Cursed Gryphon Gildenhalle

Richard schwenkte mit dem Glas Wein umher, bevor er einen nächsten Schluck trank und dann betrachtete er die rote Flüssigkeit... sie schmeckte doch recht langweilig, wenn man bedachte, dass sich der uralte Vampir durchaus meistens von Blut ernährte... Nahrung in dem Sinne lehnte er natürlich nicht ab, aber wirklich satt bekam ihn nur der rote Lebenssaft.
Er fing bereits nach den wenigen Minuten an sich zu langweilen, überlegte bereits wo er seine Staffelei in der Gilde aufstellen konnte... damit er anfangen konnte ein Bild zu malen... da passierte dann plötzlich doch etwas interessantes: Er wurde angesprungen und da er die Stimme sofort erkannte, blieb er einfach nur ruhig sitzen, strich sich kurz die wilden Haare aus dem Gesicht und begrüßte die Person, welche dort an seinem Rücken klebte und mit seinen restlichen Haaren spielte mit einem: "Hallo mein süßes Füchschen, wie geht es dir?" Sein Lächeln, welches er schon die ganze Zeit auf den Lippen trug, wurde noch ein Stück breiter und er fing an, nachdem er das Glas mit dem Wein zur Seite gestellt hatte, hob er eine Hand um mit seinen Fingern Illyana am Kopf zu kraulen, denn scheinbar war sie gerade in einem sehr verspielten Modus unterwegs.
Dann betrat noch jemand die Gildenhalle, nach dem sich viele Leute umsahen und deshalb auch Richard auf die Person aufmerksam wurde. Er stand auf, Illyana hing weiterhin an seinem Rücken, was nicht wirklich das Problem war, für den über 2 Meter großen Mann. Dann ging er auf die Person mit der Maske zu und musterte sie eindringlich... endlich jemand, der ihm die Langweile nahm. Illyana erst und jetzt dieser: "Willkommen Apothecarius, es überrascht mich ein wenig, dich hier anzutreffen. Willst du dich setzen und darf ich dir etwas anbieten?", sagte Richard, wohl wissend wen er da gegenüber von sich sah, denn der Apothecarius war in bestimmten Kreisen berühmt, wenn nicht sogar berüchtigt.

Wie erwartet hatte Richard sich kaum bewegt, als Illyana ihn angesprungen hatte. Wie es irgendwie schon erwartet worden war, grüßte er sie und fragte, wie es ihr ging, woraufhin sie nur ein fröhliches, verspieltes, leicht gurgelndes Kichern von sich gab. Eine eindeutige Antwort, mochte man meinen.
Sie selbst war erst einmal wie immer ein wenig ungestüm und fing nur noch wilder an, mit seinen Haaren zu spielen, als sie merkte, dass sie gerade in keiner Weise störte. Doch dann wurde sie urplötzlich absolut zahm und ruhig, als eine Hand sie am Kopf kraulte.
Genüsslich grinsend und wohlige, kehlige Geräusche von sich gebend klammerte sie sich einfach nur an ihm fest, bewegte ihren Kopf immer mal wieder ein wenig und fühlte sich einfach rundum gut, vor allem als sie den Kopf dann so bewegt hatte, dass er sie hinter einem ihrer flauschigen, leicht zuckenden Fuchsohren kraulen konnte.
Sie fühlte sich so gut, dass sie nicht einmal merkte, dass es außer ihr und dieser magischen Hand des Wohlergehens noch mehr in der Gildenhalle war. Sogar interessante Dinge, da eine Person eintrat, die eigentlich nichtmal hier sein sollte. Es war immerhin das Gildenhaus von Cursed Gryphon ! Da gehörten auch nur Leute hier her, die zur Gilde gehörten ... oder menschliche Spielbälle. Die waren auch immer gern gesehen.
Sie realisierte jedoch, dass etwas anstand, als Richard sich auf einmal aufrichtete. Sofort legte sie die Arme ein wenig fester um ihn und verschränkte sie über seiner Brust, um sich auch ja gut fest zu halten, ehe er auf eine maskierte Person zu marschierte.
Ob der ein Spielball werden wollte ? Normalerweise kamen die ja nicht freiwillig her. Und trugen auch nicht solche Masken. Da konnte man sich ja gehörig dran weh tun !
Besagter, unbekannter Kerl wurde auch sogleich von dem Rothaarigen begrüßt und bei dem Wort "Apothecarius" klingelte es dann auch in Illyanas Kopf. Von dem Kerl hatte doch Taker-Chan ihr erzählt ! Irgendwie ein Freund oder so. Also gut, kein Spielball.
Stattdessen blickte sie ihn nun neugierig an, schwieg erst einmal noch ... und sah dann etwas, was sie nicht dulden konnte !
Sie wusste nicht, wo er her kam und wusste auch nicht, wieso es noch nicht aufgefallen war, aber ein winziges bisschen Schmutz schien in Richards Haaren zu hängen ! INAKZEPTABEL !!!
Ohne zu zögern schnappte sie mit dem Mund zu und fing an die entdeckte Stelle mit ihren Zähnen vorsichtig zu bearbeiten, um Richards Haare zu säubern, aber nicht kaputt zu machen.
Vollkommen ignorierend, wie das aussehen musste, hing sie nun also da, knabberte ein wenig an der wilden, roten Mähne, und blickte den Apothecarius dabei einfach nur an und wartete ab. Es wäre immerhin auch nicht angebracht, sich einfach einzumischen, wenn Richard gerade mit jemandem sprach.
Er war immerhin jetzt hier Gildenmeister. Da gehörte die Eröffnung der Gespräche mit Besuchern wohl von nun an ihm. Früher oder später würde sie zwar nicht mehr aushalten, zu schweigen, aber sie konnte wenigstens ein paar Minütchen warten, ehe sie dazwischen plapperte !

