Verlassenes Industriegebiet am Rande Eras

Rang C - Nicht gezahlt:

cf. Violent Phoenix Gildenhaus - Erdgeschoss

Cassios Blick sagte eindeutig, dass ihr etwas eingefallen war und so folgte Blair dem blonden Mädchen eilig als diese sich auf den Weg machte.

Eine Weile lang folgte sie Cassio wortlos, doch als sie schon über eine Stunde unterwegs waren ging ihr die Geduld schliesslich doch noch aus.
"Sag mal, Cassie, wo gehen wir eigentlich hin? So wie du geschaut hast scheinst du wohl eine Idee zu haben, aber irre ich mich oder sind wir gerade auf dem Weg zum Industriegebiet?" Die Fragen kamen von alleine und erst als sie sie ausgesprochen hatte ging ihr plötzlich ein Lichtlein auf. Natürlich! Die verlassenen Lagerhallen im hintersten Teil des Industriegebiets waren ein ideales Versteck, wenn man weit genug von einer Sache -in diesem Fall der Gilde- weg sein wollte um nicht gleich erwischt zu werden und dennoch nah genug um an Informationen und Nahrung zu kommen.
Hatte man allerdings Violent Phoenix gegen sich aufgebracht, dann wäre es Blairs persönlicher Meinung nach das beste sich im hintersten Winkel der Welt zu verkriechen und gegebenen Falls einen See in der Nähe zu wissen um sich selbst zu ertränken wenn man entdeckt wurde... Oder auch nicht.
Egal was sich dieser 'Eric Lansons' wohl dabei gedacht hatte als er den Vertrag mit der Gilde gebrochen hatte, was Blair wirklich nicht verstand war nicht etwa, warum der Mann trotzdem in der Stadt blieb, sondern viel mehr was den Magiern vor ihnen wohl so viel Mühe gemacht hatte. Das Ziel der Mission war ja eigentlich nur die Belohnung zu kassieren, die er der Gilde vorenthalten hatte und ihm klar zu machen, das so etwas nicht zwingend gut enden musste. Blair grinnste leicht als sie daran dachte wie sie diese Aufgabe lösen würde und wie als Reaktion darauf wurde das Siegel von Castor und Pollux, das sich wie ein schwarzer Reif um ihr linkes Handgelenk wand, ein wenig wärmer. Eine gelegentlich auftretende Begleiterscheinung ihrer Magie, vollkommen unbedenklich, aber es wurmte Blair insgeheim ganz schön, dass sie nicht genau wusste woher es kam.
"Was meinst du, Cassie, warum wurde der Typ noch nicht geschnappt? Vielleicht hat er sich ja Leibwächter besorgt. 'N Magier ist er ja soweit wir wissen nicht, also muss es das doch eigentlich sein... Mit wie vielen Gegnern kannst du es notfalls aufnehmen? Nur mal grob geschätzt. Ich würde dir nämlich gerne allfällige Kämpfe überlassen, dann kannst du deine neue Beschwörung testen und ich kann mein Mana für den Teil mit dem 'Zeichen setzten' aufspaaren, wär dir das recht?"
Eigentlich quasselte Blair ja nicht so viel, aber heute war sie wirklich sehr aufgeregt, was sich deutlich in ihrem Verhalten zeigte.

