Yasuos Hütte

.&&.Yuiko.&&.Yasuo
Es ist nicht alles froh, was lacht.

Sichtlich überrascht hatte Yuiko ihren Blick an den älteren Gildenmeister gewandt, als dieser ihr seine Jacke über die Schultern legte. Die jüngere hatte die Vorderseiten der Jacke mit ihren Händen fest gehalten, um sie ein wenig zu zuhalten. Es war angenehm warm unter der Jacke, nicht zuletzt weil Yasuo selbst diese bis vor kurzem getragen hatte. Dazu erklärte er das er nicht wollte das sie krank wurde und das es doch sehr schnell sehr kalt geworden war. Auf Yuikos Lippen bildete sich ein schüchternes lächeln. Er war wirklich sehr lieb zu ihr und sie musste sich eingestehen das sie sich wohl bei ihm fühlte. Wirklich vertrauen würde sie zwar niemanden so einfach, aber die beiden schienen sich nach und nach eine freundschaftliche Basis zu schaffen. “Danke. Ich hab ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet so lange weg zu sein. Denn dann hätte ich mich besser vorbereitet.”, erklärte sie und kratzte sich dabei etwas verlegen an der Wange. Die kleinere hatte versucht ein Gesprächsthema zu finden und schmiss so einfach eine Frage in den Raum die sie interessierte und darauf bekam sie auch eine Antwort, welcher sie aufmerksam lauschte. “Ja, ich denke mit der Zeit gewöhnt man sich daran, auch wenn ich es manchmal ehrlich gesagt noch etwas unheimlich finde solch große Verantwortung zu tragen.”, gestand sie ehrlich und folgte ihm in seine Hütte. Unterirdisch befand befand sich also der Trainingsbereich, welcher zwar groß aussah aber ansonsten recht leer. Vorsichtig war sie ihm die Treppen hinab gefolgt und sah sich um. “Wow, hier ist wirklich eine menge platz.”, sprach sie ihre Bewunderung aus und sah sich um. “Aber es ist so leer hier drin.”, fügte sie dann noch mit bei und ging ein paar Schritte durch die große Halle. Ob die Sachen vielleicht einfach nur unsichtbar waren? Oder ob sie mit Hilfe von Magie her gezaubert wurden? Vielleicht aber gab es auch einen geheimen Schalter. In Yuikos Kopf hatten sich da mehrere Ideen gebildet und sie wäre wohl von jeder einzelnen fasziniert.

Spoiler:

.&&.Yuiko.&&.Yasuo
Es ist nicht alles froh, was lacht.

