Von Engeln und Dämonen

Diese Geschichte handelt davon, was wohl passieren würde, wenn Akinas gefallener Engel und Alecs Dämon die vollständige Kontrolle über die beiden Magier gewinnen würden. Das wird bestimmt interessant!

Der Andere lächelte mit den Lippen des Jungen, der für 19 Jahre lang sein Wirt und Gefährte gewesen war, der für 19 Jahre lang ein Hinderniss dargestellt hatte. Dieses Kind hatte versucht, die dämonische Macht in seinen Venen zu beherrschen, für Gutes zu nutzen. FÜR GUTES! WIE EKELHAFT IST DAS DENN?! Wenn der Andere es nicht besser wüsste, hätte er gedacht, der Junge wäre irgendwie zurückgeblieben. Bei Satans großen Zehennagel, es heißt "DEVIL MAGIC", nicht "not so very devil just do what you want magic"! Schon allein wenn er daran zurückdachte, musste der Dämon bereits würgen. Nunja, schieben wir das mal beiseite.
Noch vor einer Stunde hatten er und der gefallene Engel sich durch die letzten Barrieren dieser Kinder hindurchgearbeitet und ihnen die letzte Kontrolle über ihre Körper entzogen. Nun gehörten diese Fleischsäcke ihnen und keiner konnte sie mehr von der Verwirklichung ihres Ziels abhalten! Der Dämon atmete tief durch, nahm sich die wenigen nützlichen Habseligkeiten seines ehemaligen... Mitbewohners und machte sich auf den Weg heraus aus dem Tempel, der einst die Heimat dieses Körpers gewesen war. Niemand sah ihn, niemand hielt ihn auf. Wieso auch? Er sah immer noch genauso aus wie der Junge, der Alec genannt worden war. Nun, der mörderische Ausdruck in seinen Augen war anders, aber dieser fiel nur besonders genau beobachtenden Mitgliedern auf. Diese gingen einfach davon aus, dass es sich um Wut handelte und kümmerten sich um ihre eigenen Notwendigkeiten. Hätte einer den Magier nur angesprochen oder einfach angerempelt, der "neue" Bewohner dieses Körpers hätte sich wohl sofort verraten. Doch der Andere verließ den Tempel unbehelligt und erst recht in der Wüste traf er auf niemanden, der Alec gekannt hatte und ihn nun belästigen wollte.
Das Ziel des Dämons war ein alter Wald, dessen Bäume schwarz und Tod auf dem Boden lagen oder aneinander gelehnt wie zwei Betrunkene standen. Es war gleich zu spüren, dass das Leben dieses Stück Land verlassen hatte und man konnte sehen, wieso. In jedem zweiten Baum, der noch einigermaßen stehen konnte, waren fremdartige Zeichen geritzt, die wie gezackte Kreise aussahen. In der Mitte dieser Kreise befanden sich ein von einem Schnabel umfasstes Auge auf der linken und ein kahler Baum im Dornenkranz auf der rechten Seite. Die Grenze zwischen den beiden wurde durch eine schmale Linie durchbrochen, die mit zur Mitte hingehend immer kleiner werdenden Kreisen versehen war.
Der Dämon würdigte keiner dieser toten Pflanzen eines Blickes. Er ging einfach nur weiter und hielt seinen Blick auf eine Ruine gerichtet, dessen weißer Stein einen riesigen Kontrast zu seiner Umwelt darstellte. Aber nicht nur das. Die zerstörten Bauwerke waren um eine Quelle errichtet, die einen kleinen Bach aus ihnen herauslaufen ließ und somit eine Grenze bildete, die an beiden Seiten in Richtung von benachbarten Flüssen floss. Während der Dämon auf der einen, verdorrten Seite stand, konnte er auf die schwach begrünte aber deutlich farblosere Seite hinüberblicken. Er wagte es fürs Erste nicht, den Bach zu übertreten, doch er ging an diesem entlang weiter in die Ruinen. Früher hatte hier eine Enklave der Engel gestanden, uneinnehmbar für die Diener der Dunkelheit. Doch der Verrat durch vieler schwarzer Engel hatte dafür gesorgt, dass dieser weitere Hoffnungsschimmer der Menschheit und des Himmels vernichtet wurde. Das Land, das vorher Teil des Himmels gewesen war, ist nun aufgeteilt auf die Territorien der gefallenen Engel und der Dämonen. Früher wurde hier Kunst und Kultur geschätzt und heute wird nicht ein einziges Wort der Schönheit gesprochen. Wie gesagt: das Leben hat dieses Land verlassen. Es wird auch nie zurückkehren.
Eine wunderbare Geschichte, jedenfalls aus der Sicht des Anderen. Während er durch die letzten Überreste riesiger Statuen alter Könige, Engel, Krieger und Magier vorbeiging, dachte er an jene Nacht, als die Geschichte ihren Klimax erreicht hatte. Er war dabei gewesen, als diese Halle gestürmt und Engelsblut vergossen wurde. Er hatte gesehen, wie der letzte aufrechte Engel sein Schwert erhoben und in einem selbstlosem Akt versucht hatte, sein eigenes endliches Schicksal mit dem der Verräter und Dämonen zu verbinden. Er hatte auch gesehen, wie dieser Versuch scheiterte und alle Hoffnung in den Augen des Engels erloschen war. Pures Vergnügen machte sich in ihm breit und ließ ihn ein wenig an dem Bächlein entlanghüpfen.
Letztendlich kam er in einer Art altem Kronsaal an, wo die Quelle des Baches leise plätscherte. An jeder Seite der Quelle waren jeweils zwei halb zerstörte Throne zu finden. Hier wollten sie sich treffen. Nur war der Dämon wohl früher angekommen als der gefallene Engel. Also hieß es mal wieder warten und leider war der Andere leider nicht gut darin, geduldig zu sein.
Er ließ sich auf einen der Throne fallen und setzte sich quer darauf hin, sodass seine Beine über die eine Lehne und sein Rücken über die andere Lehne gelegt waren. Mit dem Gesicht zur teilweise eingefallenen Decke erhoben, fragte er sich, was wohl passiert wäre, wenn der Zauber des letzten Engels funktioniert hätte. Nun, wahrscheinlich würden nun nicht all zu viele Halbdämonen herumrennen, das war schonmal klar. Außerdem würde es weniger Zuwachs in den Feuern der Hölle geben, da es weniger Dämonen gegeben hätte, die die Menschen zu bösen animieren. Insgesamt wäre die Stärke der Hölle stark geschwächt gewesen, während der Himmel nicht viel mehr als vorher verloren hätte.
Naja, genug der Geschichtsstunde. Es wurde Zeit für das, wofür er so hart gearbeitet und so viel ertragen hatte -nervige Menschlein mit Weltvernesserumgskomplexe eingerechnet-. Doch dieser faule Engel zeigte sich einfach nicht! Es war kein Verlass auf diese menschlichen Chicken Wings! Wenn sie dachte, sie könnte ihn einfach so warten lassen und damit zeigen, dass er auf sie angewiesen war, hatte sie sich geirrt. Die gefallenen Engel brauchten die Dämonen genauso sehr wie die Dämonen die gefallenen Engel brauchten. Also sollte sie sich nicht so aufplustern und tun als wäre sie etwas besseres! Generell war der Dämon von all dieser Heuchlerei verärgert. Die Dämonen lügten Tag und Nacht, es war ihre Aufgabe, die Menschen zu täuschen und zu dem verrücktesten Handel zu treiben. Sie wussten dass sie verrucht und böse waren, doch diese gefallenen Engel taten immer noch so, als wären sie das "gute" und schienen sich diesbezüglich auch selber zu belügen. Wieder einmal musste der Dämon würgen und im gefiel noch weniger, was der Plan als nächstes für ihn bereit hielt. Hoffentlich kommt der Engel bald, dann könnten sie es schnell hinter sich bringen...

