Hargeon

Auftrag:

Azumis Weg führte sie vom Gildenhaus also nach Hargeon. Der Auftrag hatte ihr sofort zu gesagt, als sie ihn gesehen hatte. Leute die ihr Geld nicht zahlten würden sich sicherlich weigern es einfach so rauszurücken, also könnte es auf Kämpfe hinauslaufen und Kämpfen gefielen ihr. Sehr sogar. Wobei ihr letzter Gegner sie wirklich stark gefordert hatte. Wie hieß er noch gleich? Sie musste wirklich nachdenken, da es schon einige Wochen her war. Dennoch wusste sie noch, dass es ein hartes Aufeinandertreffen war. Zumindest war sie nie zuvor so stark in Bedrängnis gelangt wie in diesem Kampf. Achja... Aralas hieß er... Das war der erste Kampf der für sie nicht mit einem Sieg endete, abgesehen von denen gegen ihren Lehrmeister, stattdessen mit einem Unentschieden. Sie respektierte Aralas für diese kämpferische Leistung und hoffte auch ihn bald mal wieder zu sehen um ihn erneut herausfordern zu können. Dann würde sie jedoch sicher besser ausgerüstet und sicherlich auch gegen seine Blitze gewappnet sein.  In Gedanken versunken rempelte sie versehentlich einen älteren Herren an. "Oh, entschuldigen Sie bitte", sagte sie und blieb stehen. Der ältere Herr war lediglich leicht zur Seite geschubst worden und winkte ab. "Passt schon.", meinte er. Azumi war froh nicht an irgend einen griesgrämigen alten Sack geraten zu sein, sondern an einen verständnisvollen und freundlichen alten Mann. Danach ging sie weiter durch die Straßen. Sie hatte keinen Anhaltspunkt um zu suchen, sie wusste nicht einmal wie diese Leute aussahen, aber sie wusste wo der Auftraggeber zu finden war, da er freundlicher Weise einen Zettel als Anlage hinzu gegeben hatte, auf dem stand wo man ihn ungefähr antreffen könnte. Es galt sich nur daran zu orientieren. Problematisch an der Sache war allerdings, dass sie keine Ahnung hatte was auf dem Zettel stand. Der Drogenboss hatte aber auch eine Sauklaue von Handschrift. Azumis Handschrift war ja schon nicht die Schönste, aber das? Irgendwie versuchte sie zu entziffern, was dort stand und fällte letztlich den Entschluss, dass es sich bei dem aufgeschriebenen Ort um ein Etablissement namens "Howling Hound". Sie fand den Namen zwar recht eigenwillig, aber plante vorläufig sich durchzufragen, vielleicht kannte ja jemand den Weg. Viele Passanten kannten den Weg aber scheinbar nicht. Einer konnte jedoch eine ungefähre Auskunft geben, diese war jedoch in etwa so genau wie ein Wurf während eines Dartspieles während man um die 2 Promille intus hat. Verzweifelt wandte sie sich an eine weitere Person. "Entschuldigen Sie bitte. Wissen Sie wo es zu der Kneipe Howling Hound geht?" "Howling Hound? Sind Sie sich sicher, dass sie zu diesem Ort wollen?" "Ja, warum sollte ich nicht?" "Ich meine eine junge, hübsche Dame wie Sie? An so einem Ort?" "Ich habe dort etwas zu erledigen, belassen wir es dabei. Kennen sie den Weg nun oder nicht?" "Ja, es ist eine der Kneipen in den dunklen Gassen hier... Ich fühle mich nicht wohl dabei Sie dort hingehen zu lassen." "Ich finde sowieso hin, mit oder ohne Ihre Hilfe!" "In Ordnung... Also passen Sie auf: Sie gehen [...]" Es folgte eine etwa dreiminütige Wegbeschreibung, für die sich Azumi letztlich bedankte und anschließend dem beschriebenen Weg folgte, bis sie vor einer düsteren Kneipe zu stehen kam. Entschlossen