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 Wald

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Ajana von Myrell
C-Rang
Ajana von Myrell


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BeitragThema: Wald   Wald EmptyMi Jun 28, 2017 8:53 am

(C-Rang) Der Schweinebärmann:


cf: Unbekannt

Ajana atmete tief durch. Sie liebte Wälder. Diese hatten immer etwas sehr beruhigendes an sich, vor allem wenn der Wind sanft durch die Kronen zog und die Blätter zum Rauschen brachte. Das einzige Problem, das sie hatte war, dass sie diese Idylle nicht allzu lange genießen konnte. Denn sie hatte einen Auftrag angenommen. Ajana war nun ein paar Wochen im Urlaub gewesen, hatte ihre Heimat aufgesucht, um zu schauen, wie es dort mittlerweile aussah und ob sie sich halbwegs vom Krieg wieder erholt hatte. Gern wäre sie gemeinsam mit Yasuo gereist, doch wusste sie, dass er schwer beschäftigt war. Daher war sie auch nicht allzu traurig gewesen, dass er nicht hatte mitkommen können. Seit sie aus dem Urlaub zurück war, hatte sie ihn noch nicht gesehen. Laut Aussagen einiger Gildenmitglieder, war er nach Magnolia gereist. Warum hatte man ihr allerdings nicht sagen können, doch im Endeffekt war es auch nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sie sich die Zeit ein wenig verschlagen musste und warum sollte sie dann nicht direkt ein wenig arbeiten? Urlaub hatte sie jetzt lang genug gehabt, auch wenn ihre Reise nicht ganz gefahrlos gewesen war.

Während sie so durch den Wald marschierte, ein wenig abseits vom Pfad und die Augen offen hielt, ließ sie die vergangenen Wochen etwas Revue passieren. Die Highlands hatten sich nicht allzu sehr verändert. Es war immer noch kalt dort, vor allem weil Ajana während der Wintermonate dort gewesen war, die Leute waren immer noch wesentlich ruppiger und unfreundlicher, als in Fiore und viele der kleinen Dörfer in den Kriegsgebieten hatte man noch immer nicht wieder aufgebaut. Die Menschen waren entweder weg gezogen oder lebten auf der Straße. Und wieder einmal war Ajana klar geworden, warum sie von dort hatte weg gehen müssen. Ein wenig nagte jedoch ein gewisses Schuldgefühl an ihr. Vielleicht hätte ihr Bleiben ja etwas bewirken können, vielleicht hätte sie sich gegen die Ungerechtigkeit der Obrigkeit zur Wehr setzen können? Allerdings bezweifelte sie, dass sie noch vor einem Jahr so gedacht hätte, als sie noch dort gelebt hatte. Sie hatte sich charakterlich weiter entwickelt und das definitiv zum Besseren. Außerdem hätte sie so viele Leute nicht getroffen, von denen sie heute froh war, sie zu kennen …

