Anima-Canyon

das Eingangsposting lautete :

Questinfo:

[cf: VP]

Karim hatte den ganzen Weg bis zu diesem Canyon weder ein Wort gesagt noch Zoeys Hand ergriffen. Eigentlich sollte er nicht überrascht darüber sein, wie sie sich verhält, doch aus irgendeinem Grund tat es trotzdem weh. Nach kurzem Bedenken wusste der Prophet auch bald, warum es ihn so sehr verletzte. Er sah sie bereits als seine Partnerin an. Als Person, die kein anderer als er für sich beanspruchen darf. Bloß schien sie ganz anders darüber zu denken. Wenn dies der Fall war... musste er sich wohl anpassen.
Sie folgten gerade einen schmalen Pfad, der sich auf der südlichen Seite des Canyons nach unten schlängelte, als Karim letztendlich doch etwas sagte. Er blieb stehen und sah Zoey mit einem unergründlichen Blick an.
"Wir sollen eine Pflanze vernichten, die ein Wesen aus der Vergangenheit imitiert. Es soll recht stark sein."
Im gleichen Atemzug erschien Latif neben Karim und landete mitsamt Salto auf dem felsigen Boden.
"Tadaaa! Ich bin wieder daaaa!"
"Willkommen zurück mein Freund."

[01/60]

Auf Grund dessen, dass Zoey einen ziemlich unruhigen Schlaf durchlebt hatte, wachte die Requiplerin auch heute recht spät auf und das auch nur sehr wiederwillig. Am liebsten hätte sie noch ein wenig geschlafen, doch die Tatsache dass die Seite neben ihr - an der Karim gelegen hatte - leer war, ließ sie wach werden. Immerhin hatte sie sich mitten in der Nacht auf Grund der Kälte, die von draußen hinein zog sich immer näher an ihn heran gekuschelt und so hatte sie nun auch bemerkt, dass irgendwas überhaupt nicht stimmen konnte. Nur um sicher zu gehen, dass sie mit ihrer Vermutung auch Recht behielt, blieb sie liegen und wünschte dem Propheten noch in einer sehr verschlafenen Stimme einen guten Morgen. Doch blieb diese Begrüßungserwiederung seinerseits aus. Erst jetzt setzte sich die Schwarzhaarige auf und sah sich ein wenig hier drin um. Der erste der sie statt Karim begrüßte war ihr Kopf der auch gleich anfing schmerzhaft zu stechen. Da er allerdings kein Schwindel mehr herbei rief, war Zoey sich sicher dennoch heute diesen Auftrag zu beenden. Ihr Kopf würde zwar noch eine Weile benötigen, aber die Zeit heilte bekanntlich jede noch so kleine Wunde.

[26/60]

Der Prophet war gerade wieder auf dem Weg zurück zu Zoey, als er spürte, wie Kha'Zix den Kampf gegen das Ziel begann. Der Räuber der Leere hatte die ganze Nacht lang gejagt und war nun letztendlich, nach vielen falschen Alarmen, doch noch auf sein Ziel gestoßen. Ein wenig erleichtert über diese Wende der Ereignisse, machte sich Karim mit erhöhter Geschwindigkeit auf zu Zoey. Die Schwarzhaarige war bereits aufgewacht und hatte sich aufgesetzt, als der Prophet bei ihr ankam. Er hob zum Gruß eine Hand und begann dann, ihre Sachen wieder einzupacken. Auch wenn er gerne etwas mehr Zeit damit verbracht hätte, einfach den Tag einklingen zu lassen, wollte er den Auftrag auch so schnell wie möglich erledigen. Deswegen hatte er auch schon bald die wenigen Sachen der beiden Magier zusammengesammelt um aufzubrechen.
"Guten Morgen, Kha'Zix hat unser Ziel gefunden. Die Kampfgeräusche sollten uns zu den beiden führen. Kannst du gehen?"