Das Licht welches die ganze Zeit aus der einstigen Gildenmeisterin heraus geströmt war, erlosch nun ein für alle Mal. Sehr zum Vergnügen des Gefallenen Engels, welches ihren Körper viel zu lange nur als Zuschauer betrachten durfte. Dieses kleine raffinierte Mädchen hatte es tatsächlich geschafft über all die Jahre hinweg sie wegzusperren und Herr ihres eigenen Willens zu sein. Nun ja zumindest bis sie den Fehler machte sich in einen Halbdämon zu verlieben, etwas dass selbst für einen gefallenen Engel absolut ekelhaft und unter jeder Würde lag. Sie würde wohl niemals verstehen, was Menschen mit so einem Gefühl der Liebe verbinden würden. Generell selbst als Engel hatte sie diese Liebe Gottes niemals spüren können, falls er seine Engel überhaupt geliebt hatte und in ihnen nicht nur ein reines Werkzeug gesehen hatte, was ihre Meinung diesbezüglich war. Mit einem ziemlich hohen aber dennoch leisen und fast kindlichen Kichern, kletterte der gefallene Engel auf einen Baum und machte nicht einmal das kleinste Anzeichen dafür, pünktlich bei dem Treffen da zu sein. Wieso auch? Dämonen konnten ruhig warten, ihrer Meinung nach waren sie nämlich nicht viel mehr Wert als der Dreck unter ihren Schuhsohlen. Auf einem Ast sitzend, ließ sie schließlich die Beine baumeln, ehe sie sich ins Gedächtnis rief, was sie mit Akina alles anstellen musste, um endlich die Kontrolle über ihren Körper wiederzuerlangen. Sie brauchte letztendlich sogar noch Hilfe des Dämonen in Alecs Körper und einiger weiterer gefallener Engel, da Akinas Wille ziemlich stark war und sie nun nicht gerade der stärkste gefallene Engel. Selbst wenn sie das nicht gerne zugeben würde. Lieber steckte sie es dem Grund in die Schuhe, dass Akina im Gegensatz zu Alec bereits ein deutlich höheres Level in Sachen Magie erreicht hatte und noch dazu ihre Defensive, die auf Grund des Engelsblutes übertragen wurde, auch nicht zu unterschätzen war. Damit hatte sie sich höchstwahrscheinlich auch selber noch ein Bein gestellt. Aber was solls?
"Hast du jemals vor zu dem Treffen zu gehen und dein Versprechen einzuhalten?" neben ihr erschien urplötzlich eine weitere Frau, welche vor weiblichen Rundungen nur so strotzte und dessen blonden Haare ihr locker bis zur Taille reichten. Sie war ebenfalls ein gefallener Engel, wobei man sagen musste, dass sie wohl einer eine Art Chef war und somit auch einen höheren Rang inne hatte. Ihr mussten alle gefallenen Engel gehorchen, auch wenn man sonst seine eigenen Entscheidungen treffen durfte, ihr Wort zählte über jedes andere. Aber der gefallene Engel in Akinas einstigem Körper nutzte ihre neu hinzugewonnene Stärke auch gleich einmal aus, um ihre Chefin herauszufordern.
"Geh du doch zu ihm, ich werde hier sitzen bleiben..." die Augen ihrer Chefin blitzten kurz rötlich auf, ehe sie Akinas Hand festhielt und sie direkt mit sich mitzog. Zu allererst vom Baum runter und schließlich in den Thronsaal.
"Ja, du hast jetzt den stärkeren Körper und genau aus dem Grund, bist du auch die neue Chefin... ABER lass dir ein was gesagt sein, ein Engel bricht seine Verträge nicht. Ganz egal mit wem sie auch immer eingegangen wurden und in dem Fall kann man selbst die Chefin dazu zwingen. Schließlich musst du diesem ekelhaften Dämonentrampel zeigen, wo hier der Hammer hängt und dass gefallene Engel im Gegensatz zu Dämonen ihr Wort niemals brechen" und schon schubste sie Akinas Körper hinein, ehe sie direkt hinter ihr die Tür schloss. Das Seufzen des Erzengels war durch den ganzen Raum zu hören. Sie ging hinter und setzte sich auf ihre Thronhälfte, genau so, dass sie dem Dämon gegenüber saß. Ihren Kopf also somit auf der anderen Seite und ihre Füße genau ihm gegenüber.
"Ich habe dir versprochen, dass ich mich hier blicken lasse... wenn du mir dabei hilfst die Kontrolle über diesen Körper zu erlangen. Nun hier bin ich..."

