Shadow Island

Questinfo:

[cf: Last Quest]

Die Sonne verschwand gerade hinter einer dicken Wolkenschicht als Ayanokoji zusammen mit Minako in der Hauptstadt der "Shadowisland" ankamen. Der Wettermagier landete leichtfüßig einige Meter vor den Haupttoren des Schlosses und wandte sich sogleich mit dem Auftragszettel an die Wachen, die das Haupttor flankierten.
"Guten Tag, ich bin Ayanokoji Keitaro und dies ist Minako Mizuki. Wir sind von der Magiergilde Graceful Tiger aus Fiore und als Leibwächter des Königs beauftragt.", sagte er selbstbewusst und gab der Wache, die näher zu ihm stand, den Auftragszettel. Die wache öffnete das Visier ihres Helmes und ließ das Gesicht einer rothaarigen Frau erscheinene. Sie nahm mit einem sauren Gesichtsausdruck den Zettel entgegen und nickte dann ihrem Partner zu. Dann gab sie Ayanokoji seinen Auftrag zurück und meinte mit einem Nicken zum Tor: "Gut, ihr könnt reingehen. Stellt ihr irgendwelchen Scheiß an, schmeißen wir euch gleich wieder heraus. Ihr seid nicht die einzigen, die den König beschützen, wisst ihr?"

[01/80]

(cf: Letzte Quest)

Diese Unfreundlichkeit schon wieder von Seiten der Wache hier.
"Mir ist schon klar, dass ihr auch dafür engagiert seid, den König zu beschützen... und wir sind in der Hinsicht keine Rivalen! Seht uns einfach nur als Verstärkung der Wache an" entgegnete die Lichtmagierin in dem gleichen Ton, in dem die Wache sie begrüßt hatten. Dennoch nickte sie nur kurz zu.
"Entschuldigt, wir fühlen uns nur gekränkt, dass die Königin so wenig Vertrauen in uns setzt..." verständlich war das ja schon einmal. Aber für Mina dennoch kein Grund jemanden gleich so unfreundlich zu begrüßen. Dennoch nickte sie nur kurz ab.
"Verständlich, aber beherrscht einer von die Macht der Magie" und schon kam von der Wache ein Kopfschütteln.
"Seht ihr..." und schon schien die Wache deutlich besser gelaunt zu sein und bot den beiden sogar an, sie persönlich bis zum Thronsaal zu begleiten. Mina jedoch schüttelte diesmal nur sanft mit dem Kopf.
"Macht euch keine Umstände, wir finden schon irgendwie alleine den Weg"

[02/80]

Ayanokoji zuckte schon fast körperlich zusammen, als Minako so mit der Wache sprach. Als die beiden Magier durch das Tor schritten und sich durch die Gänge in Richtung des Thronsaals bewegten, meinte er zu ihr in einem vertraulichem Ton: "Mina, wenn du so mit noch mehr Leuten im Schloss umgehst könnte der Fall auftreten, dass wir bald uns eher Sorgen um deine Gesundheit machen müssen als um die des Königs. Ich will dich nicht kränken, aber diese Wache hätte ja gerade eben deutlich anders reagieren können. Wie wäre es, wenn wir versuchen die Leute auf unsere Seite zu ziehen anstatt auf Konfrontationskurs zu gehen?". Dabei hoffte er inständig, dass die Lichtmagierin verstand, worauf er hinaus wollte. Er wusste nämlich nicht wie weit es noch bis zum Thronsaal war, weshalb es am besten wäre, wenn sie seine Bedenken schon aus diesen Sätzen heraushören könnte. Falls nicht musste er es wohl noch einmal versuchen, nachdem sie ihre Audienz bei dem König ohne all zu viele Beleidigungen überstanden hatten.