Auf seine Geste hin, das sie zurücktreten sollte, tat sie dies auch, legte dabei die Jacke des anderen Gildenmeisters zur Seite. Seine nachfolgenden Worte daraufhin ließen sie etwas schüchtern lassen. Es kam nicht oft vor das, dass Energiebündel ihre Schüchterne Seite zeigte. Bislang hatten nicht viele Menschen diese gesehen. Kuro kam in den Genuss der anderen Seite der jungen Frau. Wo dieser wohl war? Noch immer hing ihr Herz an dem schwarzhaarigen, doch sie hatte schon so lange nichts mehr von ihm gehört und Caius hatte ihn bislang auch noch nicht gefunden. Was war nur passiert? Sie machte sich große Sorgen, andererseits wusste sie das es nichts brachte wenn sie sich selbst deswegen noch weiter kaputt machen würde. Vor allem hatte sie eine Gilde zu leiten, da konnte sie selbst auch nicht einfach los ziehen. Damals ging das vielleicht noch, aber heute? Die Zeiten hatten sich eben geändert und Yuiko musste Prioritäten setzen. Ihr Auge weitete sich auf positive Art und Weise als ein Dummie erschien. Wow! Das war wirklich mega cool! “Oh, ich bin sehr auf die Demonstration gespannt!”, grinste sie und wandte ihren Blick nicht mehr von dem älteren ab. Seine Bewegungen erschienen so flüssig, irgendwie elegant und er schien genau zu wissen was er dort tat. Yuiko war wie in seinen Bann gezogen und stand staunend auf einem Fleck. Sie hatte sich definitiv den richtigen heraus gesucht um etwas zu lernen! Dem war sie sich jetzt nur noch sicherer als sie es sich so wieso schon war. Schließlich kam er zu ihr zurück und erklärte das dies nur eine von vielen Trainingsstufen waren und die beiden besser mit etwas anderem anfangen sollte. Voller Eifer nickte Yuiko und klatschte einmal in die Hände. “Das war ja soooo cool!”, ließ sie ihn voller Freude wissen. Ihren Blick wandte sie nun an die vielen verschiedenen Waffen, von welchen sie sich eine aussuchen sollte. Yasuo selbst nahm sich einen ungefähr 2 Meter langen Stock und erklärte noch das keine der Waffen einen wirklich verletzen konnten. Die kleinere sah sich die ganzen Waffen genau an. Was sollte sie nehmen? Einen Speer? Oder vielleicht doch einen Dolch? Nun, mit Dolchen konnte sie einigermaßen umgehen. Anderereits … Ihr Blick fiel auf einen Dreizack. Sie hatte noch den Dreizack ihres Vaters zu Hause stehen und vielleicht war es nun an der Zeit das sie lernte wie man damit umging um in seine Fußstapfen treten zu können. So griff sie also nach dem Dreizack und spürte schon beim anheben das er nicht leicht zu führen werden würde. Immerhin lag das meiste Gewicht weiter vorne. Zuerst drehte sie diesen einige male, ehe sie sich wieder an Yasuo wand. “Vermutlich habe ich mir für den Anfang nicht die einfachste Waffe ausgewählt, aber ich möchte lernen wie ich damit umgehe, sei es noch so schwer.”, erklärte sie. Nach einem kurzen “Bereit?”, begann sie auch schon zu versuchen den Stock mit dem Dreizack zu erwischen. Zugegeben, ihr herum gefuchtel sah alles andere als elegant aus, aber eins musste man ihr lassen, denn trotz das sie nicht elegant aussah, so schaffte sie es immer wieder den Dreizack davor zu bewahren bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Schon nach kurzer Zeit bemerkte die jüngere wie anstrengend es eigentlich war mit einer solchen Waffe zu kämpfen. Naja, beziehungsweise zu versuchen zu kämpfen.

Spoiler:

.&&.Yuiko.&&.Yasuo
Es ist nicht alles froh, was lacht.

Zunächst wollte der ältere also mit den Grundlagen beginnen und in der Tat hatte Yuiko das dringend nötig. Es war nicht so das sie komplett ohne Kampferfahrung war, ganz im Gegenteil. Immerhin war sie nicht umsonst Gildenmeisterin. Allerdings war sie eher auf ihre Magie spezialisiert, mit welche sie einige Dinge konnte, die ihren Gegnern wirklich weh taten. Doch im Nahkampf konnte sie sich nicht wirklich verteidigen. Zwar hatte sie einen Zauber, der den Gegnern schadet, sollte man ihr zu nahe kommen, aber so wirklich das wahre war das ihrer Meinung auch nicht. Vor allem nicht, wenn sie keine Magie zur Verfügung hatte. Sie beobachtete wie Yasuo auf sie zu kam und versuchte seinen Blick zu deuten. Doch dazu kannte sie ihn noch nicht gut genug. So wartete sie, durchaus ein wenig aufgeregt was gleich passieren würde und was er ihr alles bei bringen würde. Ob Yuiko sich das alles merken konnte? Yasuo stellte sich hinter sie und legte seine Hände an die ihren um sie an die richtige Stelle der Waffe zu führen. Ihn so nah bei sich zu spüren war durchaus etwas, was sie in der Tat etwas überforderte. So viel nähe war sie nicht gewohnt und wenn doch, dann waren es eher negative Erfahrungen. Sie dachte an das zurück, was in der Zelle geschah und ihr Körper erstarrte für einen Moment. Ganz ruhig, tief ein und aus atmen. Jetzt keine Panik bekommen! Du hast deine Magie hier, alles ist gut., versuchte sie sich in Gedanken selbst zu beruhigen. Die kleinere versuchte sich voll und ganz auf die Stimme von Yasuo zu konzentrieren zu und was er ihr mitteilte. Es war wichtig! Doch immer wieder brachen ihre Gedanken ab, vor ihrem innerlichen Auge erschienen immer wieder die Bilder was in der Zelle geschah. Sie sollte die Waffe immer wieder so halten wie in der Ausgangsposition. Oder? Wie war die Ausgangsposition noch gleich? Sie spürte wie er ihre Füße auf den richtigen Fleck schob und noch immer war ihr Körper angespannt. Ganz viele unmögliche Gedanken bildeten sich in ihrem Kopf. Was wenn er sie von hinten angreifen würde? Vielleicht war das nur ein Hinterhalt. So ein Quatsch! Sie hatte ihn doch darum gebeten, wie sollte er also etwas geplant haben? Er wirbelte um sie herum und stemmte sich gegen den Dreizack. Eher intuitiv hatte sich Yuiko dagegen gedrückt, wurde von ihm dennoch nach hinten geschoben, verlor jedoch nicht das Gleichgewicht. Danach ging er wieder etwas auf Abstand, nahm eine Kampfposition ein und begann sie dann zu attackieren. Yuiko fiel es schwer ihre Konzentration beisammen zu halten. Den ersten Schlag hatte sie mit der Waffe abwehren können. Auch den zweiten schaffte sie. Doch bereits beim dritten Schlag war sie nicht mehr in der Lage dazu. Ihre Gedanken drehten sich nur noch um das Geschehen innerhalb der Zelle. “Wa-Warte kurz! Yuiko braucht eine Pause.”, erklärte sie und war wieder in ihr Muster gefallen von sich in der dritten Person zu sprechen. “Kann Yuiko kurz frische Luft schnappen gehen?”, erkundigte sie sich. SIe fühlte sich gar nicht gut. Ganz im Gegenteil. Ihr Körper fühlte sich dreckig an, sie hatte das Gefühl die Luft hier drinnen war viel zu stickig und sie musste irgendwie versuchen ihre Gedanken wieder zu sortieren. Anders würde das Training hier so wieso nichts bringen. Es ärgerte sie, das sie nun so reagierte, aber die Wunden waren noch zu frisch und sie hatte bislang noch immer nicht darüber gesprochen. Es fraß sie von innen heraus auf. Zwar hatte sie auf Caius seinen Rat gehört und sich nicht mehr in ihrem Büro versteckt, aber wirklich besser wurde es ihrer Meinung nach nicht.