Der Weg zu der verlassenen Fabrik zog sich länger, als sie gedacht hatte. Natürlich war ihr bewusst gewesen, dass der gesuchte Platz weiter entfernt war, aber doch so lange? Da sich der 'Spaziergang' in die Länge zog, konnte Cassio nachvollziehen, dass Blair sie schließlich fragte wohin sie überhaupt auf den Weg waren. Es lag wohl kaum daran, dass die Schwarzhaarige kein Vertrauen in die Schlangenbeschwörerin war, es war wohl eher die Neugierde die Blair zu der Frage trieb.
Gerade als Cassio also die Frage beantworten wollte, leuchteten Blairs Augen auf, als wäre ihr ein Gedanke gekommen. Scheinbar war sie nun auch auf das ideale Versteck gekommen - wobei ideal passte nicht ganz. Ideal wäre wohl auf einem fremden Planeten, den kein Mensch bewohnte, schließlich hatte sich der Idiot mit Violent Phoenix angelegt. Darüber musste Cassie lediglich den Kopf schütteln und dann zu Blair blicken. 
"Ich denke bisher waren nur alle zu faul gewesen sich um den Schwächling zu kümmern." 
Der Tonfall von Cassio war ruhig und anders wie man sie im Normalfall kannte, waren ihre Worte eher kühl und verurteilend. Dies lag einfach gesagt in der Ansichtssache Cassios. Eric Lanson hatte ein Fehler begangen und brauchte nun seine wohlverdiente Strafe, so war nun mal das Leben.
"Also es kann gut sein, dass er ein Magier angeheuert hat, allerdings sollte ich mit ihm schon klar kommen. Mit meiner neuen Beschwörung sollte mir oder dir zumindest nichts passieren, daher konzentriere dich auf das 'Zeichen setzen'"
Cassio schaute von Blair ausgehend wieder auf die Landschaft vor sich. Sie kamen endlich aus der Stadt heraus und sofort hörte der Trubel von Menschen/Händler/Magier etc. auf. Es wurde ruhiger und nach einiger Zeit erstreckte sich das verlassene Industriegebiet vor ihnen auf.
"Na dann, lass uns mal die Regeln von Violent Phoenix  durchsetzen ~"

2/20

Blair wollte gerade etwas erwiedern als sie von einem Geräusch in ihrer Nähe abgelenkt wurde. Ein kratzen von Krallen auf hatem Betonboden, ein Schatten, der blitzschnell hinter einer Ecke verschwand. Einen Augenblick lang dachte Blair sogar mehrere dieser Schatten zu erkenn, aber dann tat sie es als eine Sinnestäuschung ab und wandte sich doch wieder Cassio zu. "Na klar, Castor, Pollux und ich werden dem Kerl unsere Gildenregeln schon anständig einprägen." sagte sie lächelnd und klopfte sich selbstsicher mit der Faus auf die Brust. Es dauerte noch eine Weile bis auch die letzten benutzten Lagerhäuser hinter ihnen lagen und um sie herum wirklich nur noch die verlassenen Hallen standen, von denen ein leicht metallischer Geruch ausging -vermutlich Rost- der die gesammte Gegend schwer und schaft überlagerte. Eine unheimlich Stille lag über diesem Teil des Industriegebietes und Blair spürte wie sich Unruhe und Anspannung in ihr festsetzten.

3/20

Die beiden Magierinen wurden durch das Erscheinen eines merkwürdigen Hirsches abgelenkt. Was allerdings wirklich ihre Aufmerksamkeit forderte war nicht etwa das ungewöhnlich furchtlose Auftreten des Tieres, sondern viel mehr die Frau, die neben ihm hervortrat. Anders als erwartet löste sich die Anspannung, die während der letzten Minuten in ihrem Inneren gewachsen war fast schlagartig, denn was sie sehen konnte, dass konnte sie auch bekämpfen. Blair stellte sich innerlich darauf ein eines ihrer Siegel zu lösen falls nötig, doch zunächst einmal würde sie Cassie das Feld überlassen. Die beiden Mädchen hatten die Quest ja in erster Linie angenommen um Cassio's neueste Beschwörung zu testen und solange ihre Questpartnerin nicht etgegen aller Wahrscheinlichkeit vor ihren Augen versagte, würde Blair sich hüten unnötig ihr Mana zu verschwenden. Anders als viele beschworene Kreaturen nahmen die Kreaturen ihres Monster Gromoirs nicht immer Rücksicht auf den Zustand der Nutzerin und Blair hatte wirklich nicht die geringste Lust zur Lachnummer zu werden, indem sie auf ihrer ersten Quest das Bewusstsein verlor weil sie sich überanstrengt hatte.... Noch dazu da es eine Quest war die ihre eigene Gilde gestellt hatte. "Ich lass dich das mal alleine regeln, wenn du Unterstützung brauchst musst du es ja nur sagen." sagte sie scheinbar sorglos zu der blonden Magierin mit dem grossen Hut, bevor sie zu einer der Lagerhallen ging und sich auf eine Holzkiste setzte, die vor der vom Rost leich angefressenen Metallwand stand. Nach aussen hin sah sie aus als wäre der Kampf bereits gewonnen, aber in Wirklichkeit versuchte sie noch immer die gegnerische Megierin einzuschätzen und suchte mit den Augen gewissenhaft die restliche Umgebung nach Hinweisen auf gegnerische Verstärkung oder ähnliches ab.