[03/80]

"Ich habe das doch gerade eben nicht böse gemeint gehabt... mich hat es nur aufgeregt, dass diese Unfreundlichkeit auch hier vorherrscht" entgegnete die Lichtmagierin ihrem Freud und seufzte daraufhin nur leise aus. Auch wenn es ihr schwer fallen wird... ein was stand auf jeden Fall schon einmal fest.
"Am besten du übernimmst das Reden ab jetzt" sonst könnte ihr womöglich noch irgendwas raus rutschen, was sie hinterher nur bereuen würde. Aber alles einzustecken war auch nicht gerade die beste Methode. Zwar redete die Lichtmagierin sehr gern, aber meistens dachte sie auch gar nicht sonderlich groß darüber nach, was sie gerade sagte. Aus diesem Grund, hielt sie es für das Beste das Ayanokoji jetzt angehen zu lassen. Er wüsste mit Sicherheit besser was sie jetzt sagen und was sie jetzt vermeiden sollten. Nur diese Unfreundlichkeit zu tolerieren wäre ihr ziemlich schwer gefallen. Wahrscheinlich konnte sie darum auch gerade von Glück reden, dass die Wache es freundlich aufgenommen hatte. Ein bisschen verletzt war sie aber schon, dass Ayanokoji das aus einer negativen Sichtweise gesehen hatte.

[04/80]

Ayanokoji sah immer alles aus einer negativen Sichtweise, das sollte Minako eigentlich mittlerweile wissen. Und dass sie kein Anzeichen gezeigt hatte, dass sie seine Sorgen teilte, sorgte dafür dass er besonders froh darüber war für sie beide reden zu können. Denn er hatte auf keinen Fall genug Zeit, um seiner hübschen Freundin zu erklären, dass er Verräter im Beraterkreis des Königs oder der Königin erwartete. Es öffnete sich nämlich bald vor ihnen zwei große Torflügel und die beiden Magier betraten einen unter sonnigeren Verhältnissen wahrscheinlich lichtdurchfluteten Saal, in welchem sich momentan für seine Größe verhältnissmäßig wenig Leute aufhielten. Auf dem ersten Blick erkannte Ayanokoji den König, der etwas gelangweilt auf seinem Thron saß und mit einem kräftigen Mann in Uniform sprach. Der Monarch hatte lange schwarze Haare, die ihm frisch gewaschen über die Schultern fielen und fast bis zum etwas gewölbtem Bauch reichten. Seine Kleidung war offensichtlich momentan der Bequemlichkeit halber gewählt und seine Krone trug der König auch nicht.
Sein Gepsrächspartner währenddessen war trotz seiner ergrauenden braunen Haare und die tiefen Falten um seinen Augen immer noch in bester Form und in einer formellen Uniform voller Orden gekleidet. Er schien auf dem ersten Blick ein wichtiger Berater des Königs zu sein...

[05/80]

Ein wenig verletzt war sie zwar darüber, was Ayanokoji ihr gerade entgegen geworfen hatte, aber natürlich wusste sie auch wie er tickte. Schließlich kannte sie ihn bereits ihr ganzes Leben lang, weswegen sie ihm auch nicht lange böse sein konnte. Mina beschloss einfach ruhig zu bleiben und nur etwas zu sagen, wenn man sie ausdrücklich aufforderte es zu tun. Der Thronsaal war so wie man ihn sich aus diversen Geschichten vorstellte und Mina trat auch so vor den König, wie es ebenso erzählt wurde. Zuerst relativ zielsicher, dann allerdings einige Meter vor dem Thron verbeugte sie sich auch schon, in dem sie sich auf ihre Knie begab. So etwas war nun einmal in königlichen Häusern Gang und Gäbe, so wie man es aus diversen Geschichten kannte. Etwas sagen tat sie aber sonst nichts, sondern überließ es wie zuvor angesprochen ihrem Freund. Dabei hatte sie auch kein Problem damit, dass er vielleicht als der Anführer der beiden durchgehen könnte. Schließlich war er auch das Köpfchen des Zwei Mann Teams.

[06/80]

Auch Ayanokoji kniete vor dem König nieder, als sie ihm auf einige Meter näher gekommen waren. Es dauerte ungefähr eine halbe Minute, ehe die Worte "Erhebt euch." erklangen und es den beiden Magiern erlaubt war, wieder aufzustehen. Als der Wettermagier dies tat, sah er, dass sich der kräftige Berater des Königs durch eine dunkle Seitentür in einen der anderen Räume des Schlosses verzog. Der König allerdings saß genauso gelangweilt wie zuvor auf seinem Thron und sah mit einem auf einer Hand abgestützten Kopf auf die Magier herab.
"Ihr habt also den Auftrag angenommen. Schön für Euch. Ihr sollt mir nun für einige Tage als Leibwächter zur Seite stehen, während ich mich um meine Angelegenheiten kümmere. Eure Arbeit dauert bis übermorgen an, bis zum Ende des Winterfestes. Ich bin zwar der Meinung, dass diese Extra-Schutzmaßnahmen nicht notwendig sind, doch meine Frau denkt da anders drüber und bevor ich mir dauerhaft ihre Nörgelei anhören muss, sorge ich lieber für etwas unnötigen Extra-Schutz. Sagt, was ist denn eigentlich Eure Magie?"

