Magnolia

Questinfo:

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Ryuuji ging zusammen mit Kazumi durch die Straßen Magnolias und sah sich das Phantombild an, das sie sich gerade eben von der Polizeiwache geholt haben. Der Kerl soll blondes Haar, blaue Augen und ein eher sanftes Gesicht haben. Allerdings fand Ryuuji, dass der Typ eine zu hohe Stirn und zu kleine Augen besaß. Nicht, dass er sich selbst als hübsch empfand, aber er hatte nun mal seine Meinung zu solchen Dingen und die gehörte nun mal zu ihm dazu. Der Metallmagier lehnte sich an eine Wand und wandte seinen Kopf in Kazumis Richtung.
"So, wo denkst du sollten wir zuerst suchen? Ich meine, wir haben die ganze Stadt vor uns, da können wir schlecht tausende Leute einzeln überprüfen, oder?"

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Kazumi machte sich sehr viele Gedanken um diesen vermeintlichen Mörder und auch darum, wie sie ihn am besten aufspüren könnten. Er würde ihnen definitiv nicht in die Arme laufen und meinen, dass er sich nun freiwillig einsperren lässt. Er würde sicherlich um seine Freiheit kämpfen und koste es was es wolle. Aber mal ehrlich, würde das nicht jeder von uns? Nur jemanden zu töten, war eine Tat die ganz klar strafbar war und geahntet wurde. Das hätte ihm von vorn herein geläufig sein müssen und dennoch hatte er es getan, da musste er halt mit solch einer Aktion rechnen. Wo hielten sich Mörder auf? Gab es überhaupt einen Ort, an dem sie sich am liebsten aufhielten, oder gingen sie kreuz und quer und verhielten sich weiterhin wie ganz normale Menschen. Nun gut es kam wohl auf den Typ an, vielleicht hatte er ja bereits ein schlechtes Gewissen und suchte die Grabstätten oder aber die Todespunkte seiner Opfer, um dort sein Unwesen zu treiben?! Wäre zumindest möglich gewesen. "Hmm.. das ist eine gute Frage, aber wollen wir auf dem Friedhof anfangen? Ich meine ein schlechtes Gewissen muss früher oder später über einen kommen, das ist doch eigentlich normal oder?" Kazumi erwiederte Ryuujis Blick und sah ihm mit einem fragenden Gesichtsausdruck direkt in die Augen.

[2/20]

Auf Kazumis Vorschlag hin runzelte Ryuuji die Stirn. Ein Mörder sollte so bald ein schlechtes Gewissen haben? Meistens waren Massenmörder seelisch krank oder konnten die Worte "Reue" oder "Gewissen" nicht einmal schreiben.
"Ich bin mir da nicht so sicher."
Allerdings wäre es auch nicht unmöglich, solche Fälle gab es ja mal ab und zu. Ryuuji drehte sich unsicher in die Richtung des Friedhofs und dann zu einem verlassenen Industriegebiet. Dann sah er wieder Kazumi an, ausgestattet mit einem eher neutralen Gesichtsausdruck.
"Weißt du was? Ich habe eine Idee: Du gehst zum Friedhof, während ich mich im alten Industriegebiet umsehe. Klingt das nach etwas?"

[3/20]

Ryuuji war sich bei dieser Theorie nicht wirklich sicher, was Kazumi lediglich dazu brachte leise aufzuseufzen. Was war an ihrer Theorie denn bitte so falsch? Jeder Mensch hatte immerhin ein Gewissen und in diesem Fall auch Massenmörder oder generell Mörder, immerhin hatten sie einer Person das Leben genommen. Wenn man da kein Gewissen haben sollte, wann denn dann bitteschön? Ryuujis Idee hingegen klang nach einem guten Kompromiss, gegen den Kazumi auch nicht wirklich etwas einzuwenden hatte. "Okay gut, dann machen wir das so" konterte die junge Blondine und fragte schlussendlich dann noch "Treffen wir uns dann wieder hier?" sie hatte schließlich nicht vor Ryuuji noch ganz zu verlieren, genauso wie sie ihren Lehrmeister verloren hatte. Sie würde auf Ryuuji nun auf jeden Fall achten und koste es dabei ihr eigenes Leben, sie würde schließlich keinen Rückschlag mehr verkraften können. "Pass bitte auf dich auf" flüsterte Kazumi letztendlich noch, ehe sie sich umdrehte und zum Friedhof lief.