5/20

Die Tatsache, dass Blair ihr den Vortritt ließ, verwunderte die Schlangenbeschwörerin kaum. Schließlich war es schon von Anfang an so geplant gewesen, dass sich Cassio um den womöglichen Gegner kümmerte, während sich Blair ihre Magie zuerst aufbewahrt. Allerdings machte gerade die Magie von Cassies Gegner ihr Angst. Da die fremde Magierin scheinbar mit ihrer Flöte, den Hirsch zu kontrollieren vermag, konnte Cassio nicht ausschließen, das dies alle Tiere betraf. Sollte dies nämlich eintreffen würden Cassies Schlangen schnell Probleme bekommen, oder besser gesagt sie.
Dementsprechend achtete Cassio eher darauf ihre Waffen bereit zu halten und los auf die Frau zu laufen. Mit keiner großen Verwunderung sprang der Hirsch sofort zwischen Cassio und der Fremden, doch Cassio duckte sich rechtzeitig rechts weg, so dass sie sich nun auf der Seite des um einiges größeren Tieres befand. Von dort ausgehend aktivierte Cassio ihren ersten Zauber, nämlich die Beschwörung von Cubellios.
"Cubellios lenk ihn ab!"
Glücklicherweise befolgte Cube ihre Worte und griff den Hirsch von der Seite an, in dem er dem Hirsch biss. Darüber zwar erleichtert, dennoch schon von dem ersten Manaverbrauch geschafft lief Cassio weiter zu der Dame ohne zu ahnen was diese als nächstes plante.

Blair konnte keine Hinweise auf Verstärkung oder weitere Magier und Kreaturen entdecken, also begnügte sie sich damit aus sicherer Entfernung den Kampf zu beobachten. Wie vermutet schien die Magie der feindlichen Magierin auf den Klängen zu basieren die ihre Flöte hervorbrachte und Blair erschauderte als die Flötistin plötzlich die Melodie änderte und anscheinend zum Angriff überging. Es gab nicht allzu viel, was Blair Angst machte und noch weniger, was sie auch dazu brachte diese Angst offensichtlich zu zeigen, Magie, die sie nicht sehen konnte gehörte bereits zu ersterem und hatte durchaus Potenzial zu letzterem aufzusteigen. Denn schliesslich konnte man nicht bekämpfen was man nicht sah... Wer wusste schon ob sich diese instinktive Furcht irgendwann noch mal in ein fernes Nichts auflösen würde, oder ob sie die junge Magierin bis an ihr Lebensende begleiten würde. Aufmerksam sah Blair zu wie Cassio ihre Schlange Cubellios beschwor und der Kampf nun richtig losging.

