Eingangshalle der Gilde

Aeon kam schon bald zurück mit einem Haufen gemachter Häppchen. Für Mio brachte er Wasser mit und für Raito Limonade. "Hey du kennst ja wirklich schon meinen Geschmack, Aeon-kun." Er nahm einige Schlucke aus der Limonade, aber die Häppchen ließ er unberührt, die waren eben nicht süß genug für seinen Geschmack. Kuraiko freute sich augenscheinlich sehr über die Appetithappen, sie meinte auch das sie ihr gut schmeckten. Raito kommentierte dies nur mit einem breiten Grinsen und den Worten: "Ja Aeon-kun ist eine wahre Küchen-Fee."
Mio meinte sie würde Komplimente nicht sonderlich mögen. Das hätte sie wirklich nicht sagen dürfen, Raito nutzte jede Möglichkeit aus um jemanden zu ärgern. So grinste er Mio nun frech an und sagte zu ihr: "Aber aber, bei einer so bezaubernden Schönheit wie dir kommt man nicht drum herum, Komplimente zu machen. Du ziehst wenigstens ein hübsches Gesicht im Gegensatz zu deiner griesgrämigen Freundin hier." Er deutete dabei auf Kuraiko und grinste diese ebenfalls frech an.
Raito lehnte sich kurz darauf zurück und wurde plötzlich unglaublich müde. Er konnte die Augen nicht mehr richtig offen halten und er setzte sich auf eine Bank und schlief auf der Stelle ein.

Aeon kam nicht um ein erfreutes, deutlich sichtbares Lächeln umhin, als Kuaiko meinte, die Platte mit den Häppchen sähe lecker aus. Als sie daraufhin auch noch, nachdem sie probiert hatte, das Essen lobte, wurde das Lächeln sogar noch ein wenig breiter.
Auch Raito war erfreut darüber, dass Aeon seinen Geschmack mit der Limonade getroffen hatte, was nur noch mehr zu der guten Laune des Zeitmagiers beitrug. Es war doch wirklich schön, wenn er Leuten eine Freude machen konnte.
Als Raito dann meinte, dass Aeon eine wahre Küchen-Fee sei, musste der weißhaarige Mann laut auflachen.
"Ich musste nun einmal viel lernen. Ich habe schon früh meine Eltern verloren und auch mein Mentor verschwand eines Tages, so dass ich für lange Zeit auf mich selbst aufpassen und für mich selbst sorgen musste. Da lernt man so einiges. Und das hier ist wirklich eine absolute Leichtigkeit. Es ist ja nichts weiter als ein paar klein geschnittene Obst- und Käse-Stücke die aufgespießt wurden. Du solltest mal probieren, wenn ich etwas richtiges koche.", erklärte Aeon nun, warum er so leicht etwas zusammen gestellt hatte.
Dann sprach Raito wieder, wobei er erneut Mio Komplimente machte, wobei er eine Menge dadurch riskierte, dass er allen ernstes sagte, sie würde ein schöneres Gesicht machen als Kuraiko ... Der Kerl hatte es nun wirklich geschafft derart schlechte manieren zu zeigen, dass Aeon die Gesichtszüge entgleisten und er ungläubig zu ihm starrte ...
"Also ... was bitte !? Raito, das war nun wirklich unnötig !!", meckerte Aeon ihn nun an, wobei er sogar das Anhängesel "San" vergaß, als er Raitos Namen nannte. Ein deutliches Zeichen dafür, das er gerade nicht fassen konnte, wie Raito etwas dermaßen unhöfliches sagen konnte.
Noch ungläubiger war Aeon jedoch, als Raito sich nun plötzlich auf eine Bank setzt und scheinbar einschlief, genau wie im Gildenhaus von Fairy Tail im Kampf gegen den Pflanzendoppelgänger von Bisca ... Der Kerl konnte einen wirklich in den Wahnsinn treiben ...
In einem Anfall von unwohlsein legte Aeon eine Hand ein die Stirn und schüttelte den Kopf.
"Dieser Kerl ist einfach unglaublich ... Ich bitte nun einmal an seiner Statt diese unhöflichkeit zu verzeihen, Kuraiko-San ...", sagte er nun angenervt, während er sich die Schläfen massierte. Wieso hatte er sich überhaupt mit Raito eingelassen. Die zwei bildeten zwar inzwischen ein gutes Team, aber wäre er nicht mit ihm auf Quests gegangen, hätte er nicht die ganze Zeit solche Dinge sagen und tun können, wie er sie nunmal jetzt vor Mio und Kuraiko getan hatte. Man konnte es einfach nicht anders sagen: Aeon war sich gerade ernsthaft am fremd schämen ...

