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 Der Weg des Chaos

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Severus
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Der Weg des Chaos Heroicdragon9dt5j2vowm
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BeitragThema: Der Weg des Chaos   Der Weg des Chaos EmptyDo Apr 21, 2016 11:56 pm

Mit enormer Wut im Bauch und bereits jetzt beinahe verlorener Kontrolle über das Heart of Chaos, flog Caius über die Ebenen Fiores, sein Ziel genau kennend. Er hatte sich den Treffpunkt vom Zettel genau eingeprägt und aus der Luft war es vermutlich einfach zu finden, da es sich um eine Waldlichtung handelte.
Dieses mal würde sein verfluchter Vater nicht davon kommen, dafür würde er sorgen ! Er hatte bereits zu viel Glück gehabt und war Caius entwischt, aber noch einmal würde das nicht funktionieren ! Er war stärker als je zuvor ! Und seine ungezügelte Raserei würde ihm nicht erlauben, auch nur Ansatzweise locker zu bleiben ! Er würde vom ersten Augenblick an mit voller Kraft angreifen !
Irgendwann entdeckte er endlich die Lichtung, welche er suchte. Mitten darauf stand sein verhasster Vater !
"Zaaareeeeeeeth !!!", schrie er aus der Luft auf seinen Vater herab, flog direkt auf ihn zu und holte dabei Luft für einen Megaflare, doch dann sah er seine Schwester, an einen Baum gebunden und in Reichweite eines direkten Angriffs, weshalb er sofort inne hielt und lieber auf einen Angriff im Nahkampf zählte.
Sein Vater stand einfach da und wartete, während er langsam ein riesiges Schwert von seinem Rücken zog.
Ohne zu zögern krachte Caius auf ihn und schlug dabei mit seinen Krallen nach ihm, doch sein Vater blockte den Angriff ohne große Probleme ab. Caius hatte dies jedoch bereits erwartet, verwandelte sich wieder zurück und stand direkt vor dem Älteren, Ragnarok bereits gezogen. Mit voller Kraft schlug er zu, nur um erneut abgewehrt zu werden.
"Ist auch schön, dich wieder zu sehen, Caius.", kam es ruhig von Zareth, während er Caius von sich stieß. Dieser sprang dabei vom Boden ab, brachte eine gewisse Distanz zwischen seinen Vater und sich, und blickte diesem dann Hasserfüllt in die Augen.
"Schön, dass du gekommen bist. Aber gut, meine Einladung war ja auch ziemlich nachdrücklich.Ich denke ..."
"Was willst du !?"
Zareth seufzte und schüttelte den Kopf, ehe ein vollkommen krankhaftes Grinsen sein Gesicht verzerrte und er auf Ragnarok deutete.
"Das da ! Der einzige Grund, warum ich hier bin ist dieses Schwert ! Gib es mir !"
"Hol es dir doch !"
Mit unnachgiebigem Blick hob Caius Ragnarok ein Stück höher und wartete auf den garantiert kommenden Angriff. Und tatsächlich kam dieser beinahe sofort.
Zareth stürmte auf ihn zu und hob mit einem Zornesschrei seine Waffe, während Caius sich bereit machte, zu parieren. Trotz Caius' gewaltiger Kraft war der Angriff seines Vaters dennoch wuchtig genug, um seine Arme ein wenig einknicken zu lassen.
Im Gegensatz zum Rest seiner Familie war er jedoch darin ausgebildet worden, gegen alle Arten von Waffen klar zu kommen, weshalb er nun grinste und ein leises "Danke, Alisa" murmelte.
Geübt nutzt er einen der vielen Zacken von Ragnarok, um die beiden Schwerter miteinander zu verhaken, ehe er einen mächtigen Ruck durch seinen Arm gehen ließ und seinen Vater entwaffnete. Das gewaltige Schwert flog hinter ihn, rutschte über den Boden und blieb dann liegen, zu weit entfernt, als dass Zareth an es heran kommen könnte. Zudem stand Caius nun zwischen Waffe und Träger, was eine tödliche Situation für den Älteren ergab.
"Vergiss es, du kannst schon lange nicht mehr gegen mich bestehen."
Doch Zareth grinste nur breit und kicherte.
"Denkst du wirklich, ich wäre unvorbereitet gekommen ?"
Caius nahm wahr, wie eine Person hinter ihm aus dem Wald hervor trat und das Schwert seines Vaters an sich nah. Caius drehte sich um und konnte seinen Augen nicht trauen. Dort stand die Nummer Zwei auf seiner Todesliste, sein Bruder !
"Es gab einen kleinen Waffenstillstand, Bruderherz. Sobald du aus dem Weg geschafft bist, kämpfen wir darum, wer das Schwert bekommt. Aber zuerst, wie gesagt, kümmern wir uns um dich."
Mit zwei identischen Exemplaren des Schwertes von Zareth sprintete Yuel nun auf Caius zu und holte aus. Gut war, dass Yuel nie wirklich ein guter Kämpfer gewesen war. Schlecht war, dass es nun zwei gegen einen sein würde.
Doch Caius reagierte so, wie man es von einem erfahrenen Kämpfer erwartete. Er nutzte seine Ember Celica und wehrte eines der Schwerter mit seinem Arm, das andere mit Ragnarok ab. Wie abgesprochen wurde jedoch das Schwert, welches auf Ragnarok getroffen war, einfach los gelassen, so dass es über Caius hinweg flog und direkt in Zareths Händen landete.
Nur knapp schaffte Caius es, den zweiten Angriff auch zu parieren und dann eine Drehung zu vollführen, wodurch die beiden an ihm vorbei stolperten und er erst einmal auf Distanz ging, nun zwischen seinen wahnsinnigen Familienmitgliedern und seiner bewusstlosen, an den Baum gebundenen Schwester stehend.
"Ihr seid zu zweit. Und weiter ? Ich habe schon schwerere Kämpfe gemeistert ! Vergesst nicht, dass ich im Gegensatz zu euch beiden in der Lage bin, das Heart of Chaos zu nutzen ! Wollt ihr euch wirklich mit einer meiner Bahamut-Formen anlegen !?"
"Caius, Caius, Caius ... was denkst du denn, wieso dein alter Herr so lange auf sich warten ließ ? Wir sind auf deine Tricks vorbereitet."
Vollkommen ohne Hast zog er eine kleine Brosche aus seiner Tasche und hielt sie in Caius' Richtung. Auf der Brosche war der Schädel eines Bahamut abgebildet. Um genau zu sein der seiner Royal Bahamut-Form.
Augenblicklich spürte Caius, wie ihn Kraft verließ. Er sah, wie ein magisches Band zwischen ihm und der Brosche hergestellt wurde, welches kurz darauf riss und Caius auf einmal ohne das Wissen zurück ließ, wie man sich in den Royal Bahamut verwandelte.
