Eingangshalle der Gilde

Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Wie konnten sie ihn nur verloren haben? Das konnte doch nicht wahr sein! Wäre sie doch nur alleine los gelaufen. Dann hätte sie ihn vermutlich schnappen können. Immerhin hatte er ein schönes Kopfgeld. Aber nein, sie mussten ihn ja verlieren. Hätte Mio nur nicht …
Kuraikos Kopf wandte sich zu Mio. Leise seufzte Kuraiko. Nein, die kleine konnte nichts dafür. Auch wenn Kuraiko es nicht wahr haben wollte, so mochte sie die jüngere. Irgendwie. Das bedeutete jedoch nicht das sie dies zeigen würde. Sie sah sich kurz um und musste fest stellen das es recht ruhig war. Fast schon zu ruhig. Nachdem sie sich also kurz umgesehen hatte, ließ sie sich auf die Couch fallen und seufzte leise. Und wie erklären wir unser versagen jetzt?!, fragte sie sich gedanklich und schnaufte kurz. So gesehen war es gut das niemand anderes da war, denn so konnte sie niemand anschnauzen. Und niemand würde ihre schlechte Laune verschlimmern. „Wie geht’s deinem Stich?“, fragte sie. Ihre Stimme klang zwar nicht unbedingt freundlich, aber das sollte die jüngere vermutlich schon von Kuraiko kenne. Immerhin waren sie eine ganze Zeit lang gemeinsam unterwegs gewesen. Liegend versuchte sie sich ein wenig zu entspannen und schloss also die Augen. Wie sie das also jetzt erklären wollte wusste sie immer noch nicht …

Raito kam breit grinsend in die Gildenhalle von Raging Fenrir zurück und schleifte Aeon weiterhin hinter sich her. "Na wollen wir noch auf eine weitere Quest gemeinsam gehen? Es ist so lustig mit dir zusammen zu arbeiten", sagte Raito grinsend und zog eine Tüte mit Zuckerwürfeln hervor. Sein Blick schweifte in der Gildenhalle umher und da erblickte er ein bekanntes Gesicht, eine Frau die Raito schonmal gesehen hatte, genau genommen im Team von Raging Fenrir bei den Grand Magic Games. Und die andere Frau bei ihr kam ihm auch bekannt vor. Raito lief fröhlich grinsend auf Kuraiko zu und ergriff ihre Hand, damit er sie schütteln konnte und lächelte sie breit an, während er sagt: "Hi." Mit seiner freien hand schleifte er Aeon hinter sich her. "Du siehst irgendwie schlecht gelaunt aus. Kann ich dir Zucker anbieten, der macht gute Laune..." er hielt Kuraiko die Tüte mit Zucker hin. "Du bist bei den Grand Magic Games angetreten? Bist du? Bist du?" Er grinste sie dabei an und hörte sich ein wenig an wie ein kleines Kind. Dann sah er zu Mio und nickte ihr lächelnd zur Begrüßung zu.

