Magnolia (Questort)

Spoiler:

Ielena hielt sich gut an Doom fest, während dieser mit kräftigen Flügelschlägen in Richtung Magnolia Town flog. Sie kannte das ganze schon, deswegen fand sie daran nichts besonderes mehr, allerdings fragte sie sich, wie für Sice das Gefühl war, das erste mal so zu reisen. "Ja, ich bin überzeugt davon, dass es Geister gibt. Du hast vorhin meine Eule gesehen, Haunt? Sie ist eine Geistereule, ich kann sie beschwören, da ich Beschwörungsmagie beherrsche. Allerdings wird nicht jeder nach dem Tod zu einem Geist... manche finden auch ganz einfach ihren Frieden und sind dann... auf der anderen Seite", den letzten Part sprach Ielena auch wieder besonders betont aus, besonders das 'auf der anderen Seite'.
Sie spürte deutlich wie sich Sice' Körperwärme an ihren Körper drückte und hörte ihr Stimme, wie sie sich entschuldigte, dass sie Ielena bedroht hatte. Die Schwarzhaarige kicherte nur und tat das ganze einfach ab: "Ich nehme dir das nicht übel, viele müssen sich oft an mich gewöhnen... außerdem kann ich dir nicht böse sein, denn du hast so schöne silberne Haare..."

Inzwischen waren sie in Magnolia Town angekommen und Doom landete sogar gleich vor dem Haus, wo sie ihren Auftrag entgegen nehmen sollten. Als die beiden Frauen von seinem Rücken abgestiegen waren, löste Ielena die Beschwörung erst mal wieder auf.

Ielenas Antwort war doch recht interessant. Ihre Eule sollte also ein Geist gewesen sein ? Nun, das würde zumindest erklären, warum das Tier so seltsam aussah.
Fast noch interessanter war jedoch, dass Ielena eine Beschwörerin war. Beschwörungs-Magien waren verblüffend selten ... Es gab zwar die ein oder andere Person, die etwas aus den Elementen beschwören konnte, aber einen vollwertigen Beschwörer, oder in Ielenas Fall wohl eher eine vollwertige Beschwörerin, hatte Sice noch nie getroffen. Hätte Ielena ihr das nicht gesagt, so hätte Sice sie ebenfalls für eine dieser Elementar-Beschwörerinnen gehalten.
Ielenas abschließende Worte waren jedoch am wichtigsten für Sice. Sie sagte, dass nicht jeder zu einem Geist würde, sondern es auch manche gab, die Frieden fanden und auf die andere Seite gelangten ... Sice hoffte sehr, dass das auf Darius zutraf. Der Gedanke, dass er noch immer herum irrte und seinen Frieden nicht fand war schmerzhaft ...
Nachdem Sice sich nun entschuldigt hatte, sagte Ielena, dass sie es ihr nicht übel nahm, da viele sich oft an sie gewöhnen mussten. Außerdem, so sagte sie, konnte sie Sice nicht böse sein, weil sie so schöne, silberne Haare hatte. Das Mädchen grinste breit, als sie das hörte.
"Du magst silberne Haare also auch.", stellte sie weiterhin lächelnd fest. Danach schwieg sie erst einmal, bis sie gelandet waren. Sie stieg vorsichtig von dem Hund und bedankte sich mit einem leichten, vorsichtigen Klaps auf seinen Rücken für den Flug, ehe Ielena ihn wieder verschwinden ließ. Dann streckte sie sich ein wenig und lockerte ein wenig ihre Schultern, während sie zu dem Haus blickte, vor dem sie standen.
"Hier soll der Vogel also irgendwo herum schwirren, hm ? Und aus dem Haus ist er geflohen ... Ich frage mich wieso sie überhaupt das Fenster offen gelassen haben, obwohl sie einen Vogel im Haus hatten."

"Ja ich mag silberne Haare... manchmal habe ich sogar selbst welche. Wieso fragst du?", meinte Ielena kichernd zu Sice und streckte sich erst mal, nach dem Flug tat ihr das erst mal richtig gut. Danach ordnete sie erst mal wieder ihre langen Haare richtig.
Als die andere Frau sich fragte, warum man das Fenster offen stehen lässt, wenn man doch einen Vogel als Haustier hatte, antwortete Ielena: "Ach manche Menschen sind einfach dumm. Hoffentlich finden wir den kleinen Piepmatz in so einer großen Stadt wie Magnolia, hihi." Ielena grinste Sice fröhlich an und fuhr fort: "Warte hier..."
Sie ging zur Haustür, wo der Auftragsgeber der Quest wohnte und klopft an die Tür. Als Ielena jemanden zur Tür kommen hörte, versteckte sie sich hinter der Tür, sodass man sie nicht sehen konnte, wenn die Tür auf ging. "BUH!", machte sie und sprang hinter der Tür hervor, als jemand hinaus kam und urplötzlich brach Ielena in einem lauten Gelächter aus, denn die Person hatte sich furchtbar erschrocken.