[27/60]

Der 'Verband' ihres Freundes musste gleich als nächstes daran glauben, als die Requip Magierin ihn abzog und damit überprüfen wollte, wie es um ihren Kopf stand. Sie versuchte sich also aufzurichten und genau in dem Moment überkam sie eine Welle der Schwindelkeit, sodass sie erstmal still stehen blieb und sie vorbei ziehen ließ. Genau in dem Moment platzte jedoch Karim wieder rein und begann damit ihre Sachen eilig wieder einzupacken.
"Was ist los?" fragte sie ihn also beiläufig, ehe sie selbst auf die Kampfgeräusche aufmerksam wurde, die deutlich zu hören waren. Als Prophet ihr auch die passende Erklärung lieferte, nickte Zoey ihm kurz zu.
"Wird schon gehen... oder besser gesagt es muss funktionieren" und schon ging Zoey in Richtung Höhleneingang, während sie sich in ihre Rüstung begab und ihre Schwerter in jeweils eine Hand nahm. Sie hoffte nur, dass sie sich bei dem Kampf nicht verausgaben würde, aber einen Versuch war es dennoch wert. So gesellte sie sich zu Kha'Zix dazu und fing ebenfalls mit dem Kampf an.

[28/60]

Der Prophet nickte zu der Meinung seiner Freundin nur und folgte ihr dann zu dem Ort, an welchem Kha'Zix Klauen in den Boden gerammt wurden oder ohne etwas zu treffen durch die Luft zischten. Die beiden Magier konnten sehen, wie der Räuber der Leere versuchte, einen schwarzen menschenähnlichen Panther mit seinen Klauen zu erwischen. Doch so leicht würde er es nicht haben, denn der Feind sprang immer wieder von Seite zu Seite und von vorne nach hinten, als würde er gerade irgendeine Art Tanz aufführen. Karim lächelte unter seiner Maske, während sich ein weiteres Portal zur Leere öffnete und Cho'Gath heraustrat. Er zeigte auf den Panther und meinte: "Du kannst dir mit Kha'Zix gerne diesen Gegner teilen...". Der Schrecken der Leere stürmte sodann mit einem nicht zu unterschätzenden Tempo auf den Feind zu, welcher leicht erschrocken zu dem großen Monster aufsah, sich dann allerdings an die neue Situation anpasste und sich nun noch schneller bewegte.
"Es müsste nun etwas leichter sein ihn zu treffen Zoey, vielleicht kannst du einen guten Treffer landen..."

[29/60]

Immer und immer wieder schlug die Requiplerin auf dieses Vieh ein, doch es gelang ihm auch immer wieder zu entkommen, weswegen die Schwarzhaarige schlussendlich all ihre Kraft zusammen nahm. Sie durfte sich von ihren Schmerzen niemals ablenken lassen und glücklicherweise war sie an sich auch eine ziemlich starke Frau, die eine ganze Menge einstecken konnte. Also versuchte sie die Schmerzen auszublenden und sich stattdessen auf diesen Kampf zu konzentrieren. Das funktionierte auch ziemlich gut und während Cho'Gath nun ebenfalls auf den Gegner zustürmte, wechselte sie ihre Uniform zu der Flugrüstung. Vielleicht hätte sie es nun etwas einfacher, immerhin konnte sie nun immer wieder in die Luft ausweichen und nicht nur zur Seite hin. Tatsächlich unternahm sie so einige Angriffe von der Luft, durch welche der Gegner auch immer mal wieder getroffen wurde. Aber dieser schien eine ganze Menge einstecken zu können. Mal sehen wie lange es benötigen würde um ihm das Licht weg zu knipsen.