Mit grimmigem Gesichtsausdruck ließ Aeon sich die ganze Strecke bis zum Gildenhaus von Raito mit schleifen. Der Kerl hatte ihn doch tatsächlich mit einem schraubstockartigen Griff am Handgelenk gepackt und war dann los gerannt. Da blieb Aeon natürlich nicht viel übrig, außer einfach seine Beine schnell genug zu bewegen, um nicht zu stürzen ...
Als Raito schließlich mit ihm in der Gildenhalle angekommen war, fragte er kurz, ob sie noch eine weitere Quest machen wollten, bevor er auf ein, Aeon noch unbekanntes, Ziel los lief.
"Ja, ich denke wir können gerne noch eine Quest machen ... solange es nicht schon wieder ins Fairy Tail Gildenhaus geht ..."
Dann sah Aeon schließlich, auf was sie zu hielten: Kuraiko und Mio, zwei durchaus bekannte Gesichter in Raging Fenrir. Es wunderte den Zeitmagier jedoch ein wenig, da die beiden eine lange Zeit weg gewesen waren. Seit den Grand Magic Games waren sie wie vom Erdboden verschluckt gewesen.
Und kaum waren sie angekommen, da zeigte Raito bereits wieder seine zwar sympathische, aber dennoch unerträglich aufdringliche Art, indem er auf Kuraiko einredete und sie fragte, ob sie nicht bei den Grand Magic Games angetreten war. Aeon seufzte und verdrehte die Augen.
"Ja, sie war Raging Fenrirs Kandidatin damals bei dem Wettrennen, da liegst du richtig."
Er blickte nun an Raito vorbei zu Kuraiko und lächelte sie besänftigend an, in der Hoffnung, dass Raito ihr nicht zu sehr auf die Nerven ging.
"Einen schönen Tag, Kuraiko-San. Es freut mich zu sehen, dass du wieder zur Gilde zurück gekommen bist. Nach so langer Zeit hatte ich es ehrlich gesagt nicht erwartet."
Dann wandte er sich schließlich zu Mio um und lächelte auch ihr zu.
"Auch dir einen schönen Tag, Mio-San. Man ging schon davon aus, dass Raging Fenrir eine fähige Magierin wie dich verloren hatte, wie man von einigen Gerüchten erfuhr. Es ist also auch eine Erleichterung dich wieder bei uns zu haben."
Schließlich riss Aeon sich nun von Raito los, ging ein paar Schritte zur Seite damit alle ihn richtig sehen konnten und richtete sich sein Monokel, welches durch das Tempo von Raito ein wenig verrutscht war.
"Man hat sich bereits sorgen um euch gemacht. Darf ich erfahren, wo ihr euch so lange aufgehalten habt, oder ist das eine nicht zulässige Information ?"

Offensichtlich ging es dem Bienenstich der jüngeren bessern. Das freute Kuraiko, auch wenn sie es nicht zeigte. Schlimmer wäre es gewesen wenn Mio allergisch gewesen wäre. Das hätte schlimme folgen haben können. Auch wenn Kuraiko sich mit Kräutern auskannte, so hätte sie in dieser Situation nicht das richtige gewusst. Immerhin waren es die Gifte die sie zusammen mischen konnte, nicht aber gerade Heilungstinkturen oder ähnliches. So war sie also froh gewesen, das die Leute im Dorf der jüngeren helfen konnten und die beiden so ihre Reise fortsetzten konnte.
Eigentlich hatte Kuraiko die Stille in der Eingangshalle genossen, doch lange sollte dies nicht der Fall sein. Stattdessen kamen Raito & Aeon hinein. Den älteren der beiden hatte sie schon mal gesehen, den jüngeren hingegen nicht. Oder doch? Naja, war ja auch egal. Jedenfalls machte er sich mit seiner Art keine Freunde. Denn er hatte, ganz dreist, einfach Kuraikos Hand genommen und diese geschüttelt. Die ältere hatte ihre Hand wieder zurück gezogen und den Jungen mit einem bösen Blick gestraft. Dann wollte der kleine ihr auch noch Zucker andrehen. „Nimm das weg“, knurrte Kuraiko und drückte die Hand des Jungen weg. Wer war dieser kleine nervige Vollidiot eigentlich? Eigentlich unwichtig, Kuraiko würde es höchstens interessieren um ihm aus dem Weg zu gehen. Statt das er Kuraiko einfach in Ruhe ließ, ging er ihr weiter auf die Nerven. Herrje. Konnte nicht irgendjemand diesen Jungen von ihr fern halten?! Es schien als würden ihre imaginären Gebete erhört werden. Nicht das Kuraiko betete, aber es war schön das es jemanden gab der den Jungen offensichtlich etwas bremste. Der ältere beantwortete die Frage ob Kuraiko bei den Grand Magic Games dabei gewesen war und die Attentäterin schloss kurz die Augen, massierte sich die Schläfe und sah dann wieder zu dem weißhaarigen. An die Grand Magic Games wollte sie gar nicht denken. Immerhin hatte sie nicht alles gegeben. Sie wollte die anderen täuschen. Scheinbar hatte ihr Team das damals nicht verstanden. Nun ja, wie dem auch sei. Es kam ihr ja eh etwas wichtigeres dazwischen.
Der Ältere begrüßte sie durchaus entspannter und so nickte Kuraiko ihm zunächst auch zu. Schweigend hörte sie ihm zu, ehe sie erneut seufzte. „Warum sollte ich nicht zurück kommen?“, wollte sie von ihm wissen. Etwa weil mich hier alles an damals erinnert?, beantwortete sie die Frage mehr oder weniger selbst. Zu mindestens für sich. Doch ihre Gedanken behielt sie für sich. Sie war zu müde für einen Streit oder ähnliches. Außerdem ging ihr der Junge schon viel zu sehr auf die Nerven.