"Manche Menschen sind einfach dumm", war eine Aussage, die Sice häufig auf den Lippen lag, es aber niemals wirklich aussprach. Ielena hatte wohl kein Problem damit, sich auch vielleicht ganz schnell mal Feinde zu machen. Denn sie war ja scheinbar sogar noch offener als die Söldnerin. Und das war recht selten, soweit sie das bisher hatte beurteilen können.
Doch dann meinte Ielena zu ihr, sie solle warten. Sie tat, wie befohlen, während Ielena zur Tür eilte und klopfte. Scheinbar lauschte sie dann einen Augenblick, bevor sie sich hinter der Tür versteckte und wartete. Als die Tür sich öffnete sprang sie hinter iher hervor und erschreckte die arme Person, die gerade heraus kam. Ielena fing an laut zu lachen, während Sice mit einem breiten Grinsen auf die Person zuging. Es war eine recht junge Frau, die sich eine Hand auf die Brust legte und gerade erst einmal wieder versuchte sich zu beruhigen.
Sice neigte leicht den Kopf zum Gruß und fing dann an zu sprechen.
"Hallo. Wir sind Ielena ...", sie deutete auf das lachende Mädchen, bevor sie einen Finger auf sich selbst richtete, "... und Sice. Wir sind im Auftrag von Graceful Tiger hier um ihren entflohenen Vogel zu fangen."
Die Frau nickte nur und versuchte noch immer zu Atem zu kommen. Dann deutete sie zu einem Fenster hinauf.
"Dadurch ist er abgehauen. Regelmäßig kommt er auch wieder genau an dieses Fenster geflogen, doch jedes mal, wenn man sich nähert, verschwindet er wieder. Er scheint sogar einen Rhythmus entwickelt zu haben und kommt alle paar Minuten her und schwirrt um das Haus. In ein paar Minuten müsste es wieder Zeit sein ..."
Sice nickte dankbar für die Informationen und fing dann an den Himmel im Auge zu behalten. Wenn er gleich auftauchte, dann würde sie schon dafür sorgen, dass sie ihn in die Finger bekam. Und Ielena würde sicherlich auch nicht einfach dasitzen und nichts tun.

Ielena brauchte einen Augenblick um sich wieder vom Lachen zu beruhigen, sie hatte sogar ein paar Tränen in den Augen deswegen. Währenddessen hatte Sice mit ihrer Auftraggeberin geredet, welche Ielena so erschreckt hatte. Sie meinte, der Vogel sei durch dieses Fenster entkommen und die Frau zeigte auch auf das offene Fenster. "Wie konnten sie es nur offen stehen lassen?", meinte die Schwarzhaarige grinsend und die Frau starrte Ielena nur verdutzt an, antwortete aber nicht.
Sie meinte außerdem, dass der Kanarienvogel einen Zyklus hatte und alle paar Minuten wieder hierher kam, aber nie blieb und zu schnell war... deswegen hatte die Frau also ein paar Magier angeheuert. Ielena hörte aufmerksam zu... zumindest sah sie so aus, aber in Wirklichkeit hatte sie kein Wort gehört. Sie war in ihre Gedanken versunken und starrte einfach nur in die Gegend.
Der Vogel kam wirklich gerade wieder, wie die Frau gesagt hatte. Ielena murmelte, wie aus einer Trance heraus: "Fast wie im Traum..."