Der Dämon setzte sich von seinem "Thron" auf und ging zu der Grenze, die durch den Bach gebildet wurde. Seine Körperhaltung war zwar gerade, aufrecht und schien zu einem Offizier zu passen, doch sein Gesicht ließ böses ahnen.
"Na endlich, ich habe mich schon gefragt, ob du schon wieder die Kontrolle über diesen kleinen Körper verloren hast, schwächlicher Engel."
Ein hämisches Grinsen zog sich über die Lippen des Anderen und er deutete auf den gefallenen Engel.
"Dann hätte ich dich wieder auf den Thron helfen müssen, auf dem du da gerade sitzt. Und dann würdest du mir wieder einen Gefallen schulden. Ob du das verkraften könntest? Ich glaube nicht."
Er sah die weibliche Gestalt vor sich mit einem überheblichen Gesichtsausdruck an und meinte noch: "Und der Deal war nicht, dass du hier erscheinst. Das war nicht mehr als eine Abmachung, dass du dir hier anhörst, was für einen Gefallen ich von dir verlange."

Der gefallene Engel welcher sich nun in der Gestalt der ehemaligen Gildenmeisterin befand, seufzte nur leise auf. Der Dämon tat gerade so, als wäre er etwas besseres, dabei würde er doch sofort sterben, wenn man ihn mit einer etwas stärkeren Technik angreifen würde. Verteidigen konnte er sich ja schließlich kein bisschen. Doch wollte sie auf all das nicht weiter eingehen. Sollte er doch tun und lassen was auch immer er wollte. Ihr war es zumindest scheiß egal.
"Ich habe meinen Körper sehr gut unter Kontrolle... außerdem, du weißt ja nicht einmal was für eine Kraft die Kleine in sich trägt. Also sag mir nicht, dass ich schwach wäre. Du wärst innerhalb von 2 Sekunden bereits aus ihrem Körper wieder herausgeflogen" mit einem überheblichen Blick sah sie den Dämonen schließlich an, ehe sie nur leicht die Schultern zuckte. Es war ihr vollkommen egal, was er von ihr wollte.
"Nun rede nicht um den heißen Brei herum, sondern komm endlich zur Sache! Was für einen Gefallen willst du von mir? Was will ein Dämon von einem Engel? Möchtest du, dass ich dich reinige? Nun, ich kann mein bestes geben... willst du selber ein Engel werden? Lässt sich einrichten, wenn ich mich bei Gott einschleime... NUN SAG SCHON du elendes Miststück, was willst du von mir???" schon alleine beim Gedanken daran sich bei Gott einschleimen zu müssen, bereitete ihr auf eine gewisse Art und Weise ziemliche Übelkeit. Sie hasste diesen 'allmächtigen Vater', auch wenn sie ihm damals ihre ewige Treue und Untergebenheit geschworen hatte.

Das hämische Lächeln auf den Lippen des Dämons wurde durch Amusement zu einem sehr belustigtem Grinsen. Dann prustete er zuerst noch, ehe er in einen Lachanfall verfiel, der ihn sich vor Lachen krümmen ließ. Das war aber auch nicht all zu verwunderlich, schließlich hatte der Engel sich einen besonders blöden Gefallen einfallen lassen, den sie ihm erlauben konnte. Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, wischte der Dämon sich noch einige Tränen aus den Augen, ehe er den Engel immer noch sehr amüsiert ansah. Seine Antwort fiel mit einigen kleineren Lachern aus, da er es immer noch sehr witzig fand, dass sie glaubte er würde "Reinigung" wollen.
"N-nein. Tut mir leid, aber ich will doch nicht solch eine Moralapostel wie du oder deine Freunde werden! Ihr tut immer noch so als wärt ihr die gerechten Beschützer, die ihr mal gewesen seid, dabei ergreift ihr Besitz von menschlichen Körpern und verhaltet euch kein Stückchen besser als wir!"
Er deutete auf die zerstörte Enklave um sie herum, während er immer noch belustigt dreingrinste.
"Diese Ruine ist doch Beweis genug für eure Fehler! Ihr habt euch gegen euren Gott gestellt und eure eigenen "Freunde", nein vielleicht sogar eure "Familie" gnadenlos niedergemacht!"
Und schon verfiel er wieder in Gelächter. Es war aber auch einfach zu komisch!
"U-und das beste ist vor allem: Du denkst ein Dämon will gereinigt werden? Wir sind doch aus deiner Sicht die Geschwüre der Existenz selbst, wieso sollten wir dann unserer Natur widerstreben und "rein" werden wollen?"
Da atmete er dann tief durch und sammelte sich etwas, ehe er fortfuhr.
"Nein, ich will von dir etwas, das uns die Macht gibt, sowohl deinen Gott als auch den meinen zu töten. Du schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe!"