Dann kam die Frage auf wo die beiden denn waren und Kuraiko knirschte leise. „Wir haben einen Verbrecher gejagt.“, hielt sie sich kurz. Was sollte es die beiden auch angehen das sie ihr Ziel nicht erreicht hatten? „Wie wäre es wenn ihr uns erst einmal eure Namen nennt?“, forderte nun Kuraiko die derweil aufgestanden war. Sie stand halb neben Mio, die noch saß und beäugte die beiden anderen.

Raito grinste nur frech, als Kuraiko ihm seine Hand entzog und die Tüte mit Zuckerwürfeln ablehnte: "Vorsicht, von so viel schlechter Laune bekommt man schnell Falten." Er machte einige Schritte nach hinten, er kannte es ja schon von Ahri, dass Frauen schnell recht aggressiv reagierten. Vielleicht hatte ja Kuraiko ihre Tage?
"Naja, ich glaube ja, es war Schicksal, dass wir euch zwei hübsche Damen hier getroffen haben", meinte Raito und setzte eine geheimnisvoll Mine auf, dennoch lächelte er. "Mein Name ist Raito", stellte der Dunkelhaarige vor, "und wie lauten die Namen, der hübschen Damen?", wollte er noch unbedingt reimend von sich geben, selbst wenn Aeon die Namen der Frauen schon genannt hatte. Er wollte es halt einfach elegant in einem Wortspiel verpacken, bevor er sich eine Hand voll Zuckerwürfel in den Mund schob, die er genüsslich verspeiste. Er musterte Kuraiko und Mio nachdenklich, dennoch verschwand das Lächeln nicht von seinen Lippen. Dann wanderte sein Blick zu Aeon, ober die beiden Frauen wirklich kannte? Das jüngere Mädchen schien ihn zumindest ein wenig zu kennen, sie beäugte ihn so, als dachte sie über seinen Namen nach und die Wahrscheinlichkeit dafür war recht hoch. Er kannte die beiden Frauen zumindest nur angekratzt, immerhin war er noch nicht allzu lange Mitlglied von Raging Fenrir.
Kuraiko erklärte kurz wo die beiden Frauen gewesen waren, denn Aeon meinte, er hätte die beiden schon lange nicht mehr gesehen. Doch Raito hörte nur mit halben Ohr zu, irgendwie fand er das Thema nicht so interessant. "Willst du vielleicht etwas, was so süß ist wie du?", fragte Raito grinsend und bot nun Mio die Tüte mit Zucker an.