[4/20]

Vorschlag angenommen, Plan erweitert, so sollte ein Auftrag ablaufen. Auf Kazumis Fragen hin antwortete Ryuuji exakt und sachlich. Er sah auf die Turmuhr, die er von ihrer Position aus sehen konnte, und nickte.
"Das können wir machen, am besten in drei Stunden sollten wir hier sein. Falls der eine nicht erscheint, wird der andere zum Platz des anderen gehen und nach ihm suchen."
Dann ging Kazumi in die Richtung des Friedhofs, nachdem sie etwas Unverständliches geflüstert hatte. Ryuuji sah ihr noch für einige Sekunden nach und begab sich dann selber auf den Weg zu seinem Zielort, das verlassene Industriegelände Magnolias.

[5/20]

Kazumi lief direkt auf den Friedhof zu und sah sich hier ein wenig um. So langsam wurde es hier dunkel und lediglich die Kerzen leuchteten Kazumi einen unheimlichen Weg. Auch die Eulen machten den Friedhof auf seine eigene Art und Weise unheimlich, sodass Kazumi am aller liebsten umgekehrt wäre. Doch nun musste sie einfach Mut beweisen, 3 Stunden hatte sie bis sie sich wieder mit Ryuuji treffen würde und um den Friedhof zu durchsuchen. Noch vermutete Kazumi, dass hier außer ihr kein anderer Mensch umher irrte. Für Kazumi hieß es nun Mut zu beweisen... Selbst wenn sie bereits vorhin in der Einkaufshalle solch eine Angst hatte und sich deswegen sogar an Ryuuji ran geschmissen hatte. Auf das "Pass bitte auf dich auf" hatte der Metall Make Magier gar nicht erst geantwortet, vielleicht hatte er es auch einfach ignoriert oder aber nicht verstanden? Nach wie vor entdeckte Kazumi auf dem gesamten Friedhofsgelände nichts außergewöhnliches, mal sehen für wie lange.

[6/20]

Die Tür glitt auf und Ryuuji trat in das Lagerhaus. Er ging weiter hinein und sah in den verschiedensten Ecken und Winkeln, immer auf der Suche nach einem zusammengekauerten Mörder oder irgendeinen Hinweis nach diesem. Als der Metallmagier alles dursucht und nichts gefunden hatte, ging er hinaus, schloss die Tür und ging zum nächsten Lagerhaus. Er hatte bereits mehrere dieser Gebäude durchsucht und nun hoffte er, dass er den Mörder in einem der letzten Lagerhäuser finden würde, denn er wollte nicht, dass Kazumi sich mit diesem Kerl abgeben musste. Mit einem Seufzer legte Ryuuji noch einen zahn zu und machte sich auf den Weg zu den anderen Lagerhäusern.

[7/20]

Es wurde immer dunkler, sodass nur noch die Kerzen auf dem Friedhof das nötige Licht spendeten. Um Kazumi herum war alles vollkommen still und nur die Eulen gaben ihren nächtlichen Ruf zu hören, doch scheinbar war die Blondine nicht alleine auf dem Friedhof. Wie aus dem Nichts versperrten ihr zwei Männer den Weg, welche beide nicht wirklich wie der gesuchte Mörder aussahen. "Na was sucht denn ein Mädchen aus Heroic Dragon ganz alleine nachts auf einem Friedhof?" ein breites grinsen bildete sich auf seinen Lippen, während er den Abstand zu Kazumi langsam verringerte. Seine etwas längeren schwarzen Haare fielen ihm locker über die Schulter und man konnte an seinem rechten Unterarm mit Leichtigkeit das Tatoo der kleinen Gilde "Burning Incubus". Eigentlich einer bislang ebenfalls offiziellen Gilde, deswegen verstand Kazumi auch nicht wirklich, was das jetzt gerade sollte. "Ich erledige hier lediglich einen Auftrag? Könntet ihr mir bitte den Weg räumen, ich muss weiter machen... oder habt ihr vielleicht sogar diesen Mann hier gesehen?" Kazumi zeigte das Phantombild nun den anderen, die allerdings nur auflachten. "Du bist ja echt süß, mal sehen wie wild du werden kannst" so langsam bekam Kazumi etwas Angst, weswegen sie sich umdrehte, doch es war bereits zu spät. Sie wurde von insgesamt 10 Männern umrundet, die alle der Gilde Burning Incubus angehörten. "Nett dich kennenzulernen, mal sehen was für eine Wildkatze du werden kannst" grinste einer der Kerle, irgendwie klang es recht absurd, wäre da nicht die Sache dass Kazumi immer enger umrundet wurde und kaum noch irgendeine Ausweichmöglichkeit hatte. Einer der Männer strich ihr nun durch die blonden Haare und ein anderer streichelte über ihre Wange, was Kazumi keineswegs zulassen konnte. "Lasst mich los" sie hatte eigentlich ungern vor eine ihrer Techniken gegen eine andere Gilde anzuwenden und außerdem war das auch verboten, weswegen sie nun versuchte lediglich mit ihrer eigenen Körperkraft weiter zu kommen, doch sie waren zu stark. Ein Mann schmiss sie auf den Boden und zwei andere hielten sie währenddessen fest, sodass für Kazumi nun gar keine Hoffnung mehr bestand. Sie war zwar dank ihrer Magie ziemlich stark, aber das hieß ja noch lange nicht, dass sie auch körperlich so stark war.

