Ein schicksalhaftes Treffen: Die Dämonen erwachen

Die letzten Tage hatte sich der Halbdämon etwas gehen lassen. Seine Motivation war dahin. Er hatte weder Lust auf Aufträge noch auf Menschenjagd zu gehen. Falls er hunger hatte bediente er sich viel lieber an den vorrätigen Sklven seiner Gilde Cursed Gryphon, statt auf Jagd nach Frischfleisch zu gehen. Er wusste nicht was los war. Und heute war wieder so ein Tag. Gerade eben noch war er im Keller des Gildenhauses und hatte sich am Bestand bedient. Es war ein mageres Bürschchen gewesen, welches er verspeist hatte. Was dem ganzen noch zusätzlich den Spaß verdroben hatte war, dass der Mensch nicht geschrien oder um sein Leben gebettelt hatte, als Kaien ihn tötete. Vielmehr hatte er einen dakbaren Gesichtsausdruck in den Augen, als hätte man ihn erlöst. Somit war fürs erste der Tag für den Godslayer schon verdorben. Aufgrund dessen hatte er sich nach dem ernüchterden Mal ind die Gildenhalle an den Tresen gesetzt um wenigstens einen Kaffe genießen zu können, wenn ihm denn schon das Menschenfleisch nicht gemundet hatte. Was für ein Tag... Ein leichter Seufzer entglitt ihm bei dem Gedanken.

Die letzten Tage waren für den Halbdämon eher wild als ruhig, zu viele Quest und zu wenig Zeit sie zu erfüllen trotz allem tat er alles mögliche sie zu erfüllen. Der Halbdämon schätzte keine Menschen und da niemand seinen Erwartungen gerecht wurde hatte es auch noch nie Jemand geschafft mit ihm zusammen zu reisen. Daher mieden ihn auch die anderen Gildenmitglieder, was aber auch daran lag das es hieß Raizel sei grausam und skruppelos. So war es auch kein Wunder das als er vor der Gilde stand einige der Mitglieder ihm aus dem Weg gingen ehe er eintrat, in der großen Halle schnaufte er kurz durch ehe sein Weg ihn zum Tresen führte. Der weiß & schwarz haarige Magier setzte sich auf einen Stuhl und wollte bestellte sich bei einem Mann der am Tresen stand ein Bier, dieses konnte er nun wirklich gebrauchen. Es war ein langer Tag gewesen und es blieb nur eine kurze Zeit sich wieder zu erholen ehe der Halbdämon wieder auf eine Quest gehen würde. Ein paar Stühle weiter neben Raizel saß ein weißhaariger Mann und dieser trank einen Kaffee. Ein merkwürdiges Gefühl bekam dem jungen Mitglied der Gilde, als er diesen noch einen Moment lang weiter beobachtete, jedoch dachte der Halbdämon sich nicht weiter dabei.