Das war ja interessant. Kuraiko und Mio hatten also gemeinsam jemanden verfolgt ? Durch das, was er bereits von den beiden mitbekommen hatte, ging er einmal davon aus, dass die beiden ihr Ziel ohne weiteres gefangen und entweder erledigt oder ausgeliefert hatten. Sie gehörten wohl zu den Leuten aus Raging Fenrir, von denen Aeon bereits am ehesten positives vernommen hatte. Zusammen mit dem Schnell-Aufsteiger Armand und mit Ritsu war wohl Mio am ehesten eine der Personen, die aus Raging Fenrir einen deutlichen Eindruck hinterließ. Und Kuraiko war bereits seit längerem bekannt, da ihre Familie hier eine Heimat bekommen hatte, bevor es zum tragischen Ableben eben jener kam ...
Überraschender war danach jedoch, dass Kuraiko ihn scheinbar nicht erkannte. Aber gut, sie schien auch recht fertig zu sein, so wie sie da auf der Couch hing und scheinbar kaum in der Lage war, wach zu bleiben.
Aeon seufzte nur ein wenig gespielt.
"Soll ich es jetzt als beleidigung auffassen, dass ich scheinbar vergessen wurde, oder darf man es auf deine Erschöpfung schieben, Kuraiko-San ... Aber anhand der Tatsache, dass Mio-San mich wohl nicht so gut kennen dürfte, dennoch eine Vorstellung. Man nennt mich Aeon. Das ist zwar nur ein Deckname, aber ich denke es reicht um mich zu identifizieren. Sehr erfreut.", sagte Aeon nun, während er sich tief vor Mio verbeugte, "Zudem, um die Frage zu beantworten: Ich weiß selbst nicht genau, warum man genau annahm, dass ihr nicht zurück kommen würdet, doch es war doch ein wenig verblüffend, das so viele dieser Meinung waren. Ich war einfach geneigt der Menge zu glauben, in der Annahme, sie hätten vielleicht die ein oder andere Information, welche mir fehlte. Sollte ich eine von euch zweien damit beleidigt haben, so bitte ich um Vergebung, ich wollte nichts falsches sagen ...". Als er sich wieder aufrichtete blickte er schließlich zu Raito, welcher scheinbar, so machte es nun einmal den Eindruck, vollkommen übergangen war, dass Aeon die Namen bereits genannt hatte ... nun ja, kein Wunder, so wie er sich immer benahm. Da kam es auch schon einmal vor, dass man jemandem nicht recht zuhörte.
"Raito-San, hör doch einfach mal richtig zu. Das sind Kuraiko Miyagi und Mio Akiyama. Vor allem Mio dürfte ein Begriff sein, da sie zu den fähigeren Magiern Raging Fenrirs zählt. Wenn mich nicht alles täuscht, dann war sie sogar bereits einmal im Weekly Sorcerer auf dem Titelblatt."
Nach diesen Worten blickte er wieder zu Kuraiko und Mio und lächelte ihnen zu, ehe er ein kleines Angebot machte. So wie Kuraiko aussah, würde sie es sicher mit Freuden annehmen.
"Da ihr, meine verehrten Damen, ein wenig erschöpft zu sein scheint, würde ich mich gerne anbieten euch ein wenig Speis und Trank vom Tresen zu holen, wenn ihr es denn wünscht. Gibt es irgend welche expliziten Dinge, welche ihr möchtet, oder soll ich mein Bauchgefühl die Entscheidung treffen lassen, was euch munden könnte ?"

Es war ihr schon aufgefallen das Mio nicht unbedingt die jenige war die ihre Meinung laut heraus brüllte. Ganz im Gegenteil. Sie schien von schüchterner Natur zu sein. Dennoch hatte sie einen guten Ruf in der Gilde und ihre Fähigkeiten waren nicht zu unterschätzen. Anders hätte man sie wohl auch nie dazu ausgewählt an den Grand Magic Games mit teil zu nehmen. Wie Kuraiko dazu kam, war ihr slebst immer noch ein wenig schleierhaft. Immer hin hatte sie kein Interesse an solchen Spielen. Warum hatte sie also noch mal zugesagt? War es vielleicht der Gedanke das ihrem Sohn das gefallen hätte? Das der kleine und ihr Liebster sie angefeuert hätten …? Vielleicht war das ein Grund. Vielleicht auch nicht. Jeder der länger als ein Jahr mit in der Gilde war, wusste das Kuraiko den Tod der beiden nicht verarbeiten konnte. Doch die meisten ließen sie in Ruhe. Warum? Nun ja, wer kam schon mit ihrer kalten Seite klar? Kaum einer. Die meisten schreckte es ab. Und eigentlich war sie darüber auch ganz froh. Raito schien da anders zu sein. Aeon ebenfalls. Während der eine sich im negativ Bereich des 'anders' befand, war der andere im positiven. Der jüngere konnte es sich nicht verkneifen ihr sagen zu müssen das schlechte Laune falten machte. Was dachte er sich dabei eigentlich? Offensichtlich ja nichts. Vermutlich hatte der Zucker sein ganzes Gehirn verklebt! Kuraiko hatte die Hand zu einer Faust geballt und zwang sich ruhig zu bleiben. Er gehörte zur Gilde. Sie würde ihm nicht weh tun. Das hätte Hayato nicht gewollt. Einige male atmete sie tief ein und wieder aus. Plötzlich sprach er etwas von zwei hübschen Damen, was wohl im Widerspruch zu der Falten-Aktion stand. Ignoriere ihn … beachte ihn einfach nicht ..., dachte sie sich. Und so tat es Kuraiko letztendlich auch. Sie ignorierte den jüngeren und wandte sich an Aeon. Sie seufzte und erklärte das er es als Beleidigung auffassen könnte das Kuraiko ihn nicht erkannte hatte. Erst jetzt betrachtete sie ihn näher und am liebsten wäre sie kurz im Erdboden versunken. Wie konnte sie sein bekanntes Gesicht vergessen? Der jenige der doch ebenfalls schon eine ganze Zeit in der selben Gilde war?! „Schieb es auf die Erschöpfung“, antwortete sie. Eigentlich wäre eine Entschuldigung von Kuraiko fällig gewesen, doch dazu war sie zu stolz. Wären die beiden alleine, dann hätte sie so etwas in der Art vielleicht noch über die Lippen gebracht. Aber mit den anderen beiden im Raum? Niemals. Erst jetzt fiel ihr auf das Raito sich an Mio gewandt hatte. Wenn sie ehrlich war, dann passte es ihr ganz gut ein wenig ruhe vor ihm zu haben. Dennoch. Er sollte nicht auf die Idee kommen Mio zu belästigen.