Der Gefallene Engel seufzte nur leise auf, aber etwas besseres war ihr in dem Moment nicht eingefallen. Es war ja schon alleine merkwürdig, dass ein DÄMON einen ENGEL um einen Gefallen bat, also wieso dann nicht so etwas vollkommen absurdes? Das hätte die ganze Situation nur noch ausgeglichen. So saß der Gefallene Engel nun wieder auf ihrem Thron, wobei ihre Mimik sich nicht ein wenig verzog. Sie wartete einfach nur auf das, was der Dämon denn von ihr verlangen würde. Währenddessen spielte sie gelangweilt mit ihren Fingernägeln und gähnte leise auf, als er um den heißen Brei redete. Was dachte er sich denn? Dachte er sie hätte ewig Zeit für so einen wie ihn? Da hatte er sich hundertprozentig getäuscht! Er konnte froh sein, dass sie auch nur ein paar Minuten ihrer kostbaren Ewigkeit für ihn verwendete, also sollte er es gefälligst kurz halten.
"Kannst du hin machen? Ich muss gleich wieder los, im Gegensatz zu euch haben wir nämlich noch eine Menge zu tun und darum haben wir auch keine Zeit für eine stundenlange Konversation mit einem Dämon, der sowieso nichts wert ist"

"Keine Angst, du wirst deine Zeit schon ordentlich benutzen."
Der Dämon lächelte auf eine beunruhigende Weise und seine Augen schienen die eines Serienmörders zu sein, der gerade sein nächstes Opfer ausgewählt hatte. Nunja, so oder so ähnlich war es ja auch momentan. Das, was er ihr nun abverlangen würde, sollte wohl für so einigen Aufruhr sowohl in den Rängen der gefallenen Engel als auch bei den Dämonen sorgen und ungefährlich war es für beide nicht. Doch der mögliche Erfolg dieser Idee war genug um den Dämon dazu zu treiben, eben diesen Gefallen zu verlangen.
Immer noch mit dem finsteren Gesichtsausdruck sagte er:
"Was ich von dir will und eigentlich anhand unseres Handels auch erzwingen könnte ist folgendes: Ich will dass du mein treues Weib wirst."
Nun war die Bombe gefallen und der Dämon lachte finster seine düstere Belustigung heraus. Er konnte sich erst nach etwas Zeit beruhigen und meinte dann noch: "Dein Körper und deine Seele würden dann also so gut wie vollständig mir gehören... wie schön es doch ist, dass Engel so viel auf den Wert ihres eigenen Wortes legen..."

Für einen kurzen Moment schien ihr menschliches Herz zum Stillstand zu kommen, ehe sie in ein lautes Gelächter ausbrach und es sich auf ihrer Seite des Thronsaales bequem machte. Es war sowohl Dämonen als auch Engeln verboten die Grenze zu überschreiten, weswegen sie hier wohl in Sicherheit sein dürfte.
"Guter Scherz, ich hätte ihn dir schon fast abgekauft" augenblicklich normalisierten sich ihre Gesichtszüge aber wieder und blickten den Dämon eindringlich an.
"Nun rück mit der Wahrheit raus, was willst du von mir?" ja klar, Engel brachen ihre Versprechen niemals und würden auch alles für deren Umsetzung tun.. aber sie war kein Engel mehr.
"Außerdem scheinst du wohl eines vergessen zu haben, ich bin kein Engel mehr... ich bin ein gefallener Engel, das ist nach wie vor ein ziemlich heftiger Unterschied, falls dir das noch nicht aufgefallen ist" und schon lehnte der gefallene Engel seinen Kopf an eine Wand an und hielt noch zuvor ihre Arme verschränkt dahinter.

Auch der Dämon lachte, doch während der gefallene Engel es sich an der Wand gemütlich machte, blieb der Andere weiter an der Grenze stehen. Sein Lächeln blieb immer noch finster und seine Stimme versprach Leid und Verderben.
"Gefallen oder nicht, du bist immer noch ein Engel und wirst an deine Versprechen und besonders an deine Abmachungen halten. Dies ist ein besonders wichtiger Fakt für mich und das genauso wie dass wir beide im Besitz von menschlichen Körpern sind."
Er zog einen Ring hervor. Menschenfrauen hätten ihn vielleicht als besonders schön bezeichnet, die Männer als besonders wertvoll und die Kinder als interessant, doch den Dämon berührte das Glitzern und Funkeln nicht im geringsten, als er den Ring direkt zu dem gefallenen Engel warf. Er hatte genug von solcherlei Dingen gesehen um davon nicht mehr in Versuchung geführt zu werden. Seine Gier nach Reichtum war erloschen, schon seit langem.
"Ich sage es noch einmal: Ich will dass du mein treues Weib wirst. Können wir jetzt weitermachen?"