[30/60]

Der Prophet lächelte bei dem Anblick, wie der Panthermensch immer öfter und öfter von den drei Angreifern getroffen wurde. Da sie ihn von drei Seiten, darunter auch von oben, angreifen konnten, war es dem Panther so gut wie unmöglich weiter auszuweichen, geschweige denn zum Angriff überzugehen. So wie es gerade lief, würde das Ziel bald tot und der Auftrag damit erledigt sein. Während er gerade das dachte, war ein Kreischen hinter ihm zu hören und ein Schatten flog gleich darauf knapp über seinem Kopf vorbei auf den Panther zu. Gerade als die drei aus dem Team Violent Phoenix etwas entfernten, kam das fliegende Wesen vorbei und schnappte sich einfach den Panther, ehe es wieder fortflug. Kurz bevor es um einen Berg verschwand, konnte Karim sehen, dass es sich um eine Art Mischung aus Vogel und Reptil handelte. Immer noch ziemlich verduzt, stellte er sich neben Zoey und meinte erstaunt: "Der klaut uns unsere Tötung..."

[31/60]

Zoey hob lediglich eine Augenbraue, als dieser Reptilienähnliche Vogel hier auftauchte und sich mit ihrer Beute bzw. dem Questziel davon machte. Was auch immer gerade vor sich ging, das war mehr als nur merkwürdig. Wieso zum Teufel, sollte ein Greifvogel einem Pflanzenkonstrukt denn helfen? Natürlich sah Zoey noch eine Weile lang hinterher, damit sie wusste in was für einer Richtung sie nach dem Questziel zu suchen hatten... aber ob der Greifvogel denn nun freundlich gesinnt war und diesem Pflanzenkonstrukt das Leben retten wollte oder ob es sich um ein Monster handelte, dass ihn vermutlich sogar als Beute ansah, war nicht vorhersehbar. Gerade eben ging Zoey von gar keins der beiden Möglichkeiten aus, sondern wollte sich mit ihren eigenen Augen über den Tod von Pantherlilys Klon informieren.
"Lass uns am besten hinterher... ich hoffe dass wir ihn bald wiederfinden werden" und dann würde auch dieser ekelhafte Vogel eines verpasst bekommen. Schließlich stahl hier niemand einfach so ihr Questziel und machte sich damit aus dem Staub. Zoeys Wut war gerade eben deutlich anzusehen.

[32/60]

Karim nickte zu der Bemerkung der Schwarzhaarigen und sah sich dann seine Beschwörungen an. Cho'Gath schien noch recht ausgeruht, aber Kha'Zix war von dem Kampf ziemlich erschöpft und an einigen Stellen war auch sein Panzer etwas beschädigt. Der Prophet entschied sich dazu, die beiden zurück in die Leere zu schicken und dann an Zoey zu wenden.
"Gehe du bitte mit deiner Flugrüstung vor. Ich werde bald zu dir aufholen."
Dann wandte er sich von ihr ab und stellte sich an den Rand zur Lichtung, ehe er gegenüber der Lichtung die Arme ausbreitete und in den Himmel sah. Als Zoey weit genug entfernt war, begann er in seiner Heimatsprache zu singen:
"Oh Herrscher der Lüfte, Räuber der Wolken, Segler der Leere, komm zu uns und erglänze in deiner mitreißenden Pracht. Trage mich in den Sieg, der deine Ketten zerspringen lässt! Komme hervor! Ikran!"
Somit öffnete sich ein Tor zur Leere und eine neue Beschwörung des Propheten trat in Erscheinung.

[33/60]

Die Schwarzhaarige Requip Magierin nickte ihrem Freund kurz zu und begab sich in ihre Flugrüstung, ehe sie genau in die Richtung folgte, in die der Vogel mit dem Questziel verschwunden waren. Was hinter ihr passierte, bekam sie so gut wie überhaupt nicht mit. Sie bekam lediglich mit, wie ein starker Windstoß von einer Sekunde zur nächsten sich hier ausbreitete, aber da war sie auch schon hinter den Bergen, sodass sie nichts weiter sehen konnte. Stattdessen sah sie sich hier weiter um und flog durch die Gegend, um nach den beiden Ausreißern Ausschau zu halten. Irgendwo mussten sie sich ja immerhin verzogen haben. Bis Karim folgen würde, könnte es sicherlich noch eine Menge brauchen, da er so weit sie wusste über keinerlei Flugfähigkeiten verfügte und somit diesen ganzen Weg zu Fuß bestreiten müsste. Sie selber flog nun allerdings weiter und erkannte schon recht bald einen riesigen Horst, der allerdings gerade eben leer zu sein schien.

