[B-Rang] Slay Guardian Knight(Archer)

Spoiler:

Als sie an ihrem Auftragsort angekommen waren, fragte sich Mina natürlich auch, womit sie es hier genau zutun hatten. Durchgelesen hatte sie sich den Auftrag ja nicht wirklich, weswegen sie diesen Zettel noch einmal schnell aus Ayanokojis Hand nahm und selber sorgfältig durchging. Na toll, da schien sie wohl einen Kampfauftrag sich ausgesucht zu haben. Aber wenigstens könnten sie hier auch gleich einmal ihre Fähigkeiten stärker ausprobieren. Mal sehen wann sie den nächsten Rangaufstieg in der Tasche haben würden. Die Blondine lächelte leicht und vermutete aber auch, dass ihr Freund ihn wohl schneller haben würde. Auch wenn beide früher ungefähr gleich stark unterwegs waren, so gehörte er schon länger dieser Gilde an, während Mina sich eher um vollkommen andere Sachen als um ihre Magie kümmerte. Das war sicherlich nicht der Wunsch ihres Vaters gewesen, als er sie in dieser Schule angemeldet hatte. Vermutlich wäre er von daher enttäuscht auf die Lichtmagierin. Genau diesen Gedanken teilte sie nun auch kurz Ayanokoji mit.
"Ich vermute, wenn mich mein Vater jetzt sehen würde, er wäre ziemlich enttäuscht von mir..." mit einem leicht nachdenklichen Gesichtsausdruck, betrachtete sie aber kurze Zeit später auch schon wieder ihre Umgebung.

[01/40]

Die Stadt unter dem Baum:

"World Tree":

Eingang zum "World Tree":

[cf: Graceful Tiger Gildenhaus - Erdgeschoss]

Anders als Minako hatte Ayanokoji sich bereits den Auftragszettel durchgelesen und wusste, was sie vor sich haben würden, als die beiden Magier durch die Stadt am Fuße eines riesigen Baumes gingen. Überall waren Magier und Abenteurer zu sehen, die offensichtlich ebenfalls die Absicht hatten, diesen Baum hinaufzugelangen. Nunja, Minakos und Ayanokojis Auftrag war es ja nur, die Bogenschützen im dritten Teil des "World Trees" zu erledigen, doch der Wettermagier bemerkte an den Gesichtern und Körperhaltungen als auch der Ausstattung der Abenteuerlustigen hier, dass da etwas faul an dem Auftrag war. Minakos Bemerkung ließ ihn seine Aufmerksamkeit wieder auf die Blondine richten und über das Gesagte nachdenken. Nach einigen Sekunden schüttelte er den Kopf und meinte: "Nein, ich denke dein Vater wäre sogar stolz auf dich. Er war Magier und somit kannte er das Leben, das damit verbunden ist, wenn man in einer Gilde lebt. Höchstwahrscheinlich hätte er Verständniss dafür gehabt, dass du dich für's erste nicht getraut hast, mir zu folgen. Aber er würde sich aus meiner Sicht gesehen bestimmt freuen, wenn er dich hier sehen könnte. Du warst doch auch sein ein und alles."

"Denkst du?" richtig sicher war sich Mina da nicht wirklich, immerhin hatte sie ganze 2 Jahre benötigt um endlich in seine Fußstapfen zu treten und Magierin zu werden.
"Ich denke er hatte gehofft, dass ich bereits so schnell wie möglich versuche immer stärker zu werden und mich einer Gilde anzuschließen. Ich meine, so habe ich natürlich etwas Trainingszeit verstreichen lassen... und nicht ohne Grund hätte er mich sonst in dieser Schule angemeldet" erneut ein leises seufzen, ehe sie sich jetzt ersteinmal wieder ein paar Gedanken machte, wie sie diese verstrichene Zeit doch eventuell wieder aufholen könnte.
"Soll ich vielleicht ein paar Aufträge alleine machen? Denkst du dadurch könnte ich wieder aufholen?" eine Idee wäre es zwar, doch so wie sie Ayanokoji kannte würde es vorraussichtlich eine etwas längere Diskussion werden, um den Windmagier von diesen Absichten zu überzeugen. Vielleicht würde er sie aber auch zu etwas anderem überrenden können, da fiel ihr gleich etwas anderes noch ein.
"Kämpfst du eigentlich auch ab und an mit deinem Gewehr?"