7/20

Obwohl es Cubellios schaffte den Hirsch zu 'beißen', wurde die Schlange sofort wieder weggeschleudert. Der Hirsch rannte nun mit seinen 'Hörner' voraus auf die Schlange zu und nur im letzten Moment konnte Cubellios in den Himmel flüchten.
Dies alles bekam Cassio nur im Augenwinkel mit, da sie nun versuchte mit ihren Ringen die Flöte der Magierin zu treffen. Diese wich allerdings gekonnte nach hinten aus und änderte augenblicklich ihre Melodie. Diese Änderung ließ Cassio die Nackenhaare zu Berge steigen und gleichzeitig ließ es sie versteinern. Dies lag weniger daran, dass sie Panik hatte, sondern daran dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Auch auf Cubellios traf dies zu und somit löste Cassio augenblicklich die Beschwörung auf, so dass Cubellios verschwand. Glücklicher weise schien sich aber auch der Hirsch nicht bewegen zu können. Allerdings kam nun die Spielerin näher zu Cassio und ließ in ihrer bis dahin freien Hand eine Waffe, einen Dolch aufblitzen. Bis dato hatte die Spielerin diesen irgendwo versteckt gehabt.
Verdammt...
Die Frau kam näher und letztendlich zielte sie mit ihrem Dolch auf den Hals Cassies und stieß zu -
"Zeig dich, mein eisernes Schild... Ashira!"
Augenblicklich tauchte eine weiße Schlange vor Cassio auf, die sich sofort um Cassio 'wickelte' und diese vor dem Angriff schützte. Dabei wandte Ashira "Eisernen Schutz" an. Anders als Cubellios wurde Ashira nicht von der Magie der Flöte beeinträchtigt und schlug mit dem Schwanz die fremde Magierin ein paar Meter weiter weg ohne dabei Schaden anzurichten.
Das war mein Mana-Limit...
Mit diesem Gedanken zusammen verschwand Ashira und Cassio wurde alleine zurück gelassen.
Allerdings wurde die Magierin von der zuvor plötzlichen Beschwörung so sehr abgelenkt, dass sie für einen Moment aufhörte zu spielen. Dies nutze Cassio aus, um zu zu der Fremden zu springen und der Frau die Flöte aus der Hand zu schlagen.

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Als Cassio die weisse Schlange Ashira erfolgreich beschwor, pfiff sie leise und annerkennend. Zu dumm nur, dws Ashiras Beschwoerung ansxheinend den Mana Vorrat ihrer Freundin aufgebraucht hatte, anders konnte sich Blair nicht erklären, dass die Schlange sogleich wieder verschwand. Sie spielte bereits mit dem Gedanken der blonden Magierin trotz allem zu Hilfe zu eilen, entschied sich aber dagegen. Sie würde erst eingreifen, wenn Cassio sie darum bat. Alles andere käme einem Vertauensbruch gleich.
Ihre Entscheidung erwies sich als richtig, als die Schlangenbeschwoererin, die gegnerische Magierin entwaffnente und aus einem magischen Kampf einen normalen machte.
Blair, die noch immer auf ihrer Kiste sass, grinste siegessicher und wartete gespannt darauf wie Cassio den Kampf wohl beenden würde. War die Magierin erst besiegt, konnten sie von ihr sicher Informationen erhalten, die ihnen die beendigung der Quest erleichterten... und wenn nicht, durten sich Castor und Pollux halt schon mal etwas warm machen bevor sie die zwei auf ihr eigentliches Ziel losliess.