[07/80]

Der König schien nicht sonderlich unfreundlich zu sein, begrüßte sie aber auch nicht freundlich. Er schien relativ neutral gegenüber den beiden Magiern zu stehen, auch wenn es den Anschein erweckte als würde er die beiden nur auf Grund seiner Frau tolerieren. Dann allerdings stellte er den beiden eine Frage, worauf wohl jeder für sich antworten sollte. Also fing Mina gleich einmal an sich diesmal ihre Worte durch den Kopf gehen zu lassen, was bei der Lichtmagierin eigentlich so gut wie niemals vorkam. Wo würde man denn sonst landen wenn man sich über jedes Wort dass die Lippen verließ noch ewig nachdenken würde? Gegenüber einem König, sollte man allerdings nichts falsches sagen, weswegen Mina sich hier zusammen riss.
"Ich beherrsche das Element des Lichtes und verfüge über die besondere Begabung die Geister der Natur herauf zu beschwören, mein König" erklärte Mina dem König also relativ vorsichtig. Irgendwie hatte Mina innerhalb dieser Mauern mittlerweile auch ein bisschen Angst bekommen... nun gut als Angst konnte man das wohl eher weniger bezeichnen. Viel mehr das Unwohlsein.

[08/80]

Ayanokoji passte genau darauf auf was Minako sagte und war mehr als nur zufrieden mit ihr, als sie einen simplen, wohl formulierten Satz hervorbrachte. Kurz nach ihr sagte der Wettermagier dann: "Und ich verfüge über die Macht, Wind, Blitz, Wasser und Eis nach meinem Willen zu schaffen und zu manipulieren, wodurch mir die Macht über das Wetter möglich ist. Falls Ihr eine Demonstration verlangt, können wir Euch gerne einige unserer Zauber vorfürhen, Euer Gnaden.".
Der König setzte sich etwas auf und besah die beiden Blonden mit einem neuen Interesse.
"Ja gerne, tut dies. Unserem Land ist die Magie vollkommen fremd, also wäre eine simple Demonstration mal was neues. Fang du mit deinen Blitzen und so weiter an."
Ayanokoji neigte den Kopf zu einer kleinen Verbeugung.
"Jawohl Euer Majestät. Wir wollen schließlich beweisen, dass wir durchaus dazu in der Lage sind, Euch zu schützen."
Damit deutete er auf eines der Fenster, das sowohl in seiner als auch in der Sicht des Königs war. Draußen war es zwar grau, doch kein einzelner Tropfen oder gar eine Schneeflocke fielen vom Himmel.
"Wetterbeherrschung.", sagte Ayanokoji und ließ es schlagartig dunkler werden, indem er neue Wolkenmassen zusammenzog. Kurz darauf ließ er es regnen, sodass innerhalb von einer Minute ein kräftiger Schwall gegen das Fenster prallte. Er ließ des Wind heulen wie ein ungezähmtes Monster und die durch den Regen entstandenen Pfützen zu gefährlichen Eisflächen gefrieren. Dies zeigte auch das Fenster, das sowohl durch den Wind durchgerüttelt wurde, als auch an den Rändern Frost bildete.