[03/40]

Ayanokoji blieb stehen und seufzte, ehe er Minako streng ansah.
"Hör mal Mina, du solltest dir deswegen nicht zu viele Gedanken machen. Dein Vater war immer gut zu dir und hat jeden deiner Fehler akzeptiert und dich dazu angehalten, ihn auszubessern. Du konntest darauf zählen, dass er für dich da war und dein Fortschritt hat ihn noch mehr glücklich gemacht. Doch er war nunmal auch einfach dein Vater. So wie ich es bisher von anderen Männern gehört habe, ist es einem Vater egal, was seine Tochter nicht so macht, wie er es will, wenn sie doch nur ein glückliches Leben führt und es ihr gut geht. Das sollte auch für die Mütter gelten, aber was bei der deinen der Fall ist, wissen wir ja..."
Dann wanderte sein Blick in Richtung seines Gewehrs, das auf seinem Rücken Platz hatte, und er zog es aus der Holsterung.
"Ich benutze es ja, wenn auch selten. Mittlerweile verfüge ich über so viele Zauber, dass ich sowohl den Schaden dieser Waffe übertreffen, als auch die damit verbundenen Geräusche unterbieten kann."

[04/40]

Erneut war lediglich ein leises Seufzen von Mina zu hören, wobei sie Ayanokoji Recht geben musste. Wie so oft... Ihr Vater hätte vermutlich auch das Beste für sie gewollt und im Gegensatz zu ihrer Mutter, hatte er sich auch öfter um sie gesorgt, was normalerweise eigentlich eher untypisch war.
"Fang gar nicht erst mit meiner Mutter an, sie tut doch eh was sie will..." ihre Mutter war eine katastrophale Person, auch wenn sich Mina irgendwie immernoch wünschte, dass zwischen den beiden früher oder später alles wieder gut werden würde. Aber vielleicht würde das nur ein Wunsch bleiben, der unerfüllt bleiben sollte.
"Mein Vater ja, da hast du Recht... vermutlich hätte er es eingesehen. Meine Mutter hingegen.. sie denkt ja immernoch dass es ein eher unweibliches Verhalten ist Sport zu treiben oder Magie auszuüben. Sie hält mich nach wie vor für eine Rebellin und würde sich von mir wünschen, dass ich wie andere Mädchen eine Modelltätigkeit oder gar ständige Kaffekränzchen mitmache... und das halt auf ihre eigene Art und Weise" sie selber musste nun auch an ihren Bogen denken, welchen sie auf ihrem Rücken trug.
"Genauso wie bei mir und meinem Bogen... er kommt mittlerweile nur sehr selten noch zum Einsatz. Ich arbeite zwar sehr gerne damit, aber... nun ja, meine normalen Techniken machen weitaus mehr Schaden"

[05/40]

Ayanokoji nickte nur und besah sich sein Gewehr für eine kurze Zeit. Er hatte es in einem seiner ersten Aufträge erbeutet und es dauerhaft bei sich behalten und gegen mehrere Gegner damit gekämpft. Es hat selten Probleme gemacht und präzise war es auch. Eigentlich alles was er brauchte... nur schien er darüber hinauszuwachsen. Er brauchte etwas durchschlagenderes... ausgefeilteres... Nach einer doch nicht so kurzen Zeit hängte er das Gewehr wieder auf seinen Rücken und dachte kurz nach, ehe er sagte:
"So wie es aussieht, brauchen wir neue Ausrüstung. Am besten wir halten die Augen nach magischen Gegenständen offen. Mit denen könnten wir so einiges an Schaden verursachen und vielleicht sogar sie noch verstärken, wenn wir stärker werden."
Trotzdem würde er seine jetzige Waffe in Ehren halten. Sie mitzunehmen wäre unnötig, doch er würde sie höchstwahrscheinlich als praktisches Erinnerungsstück an seine Wand hängen... warum auch nicht? Stören würde das wohl niemanden.