9/20

Kaum hatte Cassio der Frau die Flöte aus der Hand geschlagen, wandelte sich der bisher auf Magie basierende Kampf zu einem Nahkampf. Zwar war die Schlangenbeschwörerin davon ausgegangen, dass die Fremde sofort wieder zu der Flöte sprinten würde, doch stattdessen schlug die andere Magierin mit der Faust Richtung Cassies Bauch.
Nichts da...
Mithilfe einer nach Rechtsbewegung konnte sie dem Angriff ausweichen und sich gleichzeitig bücken. Daraufhin schlug Cassio die Beine der Fremden weg, so dass diese auf den Boden fielen musste. Die Frau reagierte darauf, indem sie versuchte sich zu fangen, doch Cassio war schneller. Sie packte die Arme der Frau und verschränkt sie auf dem Rücken der Fremden, so dass sich die unbekannte Magierin nicht mehr bewegen konnte. 
Ein zufriedenes Grinsen bildete sich auf dem Gesicht der Schlangenprinzessin.
"Sooo meine Liebe. Hast du nicht zufällig Lust dich uns endlich vorzustellen?",fragte sie leise vor sich hinlachend und bedeute Blair mit einem Nicken, herzukommen.

Beeindruckt pfiff Blair leise, als sie sah wie Cassio die Gegnerin geschickt überwältigte und sie zu Boden schickte. Auf Cassios auffordernte Geste hin, verliess sie ihren Sitzplatz und schlenderte seelenruhig zu der Besiegten und ihrer Freundin. Die Magierin starrte die beiden bloss wütend an und schwieg, so das Blair schon fast dachte, sie müsse Castor und Pollux trotz allem schon jetzt frei lassen. Fast so als hätte ihre Gegnerin Blairs Vorhaben und die Konsequenzen, die es mit sich bringen würde erahnt, wandte sie plötzlich den Blick ab und seufzte resigniert. "Mein Name Lana, ich wurde als Leibwache angeheuert." Kaum waren diese Worte über ihre Lippen, wurde ihr Ausdruck wieder trotzig und sie sprach weiter. "Meinen Auftraggeber findet ihr schon selbst. Ich werde euch jedenfalls nichts über ihn verraten, dass würde meiner Überzeugung wiedersprechen." Damit verstumte die Frau endgültig,
"Das reicht schon. Komm schon, Cassie, wir schnappen uns diesen Kerl jetztund dann geht es wieder zur Gilde zurück."

11/20

Es war fast erschreckend, wie viel Einfluss alleine Blairs Anwesenheit auf die bis dahin fremde Frau hatte. Denn kaum, dachte Blair darüber nach, Informationen mit Hilfe ihrer Magie zu erzwingen, stellte sich die Frau war. Sie hieß Lana, und wurde wie schon vermutet angeheuert. Allerdings verriet sie nichts über die eigentlich gesuchte Person und dessen Aufenthaltsort. Sonderlich verwundern tat dies weder Blair noch Cassio.
"Okay, dann lass uns ihn suchen",stimmte Cassie ihrer Freundin zu. Allerdings schnappte sich Cassio erst einmal die Flöte von Lana, ehe sie richtig losgingen.
"Ich pass mal auf dein Schmuckstück bis zu der Erledigung des Auftrags auf, nicht das du uns nochmal in die Quere kommst.",erklärte Cassie der feindlichen Magierin und ging dann neben Blair her.
Auf Grund der Tatsache, dass klar war, dass sie wahrscheinlich eher mit weniger Gegenwehr zu rechnen hatten, war die Schlangenbeschwörerin nicht mehr ganz zu verspannt. Doch war es immer noch nicht sonderlich einfach den Gesuchten zu finden.
"Sollen wir uns aufteilen und sobald ihn jemand entdeckt, rufen wir?",fragte sie daher Blair und legte den Kopf leicht schief.