Mittlerweile hatte sie sich wieder auf die Couch fallen gelassen und die Augen geschlossen als sie Aeons Worten lauschte. „Die anderen meinten also wir kommen nicht wieder … Soso“, knirschte sie und ihre Laune schien stetig zu sinken. Warum dachten die anderen denn bitte das sie nicht wieder kommen sollten? Dachten sie vielleicht das die beiden drauf gehen würden? Ne Ne. Kuraiko hatte noch ihre Rache vor sich, vorher hatte sie nicht drauf zu gehen. Die Augen wieder geöffnet sah sie zu Mio. Auch wenn Kuraiko dies nicht gefiel, so wusste sie ganz genau das bei der Mission einiges schief gehen hätte können. Denn wenn Mio zu sehr in Gefahr geraten wäre, dann hätte sie die jüngere beschützt. Das war der Grund warum Kuraiko lieber alleine los streifte. Entweder standen ihr die anderen im Weg oder würden sie ablenken. Die ältere wusste zwar das Mio auch gut auf sich alleine aufpassen konnte, aber man wusste ja nie. Hayato konnte immerhin auch auf sich aufpassen.
Aeon bot sich an den beiden etwas Nahrhaftes zu bringen. Und eigentlich war die Idee gar nicht mal so schlecht. Warum hatte sie sich eigentlich noch nichts zu essen geholt und war dann auf ihr Zimmer verschwunden? „Irgendetwas mit Käse“, mit netten Worten sparte sie gerne. Zumindestens seit einem Jahr. Zuvor hatte man sie höflicher erlebt und auch fröhlicher. Doch Trauer verändert die Menschen nun mal. Erneut schloss sie die Augen und eigentlich wollte sie auch nur dösen. Doch ehe sie sich versah war sie eingeschlafen. Vermutlich lag es einfach daran das sie die letzten Nächte nicht sonderlich gut schlafen konnte. Dies lag nicht an der Fremden Umgebung, sondern viel eher an Mio. Sie hatte angst das ihr etwas passieren könnte. In der Nacht. So wie es bei ihrer Familie gewesen war. Seit ihr bewusst wurde das sie Mio mochte, hatte sie immer weniger geschlafen. Und auch jetzt sollte sie keinen Erholsamen Schlaf bekommen, denn schon nach wenigen Minuten befand sie sich direkt in einem Albtraum wieder.