Die Frau hatte Recht. Zwitschernd kam das kleine, geflügelte Tierchen wieder angeflogen. Sice schmunzelte, als sie sah, wie der Vogel vor dem Fenster herum kreiste. Dann blickte sie noch einmal kurz zu der Frau und meinte: "Geben sie mir fünf Minuten."
Kaum hatte sie das gesagt, ging sie kurz in die Hocke und stieß sich dann mit aller Kraft vom Boden ab. Auf halber Höhe packte sie eine Laterne, schwang sich um diese herum und schleuderte sich dadurch noch höher in die Luft.
Sie machte in der Luft eine Pirouette und versuchte dabei den Vogel zu packen, der nur eine Armlänge von ihr entfernt war, doch genau wie vermutet schaffte er es, aus ihrer Reichweite zu kommen. Er flog jedoch in die geplante Richtung.
So kam es also dazu, dass Sice einen Fuß auf dem Fensterbrett abstellen konnte und sich dann davon abstieß. Sie machte einen eleganten Salto und landete dann auf einem Dach und sprintete auf eben diesem hinter dem Vogel her, während dieser vor ihr weg flog. Interessanterweise schien er jedoch nicht nach oben fliehen zu wollen ... warum auch immer ... vielleicht war doch nicht so intelligent, wie die ganze Geschichte es vermuten ließ.

Sice erblickte das Vögelchen als erstes und meinte zu der Auftraggeberin, dass sie ihr fünf Minuten geben sollte. Jetzt erwachte auch Ielena aus ihrer Trance und sah gerade wie sich Sice mit ein paar Kunststücken und akrobatischen Körperbewegungen sich auf die Dächer der Stadt Magnolia beförderte. "Angeberin", rief Ielena ihr scherzhaft schmollend hinterher und grinste wieder breit... Sie sah zu wie Sice den Vogel verfolgt, der recht flink war und versucht davon zu fliegen.
Ielena beobachtete sie aber nicht lange, denn etwas lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich... in der Nähe ging von irgendwas ein leckerer Duft aus... ein wirklich süßes Duft. Die schwarzhaarige Frau ging dem Geruch nach und fand schon bald den Ursprung des Duftes, sie fand nämlich einen Süßigkeitenladen und ging sofort hinein... warum sie eigentlich hier war, hatte sie schon längst verdrängt.

"Uuuuund .... HEPP !!!"
Im vollen Tempo stieß Sice sich von dem Dach ab, auf dem sie gerannt war, da der Vogel über einen Abgrund geflohen war. Mit einem Hechtsprung katapultierte sie sich hinter dem Tier her über den Abgrund. Sie hörte wie Stimmen auf der Straße unten laut wurden, als sie so über ihren Köpfen hinweg sprang. Doch für sie zählte nur das Ziel. Sie war nun einmal Söldnerin durch und durch.
Als sie auf dem anderen Dach ankam rollte sie sich geschickt ab und schaffte es sofort wieder auf die Füße, bevor sie in einen neuen Sprint überging und langsam aber sicher zu dem Vogel aufschloss.
Nach einer kurzen Hetzjagd hatte der Vogel sich schließlich zwischen ein paar hohen Gebäuden selbst in eine Sackgasse gelenkt. Wie man es natürlich erwarten konnte, flog er nun zwischen den Gebäuden nach oben. Sice grinste, als sie an eines davon sprang, sich abstieß und dann am anderen angelangte, wo sie sich erneut abstieß. So hin und her hüpfend kam sie dem flüchtenden Vogel immer näher, welcher verängstigt zwitschend davon schwirrte. Nicht mehr lange und Sice würde ihn sicher in den Fingern halten.

Während Sice irgendwo den Vogel verfolgte, hatte es Ielena in ein Süßigkeiten-Geschäft verschlagen. Dort kaufte sie sich erst einmal einige Sachen: Bonbons, Gummibärchen, Zuckerstangen, Lakritze, saure Drops und Kaugummi. Mit zufriedener Mine verließ sie das Geschäft wieder und besah sich ihre Beute, ihre Augen strahlten wie die eines kleinen Kindes und sie stopfte sich sofort einen Kaugummi in den Mund. Während sie mit dem Kaugummi eine Blase machte, sah Ielena sich um. Die schwarzhaarige erblickte schon bald etwas, was noch mehr ihre Aufmerksamkeit erregte: ein Plüschtierladen. Ielena ließ sofort die Blase vom Kaugummi platzen und rannte sofort in das Geschäft hinein. Dort sah sie sich erst mal gar nicht satt...