12/20

Nun da die grösste Gefahr vorüber war, verschwand auch ein grosser Teil der bedrohlichen Aura, die diesen Teil des Industriegebiets bedeckt hatte und Blair ging entspannt weiter. Als Cassio sie nach einer Weile fragte ob sie sich nicht besser aufteilen sollten nickte die Magierin zustimmend und suchte sich ein halb eingefallenes Lager aus, das anscheinend den Anfang eines grossflächig zerstörten Gebiets innerhalb der anderen Lagerhäuser markierte. "Ich sehe mich hier drüben mal etwas um, das Gebiet sieht aus als würden die meisten Menschen es ohnehin meiden. Vielleicht ist unser Ziel ja dort." 
Mit diesen Worten trennte sie sich von ihrer Freundin und lief ruhigen Schrittes in Richtung der eingefallenen Halle. Es dauerte nicht halb so lange wie erwartet und Blair folgte bereits einer Spur aus staubigen Fussabdrücken, unnatürlich plazierten Bruchstücken und hin und wieder etwas Abfall, der eindeutig nicht von den Lagern kam. Ein Rascheln liess sie hinter einer halb eingestürzten Mauer in Deckung gehen und als sie vorsichtig hinter einer Ecke hindurch spähte, blickte sie genau in das verdutzte persönlich gejagt esicht einer Mannes im mittleren Alter. Wie vom Teufel höchst selbst gejagt rannte der Mann an Blair vorbei und die überraschte Magierin konnte ihm nur noch fluchend folgen.
"CASSIE! ER RENNT IN DEINE RICHTUNG!!!" brüllte sie aus voller Brust und setzte dem Mann in einer wilden Hetzjagd durch die Gemäuer nach.

13/20

Blair ging auf Cassios Vorschlag ein und die Beiden trennten sich. Während sich Blair zu ein halb eingefallenes Lager wandte, bog Cassie links ab und ging durch ein paar Industriehallen, in der noch halt verbrannte Möbel zu finden waren.
"Was hier wohl passiert ist?"
Sie legte den Kopf leicht schief und marschierte weiter. Allerdings ohne fündig zu werden und gerade als Cassio aufgeben wollte hörte sie einen lauten Schrei.
"CASSIE! ER RENNT IN DEINE RICHTUNG!!!"
Ohne einen Moment zu zögern lief Cassie los. Sie kannte ihre Freundin, vertraute ihr und wusste, dass sie dieser helfen musste. Also rannte Cassio so schnell sie konnte und tatsächlich, kaum später sah sie unglaublich blassen Mann in ihre Richtung rennen. 
"Der sieht ja fast aus wie ein Geist..."
Mit diesen Gedanken rannte sie nun auf ihn zu und zückte dabei ihre zwei Metallringe. Der Mann rannte total entgeistert von der Erscheinung Cassios augenblicklich in eine andere Richtung, doch Cassies Reaktionszeit war nicht allzu schlecht.
Sie folgte ihm nach und warf einen ihren Metallringen, so dass dieser kurz vor dem Mann in den Boden rammte. Dies ließ den Fremden so sehr erschrecken, dass er kurz nach hinten taumelte, was ausreichte damit Cassio bei ihm ankam. Sie sprang auf seinen Rücken und versuchte ihn so irgendwie unter Kontrolle zu kriegen. Allerdings sah das weitaus witziger aus, als es der Ernst der Lage forderte.

Als Blair sah, dass Cassio ihrer Zielperson auf den Fersen war, gestattete sie sich einen Augenblick anzuhalten und sich umzusehen. Sie war noch längst nicht ausser Atem, aber sie vertraute darauf, das Cassio den Kerl schon erwischen würde. Wie auf Bestellung entdeckte sie ein schmales Seitengässchen, das in die Richtige Richtung zu führen schien und betrat die enge Gasse ohne zu zögern. Der Wetg war kurvig und immer wieder verstellten ihr Berge aus Kisten und Gerümpel den Weg und so kam sie langsamer voran als sie geplant hatte, auch wenn sie die meiste Zeit in einem gleichmässigen Tempo rannte.
Sie fand schliesslich ihr Ziel: Cassio hatte Eric Lansons eingefangen, schien ihn allerdings noch nicht vollkommen überwältigt zu haben. Leise näherte sich Blair den Beiden und gab sich die grösste Mühe nicht zu Lachen. Irgenwie sah Cassie aus als würde sie gerade einen mechanischen Bullen reiten. auf dem sie sich nur mit Müh und Not oben halten konnte. Blair nahm sich eine Holzstange, vermutlich ein ehemaliger Besen, und schlug dem kämpfenden Man kurzerhand die Beine unter dem Körper weg, woraufhin er mit einem zerdrückten Grunzen auf den Bauch fiel und endlich still liegen blieb. "Alles in Ordnung, Cassie? Hast du etwas dabei mit dem wir ihn fesseln könnten?"