[06/40]

"Das ist irgendwie schade, nun nach so einer langen Zeit von meinem Bogen ablassen zu müssen, ich mag die Kampfart welche man mit dem Bogen ausüben kann..." aber ihr Freund hatte mal wieder Recht.
"Nun ja, wir könnten die Augen offen halten. Das Problem ist nur, solche magischen Gegenstände findet man nicht gleich in jeder x-beliebigen Ecke" sie selber hatte zum Beispiel noch nie ein Magisches Item gefunden gehabt, aber zugegebenermaßen hatte sie auch noch nie persönlich danach gesucht gehabt. Die Lichtmagierin beschloss aber ebenfalls ihren Bogen für immer in Ehren aufzubewahren, selbst wenn sie nun etwas besseres finden sollte. Ob Ayanokoji etwas dagegen hätte, wenn sie den sogar später wenn sie zusammen lebten, über ihr gemeinsames Bett hängen würde? Über dem Bett könnte man es zumindest jederzeit sehen und es war selbst dann wenn sie eigentlich schlief griffbereit. Wobei in Reichweite brauchte sie es auch nicht zu haben, sie hatte schließlich ihre Magie welche sie natürlich jederzeit mit sich trug.

[07/40]

Ayanokoji nickte seiner Freundin zu und ging dann weiter in Richtung des Baumes, der sich in der Mitte der Stadt befand. Während er durch die Straßen lief, bedachte er die Architektur der Stadt und das Erscheinungsbild der normalen Bewohner einer genaueren Beobachtung. Die meisten Gebäude liefen in runden Kuppeln auf eckigen, eher würfelartigen Grundbauten zu. Sie waren aus weißem Stein gemeißelt, der in einer beinahe peinlichen Sorgfalt zusammengesetzt wurden. Es sind kaum Kanten zu sehen, was von einer sehr präzisen Arbeit zeugte. Auch der Umstand, dass in jedem Bezirk die gleiche Art von Behausung zu finden war, fiel dem Wettermagier ins Auge. Anscheinend verfügt die Stadt über genug Reichtum, um sowohl den Eigennutz der Führung als auch den Bedarf der Armen zu stillen. Dass dafür ein gut funktionierendes politisches System nötig war, ließ Ayanokoji mit noch mehr Wertschätzung auf diese Stadt und ihre Leute sehen. Dann waren da noch die Bewohner. Die meisten waren recht annehmbar angezogen, ihre Kleidung zeugte von mindestens ansatzweise vertretbarem Modeverständniss und war in gutem Zustand. Die Anzahl von edlen Stoffen war gering, aber auch die Anzahl von groberen oder minderwertigen Stoffen verhielt sich genauso.

[08/40]

Kaum hatte sich dieses Thema auch schon wieder gelegt, gingen der Lichtmagierin ein paar Fragen bezüglich der Quest durch den Kopf. Doch keine ihrer Lösungsansätze waren für sie zufrieden stellend.
"Hast du schon eine gewisse Vorstellung wie wir diese Schützen vernichten könnten?" ihr Freund hatte schließlich immer die besten Ideen und Strategien, weswegen sie es ihm auch weiterhin überließ.
"Manchmal weiß ich wirklich nicht, was ich ohne dich machen würde..." ein leichtes grinsen huschte über ihre Lippen beim Gedanken daran.
"Vermutlich wäre ich bereits ein paar Mal aufgeschmissen gewesen oder mittlerweile vielleicht sogar schon tot. Oder aber ich wäre immernoch an Jonathans Seite und hätte mich ihm eventuell sogar bereits hingegeben" aber Gott sei dank hatte sie ihn und sie konnte sich nach wie vor jede Sekunde auf ihn verlassen. Genau das ließ Mina nun von den Hintergrundgedanken bezüglich der Frage ob ihr Vater denn wirklich stolz auf sie sein würde vorerst ablassen und sie somit wieder fröhlich stimmen.