[34/60]

Ikran:

Mit einer Mischung aus Bewunderung und Zuversicht sah Karim auf das Wesen aus der Leere hinauf, das sich in voller Größe vor ihm aufstellte. Der echsenartige Körper erinnerte ein wenig an das Wesen, dass das Questziel gekidnappt hatte, doch die Flügel und der Kopf waren eindeutig anders. Manche würden beim ersten Anblick dieses Wesens zuerst an einen Drachen oder einen Wyvern denken, doch tatsächlich war dies eines der ältesten Wesen der Leere. Karim zeugte ihm seinen Respekt, indem er seinen Kopf neigte und sich dem Ikran langsam näherte. Die Augen des Wesens sahen auf ihn hinab und als der Prophet sogar eine kurze Verneigung andeutete, beugte es sich zu ihm hinunter und sah ihm in die Augen als er sich wieder zu voller Größe aufbaute. Er lächelte knapp und der Ikran ließ sich nieder, sodass er aufsitzen konnte. Eines der "Nervenenden", die aus dem Hinterkopf des Wesens kamen, legten sich an Karims Nacken und stellten so eine Verbindung mit ihm auf.

[35/60]

Nichts desto trotz entschied sich Zoey dafür dort in diesem riesigen Horst nach Hinweisen zu suchen. Vielleicht würde sie ja hier sogar heraus bekommen, um was für einen riesigen Vogel es sich hierbei überhaupt handelte. Eines stand aber so oder so bereits fest, es war nicht gerade etwas vollkommen normales. Gelandet, kniete sich die Requip Magierin auch gleich hin und begutachtete diesen Horst, natürlich in der Hoffnung jetzt nicht von dessen Besitzer überrascht zu werden. Aber etwas wirklich nützliches konnte man hier eigentlich eher weniger finden. Leider... nun gut, vielleicht sollte sie einfach warten bis der Vogel zurück kam, denn so wie es aussah, war dieser Horst noch relativ neu und das bedeutete, es war höchstwahrscheinlich sogar noch bewohnt. Nur wo befand sich dann die Beute? Oder besser gesagt ihr Questziel? Nun gut wenn es sich hierbei um einen Freund handelte, würde man ihn ja nicht fressen wollen... der Zusammenhalt mancher Kreaturen war wirklich einfach nur lächerlich oder aber sorgte dafür, dass sie extrem stark waren.

[36/60]

Nun mit dem Ikran verbunden, stieg der Prophet mit einem kräftigen Flügelschlag in die Luft auf. Es dauerte zwar so seine Zeit ehe der Ikran eine annehmbare Höhe erreicht hatte, doch als es letztendlich soweit war, nahm das Flugwesen deutlich an Geschwindigkeit auf. Es flog zuerst Zoey hinterher, bevor es diese einholte und mit einem lauten Kreischen zusammen mit der Requiplerin die Verfolgung der Flugechse auf sich nahm. Der Ikran besaß eine besonders hohe Geschwindigkeit, doch diese war nicht besonders hilfreich, als ihr Ziel sich mit viel Übung in ein fast schon direkt nach oben laufendes Erdloch verschwand, genau in der Mitte der Schlucht. Karim steuerte den Ikran mit all seinem Können, musste aber tatsächlich an einigen Stellen langsamer werden als die Flugechse, damit er nicht in einen Baum raste oder so etwas in der Art. Letztendlich schafften sie trotzdem dann doch noch das Manöver und rasten dem Riesenreptil hinterher, in das Loch hinein.