Als ihre blonde Freundin mit dem grossen Hut ihr auf die Frage nach einem Seil oder etwas ähnlichem bloss einen überraschten Blick zuwarf, wusste Blair, dass sie nichts dergleichen dabei hatte. "Hm. Also gut, ich glaube ich habe vorhin etwas gesehen, was der Aufgabe gewachsen wär. Warte kurz." Mit diesen Worten wandte sich die Magierin mit den Schleifen im Haar von ihrer Freundin und dem gefangenen Mann ab und ging zu einem Haufen aus Schrott, der schicksalsergeben an einer Wand vor sich hin rostete. Blair wühlte eine Weile in den Metallwaren herum, warf aber gelegentlich einen Blick zu Cassio und ihrer Zielperson als wollte sie sichergehen, dass der Mann nicht auf die dumme Idee kam, einen Fluchtversuch zu starten. Sie vertraute Cassio zwar, aber auch eine Magierin wie se konnte gegen eine überraschende Aktion nichts tun, vor allem da ihr das Mana fehlte um eine ihrer Schlangen zu beschwören. Während die weitersuchte, beförderte sie unteranderem einen Klappstuhl, eine Axt, eine alte Sense und sogar einen dieser eisernen Haken, die man benutzte um ein Tier ausbluten zu lassen. Letztere war kunstvoll verziert und Blair betrachtete ihn eine ganze Weile lang fasziniert, bevor sie ihn endlich zur Seite legte und die Eisenkette, die darunter gelegen hatte aufhob. Eric Larsons leises Wimmern, als sie den Eisenhaken betrachtet hatte war ihr nicht entgangen und irgendwie fühlte sie sich ziemlich grob beleidigt, dass dieser Mann tatsächlich angenommen hatte ein 15 Jahre altes Mädchen wie sie, würde ein solches Instrument benutzen. Sie sollten ihm schliesslich eine Lektion erteilen und ihn nicht ermorden. Die Kette war ungefähr doppelt so lang wie Blair gross war und bestand aus gerade mal fingerdicken Gliedern, deren Oberfläche hier und dort von braunrötlichem Rost überzogen war. Geschickt fesselten die beiden Mädchen den Mann mit de Kette, so dass er sich schliesslich kaum mehr rühren konnte und dann war endlich Blair dran.
Die Magierin stellte sich ungefähr zwei Meter von Larsons entfernt hin, hob den rechten Arm und streckte die Hand so, dass es schien als würde sie gegen eine Felstafel oder eine unsichtbare Mauer drücken. Dann sagte sie leise einige Worte in einer unbekannten Sprache bevor sie schliesslich laut und deutlich den Beschwörungsbefehl sprach. "Summon: Nightmare!" Die zuvor gemurmelten Worte, waren eine Art Absicherung, die sie auf Geheiss ihres Meisters bei jeder ersten Beschwörung wiederholen und anpassen musste, um ihre Verbindung zu dem Wesen zu errichten. Kaum hatte sie die Magie in die entsprechende Richtung gelenkt, leuchtete an ihrem Handgelenk ein gerade mal daumengrosses Mal in einem dunklen lila auf und unter ihr bildete sich ein magischer Kreis. In der Luft schwebend, erschienen links und rechts von Blairs Kopf zwei katzenähnliche Wesen, mit Flügeln am Rücken und zart leuchtenden, grünen Augen. Der Magiekreis verschwand wieder und die junge Magierin atmete erst einmal tief durch, bevor sie sic schliesslich den beiden Katzenkreaturen zuwandte. "Castor, Pollux." Die Wesen sahen sie mit aufmerksamen Blicken an. "Wir müssen diesem Mann klarmachen, dass er sich nicht ungestraft mit Violent Phoenix anlegen kann. Versteht ihr?"