"Was zum ... !?"
"Keine Sorge, Sohn, wir haben noch mehr davon. Aber erst einmal ..."
Mit einem sadistischen Grinsen zerbrach Zareth die Brosche und fing dann an zu lachen, während Yuel sprach.
"Und schon ist deine Fähigkeit, zum Royal Bahamut zu werden, für immer verloren. Es sei denn natürlich, du hast zufällig Kontakt mit etwas, was die Essenz des Royal-Bahamut beinhaltet."
Caius biss die Zähne zusammen und schaute die beiden Hasserfüllt an, ehe Zareth plötzlich in seine Taschen packte und einige Broschen einfach in die Umgebung warf. Sie alle bildeten die magischen Bänder, welche kurz darauf zerrissen.
Als Caius jedoch schnell zu einer der Broschen wollte, kamen Stacheln aus Erde aus dem Boden und zerstörten sie alle ... er stand nun vollkommen ohne die Macht seiner Verwandlungen da. Vielleicht würde dieser Kampf doch schwerer werden, als erwartet.
Doch eines fiel Caius auf. Seine Bahamut-Formen waren nun alle aus seiner Magie, seinem Gedächtnis, gelöscht. Eines aber nicht.
Mit einem Grinsen trat Caius einen Schritt zurück in den Schatten eines Baumes, nur um plötzlich rot leuchtende Augen zu bekommen und in einer finsteren Aura zu versinken.
"Gut, also nur mit dem Schwert in der Hand, hm ? Wie ihr wollt. Keine Verwandlungen, aber gegen meine Aura habt ihr nichts getan ... großer Fehler !"
Mit einem breiten Grinsen stürmte er nun nach vorne und schlug mit Ragnarok zu, was von seinem Vater abgewehrt wurde. Yuel griff danach sofort an, doch Caius schaffte es, seine Schwerthand mit der eigenen abzufangen, während er die Spitze der Ember Celica auf die Schulter seines Bruders richtete.
Ein lauter Knall ertönte, als Caius einen Schuss aus seiner Ember Celica abfeuerte. Yuel taumelte zurück und ließ sein Schwert los, während Caius nun Zareth zur Seite trat und hinterher setzte, ehe er einen verstärkten Schlag mit der Ember Celica einsetzte, welcher Yuel mitten im Gesicht traf.
Nur einen Augenblick später wurde er von seiner eigenen Klinge durchbohrt und am Boden fest gepinnt, während Caius die leere Hülse der Ember Celica auswarf, mit welcher er den verschnellerten Schlag durchgeführt hatte.
"Du warst nie besonders gut im Kampf, Bruder ...Ruhe in Frieden ... oder brenne in der Hölle, was dir auch immer lieber ist."
Einen lockeren Gnadenschuss in Yuels Kopf später wandte Caius sich zu seinem Vater um, welcher verblüfft schien, wie stark Caius war. Dennoch grinste er.
"Das macht es einfacher zu entscheiden, wer am Ende das Schwert bekommt. Guter Junge, du machst deinen Vater Stolz."
"Korrekt, das macht es einfacher. Ragnarok bleibt bei mir."
Vollkommen nebensächlich packte Caius das Schwert, welches durch Yuel ragte, und riss es aus dem Boden und seinem Bruder heraus, nur um es Zareth herüber zu werfen. Die Klinge blieb im Boden, direkt vor den Füßen seines Vaters stecken.
"Nimm. Ich will wenigstens, dass es eine Genugtuung ist, dich zu töten. Ich habe keine Lust, mich mit dir zu schlagen, wenn du nicht alles gibst."
Zareth nahm die Waffe in seine freie Hand und hob sie hoch, während Caius Ragnarok nun rückhändig packte, genau wie Alisa es ihn gelehrt hatte.
"Heute werden die  vielen Lehrstunden endlich zu ihrer Vollkommenheit finden und ich werde alles nutzen müssen, was du mir beigebracht hast. Egal wo du bist, ich danke dir, Alisa."
Nach diesen Worten stürmte Caius schon los, bereit für den letzten Zusammenstoß mit seinem verhassten Vater. Einer von ihnen würde hier und heute sterben, daran bestand kein Zweifel. Wer es war hing nun alleine von den Kampfkünsten ab, die seine Waffenmeisterin ihn gelehrt hatte. Würden all die Jahre des Trainings Früchte tragen, oder würde er dennoch unterliegen, sein Ziel niemals erfüllen und hier und heute sterben ?
Aber was kümmerte es ihn !? Es war nicht die Zeit, solche Gedanken zu haben, sondern die Zeit, mit allem zu kämpfen, was er hatte !
Alle anderen Gedanken ausblendend war nun nur noch sein Vater wichtig, nichts und niemand sonst ! Der Kampf war alles was zählte und sein Sieg war der einzige Ausgang, den er akzeptierte ! Er würde dafür sorge tragen, dass dieser Schandfleck auf dem Angesicht der Welt, Zareth Ballad, heute seinen letzten Sonnenaufgang gesehen hatte.
Entschlossen prallten die beiden aufeinander, die Klingen erhoben, keine Gnade zeigend und mit unendlicher Verbissenheit und gegenseitigem Abscheu im Gesicht. Ein funkensprühender Schlagabtausch entstand, bei welchem keiner von den beiden auch nur einen einzigen Schritt zurück wich. Es war viel weniger ein Kampf der Fähigkeiten im Kampf, sondern bisher nur ein Kampf der Ausdauer und der Entschlossenheit. Wer als erstes einen Schritt zurück machte, würde ein Zeichen der Schwäche zeigen. Genau das, auf was die beiden beim jeweils anderen warteten.
Und schließlich war es Zareth, welcher als erstes zurück trat, um einem Streich von Caius zu entgehen. Von diesem Augenblick an, verlief der Kampf ganz anders. Caius nutzte die Schwäche, um mehr Platz für seine Schwünge zu bekommen und drängte Zareth in die Defensive. Unablässige Hiebe ließen ihn immer weiter zurück weichen und irgendwann würde der Augenblick kommen, wo er nicht mehr ausweichen konnte.
Als Zareth schlussendlich gegen einen Baum prallte, schaffte er es nur knapp, sich unter Caius' Schlag hindurch zu ducken. Der Baum hingegen wurde mit einem einzigen, sauberen Hieb gefällt und stürzte in die Richung, in welcher die beiden kämpften. In letzter Sekunde stoben sie auseinander, so dass der Baum zwischen ihnen landete, ehe Zareth schon auf ihn sprang und dann einen Luftangriff auf Caius durchführte, welcher jedoch mit Ragnarok dagegen halten konnte.
"Ich bin verblüfft, Caius ! Ich hätte nicht erwartet, dass du so unnachgiebig bist."