Kaien hatte seinen Kaffe inzwischen fast ausgetrunken und war gerade im Begriff aufzustehen und zu gehen - dabei war die Richtung ihm selbst noch völlig unbekannt, als plötzlich ein gänzlich neuer Geruch die Gildenhalle durchströmte...ein Geruch den der Godslayer noch nie zuvor wahrgenommen hatte. Es handelte sich dabei um menschliches Blut, welches vermischt war mit einem Teil dämonischen Blutes. Kann es sein?! Schnell drehte sich der Halbdämon nach allen Richtungen um, um den Ursprung dieses Geruchs zu finden. Sein umschwifender Blick blieb auf einem jungen Mann ein paar Hocker weiter links von ihm stehen. Dieser fiel durch eine sonderbar schwarz-weiße Haarfarbe auf, doch ansonsten gab es auf den ersten Blick nichts besonderes oder dämonisches an ihm. Doch der Geruch trügte nicht und der Kerl musste derjenigen sein, der ihn verströmte. Desweiteren viel dem Godslayer auf, dass die Magie die sein Geruch mit sich trug seiner eigenen ähnelte auch wenn sie gleichzeitig im völligen Kontrast zu seiner stand...doch die Grundzüge waren identisch. Wer war er bloß? Der Godslayer war nun schon seit einigen Monaten in dieser Gilde tätig, doch diesem Kerl war er zuvor noch nie über den Weg gelaufen. Kaiens Tag hatte nun eine überraschende Wendung genommen, denn nun hatte er für heute einen Gegenstand von Interesse gefunden. Nun hieß es Informationen sammeln. Aber wie sollte er vor gehen? Einfach ansprechen? Nein, Kaien musste etwas anderes tun. Das Blut des Mannes hatte zwar definitiv was dämonisches, doch wusste er nicht ob es sich dabei nur um das Blut eines niederen Dämonen handelte. Er musste ihn also testen, doch wie? Ihm kam eine Idee. In dem Moment, in dem der Barwirt vor Kaien herlief, schnellte Kaiens Arm über den Tresen hinweg, griff die Hand des Wirtes und zog sich den Arm über den Tresen zu ihm an. Der Wirt begann laut zu fluchen und zu schreien, doch wurde das gekonnt von dem Halbdömon ignoriert. Vielmehr konzentrierte dieser sich jetzt auf den Arm, der nun auf dem Tresen lag. Er legte den Zeigefinger an die Haut und drückte nach und nach mit diesem rein. Nach einer Weile war der natürlich Widerstand der Haut gebrochen und Kaiens Fingernagel hatte diese aufgeschlitzt. Langsam aber konstant begann er mit dem Finger den Arm entlang zu fahren, während der Riss in der Haut immer größer und größer wurde. Blut quoll aus der gradlinigen Wunde und das Gefluche des Wirtes verwandelte sich langsam aber stetig in laute Panikschreie. Der Wirt zappelte und wandte sich wie er nur konnte, doch Kaiens Griff war zu stark als man denn ihm entkommen könnte. Was würde nun der Mann, welchem Kaiens jetziges Interesse galt nun tun? Der Halbdämon war sichtlich auf die Reaktion gespannt, während er mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen die Folter fortführte. Was würde der Mann machen? Einschreiten? Oder sich gar enthalten? Vielleicht würde auch nur ein dummer Kommentar kommen, schließlich war diese Gilde ein Sammelbecken für die schrägsten Individuen...oder würde er eine Reaktion zeigen, die einem wahren Dämon würdig war? Nach einer Weile stoppte Kaien, als er schon am Handgelenk war und zog den Fingernagel heraus. Das Blut welches an seinem Zeigefinger hing leckte er genüsslich auf. Ahh frisches Menschenblut...so hab ichs doch gerne...und nicht dieses vergammelte Blut eines Halbtoten. Er schaute in die panikerfüllten Augen des Wirtes, sagte diesen Satz jedoch vielmehr zu sich selbst als zu ihm.