Richard stand einfach nur entspannt da, während Illyana scheinbar eine schmutzige Stelle in seinen Haaren fand und anfing, darin herum zu knabbern um diese zu Säubern... sicherlich ein seltsamer Anblick für Aussenstehende, aber Richard hielt es für eine ganz normale Situation. Scheinbar ging es ihr auch gut, denn sie hatte erfreut gekichert, als er sie das gefragt hatte... er nickte und strich sich kurz über seine Lippen, er lächelte immer noch...
Dann, währen er bereits Apothecarius gegenüber stand, kramte Richard aus seiner Kleidung eine neue Zigarette hervor und zündete sich diese an.. währen er Apothecarius zuhörte und nickte, zog er an dem Glimmstummel und rauchte wieder vor sich hin. Seine Augen blitzten aufmerksam auf, als er einen alten Spitznamen von sich vernahm... "Nun zugegebenermaßen, eigentlich wollte ich meine Spielchen spielen und so tun, als wäre ich ein verirrter Straßenpenner oder dergleichen, aber scheinbar kennt man mich wohl... ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass dieser Spitzname von mir, bei einigen Leuten in Fiore bekannt ist. Vor allem da ich mich doch die letzten... 100 Jahre? Ich glaube 100 waren es, doch recht ruhig verhalten habe... Und nun Apothecarius... ich habe ebenfalls von dir gehört, machen die Forschungen demnächst einen Durchbruch, worauf man sich in naher Zukunft freuen könnte?", fing Richard an zu reden, doch das war noch nicht alles, denn Richard war nun ins Reden gekommen und würde nicht mehr so schnell wieder aufhören... "Und ich dachte auch nicht, dass ich so schnell zu einem Mitglied dieser Gilde werde, geschweige denn ihr Meister... aber die werte Lady Hotaru bat mich darum und ich nahm mich ihrer Bitte an, während sie mit ihrem Getreuen Undertaker auf Reisen ist, mich um die Gilde zu kümmern und sie zu schützen...." Als er das Glas mit der Zunge war, kicherte er amüsiert und schmunzelte, er wandte sich mit seinen Worten an sein süßes Füchschen. "Hey Füchsin, ist das nicht die Zunge deines Freundes Undertaker? Der Kerl hat wirklich Humor... er ist ja auch ein Vampir wie wir, wenn ich mich recht erinnere... nun das erklärt, warum er sich bereitwillig von Zungen trennt." Danach trat Richard einen Schritt zur Seite und es war an der Zeit auf die letzten Worte des Apotheciarius einzugehen. An ihm vorbei konnte man die Sitzplätze der Bar sehen, wo Richards angenipptes Weinglas immer noch stand... er atmete eine Qualmwolke aus und meinte dann: "Nun der Weg zur Bar ist frei und was du auch gerne bestellen würdest, ich werde dafür aufkommen... solch interessante Leute wie dich, nehme ich gerne als Gäste auf... ich liebe Außergewöhnliches..."
Mit Illyana am Rücken klebend und sich nicht weiter von ihren Aktionen stören lassend, bewegte sich Richard wieder auf den Platz an der Bar zu und setzte sich zu seinem Glas Wein.

Illyana beobachtete einfach nur und hörte zu, während sie da auf Richards Rücken hing und an dem Schmutz in seinen Haaren herum nagte. In der Tat war auch sie überrascht den Namen Cross zu hören, wenngleich sie dazu nichts sagte, sondern nur kurz beim knabbern innehielt und mit geweiteten Augen auf die maskierte Person blickte.
Nicht allzu spät im Gespräch kam dann aber in der Tat die Gelegenheit für sie, endlich etwas zu sagen. Es ging nämlich um Undertaker, welcher wohl eine Zunge hinterlassen hatte ... nichts besonderes für ihn, aber Richard fragte auch nach, ob das nicht eben die Zunge von dem Shinigami gewesen war.
Zufrieden, da sie den Schmutz aus seinen Haaren entfernt hatte, ließ Illyana die rote Haarsträhne aus ihrem Mund gleiten und lehnte sich ein wenig weiter vor, so dass ihr Kopf nun auf Richards Schulter ruhte, ehe sie mit einem breiten Grinsen, gleichzeitig jedoch einem eher desinteressierten Blick antwortete. Doch anhand ihrer Worte konnte man merken, dass sie das gerade nur ein wenig vorspielte. Sie war eindeutig am Thema interessiert.
"Ja, das ist seine. So gern wie er damit herum gespielt hat, hab' ich sie oft genug gesehen. Und ... er trennt sich nicht nur bereitwillig von Zungen. Hände, Augen, Zunge, ganze Beine, ich habe sogar beobachtet wie er für seine kleinen Experimente seine eigenen, vitalen Organe heraus genommen hat. Ich glaube im Labor unten liegen sogar noch ein paar Herzen und Lebern.", gab sie von sich, während sie spielerisch mit ihrem Schweif hin und her wedelte und dabei immer wieder ganz knapp über dem Boden entlang fuhr, diesen jedoch nicht berührend. Und dann offenbarte Illyana plötzlich ihre vampirischen Reißzähne für den Apothecarius, als sie die Lippen auseinander Zog, während sie noch breiter grinste, als eben schon. Doch ihre Augen huschten zu Richard herüber.
"Richieee~, ich hab' übrigens mit Taker-Chan geredet und er meinte, der Apothecarius hat irgendwie von ihm die Erlaubnis bekommen in die Labore runter zu gehen und sich da mehr oder weniger zu bedienen. Also nicht wundern, wenn er ab und zu hier mit Leichenteilen, Zombies oder auch ein paar von Taker-Chans hinterlassenen Stückchen hier durch kommt ... wobei dich sowas doch eh nicht wundert ...", gab sie mit fröhlicher Stimme von sich, ehe der Rothaarige sich umdrehte und mit ihr auf dem Rücken zur Bar marschierte. Das sie ein wenig über ihren Gast redete, als wäre er garnicht da, fiel ihr nicht auf. Aber selbst wenn, wieso sollte es sie stören ? Ihr ging es im Moment doch sowieso nur darum ihren Drang nach Spaß und Aufmerksamkeit ein wenig zu befriedigen.
Und eben deshalb begab sie sich nun sogar von Richards Rücken herunter. Nicht jedoch, indem sie sich wieder zu Boden sinken ließ, ganz im Gegenteil. Als er an der Bar angekommen war, nutzte sie ihren Schweif, welchen sie zu zwei einzelnen aufspaltete, um sich gekonnt an einem Stützbalken unter der Decke fest zu klammern. Kurz darauf zog sie sich schon von seinem Rücken, nur um kurz darauf Kopfüber vor ihm über der Bar zu baumeln, die Beine übereinander geschlagen als säße sie in dort in der Luft im Schneidersitz. Ihre Haare hingen dabei bis hinunter auf den Tresen und ... nun ... man konnte anhand ihrer Kleidung nun ohne weiteres ihr Höschen sehen, doch das interessierte sie ebenfalls nicht groß. Wieder einmal ging es nach dem Motto: "warum auch ?"
Und während sie da so hing und gemächlich in winzigem Maßstab hin und her baumelte, ruhte ihr Blick auf dem Besucher der Gilde, neugierig und erfreut über etwas, was man nicht jeden Tag erlebte.