[09/80]

Der König schien von Ayanokojis Magie recht begeistert zu sein, weswegen sie nun dran war ihre Magie zu demonstrieren. Also schloss sie kurz ihre Augen und sorgte dafür, dass es hier in dem Raum hell wurde, als es draußen dunkler wurde und somit auch das Zimmer in einen dunklen Schein rückte. Ihre Lichtmagie war dabei so, dass das Licht schön warm wirkte und überhaupt nicht grell.
"Meine Lichtmagie..." dann ließ sie auch schon ihren Feuerwolf kommen, der nochmal dafür sorgte, dass es hier in diesem Raum etwas wärmer wurde.
"Meine treue Gefährtin Cashmere, eine frühere Wölfin die während eines Waldbrandes verstorben ist und seit dem das Element Feuer ausüben kann" nur streicheln würde sie dem König nicht raten, da sie nicht wusste, ob er eine reine Seele besaß und somit gute oder schlechte Absichten. Stattdessen streichelte sie aber ihre treue Gefährtin Cashmere und sorgte dafür, dass es hier in dem Raum schön angenehm war, während es draußen vor diesem Unwetter ziemlich ungemütlich war. Ayanokoji und Mina hatten schon zwei recht unterschiedliche Magien an sich, aber dafür auch zwei Magien, die im Zusammenspiel relativ gefährlich werden konnten. Schließlich hasste es jeder Mensch, wenn man eiskalt war und man gerade eben wieder nach Hause kam und dort gleich von einer extremen Hitze umgeben wurde. Das brannte regelrecht auf der Haut.

[10/80]

"Gut, gut. Das gefällt mir. Wie stark seid ihr zwei eigentlich? Gibt es viele stärkere Magier als euch oder gehört ihr zu der Elite eures Landes?"
Ayanokoji lächelte schief und sah dem König kurz in die Augen, als er antwortete. Er hatte das Gefühl, dass da jemand versuchte, Fiores Stärke auszuloten und einzuschätzen, wie ein Krieg gegen dieses Land ausgehen würde. Tja, all zu viel wollte Ayanokoji nicht verraten, aber wenigstens diesen Fakt kann er einer magielosen Nation überlassen.
"Euer Gnaden, wir sind in einem System, das C-, B-, A-, S- und SS-Rangler besitzt, in der mittleren Stufe der A-Rangler. Der Aufstieg vom C-Rang über den B-Rang zum A-Rang ist recht leicht, doch zu dem S- und SS-Rang benötigt man mehr als nur puren Fleiß. Deswegen sind die S- und SS-Rangler zwar rar, aber dafür besonders mächtig. Insofern könnte man sagen, dass meine Partnerin und ich in der Mitte der Stärkestufen stehen, da wir nach einigen Aufträgen die Qualifikation zum S-Rang erreichen werden."
Der Wettermagier hoffte, dass es das jetzt mit den Fragen über Fiore war. Er wollte weder unhöflich werden, noch zu viel über sein Heimatland verraten...

[11/80]

Die Fragen des Königs hörten sich relativ verwirrend an, jedoch ließ Mina Ayanokoji das wie ausgemacht regeln und lehnte sich zurück. Sie streichelte ihrem Wolf weiterhin über das Fell und sah sich hier im Raum ein wenig genauer um. Von der besagten Königin war weit und breit nichts zu sehen und auch irgendwelche Kinder sah man nicht hier rum sitzen. Es gab zwar einen zweiten Thron, aber dieser schien gerade leer zu sein. Fiore war ein Land mit welchem man sich besser nicht anlegen sollte, wenn einem etwas an seinem Wohl lag bzw. dem Wohl seines eigenen Landes. Aber wieso auch immer der König gerade gefragt hatte, Ayanokoji hatte ihrer Meinung nach eine recht gute Antwort auf diese Frage geliefert. Besser hätte sie es auf gar keinen Fall hinbekommen, wahrscheinlich hätte sie sogar zu viel über ihr Heimatland ausgeplaudert und damit es für dieses Königreich ziemlich angreifbar gemacht. Wobei sie ja immernoch eine Menge Magie besaßen.

