Das Ende ist nah

Sie wusste selbst nicht so recht wie sie es bislang geschafft hatte zu überleben. Sie wusste nur das sie nicht aufgeben durfte. Das es irgendwie weiter gehen musste. Auch wenn sie nicht wusste wie. Der Dreck an ihren Klamotten und in ihrem Gesicht zeigten wie sehr sie schon mit der Natur und den Infizierten gekämpft hatte. Doch sie hatte, seit dem Ausbruch, nichts mehr gegessen und war entsprechend hungrig. Wie viele Tage wohl schon vergangen waren? Sie wusste es nicht  mehr. Sie hatte aufgehört mit zu zählen und wusste nicht einmal welcher Wochentag heute war. Und genau solche Sachen rückten immer mehr in den Hintergrund. Es wurde egal. Denn viel wichtiger war immer wieder: Wie überlebe ich die nächsten Stunden?!
Sie war durch einen Wald gelaufen und kam nun an eine Straße. Bald würde es dunkel werden und sie brauchte Schutz. Sie musste zur nächsten Stadt und sich dort irgendwo verstecken! Der Plan war gut, doch an der Umsetzung scheiterte es, als sie plötzlich auf die Knie sank. Ihr Körper begann zu streiken und wollte nicht mehr weiter laufen. „Na, komm schon … ich muss weiter … bitte“, flüsterte sie sich selbst zu, als sie sich mit ihren Händen abstützte. Ihr Körper zitterte, während sie spürte das der Schwindel immer schlimmer wurde. Und innerlich begann sie ab zu schließen. Das wars … ich werde den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr überleben ..., dachte sie sich traurig.

Sie wollte sich gerade fallen lassen um auf dem Boden zu liegen, als sie hörte das jemand auf sie zugerannt kam. Das wars … gleich wird’s weh tun..., dachte sie sich und kniff die Augen zu. Doch dann spürte sie das jemand sie hoch nahm und trug. Sie konnte auch kein verwesenden Geruch an ihm wahr nehmen. Also öffnete sie langsam ihre Augen und erkannte einen blonden jungen Mann. Er stellte sich als Takuya vor und einige male blinzelte sie, ehe auch ihr Kopf verstand das er tatsächlich kein Zombie war, sondern ein Überlebender. „Hi-Hikari Yagami“, stellte sie sich selbst vor. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit das sie so viel Glück hatte das jemand sie rettete. Nach einigen Metern blieb er kurz stehen und setzte sie ab, ehe er ihr einen Schokoriegel gab. „Da-Danke, aber brauchst du den nicht selbst?“, wollte sie wissen. Kurz darauf hatte er sie aber auch schon wieder hoch genommen und trug sie weiter. Wo wollte er eigentlich hin? „Weißt du wo wir Schutz finden können?“, versuchte sie also heraus zu finden wo der Blonde eigentlich hin wollte.

Er meinte das sie den Schokoriegel ruhig essen sollte, das er noch einige in der Tasche hatte und das sie ja zu Kräften kommen musste. „Uhm..: Danke“, bedankte sie sich bei ihm und biss in den Schokoriegel. Wie lange hatte sie schon nichts mehr gegessen? Und wie lange hatte sie schon keine Schokolade mehr gegessen? Sie schloss die Augen und kaute genüssliche, ehe der Schokoriegel gänzlich zwischen ihren zarten Lippen verschwunden war. Auf ihre Frage ob er wusste wo sie Zuflucht fanden, antwortete er damit das sich wohl einige in den Gildenhäusern verschanzt hatten, es dort aber früher oder später zu Kämpfen kommen würde, zwecks der Nahrung. Nun... selbst wenn Hikari sich in einem Gildenhaus verschanzen wollte, so blieb ihr dies verwehrt, da sie ja gar keiner offiziellen Gilde angehörte, sondern den Söldnern. Takuya schlug also eine leerstehende Wohnung vor. „Okay, dann sollten wir danach Ausschau halten.... Meinst du wir sehen von oben  mehr?“, wollte sie wissen.  Erst jetzt kam ihr die Idee das Pegasus die beiden ja in die Luft transportieren könnte. Er hätte sie auch allgemein retten können, doch wie sollte sie ihn beschwören wenn sie selbst an ihre Grenzen gelang? „Uhm... darf … darf ich fragen ob du zu einer Gilde gehörst?“, wollte sie nun wissen. Hikari konnte sich nicht vorstellen das alle Gilden sich bekämpfen würden. Immerhin waren einige von ihnen doch so etwas wie Familien, oder etwa nicht?!