Moment, er meinte das wirklich ernst? Natürlich würde der Gefallene Engel nicht so ohne weiteres dem ganzen zustimmen. Schließlich war das eine vollkommen absurde Idee seinerseits.
"Dir ist doch klar, dass ich ein Engel bin, richtig? Dann sollte dir auch klar sein, dass es uns verboten ist eine Ehe einzugehen..." für gefallene Engel galt diese Regel zwar nicht mehr, aber vielleicht würde sie den Dämon damit ja austricksen können. Was wusste dieser schließlich schon von den Gesetzen und Regeln der Engel?
"Also tut mir leid, aber ich werde mich nicht gegen mich selbst richten. Und wenn doch... von was für einer Zeitspanne reden wir hier? 50 Jahre?" das klang zwar für Menschen ziemlich lange, aber für sie war es nicht annäherend so lange. Schließlich hatte sie ein sehr langes Leben vor sich. Welches sie aber nicht mit diesem Dämon zusammen verbringen wollte. Also versuchte sie wenigstens noch Verhandlungen zu starten. Mal sehen in wie fern er darauf eingehen würde.

Der Dämon grinste breit.
"Ich weiß genug über euch bescheid, dass eure Abmachungen bindend sind, egal mit wem sie geschmiedet wurden und welche eurer anderen Gesetze gebrochen werden. Du kannst mich nicht zum Narren halten."
Als der Engel dann doch noch versuchte zu verhandeln, kramte der Höllenbewohner in seinen Taschen herum, bis er eine Pergamentrolle herauszog. Er wartete, bis der Engel zu Ende gesprochen hatte, und meinte dann: "Dafür habe ich bereits einen vollkommen fairen Vertrag verfasst. Du musst nur noch unterschreiben.". Er ließ das Pergament sich entrollen, sodass es von seiner Hand auf den Boden und von dort aus glücklich mithilfe einiger losen Steine über das Bächlein hinweg in Richtung des Engels. Es war so lang, dass es erst einige Meter hinter dem Engel endete. Dabei hatte der Vertrag sogar noch mehrere Kurven genommen und war so eine Schlängellinie gerollt. Insgesamt waren das locker mehrere Dutzend Meter Pergament.
"Das ist mein Lieblingsmoment bei dieser Arbeit, musst du wissen."

Dieser Dämon schien sich wohl bereits besser über die gefallenen Engel informiert zu haben, als Akina sich jemals über die Dämonen informiert hatte. Aber nachvollziehen, weswegen er jetzt ausgerechnet sie als Frau haben wollte, konnte sie nicht im geringsten.
"Würdest du dich nicht auch unter deinesgleichen lächerlich machen, wenn du einen gefallenen Engel zur Frau hast?" eigentlich waren sie doch verfeindet. Bei jedem anderen Wunsch hätte sie sofort ausgeholfen, aber dieser Wunsch? Nun ja Alec hatte Recht, sie war ihm etwas schuldig und Engel waren an ihre Abmachungen gebunden. Man konnte nur versuchen es ihm auf die eine oder andere Art und Weise auszureden. Akinas Augen vergrößerten sich augenblicklich, als sie diesen ganzen Vertrag dort liegen sah, aber sie war so gut wie unsterblich... nein sie selber war unsterblich! Also hatte sie auch die Ewigkeit Zeit sich dieses Schreiben anzusehen. Sie musste schließlich wissen worauf sie sich da einließ.
"Du kannst gerne in einem Monat wieder her kommen, bis dahin werde ich mir diesen Vertrag durch gelesen haben" der gefallene Engel in Akinas Körper setzte sich auf ihren eigenen Thron und fing an von oben hinweg durchzulesen. Auch wenn es eine ganze Menge war, was ihr nun bevor stand.

Der Dämon rollte mit den Augen und seufzte laut auf.
"Ja natürlich! Mehr kann man von euch Engeln nicht erwarten."
Er ahmt die Stimme der Gefallenen nach und hält sich dabei mädchenhaft an den Wangen. Insgesamt eine sehr "passende" Imitation dieser Person...
"oooh nein, dieser böse böse Dämon hat mir einen langen Vertrag vorgelegt, was soll ich nur tun? Ich darf doch nicht einfach unterschreiben, schließlich sind Dämonen so viel stärker als wir Engel!"
Ein Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus und er hörte mit dem Schauspiel auf.
"Also wirklich, so wie du dich bisher angehört hattest, würde man denken ihr Engel wäret stark aber so vorsichtig wie du hier bist scheint es wohl so zu sein, dass ihr so schwächlich seid wie ein Haufen Katzenbabys..."
Wenn er die Arroganz des Engels richtig eingeschätzt hatte, würde sie nun einfach unterschreiben, um zu beweisen dass sie "Manns genug" war, sich mit ihm anzulegen. Aber genau das würde ihr Fehler sein. Falls sie es durchschaut würde er wohl noch etwas mehr Druck ausübern müssen...