Castor und Pollux nickten zeitgleich und setzten sich in Bewegung. Castor schwebte zu Eric Larsons, wo das Tier ihm direkt in die Augen sah, während Pollux in Blairs Armen landete und seinen Bruder von dort aus beobachtet. Damit Blair ihnen Anweisungen zum Alptraum geben konnte, musste die Magierin eines der Wesen berühren oder in seiner unmittelbaren Nähe sein... Allerdings erlebte sie den Traum auf diese Weise fast ebenso real wie das Opfer der Magie, was einiges an psychischer Kraft erforderte. Innerlich wappnete sich die Magierin gegen das kommende, atmete noch einmal tief durch und flüsterte dann ein einzelnes Wort. "Abyss."
Sofort verschwamm die Welt um sie herum und während sie Castor und Pollux anleitete und ihnen den einen oder anderen Fixpunkt aufzeigte, versenkte sie in der echten Welt die Finger in Pollux' weichem Fell und hielt sich an dem kleinen Wesen fest wie eine Ertrinkende, Endlich erreichte sie was sie wollte und Pollux erhob sich aus ihren Armen und schwebte gemütlich zu seinem Bruder hinüber. Eric Larsons hingegen wand sich in Todesangst vor den kleinen Kreaturen am staubigen Boden und wimmerte erbärmlich, während sich Blair von den Bildern erholte, die Castor und Pollux in den Kopf des Mannes gepflanzt hatten. Zehn Minuten später lag der ausgewachsene Mann mit glasigen, aufgerissenen Augen im Dreck und wimmerte leise vor sich hin. Die Katzenwesen hatten schon vor ein paar Minuten aufgehört ihren Zauber zu wirken und hatten sich wieder 'zurückgezogen' und eigentlich musste Larsons nur noch 'aufwachen' um die letzten Reste des Traumes abzuschütteln, aber irgendwie schien es ihm nicht zu gelingen. Die in Rot und Schwarz gekleidete Magierin seufzte tief und näherte sich gemeinsam mit Cassio dem regungslosen Mann. Ein leichter Ammoniakgeruch liess das Mädchen ungläubig den Kopf schütteln und schliesslich zogen die zwei den Mann in eine halbwegs aufrechte Position und Blair wecke ihn mit einer schallenden Ohrfeige. Als der Mann das dunkelhaarige Mädchen erkannte, zuckte er vor Schreck zurück und Blair vermutete, dass sie selbst wohl auch eine Rolle in Castor und Pollux' kleiner Vorführung bekommen hatte.
Der Rest des Auftrages ging leicht und problemlos über die Bühne. Sie brachten den Mann an einen mehr oder weniger öffentlichen Ort, wo er dann in einer grossen Szene vor einem unsichtbaren Feind davonrannte und dabei die ganze Zeit etwas vom goldenen Ei eines Glutvogels brabbelte. Blair war zufrieden mit dem Ergebnis. Jeder der Violent Phoenix über den Tisch ziehen wollte würde wohl anhand der damit einhergehenden Paranoia, den Phönix aus dem Gebrabbel Larsons' herauslesen und wer sich nicht vor der Gilde zu fürchten brauchte, der würde es für das Geschwafel eines Irren halten. Die beiden Mädchen schlenderten gemütlich zurück und nachdem sie beide eine schnelle Dusche genommen hatten, teilte Blair ihrer Freundin mit, dass sie der Gilde berichterstatten würde und sich bei dieser Gelegenheit auch gleich noch etwas umsehen wollte.
So ging die junge Magierin nun also alleine wieder zur Gildenhalle.