[12/80]

Falsch gehofft. Der König wollte zu einer weiteren Frage ansetzen. Mit einer für ihn selbst recht überraschenden Geschwindigkeit meinte Ayanokoji allerdings: "Euer Majestät, falls ihr erlaubt würden wir uns nun gerne zurückziehen. Die Reise hat uns schwer ermüdet und für den Schutz Eurer Wenigkeit müssen wir vollkommen ausgeruht sein. Schließlich könnte ein Angriff jederzeit kommen. Selbst aus einer Topfpflanze heraus.". Dabei legte er ein spaßhaftes Lächeln auf und nickte in Richtung einer der Pflanzen, die in den sonnigeren Ecken des Raumes aufgestellt waren, was die Situation etwas entschärfen sollte. Der König war zuerst etwas beleidigt, weil er wohl noch so einige weitere Fragen hatte, doch bei dem kleinen Scherz musste er doch noch lächeln und so sagte er letztendlich: "Ja, geht ruhig. Ich war sowieso eigentlich mitten in der Arbeit, als Ihr aufgetaucht seit. Meine Diener werden Euch Eure Zimmer zeigen."
Ayanokoji verneigte sich kurz und wandte sich zum gehen, während der König sich durch die gleiche Tür zurückzog wie zuvor sein Berater.

[13/80]

Irgendwie fand die Lichtmagierin diese ganze Fragereien des Königs ziemlich skuril, aber natürlich sagte sie nichts von dem ganzen, da das durchaus als 'unfreundlich' hingestellt werden könnte. Aber mit Sicherheit würde sie schon bald ihren Freund daraufhin ansprechen und ihn fragen, wie das eigentlich von dem König genau gemeint war. Aus dem Grund war sie auch relativ froh, als Ayanokoji nach einem Rückzugsort für die beiden fragte und der König ihnen einen Raum gewährte. Die Lichtmagierin nickte dem König noch einmal kurz zu, ehe dieser auch schon den Raum verließ und die beiden Magier sich zurück ziehen konnten. Jetzt blieb nur die Frage, wo sie denn solche Diener finden würden. Eigentlich müsste das ganze Schloss doch von ihnen wimmeln oder? Tatsächlich traf sie kurz darauf auch schon auf ein sehr junges Mädchen, dass sich ungefähr in ihrem Alter befand und sich den beiden vorstellte.
"Hallo mein Name ist Jessica und ich soll euch euer Zimmer zeigen und mich generell etwas um euch kümmern. Möchtet ihr ein gemeinsames Zimmer oder zwei getrennte Zimmer in Anspruch nehmen?" fragte sie die beiden mit einer recht freundlichen Stimme.

[14/80]

Ayanokoji war froh, dass die Dienerin schon sehr bald die beiden Magier fand und sich vorstellte. Er lächelte das Mädchen freundlich an und antwortete: "Ja, ein gemeinsames Zimmer wäre definitiv von Vorteil. Ich bin im Übrigen Ayanokoji Keitaro und das hier ist meine Freundin Minako Mizuki. Würdest du uns auch gleich zu unserem Zimmer führen? Wir sind von der Reise schon sehr müde...". Er wollte eigentlich so viel wie möglich noch mit Minako besprechen und bevor er dies tat, müsste er erst einmal ihr Zimmer untersuchen und irgendwelche Abhörgeräten oder so etwas in der Art entfernen. Denn genau so etwas war tatsächlich möglich, wenn sie in ein fremdes Land kamen. Die Frage des Königs hatte den Wettermagier bereits argwöhnisch gemacht und wenn der "naive" König schon solche Hintergedanken hegte, würden die vielen Berater und Adeligen in diesem Schloss definitiv ebenfalls ihre eigenen Interessen verfolgen und dabei solche Neuankömmlinge wie Ayanokoji und Minako wie gefundenes Fressen ansehen.

[15/80]

Die Leute hier in diesem Schloss schienen irgendwie ziemlich merkwürdig drauf zu sein, entweder waren sie neugierig wie der König oder aber sie fuhren den nächst besten gleich einmal an wie die Wache. Jemand 'normales' hatte sie zumindest bislang noch nicht gefunden und das irritierte die Lichtmagierin ein wenig. Da sie ursprünglich von einem ganz normalen Land ausgegangen war. Aber auch diese Dienerin hier stellte sich kurz darauf als ziemlich neugierig und irgendwie auch ein wenig merkwürdig vor.
"Wie jetzt Freundin? Seid ihr normal befreundet oder richtig zusammen?" in dem Moment konnte es sich Mina gerade so noch verkneifen mit der flachen Hand auf die Stirn zu schlagen. Schließlich wusste sie nicht, was es die Dienerin hier angehen würde ob sie nun richtig zusammen waren oder nur in einer Freundschaft. Weswegen sich Mina auch gerade einfach nur fragte, was sie dem Mädchen sagen sollte oder ob sie es wieder Ayanokoji überlassen sollte. Aber schon einmal so viel konnte sie verraten... ob Ayanokoji den Rest machen würde, würde sie ihm überlassen.
"Wir sind seit unserer frühsten Kindheit beste Freunde..."