Der jüngere der beiden Männer schwieg jedoch einfach und feuerte aus einer Ember Celica nach Zareth, wecher eines seiner Schwerter in den Weg hielt und so alle Kugeln abwehrte, dadurch jedoch von Caius weg gestoßen werden konnte.
Kurz darauf standen sie schon wieder ein paar Meter voneinander entfernt, fast wie zu Beginn des Kampfes und sogar beinahe wieder an den gleichen Positionen.
Erneut griffen sie sich an und verwickelten sich in einen heftigen Nahkampf, ohne zurück zu weichen, während ihre Klingen die Stille der Umgebung mit dem Geräusch von Metall auf Metall erfüllten.
Es schien ewig zu dauern, so lange, bis der Himmel in tiefes orange getaucht war. Die untergehende Sonne war bereits hinter den Bäumen verschwunden, so dass die beiden inzwischen in vergleichsweise dunkler Umgebung kämpften. Keuchend und hechelnd standen sie inzwischen da, kaum noch fähig weiter zu kämpfen. Eine Tatsache, die Caius dazu brachte, vor Wut beinahe zu explodieren.
"Unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhältst, Caius ... aber gut, es ist beinahe so weit."
Caius schwieg weiterhin, genau wie schon seit Stunden. Es war unsinnig, seine Kraft mit einer Unterhaltung zu vergeuden. Und er brauchte all seine Kraft. Noch nie hatte er so einen schwierigen Kampf gehabt. Doch er würde nicht verlieren.
Mit Schweiß auf der Stirn hob Caius Ragnarok nun vor seinen Körper und sammelte alle Kraft die er hatte in der Klinge. Der nächste Schlag würde alle Magie beinhalten, die Caius aufbringen konnte. Selbst die finstere Aura um ihn verblasste nun nach und nach, doch das Leuchten seiner Augen nahm noch zu. Das Heart of Chaos war kurz davor, vollständig außer Kontrolle zu geraten.
Sein Vater, sich scheinbar all dessen bewusst, machte sich bereit auf den Angriff. Er wusste, wenn er ausweichen oder parieren konnte, würde er gewinnen. Ein Treffer jedoch war sicher tödlich.
Und schließlich stürmte Caius los, Ragnarok erhoben und bereit für den alles vernichtenden Schlag. Dieser Angriff würde den gesamten Kampf entscheiden !
Mit einem lauten Aufschrei puren Zorns ließ Caius seine Waffe von oben auf seinen Vater herunter krachen, welcher beide seiner Klingen in den Weg hielt und gleichzeitig zur Seite wich.
Die Schwerter wurden von der Wucht des Schlages in Stücke geschlagen, doch der Angriff verfehlte Zareth um Haaresbreite, schlitzte sogar seine Kleidung auf, traf ihn jedoch nicht.
Noch während Zareth sich bewegte, fing er an lauthalts zu lachen.
Und noch bevor er angefangen hatte zu lachen, hatte Caius die Art seines Griffs an Ragnarok verändert.
Die Waffe nun nicht mehr rückhändig haltend riss Caius den Schlag herum, stoppte einen winzigen Augenblick bevor die Klinge auf den Boden krachte, und nutzte dann seinen Schwung für einen diagonalen Aufwärtshieb, welcher Zareth nun über den kompletten Rumpf aufriss.
Von einem Augenblick auf den anderen war das Lachen wieder verstummt, Zareths Augen weiteten sich durch den Schock und er stürzte nach hinten, schlug schmerzvoll auf dem Boden auf und blieb dort keuchend liegen.
"Heh ... das kam unerwartet ... geh auf deinen Sieg einen trinken ... reife Leistung, heheheeee ....."
Zareth verstummte nun und hauchte sein Leben aus, während Caius nun aus Kraftlosigkeit Ragnarok nicht mehr halten konnte. Die Waffe schlug neben ihm auf, während Caius da stand und auf seinen toten Vater herab blickte. Schwächelnd taumelte er ein paar Schritte auf ihn zu und ging schließlich in die Knie und hockte sich auf den Bauch des Älteren, packte seinen Kragen und rüttelte ihn.
"War das alles ... ? Steh auf ... Steh auf ! Steh auf, damit ich dich noch einmal umbringen kann, du verdammter Mistkerl ! Du hast unsere Familie auseinander gerissen ! Du bist an allem Schuld ! Ein einziger Tod ist zu wenig, um zu sühnen !"
Mit aller Kraft schlug er dem Toten ins Gesicht, ehe er zur Seite kippte und mit ausgebreiteten Armen am Boden liegen blieb, dann jedoch anfing auf einmal vollkommen hysterisch zu lachen, während seine linke Brust rot aufleuchtete.
Und schließlich geschah das, was Caius schon seit Jahren zu verhindern suchte. Urplötzlich erschien eine dunkle Wolke in der Umgebung und breitete sich zu einer riesigen Kuppel aus, welche die gesamte Umgebung verschlang und verzerrte. Die Bäume verdorrten und bekamen eine seltsame Färbung, das Gras starb, Asche regnete vom Himmel. Alles verfiel immer mehr und mehr, bis es schließlich nichts weiter war als eine weiße, fahle Wüste, durchzogen von ein paar alten, vertrockneten und zerstörten Baumstämmen, die hier und da aus der Erde ragten oder auf eben dieser lagen.
Caius bemerkte, dass seine Schwester zu Boden fiel, da der Baum, der sie gehalten hatte, verschwunden war, ehe er selbst in eine Ohnmacht abdriftete. Er war einfach zu erschöpft.

Als Caius wieder aufwachte, bemerkte er, dass er noch immer in der bleichen, toten Wüste lag. Sein Blick, ein wenig verschwommen von den noch immer spürbaren Nachwirkungen des Kampfes, suchte die Umgebung ab und bemerkte, dass inzwischen nicht nur die nähere Umgebung in der Kuppel verschwunden war, sondern bis zum Horizont alles nur noch kahl und leblos war. Schließlich fand sein Blick eine gewaltige Gestalt, die am Himmel flog und sich näherte.
Er schaute zu Seleen, die noch immer bewusstlos war, und rappelte sich schließlich hastig auf, nahm Ragnarok zur Hand und machte sich, so geschwächt er auch war, bereit zum Kampf.
Und schließlich landete die gewaltige Kreatur mit einem krachen und einem lauten Brüllen vor Caius am Boden und starrte diesen aus rot leuchtenden Augen an. Caius, bereit bis zu seinem Tod zu kämpfen, hob seine Waffe, doch die Kreatur griff nicht an, sondern fing auf einmal an zu sprechen.
"Aaahhhh ... ein Kind des Chaos. Schön, dass du endlich deinen Weg gefunden hast. Den Weg in deine Heimat, Caius Ballad."
Der Schwertkämpfer war bestenfalls verblüfft und sagte kein Wort, sondern schaute nur ahnungslos in das Gesicht der mächtigen, dunklen Kreatur, ehe diese langsam eine mit gefährlichen Krallen bewehrte Hand ausstreckte.