"RAAAAAAAHHHHHHHHH !!!!!"
Mit lautem Geschrei stieß sich Sice von dem letzten Wand-Stückchen ab und schoss mit hohem Tempo in die Luft. Sie versuchte den Vogel zu greifen, doch dieser war knapp außerhalb ihrer Reichweite.
Man sah geradezu wie das Feuer in ihren Augen loderte, als plötzlich ihre Kleidung anfing zu leuchten. Einen Augenblick später war sie in eine luftige, leichte, schwarze Rüstung gekleidet. Mit leicht rötlich schimmernden Augen stürmte sie nun mit erhöhtem Tempo hinter dem Vogel her, der weiterhin ängstlich zwitschernd davon flog. Nun holte sie jedoch noch schneller auf.
Doch dann war plötzlich das Dach zuende. Der Vogel dachte vermutlich, er sei gerettet, doch Sice stieß sich mit voller Kraft vom aller letzten Dachziegel ab. Ihr sprung beförderte sie in rasendem Tempo auf das geflügelte Tierchen zu und so schaffte sie es nun endlich, ihn sicher in ihre Hände zu schließen.
Dann bemerkte sie jedoch, dass nun in etwa zwanzig Meter absolute Leere unter ihr waren, welche sie nun herunter stürzen würde. Und unter eben dieser Leere war netterweise ein ziemlich ungemütlich aussehendes Dach aus Schieferplatten, welches scheinbar zu einem großen Stall gehörte.
"Oh Mist ...", kam es aus ihr heraus, während sie nun anfing nach unten zu rasen. Sie drehte sich, so dass ihr Rücken nach unten zeigte, kugelte sich zusammen und hielt den Vogel schützend über sich. Dann krachte sie durch das Dach und landete schmerzhaft auf dem Boden darunter, direkt neben einem zu Tode erschrockenen Pferd. Da sie kurz ein wenig benebelt war, lockerte sie ihren Griff, so dass der Vogel wieder entkommen konnte. Selbst jedoch ein wenig trudelnd flog er nur sehr langsam durch das Dach hinaus.
Als Sice' Verstand sich von dem Sturz erholt hatte sah sie eben das und sprang urplötzlich auf. Sie wollte gerade hinter dem Vogel her, da bekam sie noch einen Pferdetritt gegen den Allerwertesten und wurde noch einmal umgeworfen, dieses mal direkt mit dem Gesicht auf den Boden. Erneut richtete sie sich auf und blickte das Pferd an.
"Ich werde dich in meine Gebete mit einschließen ... und ich werde beten, dass du als Braten endest ...", sagte sie mürrisch, bevor sie wieder mit einem lockeren Sprung auf ein Fass und mit einem zweiten durch das Dach fegte. Als sie wieder oben angekommen war, sah sie den Vogel, der sich ein wenig entfernt erst einmal von der Jagd und dem Sturz erholte. Sice ging kurz in eine Lauerstellung auf allen vieren, dann sprintete sie wieder los.
"Noch einmal kommst du nicht davon !!!", schrie sie zornig, während der Vogel panisch wieder in die Luft startete und versuchte zu entkommen.

Ielena suchte sich einen schwarzen Zombieteddy aus, welcher Fledermausflügel auf dem Rücken hatte und kaufte diesen ein. Außerdem kaufte sie noch einen normalen Teddy, welcher eine rote Schleife um den Hals hatte und ein rotes Plüschherz in der Hand hielt. Sie packte die beiden Plüschtiere auch ein und verließ den Laden wieder...
Plötzlich fiel der Frau wieder ein, warum sie eigentlich hier in Magnolia war... sie war doch mit Sice auf einer Quest gewesen und sie sollten einen Kanarienvogel suchen. Sofort beschwor Ielena wieder Doom herbei und schwang sich auf seinen Rücken. Von oben hatte sie einen viel besseren Überblick über die Stadt und als sie einige Meter abgehoben hatte, konnte sie in der Ferne schon den Kanarienvogel erkennen, außerdem Sice die diesem hinterher rannte.
Ielena gab Doom die Sporen, damit dieser schnell in diese Richtung flog und schon bald befand sie sich nahe Sice in der Luft. "Brauchst du vielleicht Hilfe?", meinte Ielena grinsend, als sie neben der sprintenden Sice herflog.