Aeon und diese Kuraiko schienen sich zu kennen, zumindest deutete der weisshaarige Magier dies an. Raito hörte aber nur mit halbem Ohr zu, seine Aufmerksamkeit lag eher bei der Beleitung von Kuraiko, diese Mio. Sie sprchen auch weiterhin davon, dass viele Leute der Meinung gewesen waren, dass Mio und Kuraiko, da sie so lange weggewesen waren, vermutlich auch nicht wieder zurück kommen würden. Naja man las es immer wieder in den Zeitungen, viele Magier verschwanden und kehrten darauf hin nie wieder zurück... Raito war damals, als er noch Terra gewesen war auch einfach verschwunden, entführt... Terra war auch nie wieder zurück gekehrt und würde es vermutlich auch nie wieder. Aber wer die Zeitungen las, der wusste auch, dass es sich meist nur auf Gerüchte bezog, solche Geschichten... also warum sollte man Gerüchten glauben schenken?
Aeon maulte ihn daraufhin an, dass er nicht richtig zugehört hatte, da er noch mal nach den Namen gefragt hatte. Raito schüttelte nur den Kopf und schenkte Aeon ein breites Grinsen, mit den Worten: "Ach lass mich doch Reimen..." Er griff in die Tüte mit Zucker und steckte sich wieder etwas davon in den Mund. Raito erinnerte sich gar nicht an die Augabe mit Mio auf dem Titelblatt und musterte das Mädchen interessiert. Überging aber dann einfach die Tatsache und ließ das Thema einfach weiter ruhen.
Aeon bot den beiden Frauen wenig später an, dass sie sich doch etwas zu Essen nehmen konnten. Kuraikos Laune schien sich auf das Angebot hin ein wenig zu bessern und sie erschien gar nicht mehr so unsympatisch, wie Raito sie zuerst eingeschätzt hatte. Sie schien Aeon wirklich zu kennen und Raito einfach zu ignorieren... Der Dunkelhaarige grinste breit, er nahm die Herausforderung gerne an, mal sehen wie lange sie es schaffte den Magier zu ignorieren... Er klatschte fröhlich einmal in die Hände und meinte: "Au ja, lasst und gemeinsam was Essen. Aeon-kun und ich sind von unserer letzten Mission auch ganz hungrig. Nicht war Aeon-kun?" Die Tatsache ignorierend, das Aeon nur den beiden Frauen etwas angeboten hatte.
Mio lehnte die Gesprächsversuche von Raito auch ab und zeigte ihm die beringte Hand von ihr, mit dem Kommentar: 'verheiratet'. "Hey, nur weil du verheiratet bist, muss ich nicht mit Komplimenten sparen oder? Außerdem sollten das keine Flirtversuche sein...", meinte er grinsend und auf Zuker lutschend zu Mio.

Aeon lauschte nun, wie alle miteinander sprachen und merkte sich dabei vor allem die Bestellungen von Mio und Kuraiko. Beide waren hierbei sehr bescheiden. Kuraiko wollte lediglich irgend etwas mit Käse, während Mio nur ein Glas Wasser wollte.
Als auch Raito mit einstimmte, dass sie gemeinsam etwas essen sollten hob Aeon eine Hand und sagte: "Sicherlich, sicherlich, Raito-San, ich bringe genug für alle mit. Du leistest jetzt einfach den Damen gesellschaft, während ich alles besorge."
Nach diesen Worten ließ er den Slayer einfach bei den beiden Frauen stehen und marschierte eilig auf die Theke zu, an welcher man bestellen konnte.
Als er schließlich die Aufmerksamkeit des Mannes für sich hatte, welcher sich um alles kümmerte, meinte Aeon lächelnd zu ihm: "Was gäbe es für Dinge mit Käse gerade im Angebot ? Ich weiß selbst nicht genau, was am besten wäre, also macht mir ein paar Vorschläge, guter Mann."
Der Kerl schaute Aeon nur grimmig an und antwortete: "Klare Ansage, sonst gibt's nix."
Aeon seufzte daraufhin nur und zog eine kleine Taschenuhr hervor. Einen Augenblick später verwandelte die Uhr sich in sein Clocksword, wobei Aeon den Zauber "Clocksword: Extension" nutzte. Dadurch verhakte sich die Spitze des nun stumpfen Schwerts in der Kleidung des Barmannes, woraufhin Aeon die Waffe in einen solchen winkel brachte, dass er den Mann ein gutes Stück weiter oben auf einen Balken unter dem Dach setzte, ehe er das Schwert urplötzlich wieder einzog und die Uhr wegsteckte.
"Ich bitte doch um ein wenig mehr Höflichkeit. Als Strafe wirst du nun ein paar Stunden da oben verbringen. Und wage es dich nicht, dich zu beschweren, dann setze ich dich das nächste mal auf das Dach des Gildengebäudes.", rief Aeon zu ihm hoch, bevor er um die Theke ging und schaute, was denn so vorhanden war, um leckere Speisen zu zu bereiten. Er fand auch schnell einige verschiedene Käsesorten und nicht weit davon auch ein wenig frisches Obst und Trauben. Sofort kam ihm ein Gedanke.
Innerhalb von wenigen Sekunden hatte er sich alles zusammen gesucht und vor sich auf die Arbeitsfläsche gelegt. Dann fing er an alles mit einem Messer zu zerkleinern. Hierbei nahm er von allem etwas. Einige appetitliche Käsesorten und Ananas, Mandarinen, Trauben und alles was ihm in die Finger kam, vor allem süßliche Früchte, da diese ja wohl Raito am ehesten zusagen würden. Das spießte er dann auf kleine Cocktail-Spicker die er fand und richtete alles auf einer großen Platte an. Dann schnappte er sich ein Tablett und stellte dort für jeden ein Glas Wasser drauf, außer für Raito, für welchen er Limonade ausgewählt hatte. Für ihn ja wohl ideal, so wie er Zucker mochte.
Als er fertig war, das ganze hatte nicht einmal fünf Minuten gedauert, nahm er die Platte mit den kleinen Käse-Obst-Häppchen in die rechte und das Getränke-Tablett in die linke Hand, bevor er um die Theke herum in die Richtung der drei anderen ging. Als er schließlich ankam verkündete er fröhlich: "Hier kommt die Bestellung. Selbst gemacht von mir persönlich. Es ist nichts sonderlich eindrucksvolles, aber ich denke es wird schmecken."
Nach diesen Worten stellte er alles auf dem Tisch ab, welcher neben der Couch stand, auf welcher Kuraiko sich befand. Nachdem er wieder freie Hände hatte, nahm er sich sein Wasserglas und setzte sich selbst auf einen Sessel, wo er die Beine übereinander schlug und die anderen anschaute, in der Hoffnung, dass ihnen das Essen schmeckte. Seit er in der Gilde war, hatte er für sich selbst nicht mehr wirklich etwas zubereiten müssen, aber vorher hatte er von seinem Mentor gelernt, wie man sich versorgte. Er hoffte wirklich, dass es allen mundete.