"Du bist sicher verwundert, aber du wirst bemerken, dass es alles einen Sinn macht. Ich zeige es dir."
Der Magier wollte die Kralle zuerst abwehren, die sich ihm näherte, hatte jedoch kaum die Kraft dazu, so dass er lediglich mit ihr zusammenstieß. Und augenblicklich weiteten sich seine Augen, als sich eine finstere Aura um ihn legte, welche die Form des dunklen Wesens annahm.
"Aber ... wie ... ?"
"Willkommen in der Welt des Chaos, Caius Ballad. Spüre meine Essenz und wisse, dass ich einer der Bahamut bin. Nimm meine Kraft, du wirst sie benötigen."
Nach kurzer Zeit nahm der Bahamut seine Kralle wieder von Caius fort, welcher auf einmal so wie es schien vollständig regeneriert war. Dann fing das gewaltige, drachenartige Wesen des Chaos wieder an zu reden.
"Du wurdest durch eine seltene Anomalie in das Chaos herbei gerufen. Eine Sache, die nur geschehen kann, wenn das Heart of Chaos verrückt spielt, welches dir gewährt wurde. Dies ist die Strafe dafür, dass du es so weit kommen lassen hast. Nur Mitglieder des Stammes des Chaos können so hier her gerufen werden. Und du wirst hier bleiben, bis du einen Rückweg findest, oder deine Zeit abgelaufen ist. Alleine wirst du im Chaos nicht überleben. Geh nach Norden, zum großen Berg, dort wirst du andere Leute deiner Sippe finden. Hier bist du nicht mehr lange sicher, die Leichen deiner Familie werden Kreaturen anlocken, die nicht so friedlich sind, wie ich. Nimm deine Schwester und geh so schnell du kannst."
Einen Augenblick lang zögerte Caius, ehe er schweigend nickte. Er stellte sicher, dass Ragnarok fest an seinem Rücken war und die Ember Celica bereit für einen Kampf waren, ehe er seine Schwester vom Boden aufhob und dann in eiligem Tempo davon marschierte. Der Bahamut schaute ihm kurz nach, ehe er in die Höhe flog und aus der Sicht des Schwertkämpfers verschwand.
Immer nach Norden gehend geschahen Dinge, die Caius nie hätte voraussehen können. Die Reise unbekannter Länge war selbst dann noch schwer, als Seleen aufwachte. Gezwungen, in dieser trostlosen Einöde zu überleben, war Caius zum ersten mal seit langer Zeit wieder gezwungen, jagen zu gehen. Er war gezwungen Tiere zu verfolgen und zu bekämpfen, die er nie zuvor gesehen hatte. Und er musste sie auch zubereiten, was sich als äußerst schwer heraus stellte. Nicht nur war es selbst gemeinsam mit seiner Schwester kaum in der Lage, jedes mal genug Feuerholz zu finden, er musste auch noch durch eine typische Fehlschlag-Lernmethode über die Wesen lernen. Welche waren genießbar ? Welche überhaupt essbar ? So geschah es nicht selten, dass Caius sich an einer der selbstgemachten Mahlzeiten vergiftete und einige Tage kaum in der Lage war, aktiv weiter zu reisen oder zu Jagen, was immer schwere Zeiten bedeutete. Und auch wenn Seleen einmal den Job übernahm und versuchte, essbares Obst oder dergleichen von den wenigen existierenden Bäumen zu besorgen, war Caius der Vorkoster, welcher auch von diesen unbekannten Früchten Vergiftungen erlitt.
Doch nach langer Reise war es endlich so weit. Caius und Seleen fanden einen gewaltigen Berg in nördlicher Richtung. Hier, so hatte der Bahamut gesagt, waren sie endlich in der Lage, andere Menschen zu finden.
Gestärkt von diesem Gedanken erklommen sie den Bergpfad, welcher sie bis über die unheilvollen, düsteren Wolken führte und dann nach einer Weile an der anderen Seite des Berges wieder herab führte. Und kaum waren sie wieder unter der Wolkendecke, so sahen sie auch schon eine große Siedlung in welcher sicherlich über einhundert Leute wohnten. Und zum ersten mal seit Wochen, lächelte Caius.
Der Abstieg war größtenteils ein Kinderspiel, bis sie schließlich kurz vor der Siedlung waren, wo man eindeutig Fallen ausgelegt hatte. Mit großer Vorsicht kamen sie jedoch auch dort hindurch und betraten die Siedlung, wo man sie bereits erwartete.
"Wer bist du, Fremder ? Was willst du hier ?", fragte einer der etwas älteren Männer. Doch selbst dieser war noch vergleichsweise jung. Sein Haar hatte erst angefangen zu grau zu werden und seine Körperhaltung machte klar, dass er ein fähiger Krieger war. Caius verbeugte sich und machte seiner Schwester klar, es ihm nach zu tun. Zum ersten mal in seinem Leben durfte er es sich nicht mit jemandem verderben, das war ihm klar.
"Caius Ballad ist der Name. Das ist meine kleine Schwester, Seleen. Wir wurden durch eine 'Anomalie' in diese seltsame Welt gezogen und wissen nicht, wie wir zurück kommen. Einer der Bahamut sagte mir, ich würde hier andere Menschen finden, deshalb kam ich her."
Urplötzlich wurden die Gesichter als der Personen versöhnlicher, friedlicher und sogar zuvorkommend. Einige traten nun locker näher und entfernten noch ein paar Fallen, die Caius gar nicht bemerkt hatte, so dass Seleen und er garantiert hinein gelaufen wären.
"Wir verstehen eure Situation. Wir selbst wurden zwar nicht hierher gerufen, sondern hier geboren, aber unsere Vorfahren erlitten das selbe Schicksal, wie ihr. Man nennt uns den 'Chaos-Stamm'. Wir leben hier seit unzähligen Jahren und sind daran gewöhnt, hier zu überleben. Und was noch viel bedeutsamer ist, wir sind alle vom selben Blut, auch ihr beide, Seleen und Caius Ballad. Denn nur Leute mit unserem Blut können in das Chaos gerissen werden. Doch ich muss dich warnen, Caius, denn so gut wie niemand kommt je wieder aus dem Chaos heraus. Es ist ein unwirtlicher Ort und man benötigt unglaubliche, kämpferische Fähigkeiten und enormes Glück, um hier eine Existenz führen zu können. Zudem benötigt man den Segen des Chaosherzen, um ein Tor zu unser aller Ursprungswelt zurück zu öffnen."
Caius hatte bis zu den letzten Worten mit starrem Gesicht gelauscht, doch dann schließlich, schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht.
"Ist das so ? Na, dann ist ja alles in bester Ordnung."