[8/20]

Ungeduldig stand Ryuuji am vereinbarten Treffpunkt und sah immer wieder auf die Uhr. Als genau die Uhrzeit eingetroffen war, die sie vereinbart hatten, marschierte Ryuuji schnurstracks zum Friedhof. Er suchte noch eine Weile nach der Lichtmagierin, ehe er eine gruppe Leute fand, die sich im Kreis versammelt hatten. Er kam ihnen langsam näher und als er sah, wie sie jemanden zu Boden drückten, veränderte sein langsamer Gang sich in einen Sprint, bei welchem die Iron Mail den Metallmagier umschloss. Durch Ryuujis schwere schnelle Schritte wurde einer der Männer auf ihn aufmerksam und drehte sich ihm zu, doch für ihn war es bereits zu spät. Der Metallmagier rammte ihn mit voller Wucht, sodass der Mann wie von einem Panzer umgewalzt wirkte. Zwei weitere drehten sich zu ihm um, erstarrten jedoch augenblicklich aufgrund der Metallgestalt mit leuchtend roten Augen, die vor ihnen Stand. Ryuuji brüllte und rannte auf die beiden zu, wobei das Brüllen durch die Rüstung wie von einer anderen Welt klang. Der erste schrie auf und machte einige Schritte zurück, doch der andere hatte sich besser im Griff und zog eine Waffe, wenn auch zitternd. Das half ihm genau so wenig wie wegrennen, denn er hatte zu lange gebraucht und im nächsten Moment landete eine Eiserne Faust in seinem Gesicht und er fiel benommen zu Boden. Der andere Mann, der weggerannt war, wurde auch schnell eingehohlt, um dann mit dem Gesicht zuerst gegen den Boden geschlagen zu werden. Durch die Schreie hatte sich nun auch der Rest der Gruppe zu Ryuuji umgewandt und sah ihn erschrocken an. Einen Moment stand jeder einfach nur da, doch die Ruhe hielt nicht lange an. In genau der gleichen Zeit, in der der Anführer der Gruppe Befehle bellte, rannte Ryuuji auf seinen nächsten Gegner zu. Dieser schlug mit seinem Schwert von oben zu, was jedoch sehr vorhersehbar war, sodass Ryuuji es nicht schwer hatte, auszuweichen und dem Schwertkämpfer mehrere Male gegen den Kopf zu schlagen. Da war auf einmal wieder der Anführer der Gruppe zu hören.
"Benutzt eure Magie! Benutzt eure Magie!"
Magier, heh? Davon ließ sich Ryuuji nicht abhalten, nein das gab ihm sogar einen Grund, diese Schwachmaten mit seiner eigenen Magie fertig zu machen. Während seine Feinde langsam ihre Feuerbälle und was auch immer formten, hob der Metallmagier seine Hand und ließ einen Pfeilhagel auf sie niederprasseln. Es gab einige Treffer an Beinen oder Armen, aber nichts Lebensbedrohliches, womit drei weitere Magier außer Gefecht wären.