Noch ein kleines Stück, nur noch ein kleines Stück !
Immer wieder versuchte Sice den kleinen Vogel aus der Luft zu pflücken, doch er zappelte wild umher, so dass sie auf der aktuellen Distanz nicht sicher genug greifen konnte, um ihn zu erwischen.
Dann, als sie ihn gerade hätte greifen können, tauchte plötzlich Ielena in ihrem Blickfeld auf und fragte, ob Sice Hilfe brauchte. Die Silberhaarige musste sich zusammen reißen nicht zu schreien, dass sie auch eine Minute vorher hätte auftauchen können, um sie vor dem Sturz zu bewahren, aber sie verkniff es sich. Ielena war sicherlich nicht daran Schuld, dass Sice so rücksichtslos durch die Gegend stürmte. Dennoch blickte sie kurz zu Ielena und verfehlte den Vogel erneut. Schlimmer noch, sie sah nicht wie das Dach plötzlich aufhörte, so dass sie ins Leere trat und nach unten fiel.
"Wäre nicht schecht ! Fang das Ding !", rief Sice nach oben, bevor sie sich in der Luft drehte und sauber per Dreipunkt-Landung aufkam. Sie wechselte wieder von der Nargacuga Rüstung auf ihre normale Kleidung und richtete sich nun auf. Jetzt lag es an Ielena, den Vogel zu fangen. Sice würde zu lange brauchen, um überhaupt erst wieder auf das Dach zu kommen. Der Abstand hatte sich vermutlich bereits jetzt wieder viel zu weit vergrößert ...
Aber Sice vertraute der Schwarzhaarigen und war sich sicher, dass sie einen Weg fand, den Vogel unbeschadet einzufangen.

Ielena sah erst ein wenig besorgt drein, als Sice fiel.... doch als sie bemerkte, dass sie sich sicher abfangen konnte, atmete sie beruhigt aus. Die Silberhaarige meinte auch, dass sie dringend Hilfe nötig hätte und meinte zu Ielena, dass sie das 'Ding' fangen sollte, womit sie natürlich den Kanarienvogel meinte.
Grinsend zuckte Ielena mit den Schultern und meinte zu ihrer Questpartnerin: "Nichts leichter als das", mit diesen Worten beschwor sie ihre Geistereule Haunt und befahl ihr, dass sie den Kanarienvogel einfangen sollte, ohne ihn dabei zu verletzten. Haunt war zwar keine lebendige Eule mehr, allerdings waren in ihr immer noch die Jagdinstinkte gespeichert. So flog sie mit raschen und leisen Flügelschlägen dem Kanarienvogel mit Leichtigkeit hinterher und umschloss ihn bald schon, nachdem sie ihn eingeholt hatte, sanft mit ihren Krallen.
"Gut gemacht Haunt", rief Ielena ihrer Eule entgegen, die mit dem Kanarienvogel zwischen den Krallen gerade wieder zurück kam. Ielena landete mit Doom neben Sice und reichte ihr die Hand, damit diese wieder auf ihren Dämonenhund aufsteigen konnte. Freundlich lächelte Ielena und meinte dann: "Komm, wir bringen den Vogel zu seiner Besitzerin zurück."

Sice stand da und lehnte sich an eine Wand, um nicht im Weg zu sein, während sie auf Ielena wartete. Sie vermutete, dass Ielena nicht allzu lange brauchen würde, da sie ja immerhin nicht auf Dächer angewiesen war, sondern einfach durch die Lüfte fliegen konnte.
Und Sice wurde wirklich nicht enttäuscht. Es dauerte nicht lange, da kam Ielena auf ihrem Hund bereits wieder in Sichtweite, doch nun war auch wieder ihre Eule dabei.
Nur einen Augenblick später landete sie bereits wieder neben der Söldnerin und reichte ihr eine Hand. Die Silberhaarige lächelte und ergriff sie, um sich auf den Hund helfen zu lassen. Nur einen Augenblick später flogen sie wieder los.
Es dauerte auch dieses mal nicht lang, bis sie wieder landeten. Die Frau stand noch immer vor der Tür und wartete. Kaum das sie gelandet waren, fragte sie nach einem Ergebnis. Sice stieg kurz von dem beschworenen Tier ab und packte sanft den Vogel, den Haunt gefangen hatte, bevor sie ihn schließlich an die Frau weiter gab und dabei gut aufpasste, dass er nicht noch einmal entwischte.
"Ich sagte ja, fünf Minuten ... Auch wenn es nicht ich, sondern meine Freundin war, die ihn gefangen hat. Hauptsache sie haben ihn wieder."
Die Frau lachte nur fröhlich und gab ihnen das Geld für ihre Quest. Sice bedankte sich mit einer Verbeugung und ging dann zurück zu Ielena und schwang sich erneut auf das Tier.
"Na dann, bringen wir das Geld deiner Gildenmeisterin. Und wenn du willst können wir auch gleich noch eine Quest übernehmen, wenn deine Gildenmeisterin damit einverstanden ist.", meinte Sice noch, bevor sie wieder in die Lüfte stiegen und sich auf den Rückweg machten.