Wie aus dem Nichts fingen seine Augen und seine linke Brust an, rot zu schimmern. Die Personen vor ihm erstarrten und blickten ihn auf einmal ehrfürchtig an. Ein paar verneigten sich sogar.
"Es ist uns eine Ehre, mit einem wahren Sohn des Chaos zu tun zu haben. Es heißt, nur ein mal alle dreihundert Jahre wird ein einziger, wahrer Sohn des Chaos geboren, welcher hier auftaucht und einen Weg in die Ursprungswelt erschaffen kann. Ihr beide seid herzlich aufgefordert, in unserem Dorf zu bleiben und euch hier nieder zu lassen, bis ihr einen Ausweg findet."
Seleen starrte ihren Bruder sofort mit großen Augen an, welcher ihr lächelnd zunickte. Sofort stürmte sie in die Menge der Leute. Ein so weltoffenes Mädchen war nicht in der Lage, lang von anderen Menschen getrennt zu sein, ohne in eine schlechte Verfassung zu geraten. Sie war nun also endlich wieder in eine Umgebung, wo sie sich wohl fühlen konnte. Caius selbst war dazu jedoch noch nicht in der Lage. Es gab zu tun. Dennoch ging auch er in die Menschengruppe, die ihn herzlich aufnahmen.
Die darauf folgende Zeit war schwer, aber dennoch nicht unangenehm. Seleen schloss sich Tag auf Tag den Frauen des Dorfs an, um von ihnen zu lernen, während Caius schnell durch sein kämpferisches Geschick berühmt wurde und zum ersten Offizier der Jagd- und Wachtruppe des Dorfs wurde, wo nur der Mann, der die beiden begrüßt hatte, über ihm stand. Dadurch lernten die beiden viele Dinge, wenn auch unterschiedliche. Caius' Training ging hauptsächlich darum, welche Tiere sich zu jagen lohnten und wie man sie am besten zur Strecke brachte, während Seleen lernte, wie man sich um alltägliche Dinge kümmerte, wie etwa das Kochen, Schneidern und Nähen. Doch auch sie wurde ein wenig im Kampf trainiert, um im Notfall auch auf sich selbst aufpassen zu können.
Die Zeit verflog und Caius fing an, sich Gedanken über die Leute in seiner Welt zu machen. Magoichi, Touji, Yuiko, all die Leute aus Heroic Dragon und auch die Bekanntschaften, die er auf seinen Quests gemacht hatte ... wie es wohl allen ging ?
Er selbst, dass wusste er, hatte gegen Ende seiner Ausbildung im erkennen und töten der heimischen Tiere, bereits mehr als ein Jahr in dieser Welt zugebracht ... Sie dachten sicher alle, er wäre im Kampf gestorben ...
Doch Caius wusste nicht, dass dies erst der Anfang seiner Zeit im Chaos war ...
Eines Tages, mehrere Jahre nachdem Seleen und Caius im Chaos angekommen waren, gab es eine Naturkatastrophe in der Nähe des Dorfs, in welchem sie untergekommen waren, wodurch Teile des Berges abbrachen und ein gewaltiger Erdrutsch auf sie zukam. Caius leitete die Gruppe für die schnelle Evakuierung, schaffte es jedoch bei weitem nicht, alle zu retten. Beinahe die Hälfte der Dorfbewohner starben, so auch der Hauptmann der Wachtruppe, wodurch Caius nun diesen Posten erhielt. Doch nicht nur das, er wurde sogar zum Oberhaupt der Überlebenden ernannt.
Während nun also das Dorf vollkommen unter riesigen Felsen begraben war, lag es an Caius, das Schicksal all jener zu bestimmen, welche ihm nun aus ihrem freien Willen folgten. Und Caius traf eine Entscheidung. Sie würden weiter ziehen und hoffen, dass sie eine Stelle fanden, an welcher sie siedeln konnten.
Weitere Jahre strichen ins Land, in welchen der Stamm umher zog und nur knapp über die Runden kam. Immer wieder starben vereinzelt Leute, bis sie schließlich an einem Ort ankamen, den sie ihr Zuhause nennen würden. Eine Oase, mitten in der Wildnis des Chaos.
Hand in Hand arbeiteten sie, um ein neues Dorf zu errichten. Selbst Caius, der bis dahin niemals etwas derartiges gemacht hatte, half dabei, die Felder zu bepflanzen und die Häuser zu bauen, während er gleichzeitig die Jagd für das gesamte Dorf alleine auf seine Schultern lud. Er wollte die Freundlichkeit zurück zahlen, welche man ihm und seiner Schwester zukommen lassen hatte. Und er schaffte es, all die Bürden ganz alleine zu tragen.
Als das Dorf endlich wirklich bewohnbar war, konnte er jedoch endlich seine Last ein wenig mildern. Er genoss wieder das bisschen Freizeit, welche ihm beschert war, und lernte Dinge, die er sonst nie hätte lernen wollen, so wie etwa das Spielen auf einer Gitarre, das Schmieden, der Anbau von Nutzpflanzen und schlussendlich sogar, wie man Leder verarbeitete.
Erneut gingen die Jahre ins Land. Und nun endlich fiel etwas auf, was bisher verborgen geblieben war: Caius alterte nicht. Als einziger von allen, die hier waren, schien er ewig jung zu bleiben. Sogar seine kleine Schwester war inzwischen körperlich älter als er. Auf den Rat der Chaos-Schamanen des Stammes hin, entschloss Caius sich, dass er ein Wesen aufsuchen musste, welches ihm die Antworten geben konnte: der Chaos Bahamut, welcher Caius bereits in dieser Welt als erstes begrüßt und auf den Pfad gewiesen hatte, welchen er zu gehen hatte.
Seine neuen Freunde, das Dorf und sogar seine Schwester zurück lassend, brach Caius also zu dem Ort auf, an welchem die Antworten auf ihn warten würden: dem großen Berg, an dessen Fuß er einst gelebt hatte. Auf dessen Gipfel wurde er bereits erwartet. Die gewaltige, ehrfurcht gebietende Gestalt des Bahamut, welcher dort, direkt an der Kante stand, von welcher damals Stücke gebrochen waren, verdunkelte den gesamten Gipfel des Berges und somit auch Caius, welcher sich jedoch nicht einschüchtern ließ, sondern aufrecht und stolz dort stand, wie man es von ihm gewohnt war.
"Sei gegrüßt, Caius Ballad. Ich habe dich erwartet. Dich und deine Fragen."
"Dann können wir ja gleich zur Sache kommen. Ich kann nicht ewig bleiben, man wartet daheim auf mich. Und der Weg hierher hat schon viel zu lange gedauert."
"In der Tat. So sage mir, Sohn des Chaos, was bringt dich zu mir ? Welche Fragen brennen in deinem finsteren, von dieser Welt zerfressenen Herzen ?"