Die letzten drei Magier scharrten sich zusammen und hielten wohl gerade ihre Zauber bereit, um sie dann auf Ryuuji abzufeuern, doch so weit würde es nicht kommen. Mit einigen Handbewegungen ließ Ryuuji in die Lücken zwischen den magiern zwei Eisenwände entstehen, die für ihn nun einen Gang zu einem von ihnen bildeten. Der ausgewählte Mann hatte ein Schwert in der einen und ein kleines Feuer in der anderen Hand. Als Ryuuji schnell auf ihn zu rannte, reagierte der Mann panisch und warf ungezielt seinen Feuerball, sodass dieser einen Meter vor dem Metallmagier am Boden aufkam und explodierte. Ryuuji sprang durch die Flammen und erstellte ein Schwert in seiner hand, mit welchem er von oben auf den Mann einschlug, der Versuchte, mit seinem eigenen Schwert zu blocken. Das war diesem auch möglich und für einen kurzen Moment lächelte er überrascht, ehe das Schwert sich in Eisenspäne verwandelte und sowohl auf sein Gesicht als auch auf dem Rest seines Oberkörpers herniederrieselte. Der Magier schrie auf und versuchte, die Metallspäne wie verrückt loszuwerden, während Ryuuji an ihm vorbeilief um seinen nächsten Freund zu erledigen. Dieser hatte auf ihn gewartet und schleuderte einen Steinklumpen auf den Metallmagier. Ryuuji hatte zu viel fahrt aufgenommen, ausweichen konnte er nicht. Der Stein erwischte den in Rüstung gehüllten Menschen am Kopf, sodass dieser stolperte und hinfiel.
Benommen blieb Ryuuji für einen Moment liegen und schloss die Augen, um sich wieder zu sammeln. Als er die Augen wieder öffnete, sah er gerade noch, wie ein riesiger Stein über ihn schwebte und kurz davor war, herunter zu fallen. Gerade im letzten Moment rollte sich der Metallmagier zur Seite und entkam auf diese Weise dem Angriff. Er drehte sich zu dem Erdmagier um, um diesen endlich auszuschalten, doch das hatte dieser ihm schon vornweggenommen. Dieser Zauber hatte ihn vollkommen verausgabt und nun lag er am Boden, nur sehr langsam atmend. Ryuuji wandte sich von ihm ab und bewegte sich von der einen Seite der zwei Wände, ignorierte den Mann, der immer noch panisch die Metallspäne herauszog, und sah nach dem letzten Teil der Gruppe. Doch dieser schien die Flucht ergriffen zu haben. Der Magier zuckte mit den Achseln und ging wieder zu den mit Metallspänen übersäten Mann, der die schlimmsten Teile entfernt hatte und sich Ryuuji wieder zum Kampf stellen wollte, allerdings seine Angst nicht verbergen konnte. Ryuuji hob die Hand und ballte sie zur faust, wie zum Schlag bereit und ließ sie nach vorne zischen, genau vor das Gesicht des Mannes. Dieser hatte wohl mit einem Schlag gerechnet, denn allein diese Aktion reichte, um ihn ohnmächtig werden zu lassen.
Jetzt, da jeder von den Männern erledigt war, ließ Ryuuji sich auf den Boden fallen und sah zu der Person, die von diesen Armleuchtern belästigt worden war. Wie er es sich gedacht hatte, es war Kazumi. Erleichtert und erschöpft stieß er die Luft aus und ließ die Rüstung um seinen Kopf zerfallen. Er schüttelte den Kopf, um die Reste des Kopfschutzes loszuwerden und lächelte Kazumi leicht an.
"Brauchtest du Hilfe?"

[9/20]