Diese Art und Weise, wie er darauf reagierte, dass sie sich alles genaustens durchlesen wollte, sorgte schon für so einige Zweifel diesbezüglich.
"Katzenbabys? So so... nein, wir Engel sind einfach unendlich viel intelligenter als ihr und fallen nicht auf jeden dummen Trick von euch rein, so wie die Menschen" und damit machte sie auch gleich weiter und las sich alles sorgfältig durch. Generell dass sie jemals vor solch einer Situation stehen würde, war einfach lächerlich. Wenn man aber nun einmal gefallen war, musste man sich leider auch damit zu Recht finden. Früher oder später würde wohl für jeden gefallenen Engeln dieser Test folgen. Aber was der Herr von ihr halten würde, war ihr doch sowieso mittlerweile vollkommen egal geworden. Sie wusste, dass der Herr immernoch ein Auge auf sie hatte, aber nicht umsonst war sie mittlerweile gefallen und diese neu gewonnene Freiheit würde sie mit Sicherheit nicht nutzen um einem Dämonen unterstellt zu sein und somit zeitgleich auch dem Satan.
"Deine Reaktion macht mich nur noch misstrauischer du Sohn des Luzifers!" Luzifer war früher selbst ein Engel gewesen, sogar ein Erzengel und somit eines der stärkeren Engel unter ihnen. Aber Luzifer ist ebenfalls gefallen und war nun der Herr der Hölle.
"Wenn wir gefallenen Engel doch so schwach sind und schwächer als ihr Dämonen... dann erkläre mir doch eines... wieso ist Luzifer dann unendlich viel stärker als ihr alle zusammen? Er ist auch ein gefallener Engel... wir sind also letztendlich doch stärker... und intelligenter ebenso! Sieh es endlich ein, wir wurden von Gott geschaffen und ihr wurdet von einem gefallenen Engel geschaffen"

Das Grinsen nahm um kein Stück ab.
"Nur weil man nicht auf den Trick von jemanden hereinfällt heißt das noch lange nicht dass man klüger als diese Person ist. Auch ein vollkommen zurückgebliebener Schwachmat wird per Zufall ab und zu den Trick einer anderen Person "durchschauen" oder wohl eher umgehen."
Bei der zweiten Bemerkung des gefallenen Engels winkte er nur abfällig ab. Sein Ton wurde arrogant.
"Du redest gerade mit einem Dämon, Engelchen. Man sollte immer misstrauisch uns gegenüber sein."
Er zwinkerte ihr zu.
"Außer was es Qualitäten im Bett angeht. Diesbezüglich untertreiben wir nie."
Um die letzten angesprochenen Themen zu erledigen, kam der Andere der Grenze zwischen den zwei Gebieten gefährlich nahe.
"Nein. Seit Luzifer Gott verlassen und sich in die Selbstständigkeit begeben hat, ist er mehr als nur ein gefallener Engel. Er ist der Teufel! Egal was seine Abstammung war, sein Wille und die Hölle haben ihn zu etwas mächtigerem gemacht als er im Licht je hätte werden können!"
Dann wandte er sich ab und begab sich in Richtung eines Throns.
"Aber was hat man schon anderes erwartet von so einer neunmalklugen Engelstreberin?"

"Ehrlich? Ich glaube, selbst die Menschen sind um weiten intelligenter als euer erbärmliches kleines Völkchen" mit einem leicht überheblichen Lächeln blickte sie den Dämon nun an. Seinem Wunsch Folge zu leisten... nun daran dachte Akina zur Zeit nicht einmal im Traum. Stattdessen las sie sich diesen ganzen Vertrag weiter durch und gelang auch schon bald zum Ende. Bis jetzt waren ihr schon so ein paar Sachen aufgefallen, die allerdings nicht groß erwähnenswert waren.
"Qualitäten im Bett... ich vermute selbst darin sind gefallene Engel um weiten besser" das 'gefallen' betonte sie sogar noch, da es normalen Engeln verboten war sich auf diese Art und Weise zu lieben. Zumindest so lange sie nicht vor Gott sich ewige Treue und Liebe geschworen haben, ja bei den Engeln war er dafür zuständig diese untereinander zu verheiraten.
"Denkst zumindest du mein lieber... Luzifer ist sehr stark... ja, das mag stimmen. Aber ich denke Luzifer würde vermutlich nach wie vor nicht seinen ältesten Bruder Michael besiegen können" denn wie man als Engel nun einmal wusste, waren die 4 Erzengel miteinander verwandt und je nach Alter war der eine stärker als der andere. Somit stand die Reihenfolge ja klar zuerst Michael, dann Luzifer, dann Rafael und schlussendlich Gabriel... und am Ende standen die normalen Engel. Sie waren sozusagen das unterste Bindeglied.
"Ach jetzt gibst du es also sogar zu, dass ich um weiten intelligenter bin als du?" ein ziemlich breites grinsen legte sich nun auf ihre Züge.
"Siehst du, so schwer war das doch gar nicht..." wobei Streberin jetzt etwas übertrieben war, da sie selber nicht so eine belesene Schülerin gewesen war... aber wie auch immer. Endlich war sie am Ende des Vertrages angekommen und irgendwie hatte sie nichts erkennen können. Aber so einige Lücken stattdessen.
"Schreib noch in den Vertrag rein, dass körperliche Nähe beiderseits untersagt werden sollte und ich bin dabei..." und schon beging sie einen gewaltigen Fehler. Anstatt ihre Magie zu nutzen, lief sie ganz nah an die Grenze und streckte ihren Arm über die Grenze hinaus, um die Schriftrolle dem Dämonen wieder zurück zu geben und diesen einen Wunsch somit bearbeiten lassen zu können. Dabei bedachte sie aber nicht was für eine Gefahr von eben solch einer Geste zustande kommen könnte.