"Wieso altere ich nicht ? Wieso altern alle anderen, während ich als einziges niemals eine Veränderung durchmache ? Und ich will wissen, wie ich in meine Welt zurück komme ! Ich dachte, ich würde einen Weg finden, meine Schwester und mich zurück zu bringen ! Ich dachte, als 'Sohn des Chaos' könne ich ein Portal öffnen oder dergleichen, um zurück zu gelangen !"
Der Bahamut schwieg erst einmal, während Caius ihn mit inzwischen rot leuchtenden Augen anschaute. Die Wut stand in seinem Gesicht, gleichzeitig jedoch auch Zweifel.
"Wie viele Jahre bist du nun schon hier ? Zwanzig ? Dreißig ? Und noch immer hast du nichts gelernt. Noch immer bist du der selbe, welcher hier her kam. Noch immer bist du von inneren Unruhen, von Zorn und Hass zerfressen. Das Chaos in deinem Herzen ist mächtig. Und nur dein noch mächtigerer Wille ist es, der deine instabile Existenz zusammen hält. Was dein Alter angeht: du wirst nie mehr altern. Nie mehr sterben. Du bist mit ewiger Jugend verflucht und selbst wenn du dein Leben aushauchst, wird das Chaos dich wieder herbei rufen, deinen Körper wiederherstellen und dafür sorgen, dass du für immer deine Buße tust. Das Chaosherz in deinem inneren hat dafür gesorgt, dass deine Existenz verzerrt wurde. Wesen des Chaos altern nicht, Caius. Und du bist eines von ihnen. Menschlich warst du vielleicht mal, aber nicht mehr. Das Chaos wird sich dir beugen, denn du gehörst zu ihm. Unentwirrbar miteinander verbunden, als wärest du ein Teil von ihm, doch gleichzeitig, bist du es auch nicht. Die Frage ist nur, bist du ein Spielzeug des Chaos, oder ist das Chaos deine Waffe ? Es gibt keine weiteren Alternativen. Sei weiterhin so, wie du schon immer warst, Caius Ballad, dann wirst du für immer ein Spielzeug des Chaos bleiben. Doch lerne, wachse und werde zu einem weisen Mann, dann wird das Chaos dir dienlich sein. Und wenn du diese Lektion gelernt hast, dann wirst du wieder zu deiner Heimat zurück kehren können. Vorher nicht."
Nach diesem langen Vortrag schien Caius genug zu haben. Er riss Ragnarok von seinem Rücken und deutete damit auf den Bahamut.
"Hör auf in Rätseln zu sprechen ! Sag mir, was ich tun muss, klar und deutlich, dann werde ich davon absehen, dich in kleine Stücke zu zerlegen !"
Der Bahamut schlug nun mit den Flügeln und stieg in die Luft empor, den Blick auf Caius hinab gerichtet.
"Närrisches Kind ! Aber gut, dann kämpfe mit mir, wenn du dich traust !"
Caius ließ Ragnarok in der Hand wirbeln und hielt es wie üblich rückhändig vor sich, bereit seinen Feind zu vernichten, welcher einfach seine klauenbewehrten Arme verschränkte ... und schließlich anfing zu Lachen.
"Du solltest es eigentlich besser wissen, als dich einem Bahamut in den Weg zu stellen. Spüre also meinen Zorn !"
Das Chaoswesen riss sein Maul auf und sammelte Energie davor, wodurch Caius augenblicklich die Augen aufriss. Damit hatte er nicht gerechnet. Ein Megaflare ?
Er nahm seine finstere Take Over Form an und machte sich bereit, dem Angriff alles entgegen zu setzen, was er hatte. Doch schlussendlich entschied er sich um, als er merkte, dass dort kein Megaflare auf ihn zu kam.
"Oh verdammt ..."
"Exaflare !"
Die Explosion war gewaltig und sprengte den gesamten Gipfel des Berges, während Caius im hohen Bogen davon geschleudert wurde. Durch diesen einen Treffer bereits vollkommen am Ende, schlug Caius schließlich auf einem kleinen Sims aus Stein auf, welcher vom Berg ragte, und blieb dort liegen, während der Bahamut zu ihm flog und ihn aus schimmernden Augen anschaute.
"Lerne deine Lektion, Caius Ballad. Du hast nicht mehr viel Zeit dafür, sonst wird großes Unheil über dich und deine wichtigsten Personen kommen. Merke dir meine Worte und versuche zu dem Mann zu werden, der du sein solltest."
Nach diesen Worten flog der Bahamut weg und ließ Caius vorerst auf dem Sims liegen. Dieser konnte sich kaum aufrappeln, doch als ihm wieder einfiel, dass er zurückkehren musste, da man auf ihn wartete, schaffte er es dennoch. Vollkommen ohne Rücksicht auf seinen Zustand sprang er von dem Sims in die Tiefe, die klippenartige Kante des Berges herab, bis er gut und gerne dreißig Meter weiter unten landete und erst einmal einknickte, nur um ungemütlich aufzuschlagen.
Doch er hatte keine Zeit zu verlieren. Er musste zurück. Und genau deshalb richtete er sich auch wieder auf und schleppte sich allein durch seine Willenskraft durch die Ödnis des Chaos, zurück zu seinem Stamm.

Erneut gingen viele Jahre ins Land, in denen immer mehr und mehr Mitglieder des Stammes verstarben. Es wurden immer seltener Kinder geboren und schlussendlich war der Zeitpunkt gekommen, an welchem der Stamm aus nicht mehr als sieben Personen bestand. Caius, Seleen, zwei alten Frauen und den drei Schülern von Caius, welche von ihm lernten, wie man jagte und kämpfte. Mit dem Wissen, dass es noch andere Stämme gab, welche irgendwo im Chaos lebten, zogen Caius und seine Schüler immer wieder auf Expeditionen aus, um vielleicht einen solchen Stamm zu finden, doch das geschah niemals. Ganz im Gegenteil verlief alles zum schlimmsten, da die Expeditionen Opfer forderten und auch die alten Frauen starben, so dass am Ende nur noch Caius, ein einzelner seiner Schüler und seine kleine Schwester übrig waren.
Caius, niemals die Worte vergessend, ein großes Unheil würde über ihn und die Personen kommen, die ihm wichtig waren, gab sich daran selbst die Schuld. Er verfiel immer mehr und mehr in einen Zustand melancholischer Gleichgültigkeit und empfand kein Interesse mehr für alles, was nicht mit seinen letzten, verbliebenen Mitmenschen zu tun hatte. Sein langes Leben, ohne zu altern, während er so viele Leute sterben sah, die ihm nahe standen, zerfraß nach und nach seinen Geist und alles was für ihn zählte, war das Wohlergehen der wenigen Menschen, die ihm noch geblieben waren. In den beiden fand sich der gesamte Sinn, den sein Leben für ihn noch bereit hielt.
