CF: letzte Quest
Zatana war auch diesmal nur kurz angebunden gewesen in der Gilde, hatte sich einen Auftrag geschnappt und war wieder aufgebrochen. Wie schon einmal gesagt, passte es ihr auf Quests zu gehen, vor allem wenn sie alleine war... da brachte sie wenigstens niemand in Gefahr.
Sie machte sich immer noch ein paar Gedanken um Eria, schließlich war es irgendwie ihre Schuld gewesen, dass Eria fast getötet wurde. Sie traute sich nicht einmal dem Mädchen unter die Augen zu treten, hoffte aber innig das es ihr bald besser gehen würde...
Jedenfalls war sie nun auf dem Weg in ihr nächstes Abenteuer...
Ihre neue Quest ging diesmal zu den schönen Moguglu Hügeln, oder besser gesagt eine Wiese in der Nähe davon. Sie hatte bereits schon vieles darüber gehört, dass es dort sehr schön sein soll und sie wollte immer schon ein Mal hierher kommen, jedoch konnte sie sich wegen der Amnesie nicht mehr daran erinnern... Tja sie hatte eben nicht nur schlechte Dinge vergessen durch die Amnesie (was man in ihren Augen nun als schlecht bezeichnen konnte), sondern eben auch gute...
Zatana lief eine ganze weile über die Weise am Fuße des grünes Hügels, genoss die Natur und atmete oft tief ein und aus. Danach machte sie sich auf zum Imker, der laut Quests ihre Hilfe suchte. Was das wohl für ein Mann war, fragte sich Zatana? Sie hatte bisher noch nie mit einem Imker zu tun gehabt, oder zumindest nicht an einen, an den sie sich Erinnern konnte...
Dieser war nicht schwer zu finden, denn schließlich gab es auch nur ein einziges in dieser Welt aus grünem Gras, Blumen und Hügeln. Zatana schlenderte zu dem Haus und klopfte an. Doch kaum hatte ihre Hand das dunkle Holz der Tür berührt, riss auch gleich jemand die besagte Tür auf. Vor der Weißhaarigen stand ein kleiner, huzliger Mann, ungefähr um die vierzig Jahre alt. Er trug eine Latzhose, einen Strohhut und ansonsten noch eine Brille auf der Nase, mit kleinen runden Gläsern. Seine vorherrschenden Merkmale war die lange, knollige Nase, mitten in seinem Gesicht und der braune drei-Tage Bart. Müsste Zatana ihn mit einem Tier vergleichen so war er ein Mix aus einem Käfer, einem Chihuahua und einem Goldfisch... außerdem war er so klein, das seine Augen genau auf der Höhe ihrer Brüste waren...
Der Mann, es musste wohl der Imker Breo sein, fing auch gleich an wie ein Wasserfall auf Zatana ein zu reden, als er sie ins Haus zog. Überrascht ließ sie sich mit ziehen, so reagierten Menschen normalerweise nicht auf die weißhaarige Frau, mit den roten Augen und dem kühlen Gesichtsausdruck. Als Zatana das Haus betrat, fielen ihr nur die ganzen Seltsamen Geräte auf, mit welchen das Haus voll gestopft war. Es war wie ein Trickbild, wo die Augen erst später verstanden, dass der Raum zwischen zwei Geräten, mit einem weiteren Gerät gefüllt war. Als Zatana die Dinger genauer betrachtete, vielen ihr einige Teile auf. Es waren Siebe zusehen, die an Hebel angeschraubt waren. Irgendwelche Tische konnte sie sehen, wo viele Lupen an vielen Ärmchen aus Metall dran angebracht waren. Die junge Frau sah auch kleine Gefäße in denen verschiedene Insekten in Alkohol eingelegt waren.