Der Blick des Dämons verfinsterte sich immer mehr, als der gefallene Engel so vor sich her laberte und immer beleidigender und arroganter wurde. Er ging auf die ausgestreckte Hand mit dem Vertrag zu und hob die Hand, als würde er den Vertrag nehmen wollen. Doch statdessen griff er ihre Hand und zog sie mit einem einzigen kräftigen Zug hinüber auf die Dämonenseite. Bald darauf erschienen Hände aus Finsternis aus dem Boden, die sie nach unten zogen, während Feuer die Grenze zu dem Gebiet der Halbengel abschirmte und Blut seine Linien um ihren Körper zog, damit ein schwächendes Gift in sie injiziert werden kann. Hier auf der Dämonenseite waren auch noch ihre Kräfte schwächer als seine und deshalb...
"Wirst du nun den Vertrag unterschreiben wie er hier dasteht?"
Der Andere lachte und beugte sich zu ihr hinunter, um eine ihrer Haarsträhnen um seinen Finger zu wickeln.
"Oder wollen wir erst noch über die Qualitäten diskutieren?"

Akina verabscheute sich für den gewaltigen Fehler den sie begangen hatte und starrte nur zu dem Dämonen hinauf. Währenddessen versuchte sie natürlich sich irgendwie von hier zu befreien, aber sie hatte schon beim überschreiten der Grenze bemerkt, dass ihre Kräfte hier gewaltig abgenommen hatten. Ihr blieb also keine Möglichkeit mehr über diesen Vertrag zu diskutieren. Sie würde ihn einfach hinnehmen müssen, ehe noch etwas weitaus schlimmeres passieren würde.
"Darf ich danach wieder auf meine Seite zurück kehren?" natürlich versuchte sie hier noch einen letzten Weg zu finden, sich aus dem ganzen irgendwie zu befreien und doch nicht sich von ihm berühren zu lassen, doch ihren Plan verschwieg sie natürlich.
"Wenn das für dich okay gehen würde, wäre ich auch gern bereit den Vertrag zu unterschreiben, ich hab doch hier eh keine andere Möglichkeit" ihre Worte klangen zumindest aus ihrer Sichtweite sehr verständlich und auch weise formuliert. Angst hatte sie aber nach wie vor keine.

Alecs Zähne knirschten, als der Andere sie in seiner Wut zusammenbiss. Er hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten, doch auch er hatte seine Grenzen. Seine Faust umgab sich mit Feuer und Finsternis, woraufhin im nächsten Moment der Boden neben Akinas Kopf auseinandergerissen wurde. Mit einem dunklen Blick beugte der Andere sich hinunter und meinte mit wütender Stimme: "Glaubst du etwa ich würde dir die Chance lassen mich zu hintergehen? ICH BIN EIN DÄMON VERDAMMT NOCHMAL!!! Lügen ist mein Job!". Er sah den Trotz in ihren Augen und stand wieder auf. Von ihr abgewandt ging er auf einige Schritte Abstand und ließ die vier ihm gegebenen Elemente sich in seiner Hand zu etwas formen.
"Gut, wenn du dich nicht an dein eigenes Wort halten willst..."
Die Elemente fanden die gewünschte Form und als der Andere sich herumdrehte, war zu erkennen, dass eine Pistole geformt war. Er zog den Hahn und zielte auf Akinas Gesicht.
"... bist du für mich nichts mehr wert."

"Genau deswegen hassen wir euch Kreaturen der Nacht" Akinas gefallener Engel war so voreingenommen von dem Dämon, dass er letztendlich den Bastard einfach machen ließ.
"Denkst du wirklich, dass du mich damit umbringen kannst? Vielleicht meinen Körper hier, aber ich suche mir einfach einen anderen Körper..." Akinas grinsen wurde nur noch breiter, als sie das sie das so von sich gab. Dennoch hatte sie hier auch absolut keine Chance sich zur Wehr zu setzen, weswegen sie dem Dämon nun ein Friedensangebot zukommen ließ.
"Okay na gut, binde mich wenigstens los und ich werde mich an den Vertrag halten..." sie hatte wirklich keine Lust mehr auf diesen ganzen Scheiß, was man ihr auch deutlich anmerken konnte.
"Ich hoffe nur, dass du danach Ruhe gibst..." denn das Risiko vielleicht doch selber umgebracht zu werden war definitiv zu groß. Ja klar, sie war ein Engel aber meistens verstarb auch der Engel mit dem Körper an den er gebunden war. Ganz einfach, weil sie hier gefangen wurde und nicht freiwillig in diesem Körper war.

An sich hatte der Andere vorgehabt, dem Engel mal zu zeigen dass er es ernst meinte und ihm somit in den Fuß zu schießen. Doch letztendlich fügte sich das Fräulein vor ihm doch noch und versprach, den Vertrag zu unterschreiben, solange der Dämon sie frei ließe. Ein schwaches Lächeln stahl sich auf seine Lippen und sein Tonfall ließ erkennen, dass er zufrieden war.
"Sehr schön, also braucht es wirklich am Ende die gute alte Todesdrohung. Wenigstens reicht es aus um dich doch noch zu überreden."
Dann sah er ihre Hände an und meinte noch: "Nagut, ohne Hände kannst du tatsächlich schwer den Vertrag unterzeichnen...", ehe er ihre Arme von seiner Magie befreite. Daraufhin brachte er ihr den Vertrag samt Feder zum Unterschreiben. Die Spitze glänzte im Feuerschein schwarz, doch tatsächlich handelte es sich um Blut, das sich stets beim schreiben erneuern würde. Ursprünglich als kleine Lektion für Menschen gedacht, nämlich indem die Feder das Blut von dem Schreiber nahm, hatte der Andere allerdings den Zauber etwas umgebaut, sodass er seine baldige Gemahlin nicht noch mehr verschreckte.
"Bittesehr."