Eines Tages jedoch fand er etwas, was ihn doch noch interessierte: eine alte Ruine, erbaut von anderen Menschen des Chaos, wo er alte Aufzeichnungen und Wandmalereien fand, welche den Weg zurück in seine Welt erläuterten. Und zudem die Antwort, welche er so lange gesucht hatte: das Chaos folgte denen, welche die innere Ruhe, Hingabe und zugleich die enorme Willenskraft hatten, es nach ihrem Willen zu formen. Jeder, der sich alleine von Wut, Hass und dem Drang nach Kampf und Blut leiten ließen, würde niemals in der Lage sein, das Chaos wieder zu verlassen. Nur ein wahrer Sohn oder eine wahre Tochter des Chaos, geboren mit dem dazugehörigen Herzen und dem einzigartigen Blut, welches ihn in Verbindung mit dem Chaos unsterblich werden ließ, konnte den Rückweg öffnen. Und alles was dazu von nöten war, waren die mächtigen Emotionen des menschlichen Daseins, gepaart mit der Fähigkeit, die negativen davon zu kontrollieren und nach seinem Willen zu nutzen.
Durch diese Erkenntnis nun geradezu begeistert und endlich wissend, was er zu tun hatte, kehrte er zurück und begann ein Training, welches ihm helfen sollte, seine Mentalität zu stärken, seine Selbstkontrolle zu verbessern und seinen Willen zu stählen.
Doch so sehr er sich auch anstrengte, all seine Bemühungen kamen zu spät. Zumindest für Seleen ...
Inzwischen schon mehr als sechzig Jahre alt, wurde Seleen irgendwann schwer krank. Ohne die Anwesenheit der Heiler und Schamanen, die früher immer an ihrer Seite gewesen waren, konnten sie gegen die ihnen unbekannte Krankheit des Chaos nichts tunt. Eine lange Zeit quälte sie sich ab, ehe sie schließlich im Beisein ihrer einzigen, verbliebenen Mitmenschen ihren letzten Atemzug tat.
Caius war es, der vollständig alleine eine behelfsmäßige Schaufel nahm und in den harten Boden rammte, um ein Grab für seine Schwester auszuheben. Einen vollen Tag und eine gesamte Nacht lang arbeitete er, bis seine Hände bluteten, um seiner Schwester die letzte Ehre zu erweisen und Buße dafür zu tun, dass er so viele Jahre lang so dumm gewesen war.
Schlussendlich legte er seine Schwester in ihre letzte Ruhestätte und gab ihr das mit, was ihn so viele Jahre lang geziert hatte: die Perlen und Federn der seltenen Tiere Fiores. Sie hatte diesen Schmuck immer so schön gefunden. Und nun sollte sie damit, als letzte Erinnerung an ihre Heimat, ihren Frieden finden.
Nachdem Caius ihr Grab zu geschaufelt hatte, pflanzte er noch einen Baum über ihr. Aber nicht nur irgend einen Baum, sondern den einzigen Baum des Chaos, welcher bunte, wunderschöne Blätter tragen würde, wenn er blühte. Aus dem Tode sollte neues Leben entstehen. Und seine Schwester, die stets das Leben geliebt hatte, würde diesen simplen, aber liebevollen Akt sicher wertschätzen.
Caius, nun endgültig von Schuldgefühlen und Leid zerfressen, warf so gut wie alles über Bord, an was er immer fest gehalten hatte. Sein Training war beendet, die innere Kontrolle über seine negativen Emotionen war mit dem Ableben seiner Schwester ohne weiteres möglich gewesen. Er spürte, dass dieser Verlust ihn innerlich zerrissen, gleichzeitig jedoch gestärkt hatte. Nie wieder würde er so dumm sein, und seinen Zorn und Hass für etwas sein Leben bestimmen lassen. Das schuldete er seiner Schwester, so viel war klar.
Sich um den letzten Menschen, der im geblieben war, wie um einen Sohn oder Bruder kümmernd, sorgte Caius nun dafür, dass er noch ein einziges Ziel erreichte, bevor er das Chaos endgültig verlassen würde: er wollte weitere Menschen finden und ihnen das Angebot auf Freiheit in der Welt machen, aus welcher er kam. Das, so befand er, war das mindeste, was er als Sühne für seine Dummheit tun konnte.
Jahrelang dauerte die Suche, während der Caius immer weiter und weiter heranreifte und sein altes, immer nach Adrenalin und Kämpfen gierendes , Ich hinter sich ließ. Sein Schüler wuchs zu einem stattlichen Mann heran und wurde schließlich ein Kämpfer, welcher Caius selbst in nicht viel nach stand. Die beiden wurden mehr als nur Kameraden, nämlich geradezu Seelenverwandte. Sie hatten alles verloren, außer die Gegenwart des jeweils anderen, was sie nun endgültig wie zu Brüdern zusammen schweißte.
Und schlussendlich fand Caius sein Ziel: einen weiteren Stamm von Kindern des Chaos, welche sich an den Ausläufern eines gewaltigen Ozeans nieder gelassen hatten. Genau wie schon damals, wurde Caius mit offenen armen begrüßt. Sein ewiger Begleiter war ebenso gerne gesehen und sie wurden sofort eingeladen, sich dem Stamm anzuschließen.
Caius lehnte jedoch die Angebote ab und bat seinerseits an, sie in die Welt zurück zu geleiten, aus welcher ihre Vorfahren stammten. Es dauerte mehrere Monate, bis alle sich entschieden hatten, bis schließlich fest stand, dass ein Teil des Stammes Caius in die ihnen unbekannte Welt begleiten würde, während viele jedoch zurück blieben, um wenigstens ein Leben zu führen, welches sie kannten.
Und nun war auch der Zeitpunkt des Abschieds gekommen, da Caius' langjähriger Schüler sich entschloss, ebenfalls im Chaos zu bleiben. Er schwor, weiter zu geben, was er über die vielen Jahre gelernt hatte. Darunter auch die Geschichten, die Caius über sich selbst erzählt hatte. Die Geschichte seiner unendlichen Narretei, welche so viele Leute das Leben gekostet hatte. Sie würde im Chaos weiter gegeben werden, auf dass nie wieder etwas derartiges geschah.
Nach einem tränenreichen Abschied der Mitglieder des Stammes und einem allerletzten Handschlag der alten Kameraden, kam der Moment zum Aufbruch. Caius und seine neue Anhängerschaft zogen los um zu einem Ort zu gelangen, an welchem das Chaos und die normale Welt sich näher waren und der Schleier dazwischen eingerissen werden konnte. Einer dieser Orte war Caius bekannt. Er wusste genau, wo er hin musste: zurück zu dem schicksalhaften Berg, welcher solch eine bedeutende Rolle in den letzten Jahrzehnten gespielt hatte.
