mit 'Lady' an. Vermutlich wäre 'Kind' bei Yuiko um einiges treffender gewesen. Sie hoffte das die andere dies nur am Anfang tat und dies mit der Zeit einfach ablegen würde. Ansonsten würde sie versuchen die andere freundlichst darauf hin zu weisen. Aber vielleicht löste sich das Problem auch einfach in Luft auf.

Als sie die andere fragte ob sie Lust hatte mit ihr Kuchen essen zu gehen und dabei Tee oder Kaffee zu trinken, konnte Yuiko beobachten wie die Augen der anderen förmlich leuchten. Man hätte ja erblinden können, so dolle strahlte die andere. Die Freude der anderen schien auch Yuiko's Freude zu sein. Sie mochte es nun mal andere glücklich zu machen. Sie musste nur aufpassen sich nicht einfach wieder an sie dran zu hängen, denn das tat sie viel zu oft. Und viel zu oft gingen diese Menschen auch einfach wieder. Hotaru erklärte schließlich das sie sich sehr freuen würde mit ihr Kuchen und Tee zu sich zu nehmen und fügte auch gleich bei das sie eine große Teeliebhaberin sei. „Super! Dann lass uns gleich los gehen!“, grinste Yuiko, welche auch sofort los laufen wollte, als Hotaru fragte ob sie ein Lokal kannte, da sie sich nicht  so gut in Era auskannte, stockte Yuiko. „Ähm... also ...“, mit einer Hand kratzte sie sich verlegen am Hinterkopf. Sie selbst kannte sich hier auch kaum aus.

„Das haben wir gleich!“, schnell hatte sie sich wieder gefangen und sah sich um. Yuiko lief auf einen Passanten zu und quatschte ihn sogleich von der Seite an. Doch er kannte kein  gutes Lokal. Also wurde der nächster angequatscht. Und der nächste. Bis einer den beiden ihnen eins empfehlen konnte. Sie bedankte sich also höflich bei dem älteren Herr und hakte sich dann bei Hotaru an. „Also los!“

Hotaru lächelte Yuiko an, als diese meinte, dass es kein Problem gewesen war, dass sie beide zusammen gestoßen waren, Hauptsache es ging ihnen beide gut. Daraufhin nickte die junge Gildenmeisterin nur...
Yuiko war von recht stürmischer Natur, wie Hotaru fand, denn sie brach sofort auf um irgendein Lokal auf zu suchen, doch scheinbar kannte sie sich hier auch nicht aus, so mussten sich die beiden Frauen erst einmal ein wenig umsehen, bis sie jemanden gefunden hatten, der ihnen einen Weg zu einem Lokal zeigen konnten.
Yuiko und Hotaru fanden den Weg auch gleich und standen nach nicht allzu langer Zeit vor dem genannten Lokal. "Und was nun, werte Lady Furukawa? Gehen wir hinein?", fragte Hotaru mit einem unschuldigen Lächeln auf der Mine.
Yuiko schien nichts dagegen zu haben, also gingen die beiden jungen Frauen gemeinsam in das Lokal und setzten sich an einen Tisch. Hotaru wollte nicht unhöflich oder neugierig erscheinen, deswegen schwieg sie, während die beiden Frauen auf die Bedienung warteten und lächelte Yuiko nur freundlich an.

Die beiden hatten sich eben durchgefragt und so kamen sie an eine Wegbeschreibung für ein Lokal, welches wohl empfehlenswert war. Yuiko hatte sich also die andere Frau geschnappt und mit ihr dort hin gegangen. Vielleicht war sie dabei ein klein wenig zu stürmisch, aber so war Yuiko nun mal. Wenn sie sich auf etwas freute dann konnten sie keinen 10 Pferde davon abhalten. Vor dem Lokal wollte Hotaru wissen ob die beiden hinein gehen wollte. „Na klar!“, war die Antwort von Yuiko welche wohl auch am  besten die Frage des hinein gehens beantwortet. Kaum das die beiden drinnen waren und sich einen Tisch gesucht hatten, begann Yuiko in der Karte herum zu stöbern. „Ohje, ich weiß gar nicht was ich nehmen soll ...“, murmelte sie als ihr Blick von einer Köstlichkeit zur nächsten wanderte. Nach einer weile fasste sie sich an den Kopf und seufzte. „Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Such du dir zu erst etwas aus“, sprach sie und gab Hotaru die Karte. Das war einfach viel zu viel Auswahl für jemanden wie Yuiko, denn am liebsten würde sie alles probieren.