Richard spürte den Kopf von Illyana auf seiner Schulter, scheinbar hörte sie zu. Er legte seinen Kopf gegen den von ihr und streichelte wieder ihren Kopf, wobei er ab und zu mal kraulte. Nun sprach auch sein Füchschen und sprach davon, wie Undertaker sich nicht nur Zungen abschnitt und verschenkte, sondern auch diverse andere Körperteile oder sich sogar mal vitale Organe entnahm. Richard nickte auf diese Worte hin: "Wirklich ein interessanter Zeitgenosse dieser Undertaker, ich frage mich ob er meiner Blutlinie entstammte, wenn er ein Vampir war...", sagte Richard und grübelte kurz, ob es möglich war... denn Familie hing ihm sehr am Herzen. Aber er spürte wie Illyana auf seiner Schulter sich bewegte, scheinbar war sie inzwischen auch fertig damit seine Haare zu säubern, nahm auch Richard den Kopf von Illyana wieder weg und lächelte, als er sie mit ihrer niedlichen Stimme sprechen hörte. "Ich verstehe", sagte Richard und nickte, als Illyana ihm erzählte, dass Undertaker ihr erzählt hatte, dass der Apothecarius Zugang zu Undertakers Labore im Untergrund hatte, also Richard sich nicht wundern sollte, wenn entsprechende Person sich dort bediente. "Das dürfte nicht das Problem sein", fühte der Rothaarige hinzu und nickte erneut, da er verstanden hatte.
Inzwischen kletterte Illyana vom Rücken von Richard hinunter und hing nun an ein paar Deckenbalken, wo sie jedermann ihr Höschen offenbarte. Nun Richard störte es nicht weiter, eher im Gegenteil, er sah sogar direkt mal hin um sich den Ausblick zu können, wäre er nicht ein wenig pervers, wäre er wohl nicht Richard... "Süße Unterwäsche die du heute trägst, Füchsin", meinte er zu Illyana, da er das ganze auch nicht unkommentiert lassen wollte, wandte sich danach wieder an Apothecarius...
"Was ist schon Ruhe, was ist schon Sturm... ich habe in den über 1000 Jahren inzwischen so viel erlebt, dass ich wirkliche Ruhephasen oder Sturmphasen nicht mehr voneinander trenne, aber sollen die Leute denken was sie wollen...", gab Richard zur Antwort und zog kurz darauf interessiert eine Augenbraue hoch. "So?", fragte er neugierig, als Apothecarius von seinen neusten Forschungen erzählte, welche sich auf die Ursprünge des Vampirismus bezogen... "Nun vielleicht ist es ein klein wenig Glück, was dich verfolgt... immerhin bin ich wohl einer der ältesten Vampire die noch aktiv auf Erden wandeln, meines Wissen nach und meine Familie stammt wohl noch aus den Ursprüngen des Vampirismus... und mein Schätzchen Illyana hier ist eines meiner ältesten Schöpfungen, sie stammt direkt von mir ab. Wenn es dir weiter helfen würde und wenn du entsprechende Behältnisse bei dir hast, könnte ich deiner Forschung auch das eine oder andere Souvenir spenden... ein wenig Blut, oder ein Finger vielleicht?", bot Richard an, "wenn du schon kein Trank oder Speise annimmst, so nimm doch wenigstens eines dieser Geschenke an", sagte Richard, während er mal wieder etwas Zigarette rauchte. "Und ja, wie ich schon sagte, ich habe kein Problem damit, wenn du dich aus den Laboren von Undertaker bedienst wenn dir sowieso der Zugang gewährt wurde... vielleicht kommt bei der Forschung auch etwas Interessantes bei raus. Und ja... ich musste bereits auch schon fest stellen, dass es ganz nett hier ist. Immerhin ist es schön sauber und aufgeräumt, bloß ein wenig langweilig bisher... aber dagegen lässt sich in Zukunft sicherlich etwas machen", fügte Richard noch zuletzt hinzu.

Nun, das war klar gewesen. Dieses Kommentar von Richard über ihre Unterwäsche hatte sie geradezu erwartet. Aber naja, er hatte sie auch schon ganz anders gesehen. Sie hatte ja nicht unbedingt viel Schamgefühl, das musste man immer wieder anmerken.
Doch das Gespräch hier war in der Tat interessant, weshalb sie weiterhin neugierig dreinschaute, während sie hin und her baumelte.
Forschungen zum Ursprung des Vampirismus waren durchaus etwas besonderes. Sie wusste, dass es von einem Virus oder dergleichen kam, welcher in gewisser Weise eine Mutation des gesamten Organismus bewirkte und diesem nicht schadete, sondern half. Es war nicht, wie man so oft meinte, ein Fluch oder dergleichen, der Schuld daran war, sondern irgend etwas, was auch genetisch vererbt werden konnte. Das hatte ja sowohl die Familie von Richard, als auch Illyana selbst mit ihrer Tochter Myrrh bewiesen.
Umso interessanter war es, eine direkte Erfoschung dessen mit zu bekommen. Illyanas Lebzeiten über hatte sie niemals erlebt, dass irgendjemand etwas derartiges erforschte, geschweige denn die Mittel dazu hatte.
Irgendwann, als Richard und der Apothecarius kurz nicht miteinander redeten, ging auch Illyana nun auf ein paar der gesagten Dinge ein.
"Zum ersten möchte ich behaupten, dass eine solche Forschung doch ziemlich bedeutend sein kann. Ich für meinen Teil suche schon seit vielen Jahren nach der Antwort auf die Frage, ob man Vampirismus heilen kann. Denn wie ich durch die Geburt meiner Tochter festgestellt habe, ist dieser Zustand auf ungeborene Kinder übertragbar. Und es gibt sicher auch Personen, die mit Vampirismus geboren werden, aber nicht damit Leben wollen.", sagte sie zum Apothecarius gewandt. Dann drehte sie den Kopf ein Stück und streckte einen Arm aus um Richard in die Wange zu pieksen, was anhand ihrer krallenartigen Fingernägel sogar eine kleine Wunde hinterließ, die aber wohl ziemlich sofort heilen würde - einer der Vorteile des Vampirismus.
"Zum zweiten solltest du aufpassen, was du sagst, mein Guter ! Ich bin gerade mal knapp über achthundert Jahre alt, also noch immer jung und munter ! Das sieht man mir doch an !", gab sie mit aufgeplusterten Wangen von sich. Und schließlich wandte sie sich noch einmal zum Apothecarius.
"Und dann noch einmal zu dir: ja, in der Tat sind Zombies gelegentlich ein wenig praktischer. Sie stellen wenigstens keine Fragen, brauchen keine Art von Versorgung und arbeiten ohne Pausen. Sind aber nicht so gut für Gespräche oder um Fangen zu spielen."
Schlussendlich rollte sie nun plötzlich ihren Schweif auf und zog diesen plötzlich ein, wodurch sie auf einmal hinter dem Tresen landete, die Ellenbogen auf diesen aufstütze und dann ihr Gesicht in ihren Händen ablegte.
"Und ein 'ganz nett hier' trifft es doch vergleichsweise gut. Aber das Innere von Gebäuden war noch nie so ganz meins. Wälder und Höhlen sind doch deutlich toller."
Nach ihren nun doch recht vielen Worten zog sie sich nun auf einmal einen Stuhl hinter der Bar zurecht und ließ sich auf diesen sinken. Ihre Schweife bewegten sich gemächlich hin und her, während sie ihre Beine hoch legte und sich zurück lehnte. Ihr Blick ruhte auf dem Apothecarius, während eines ihrer Ohren jedoch in Richards Richtung gedreht war.
Sie hatte nicht vor auch nur ein einziges Wort zu verpassen, was hier gesprochen wurde, so viel war klar.