öffnete sie die Tür und rümpfte die Nase bei dem Gestank, der aus der Kneipe trat. Hier schien exzessives rauchen und trinken an der Tagesordnung zu stehen. Die Gesellschaft betrachtete sie kritisch, als sie die Tür hinter sich schloss und nach jemanden Ausschau hielt, der ihr Auftraggeber sein könnte. Aber bei dem hier anwesenden Haufen konnte das wirklich jeder sein. Sie begnügte sich damit vorläufig zur Bar herüber zu gehen. Wenn sie ihren Auftraggeber nicht erkannte, würde er vielleicht sie erkennen, immerhin war sie das erste Mal hier und neue Leute vielen Stammgästen meist sofort auf. "Wat willst'e?", erkundigte sich der Wirt unfreundlich und sah Azumi dabei an. "Gib mir irgendwas zu trinken, ich warte auf jemanden..." Der Wirt tat wie ihm geheißen und stellte was hochpronzentiges auf den Tisch. "Pass auf dat dich dat nicht umhaut Puppe", sagte der Wirt lachend. Azumi blickte zu ihm rüber packte das Glas und kippte sich den Alkohol in den Mund. Irgendwie bereute sie es noch in dem selben Augenblick, denn es brannte wie Hölle. Doch vor den anwesenden Kerlen wollte sie sich nicht die Blöße geben und schluckte es alles runter. "Was ist denn das für ein Rattengift!?", schnauzte sie den Wirt an, während sie sich die Anzeichen von Tränen aus den Augen wischte. "Strohrum, 80 prozentiger", gab der Wirt grinsend zu erkennen. "Haben Sie nicht etwas weniger steriles?" Der Wirt fing an zu lachen und knallte dann eine Wodkaflasche auf den Tisch. "Du bist lustig. Hier geht aufs Haus." Azumi schaute die Flasche an. War immerhin besser als nichts. Sie öffnete die Flasche und nahm einen Schluck das er weniger Prozente hatte, war deutlich merkbar, aber trotzdem wollte sie nicht so viel davon trinken. Sie stellte die Flasche wieder ab und verschloss sie, als sich ein Typ auf den Hocker neben sie setzte. "Ganz alleine hier?" "Offensichtlich." Sie schaute sich den Mann an, er trug einen hässlichen violetten Anzug und hatte seine Haare schmierig nach hinten gekämmt. Allgemein sah der Typ sehr schmierig und unseriös aus. "Ich habe Sie hier nie zuvor gesehen." "Ich war nie zuvor hier." "Ich möchte Ihnen eine Frage stellen." "Wenn Sie meinen." "Sie haben nicht zufälligerweise was mit Cursed Gryphon zu schaffen?" Azumi schwieg, holte den Auftrag hervor und schob ihn den Mann herüber. "Ausgezeichnet..." "Wie viele? Wie sehen sie aus? Wie heißen sie? Wo finde ich sie?" "Es sind fünf an der Zahl jeder schuldet mir ungefähr 2000 Jewel. Die Namen weiß ich nicht, die Geschäfte verlaufen anonym. Sie sind alle hier in der Umgebung zu finden und der erste sitzt dort drüben." Anschließend folgte noch eine Beschreibung der anderen und eine teilweise genauere Beschreibung, wo man sie finden konnte. Danach meinte er, Azumi könne ja an dem ersten fälligen Kunden zeigen, was sie könne. Azumi steckte die Wodkaflasche in die Tasche die sie dabei hatte und ging zu dem Tisch rüber, an dem der angesprochene Mann saß. Sie knallte die Hand auf den Tisch und grinste ihn boshaft an. Er und ein Anderer, der ebenfalls am Tisch saß blickten sie komisch an. "Ich habe gehört du bezahlst deine Schulden nicht...", sagte sie mit einer eiskalten Stimme und blickte ihn durchdringend an. "Was geht dich das an, hä!?", schallte er aggressiv zurück. Azumi schlug das Glas vom Tisch an. "Man bezahlt seine