Schon bald betraten die beiden jungen Frauen das Lokal und suchten sich auch schnell einen Tisch. Hotaru nahm auch schon bald die Speisekarte in die Hand und studierte sie gründlich, während Yuiko ihr es gleich tat, aber dabei aufgeregt am Brabbeln war, dass sie gar nicht wusste, was sie nehmen sollte, sich nicht entscheiden konnte und deswegen Hotaru erst einmal bestellen ließ. Ein sanftes Lächeln entlockte die aufgedrehte, junge Frau mit ihrem Verhalten der Adligen und diese wandte sich auch sogleich an die Bedienung, welche sich an den Tisch von den beiden Frauen gesellt hatte und meinte ihm höflichen Tonfall: "Lady Furukawa, die Dame mir gegenüber, hat sich noch nicht entschieden, weshalb ich zuerst bestelle. Und ich hätte gerne eine Tasse eures Ceylon-Tee, ungesüßt und heiß, drei Minuten ziehen lassen bitte. Dazu gerne ein Stück Obstkuchen, allerdings ohne Ananas, wenn es möglich wäre." Die Bedienung sah sie ein wenig verblüfft an, auf Grund der Ausdrucksweise von Hotaru, jedoch notierte sie sich alles fachgemäß und wandte sich dann an Yuiko...

Als die Bedienung gegangen war, um das Bestellte zu holen, versuchte Hotaru eine höfliche Konversation auf zu bauen, indem sie sich lächelnd an Yuiko wandte und fragte: "Mögt ihr Tiere, Lady Furukawa?"

Die junge Frau ihr gegenüber schien es nicht so schwer mit der Entscheidung zu haben. Während Hotaru also schon bestellte – und sie immer noch mit 'Lady Furukawa' ansprach – hatte Yuiko das Gefühl ihr würde die Zeit davon laufen. Nachdem Hotaru fertig war, drehte sich die Bedienung zu ihr um. „Uhm...ich... Ich hätte gern einen Cappuccino und ein Stück von der Schokoladentorte.“, bestellte Yuiko dann – obwohl sie sich unsicher war. Hätte sie  vielleicht doch etwas anderes Auswählen sollen? Gab es noch etwas besseres? Nun ja, jetzt war das auch egal.  Ihr Blick fiel auf Hotaru. „Ich möchte nicht unhöflich sein oder so, aber... könntest du mich vielleicht bei meinem Vornamen ansprechen? Das wäre mir ehrlich gesagt lieber~“, warf sie nun etwas ein, das sie schon seit Anfang an ein wenig unangenehm fand.

Hotaru wollte wissen ob Yuiko Tiere mochte und lächelnd nickte diese. „Klar. Wobei ich nicht alle mag. Am liebsten mag ich Eulen,eine habe ich sogar als Haustier. Also was heißt Haustier... ich habe ihn damals gefunden  und gesund gepflegt und er ist seither an meiner Seite. Aber ich halte nicht viel davon ein Tier ein zu sperren, entsprechend fliegt er draußen rum. Und wenn er mit zu mir ins Zimmer oder so möchte, dann darf er das auch. Ich lasse es ihm sozusagen frei, wo er sich aufhalten möchte.“, erklärte sie lächelnd von ihrem Haustier. Man konnte bemerken wie sie beim sprechen richtig aufging und das es ein Thema war über das sie gern sprach. „Hast du denn Tiere in deiner unmittelbaren Umgebung?“, wollte sie dann von Hotaru wissen.

Es war schon ziemlich deutlich für Hotaru, wie groß der Unterschied zwischen ihr und Yuiko war, selbst als man allein schon die Bestellungen der beiden Frauen miteinander verglich und richtig wahr nahm, dennoch mochte sie die frisch kennen gelernte Fremde irgendwie....
Yuiko entschied sich daraufhin auch gleich noch ein Thema an zu schneiden, welches ihr sichtlich unangenehm war, sie mochte es nicht, wie Hotaru sie die ganze Zeit mit 'Lady Furukawa' ansprach. Aus Scham errötete die Gildenmeisterin darauf hin und warf entschuldigend ihren Blick nieder. "Es tut mir sehr, sehr Leid, dass ich etwas getan habe, was für euch unangenehm ist... Lady..." Eigentlich hatte sie vorgehabt wieder Lady Furukawa zu sagen, doch Yuiko hatte sich gerade gewünscht, dass sie das nicht mehr tun sollte.... Aber wie sollte sie die Frau vor sich sonst anspreche... irgendwie kam sie da selbst mit sich in Konflikt. Ihre adlige Erziehung war richtig eingebrannt, wie sollte sie da Yuiko nur anders ansprechen... "Könnte man sich auf Yuiko-sama einigen?", schlug Hotaru einen Kompromiss vor, mit dem sie zumindest leben konnte.