[09/40]

Ayanokoji brummte vor sich her, als Minako ihn diese Frage stellte. Das war wirklich ein Problem. Die schiere Masse der Bogenschützen konnte tatsächlich eine ernsthafte Gefahr darstellen und für den ersten Moment war der Wettermagier sich nicht sicher, was sie tun sollten. Es wäre natürlich möglich, für's erste den Weltenbaum zu umfliegen und sich die Stationen der Bogenschützen anzusehen, ehe man einen Angriff wagte, doch wie viel brachte ihnen das, wenn sie letztendlich nicht genug Kraft hatten, um diese Bogenschützen allesamt zu besiegen? 300 Schützen... selbst wenn Ayanokoji auf jeden von ihnen nur einen Zauber einsetzen würde, wäre er sicherlich bei einhundert von ihnen vollkommen erschöpft... und was ist mit den restlichen 200? Minako konnte sicherlich auch einhundert erledigen, doch mussten sie sich auch um ihre Verteidigung kümmern, während dann noch 100 Schützen übrig wären... das war nicht möglich, sie konnten niemals mit einfachen Waffen diese Bogenschützen besiegen.
"Ich werde mir etwas ausdenken. Lass uns... vorerst diesen Weltenbaum ansehen."

[10/40]

Leider hatte sie durch ihre 2-jährige Trennung auch den Überblick über seine Techniken verloren, weswegen sie leider auch nicht sicher sein konnte, ob er denn eine etwas weiträumigere Technik hatte.
"Hast du eine Flächendeckende Technik?" fragte sie ihren Freund also offen heraus, während sie selber nachdachte, ob sie denn mit so etwas dienen könnte. Aber seine nächste Idee klang nachvollziehbar.
"Okay, willst du da jetzt rein laufen, oder das Gebäude von draußen begutachten..." was käme denn in ihrem Fall unscheinbarer? Aber zugegeben 300 Schützen zu zweit zu besiegen würde mit Sicherheit ein Auftrag sein, der sich gewaschen hatte. Aber Mina hatte irgendwie keinen Zweifel daran dass sie es dennoch schaffen würden. Immerhin hatte sie an ihrer Seite einen sehr guten Strategen und ihre Magie war auch nicht zu unterschätzen, erst Recht nicht wenn Ayanokoji und Mina zusammen arbeiteten und genau das würden sie ja auch tun. Die Blondine lächelte zuversichtlich vor sich her.

[11/40]

Der Wettermagier sah sich bald schon einer riesigen, von zwei Statuen flankierten Tür wieder. Er runzelte die Stirn und meinte auf Minakos Frage hin: "Ich denke, die größere Wahrscheinlichkeit auf die Archer zu stoßen ist diese Tür. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir hier zu zweit nicht weiterkommen. Selbst großflächige Zauber könnten zu schwach sein, um mit einer Masse von 300 Einheiten zurecht zu kommen. Vor allem kennen wir die Stärke dieser Monster nicht. Es könnte sein, dass sie genauso stark sind wie normale Banditen, aber auch genauso, dass sie so stark wie ein Stellargeist sind. Wir bauchen Verstärkung..."
Er dachte kurz nach und drehte sich um, um wieder in die Stadt zu gehen. Diesmal hielt er nicht nach der Architektur oder den Einwohnern Ausschau, sondern nach Tavernen, Waffengeschäften und Abenteurergruppen. Als er eine Schenke fand, deutete er Minako, ihm zu folgen und trat rasch durch die Tür. Vor ihm erstreckte sich ein Bild, das wie aus einem Fantasy-Roman gerissen worden zu sein schien. An jeder Ecke saßen bewaffnete Personen und redeten aufeinander ein. Männer und Frauen unterschiedlichster Alters-, Religions- und Ortsgruppen saßen beinander und spielten Karten oder tranken um die Wette. Hier war das Rohmaterial für Ayanokojis Plan. Kämpfer.

[12/40]

Mina folgte ihrem Freund, wenn es nach ihr gänge würde sie ihm sowieso bis ans Ende der Welt folgen. Aber Verstärkung? Okay, den Beweggrund der ihn dazu trieb, konnte sie gut nachvollziehen. Das Problem war nur dass ihre Gilde sich nicht gerade gleich um die Ecke befand, ebenso wenig wie diese magischen Gegenstände. Also, wie sollten sie denn jetzt so schnell an Verstärkung kommen? Die Lichtmagierin war ein wenig irrtiert von seiner Aussage, allerdings wusste sie nach wie vor, dass Ayanokojis Pläne fast immer vollständig aufgingen.
"Du denkst wirklich, dass sie vielleicht auch so stark wie Stellargeister sein könnten?" nun ja, wenn das wirklich so sein sollte, würde das ein Kampf werden dem sie eindeutig unterlegen wären. Schließlich folgte sie Ayanokoji ganz klar in eine Taverne, in welcher eine Menge kleinerer Abenteuergruppen saßen, aber waren sie denn auch stark genug für ihren Plan? Nun gut, wenn man mehrere kleine Leute finden würde, wäre es tausendmal besser als alleine gegen 300 Schützen antreten zu müssen. Die Abenteurer schienen sie allerdings nicht einmal zu bemerken, so konzentriert waren sie in ihren eigenen Gesprächen.