Aeon.&&.Kuraiko.&&.Mio.&&.Raito

Die Magiern war also eingeschlafen und schlummerte zunächst friedlich vor sich hin. Lange hielt dies jedoch nicht an. Denn ehe sie sich versah hatten die altbekannten Albträume sie wieder. Doch etwas war anders. Während die sonst immer von dem vergangenen träumte, war es dieses mal etwas verwirrender. Statt ihrer Familie wurden einige andere Gildenmitglieder angegriffen. Unter ihnen auch Mio, Aeon und Raito. Auch wenn Raito sie eben eher genervt hatte, so gehörte er zur Gilde und somit würde Kuraiko ihn – wohl oder übel – im Notfall auch schützen. Umso eher hoffte sie das er auf sich alleine aufpassen konnte. In ihrem Traum befand sie sich im Gildenhaus, doch es erschien anders. Es war rot, getränkt vom Blut der anderen. Überall sah man Leichen, Zerstörung und gerade so erkannte sie eine Gestalt welche grinsend aus dem Fenster sprang.
„nein … “, murmelte die Attentäterin, kurz bevor sie aus ihrem Albtraum erwachte.

Als sich ihre fast schwarzen Augen wieder öffneten sah sie sich ein wenig verwirrt um. Alles war normal. Kein rot. Keine Leichen. Neben ihr befand sich Aeon, welcher etwas zu essen auf den Tisch gestellt hatte. Raito & Mio waren auch da. Erleichtert atmete sie aus. Es war nur ein Traum ..., dachte sie erleichtert und richtete sich wieder auf. Höfliche Menschen würden sich nun dafür entschuldigen das sie eingeschlafen waren, so jedoch nicht Kuraiko. Stattdessen sah sie auf das Essen. „Oh das sieht lecker aus“, bermerkte sie. Warum träume ich so etwas?, fragte sie sich gedanklich während sie sich einen der Spieße nahm und diesen aß. Nachdem sie den ersten Verzehrt hatte konnte man sogar ein kleines lächeln auf ihren Lippen sehen. „Das schmeckt wirklich wunderbar“, lobte sie Aeon und sah zu ihm. Ganz kurz, nicht mal eine Sekunde lang, konnte man beobachten wie Kuraiko dem Zeit-Magier ein lächeln schenkte.

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