Der Mann neben Raizel schien nicht der zu sein für den der weiß und schwarz haarige ihn hielt, zwar hatte Raizel verstärkte Sinne wie jeder Halbdämon doch achtete er nicht so auf sie wie andere. Für ihn zählte nur Kraft mehr war für ihn nicht von Belangen um Macht auszustrahlen. Sein Sitznachbar jedoch schnappte sich den Arm des Wirtes und Raizel beobachtete seine Bewegung sie war schnell und das was folgte war auch nicht ohne. Der weiß Haarige Mann neben ihn schlitze mit seinem Finger den Arm des Wirtes auf, doch was sollte es wusste er wer besser gesagt was Raizel war? Das Blut floss aus dem Arm und die Eisblauen Augen von Raizel starrten wie gebannt auf das rote den Arm entlang laufende Blut. Schlagartig änderte sich die Atmosphäre in der Gildenhalle man spürte nun einen starken druck welcher erschreckend erdrückend wirkte. Er spiegelte eine so enorme Mordlust wieder, das jeder normale Mensch vor Schreck sich hätte nicht Bewegen können. Es war als würde man einem Monster gegenüber stehen welches einen Unberechenbar in den Tod stürzen würde, ein Wesen welches nur darauf aus war sein Opfer in Stücke zu reißen und in die Hölle zu befördern. Raizel sein rechter Arm schnellte hervor und Griff nach dem Arm des Wirtes, der rechte Arm von Raizel war von einer Knochenartigen und dämonischen Substanz überzogen. Sein Griff war fest und die kalten Augen und das finstere nach einem Mord schlächtzende Gesicht spiegelte klar und deutlich die Situation des Wirtes wieder. Jeder würde wissen was nun passierte, die Hand von Raizel zerdrückte den Arm des Wirtes förmlich, während seine spitzen Finger sich in dessen Haut bohrten. Der Halbdämon war nun auch auf gesprungen und sich auf den Arm gestürzt seine Zähne hatten den Arm gepackt während Raizel das Blut aussaugte und gleichzeitig dabei war dem Wirt  seinen arm für sein ganzes Leben lang unbrauchbar zu machen. Es waren nur wenige Sekunden die die ganze Aktion in Anspruch genommen hatte, ehe Raizel den völlig geschockten und verängstlichten Wirt anblickte dessen Leben gleich beendet werden sollte wen Niemand dazwischen ging. Die schreie des Mannes verstummten bei dem kalten Blick des Mannes welcher in seinen Arm gebissen hatte, die Angst war zu groß um schmerz zu Empfinden. Wohl Niemand würde das Gesicht eines Mannes vergessen der grade das Blut seines Opfer am Mund herunter laufen hatte. Um Raizel herum hatte sich eine schwach Light Godslayer Aura gelegt, sie hatte keinen kämpferrischen Nutzen ausser seinen Opfern noch mehr Angst einzujagen. Der Kopf drehte sich langsam in die Richtung des weißhaarigen Mannes welcher zu erst den Arm des Wirtes gegriffen hatte und ihn aufgeschlitzt hatte. Die Eisblauen Augen von Raizel waren Kalt und starrten genau in die Augen des Kaffee trinkenden Mannes, wer war er und was wollte er von dem jungen Dämon. Sie schienen beide im selben Alter zu sein und erst jetzt bemerkte Raizel die Ähnlichkeit ihres Geruchs, war er etwas auch einer seiner Art und was hatte es mit dem anderen Geruch auf sich welcher seiner eigenen Magie ähnelte.

Nachdem Kaien seinen Finger abgeleckte hatte, dauerte es nicht lange bis die Reaktion des jungen Mannes links von ihm kam. Dieser stürzte sich auf den blutüberlaufen Arm des Wirtes. Kurz bevor der Mann den Arm des Wirtes packte, ließ Kaien ihn selber los. Eine kleine Geste, die so viel aussagte, wie: Bedien dich. Mit seinem typisch diabolischen Grinsen beobachtete Kaien ruhig mit zusammengefalteten Händen die Darbietung neben ihm. Seine Vermutung bestätigte sich, als er den seltsamen rechten Arm des Mannes bemerkte, der auf jeden Fall dämonischen Ursprungs zu sein schien. Kaien wartete bis sich der Mann an dem Körper des Wirtes fertig gelabt hatte und schließlich trafen sich die Blicke der beiden Halbdämonen. Kaiens Grinsen wurde breiter, während er in die blauen Augen des Mannes sah, der scheinbar versuchte Kaien mit seiner magischen Aura einzuschüchtern. Der Godslayer tat es ihm nach und legte die gesamte Gildenhalle in die Fänge seiner tief finsteren Magie. Schließlich begann Kaien mit seinem Mund einige Worte zu formen: Wie ichs mir dachte...wir Beide sind uns ziemlich ähnlich...ich hätte nicht gedacht, dass es neben mir noch andere gibt, die dieses Schicksal teilen müssen.

Der weiß Haarige Mann vor Raizel schien nicht eingeschüchtert zu sein ganz im Gegenteil er stieg sogar mit ein und seine Magie erfüllte die ganze Halle. Sie war Finster fühlte sich dennoch Vertraut an, also glich der weiß und schwarz haarige Halbdämon seine Magie seinem Gegenüber an. Nun sah man ein tiefes schwarz und ein dunkles,leuchtendes,grelles Licht das sich wie ein Wall gegen die andere Magie erhob. Als der weiß haarige Mann anfing zu sprechen und dann meinte das sie beide sich ähnlich wären, dazu das selbe Schicksal teilten musste Raizel verschmitzt lächeln. Es vergingen wenige Sekunden ehe die Lichtmagie verschwand und Raizel sich wieder gefangen hatte, dann sprach er zu dem Mann ''Deine Magie scheint meiner Ebenbürtig zu sein sie sind direkte Gegensetzte wie ich sehe.'' Es folgte eine kurze Pause dann sprach Raizel weiter ''Mein Schicksal ist es ganz vorne in der Nahrungskette zu sein'' sein blick wurde ernst und Raizel leckte sich über seine spitzen Zähne.