Am Fuß des Berges wurde schließlich ein Lager aufgeschlagen, in welchem sich alle noch ein letztes mal vorbereiteten, um in der ihnen unbekannten Welt ein neues Leben anfangen zu können. Alle, bis auf Caius, welcher endlich in seine Heimat zurück kehren würde. Und aus diesem Grund war Caius der einzige, der an diesem Tag nicht im Lager verweilte, sondern ein aller letztes mal in die Ebenen des Chaos hinaus zog. Er wollte eine Erinnerung an all jenes, was ihm hier geschehen war, weshalb er sich einen Ersatz für den vor Jahren aufgegebenen Schmuck suchte, welcher nun in Seleens Grab weilte. Er kämpfte gegen die mächtigsten Bestien des Chaos, die er finden konnte, und nahm Federn und Schuppen von ihnen. Er sammelte Edelsteine, welche er von nun an tragen würde und ersetzte so jedes noch so kleine Teil seiner ehemaligen Ausstattung. Er war mit Teilen aus Fiore ins Chaos gekommen, also würde er, als neuer Mann, mit Teilen des Chaos nach Fiore zurück kehren.
Schließlich begann der Aufstieg bis zum Gipfel des Berges, wo Caius seine Magie bündelte, um ein Portal nach Fiore zu öffnen. Einer nach dem anderen Schritten die Bewohner des Chaos in die neue Welt, während Caius dort blieb und die lange Schlange überwachte.
Als niemand außer ihm mehr im Chaos war, blickte er sich noch einmal um und erblickte den Bahamut, welcher so lange Zeit nicht aufgetaucht war. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck trat er vom Portal weg um ein paar letzte Worte mit dem Wesen zu wechseln.
"Meine taten schmerzen mich. Es bitte um Vergebung dafür, dass ich dich damals attackieren wollte. Du hast versucht, einem Narren den Weg zu weisen. Einem Narren, der niemals Erlösung finden wird."
"Ein Narr ohne Erlösung ? In der Tat. Einst kannte ich einen Mann, auf den diese Bezeichnung zutraf, Caius Ballad. Doch er starb vor vielen Jahren. Heute sehe ich nur noch einen Mann, welcher sich vielleicht die Erlösung aus den Fängen des Chaos verdienen kann. Du bist gewachsen, von einem Kind zum Mann geworden. Deine Weisheit sucht in diesem öden Land ihresgleichen, deine Kraft ebenso, dein Wille ist unbrechbar und der Schmerz in deinem Innersten sorgt dafür, dass das Chaos dich nicht übermannen kann. Du bist wahrhaft zu dem geworden, der du immer sein solltest, Caius Ballad."
"Ich danke dir für deine Worte. Und nun lebe wohl. Ich habe eine Heimat, in die ich zurück kehren muss. Mein Kampf für Fiore war niemals beendet. Egal wie viel Zeit vergeht, ich habe sicher zu stellen, dass es meiner Heimat gut geht."
"So sei es. Nimm meine Macht mit dir und nutze sie für deinen Kampf. Ich werde darauf vertrauen, dass du sie für das verwendest, was du für am besten hältst, nicht für den Zweck, den Kampf zu suchen. Doch sei gewarnt, Caius Ballad: ich werde dich beobachten. Und solltest du zu dem werden, der du einst warst, so werde ich persönlich dafür sorgen, dass du zurück ins Chaos gerissen wirst und hier nie wieder weg kommst."
"Dazu wird es nicht kommen. Dennoch möchte ich dir meinen Dank aussprechen, solltest du mich jemals so vor mir selbst bewahren müssen. Leb wohl, Freund."
Mit diesen Worten wandte Caius dem Bahamut den Rücken zu, welcher in den finsteren Himmel davon flog. Vor dem Portal blieb Caius ein letztes mal stehen und schaute in die Richtung, in welcher das Grab seiner Schwester lag.
"Ich hoffe, du hast deinen Frieden gefunden. Ich werde deinen Tod nicht vergebens sein lassen, Seleen."
Nach dem aussprechen dieser Worte trat er schließlich durch das Portal, zurück nach Earthland, direkt nach Fiore, wo man bereits auf ihn wartete. Der Stamm würde sich einen Platz zum Leben suchen und ihm dann einen Boten zukommen lassen, damit er stets bei Menschen seines Schlags sein konnte, wenn es ihm danach verlangte. Das Portal zum Chaos war geschlossen und der Rückweg war verperrt. Caius war nun, absolut endgültig, wieder daheim in dem Land, wo er geboren wurde.
Er war zurück, stärker, reifer und weiser als je zuvor, bereit seinen Kampf für Fiore weiter zu führen, wo er ihn aufgehört hatte, egal wie viel Zeit vergangen war. Er würde dafür sorgen, dass der Tod seiner Schwester darin resultierte, dass er, mehr denn je, für das Richtige kämpfte und für die Schwachen einstand, wenn diese Hilfe benötigten. Der alte Caius war vor Jahren gestorben, doch der neue Caius war bereit wie nie zuvor, seine ganze Existenz den Zielen zu widmen, welche seine Schwester, seine Freunde, seine Kameraden und er selbst immer für so wichtig gehalten hatten.
Während sich nun also Caius' Wege von den anderen Kindern des Chaos trennten, fragte er sich, was er nun wohl als erstes machen sollte. Es dauerte nicht lange, bis er einen genauen Plan hatte. Zu aller erst würde er nach Magnolia zurück kehren und sehen, wie die Dinge dort standen. Wer wusste schon, was in der Zwischenzeit alles in Fiore geschehen war. Das würde er herausfinden müssen, bevor er wirklich entscheiden konnte, wie er seinen neu begonnenen Kampf wirklich anfangen sollte.
Er wusste ja nicht, dass er zwar mehr als achtzig Jahre lang im Chaos zugebracht hatte, in Fiore jedoch nur wenige Tage vergangen waren. Eines stand zumindest fest, die Überraschung für ihn würde enorm sein, wenn er seine alten Freunde wieder traf.
Er erwartete immerhin, dass sie alle inzwischen schon lange verstorben waren. Was sollte er auch sonst denken ?
So machte er sich nun jedoch auf den Weg aus der Wildnis, wo er aufgetaucht war, zurück durch Wälder, über Pfäde und Flüsse, bis er schließlich die Stadt Magnolia Town vor sich sah. Ein Anblick, wie er schöner kaum hätte sein können. Seine Heimatstadt für so viele Jahre. Er hatte hier viele Freunde gefunden und viele schöne Dinge erlebt, aber auch gleichzeitig schwierige Situationen überstanden. Dennoch, er hatte den Anblick der Stadt so lange vermisst.
Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge, während ein Windhauch durch seine Haare ging, die Steine und Perlen in seinen Haaren klackern und das Gras zu seinen Beinen wehen ließ.
Er war wieder zuhause. Zumindest soweit es in seiner Situation möglich war. Und es fühlte sich gut an.
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Der Weg des Chaos
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