Jedenfalls redete der Mann nun auf sie ein, seine Stimme hatte dabei bestimmt eine schnellere Geschwindigkeit, als bei normalen Menschen:
"Also du bist sicherlich die Magierin die mir geschickt wurde mh? Um sich um mein Bienenproblem zu kümmern mh? Weißt du was? Mir geht es gut und dir? Also ich bin Breo und wie heißt du, junges Fräulein? Also ja.. zurück zum Thema, also meine Bienen, irgendwas stimmt mit ihnen nicht, jedenfalls benehmen sie sich ganz komisch seit einigen tagen und ich weiß einfach nicht wieso, kannst du mir helfen? Bitte? Also ich brauch ganz dringen die Hilfe von einem Magier, sonst bin ich aufgeschmissen weißt du? Also ich verdiene kein Geld, denn wenn meine Bienen mich angreifen, so komme ich nicht an den Honig und kann ihn nicht verkaufen, verstehst du? Und ich will mir auch keinen neuen Job suchen oder so, denn ich liebe meinen Bienen weißt du? ich liebe eigentlich viele Dinge, weißt du? Vor allem Insekten, mh? Kannst du das verstehen, Insekten sind so toll, sie haben sechs Beine! Ganze Sechs! Aber von allen Insekten liebe ich Bienen am liebsten... Hey, hey, hey, Mädchen? Mädchen? Hörst du mir noch zu?"
Zatana starrte den Mann nur noch perplex an. Nachdem er nach ihrem Namen gefragt hatte, hatte sie nämlich einfach abgeschaltet. Sie konnte so vielen, schnellen Worten einfach nicht folgen und am Ende wäre sie von seinem Gelaber einfach nur so genervt gewesen sein, dass sie den Kerl nieder geschlagen hätte, also war es wirklich besser, dass sie nicht zugehört hatte...
Zatana nippte gedankenverloren an dem Tee, den ihr der Mann gerade in die Hand gedrückt hatte und sie sagte dann: "Ich heiße Valkyria und ja, ich kümmere mich um dein Problem..." Sie starrte den Mann weiter einfach nur an und nippte noch mal am Tee, als der Kerl wieder anfing zu Reden, da er eine Antwort von ihr erhalten hatte und somit auch dachte, er hätte ihre Aufmerksamkeit. Der Typ hatte eindeutig zu viel mit Insekten und zu wenig mit Menschen zu tun....
"Also, du weißt ja, ich habe mein Problem, dass mit den Bienen und du wurdest ja hierher geschickt um mir zu helfen. Also meine Bienen, die sind zwar groß wie eine Hornisse und magisch und haben tödliches Gift, aber dennoch waren sie früher einmal ganz lieb und nett und haben nie jemanden was zu leide getan. Wenn ich mich heute ihnen näher, dann werden sie sofort ganz wild und fangen an, mich an zu greifen. Ich will aber meine lieben Bienen zurück, die von früher, verstehst du? Außerdem..." Ab dem Moment schaltete das Hirn von Zatana gänzlich ab und während der Mann so vertieft in seinen Monolog war und aufgeregt hin und her lief, wich sie Schritt für Schritt aus der Hütte heraus, ohne das er davon etwas merkte, im besten Falle... würde sie ihm noch weiter zu Hören müssen, würde es gewiss alles in einem Blutbad enden und das wäre für keine der Seiten gut...
Zatana machte sich nun also auf zu den Bienennestern, atmete aber erst einmal tief durch, diese suchte sie schon eine Weile, doch sie ging einfach ihrer fein ausgeprägten Nase nach und dem Geruch nach Blumen und nach Honig. Schon bald war auch das nervöse Brummen und Summen in der Luft zu hören und plötzlich spürte Zatana wie sie von etwas gestochen wurde. Schnell lokalisierte die Weißhaarige den Ursprung des Stiches und sah dort eine fette Biene sitzen, die angriffslustig ihr ins Gesicht summte und ungefähr so groß wie eine Hornisse war. Die Frau zog die Augenbrauen hoch, eine Biene war zwar kein Problem, aber was war mit einem ganzen Schwarm? Entschlossen auch eine solche Mission zu schaffen, benutzte sie Requip und packte sich in eine Schicht aus Rüstungsteilen an, sodass sie nun nahezu komplett von Metall umgeben war. Damit fühlte sie sich nun sicher genug, die Gefahrenzone zu betreten, und so wurden auch keine Bienen beschädigt.
Zatana könne deutlich das zornige Summen der Bienen hören, die versuchten in die Rüstung von Zatana ein zu dringen, doch auch all ihr Summen und Brummen war sinnlos. Es hörte sich fast an wie Regenprasseln, als die abertausenden Killerbienen immer wieder gegen das Metall der Rüstung flogen.