Spoiler:

.&&.Yuiko.&&.Yasuo
Es ist nicht alles froh, was lacht.

Die junge Gildenmeisterin war froh das er ihr die Waffe abnahm und nichts gegen eine kleine Pause hatte. Es hätte auch ganz anders kommen können, aber Yasuo erschien ihr nicht wie ein Unmensch. Ganz im Gegenteil. Was hatte ihn eigentlich dazu verleitet Kopfgeldjäger zu werden? Sie sollte ihn vielleicht später einmal danach fragen, nur eben nicht jetzt. Denn aktuell hatte sie ganz andere Sorgen. Mit einem Luftschwung waren alle Fenster geöffnet und der ältere begleitete sie nach draußen. Die Sonne war fast untergegangen und sorgte für einen wahrlich wunderschönen Anblick. War Yuiko schon so lange unterwegs gewesen? Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Ändern konnte und wollte sie dies jetzt aber auch nicht mehr. Sie ging ein paar Schritte, spürte die kühle Luft und versuchte ruhig zu atmen. Ihre Augen fixierten eine kleine Blume, scheinbar die letzte die noch zu dieser Jahreszeit stand. Sie hockte sich hin um die Blume besser betrachten zu können. Sie vermied es jetzt ihre Augen all zu lange zu schließen, denn sie wusste ganz genau das dann die ganzen Bilder zurück kommen würden und das wollte sie nicht. Recht unerwartet vernahm sie eine angenehme Melodie und drehte sich um. Yuiko entdeckte wie Yasuo auf einer Flöte spielte und die Klänge gefielen ihr sehr. Rein instinktiv beschwor sie ein paar Abbilder von Geistern, nicht größer als ihre eigene Hand. Es war eine leichte Übung für sie und ihre Magie, doch sie tat so etwas gerne. Die Geister tanzten zum Klang der Musik um sie herum und auch wenn andere Geister als etwas schreckhaftes ansahen oder Angst vor ihnen hatten, so hatte Yuiko eine ganz besondere Bindung zu ihnen. Immerhin bestand ihre Magie daraus mit solchen Astralwesen zu kämpfen. Sie vermied es dabei jedoch immer Geister zu formen die jemanden ähnlich sahen den sie kannte, besonders dann wenn die Leute bereits verstorben waren, so wie ihre Familie oder ihr Zieh-Bruder. Yuiko erhob sich wieder, drehte sich um die eigene Achse und ließ ihre Arme dabei von oben nach unten leichte Wellen schlagen. Mit magischer Dunkelheit bildete sie so ein paar Kontraste zu den eher hellen Geistern. Alles in allem entstand so ein wahrlich schönes Bild, gepaart mit der Flöten-Musik von Yasuo erschien das ganze Szenario fast schon filmreif zu sein. Umso länger und leiser die Töne von Yasuo wurden, umso langsamer die Bewegungen der Geister. Nachdem die Töne schließlich ihr Ende fanden hatte auch Yuiko ihre Magie wieder aufgelöst. Es tat ihr gut ihre Magie zu benutzen, denn sie fühlte sich deutlich sicherer zu wissen das sie sich verteidigen konnte. Irgendwie musste sie dennoch dieses traumatische Erlebnis verarbeiten und lernen damit um zu gehen. Schließlich konnte sie nicht immer alle von sich weg schubsen. Allerdings fiel es ihr jetzt nur noch schwerer jemanden zu vertrauen als wie zuvor. Die Maske von dem kleinen, glücklichen Mädchen fiel ihr immer schwerer aufrecht zu erhalten. Muss ich diese Maske noch aufrecht erhalten? Ich meine ich bin jetzt erwachsen, oder? Und ich habe Pflichten zu erfüllen, muss Verantwortung zeigen … Es wäre gut sich zu ändern, oder? Kann ich diesen Schritt wirklich gehen?, fragte sie sich selbst in Gedanken und seufzte. Dabei fiel ihr auf das sie ihren eigenen Atem sehen konnte und erst jetzt wurde ihr bewusst wie dunkel es bereits war und wie kalt. So drehte sie sich wieder um, ging zu Yasuo und lächelte entschuldigend. “Bitte entschuldigt diese Unterbrechung. Ich denke jetzt bin ich bereit um weiter zu machen… Außerdem … wird es kalt hier draußen.”, erklärte sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Spoiler:

.&&.Yuiko.&&.Yasuo
Es ist nicht alles froh, was lacht.

Das Training ging gut voran und forderte sie auch sehr. So konnte Yuiko sich endlich mal wieder verausgaben und die negativen Gedanken wichen dabei nach und nach in den Hintergrund. Es tat ihr gut seit langem mal wieder etwas zu trainieren das sie nicht gut beherrschte, denn es gab ihr in gewisser Hinsicht auch Sicherheit. Sie war kein wehrloses kleinen Mädchen. Sie würde sich in Zukunft auch selbst verteidigen können, auch ohne Magie! Das war etwas sehr wichtiges für die doch recht kleine Gildenmeisterin. Selbst die Zeit vergaß sie dabei und so war es nicht verwunderlich das davon einige verging. Nach einiger Zeit, in der sie selbst Yasuo ins schwitzen gebracht hatte - von sich selbst mal ganz abgesehen-, meinte dieser schließlich das es für heute reichen würde. “Oh, ich dachte ich würde diese Worte nie hören”, gab Yuiko etwas außer Atem, aber dennoch grinsend und scherzhaft von sich. Sie gab ihm die Waffe und strich sich die Haare zurück. Der ältere sprach weiter und meinte das er seine Gastfreundlichkeit gerne erweitern würde und bot ihr eine Dusche, so wie einen Schlafplatz an. Das war ein wirklich nettes und gut gemeintes Angebot, doch Yuiko würde so etwas nicht annehmen können. Auch wenn sie es nicht zugeben würde, so war sie innerlich noch viel zu verängstigt als das sie schon bereit dazu wäre irgendwo anders zu übernachten. “Ich weiß dieses Angebot sehr zu schätzen und die Dusche würde ich auch sehr gerne annehmen. Danach würde ich jedoch den Heimweg antreten. Aber Ihr müsst euch keine Sorgen um mich machen, immerhin bin ich schon groß.”, das letzte war eher spaßig gemeint, denn Yuiko war von der Körpergröße alles andere als groß. Sie spielte jedoch eher auf ihre Fähigkeiten an, denn wenn sie ein 0-8-15 Magier wäre, dann hätte man ihr nicht den Platz als Gildenmeisterin angeboten. Den Heimweg würde sie also schaffen. So machte sie sich auf den Weg ins Badezimmer, den Yasuo ihr beschrieben hatte, schloss die Tür hinter sich und musste fest stellen das selbst das Duschen in fremder Umgebung eine Herausforderung dar stellte. Dennoch wollte sie nicht so durch geschwitzt in die Kälte hinaus. Zuvor hatte sie sich ein paar Klamotten, bei denen sie hoffte das sie einigermaßen passen würden, mit genommen. Genau so wie sie sich zwei Handtücher mit ins Badezimmer genommen hatte. Sie haperte einige Zeit mit sich selbst, ehe sie sich unter die Dusche stellte und die angenehme Wärme des Wassers auf ihrem Körper genoss. Erleichtert atmete sie aus. Es war herrlich! So entspannen wie daheim konnte sie zwar nicht, aber das musste sie auch gar nicht. Nachdem sie schließlich fertig war trocknete sie sich ab, zog die zu große Kleidung über und band sie provisorisch fest. Sah doch gar nicht so schlecht aus, oder?! Nachdem sie also mit allem fertig war suchte sie erneut Yasuo auf. “Ich bin dann fertig. Ich möchte mich herzlichst bei Ihrer Gastfreundlichkeit und für das Training bedanken. Vielen Dank! Außerdem sind Sie jederzeit bei mir in Heroic Dragon herzlich willkommen! Ich würde mich über einen Besuch sehr freuen. Sobald ich daheim angekommen, würde ich Ihnen eine Nachricht übermitteln, das ich gut angekommen bin. Außerdem würde ich die getragene Kleidung waschen und entweder selbst zurück bringen oder jemanden schicken. Je nachdem wie viel Zeit mir in den nächsten Tagen bleibt.”, erklärte sie und lächelte sanft als sie sich verabschiedete. Nach diesen Worten trat sie dann also ihre Reise an um wieder zurück nach Magnolia zu kommen. Was sollte dabei schon passieren?