[37/60]

Dann als sie die Flugechse wieder zu Gesicht bekam, flog auch die Requip Magierin wieder empor und folgte diesem majestätischen Geschöpf bis zu dem Loch, in welchem es verschwand. Karim der aus irgendeinem Grund nun auf eine neue Beschwörung Zugriff hatte, folgte ihm auch gleich und Zoey wartete da auch gar nicht lange, ehe sie mit ihrer Flugrüstung ebenfalls im Loch verschwand, ehe es sich direkt hinter ihnen wieder schloss. Was hier auf sie wartete schien eine völlig neue Welt zu sein. Die Bäume waren keine Bäume mehr, sondern bestanden aus riesigen Pilzen und das Gras war nicht mehr grün sondern blau. Irgendwie drehte sich diese Welt vollkommen anders und aus irgendeinem Grund vermutete die Requip Magierin auch, dass sie nun in einer Art Parallelwelt gefangen waren. Hier könnte so einiges noch auf sie zukommen, sowohl interessantes als auch gefährliches. Aber wohin waren die beiden denn nun verschwunden? Obwohl sie ihnen gefolgt waren, hatten sie die beiden dennoch wieder aus den Augen verloren. Zumindest sie...
"Karim siehst du das Flugvieh noch?" schrie sie also schließlich zu ihrem Freund hinüber.

[38/60]

Auch der Prophet war erstaunt über diese neue Welt. Mit einem Blick zurück, sah er noch, wie das Tor sich hinter ihnen schloss und spürte auch gleich, wie die Schwerkraft nun von dort zerrte, woher sie gekommen waren, obwohl sie doch zuletzt in einer Art Sturzflug durch das Loch gerast waren. Der Ikran reagierte natürlich recht verwirrt auf diese Änderung und drehte sich mehrere Male um die eigene Achse, was für so einige Übelkeit bei seinem Reiter sorgte. Karim krallte sich fest, während die Fliehkräfte an ihm zerrten, und hoffte innerlich nicht einfach so herunterzufallen oder sich zu übergeben. Bald hatte das Flugwesen sich wieder an die neue Umgebung gewöhnt und segelte nun über die Pilze hinweg. Von dem Flugreptil war nichts mehr zu sehen und als Karim die Frage siener Freundin hörte, rief er nur zu ihr zurück: "Nein, ich war leider zu sehr damit beschäftigt nicht unser karges Abendessen zu verlieren!"

[39/60]

Zoey konnte nicht anders als leicht zu schmunzeln und bei Karims Worten schließlich nur mit dem Kopf zu schütteln. Nun gut er befand sich zum ersten Mal in der Luft, zumindest so weit sie wusste... also war es etwas neues für ihn.
"Du wirst dich noch daran gewöhnen" grinste die Schwarzhaarige ihren Freund frech an und flog weiter über diesen Pilzwald auf der Suche nach dem riesigen Vogel. Doch hier war weit und breit nichts zu sehen...
"Ich finde die neue Welt irgendwie nicht so ganz geheuer... wir sollten vorsichtig sein" nur konnte Zoey nichts weiter machen... NOCH nicht. Mit einem leisen Seufzen, landete sie nun und hoffte einfach nur dass man hier unten vielleicht eher fündig werden würde. So schwer dürfte es ja auch gar nicht sein die beiden Entflohenen wieder zu finden. An sich genommen, konnten sie ja auch noch gar nicht so weit gekommen sein, was nur noch merkwürdiger erschien.

[40/60]