[16/80]

Auch Ayanokoji war etwas verwirrt über diese Frage. Wieso wollten sie mehr von ihnen wissen? Gerade wollte der Wettermagier etwas bissiges antworten, da kam auch schon eine wunderschöne, weißhaarige Frau vorbei und ließ allein durch ihre Anwesenheit die Dienerin einige Schritte zurückgehen und sich verneigen. Der Magier hörte die jüngere Frau leise: "Meine Königin." flüstern, während er selber den Kopf neigte. Anscheinend handelte es sich um die Frau des Königs. Ihre Auftraggeberin.
"Eure Majestät, wir sind die Magier aus Fiore und stehen ihnen zum Schutze ihres Mannes zu diensten."
Sie nickte gütig und entgegnete dann, als ein deutlich größerer Mann neben ihr erschien, mit etwas Eile in der Stimme: "Einen guten Tag wünsche ich Euch. Es tut mir leid, aber leider muss ich gleich weiter zu unseren anderen fremdländischen Freunden. Sie scheinen ein Problem mit ihrer Unterkunft zu haben und da ist es meine Pflicht, sie bis zur Bereinigung dieser Probleme zu unterhalten... kommt Ihr, Hausmeister?". Bei den letzten Worten wandte sie sich an den großen Mann neben ihr, der zwar nickte, aber seine Augen mit hungriger Erwartung auf die beiden Magier gerichtet hatte. Sein Blick schweifte erst weiter, als die Fremdländer etwas in ihrer Sprache riefen. Er und die Königin gingen zu den Fremdländern, während die Dienerin sich stumm beeilte, Minako und Ayanokoji zu ihrem Zimmer zu bringen.

Die Königin und der Hausmeister:

Die beiden Fremdländer:

[17/80]

Irgendwie kam wie gerufen genau zu dieser Zeit eine in ihren Augen recht unattraktive Frau vorbei, die sich als Königin heraus stellte. Der König schien aller Anschein nach keinen Geschmack zu besitzen, ebenso wie so einige Angestellte hier in diesem Haus. Aber Mina war froh, dass sie nun vor weiteren unangenehmen Fragen geschützt waren und so verneigte auch sie kurz ihren Kopf und schweigte ansonsten zu dem ganzen. Nachdem die Königin weg war, brachte die Dienerin die beiden schließlich auf ihr Zimmer und schloss die Tür hinter den dreien.
"Ich hoffe ihr seid mit eurem Zimmer zufrieden?" sprach sie nach einer ziemlich langen Zeit erst wieder, höchstwahrscheinlich weil sie sich nun sicher sein konnte, dass die Königin sie nun nicht mehr hören konnte. Jeder hier schien irgendwie verrückt zu sein, die Geschmacksverirrung, das Aussehen mancher Leute, die Neugier, die Unfreundlichkeit etc.
"Ja danke, für alles..." meinte die Lichtmagierin schlussendlich dennoch freundlich.
"Willst du vielleicht noch etwas trinken oder essen?" bei der Frage sah die Dienerin jedoch lediglich Ayanokoji an, weswegen Mina dazu auch gar nichts mehr sagte. Immerhin hatte sie ja auch nur ihn gefragt gehabt. Sie würde sich ihrem Freund einfach nur anpassen, denn irgendwie machte sie hier alles noch verrückt. Erst Recht als die Dienerin dann auch noch versuchte Ayanokoji mit bloßen Augen auszuziehen. Natürlich, sie ging ja davon aus dass Mina und Ayanokoji nur beste Freunde waren. Aber aus dem Schlamassel könnte sich der Wettermagier selbst heraus holen, sie legte sich einfach nur auf das Bett und genoss diese kuschelweiche Umgebung.