[13/40]

"Ich hoffe nicht, aber es könnte schon sein."
Und dass sie noch stärker sein könnten erwähne ich besser nicht. Diese Statuen am Eingang waren sehr beeindrucken, doch die Tür selber war mit Inschriften versehen, die in antiker Schrift vor dem Angriff auf diesen Baum warnten. Es seien drei Gruppen aus uralten mächtigen Wächtern dort gesetzt worden und würden alles angreifen, das es wagt dem Schatz auch nur näher zu kommen. So ein Schatz hat eine interessante Wirkung auf Abenteurer... vielleicht wird das helfen.
Ayanokoji setzte sich bei den Gedanken an die Bar und ließ sich fürs erste eine Karte mit den Preisen bringen. Das gab zwar einen giftigen Blick vonseiten des Barkeepers, doch der Rest schien sich nicht darum zu kümmern. Während der Wettermagier die Karte überflog, belauschte er die nächstbesten Gespräche in seiner Nähe. Wozu waren die Abenteurer genau genommen hier? Kannten sie die Inschriften oder war die Nachricht über einen Schatz eine brandneue Information?

[14/40]

Die Lichtmagierin blieb diesmal seelenruhig in Ayanokojis Nähe, damit dieser auch in Ruhe nachdenken könnte. Allerdings bestellte sie sich ein einfaches Wasser an der Bar, welches ihr auch schnell eingeschenkt wurde und an direkt vor ihr abgestellt wurde. Langsam und genüsslich ließ sie das kühle Nass ihre Kehle hinunter fließen, während sie sich die Umgebung ein wenig genauer ansah. Es war wohl wirklich eine vollkommen normale Kneipe, denn von irgendwelchen freizügigen Frauen oder derartiges war hier weit und breit keine Spur. Gott sei dank. Dennoch kam kurze Zeit nach dem sie ihr Wasser hingestellt bekommen hatte, zwei Cocktails in dem ihm typischen Gläsern, welches genau neben das Wasser gestellt wurden und für Ayanokoji und Mina gedacht waren.
"Ehm entschuldigung, aber wir haben nichts weiter bestellt" der Kellner, schüttelte nur kurz ungläubig über diese Frage den Kopf.
"Natürlich nicht, aber der Mann dort drüben, möchte Ihnen etwas gutes tun" die Richtungsangabe des Kellerns war zu schnell gewesen um sie ordnungsgemäß verfolgen zu können. Doch in der Richtung saß sowieso nur eine kleine Gruppe von 5 Männern.

[15/40]

Ayanokoji wollte sich gerade ebenfalls ein Getränk bestellen, as schon die Cocktails vor ihm abgestellt wurden. Er sah den Kellner an, welcher auf Minakos Bemerkung in die Richtung einer 5-Mann-Gruppe deutete und meinte, dass einer von ihnen den beiden "etwas gutes tun" wollte. Ayanokoji ließ den Cocktail stehen und stand auf, wobei er Minako an der Schulter berührte, um ihr zu zeigen, dass sie mitkommen solle. Dann ging er zu dem Tisch mit den fünf Männern hinüber und sah diese mit einem leichten Lächeln an, ehe er begann: "Bei wem dürfen wir uns denn für die zwei Drinks bedanken?". Dabei musterte er die Männer einen nach dem anderen. Drei von ihnen trugen Nahkampfwaffen, um genauer zu sein  einer Lanze, einen großen Streitkolben und ein einhändiges Langschwert, das zusammen mit einem großen runden Schild getragen wurde. Der Schwertkämpfer war von stämmiger, kräftiger Natur und hatte ein Gesicht das so aussah, als hätte man es ihm eingedrückt, während der Lanzenträger lang und athletisch war und passend zu seinem spitz zulaufenden Gesicht besonders lange braune Haare sein eigen nannte. Der Mann mit dem Streitkolben schien schon allein im Sitzen Minakos Größe zu besitzen und war so sehr mit Muskeln bepackt, dass sich Ayanokoji fragte, ob dieser Kerl eine bestimmte Art von Medikamenten nahm, um so kräftig zu werden.