Richard beobachtete Illyana lächelnd, als sie herum turnte und auch auf das Gespräch zwischen dem Apothecarius und Richard einging, indem sie behauptete, eine Forschung in diese Richtung war schon recht bedeutend... vor allem da Illyana nach einer Heilung für den Vampirismus suchte, da auch Kinder damit auf die Welt kamen und diese könnten sich zum Beispiel vielleicht nicht an das Leben gewöhnen. "Ein gutes Beispiel dafür", warf Richard dazu ein, "obwohl das Vampirismus-Gen in meiner Familie sehr stark ist und zwei meiner Geschwister ebenfalls als Vampir auf die Welt kamen... drei meiner Geschwister kamen als Mensch auf die Welt und einer entschied sich gegen das Vampirdasein... er wollte als Mensch Leben und sterben... ich habe sicherlich noch irgendwo Asche von meinem Bruder, die könnte ich dem Apothecarius auch mitgeben, oder zumindest eine Probe", sagte Richard nachdenklich... ein Heilmittel gegen Vampirismus könnte neue Wege eröffnen, sehr neue Wege... er wollte dieses Heilmittel haben und deswegen würde er den Apothecarius unterstützen wo er nur konnte.
Illyana schien ein wenig beledigt, weil Richard sie als alt bezeichnet hatte, sie piekste ihm sogar eine blutige Wunde in die Wange, welche aber sofort anfing wieder zu heilen. "Ja entschuldige Füchsin, du bist mein süßes Küken und fast noch ein Kind", sagte Richard und entschuldigte sich geradezu theatralisch übertrieben, um sie zu beschwichtigen.
Illyana meinte auch, dass Zombies praktisch waren, aber als Spielzeug ungeeignet waren. Und plötzlich machte sich Illyana auf dem Tresen breit.. Richard nahm sein Glas Wein weg, sodass er nun eine Hand voll mit der Zigarette hatte, die andere mit dem Glas Wein... er schmiss die Zigarette einfach in den Wein und stellte das Glas auf einen nahen Tisch ab, damit Illyana Platz hatte. Schließlich würde er bald beide Hände brauchen... da Illyana nun mit ihren Worten abschloss, indem sie sagte, dass dieses Gebäude ganz nett war, allerdings sie sich viel lieber draussen aufhielt.
Richard hatte nämlich nicht einmal gezuckt, als er das Skalpell nun plötzlich vor sich hatte... Den Griff nahm er jedoch flink in die Hand und trennte sich von einem Finger... ein Spiel was er des öfteren sogar spielte, Körperteile abschneiden und dann zusehen wie sie nach wuchsen. Er betrachtete seine Hand, als er dem neuen Finger beim wachsen zusah, nachdem er Skalpell und Finger an Apothecarius überreicht hatte. Blut war in dem Finger genug vorhanden, also vorerst genug Forschungsmaterial... "Bitteschön", sagte Richard, "und ob meine verehrte Füchsin auch etwas für die Wissenschaft opfert, ist ganz ihre Sache...", meinte der uralte Vampir. "Ich wüsste gerne, wenn du Fortschritte mit dem Heilmittel machst, da ich durchaus bereits eine Verwendungsmöglichkeit dafür kenne", sagte Richard so, als würde er Erinnerungen nachhängen. Dann grinste er jedoch, als Apothecarius nun Illyana einen Zombie als Spielzeug anbot... lebende Zombies.