Schulden hast du verstanden!?" Eine gewisse Mordlust blitzte in ihren Augen auf. Der Kerl erhob sich. Er war sicherlich fast 1,90 m groß und schaute finster auf sie herab. "Was sagst du da? Pass mal auf du Schl****, das geht dich überhaupt nichts an und nun lass mich in Ruhe!" Azumi grinste nur und schlug ihre Faust in den Magen des Gegenübers. Die umstehenden Leute starrten sie erstaunt an, als der Mann auf die Knie sank, mit so einem Hieb hatte er wohl nicht gerechnet. Sie verpasste ihn einen Tritt ins Gesicht, sodass er auf dem Rücken lag und ließ dann Kunugi erscheinen, welches sie ihm an die Kehle hielt, seinen Kumpel im Auge behaltend. "Ich hoffe wir verstehen uns?" Der Mann lag nun am Boden und schien nachzudenken. Kurz darauf machte er den Anschein, als ob er den Stuhl packen wollte. "Lass es. Ich habe kein Problem damit dich hier abzustechen. Her mit der Kohle!" "J-ja..." Er fummelte an seinem Gürtel herum und warf dann einen Geldsack vor ihre Füße. Azumi hob diesen auf und sah ihn noch einmal boshaft an. "Bezahle ab jetzt deine Schulde oder du wrst nie wieder welche machen können." Sie ging wieder zur Bar herüber und knallte den Geldsack auf den Thresen um das Geld nach zu zählen. Es waren 2000 Jewel dadrin. "Sie sind gut", meinte der Drogenboss. Azumi lächelte. "Alles Macht der Gewohnheit", sagte sie und verließ die Bar auf der Suche nach den anderen vier Opfern. Alleine das Umsehen genügte schon um einen weiteren der Schuldner auszumachen. Er war ein Mitglied der Stadtwache und rauchte gerade genüsslich eine Zigarre, während er an der Stadtmauer lehnte. Azumi stellte sich neben ihn und lächelte ihn freundlich an. "Hallo." Der Mann musterte sie seltsam. "Hallo..." "Wissen Sie, ich hasse Schuldner! Diese Leute sind so unfassbar nervig. Ich meine, sie wagen es einfach ihre Schulden nicht zu begleichen. Kommt Ihnen bekannt vor, nicht?" "Wovon reden Sie?" In diesem Moment bohrte sich Kunugis Griff mit voller Wucht in seine Seite und ein Knie in das Gesicht des Zusammensackenden. "Du weißt wer mich schickt. Rück die Kohle raus oder ich mach dich kalt!" "Da zu hast du nicht den Mut!" Kunugi bohrte sich langsam ein kleines Stück in seine Brust. "Ich scherze nicht! Geld her!" "Du weißt nicht mit wem du dich aaaaaaa..." Er sprach nicht zu Ende, da die Klinge sich ein weiteres Stück in die Brust bohrte. "Du weißt nicht mit wem du dich anlegst...", gab sie zurück. Der Mann hatte verstanden, er kramte etwas Geld aus der Tasche und waf es ihr hin. 2000 Jewel an der Zahl. "Danke sehr... Ich hoffe du weißt, dass du ab jetzt deine Schulden bezahlst?" Der Mann schwieg und Azumi fing an zu lächeln. "Ich habe noch eine Menge Zeit und du noch eine Menge Blut zu verlieren. Vielleicht willst du ja das ich dafür sorge, dass du nie wieder Schulden machst?" "Nein! Bitte nicht!" Azumi grinste, ihr gefiel das Spiel, vor allem wenn sie darum bettelten. Sie zog Kunugi aus seiner Brust heraus und ließ ihn alleine auf der Straße zurück. Jetzt fehlten nur noch 3. Ihr nächstes Ziel war ein Minderjähriger. Gerade mal 16 Jahre zählte er und eigentlich fragte sie sich, wie er überhaupt zu den Drogen gekommen war, aber das sollte sie nicht interessieren. Der Drogenboss meinte das der Junge jeden Tag am Hafen entlang laufen würde und dort würde Azumi auf ihn warten. Am Hafen