Nachdem sie also Aeon ein wahres lächeln geschenkt, wqandte sie ihren Blick zu Mio. „Willst du nichts essen?“, fragte sie fast schon mütterlich besorgt. Immerhin brauchte jeder Körper etwas zu essen um genügend Kraftreserven zu haben. Ihr Blick glitt zu Raito. Naja. Außer bei ihm. Wo dieser Junge den ganzen Zucker ließ war ihr wahrlich ein Rätsel. Und eigentlich wäre es ihr auch total egal gewesen was mit Raito weiterhin wäre, wenn dieser nicht dem Fass den Boden aufgeschlagen hätte. Kuraiko hatte scharf die Luft eingesogen und wollte gerade los meckern, als ihr Aeon zuvor kam. Während die Aeon sprechen ließ ballte sie selbst ihre Hände zu Fäusten. Dieser kleine Bengel konnte von Glück reden das er zur selben Gilde gehörte. Er hatte so ein verdammtes Glück … Doch ob das auf Ewig so bleiben würde? Fraglich. Denn irgendwann würde auch Kuraikos Geduldsfaden reißen. Sie stieß die eingeatmete Luft in einem Seufzer wieder aus und beobachtete das Geschehene. Da schlief der kleine doch tatsächlich einfach ein. „Was zur ….“, flüsterte Kuraiko unglaubwürdig. Bei dem Jungen war sicherlich einiges in der Erziehung schief gelaufen. Ob ihr eigener Sohn auch solch schlechte Manieren hätte, wenn er die Chance gehabt hätte älter zu werden? Es war ein komischer Gedanke, aber Kuraiko wünschte sich lieber das ihr Sohn keine Manieren hatte, als das er Tod war.
„Naja, okay war das nicht. Aber du kannst ja nichts für sein Verhalten“, entgegnete sie Aeon. „Wie er wohl aufgewachsen ist …?“, flüsterte sie nun als sie den schlafenden Raito betrachtete. Zugegeben, die beiden würden wohl nie die besten Freunde werden, dennoch war er doch so jung und Kuraiko hatte das Gefühl auf ihn aufpassen zu müssen. Woher kamen diese plötzlichen Muttergefühle? Und vor allem: Wie paradox war das? Raito beleidigte sie und sie machte sich Gedanken um seine Vergangenheit.

„Nargh“, stieß sie genervt hervor und stand nun auf. Sie wandte sich von den anderen ab und ging ans Questboard. Sie brauchte noch ein Erfolgserlebnis, nachdem sie schon ihr vorheriges Ziel nicht finden konnten. Nachdem sie eine interessante Quest gefunden hatte wollte sie zunächst alleine los, doch ihr Blick blieb an Mio & Aeon hängen. Ob sie eine Quest mit den beiden zusammen versuchen sollte? Eigentlich war sie eher eine Einzelkämpfer und sie wusste nicht ob sie sich auf die beiden einstellen konnte. Aber was sprach eigentlich dagegen? Sie war in dem letzten Jahr eigentlich nur alleine unterwegs gewesen. Mit Mio von den Grand Magic Games ab zu hauen war ihre erste gemeinsame Reise nach langem. Und irgendwie hatte sie es ja auch genossen. Oder?!
„Wollt ihr mit?“, fragte sie also eher recht knapp. Worauf sie hoffte? Das wusste sie selbst nicht mal so genau.

Das sie schon länger nicht mehr alleine in der Eingangshalle waren, das hatte Kuraiko zum Großteil einfach ausgeblendet. Für sie gab es momentan einfach wichtigeres.