Kurz darauf bekamen die beiden Frauen schon die Sachen, welche sie zuvor bestellt hatten und Hotaru nahm auch gleich einen Schluck aus ihrer Tasse Tee... zumindest verstand man es hier Tee zu kochen, denn er schmeckte recht gut. Während sie Yuikos Erzählungen zuhörte, über die Tatsache, dass sie Eulen mochte und selbst eine hatte... wobei sie zu dieser eher eine Freundschaft pflegte, als sie als Haustier zu halten, war Hotaru schon dabei ihren Kuchen zu essen. "Das ist durchaus eine interessante Geschichte und irgendwie haben wir da eine Gemeinsamkeit", war die Antwort der Gildenmeisterin, als Yuiko fertig mit ihrer Erzählung war und Hotaru auch gefragt hatte, ob sie denn Tiere in ihrer Umgebung hatte. Hotaru lächelte als Antwort darauf geheimnisvoll und hielt Yuiko ihren Kimono-Ärmel hin, der daraufhin anfing ein leises Zischen aus zu stoßen. Schon bald daraufhin steckte die weiße Schlange von Hotaru den Kopf aus dem Ärmel um die Fremde zu begutachten. "Das ist Zôgesei, ich habe zu ihm eine ähnliche Verbindung wie du zu deiner Eule... und ich finde es schön, dass du Tiere gerne hast, es ist immer schön Leute mit solcher Einstellung zu treffen. Ich für meinen Teil komme mit Zôgesei manchmal besser klar, als mit manchen Menschen..." Als sie mit ihrem kurzen Monolog fertig war, trank Hotaru wieder ein wenig aus der Tasse Tee.

Nachdem Yuiko angesprochen hatte das ihr diese höfliche Anrede irgendwie unangenehm war, errötete die andere und sah sie entschuldigend an. Danach sprach sie und irgendwie hatte Yuiko ein schlechtes Gewissen. War es richtig sie darauf an zu sprechen? Immerhin schien es für die andere wichtig zu sein. „Du musst dich nicht entschuldigen, wirklich nicht.“, sprach sie und lächelte die andere dabei aufmunternd an. Denn Hotaru hatte sich dieses mal zurück gehalten. Kurz darauf fragte sie ob 'Yuiko-sama' denn in Ordnung wäre. „Ich denke das ist ein guter Mittelweg, an den ich mich eher gewöhnen kann“,  sie nickte bei ihren Worten und war froh das diese Sache nun geklärt war. Sie wollte nicht das die andere sich schlecht fühlte, aber sie wollte auch nicht das ihr selbst ständig etwas unangenehm war. Ob sie sich wirklich an 'Yuiko-sama' gewöhnen konnte? Nun, die Zeit würde es zeigen.

Die Bedienung brachte den beiden ihre Bestellung und während Yuiko noch am erzählen war, nahm Hotaru den ersten Schluck aus ihrer Tee-Tasse. Erst als sie selbst fertig war mit erzählen nahm sie sich ihre Tasse und nippte an dem heißen Getränk. Hmh, irgendetwas fehlte …
Nun hörte sie Hotaru zu, welche meinte das die beiden diesbezüglich wohl Gemeinsamkeiten hatten. Die andere lächelte geheimnisvoll und hielt ihr den Ärmel hin. Zunächst verstand Yuiko nicht so recht, bis sie ein zischen vernahm und sich dabei so sehr erschreckte das sie mit ihrem Stuhl nach hinten fiel. „Au~“, murmelte sie und rieb sich den Hinterkopf, als sie sich langsam wieder aufrichtete. Die anderen Gästen sahen zu den beiden hinüber. „Alles in Ordnung, alles gut“, versicherte Yuiko allen Anwesenden. Dann sah sie den Kopf einer Schlange aus dem Ärmel von Hotaru und schluckte schwer. „Entschuldige Bitte, aber Schlangen … naja, ich … ähm...“, sie wusste nicht so recht wie sie das jetzt rüber bringen sollte, doch Yuiko mochte keine Schlangen. Sie wollte Hotaru aber auch nicht kränken.