angekommen lehnte sie sich an eine Straßenlaterne an und wartete. Eine Zeit lang betrachtete sie die vorbeigehenden Leute, bis ihr Ziel vorbeikam. Sie ging weg von der Laterne und lief neben ihm her. "Guten Abend..." Erst schien er erstaunt, nachdem er sie sich genauer angesehen hatte wirkte er jedoch eher erfreut. "Guten Abend. Kennen wir uns von irgendwo her? Ich meine ich habe kein Problem damit dich näher kennenzulernen..." "Nein wir kennen uns nicht. Aber, das würde ich gerne ändern", antwortete sie ihm freundlich und deutete auf eine nahe Kneipe. Er nickte und ging in diese Richtung und wollte gerade die Tür öffnen, als er bemerkte, dass Azumi an der Kneipe vorbeiging. Blauäugig folgte er ihr. Plötzlich wirbelte sie herum und schlug ihm mit dem rechten Unterarm auf die Brust, sodass sie ihn an die Häuserwand drückte. "Du hast einige unbeglichene Rechnungen offen. Ich begreife nicht warum ihr alle so dumm sein müsst und Schulden macht... Und dann für so etwas wie Drogen..." Er packte sie an den Schultern und stieß sie von sich. "Was willst du eigentlich von mir!? Und was erzählst du für einen Mist von Drogen?", er wirkte wütend aber zugleich verunsichert. Kunugi erschien in Azumis Hand. "Gib mir das Geld und bezahl in Zukunft einfach deine Schulden und ich werde dir nicht weh tun." Er schien nicht überzeugt und Angesichts der jungen Frau die dort vor ihm stand, wollte er sich auch nicht bedrohen lassen. Er machte einen Schritt auf sie zu und erntete zum Dank einen Hieb in den Magen. "Muss ich noch deutlicher werden?" Der Junge hielt sich den schmerzenden Bauch und sah sie an. "W-wer hat dich geschickt?" "Das weißt du ganz genau. Nun rück endlich das Geld raus, bevor ich es aus dir rausprügeln muss!" Er holte Geld hervor und reichte ihr die 2000 Jewel, die sie ihm einfach aus der Hand riss. "Bezahl das nächste Mal deine Schulden, dann brauche ich auch nicht wieder kommen." Sie drehte sich um und ging. Die nächsten zwei Ziele waren meist zusammen unterwegs. Sie waren ein junges Paar, dass sich scheinbar gemeinsam mit den Drogen berauschte. Auch sie würden sehen, was sie davon hatten ihre offenen Schulden nicht zu bgeleichen. Azumi lauerte ihnen auf, komplett ausgerüstet mit ihrer Mahou Shoujo Kleidung und Kunugi. Die beiden Verliebten liefen durch eine der Gassen, als in dem Dunkeln plötzlich jemand vor ihnen stand mit scheinbar rot schimmernden Augen. "Ich habe gehört, dass ihr noch Schulden habt, die ihr begleichen sollt..." Sie ging einige Schritte auf die Beiden zu, sodass man nun Kunugi erkennen konnte. "Ich werde euch beide töten, wenn ihr nicht sofort das Geld rausrückt..." Es funktionierte sie wirkten eingeschüchtert und zogen sich Stück für Stück zurück. und Azumi folgte ihnen dabei. "Ich gebe euch drei Sekunden. Eins..." Sie überlegten. "Zwei..." Die Frau warf ihr 4000 Jewel vor die Füße. "S-sagen sie ihm, dass wir alles bezahlt haben..." Azumi hebte das Geld auf und steckte es ein. "Wenn ihr  noch einmal eure Schulden nicht begleicht, komme ich wieder... Und dann seid ihr dran!" Mit diesen Worten verschwand sie in der Nacht und machte sich direkt auf den Weg nach Hause. Laut Auftragsbeshreibung, durfte sie das Geld behalten und das sie erfolgreich war, würde der Drogenboss daran merken, dass diese Kunden nun wirklich pünktlich zahlen.