Wie aus dem Nichts kam urplötzlich ein in Rüstung gehüllter und mit roten Augen verzierter Mann auf die Gruppe zu und versuchte diese zu bekämpfen. Hätte Kazumi nicht gewusst, dass unter der Rüstung Ryuuji steckte, wäre wohl auch sie abgehauen, doch glücklicherweise wusste sie es besser. Wobei abhauen konnte sie im Moment sowieso nur recht schwer, immerhin hielten sie die zwei Typen bis zu guter Letzt fest und öffneten bereits ihren Hosenstall. Glücklicherweise kamen sie aber nicht groß weiter, da Ryuuji nun auch diese letzten zwei Männer angriff und sie somit von ihr ablassen mussten. Einen Moment noch musste Kazumi sich wieder fassen, ehe sie sich wieder aufrichtete und Ryuuji anstarrte. Wie die Kopfrüstung abging, das sah einfach so wunderschön aus, er war wunderschön und Kazumi schien es wohl jetzt erst so richtig klar geworden zu sein. "Scheint wohl so..." während sie das entgegen brachte schalteten sich all ihre Sinne ab. Ohne jeglicher Selbstbeherrschung, trat sie ganz nah an den Metall Make Magier heran und sah ihm sehr dankbar und glücklich in die Augen "Danke" es war ein leises flüstern, doch noch laut genug, sodass man es diesmal vernehmen konnte. Kazumi stellte sich auf ihre Fußspitzen und fasste mit ihren Händen hinter Ryuujis Genick, um sich etwas besser strecken zu können, ehe sie ihn letztendlich küsste. Es war zwar ein kurzer Kuss, doch dafür auch sehr gefühlvoll, zumindest aus ihrer Sichtweise. Doch als sie ihre Selbstbeherrschung wieder erlangt hatte, ließ sie augenblicklich wieder von ihm ab. War das jetzt wirklich bereits das zweite Mal, dass Kazumi aus einem vollkommen fremden Grund, Ryuuji so derartig behandelte? "Es tut mir leid, es tut mir wirklich leid..." mit den Worten drehte sich Kazumi auch schon wieder um und wollte sich wieder etwas von ihm entfernen. Sie verstand einfach nicht, wieso sie so etwas tat? War sie einfach verrückt geworden, oder hatte das vielleicht sogar eine vollkommen andere Begründung, die der Blonden momentan nicht einfallen wollte? Doch Himmel, es fühlte sich so gut an ihre Lippen auf die seinen gelegt zu haben und ihn so nah in ihrer Nähe zu spüren. Das durfte doch nicht wahr sein.. Wieso passierte ihr das jetzt alles, genau der jenen die sich geschworen hatte nie wieder jemanden so nah an sich heran zu lassen? "Es tut mir wirklich leid" wiederholte sie flüsternd, sie konnte ja noch nicht einmal wissen, ob Ryuuji das ebenfalls wollte.

[10/20]

Kazumi stand auf und kam auf Ryuuji zu. Er lächelte sie immer noch an, war aber innerlich total verwirrt. Als sie zu ihm herunterkam löste sich auch das Lächeln von seinen Lippen und machte für einen fragenden Eindruck platz.
Was hat sie-?
Sie küsste ihn. Es dauerte nicht lange, aber Ryuuji genoss den Kuss voll und ganz und erwiderte ihn. So waren für ihn ein paar Sekunden eine Ewigkeit und auch nur ein Augenblick, weil sie so schnell sich von ihm trennte. Mit verwirrtem Blick sah Ryuuji zu, wie sie sich von ihm abwandte und unter Entschuldigungen gehen wollte.
Was? Will sie mich zurück lassen?
Ryuuji streckte sich schnell und ergriff ihre Hand, ehe sie aus seiner Reichweite herauskommen konnte.
"Bitte... bleib bei mir."
Seine Stimme war etwas rau und in ihr schwangen all seine Gefühle mit. Trauer, Angst, Erschöpfung und... Liebe. Er hätte es sich nicht eingestanden, wären seine Gefühle jetzt nicht so eindeutig.
Er wollte nicht, dass sie geht. Er wollte nicht, dass sie wieder in Gefahr kommt. Er wollte nicht, dass sie ihn wieder wie einen Fremden behandelt. Er wollte nicht, dass sie ihn allein lässt.
Sie sollte bleiben. Sie sollte in Sicherheit sein. Sie sollte ihn so behandeln, wie es ihr Herz es ihr sagte. Sie sollte an seiner Seite sein.
Für eien Moment vergaß Ryuuji sein Ziel vollkommen. Seine Familie, das Böse und die ganze Welt. Es gab nur sie. Und er wollte bei ihr sein.
Er musste es ihr sagen.
"Hör mir bitte zu... Kazumi, ich muss dir sagen dass..."
Verdammt er brachte es nicht über sich! Wie sollte er es so schaffen, bei ihr zu bleiben?
"Ich..."
JETZT SAGS SCHON ENDLICH DU VERDAMMTER FEIGLING!!!!!
"Ich liebe dich."
Mit geschlossenen Augen saß Ryuuji da und sein ganzer Körper kribbelte vor Erleichterung, es hinter sich gebracht zu haben