Der Prophet ging auf die Bemerkung seiner Freundin nicht ein. Er sah hinauf zu der blauen Sonne, die auf diese Welt hinabschien. Sie hatte schon fast die Größe der Sonne, die Karim in seiner Welt kennengelernt hatte, aber immer noch etwas kleiner. Sie fühlte sich nicht so wärmend an wie seine Heimatsonne, von der Helligkeit gerade zu schweigen. Es war ein winziger Unterschied, der den meisten nicht auffallen würde. Aber denen, die die Hitze der Sonne gut kannten -als auch ihr Licht zu schätzen wussten- bemerkten die sanftere, aber dunklere Sonne sofort. Dies schien auch der Grund zu sein, weshalb die Oberfläche dieser Welt mit Pilzen übersät und blauen Wiesenflächen bedeckt war. Während der Ikran über diese Welt hinwegzog, erkannte der Prophet auch so einige Tiere, die beim Anblick der unbekannten Flugbestie am Himmel schlagartig zu flüchten begannen und sich in ihren Nestern und Höhlen in Sicherheit brachten. Genau in dem Moment, in welchem er eine Herde größerer Huftiere die Flucht ergreifen sah, nahm der Ikran den Geruch ihrer Beute auf und nahm mit einer ziemlich starken Wende wieder einmal die Verfolgung auf-

[41/60]

Die neue Beschwörung Karims schien nicht nur eine Flugbeschwörung zu sein, sondern hatte auch noch ausgeprägte Sinne. Um so besser für die Schwarzhaarige und ihren Freund. Immerhin würden sie so schnell an ihr Ziel gelangen und nicht noch ewig durch die Gegend streifen. Zwar war diese Welt in der sie gelandet waren richtig neu und deswegen auch recht interessant, aber man sollte sein Glück nicht überstrapazieren. Es könnte nämlich recht schnell passieren, dass sie hier auf einmal von den Bewohnern dieser Welt attackiert werden könnten und eventuell sogar eliminiert werden könnten und darauf hatte Zoey nun wirklich keine Lust. Nicht nach allem, was sie bereits durchlebt hatte und nicht bei dem Gedanken daran, was sie noch so erleben könnte. Wenn die Zeit natürlich mitspielte. Augenblicklich kehrte also auch Zoey um und folgte dem riesigen Vieh Karims. Ihrem Freund vertraute sie mittlerweile blind. Mal sehen wohin das Questziel mittlerweile gebracht wurde, hoffentlich nicht all zu weit weg.

[42/60]

Bald schon fand der Ikran ihr Ziel. Das Flugreptil hatte sich über dem Körper des Panthers gebeugt und schien sich... etwas von ihm zu genehmigen. Um sich die Tötung zuzischern, ließ Karim den Ikran auf das Wesen herunterschießen. Mit einem lautem Krachen landete das Wesen der Leere auf dem großen Reptil und versenkte seine Zähne in dessen Nacken. Dermaßen an seinem wunden Punkt getroffen, reagierte das Reptil sehr erschrocken und ließ von dem Panther.Pflanzen-Menschen ab, sodass es sich von dem Pilz, auf dem es mit ihm gehockt hatte, im Versuch den Ikran von sich herunterzubekommen herunterrollen konnte. Doch bevor es dies tat, kappte der Prophet seine Verbindung mit dem Ikran und sprang von dessen Rücken hinunter auf den riesigen Pilzhut. Dort landete er mit einer Rolle und zog seinen Dolch, während er auf den Panther zulief. Dieser atmete trotz seiner schweren Verletzungen immer noch etwas. Das passte ja ganz gut. Karim ging neben dem Panthertypen auf die Knie und versetzte dem Verletzten einen Dolchstoß ins Herz. Auftrag erledigt.

[43/60]

Zoey war ihrem Freund bis hier her gefolgt, allerdings kam sie zu spät um gegen den Auftragsziel vorzugehen. Dafür kümmerte sie sich allerdings ebenfalls um diesen riesigen Greifvogel, der ihnen all diese Arbeit aufgebürdet hatte. Es würde ein Spaß werden, ihn zu eliminieren. Aus diesem Grund zog die Requip Magierin auch gleich ihre Schwerter und verletzte dieses Reptilienartige Vieh mit einigen tiefen Schnittwunden.  Auch wenn er einen langsamen und qualvollen Tod verdiente, so erbarmte sich die Schwarzhaarige ihm gegenüber und wollte kurzerhand mit ihrem Schwert zustechen, als sie eine Stimme vernahm.
"Wenn du mich tötest, kommst du nie mehr nach Hause" moment, war das gerade die Stimme des Monsters? Seit wann konnte der denn bitteschön sprechen? Verwundert blieb Zoey stehen und schaute einen kurzen Moment zu Karim, ehe sie nach wie vor in ihrer Position verharrend, wieder zum Vieh schaute.
"Erkläre dich! Wieso sollte ich dann nie wieder nach Hause kommen können?"