Spoiler:

cf: Peik [Quest]

Die gesamte Reise von Peik zurück nach Hargeon Town hatte fast zwei Tage gedauert. Erst hatte der erste Zug Verspätung, weshalb sie den Anschlusszug nicht bekam und am Bahnhof übernachten musste und dann kam es während sie im Zug nach Hargeon Town saß zu einem Unfall, weshalb der Zug nochmal einige Stunden auf den Gleisen herum stand. Zum Glück war niemand ernsthaft verletzt worden und es hatte ein paar andere Magier, neben Ajana, gegeben, die sofort erste Hilfe geleistet hatten. Unter anderem ein junger Mann, der offenkundig ein sehr erfahrener Heiler war. Er war es auch, der Ajana auf etwas hinwies, was sie so eigentlich schon wieder verdrängt hatte … Während des zweiten Tages, nachdem sie dann doch am Abend zuvor nochmal etwas gegessen hatte, waren wieder dieser seltsame Schwindel und diese Übelkeit aufgetreten. Sie hatte sich hingelegt und die Beine hoch gelegt, doch wollte das Gefühl einfach nicht weg gehen. Deshalb hatte sie bei ihm um Rat gefragt, weil sie nun nicht mehr glaubte, sich einfach den Magen verschlagen zu haben. Er wiederum hatte sie breit angelächelt und sie gefragt, ob sie vergeben wäre. Eine Frage, die sie in diesem Zusammenhang natürlich etwas irritiert hatte, bis er ihr dann erzählte, warum er gefragt hatte. Er war sich zwar nicht komplett sicher und riet ihr daher, nochmal einen Spezialisten aufzusuchen, doch er war sich sicher, dass all die Symptome, die sie ausstrahlte, darauf hinwiesen, dass sie … schwanger war. Ajana hatte ihn einen Augenblick lang fassungslos angestarrt, ehe sie in eine Art Freudentanz verfallen war.