[11/20]

Dieser Kuss war der erste und zeitgleich wohl auch schönste, den Kazumi erlebt hatte und machte diesen Moment hier unvergesslich. Doch dabei wusste sie ja noch nicht einmal, ob Ryuuji ihre Gefühle erwiederte. Was wenn sie ihn nun einfach vollkommen verwirrt und angewiedert hatte?
Genau das war auch der Grund, weswegen sich Kazumi von ihm distanzierte und sich zuvor für eben diesen Kuss ein paar Mal entschuldigte. Doch noch bevor sie aus seiner Reichweite hinaus laufen konnte, wurde sie auch schon festgehalten, worüber sich Kazumi wunderte. Sie hätte mit allem möglichen gerechnet, inklusive einer Standpauke, aber nicht mit so etwas.
Wobei Kazumi sagen musste, dass ihr Ryuujis Reaktion gefiel und sie sich im Moment nichts schöneres hätte vorstellen können. Seine Worte trafen Kazumis Herz sofort und in ihr bebte alles, es war ein unbeschreibliches Gefühl... niemals hätte Kazumi gedacht, dass sie sich so Hals über Kopf in einen Mann verlieben würde.
Immerhin hatte Kazumi es auch nie gewollt, doch bei Ryuuji war sie sich sicher. Sie wollte ihn gar nicht mehr gehen lassen, sondern am liebsten Tag und Nacht an seiner Seite verbringen. Auch die Welt rund um Kazumi schien für diesen einen besonderen Moment still zu stehen, denn alles woran sie im Moment nur denken konnte, war Ryuuji und seine Nähe zu ihr. Nicht zuletzt zu erwähnen seine Berührung, die in Kazumi ein unbeschreibliches aber auch zeitgleich wunderschönes kribbeln hervor rief. Das waren wohl die Schmetterlinge, von denen sehr viele sprachen.
Sie war sich sicher, dass Ryuuji der Richtige für sie war, doch wie empfand er für sie? Noch war es unscheinbar und genau das folterte Kazumi. Was würde er gleich sagen? Ihr Herz pochte ungehindert weiter, als Ryuuji nun das Wort ergriff und anfangen wollte es ihr beizubringen.
Der Anfang hörte sich schon mal überhaupt nicht gut an, was Kazumi in eine Art Schockzustand brachte. Sie war noch nicht einmal mehr in der Lage überhaupt irgendein Wort heraus zu bringen, vor lauter Angst dass Ryuuji ihre Gefühle eventuell doch nicht erwiederte. Da waren endlich die erlösenden Worte, die Kazumis Herz schlussendlich kurz zum still stehen anregten, ehe ihr Puls und somit ihr Herzschlag noch höher wurden, als sie ohnehin schon waren.
"Eh.." sie war noch nicht einmal in der Lage irgendwas zu sagen, es war einfach als hätte ihr jemand die Stimme geraubt und als würde eben dieser jenige ihr die Stimme auch um alles in der Welt nicht zurück geben wollen.
"Ich bin sprachlos..." doch bedarf es im Moment noch irgendwelcher Worte? Kazumi konnte es ihm doch auch einfach zeigen... Sie drehte sich zu ihm um und legte ihren anderen Arm um ihn herum.

[12/20]

Nach dieser emotionalen Bombe hatte Ryuuji erstmal versucht, sich zu beruhigen, jedoch war dies völlig umsonst, als Kazumi sich umdrehte und ihre Arme um Ryuuji schlang. Der Metallmagier lächelte verliebt und war glücklich, dass sie seine Gefühle erwiderte, denn was anderes könnte diese Geste bedeuten? Natürlich, es könnte andere Möglichkeiten geben und Kazumi könnte natürlich auch aus anderen Gründen ihn geküsst haben, aber es gibt nunmal Möglichkeiten, über die man keinen Gedanken verschwenden sollte, weil sie einfach zu unwahrscheinlich sind. Außerdem wollte der Magier auch nicht diesen schönen Augenblick zerstören, selbst wenn er nur eine Illusion, eine Täuschung oder Einbildung wäre. Deswegen hielt Ryuuji Kazumi fest und genoss einfach den Moment.