[44/60]

Als Karim den letzten Atemzug des Panthermenschens festgestellt hatte, ging er zum Rand des Pilzhutes, wo der Ikran sich von dem schwer verletzten Flugreptil entfernt hatte, welches nun kurz vor seinem Tod stand, da Zoey mit einem Schwert in der Hand gleich in seiner Nähe war und es ansah. Von dem Gespräch hatte der Prophet nichts mitbekommen, weshalb er einfach seinen Dolch nach unten fallen ließ, direkt in den Nacken des Reptils hinein, welches daraufhin schmerzerfüllt aufschrie. Kurz darauf kam er auch schon mit seiner Aura des Propheten zu Zoey hinuntergeschwebt. Unten angekommen zog er den Dolch aus dem Nacken des Reptils, was für noch mehr Schmerzensschreie sorgte, und sah dann Zoey fragend an.
"Worauf wartest du denn noch? Du stehst da und lässt dieses arme Wesen weitere Qualen erleiden? Ich hätte dich niemals zur sadistischen Sorte gezählt, Zoey..."
Dabei setzte er sich auf den Hals des Reptils, welches mittlerweile sowieso zu schwach war um nur den Kopf zu heben. Dabei begann er seinen Dolch an dem Körper des Wesens zu säubern, während der Ikran ihnen wieder näher kam...

[45/60]

Zoey zuckte nur lautstark zusammen, als der Prophet seinen Dolch in den Nacken des Reptils fallen ließ und diesen kurz darauf auch noch heraus zog. Im Normalfall hätte sie ihn nun umgebracht, aber hier in dieser Welt festzusitzen, kam für sie gar nicht erst in Frage.
"Er meinte gerade eben zu mir, dass wir ohne ihn nie wieder zurück in unsere Welt könnten" erklärte sie dem Propheten nun also und stand weiterhin relativ unsicher vor dem Reptil. Erpressen lassen wollte sie sich nicht... aber was blieb ihr denn groß anderes übrig, wenn sie wieder zurück wollte?
"Bist du der Einzige der die Fähigkeit besitzt in andere Welten zu reisen? Rede endlich!" stocherte Zoey also weiter rum, doch irgendwie konnte sie seine Antwort nicht so ganz glauben.
"Ja, ich bin die einzige Verbindung zu eurer Welt" ein Risiko diesbezüglich aber einzugehen kam für die Schwarzhaarige auch nicht in Frage... so stand sie gerade eben vor einer Menge Entscheidungen. Zoey war einfach nicht dafür geschaffen sich zu entscheiden, immerhin war sie es eher gewohnt auf Befehle und Wünsche anderer zu hören, so war sie nun auch einmal groß geworden... als Sklavin. Deswegen nun auch diese lange Bedenkzeit, um das Richtige herauszufinden.

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Der Prophet sah zuerst Zoey und dann das Flugreptil mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck an.
"Ehrlich? Das soll dir das Vieh hier gesagt haben?"
Er sprang von dem Wesen herunter und sah ihm in die trüben Augen.
"Tja, dann sollte er wohl besser die Wahrheit sagen. Weißt du wie wir das lösen werden mein Großer?"
Ein fettes Lächeln breitete sich unter seiner Maske aus, als er seinen simplen Plan ausformulierte.
"Wir werden dich mitnehmen und einfach aus großer Höhe dort fallen lassen, wo das Portal war. Wenn du uns dort nicht hindurchbringst, wirst du einfach auf dem Boden aufklatschen und sterben. Und ich weiß, dass du nicht mehr fliegen kannst..."
Er stieß mit einem Fuß gegen den zerbissenen lingen Flügel des Flugreptils.
"... jedenfalls nicht mit solch einem Flügel. So einfach ist das."
Damit wandte er sich von dem besiegten Feind ab und sah nun Zoey an.
"Du hast den Plan gehört, wir können los."

