Wüstenruinen

Mit ihrer Hand fest an den Griff von Mugen gelegt, schlich Zatan unter den Wüstenruinen in den Gängen weiter. Es hatte eine Weile gedauert, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Irgendwo hörte sie ein lautes Rumpeln, sie konnte sich das Geräusch nicht erklären, und hoffte, dass den anderen beiden Frauen nichts geschehen war.
Vorsichtig und leise schlich sie sich weiter, doch als sie plötzlich Licht am Ende des Ganges erblickte, hielt sie kurz inne. Das Licht sah irgendwie natürlich aus, wie Sonnenlicht... Die Weißhaarige wurde misstrauisch und bewegte sich nun noch vorsichtiger auf das Licht zu.
Als sie den Raum hinter dem Gang betrat, aus dem das Licht kam, staunte Zatana nicht schlecht... Sie erblickte eine Art Herde... anders konnte man dies auch nicht bezeichnen. Es waren pferdeartige Wesen mit Flügeln und alle strahlend hell, dass die junge Frau fast glaubte, dass das Leuchten von den Tieren ausging. Dies war wohl die Rasse Pegatinum, wovon in der Questbeschreibung gesprochen wurde. Wegen diesen Tieren, waren die drei Frauen wohl hergekommen, um die Bauarbeiter und ihren Anführer zu töten. Zatana bekam den Mund nicht wieder zu, weil sie beim wunderschönen Anblick der Tiere, ganz erstarrt war.
Zatana schlich sich an den Tieren vorbei, sie wollte sie nicht stören in ihrer Anmut und Grazie. Sie nahm gleich den nächsten Gang, der aus dem Raum mit den Tieren wieder hinaus führte und markierte auch diesen mit einem roten X.

Zatana lief den ganz weiter, der von den schönen Tieren mit dem Namen Pegatinum, wegführte. Mugen steckte zwar in seiner Scheide, doch war sie jeder Zeit bereit, dieses zu ziehen, denn ihre Hand klammerte sich immer noch um den Griff von Mugen. Während sie den Gang so entglang schlich, hing sie einigen Gedanken nach...
Es war viel geschehen, seit Ginawai Senshi sie damals von der Strasse in Era aufgesammelt hatte und sie fast ihr gesamtes Gedächtnis verloren hatte...
Die komische fremde Welt... ihre ganzen Aufträge für Violent Phoenix... schließlich die Grand Magic Games und der Abruch eben dieser... und nun stand sie hier...
Bis auf Sakuya hatte sie noch niemanden aus ihrem früheren Leben getroffen. Würde es bald so weit sein, oder würde sie womöglich niemals jemand aus ihrem früheren Leben wieder treffen?

Während sie so lief, bemerkte sie, dass der Gang in dem sie war, ein wenig nach oben führte, sie bewegte sich also wieder auf die Oberfläche zu. Oben angekommen erwartete sie wieder ein Raum. Er war fast komplett leer, bis auf...
In einer Art mechanischem Fortbewegungsmittel, saß ein kleiner, fetter, hässlicher Mann, welcher wohl mit seinem edlen Klamotten, über den Rest seines Aussehens hinweg täuschen versuchte... vergeblich.
Als Zatana ihn erblickte knurrte sie nur und ihr Griff um Mugen wurde stärker. Als der Mann die Frau erblickte, fragte er sie mit lauter, penetranter Stimme: "Was machst du auf meiner Baustelle Mädchen?"

Flinken Fußes hüpfte Zatana auf die Maschinerie drauf, in der Dyrus saß. Dabei wich sie geschickt den Maschinenarmen aus, die er ihr engegen steuerte. Eine dieser Arme hätte Zatana auch fast erwischt, als sie für eine Moment unaufmerksam war. Doch sie schaffte es ganz knapp auszuweichen, wurde dabei jedoch entwaffnet... Mugen flog einige Meter weiter weg, Zatana würde es nicht noch holen können, dafür war sie schon zu nahe an Dyrus dran. Dieser grinste sie breit an, als er merkte, dass er die Frau entwaffnet hatte. Die Magierin ließ sich davon jedoch nicht weiter stören und sprang weiter, sie kam dem fetten Mann immer näher. Als sie direkt vor ihm stand, knurrte sie ihm ins Gesicht: "Ich kann dich auch ohne Waffen töten, Fettsack," sie machte eine kurze Pause, "aber so kann ich dich besser leiden lassen." Mit diesen Worten zog sie den Dolch hervor, den sie von ihrem Gildenmeister damals bei den Grand Magic geschenkt bekommen hatte. Diesen stach sie in den fetten Wanst des immer noch grinsenden Mannes vor sich. Doch damit war das Werk noch nicht getan, sie zog den Dolch immer wieder aus dem Körper heraus und stach ihn wieder hinein, bis der Mann entgültig tot war und der Körper erschlaffte.
Als das Werk getan war, kletterte Zatana vom der Maschine wieder hinunter, den toten Mann ließ sie drauf liegen. Unten angekommen veränderte sie mit Hilfe von Requip ihre Kleidung, da ihre andere Kleidung voller Blut gespritzt war. Als sie sich auch noch die Haut von den Blutspuren befreit hatte, indem sie alles ordentlich abwischte, sammelte sie Mugen wieder ein. Dieses landete wieder an ihrer Hüfte, genauso  wie der Dolch.

Als sie fertig war ging sie wieder in Richtung Ausgang von den Ruinen. Auf den Weg dorthin bemerkte sie von irgendwoher Schreie. Sie folgte den Schreien, bis sie in einen Gang kam, wo sie Sakuya auffand. Zatana blickte diese verwundert an, weil sie gerade bewaffnet da stand. "Sakuya?", fragte die Weißhaarige.