[18/80]

Ayanokoji schüttelte vorsichtig den Kopf und meinte zu der Dienerin: "Nein, wir sind momentan einfach nur müde. Danke der Nachfrage.", ehe er ihr den Rücken zuckehrte und Mina zu dem Bett folgte. Die Dienerin verabschiedete sich mit irgendwelchen Floskeln und schloss hinter sich die Tür. Sofort als sie allein waren, wandte Ayanokoji sich um, ging rasch zu der Tür und verschloss sie mit einer schnellen Schlüsselumdrehung. Dann begann er hastig, die Gemälde zur Seite zu schieben und die Wände im Augenschein zu nehmen. Er durchschaute die Topfpflanzen nach magischen Wanzen, öffnete die Fenster und sah nach benachbarten Zimmern und deren Möglichkeit, sie zu belauschen und sah auch unter den Betten und Schränken nach, um alle möglichen Abhöraktionen zu entlarven. Dabei bemerkte er ein schönes Flötenspiel und sah hinaus in den Garten, wo die Dienerin ruhig eine Querflöte spielte.
"Bin das nur ich oder sind die Leute hier vielleicht etwas merkwürdig?"

Die Dienerin spielt Flöte...:

[19/80]

Als sie dann auch noch ein Flötenspiel vernahm, seufzte die Blondhaarige einfach nur leise vor sich her und wünschte dass ihr Auftrag auch recht bald aufhören würde. Sie hasste es schon jetzt in diesem Land festzustecken, insbesondere weil hier alle Menschen scheinbar verrückt geworden waren. In der Hinsicht sprach ihr Ayanokoji auch direkt aus der Seele.
"Nicht nur du bist der Meinung" die Lichtmagierin seufzte kurz aus und fing auch schon an alles aufzuzählen.
"Der König ist extrem neugierig, ebenso wie die Dienerin hier... die im übrigen auf dich zu stehen scheint. Die Königin ist extrem hässlich und dennoch finden sie hier irgendwie alle hübsch, zumindest sieht es so aus. Dann das Flötenspiel hier... und der Hausmeister sah auch nicht gerade wie ein normaler Mensch aus" stellte die junge Beschwörerin also schlussendlich kurz fest. Irgendwie störte es sie schon ein wenig, dass dieses Land hier vollkommen anders tickte als die bislang bekannten.
"Ich wünschte wir hätten unseren Auftrag schon jetzt erledigt!"

[20/80]

Ayanokoji schloss die Fenster wieder, was zwar das Flötenspiel dämpfte, aber nicht vollkommen verstummen ließ. Mit einem schweren Seufzer ging er zu Mina hinüber zum Bett und setzte sich neben sie.
"Ja, du hast recht, die haben alle ein sehr merkwürdiges Verhalten. Ich finde zwar die Königin nicht so häßlich wie du sie findest, aber dass die Dienerin auf mich zu stehen scheint, ist ja ein richtiger Krankenschein mit der Diagnose 'vollkommen Wahnsinnig' für sie."
Er sah schon wie Minako etwas entgegnen wollte, hob er die Hand und zeigte mit dem Zeigefinger auf sie, einen strengen Blick auf sie richtend.
"Hey, ich habe mindestens ein Jahr lang in einer Gilde voller Frauen verbracht, mit einem oft demonstriertem schönen Violinenspiel. Ich war der einzige Mann in ihrer Reichweite und trotzdem hat sich keine von ihnen für mich entschieden. Der Grund muss also auf der Hand liegen: Ich bin hässlich. Und du zählst nicht, du warst schon vorher mit mir befreundet und siehst deshalb meine inneren "Werte"..."

[21/80]

Die Lichtmagierin schüttelte bei Ayanokojis Kommentar nur sanft mit ihrem Kopf und wollte eigentlich schon etwas daraufhin entgegnen, als Ayanokoji sie verstummen ließ. Dennoch ließ sie es sich letztendlich nicht nehmen ihn schließlich eindringlich anzusehen.
"Ayanokoji, du bist nicht hässlich!" das wollte sie gleich einmal klar stellen. Für Mina spielte schließlich das Äußere auch eine richtig große Rolle. Aber dieses Desinteresse konnte sie sich anders erklären.
"Du hast doch gemeint gehabt, dass du in den zwei Jahren auch nicht wirklich aufhören konntest an mich zu denken richtig?" stellte die Blondhaarige kurz fest und sah schließlich augenblicklich an die Decke.
"Wahrscheinlich hast du deswegen auf die anderen Mädchen so gewirkt, als seist du nicht mehr zu haben und hast sie deswegen auch alle von dir fern gehalten. Außerdem wenn man Single ist, wirkt man für die meisten nicht wirklich begehrenswert, egal ob man gut aussieht oder nicht. Erst wenn man vergeben ist, stehen die Leute dann Schlange" mit einem leichten grinsen stand sie nun auf und ging zu ihm hinüber.
"Wirklich, du bist nicht hässlich!"