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Der Plan von Karim klang gerade ein wenig grausam in ihren Ohren, aber dennoch nickte sie ihrem Freund nur kurz zu und begab sich wieder in die Luft. Die Beschwörung ihres Freundes würde dieses Riesenvieh sicherlich heben können, zumindest ging Zoey gerade davon aus.
"Das wollt ihr jetzt nicht wirklich machen oder?" konnte man noch aus dem Mund des Reptils hören, ehe er versuchte davon zu kriechen, nur wie es schien konnte er wirklich nicht mehr fliegen und schien auch sonst sehr stark verletzt zu sein. Die Schwarzhaarige jedoch stellte die Worte des Propheten auf gar keinen Fall in Frage, so etwas würde sie schon alleine auf Grund ihres Glaubens nicht tun. Aber auch, weil sie der Meinung war, dass sie so auf jeden Fall wieder zurück nach Hause kommen könnten.
"Ich habe euch nichts getan!" und indirekt stimmte das sogar, nun gut bis auf eine Kleinigkeit.
"Du hast unser Questziel entführt und uns damit eine enorme Arbeit aufgebürdet! Das mal so nebenbei bemerkt" das war das einzige, dass Zoey dazu sagen wollte.

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Karim ging auf den Ikran zu, während das Reptilien-Wesen wieder seine Stimme erklingen ließ. Ein verächtliches Schnauben entging dem Propheten schon, als er diese "Anklage" hörte.
"Du hast aus der Welt geraubt, die eins mit der Leere werden soll. Damit hast du die Leere selbst bestohlen und darauf steht normalerweise die Todesstrafe. Sei froh, dass du uns noch von Nutzen bist, ansonsten wärst du schon längst tot.", sagte er, während er sich dann auf den Rücken des Ikrans schwang und sich mit diesem verband. Im nächsten Moment breitete das Flugwesen aus der Leere seine Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. Er flog eine kurze Runde, ehe er mit beachtlicher Geschwindigkeit wieder in einem schönen Bogen auf Bodenhöhe auf das Reptil zuraste. Er schnappte es sich und nahm bald schon wieder an Höhe auf, ehe Karim ihn wieder in Richtung der Portalposition lenkte. Er wollte seinen Aufenthalt hier so kurz wie nur möglich gestalten und deshalb beeilte er sich auch, das Portal wiederzufinden.

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"Steht nicht überall die Todesstrafe, wenn man ein Verbrechen gegen die Leere begeht?" fragte Zoey schon ein wenig sarkastisch nach, während sie sich ein breites grinsen nicht verkneifen konnte. Die Leere schien an sich ja sehr harte Gesetze zu haben, über die sich die Schwarzhaarige wohl genauer informieren musste. Immerhin war sie mittlerweile gläubig und hatte natürlich auch vor sich an die dortigen Regelungen zu halten. Nur all zu einfach wie die 10 Gebote der Bibel würde es mit Sicherheit nicht werden, so viel stand schon einmal fest. Wenn man sich nach der Bibel richten würde, dann würde jedem ein schönes Leben geschenkt werden. Schließlich sollte man keine falschen Zeugnisse ablegen, nicht töten, nicht stehlen, seine Eltern respektieren und so weiter und so fort. Für manche mochten zwar diese Regelungen ihr Leben sein, aber Zoey hielt noch nie viel von dieser Religion. Schweigend durchsuchte auch sie letztendlich die Umgebung, ehe sie eine tiefe Schlucht erkennen konnte und dort auch hinein flog. Breit genug für das Reptilähnliche Wesen war es ja. Aber einen Boden konnte man hier schon einmal nicht erkennen. Es war eher eine Art Klippe die sonst wohin führte.

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