[13/20]

Kazumi war schon recht überfordert mit der ganzen Situation und das obwohl sie sich sicher war, auch etwas für den Metall Make Magier zu empfinden. Er war einfach so unglaublich toll und kein anderer Mann könnte ihre Gefühle jemals toppen, als Ryuuji. Er hatte einfach alles, was man sich an einem Mann wünschte. "Ich schulde dir aber noch eine Antwort, nicht wahr?" flüsterte die Blonde schon fast, ehe sie den Satz ergänzte "Ich liebe dich auch" gab sie zu und blickte ihm direkt in die wunderschönen Augen. In ein blaues Augenpaar, in welches sie sich jederzeit verlieren konnte. Weiterhin kuschelte sich Kazumi an Ryuuji heran, doch sie hatten noch keine Zeit diesen Moment einfach nur zu genießen, sie mussten immerhin eine Quest erledigen. Eine Quest in der es eigentlich um einen Mörder ging. "Ryuuji, wir sollten uns allerdings mal um den Mörder kümmern, dann haben wir nämlich viel mehr Zeit für uns" schlug die Blondine vor, ehe sie schlussendlich Ryuuji los ließ. DOch nicht ohne ihm zuvor noch einen kurzen Kuss auf die Wange gegeben zu haben.

[14/20]

Ryuuji erwiderte den Kuss, indem er ihr ebenfalls auf die Wange küsste, und stand dann ebenfalls auf. Kazumi hatte Recht. Sie konnten nicht einfach so ihre Arbeit wegen ihrem glücklichen Zusammenkommen ignorieren, erst recht nicht, wenn sie einen Mörder fangen sollten. Während sie hier herumknutschten könnte der Typ schon dabei sein, sein nächstes Opfer abzuschlachten und das dürfen sie nicht zulassen. Wenn es so kommen würde, könnte Ryuuji sich das auf keinen Fall verzeihen. Also ließ er nun auch den Rest der Rüstung fallen, um Mana zu sparen, und sah Kazumi ernst an.
"Du hast recht, wir müssen ihn aufhalten. Lass uns gehen."
Dann ging er in richtung Ausgang, als wäre er voll und ganz in seiner Arbeit vertieft, doch auf seinen Lippen zeichnete sich ein verliebtes Lächeln ab.

[15/20]

Und da ging Ryuuji auch schon voller Elan zurück ans Werk. Aber es stimmte, auf die beiden Magier würde noch ein Mörder warten, den sie unbedingt einfangen müssten. Mit Mörder hatte Kazumi generell wenig am Hut, doch sie würde es niemandem verzeihen, wenn er einfach so unschuldigen Menschen das Leben raubte und sei es ein Mensch oder aber ein Dämon. Sie folgte dem großen Magier schon bald und überlegte währenddessen schon einmal, wo man eventuell denn noch nach ihm suchen könnte. "Hast du vielleicht eine Idee wo er denn noch stecken könnte?" denn Kazumi hatte momentan einfach keinen blassen Schimmer und der Mörder hatte wie es schien sich auch noch kein neues Opfer erwählt. Doch in Gedanken war Kazumi noch immer bei diesem einen Moment, diesem unvergesslichen Kuss, dieses Gefühl tief in ihr drin. Niemals hätte Kazumi damit gerechnet sich jemals in irgendjemanden zu verlieben, doch Ryuuji hatte ihr das Herz gestohlen und nun lag es wohl an ihr, auf ihn aufzupassen und koste es ihr Leben. Denn Kazumi hatte wirklich keine Lust darauf, Ryuuji ebenfalls zu verlieren. Zumindest nicht nachdem sie bereits ihren Lehrmeister Takahito verloren hatte. Nachdem sie eine ganze Weile nach dem Friedhofsausgang weiter in eine bestimmte Richtung gelaufen waren, erkannte man nur noch einen Schatten, der von einer Ecke zur nächsten geflitzt war. Handelte es sich hierbei um ein Tier, oder aber um den gesuchten? Doch hier stand auch nirgendwo, dass es sich um einen Magier handelte, oder waren Kazumi und Ryuuji nur zu spät eingetroffen?