"Nein, so einfach mache ich es dir nicht... ich habe gesagt, dass du mich vollkommen frei machen sollst... sowohl meine Hände, als auch meine Füße" entgegnete der gefallene Engel, doch hier in seinem Revier konnte sie natürlich auch nicht großartig rebellieren. Weswegen sie den Vertrag und die Feder nahm und schlussendlich unterschrieb.
"Bitteschön, alles läuft so wie du es dir gedacht hast... ich bin vorerst deine Frau... und du kannst körperliche Leistungen erwarten, alles läuft wie geschmiert für dich oder?" für sie hingegen überhaupt nicht. Sie hatte sich etwas vollkommen anderes erhofft, doch sie war hier deutlich unterlegen, weswegen sie über ihren Schatten springen musste.
"Über was für eine Zeitspanne reden wir eigentlich? Eine Zeit stand nicht im Vertrag drin" fragte Akina Alec schlussendlich, als sie ihm den Vertrag wieder zurück gab. Eine Zeitspanne wäre schon nicht schlecht, damit sie jeden Tag aufs Neue abrechnen konnte, bis zu dem Tag an dem sie endlich wieder frei sein würde und wieder zurück auf die Engelseite kehren dürfte.

"Jap alles läuft perfekt für mich, mein liebes Frauchen~", sagte der Andere während er den Vertrag zusammenrollte und die Feder wieder verschwinden ließ. Doch als der gefallene Engel fragte, wie lange sie denn verheiratet sein würden, grinste er breit und entrollte den Vertrag ein kleines Stück. Er ließ spaßhaft in Flammen eine Brille auf seiner Nase erscheinen und las betont deutlich vor: "Artikel 4 Absatz 7, die Dauer der Ehe: Die Ehe wird auf konservativer Art für ewig sein. ; Artikel 4 Absatz 8: Scheidung oder das Töten des Ehepartners sind ausgeschlossen und gelten als Vertragsbruch, der nach Artikel 29 Absatz 3 gehandhabt wird.". Dann rollte er den Vertrag vollkommen auf und ließ ihn, genauso wie die Brille, in Flammen verschwinden.
"Da hat wohl jemand das kleingedruckte nicht gelesen. Nagut, die Schriftgröße 1 in einem Vertrag mit der Standartschriftgröße 28 zu benutzen, klingt vielleicht ein wenig unfair, aber hey: Du bist schließlich ein Engel! Das hätte dir auffallen können!"

Ein deutlich lautes knurren entging dem gefallenen Engel nun, während sie ihm direkt in den Bauch trat. Es war ihr vollkommen egal, was es mit diesem Vertrag nun auf sich hatte, er hatte sie ausgetrickst und das nicht gerade auf die feine Art und Weise. Nun gut, was konnte man von einem Dämon schon anderes erwarten, aber der Hass den sie nun verspürte war dennoch enorm.
"Vergiss es... niemals! Niemals für die Ewigkeit, lieber töte ich dich eigenhändig... Vertrag hin oder her" und schon trat sie ihm direkt mit ihrem Knie in die goldene Mitte und versuchte so schnell es ihr möglich war auf die andere Seite zu gelangen. Allerdings lief sie gegen eine Art unsichtbarer Mauer.
"Was ist hier los?" selbst ihre Hand gelang nicht mehr darüber... musste sie jetzt wieder anfangen ein loyaler Engel zu werden und Gott um Vergebung zu bitten, um aus diesem ganzen Schlamassel heil heraus zu kommen? Würde er ihr überhaupt den Wunsch erfüllen oder war sie ihm mittlerweile bereits vollkommen egal?

Au, das tat weh! Der Dämon hatte ganz vergessen, was für negative Effekte es doch hatte, sich mit dem Körper eines Menschens zu bewegen. Die Kontrolle tat zwar gut, aber die Schmerzen und all diese anderen... Bedürfnisse waren einfach nur lächerlich! Der Körper des Magiers war zu fragil um ihn noch weitere solcher Tritte durchleben zu lassen, weshalb der Dämon letztendlich gleich zu den Bestrafungen überging. Gerade versuchte der Engel zu entkommen, wurde aber festgehalten. Mit einem finsteren Lachen kam der Andere dem Engel näher.
"Erinnerst du dich an die Artikel 25 bis 30? Bestrafungen. Wenn du diesen Teil des Vertrages gut durchgelesen hast, müsstest du nun wissen, was passiert..."
Während er dies sagte, bildeten sich rote Zeichen auf der Haut des Engels und begannen zu brennen. Sie brannten nur kurz, aber heftig und als diese Schmerzhafte "Markierung" vorbei war, war die Luft mit dem Geruch von angesengtem Fleisch vermischt. Sowohl an den Oberarmen, als auch an den Oberschenkeln der Engelsfrau brannte an der äußeren Seite ein Brandmal, das leise vor sich hin pulsierte.