Weiterhin verlief das Gespräch in eine sehr interessante Richtung. Dieser Apothecarius war als Verbündeter wohl recht wertvoll, wie sie feststellte. Inwieweit sie ihm über den Weg traute war eine Sache, aber zweifellos sollte man hier eher eine freundschaftliche Beziehung beibehalten, anstatt sich auf einmal mit ihm herum zu schlagen. Da gab es deutlich angenehmere Dinge auf der Welt.
In der Tat nahm sie es aber als ungemein positive Entwicklung der Dinge auf, nun jemanden zu haben, der nach einer Heilung für Vampirismus forschte, während er gleichzeitig alles mögliche in Erfahrung brachte und vermutlich auch versuchte, die Vorteile von Vampirismus für sich selbst und andere zu eröffnen oder aber es in eine biologische Waffe zu verwandeln. In der Tat interessante Gedanken.
Und es war noch interessanter, wie der Apothecarius davon sprach, einen Vampir mit ausgeschalteter Regeneration zu pfählen. Zum einen war Illyana sich im klaren darüber, wie effektiv ein solcher Angriff auf einen Vampir sein konnte, welcher fest mit seiner Regeneration rechnete, zum anderen fragte sie sich, wie lange ein Vampir der solch einen Angriff abbekam wohl ausgeschaltet sein würde. Sie wusste ja selbst, dass ein Vampir nach zu vielen schweren Verletzungen oder zu hohem Blutverlust eine ganze Zeit lang brauchte, um wieder fit zu sein. Jemand der diese Verletzungen nicht direkt regenerierte würde vielleicht sogar tagelang ausgeschaltet sein. Immerhin war die Reanimation einer infizierten Leiche ebenfalls etwas, was eine Zeit lang brauchte.
Dann spendete Richard jedoch bereits einen seiner Finger, während er sagte, es läge an Illyana, ob sie ebenfalls etwas beisteuern wollte. Diese war erst einmal zögerlich, doch als ihr ein "lebender Zombie", wie er vom Apothecarius genannt wurde, als kleines Spielobjekt zum zerpflücken vorgeschlagen wurde, zogen sich ihre Pupillen plötzlich ein Stück zusammen und sie grinste ein wenig sadistisch. Eine Seite, welche man an ihr seltener sah, aber sie war im Moment derart in ihren Trieben versunken, dass sie auch diese eher unschöne Art des Spieltriebs verspürte. Locker hob sie ihre Arme und legte einen davon vom Stoff ihrer Kleidung frei, ehe sie ihre krallenartigen Fingernägel in das weiche Fleisch ihres Unterarm bohrte.
"Spielzeuge werden immer gerne entgegen genommen. In dem Fall gibt es auch von mir eine Kleinigkeit."
Ohne groß zu zögern riss sie sich ein Stück aus dem Arm und drückte bei diesem auf die nun offenen Enden ihrer Blutgefäße, um das Blut darin zu behalten. Ihre Wunde verheilte schnell wieder, während sie den kleinen Fleischbrocken zum Apothecarius herüber reicht. Lediglich das Blut würde sie gleich noch entfernen müssen, welches aus der Verletzung geflossen war, bevor diese sich wieder geschlossen hatte. Dieses war jedoch nicht allzu wenig, so dass ihr gesamter Unterarm rot war.
"Und nichts verschwenden. Vor allem das Blut ist wertvoll."
Einen Augenblick lang schaute sie sich um, auf der Suche nach etwas, um das Blut von ihrem Arm zu wischen, ehe sie schließlich inne hielt und Richard den Arm hin hielt.
"Ich denke nach deinem Glas Wein willst du sicher auch mal etwas richtiges haben, oder ? Bedien dich."
Spielerisch abwartend schleckte sie sich in der Zwischenzeit das Blut, welches an ihren Fingern klebte, mit welchem sie das Stück heraus gerissen hatte, langsam ab. An einem ihrer Finger lutschte sie sogar eine ganze Weile genüsslich herum, wusste sie doch, was für Gedanken Richard sicher sofort wieder hegen würde.
Es brauchte eindeutig keinen Spezialisten in dem Gebiet, um zu wissen, dass Illyanas Stimmung durch das Angebot eines "lebenden Zombies" schlagartig umgesprungen war. Das war mehr als offensichtlich. Die verspielte Seite war fürs erste unwichtig, die sadistische, vampirische Seite hatte nun das Zepter in der Hand.

Mit den SPielzeugen hatte der Apothecarius nun Illyana überzeugt... sie gab ungern etwas von sich her, aber ein Spielzeug nahm sie als Tauschgeschäft an und sie riss sich ein Stück von ihrem Unterarm raus, welches sie dann ebenfalls dem Apothecarius überreichte, so wie kurz zuvor schon Richard es mit seinem Finger getan hatte... ihr Arm blutete stark und sie schien das überhaupt nicht zu stören. Der Apothecarius nahm die Geschenke an und verstaute sie sorgsam, um nichts zu verschwenden.
Dann hielt Illyana ihm plötzlich ihren blutenden Arm hin, während sie sich selbst ziemlich heiß die Finger ableckte... Richard ließ nun deutlich seine Vampirfangzähne aus seinem Mund ragen und leckte sich erst einmal kurz mit seiner Zunge über die Lippen und dann noch mal über sein Fangzähne. "Oh diesem Angebot kann ich gar nicht wieder stehen, endlich etwas richtiges zu Essen", kommentierte Richard nun und leckte genüßlich das Blut von Illyanas Arm ab. Als er damit fertig war, wandte er sich wieder dem Apothecarius zu... immerhin fing Illyanas Wunde bereits wieder an zu verheilen.
Er hörte den wissenschaftlichen und lauten Gedanken von Apothecarius zu und nickte: "Klingt einleuchtend... aber selbst wenn Geschwister von mir als Mensch auf die Welt kamen, sie konnten sich entscheiden, ob sie die Verwandlung machen wollten. Also selbst wenn der Vampirismus seine Ziele aussucht... so kann man ihn dennoch gezielt steuern... ich könnte dich beißen und danach umbringen... dann wärst du wie wir", sagte er zum Apothecarius und lächelte ihn an, während er erneut seine Fangzähne zur Schau stellte. Dennoch nickte er kurz darauf höflich, als der Apothecarius sich für die Spenden bedankte und die Asche dankend ablehnte.
Dann fragte der Apothecarius nach weiteren Mitgliedern der Gilde... Richard kratzte sich kurz am Kopf und meinte: "Ich kenne die Mitglieder auch nicht, da ich gerade erst Gildenmeister geworden bin... allerdings habe ich irgendwo eine List, die ich von Lady Hotaru bekommen habe... moment", er tastete sein Hemd ab und fand kurz darauf die Liste. Er las sie nun dem Apothecarius vor: "Da Undertaker und Hotaru nicht mehr eingetragen sind, ich nenne eben die Mitglieder vom S-Rang, A-Rang und B-Rang... auf dem S-Rang... das wären meine werte Illyana, eine gewisse Sakura und eben Shino, welche wohl jeder Mensch kennen dürfte, es sei denn er lebt hinter dem Mond. Auf dem A-Rang sind Aries Cecil und Jane Smith eingetragen und auf dem B-Rang sind es: Kaden Fox, Yuuhei Hanejima, Asura Venta, ein gewisser Rishid und Shirayuki Cherna'Roza... das wären somit wohl die wichtigsten Namen..."