Selbst wenn Kuraiko meinte, dass Aeon ja nichts für das Verhalten des Lightning Dragon Slayers konnte, so schämte er sich dennoch weiterhin, da es sich ja nun einmal um seine Begleitung handelte ... Er musste diesem Kerl wirklich irgendwann zumindest mal die wichtigsten Dinge in Sachen Benehmen beibringen, so wie es schien ...
Allzu weit kam Aeon jedoch nicht mit der Planung dieses Vorhabens, da Kuraiko plötzlich aufsprang und zum Questboard marschierte ... So langsam dämmerte Aeon, was bei der Reise der beiden wirklich geschehen war. Details waren zwar nicht denkbar, doch er vermutete, dass die beiden einen haarsträubenden Misserfolg hinter sich hatten ... Wieso sonst sollte Kuraiko noch mieser drauf sein als sonst, so wie es schien ? Sicherlich hatte Raito seinen Teil dazu beigetragen, doch war sie die ganze Zeit schon "ein wenig" gereizt.
Erst einmal beobachtete Aeon, was Kuraiko nun genau tat. Es machte den Eindruck, als wolle sie alleine los stapfen um die Quest zu erledigen, doch dann fragte sie schließlich, ob Mio und Aeon mitkommen wollten. Der Zeitmagier blickte kurz zu Raito, welcher tief und fest schlief, während Mio antwortete, dass sie mitkommen würde. Danach richtete Aeon sich auf und marschierte in gemäßigtem Tempo zu Kuraiko.
"Nun, wenn du so fragst, verehrteste, dann würde ich sagen, ich schließe mich ebenfalls an. Wenn man das Angebot einer Dame bekommt, sie zu begleiten, dann sollte man das auch annehmen.", waren Aeons Worte auf ihre Frage hin, als er neben sie trat. Dann schaute er noch einmal kurz zu Raito und sagte: "Der Junge wird auch noch eine ganze Weile schlafen, denke ich ... Da hat es also auch nicht allzu großen Sinn, wenn ich verweile und darauf warte, dass er wieder wach wird ... Ich habe damit ja bereits meine Erfahrungen machen dürfen ..."
Schließlich schüttelte er den Kopf und ging in Richtung der Eingangstür.

Es beruhigte sie das Mio auch ein wenig aß, das jedoch am Ende nur noch ein Spieß da lag, das hatte sie gar nicht bemerkt. Es war auch nicht wichtig für sie, denn Kuraiko brauchte ihr nun ein wenig Ablenkung. Denn entweder würde sie genervt davon sein das sie den vorherigen Auftrag nicht geschafft hatten oder aber Raito würde ihre letzten Nerven klauen. Nur weil er schlief bedeutete dies nicht, das er nicht jeden Moment wieder aufwachen konnte und sie weiter nerven konnte. Also hatte sie das Questboard aufgesucht, ne Quest raus gesucht und die anderen beiden gefragt ob sie mit wollten. Beide wollten sie begleiten und irgendwo, tief in ihr drinnen, freute sie sich darüber.
„Na dann wollen wir mal“, flüsterte sie eher zu sich selbst als zu den anderen beiden. Kurz fiel ihr Blick auf Mio. Ob diese Quest auch wirklich die richtige für das Mädchen wäre? Nun ja. Kuraiko würde schon auf sie acht geben. Denn sie hatte nicht vor zuzulassen das dem Mädchen etwas geschah. Dabei war es ihr total egal das Mio durchaus eine sehr fähige Magiern war. In Kuraikos Augen war sie letztendlich doch noch irgendwie ein Kind und dies konnte Mio mit ihrer unschuldigen Art recht gut unterstreichen. Aber auch Aeon würde sie beschützen, sollte dies möglich sein. Nicht aus dem Grund das sie ihn unterschätze, sondern eher weil sie ihn doch irgendwie mochte. Immerhin kennen sich die beiden auch schon eine ganze weile. Und was für Kuraiko besonders wichtig war: Er kannte ihren Liebsten und ihren Sohn. Er konnte sie sicherlich besser verstehen als die jenigen die das nicht mit erlebt hatten. Die nicht wussten wie Kuraiko zuvor war.