Jetzt war sie zurück in Hargeon Town und legte zuerst all ihre Sachen in Yasuos Haus ab. Er hatte ihr einen Zweitschlüssel gegeben, sodass sie jederzeit hier her kommen konnte, auch wenn er nicht zuhause war. Was er aktuell nicht wahr. Wo er sich wohl herum trieb? Kurz überlegte sie, ob sie auf ihn warten und mit ihm gemeinsam zu Arzt gehen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Was, wenn sie doch nicht schwanger war? Dann wäre wenigstens nur sie enttäuscht und müsste Yasuo da nicht mit hinein ziehen … Schnell ging Ajana duschen, wusch sich das Salz von der Haut und zog sich etwas Frisches an. Dann machte sie sich auf den Weg in die Innenstadt, wo sie einen weiteren Mediziner aufsuchte, der vor allem bei weiblichen Sorgen und Problemen helfen konnte. Nur, dass sie eigentlich keine Hilfe brauchte, sondern lediglich Sicherheit wollte. Und diese Sicherheit gab er ihr tatsächlich auch. Er machte ein paar Untersuchungen, nur um ihr eigentlich bereits nach der ersten zu sagen, dass er keinerlei Zweifel hatte. Dennoch musste er natürlich auf Nummer Sicher gehen. Mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch, Sie werden Mutter. Sie und das Kind scheinen topfit zu sein, also wird sicher alles gut werden.“ ließ er sie gehen. Auf dem Weg zurück zum Haus machte Ajana einen kurzen Abstecher zum Gildenhaus, um zu schauen, ob Yasuo vielleicht dort war, doch konnte sie ihn auch dort nicht finden. Also hinterließ sie ihm in seinem Büro eine Nachricht, dass sie bei ihm Zuhause mit freudiger Kunde auf sie wartete. Dann kehrte sie zu Yasuos Häuschen zurück und machte es sich dort gemütlich. Einen Großteil ihrer Sachen hatte sie aus ihrem Zimmer im Gildenhaus mittlerweile hier her verfrachtet und sie war sogar einmal kurz davor gewesen, das Wohnzimmer um zu dekorieren, hatte dann aber entschieden, dass es immer noch Yasuos Haus war und sie hier nicht einfach so machen konnte, was sie wollte. Auch wenn er ihr schon in vielerlei Hinsicht alle Freiheit ließ, die sie haben wollte.

Jetzt saß sie auf dem großen Sofa, hatte eine bequeme Hose und ein weites T-Shirt angezogen und genoss es, nicht auf einer harten Zugbank liegen zu müssen. Daher dauerte es auch gar nicht lange, bis sie in einen tiefen, ruhigen und traumlosen Schlaf fiel.

Diesen traumlosen Schlaf hielt sie eine ganze Weile aufrecht, mit Sicherheit ein paar Stunden, bis eine sanfte Berührung ihrer Wange sie langsam aufwachen und blinzeln ließ. Dabei drang eine ihr sehr bekannte Stimme an ihr Ohr, die sie sofort lächeln ließ. Ihr Blick wanderte zu der schemenhaften Gestalt, die sich leicht über sie beugte. Es war dunkel im Wohnzimmer, also hatte sie bis Anbruch der Nacht geschlafen. Nur ein leichtes Licht aus dem Bad erhellte den Raum weit genug, damit Ajana Yasuo halbwegs erkennen konnte. „Hey“, murmelte sie noch etwas verschlafen und rieb sich die Augen. Derweil setzte sie sich auf, damit er sich neben sie aufs Sofa setzen konnte. Er nahm ihr nicht übel, dass sie einfach verschwunden war? Einen Moment musste sie darüber nachdenken, dann fiel ihr wieder ein, dass sie ihm nicht Bescheid gegeben hatte, bevor sie in die Highlands gereist war. „Es … tut mir leid.“ Das war alles, was sie sagen konnte, ehe er sie zu sich zog und sie küsste. Seine warmen, etwas rauen Lippen fühlten sich so wunderbar an auf den ihren und erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr sie Yasuo doch vermisst hatte. So sehr, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten, die sie aber schnell verärgert weg wischte. Dann musterte sie Yasuo mit einem aufmerksamen Blick. „Wie ist es … dir ergangen?“, fragte sie mit ruhiger Stimme und lehnte sich an ihn, das Gesicht vergrub sie in seiner Schulter. Ein wenig müde war sie noch immer, aber sie zwang sich dazu, mehr und mehr wach zu werden. Es gab schließlich noch eine Botschaft, die sie ihm übermitteln musste. Dabei begann sie aber langsam, etwas nervös zu werden. Vielleicht sollte sie vorerst andere Dinge klären. „Ich wollte dir Bescheid sagen aber … dann stand ich am Bahnhof und es fuhr ein Zug und … Ich war so lange nicht mehr auf Reisen.“ Sie seufzte. Er meinte zwar, ihr nicht übel zu nehmen, dass sie verschwunden war, ohne ihm etwas zu sagen aber trotzdem fühlte sie sich jetzt ziemlich schlecht. „Du hast mir gefehlt.“