Hotaru lächelte dsanft als sie Yuiko wieder ansprach: "Ich hielt es für angebracht mich zu entschuldigen, also tat ich es auch." Sie machte eine kurze Pause und war erleichtert, dass ihr Gegenüber sich wenigstens mit 'Yuiko-sama' zufrieden gab, so konnte man sich immerhin auf einen Kompromis einigen und das Problem war damit dann hoffentlich vom Tisch. "Also gut, dann Yuiko-sama...", meinte Hotaru noch einmal, aber viel mehr um sich an die Anrede zu gewöhnen... vielleicht würde es auch Yuiko helfen, sich daran zu gewöhnen.

Und dann geschah es... Hotaru hatte ihrem Gegenüber eigentlich nur ihre Schlange zeigen wollen, doch das Ganze ging nach hinten los. Mit einem lauten Aufschrei kippte Yuiko mitsamt ihren Stuhl nach hinten und Hotaru sprang sofort erschrocken auf. Durch die schnelle Bewegung erschreckte sich auch Zôgesei und verkroch sich wieder in den Ärmel der Gildenmeisterin. "Ist alles in Ordnung, geht es dir gut?", fragte Hotaru, man konnte die Sorge in ihrer Stimme eindeutig hören.
"Es tut mir ja so leid, ich konnte ja nicht ahnen...", sie schnappte kurz nach Luft, da sie den Schreck noch tief in sich sitzend hatte, danach fuhr sie fort: "Ich konnte ja nicht ahnen, dass du Angst vor Schlangen hast..." über den Schock hinaus vergas sie auch mal komplett ihre höfliche Phase und verzichtete dieses Mal sogar auf das 'Siezen'.

Ob sie selbst wohl auch so ticken würde, wenn sie im Adel aufgewachsen wäre? Das könnte ihr niemand beantworten, aber es war ein interessanter Gedanke was passiert wäre wenn Yuiko anders aufgewachsen wäre. Aber da gab es zu viele Möglichkeiten die hätten anders sein können. Es musste theoretisch nur ein Detail in ihrer Vergangenheit anders gewesen sein müssen und sie wäre heute nicht die Person die sie nun einmal war. Sie fand jedenfalls das Hotaru sich nicht hätte entschuldigen müssen, aber nun gut. Nachdem die andere ihren Namen nun erneut aussprach, war das Thema soweit vom Tisch. Noch fühlte es sich ein wenig komisch an, aber irgendwie würde sie sich schon daran gewöhnen.
Kurz darauf hatte Hotaru ihr ihre Schlange gezeigt und Yuiko war rückwärts vom Stuhl gefallen. Die schwarzhaarige wollte wissen ob es ihr gut ging und Yuiko konnte deutlich die Sorge heraus hören. „Ja, geht schon“, antwortete sie und hatte sich wieder aufgerappelt. Die andere begann einen Satz, welchen sie jedoch erst nach dem zweiten Anlauf beenden konnte. „Ach, ist schon okay. Damit konnte jetzt niemand rechnen“, versuchte sie das ganze ein wenig hinunter zu spielen. Denn umso mehr sie sich jetzt mit dem ganzen beschäftigen würde, umso mehr hatte sie das Gefühl die Stimmung zerstört zu haben. „Ich weiß nicht einmal ob es direkt Angst ist, aber bislang mochte ich Schlangen nie so recht.“, erklärte sie und hob ihren Stuhl wieder auf. „Aber vielleicht kann ich meine Abneigung gegenüber Schlangen ja ablegen, mit der Hilfe von dir und-“, sie deutete auf den Ärmel von Hotaru. Wie hieß ihre Schlange noch gleich?
Es war ja nicht so das Yuiko alles direkt ablehnte, sie war eigentlich ein recht offener Mensch und es gab für sie deutlich schlimmere Situationen als eine Schlange. Sie hatte sich eben nur ein wenig erschrocken.