[16/40]

Irgendwie war sie schon ein wenig irritiert über dieses Getränk, doch auf Ayanokojis Bitte hin folgte sie ihrem Freund natürlich. Selbst jetzt, wo er sein Getränk noch nicht getrunken hatte, ebenso wenig wie die Lichtmagierin selbst. Aber an dem Tisch der 5-köpfigen Männergruppe erkannte sie, was Ayanokoji vermutlich vor hatte. Also blieb sie einfach freundlich und schenkte allen 5 Typen ein nettes Lächeln, während sie ihren Freund einfach sprechen ließ. Normalerweise lief es ja immer anders ab, doch ihn zu unterbrechen wagte die Lichtmagierin nicht. Schon alleine aus dem Grund, dass sie keine Streitereien mit ihm vom Zaun brechen wollte. Dafür liebte sie ihn zu sehr und man wusste ja wie schnell er bereits empfindlich werden konnte. Die beiden Fernkämpfer trugen jeweils eine Armbrust mit sich herum und schienen eher riesig zu sein. Der eine hatte blonde und der andere schwarze Haare, doch beide sahen recht attraktiv aus, zumindest aus ihrer Sicht. Der Schwarzhaarige der beiden Fernkämpfer hatte ein wenig längere und wildere Haare, allerdings reichten sie nicht über die eigenen Ohren. Und genau dieser Schwarzhaarige meldete sich nun auch und schenkte beiden ein freundliches Lächeln.
"Ich habe euch ein Cocktail ausgegeben..."

[17/40]

Der Wettermagier nickte dem Armbrustschützen schwach lächelnd zu und sagte: "Dann mal vielen dank. Aber ich glaube, dass Sie nicht einfach aus purem Wohlwollen einer fremden Person gegenüber gehandelt haben. Sie wollen mit uns über etwas sprechen. Dem Weltenbaum vielleicht?"
Oder aber ihr wollt uns nur ablenken, damit eure Kumpanen uns sicher niederschlagen können, ohne direkte Konsequenzen scheuen zu müssen. Aber das habt ihr nicht vor, oder?
Diesmal nickte der andere Schütze und lehnte sich auf dem Tisch ab, als er Ayanokoji mit einem intelligenten Blick ansah.
"Ja, es geht tatsächlich um den Weltenbaum. Wir haben gehört, wie Sie über etwas diskutiert haben und sich fragten, ob es denn die Stärke von Stellargeistern hätte. Liege ich richtig in der Annahme, dass Sie Magier sind, die über die Wächter geredet haben?"
Ayanokoji nickte.
"Gut, denn wir wissen, mit was man sich da herumschlagen muss. Vielleicht kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner, wenn wir uns zueinander setzen und eine Zusammenarbeit vereinbaren?"
Wieder lächelte der Wettermagier und diesmal wies er in Richtung von seinem und Minakos Platz.
"Wie wäre es, wenn wir das bei einem kühlen Getränk besprechen?"

[18/40]

Das war doch super, jetzt schon hatten sie also ihre ersten Verbündeten in diesem Kampf gegen die Bogenschützen. Allerdings würden 7 Leute wahrscheinlich immernoch nicht reichen um sich mit diesen Wächtern anzulegen, aber 7 war schon einmal eine deutlich höhere Zahl als zwei.
"Gerne..." die Männer standen fast zeitgleich auf und hoben ihre Gläser, um sie mit in Richtung der Bar zu tragen. Mina setzte sich schon einmal an die Theke und trank einen Schluck von dem Cocktail, welches ihr von den freundlichen Männern ausgegeben wurde. Eigentlich war sie ja eher weniger der Fan von solchen Getränken, doch schon alleine der Freundlichkeitshalber trank sie es dennoch vollständig aus, ehe sie sich noch ein Wasser bestellte, um alles runter zu spülen und den Geschmack, welcher sich noch in ihrem Mund befand los zu werden.
"Dürfte ich fragen, was ihr denn genau über diese Wächter wisst?" mal sehen ob sie wirklich so stark sein würden, wie Ayanokoji es vermutete.