[22/80]

Das ließ Ayanokoji nachdenklich werden. Vielleicht hatte Minako recht, vielleicht hatte er tatsächlich die Frauen von sich gestoßen... vielleicht hatte das Abbild von Minako in seinem Geiste dafür gesorgt, dass er sich von den vielen Frauen so distanziert hatte!
Auf ein Mal viel ihm der Moment ein, in welchem Robin versucht hatte, ihn zu bezirzen. Er erinnerte sich, wie Minakos Bild in ihm aufgeblitzt war und er sofort keine Lust mehr verspürt hatte. Sein ganzer Körper hatte sich gewehrt, weil seine Liebe zu Minako offensichtlich stärker als seine Lust und Verzweiflung über das ewige Jungfrauen-Dasein gewesen war. Es machte alles Sinn und als der Magier seine Freundin in diesem neuen Körper ansah, der immer noch an sie erinnerte, musste er lächeln.
Dieses Lächeln verschwand aber ach gleich wieder, als er einsah, dass er diesbezüglich falsch gelegen haben könnte. Er drehte sich errötet von Minako weg und meinte in einem etwas kindlichen Ton: "Naja... es könnte natürlich auch sein dass du dich irrst und einfach nur eine Geschmacksverirrung hast oder so..."

[23/80]

Jetzt wo sie so vor ihm stand und sich ihr Freund von ihr weg drehte, blieb der Lichtmagierin nichts anderes übrig als ein wenig zu grinsen. Schließlich fand sie seine Reaktion diesbezüglich schon ziemlich süß und er zeigte ihr damit nur um so mehr wie wichtig er ihr war und dass sie ohne ihn gar nicht mehr sein wollte. Wie auch? Alles in ihr verlangte nach ihrem Freund. Natürlich könnte es sein, dass sie sich irrte, aber davon ging sie eher weniger aus, wenn sie sich so umschaute und mitbekam wie die Jungs die sie selber als 'hübsch' ansah von den verschiedensten Frauen angemacht wurden. Wie zum Beispiel gerade eben Ayanokoji oder Jonathan, der ihr sogar desöfteren aus eben diesem Grund fremd gehen konnte.
"Denkst du wirklich die vielen Frauen sind einfach auf Jonathan rein gefallen, weil er mit dem Finger geschnippt hat?" mit einem leichten Lächeln, drehte sie Ayanokojis Kopf wieder in ihre Richtung und sah ihm direkt in die Augen in denen sie hätte versinken können.
"Sieh es endlich ein, du bist wunderschön..." und schon küsste sie ihn liebevoll.

[24/80]

"Naja, vielleicht... ich meine ja nur...", sagte der Wettermagier errötet und wollte eigentlich sich noch weiter verteidigen/rechtfertigen, als Minako auf einmal seinen Kopf herumdrehte und ihn küsste. Da Ayanokoji sowieso schon vorher recht angeregt gewesen war, gab ihm der Kuss mehr oder minder den Rest. Für einen Moment errötete er noch mehr, doch nach einigen Momenten verschwand das Rot wieder und der Magier erwiederte den Kuss leidenschaftlich. Sie so nah zu spüren und besonders jetzt auch noch angenehmerweise auf einem Bett zu sitzen, ließ seine Gedanken weiß werden. Für mehrere Minuten gab es nichts anderes als ihre Lippen und ihr Geruch. Dann fanden seine Hände irgendwie zu ihrem Haar, durch das er sanft streichelte. Darauf folgend spürte er ihre Arme, ihre Hände und schon bewegten seine Hände sich zu ihrem Torso, den er mit zärtlicher Neugier betastete. Zuerst nur der Rücken, dann die Seite und letztendlich für eine längere Zeit ihre Vorderseite.

[25/80]