Ein leises Knacken ließ Ajana aus ihren Gedanken fahren. Abrupt blieb sie stehen und merkte, wie sie nur noch ganz flach atmete, während sie lauschte. Irgendwo hier war jemand. Oder besser etwas … Die Bezeichnung der Quest war recht eindeutig gewesen, aber hatte doch ein paar Lücken gehabt. Fakt war auf jeden Fall, dass sie eine Kreatur finden und töten musste. Ajana tötete nicht gern, doch wenigstens war es kein Mensch, sondern war eindeutig als Monster betitelt gewesen. Das gab ihr die Hoffnung, nichts Menschenähnliches zu töten. Noch einmal hörte sie ein Geräusch, diesmal kein Knacken, sondern ein leises Grunzen. Hinter ihr. Langsam drehte sie sich um, ließ den Blick über die vielen Bäume wandern, die vor ihr standen. Doch noch immer konnte sie nichts sehen. Es war also das Beste, sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Ajana nahm den nächstbesten Baum, dem sie sehen konnte und machte sich daran, ihn zu erklimmen. Das dauerte wenige Augenblicke, dann saß sie im Geäst und spähte nach unten. Und nun konnte sie es auch endlich sehen. Eine abscheulich, aber doch in gewisser Weise humanoid aussehende Gestalt. Es lief auf zwei Beinen, war mit braunem Pelz überzogen, wie ein Bär, doch der Körper sah aus, wie der eines Menschen. Mit Fell. Und das Gesicht, das Ajana nicht besonders gut erkennen konnte, da er doch ein gutes Stück von ihr entfernt war, hatte in seiner Mitte eine riesige pinke Schweinsnase sitzen. Es schüttelte sie für einen Moment innerlich. Was war das für eine Kreatur? War es ein Bär, ein Mensch oder ein Schwein? Einer dieser Kreaturen hatte man etwas Grausames angetan, da war sie sich sicher. Es dauerte einen Moment, bis sie sich ein Herz fassen und entscheiden konnte, diese Quest dennoch durchzuziehen. Sie wartete, bis die Kreatur etwas näher kam. Dabei appellierte sie darauf, dass der Duft des Baumes, in dem sie saß und der ihr in die Nase stieg, ihren Geruch ein wenig überdeckte, sodass das Monster sie nicht sofort erblicken konnte. Von ihrer Position auf dem Baum aus streckte sie ihre linke Hand aus und ließ einen enormen Schwall aus Schnee daraus entstehen, der den kleinen Teil des Waldes, in dem sie und der Schweinebärmann sich befanden, in Form eines eisigen Schneesturms heimsuchte. Die kleinen Eiskristalle innerhalb des Sturms konnten Ajana nichts anhaben, auch wenn sie sie auf ihrer blassen Haut spürte, doch das Monster schien damit keinen Spaß zu haben. Es gab ein lautes, ohrenbetäubendes Quieken von sich. In diesem Moment sprang Ajana von dem Baum runter, landete halbwegs geschickt auf dem nun weißen Waldboden und spähte durch den Sturm hindurch, um das Monster zu sehen. Dabei ließ sie in ihrer Hand Fenris erscheinen, spannte die Sehne und zielte. Ruhig atmend bewegte sie den Bogen immer weiter, doch sie konnte die Kreatur partout nicht entdecken. Das lag nicht daran, dass sie wegen des Sturms nichts sehen konnte … Der machte ihr nichts aus, sie hatte schon schlimmere Schneestürme erlebt. Nein, das Monster schien einfach verschwunden. Dennoch ließ Ajana den Bogen angelegt und spähte weiter, drehte sich dabei langsam um die eigene Achse. Da vernahm sie plötzlich ein weiteres, wesentlich lauteres und weniger schmerzerfülltes als eher wütendes Quieken, das sich letztlich in ein Knurren zu verwandeln schien. Und es war direkt neben ihr. Abrupt ließ Ajana den Bogen sinken, drehte sich zur Seite, doch es war schon zu spät. Mit voller Wucht rammte das Monster sie in die Seite und schleuderte sie gegen den nächsten Baum. Dort blieb Ajana einen Moment leise stöhnend liegen. Es war schnell. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und sah, wie die Kreatur schon wieder ausholt, um sie erneut zu rammen. Erneut hob sie ihre linke Hand, aus der ein weiterer Schwall aus Schnee schoss. Diesmal sorgte er jedoch nicht für einen Schneesturm, sondern raste mit hoher Geschwindigkeit auf das Monster zu. Ajana sah, wie es noch ausweichen wollte, doch die enormen Schneemassen prallten ihm mitten ins Gesicht und schleuderten es mehrere Meter zurück, wo es reglos liegen blieb. Ajana rappelte sich auf, wischte sich ein wenig Schnee von der Kleidung und ließ Fenris, der verschwunden war, wieder in ihrer Hand erscheinen. Den Bogen im Anschlag lief sie langsam in die Richtung, in die die Kreatur geflogen war und beugte sich dann über sie. Das Monster regte sich nicht und Ajana sah, dass sein Hals seltsam verbogen war. Der Angriff musste ihm das Genick gebrochen haben. Tief atmete sie aus und ließ Fenris wieder verschwinden. Dann machte sie sich daran, den Kopf des Schweinemannbärs abzuschneiden, um ihn einzustecken und dann ihrem Auftraggeber vorzuzeigen.

tbc: Unbekannt

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