[19/40]

Der blonde Armbrustschütze setzte sich neben Ayanokoji und bestellte ein weiteres Getränk. Ayanokoji, der recht wenig von Alkohol hielt, schob den Cocktail zur Seite. Auf einen fragenden Blick des Armbrustschützen antwortete er: "Es ist aus meiner Sicht besser, als Magier auf Alkohol zu verzichten. Man ist einmal sturzbedrunken und schon geht alles zu Bruch. Kommen wir nun zu der Frage meiner Begleiterin, die auch mein Interesse geweckt hat.". Der Schütze atmete tief ein und aus, ehe er noch ein Schluck nahm und zu erzählen begann.
"Als wir hier her kamen waren wir ein Trupp aus zwei Dutzend Leute. Wir hatten von dem Weltenbaum gehört und wollten uns einen der vielen Angriffstrupps anschließen, die den Baum stürmten. Unsere Hoffnung lag darauf, dass vielleicht an der Spitze ein Schatz liegen könnte, doch das einzige, was man hier wohl finden kann, ist Tod und Blut. Die ersten beiden Wellen der Wächter waren von mittelmäßiger bis hoher Stärke, doch die Bogenschützen sind von einem ganz anderen Stern... sie scheinen wenig auszuhalten, doch sind ziemlich flink und weichen einem Fernangriff nach dem anderen aus. Ihre Pfeile durchbohren sowohl Kettenhemden als auch Brustpanzer wie ein Stück Papier und ihre Angriffe sind gut koordiniert. Wenn wir versuchen, sie auf normale Weise anzugreifen, fliegen sie einfach rückwärts und bombardieren uns mit ihren Pfeilen, während der Rest von ihnen sich hinter uns platziert und uns ins Kreuzfeuer nimmt... es ist ein Albtraum..."

[20/40]

Während der eine Mann über diese Schützen berichtete, stupste sie der Schwarzhaarige Schütze an und bot ihr an, das alkoholische Getränk, welcher ihr Freund abgelehnt hatte zu trinken. Da ihr der Cocktail der sich noch immer in ihrer Hand befand durchaus gut schmeckte, trank sie es aus und stieß mit dem Schwarzhaarigen kurz an. Kurze Zeit später tranken die beiden auch schon zeitgleich ihre Cocktailgläser aus. Mina hatte kein Problem mit etwas alkoholischem, was man gerade eben nur zu gut beobachten konnte. Aber zwei Alkoholische Getränke ergaben noch längst keinen Grund um sich Sorgen zu machen und so erging es auch Mina. Ihr ging es nach wie vor blendend, ohne jegliche Erscheinungen einer Angetrunkenheit oder gar einer Betrunkenheit. Nebebei hatte die Blondine jedoch auch der Erzählung des blonden Schützen zugehört, weswegen sie die erste war, die etwas dazu sagte.
"Irgendwie muss man sie aber besiegen können... was wenn man versucht alle zeitgleich zu treffen mit flächenabdeckenden Angriffen..." nach wie vor waren die flächenabdeckenden Angriffe genau das worauf die Blondine in diesem Auftrag baute.

[21/40]

Der blonde Armbrustschütze nickte Minako zu.
"Damit haben wir es auch probiert, aber sie haben immer wieder die großflächigen Angriffe vorhergesehen oder sind ihnen im letzten Moment ausgewichen. Wir haben auch versucht sie zusammenzutreiben aber das hieß immer wieder, sich aufzuteilen und die Flanken für die anderen Bogenschützen freizugeben. Es ist unmöglich."
Da hob Ayanokoji eine Hand und sagte: "Fast unmöglich.". Er setzte sich etwas weiter auf und fragte mit hochgezogener Augenbraue den Armbrustschützen: "Wie viele Leute habt ihr maximal mitgebracht?".
Der Schütze kratzte sich am stoppeligem Kinn, als er überlegte, doch der Lanzenträger antwortete für ihn.
"Zweihundertdreiundsechzig."
"Ah ja genau, das war der größte Angriff der jemals durchgeführt worden ist. Einer der Magier hatte eine flammende Rede gehalten und somit viele dazu überzeugt, es noch einmal zu versuchen. Der Plan ging auch einigermaßen auf... bis der Magier von mehreren Pfeilen durchbohrt wurde. Kaum war er gefallen, zerfiel unser Angriff zu Asche und Staub..."