Erneut ging das Gespräch hauptsächlich zwischen dem Apothecarius und Richard weiter, doch Illyana reichte es auch, wenn sie nur zuhörte.
Zudem konnte sie nicht sagen, dass es nicht auch schön war, einfach schweigend und ein wenig gespielt unschuldig lächelnd da zu sitzen, während Richard ihr das Blut vom Arm leckte. Sie genoss es regelrecht.
Man konnte sich nun fragen, wieso eine Person es mochte, wenn man ihr das Blut aus ihrer Wunde mit der Zunge vom Arm entfernte, doch Illyanas teils doch recht wirrer Verstand gefiel es nunmal. Sie mochte das Gefühl seine rauen Zunge auf ihrer weichen Haut, sie mochte den Anblick, wie er nach und nach all das Blut vom Arm leckte und dabei nichts ausließ und sie mochte vor allem die Aufmerksamkeit, die man ihr dadurch zukommen ließ.
Zudem stellte sie sich bei so etwas gerne vor, wie sie selbst etwas derartiges tat. Über die vielen Jahre hatte sie sich sehr an den Geschmack des Blutes gewöhnt. Sie brauchte es nicht, um bei Kräften zu bleiben oder dergleichen, wie viele andere Vampire. Sie brauchte es auch nicht, um unbedingt ihren Durst zu stillen. Aber sie liebte es, die einzigartigen Geschmäcker des Blutes von verschiedenen Personen zu kosten.
Doch irgendwann war das leider vorbei, weshalb sie nun einfach dort saß und zu den beiden ... nun ... ob man sie als Geschäftspartner bezeichnen sollte ? Ja, das passte ! Sie sah herüber zu den beiden Geschäftspartnern !
Und dabei lag ein leichtes, zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen, während ihre Augen verträumt funkelten. Dennoch sah man an der Stellung ihrer Ohren, dass sie jedes Wort mithörte.
Und genau das brachte sie irgendwann dazu, gespannt eben diese Ohren zu spitzen. Es ging um die Gildenmitglieder.
Zuerst der S-Rang, dann der A-Rang und schließlich der B-Rang. Innerlich merkte sie, dass sie mehr Leute kennen lernen musste. Shino war ihr ja bekannt, aber Sakura war ebenfalls auf dem S-Rang ... Eine "Konkurrenz" welche sie wohl mal beizeiten kennen lernen musste.
Dann Aries und Jane auf dem A-Rang ... nun, das waren zwei Namen, die bisher an ihr vorbei gegangen waren. Wenn sie an der kürzlichen S-Rang Prüfung nicht teilgenommen hatten, dann bedeutete das aber wohl, dass sie auch eher nicht so stark waren, dass sie sonderlich interessante Herausforderungen bieten könnten, was Illyana schade fand. Sie "spielte" immerhin gerne mit anderen Leuten, die sich auch wehren konnten.
Und dann kam der B-Rang. Der erste Name weckte in Illyana durchaus sehr viel Interesse. Kaden Fox ... Fox also, hm ? Den würde sie mal kennen lernen müssen, wo er doch das Tier als Namen trug, welches für sie so viel bedeutete. Selbst die Macht Baldurs in ihrem Inneren regte sich nach der Nennung dieses Namens voller Neugier.
Dann kamen noch Yuuhei, ein Kerl der ja recht berühmt war, wie sie mal herausgefunden hatte, Asura, Rishid und Shirayuki, welche alle drei vollständig unbekannte Namen für sie waren.
Also, Sakura und Kaden musste sie kennen lernen, Aries und Jane vielleicht auch, sie könnten immerhin irgendwann mal aufsteigen oder dergleichen ... und dieser Yuuhei war sicherlich auch interessant.

Illyana verhielt sich die ganze Zeit wieder ruhig, während Richard und der Apothecarius sich unterhielten... aber man sah ihr deutlich an, dass sie dem Gespräch aufmerksam folgte und das sie auch gut zuhörte, vielleicht machte sie sich sogar einige Gedanken über das Gespräch, vielleicht aber auch nicht... bei Illyana konnte selbst Richard nie genau einschätzen, was in der Fuchsdame so vor sich ging.
Dann lehnte der Apothecarius das indirekte Angebot auch zu einem Vampir zu werden ab. Nun gut... "In Ordnung, ich werde dich belassen wie du es möchtest, menschlich und zerbrechlich... könnte ich gewiss mit einer Handbewegung sicherlich dein Herz mit Leichtigkeit entfernen und dann wärst du nicht mehr so gesund... aber ich lass den meisten Leuten auch die Entscheidung und wenn sie sich dann gegen die Unsterblichkeit entscheiden, so ist das für mich in Ordnung., es war ja auch nur ein Angebot...", sinnierte Richard so vor sich hin, während sein Blick zu Illyana huschte, genauer gesagt zu ihrem Hals... er war auf den Geschmack gekommen... "Ja es befindet sich so manch ein bekanntes Gesicht in dieser Gilde... und was Sakura betrifft, vielleicht sollte ich mich mal mit ihr unter vier Augen unterhalten, wenn sie bisher so unerkannt durch die Welt gewandert ist. Vielleicht ist sie ja auch hübsch, dann würde ich sie gerne zu einem Abenteuer in meinem Schlafzimmer verführen und ihr Dinge beibringen, was ich so über die Jahrtausende gelernt habe", sagte Richard und ein lüsternes Grinsen machte sich breit. Seine Triebe waren erwacht durch Illyanas Blut...