Als Yuiko meinte, dass es schon ging und sie sich wieder aufrappelte, seufzte Hotaru hörbar auf und schien erleichtert. "Zum Glück geht es dir gut, ich hatte mir schon Sorgen gemacht", die Sorge um Yuiko war eindeutig aus ihrer Stimme raus zu hören. Hotaru hatte sich durch den Schreck einfach vollkommen abgewöhnt Yuiko zu 'siezen'. Hotaru lächelte einfach nur freundlich und erleichtert, während sie ihrer Schlange das Signal gab, sich einfach tief in ihrem Kimono zu verbergen... so würde Yuiko sie nicht so schnell wieder zu Gesicht bekommen.
Yuiko setzte sich wieder ihr gegenüber auf einen Stuhl und die Sache schien langsam wieder in Ordnung zu kommen, weshalb Hotaru freundlich abwinkte und meinte: "Mach dir keine Sorgen, Sôgesei wirst du nicht so schnell wieder zu Gesicht bekommen, du magst Schlangen nicht und ich nehme darauf Rücksicht, so einfach ist das." Sie wollte Yuiko auch nicht das Gefühl geben, dass sie sich jetzt schlecht fühlen sollte. Wieder ein freundliches und höfliches Lächeln, als Hotaru meinte: "Wollen wir von was anderem Reden? Was hältst du von Magie?"

Es war ja irgendwie süß wie die andere sich sorgen gemacht hatte, nur weil Yuiko vom Stuhl gekippt war. Gut das die andere nicht wusste das Yuiko durchaus ab und an so Ungeschick war. Meistens aufgrund ihrer kindlichen Art. Sie hatte sich nicht weiter weh getan, wodurch sie sich auch einfach wieder hinsetzten konnte, ohne Angst haben zu müssen das sie gleich ohnmächtig werden würde oder so. Denn man wusste ja nie, manche hatten sich dabei schon den Kopf gestoßen und mit so etwas musste man vorsichtig sein, so wie Yuiko fand. Aber sie selbst hatte sich kaum weh getan. Es war viel mehr der Schreck gewesen. Hotaru erklärte das sie die Schlange, dessen Namen sich Yuiko einfach nicht merken konnte, nicht mehr zu Gesicht bekommen würde, da sie darauf Rücksicht nahm. Das war wirklich sehr nett von der anderen, denn auch wenn Yuiko versucht hatte sich darauf ein zu lassen, so war sie froh nicht noch einmal mit der Schlange in Kontakt treten zu müssen. Die andere wechselte das Thema und wollte wissen was sie von Magie hielt. „Ouh! Magie ist etwas tolles und sehr interessantes wie ich finde.“, ging sie auch direkt auf das Thema ein. „Es gibt so viele Arten von Magie und es ist kaum möglich sie alle zu kennen. Ich finde es interessant zu sehen wie andere ihre Magie einsetzten, für welche Zwecke sie genutzt wird und wie sie funktioniert. Es gibt Magie-Arten die man öfter sieht und welche die kaum bekannt sind.“, plapperte sie los. „Beherrscht du Magie?“, wollte sie aufgeregt wissen.

Hotaru hatte sich ernsthafte Sorgen gemacht, immerhin war es ihr Verschulden gewesen, dass Yuiko vom Stuhl gefallen war. Nun immerhin hatte sie sich entschuldigt und sonst schien es der anderen Frau auch gut zu gehen, dass war ein Glück gewesen... Wäre Yuiko ernsthaft etwas passiert, so hätte Hotaru in ihrer Schuld gestanden, wie es ihre gute Erziehung verlangt hätte. Aber Yuiko nahm einfach auf ihrem Stuhl wieder Platz, so als wäre nie etwas geschehen gewesen.
Hotarus Schlange würde nun wirklich, für die gesamte restliche Zeit, bei der sie mit Yuiko beieinander hockte, in den Tiefen von Hotarus Kimono verborgen bleiben. Sie hatte es immerhin versprochen und Hotaru stand zu ihrem Wort, wie es ihr beigebracht wurde. Um ihre Tat noch einmal zu unterstreichen, setzte sie ein charmantes Lächeln auf und meinte zur anderen Frau: "Ich verspreche dir, dass du Zôgesei nie wieder zu Gesicht bekommen wirst, Yuiko-sama."
Nun kam endlich dazu, sich ihrer Bestellung zu widmen. Die Tasse Ceylon-Tee und das Stück Obstkuchen. Während sie vornehm beides anfing zu verzehren, blickte sie Yuiko in die Augen, als das Thema gewechselt wurde.
Yuiko fand, dass Magie ein wirklich tolles Thema war, interessant dazu und sie ging auch gleich auf das Thema ein. Yuikos Plappern wurde von Hotaru amüsiert aufgenommen, sie schien wirklich begeistert von der Vielfältigkeit von Magie. "Ja, ich finde Magie auch faszinierend und ohne angeben zu wollen, ich beherrsche tatsächlich Magie, denn ich stamme auch von starken Magiern ab. Soweit ich weiß beherrschten alle in meiner Familie Magie", meinte Hotaru vornehm und wie zum Beweis hielt sie eine Hand mit der Handinnenfläche nach oben. Dort drüber erschien wie aus dem Nichts ein leuchtender, magischer Schmetterling, welchen Hotaru absichtlich in der Haarfarbe von Yuiko erschaffen hatte.