[22/40]

Zweihundertdreiundsechzig und weil sie nicht mehr zusammen gehalten hatten, hatten sie den Kampf verloren. Die Gegner mussten wohl wirklich ziemlich stark sein.
"Könnte man wieder so viele Leute irgendwie auftreiben?" es würde schwer werden, doch Mina war eine ziemlich aufgeschlossene Person und würde sicherlich ein paar Leute dazu motivieren können... aber gleich so viele? Und außerdem, was würde passieren wenn sie sterben würde? Dann würde der ganze Angriff wieder umsonst gewesen sein, weil sich die Gruppe auflöste oder wie? Nein, irgendwie musste man es diesmal anders machen... aber die weiteren Fragen überließ sie lieber Ayanokoji. Seine Pläne gingen bislang jedes Mal auf. Sie brachten die Elemente mit, welche vielleicht sogar für ein bisschen Verwirrung sorgen könnten. Aber auch ordentlich rein hauen konnten. Aber ihnen müsste eine ziemlich gute und vor allem lückenlose Idee kommen, um dem ganzen endlich ein Ende setzen zu können und die Bogenschützen ein für alle Mal zu eliminieren.

[23/40]

Der Wettermagier lächelte immer noch, während der Armbrustschütze antwortete:
"Nein, wir haben zwar eine deutlich größere Anzahl an Abenteurern und Magiern hier versammelt, doch keiner von ihnen ist bereit, das Risiko einer weiteren verlorenen Schlacht einzugehen. Und das nur für die Möglichkeit vielleicht einen Schatz zu finden."
Nun hob Ayanokoji wieder die Hand.
"Es ist möglich. Sagt mir, was gefällt dem normalen Magier und Abenteurer am meisten."
Es wurden einige Ideen geäußert, die allesamt falsch waren, ehe der große moskulöse Ker antwortete: "Geld. Jeder mag Geld und das am besten sicher."
Der Blonde Magier nickte.
"Richtig. Wir werden die Abenteurer locken, indem wir ihnen nicht nur verraten, dass es tatsächlich einen Schatz gibt..." Überraschtes Luftschnappen und gemurmel war zu verstehen, als die Bar auf einmal immer leiser wurde. "... wir werden ihnen auch noch einen Festpreis anlegen, der es auf jeden Fall den Aufwand wert ist.". Der Wettermagier stand auf und winkte Minako mit sich. Es war totenstill im Raum, weil jeder Glücksritter hier auf die letzte Aussage des Magiers wartete.
"Wir setzen eine Belohnung von 2500 Jewel. Das Treffen wird übermorgen vor den Toren des Weltenbaumes starten. Versucht so viele anzuwerben wie nur möglich..."
Und schon ging er hinaus, Minako im Schlepptau.

[24/40]

2500 Jewel? Wie bitte? Nicht nur, dass er all ihre Questbelohnung opfern wollte, er würde noch Schulden machen. Etwas erstaunt über diese Aussage von Seiten Ayanokojis stand Mina nur sich noch schnell verabschiedend auf und folgte ihrem Freund hinaus. Draußen, also auch außer Hörweite der Abenteurer wandte sie sich leise - also auch sicher vor Mitlauschern - an ihren Freund.
"Wie hast du dir das mit dem Geld gedacht?" ihre Frage war leise formuliert... ja klar, der Schatz aber der Schatz würde dennoch aufgeteilt werden und für jeden würde es 2500 Jewel so oder so geben, selbst wenn es diesen besagten Schatz also nicht geben sollte. Die Magierin verstand diesen Plan ihres Freundes so gut wie nicht und wollte deswegen Klarheit schaffen. Schließlich konnte auch er sich einmal heftigst irren, was zwar sehr selten vor kam, ihr aber früher auch ein paar seltene Male vorgekommen war. Also war es ihre Aufgabe ihn auf solche Sachen hinzuweisen.

[25/40]