Der andere Halbdämon beschloss, nach Kaiens Darbietung seine Magie an die des Finsternis Godslayers anzupassen und es entstand eine eigenartige magische Aura, die die Gildenhalle durchflutete. Kaien hatte bisher eine solche Reaktion auf seine Magie nie erlebt und er war durchaus überrascht, ließ sich aber nichts davon anmerken. Als der andere Halbdämon meinte, Kaiens Magie war seiner Ebenbürtig, musste der Kannibale Grinsen. Einen Moment später sagte der Halbdämon, dass es sein Schicksal sei ganz vorne an der Nahrungskette zu stehen, woraufhin Kaien in einem Gelächter ausbrach.Wir haben zwar die selben Ursprünge, doch du gibst einer Frage, zu welcher ich schon seit Jahren eine Antwort suche, so eine einfache Antwort. Scheinbar sind unsere Sichtweise doch etwas...unterschiedlich. Kaien nahm einen letzten Schluck von seinem Kaffe und guckte den anderen Halbdämonen danach mit ernstem gesichtsausdruck an: Wieso denkst haben unsere Dämoneneltern uns wohl SO in die Welt gesetzt? Was hat es für einen Sinn das edle Blut eines Dämonenfürsten mit dem eines Menschen zu mischen?

Der weiß haarige junge Mann vor Raizel fing als Reaktion zu dem was der blau haarige sagte an zu grinsen. Während der andere Halbdämon anfing laut los zu lachen auf Raizels Antwort hin richtete dieser sich wieder vernünftig auf und stand neben dem Hocker. Verspottete der weiß Haarige etwas den Licht Godslayer, in dem Gesicht von Raizel sah man deutlich das er genervt über das gelächter des Mannes war. Jedoch antworte der weiß und schwarz haarige Dämon dem weiß haarigen ''Ich wüsste nicht was daran so lustig sein soll.'' Als der weiß Haarige weiter sprach und Raizel mit fragen attackierte antwortete dieser seinem Gegenüber ''Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht, mein Ziel ist es starke Gegner zu finden und mehr nicht''. Der Halbdämon hielt nicht sehr viel von gerede und ließ lieber seine Fauste sprechen, doch wollte er nicht gegen seinen Gegenüber kämpfen. Irgendwas schien zu zu verbinden mal abgesehen von ihrer Herkunft und ihrer Magie schienen sie sich irgendwie zu ergänzen. Vielleicht waren ihre Schicksale verknüpft und gemeinsam könnten sie mehr erreich?

Kaiens gegenüber ging offenbar nicht auf seine Fragen ein, sondern machte sein Desinteresse an solchen Fragestellungen deutlich. Es kam schnell zum Ausdruck was den anderen Halbdämonen antrieb. Der instinktve Drang nach Macht und Herausforderung machten offenbar den Mann mit der Dämonenhand aus. Scheinbar würde Kaien mit seinen forschenden Fragen bei diesem Kerl auf Granit beißen. Doch blieb er einer seiner Art und es würde wahrscheinlich nicht schaden eine gewisse Realtion zu einem anderen Halbdämon aufzubauen. Mit diesem Hintergedanken ging der Godslayer also auf den Charakter seines Gegenübers ein. Kaiens erste Miene wich einem leicht wahnisinnig angehauchten Ausdruck. Du suchst also die Herausforderung?! Wenn du mit mir kommst kann ich dir wahre Macht zeigen...ich zeige dir wozu wir Dämonen im Stande sind...und nach einiger Zeit ergeben sich die Dinge für dich von alleine... Erneut war Kaiens diabolisches Grinsen da.