Auch weiterhin nahm das Gespräch interessante Formen an. Aber nicht nur das Gespräch, sondern auch Richards eindeutige Blicke. Sie wusste, er wollte mehr Blut. Viel mehr.
Vielleicht würde sie mit ihm nachher einen trinken gehen ... vielleicht würde sie ja auch selbst ein bisschen von ihrem Blut abzapfen lassen, wenn er es nicht aushielt. Es war ja nicht so, als wäre es schwer, sich neues zu besorgen. Vor allem da Illyana nicht unbedingt wählerisch war, im Notfall trank sie auch etwas aus Tieren. Da sie sowieso an das Leben in der freien Natur gewöhnt war, war derartiges nichts besonderes für sie.
Doch dann, nachdem nicht nur eine, sondern gleich zwei Sachen ausgesprochen wurden, die Illyana einige Kommentar auf die Zunge legten, konnte sie sich auch nicht mehr zurückhalten und sprach endlich mal wieder etwas.
"Und alles, was du über dein Jahrtausend und ein paar kleine Jahrhunderte gelernt hast, ist vermutlich entweder sehr aufwendig, sehr ... seltsam oder aber es beinhaltet großen Blutverlust. Zumindest gehe ich stark davon aus. Den meisten gefällt so etwas aber nicht. Manchmal musst du auch ein wenig gelassener und normaler an die Sache gehen, das kann auch gefallen, wenn es nicht zur Routine wird, mein Bester.", gab sie mit einem unterdrückten Kichern von sich. Und dann wandte sich ihr Blick auf einmal an den Apothecarius. Ihre Augen strahlten geradezu eine Aura aus, welche klar machte, dass sie eine ganze Menge wusste. Vermutlich zu viel, als man wissen sollte. Und eben deshalb kräuselte ein leichtes, ahnungsvolles Lächeln ihre Lippen, ehe sie anfing zu sprechen.
"Eine meiner wohl größten Stärken, sind meine Sinne. Sie sind unglaublich stark. Ich kann viele Dinge sehen, die anderen verborgen bleiben. Meine Ohren nehmen Geräusche auf, bevor selbst manch ein Tier sie hört. Aber nichts ist so weit entwickelt, wie mein Geruchssinn."
Beinahe theatralisch holte sie durch ihre Nase tief Luft und blickte kurz zu Richard, ehe sie fortfuhr.
"Wenn ich hier etwas nicht rieche, dann ist das ein Mensch. Richard und ich verströmen die süßliche Note vampirischen Daseins. Und von dir, mein lieber Apothecarius, nehme ich einige Gerüche war. Und davon ist höchstens ein kleiner Teil menschlich."
Sie kicherte kurz und deutete mit einem ihrer Schweife auf den Apothecarius.
"Ich kann die kaum existenten Gerüche deiner Rasse aufnehmen, ich kann anhand typischer Düfte wahr nehmen, welchem Geschlecht du angehörst. Ich kann riechen, ob in dir eine Krankheit lauert, die darauf wartet, hervor zu brechen, oder ob du vollkommen kerngesund bist. Ich kann riechen, aus welchem Stoff deine Kleidung und aus welchem Material deine Maske ist. Vor meiner Nase verbirgt sich nur das, was keinerlei Geruch hat."
Sie nahm den Schweif wieder weg und legte ihn vor ihren Mund, wodurch sie mit den Augen darüber hinweg spähte, ehe sie den Blick abwandte und zu Richard schaute.
"Ich werde nicht einfach so Dinge davon verraten, solange man mir keinen äußerst guten Grund gibt, vor allem von Leuten, die mir doch recht sympathisch sind, aber eines kann ich zumindest klar sagen. Du, mein lieber Richard, wärst nicht so leicht in der Lage, den Körper unseres neuen Freundes hier durch durchbrechen. Weder 'menschlich', noch 'zerbrechlich' dürfte hier zutreffen. Das Herz ist in diesem Brustkorb ziemlich sicher, wage ich zu behaupten."
Sie fragte sich, ob sie für den Apothecarius nun auf einmal doch etwas bedrohlicher wirkte. Jemand der so einfach jedes Geheimnis, welches mit einem Geruch zusammenhängen könnte, einfach so erkannte, war sicherlich eine große Gefahr in den Augen der Leute, welche versuchten, so viel wie möglich zu verbergen.
Doch Illyana war gut darin, Geheimnisse zu wahren. Sie würde nichts verraten, solange sie zumindest gegenseitige Akzeptanz sichern konnten. Ohne eine klare Feindschaft oder aber die Erlaubnis, Dinge zu erzählen, würde sie das auch nicht tun. Und genau dies zeigte sie nun auch mit einem Blick. Ein Blick, welcher nicht mehr wie vorher wissend und berechnend war, sondern beruhigend und vertrauenswürdig. Außerdem, das war klar, würde sie nicht einfach Richards und ihre neueste, lohnenswerte Bekanntschaft riskieren, indem sie einfach irgendwelche Dinge vor sich hin plauderte.
Sie war sich sicher, dass die gegenseitige Beziehung der beiden noch deutlich interessanter werden würde. Sie wussten vermutlich beide, dass sie sich gegenseitig irgendwo über den Weg trauen konnten. Aber gleichzeitig wussten sie auch mit ziemlicher Sicherheit, dass sie sich gegenseitig sehr große Probleme machen konnten. Violet durch die Forschung an Vampirismus, Illyana allein durch ihr Wissen. Ein kleines Spielchen dieser Art war hin und wieder auch sehr interessant, wie Illyana zu behaupten wagte. Vor allem wenn man sich als gleichwertig betrachtete und die Nase nicht zu sehr in die Wolken hielt.

Illyana fand es wohl sehr witzig, auf Richards perverse Gedanken einzugehen. Sie meinte, dass die Dinge, die er mit der Zeit gelernt hatte wohl entweder sehr aufwendig, sehr seltsam oder sehr blutig waren. Sie gab ihm als Tipp, dass man auch gelassener und normaler an die Sache heran gehen konnte, solange es nicht zur Routine wurde und damit langweilig... "Du beziehst dich mit deinen drei Kommentaren, was ich so gelernt habe, doch nicht etwa auf die Ereignisse mit der Ziege? Das war ein Unfall, wie oft noch...", sagte Richard und legte eine Hand auf das Gesicht, "und ich bin durchaus in der Lage auch auf normale Art und Weise Leute zu verführen... sonst wären mir über die Jahrtausende nicht schon so viele Leute verfallen, du kennst doch meinen Keller, mein Füchschen... Frauen sowie Männer und alle selbst verführt... aber ja, ein wenig ruhiger kann man es angehen, ich werde mir deinen Tipp zu Herzen nehmen", sagte Richard und tat so, als wäre er ein wenig beleidigt, auch wenn er es nicht war.
Scheinbar hatte aber Illyana schon längst mehr bemerkt am Apothecarius, als Richard... aber wen wunderte es, ihre Nase war durch die Macht Baldurs in Zusammenwirkung mit dem Vampirismus noch viel feiner als seine Nase... deswegen verließ er sich auch auf ihre Nase und hörte aufmerksam zu, was Illyana so erschnuppert hatte... sie meinte also, dass der Apothecarius nicht menschlich roch, so? War er vielleicht bereits schon ein anderes Wesen, welches durchaus über diverse Mächte verfügte und wollte er deshalb vielleicht nicht sein derzeitiges Leben verlieren? Richard machte sich so seine Gedanken und ihm fiel sofort eine interessante Person ein, die er kennen gelernt hatte, sie war fast so halb wie er, eine beachtliche Leistung... Also riet Richard ins Leere, auf sein Glück hoffend: "Lucretia Lilias Mephistoria Amonia... ich durfte sie über die Jahre kennen lernen und sie riecht auch nur zum geringsten Teil nach Mensch... da sie ein Halbdämon ist", er ließ die Aussage einfach im Raum stehen, ohne darauf Bezug zu nehmen, dass er im Apothecarius nun ebenfalls einen Halbdämon vermutete... nun nickte er einfach nur, als Illyana behauptete, dass der Apothecarius weder zerbrechlich noch menschlich war. Wenn Richard richtig lag, dann wäre dies wohl klar... denn Halbdämonen waren fast so robust wie Vampire.
Plötzlich klatschte Richard in die Hände und grinste quer über das ganze Gesicht: "Nun genug der trüben Themen, wir wollen uns ja nicht die gute Laune verhageln lassen. Ich bin interessiert an dem Heilmittel, da ich dafür bereits einen Verwendungszweck weiß und wäre erfreut, wenn es schnell fertig wäre, kannst du dir das merken?", sagte Richard noch abschließend an den Apothecarius gewandt, da er zuvor schon indirekt auf seine Worte eingegangen war.