[16/20]

Als die beiden Magier einen Schatten um eine Ecke huschen sahen, lief Ryuuji diesem direkt hinterher. Um diese Uhrzeit hier herumzuschleichen, das ist nicht normal! Der Metallmagier bog um die Ecke und rannte eine Gasse entlang. Sie war ziemlich eng und Mülleimer standen dicht an der Wand aneinander gedrängt, weshalb Ryuuji es schwer hatte, hindurch zu kommen, doch die Person vor ihm hatte ebenso viele Probleme wie er. Der Mensch vor ihm bog noch einmal ab und Ryuuji konnte gerade noch sehen, wie sein Ziel die nächste Ecke nahm. Als er an dieser angekommen war, fand er nichts mehr von dem Verfolgten.
"Ach Mist, verdammt nochmal!"
Nun begann er langsam weiter zu gehen, immer wieder in die verschiedenen Gassen spähend.

[17/20]

Kazumi ließ Ryuuji dem vermeintlichen Mörder alleine hinterher rennen, während sie selber sich von hinten an ihn ran schleichen und ihm somit den Weg versperren wollen. Dort blieb sie schlussendlich stehen und wartete auf die dunkle Gestalt, welche sich tatsächlich mit einem Messer in der Hand annäherte. Doch dieses Mal würde sie nicht wieder das Opfer werden, sondern sich zur Wehr setzen und vielleicht auch gewinnen. "Starpower" erneut erschien um ihr linkes Handgelenk das leuchtend blaue Armreif. Damit konnte sie sich nun auch vollständig dem Feind widmen. "Moonlight" die Attacke traf die dunkle Person direkt, sodass sie zu Boden fiel. Es schien anscheinend kein Magier gewesen zu sein, denn diese hätten deutlich mehr ausgehalten. Schnell lief Kazumi zu ihm hin und riss ihm die Maske vom Kopf. Tatsächlich, die beiden hatten die richtige Person gefunden, die Suche hatte nun letztendlich ein Ende gefunden. Da Kazumi von der Polizistin vorhin ein paar gesicherte Handschellen erhalten hatte, machte sie ihn damit fest. Er würde nun gewiss für eine sehr lange Zeit hinter Gittern wandern, was Kazumi irgendwie auch glücklich stimmte, immerhin hatte er es ja auch verdient, sein eigenes Leben ruiniert zu bekommen. "Tja Jüngchen, haben wir dich endlich" mit diesen Worten zog Kazumi den Mann auf die Beine, zumindest sie versuchte es. Denn noch fehlte ihr die nötige Kraft...

[18/20]

Ryuuji war immer noch auf der Suche nach dem Schatten, als er ein Licht am Ende einer Gasse aufblitzen sah. Also rannte er nun so schnell es ging dort hin, weil er sich dachte, dass es Kazumi sein musste. Als er schließlich bei der Heavently Body Magic Magierin ankam, musste er feststellen, dass er Momentan nicht benötigt wurde. Kazumi hatte den Mann schon von seiner Maske entledigt und ihm Handschellen angelegt. Allerdings mühte sie sich damit ab zu versuchen, den Mann auch mal hochzuheben. Ryuuji kam zu ihr und lächelte, als er den Mann hochhob.
"Letztendlich hast du ihn dir geschnappt. Sehr gut."
Danach gingen die beiden zum Polizeirevier, lieferten den Mörder ab und schnappten sich die Belohnung, bevor sie nach Hause, Heroic Dragon, gingen.

[19/20]

[tbc: Heroic Dragon Gildenhaus]

Bald war auch endlich Ryuuji eingetroffen, welcher Kazumi auch gleich half, diesen Mörder auf die Beine zu zerren. "Danke, naja ist ja auch ein Kinderspiel als Magierin, einen Nichtmagier zu erledigen" grinste Kazumi und wandte sich schlussendlich dem Mörder zu, um ihn durch die Straßen zu zerren. Natürlich versuchte er sich des öfteren zu wehren, doch momentan hatte Kazumi noch sehr gut die Kontrolle über ihn. So sollte es auch bis zur Polizeistation bleiben, wo bereits hoch erfreute Polizisten die drei empfingen und den Mörder übernahmen, um ihn in die Knastzelle zu bringen. Endlich war das alles geschafft und hier konnte wieder etwas Ruhe einkehren.

[20/20]

(tbc: Heroic Dragon Gildenhaus)