Für sie war das keine große Sache als sie vom Stuhl gefallen war. Viel eher war es die Schlange die ihr Angst gemacht hatte. Aber zum Glück konnten sie das kleinen Dilemma schnell wieder vom Tisch schieben und Hotaru hatte ihr versichert das sie die Schlange, dessen Namen sich Yuiko einfach nicht merken konnte, nie wieder zu Gesicht bekommen würde. In Worte fassen konnte sie gar nicht wie dankbar sie der anderen dafür war. Aber vielleicht war das auch gar nicht wirklich nötig. Die beiden jungen Frauen aßen also ihre Torte weiter und dabei wechselte das Thema zur Magie. Yuiko hatte, wie üblich, direkt los geplappert und erzählt das sie Magie toll fand und wie sie nun einmal so war wollte sie direkt wissen ob die andere auch Magie beherrschte. Dabei erfuhr sie das Hotaru's ganze Familie Magie begabt war und das sie dementsprechend eine starke Magierin sein musste. „Wow! Darf ich fragen was für eine Art von Magie du beherrscht?“, in ihrem Auge erkannte man wie begeistert sie war und wie neugierig zugleich. Sie wollte noch so viel mehr wissen und lernen, von allen Magierin die sie so traf. „Meine Eltern waren auch beide magisch begabt und ich habe zum Glück von beiden etwas abbekommen.“, erzählte sie dabei von sich selbst und schob sich ein weiteres Stück ihrer Torte in den Mund. Dabei blieb ein wenig von dem Schokoladenguss an ihrem Mundwinkel kleben, aber so etwas störte sie in den seltensten Fällen. Denn immerhin war es Schokolade und die konnte man auch noch mit der Zunge vom Mundwinkel auflecken.

Hotaru war froh, dass die Sache mit der Schlange vom Tisch war... naja Zôgesei war ja auch vom Tisch im wahrsten Sinne des Wortes und jetzt ging es um ein anderes Thema, nämlich Magie und über das Thema schien Yuiko sichtlich begeistert. Nunja, Magie war ja auch faszinierend, so konnte es Hotaru nur nach vollziehen, wenn Yuiko so begeistert war, sie war ja selbst von Magie so begeistert. Yuiko fragte auch sogleich nach, was Hotaru für Magie beherrschte und diese beantwortete die Frage: "Also eigentlich beherrsche ich zwei Arten von Magie: Zum einen eine Take-Over Magie, welche in meiner Familie vererbt wird, jedoch unterscheidet sich meine Take-Over Magie zum Beispiel auch ziemlich stark von denen meiner Eltern. Meine Magie nennt sich Take-Over: Insect Soul und damit kann ich allerlei insektoide Formen annehmen und jetzt sag mir bitte nicht, dass du Insekten genau so wenig magst wie Schlange... meine andere Magie, nun ich finde, diese sollte ich dir zeigen, es ist eine Caster Magie..." Hotaru hob eine Hand und dort erschien ein Schmetterling aus Magie, dieser hatte die Farbe von Yuikos Augen, da Hotaru es so gewollt hatte und dieser flog nun zu Yuiko und blieb flügelschlagend vor dem Gesicht von Yuiko in der Luft stehen... Hotaru war gespannt auch Yukkos Reaktion, welche auch noch gesagt hatte, dass sie auch Magie beherrschte, da ihre Eltern das konnten und sie von ihnen das geerbt hatte. "Und was beherrschst du für Magie?", fragte Hotaru höflich und widmete sich dann wieder Speis und Trank.