Die Situation sorgte in der Tat dafür, dass Illyanas Lächeln nur immer deutlicher und zufriedener wurde.
Vor allem war Illyana verblüfft, als Richard einen ganz bestimmten Namen nannte. Lucretia. Eine höchst interessante Persönlichkeit, welche sich mit Richard "angefreundet" hatte, wenn man es denn direkt so nennen konnte. Es war jedoch verblüffend, dass er den Namen so locker vor sich hin plauderte. Immerhin war sie eine Frau, die gerne im Hintergrund blieb.
Interessanter war es, als der Apothecarius dann jedoch meinte, Gerüche könnten auch täuschen. Etwas, worauf Illyana nicht anders konnte, als zu antworten.
"Oh, in der Tat stimmt das. Aber nicht wenn man eine Nase hat, die durch Vampirismus und die Fusion mit einer höheren Lebensform zugleich so unglaublich gestärkt ist, dass man so wie ich in der Lage ist, durch all die Gerüche in Crocus genau den Stand mit Brathähnchen zu erschnüffeln, welcher die frischsten Exemplare verkauft. Solange ein Hauch vom Körpergeruch zu vernehmen ist, werde ich wissen, dass Ihr es seid. Doch ich denke das trifft nur auf die wenigsten zu. Legt den Anzug eine Weile in eine Lösung mit einem intensiven Duft und von einer Millionen Leuten wird euch vielleicht eine einzige Person an eurem Geruch erkennen. Und wie gesagt, verraten werde ich kein Wort. Ich sehe keinen Grund dazu. Ich bin durchschnittlich nicht die Person, die Verbündete verrät.", gab sie mit einem Grinsen von sich.
Locker hielt sie nun eine Hand mit einem gewissen Abstand über ihren Schoß, während Richard meinte, sie hätten genug dieser Themen besprochen und wollten sich ja nicht die Laune verderben lassen. Illyana nickte, während gleichzeitig ein kleiner, schneeweißer Fuchs mit roten Musterungen auf ihrem Schoß erschien, vollständig aus dem nichts, und einfach bequem dort herum lag. Sofort fing sie an ihn zu streicheln.
"In der Tat gibt es deutlich bessere Themen, die viel angenehmere Stimmungen vermitteln.", gab sie von sich, ehe sie Richard leicht mit der Faust gegen den Arm knuffte.
"Und sicher kann der Apothecarius sich das merken. Es wär seltsam, wenn dies bei einem Wissenschaftler dieses Kalibers nicht der Fall wäre. Und die Kopfgelder sprechen auch für sich. Jemand mit geringem Verstand hätte niemals ohne enttarnt zu werden so eine Summe ansparen können. Manchmal solltest du echt auf deine Wortwahl achten, du großes Dummchen."

Richard behielt den Blick größtenteils auf Illyana gerichtet, vor allem auf ihren Hals, als sie weiter über ihren speziellen Geruchssinn sprach, Richard glaubte ihr, er hatte schon des Öfteren erlebt, wie wahnsinnig gut der Geruchssinn von Illyana war. Jedenfalls warf er kurz darauf den Blick auf ihren Schoß, da dort ein kleiner weißer Fuchs erschien. Richard wusste sofort um wen es sich dabei handelte, die Verkörperung von Illyanas Gottheit: Baldur.
Aber dann sagte Illyana etwas, weswegen Richard sein Gesicht verzog, eine Schmolllippe um genau zu sein, eine gespielte. "Mein Füchschen ich bin beleidigt, du weißt genau, das ich das einfach gerne sage, weil ich es gerne höre und weil ich mich gerne Reden höre, also hättest du es nicht so streng kommentieren brauchen", sagte Richard, ein wenig beleidigt und wandte sich dann mit einem charmanten Lächeln sofort an den Apothecarius: "Um das mal zu erklären... wenn man schon so lange lebte, gewöhnt man sich merkwürdige Marotten an... manche gut, manche schlecht und manche einfach nur seltsam..." Das Thema mit den Halbdämonen wollte Richard tatsächlich ruhen lassen, aber wenn der Apothecarius tatsächlich mit Lucretia bekannt war, dann hatte er wohl ein sehr spannendes Leben gehabt....

Illyana verdrehte die Augen, als Richard sich beleidigt gab. Das war mal wieder typisch. Er achtete nie auf den ersten Eindruck ! Dabei war der doch so wichtig !
Nachdem sowohl der Apothecarius, als auch Richard fertig gesprochen hatten, knuffte sie den Rothaarigen noch einmal am Oberarm.
"Du musst einfach mehr darauf achten, was du für einen Ersteindruck vermittelst, dann muss ich dich auch nicht so bemuttern. Marotte oder nicht, ich hab' ja meine auch zurück halten können, nicht wahr ?", gab sie von sich. Dann jedoch wurde sie abgelenkt. Roch sie da ... Fuchs ?
Sofort blickte sie auf und schaute sich um, bis sie einen Kerl mit Fuchsohren und einem Schweif sah, welcher auf den Tresen zuhielt. Sie behielt ihn genau im Blick, während er ein für normale Ohren kaum hörbares Geräusch von sich gab. Illyana jedoch hörte es genau anhand ihrer scharfen Sinne durch die Fuchsohren auf ihrem Kopf ... und augenblicklich fingen ihre Augen an zu funkeln.
Dann bestellte der Mann etwas und ... beendete seine Worte erneut mit diesem einen, für Illyana unglaublich wunderbaren, Laut, ehe er sich auf den Boden setzt und anfing, sein Fell am Schweif zu pflegen.
Es war in weniger als einer Sekunde geschehen, dass Richard nun auf einmal Baldur auf dem Schoß sitzen hatte, wobei der Fuchsgott sich einen Augenblick verblüfft umschaute, ehe er mit einem Grummeln wieder eine bequeme Haltung annahm, als würde es ihn nicht groß stören, nun auf dem Schoß eines anderen liegen würde, als Illyana ... nun, es störte ihn wohl in der Tat nicht sonderlich.
Illyana hingegen war sozusagen von ihrem Platz verschwunden, wie man am hin und her kippelnden Stuhl erkennen konnte. Ihr Ziel war eindeutig.
Denn nur einen Augenblick später war um den noch fremden Fuchsmann alles weiß. Illyana hatte alle neun ihrer Schweife erscheinen lassen, welche nun einen Großteil der Welt um den Kerl herum abschirmten, während Illyana ohne nachzufragen, ihre Arme von hinten um den Fuchsmenschen legte. Augenblicklich hielt sie ihn davon ab, sich weiter zu putzen, indem sie ihn einen Finger unter das Kinn legte und leicht hoch drückte. Sie hatte eine Frage und sie wollte die Antwort auch ja haben, also musste sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
"Hast du gerade 'nyan' gemacht ?", fragte sie leise und mit verheißungsvoller Stimme, während sie ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte, wie schon vorhin bei Richard.