Zatana konnte zwar nur eingeschränkt etwas hinter dem Augenschutz der Rüstung etwas sehen, dennoch ging sie zielstrebig in Richtung der Bienennester um heraus zu finden, wo das Problem der Bienen lag. Als sie immer näher kam konnte sie kaum ihren Augen trauen. In der Nähe vom Nest kämpften ein Haufen kleiner blauer Kobolde gegen die Bienen und sie versuchten dreist in das Bienennest ein zu dringen. Als sie näher kam, konnte sie erkennen wie die Kobolde, sie hatten rote Haare zu vielen Zöpfen geflochten, versuchten die Bienen mit kleine Schwerter, Lanzen und Äxten zu vertreiben. Was wollten sie nur hier? Und wie lange ging der Krieg wohl schon? Zatana spekulierte, dass die Kobolde an Honig wollten und nach den Angaben des Imkers ging das mit den aggressiven Bienen nun schon einige Tage so, also kämpften die Kobolde schon so lange gegen die Bienen? Welche Seite würde wohl eher müde werden? Nein, darauf würde die Weißhaarige nicht warten, denn sie hatte einen Auftrag zu erledigen, also schnappte sie sich einen der Kobolde, die sie für den Anführer hielt, denn er war am größten und Zatana knurrte ihn an: "Wollt ihr Kobolde nicht mal einen Abgang machen und euch hier nie wieder blicken lassen?" Sie ließ ein Schwert in ihrer freien Hand erscheinen und hielt es dem Kobold an den Hals.
Dieser dachte aber im Moment nur daran zu Quietschen und schrie: "EINE HEXE!" Als die anderen Kobolde dies hörten, wuselten sie nervös und wild umher, viele wurden auch von den Bienen gestochen. Der Kobold in Zatanas Hand strampelt so wild, bis sie ihn wieder los lass und auch er floh auf und davon. Doch es dauerte auch nur einen Wimpernschlag, da kamen viele von ihnen wieder zurück und schrien laut irgendwelche Kampfschreie, alle wild durcheinander, sodass sie nur Bruchstücke davon verstehen konnte: "Nieder mit den... Auf die Schnecken... wo ist der Alkohol... wir sind größer als die..." Das Wort 'Hexe' war jedoch immer wieder gut zu verstehen, aus allen Richtungen. Aber langsam wurden auch die Bienen wieder nervöser und so fing auch das Summen an lauter zu werden. Der scheinbare Anführer sprang auf Zatana zu, der Kobold, den sie vorhin schon in der Hand gehalten hatte. Die anderen Kobolde hielten sich die Bienen vom Leib, schrien weiter Kampfrufe und außerdem fingen sie dreist an mit kleinen Steinchen nach der Zatana zu werfen, die in Metall verpackt war und so mit auch wenig davon mitbekam.
"Ich bin Bob", sagte der Anführer der Kobolde. Zatana schien es angemessen sich ebenfalls vorzustellen und nickte: "Man nennt mich Valkyria."
"Bist du eine Hexe?", sprach der Kobold weiter. Die weißhaarige Frau schüttelte daraufhin den Kopf um meinte zur Antwort: "Nein, ich bin eine Magierin..." Der Kobold quieckte: "Das ist doch ein und dasselbe." Die junge Frau war jetzt schon von der nervigen Stimme des Kobolds genervt und überlegte, ob sie nicht einfach gehen sollte, aber das würde das Bienenproblem auch nicht Lösen. "Nein", sagte sie statt dessen ruhig, "das ist nicht dasselbe. Aber mal etwas anderes, was wollt ihr hier?" Der Kobold starrte sie an und fing dann an zu Kichern: "Du kannst wirklich keine Hexe sein, wenn du solche extra dumme Fragen stellst... Was wir hier wollen? Den Honig der Bienen natürlich..." Zatana fand es furchtbar als dumm bezeichnet worden zu sein, sagte jedoch nichts weiter, der Kobold würde sie doch nur weiter in den Wahnsinn treiben. Dieser sprach aber weiter: "Bei uns gibt es diesen magischen und durchaus leckeren Honig nicht." Zatana zuckte mit den Schultern und meinte: "Was heißt bei euch?" Bob grinste breit und zwinkerte ihr zu, danach... ging plötzlich der Boden unter ihr auf...
Die weißhaarige Frau fand sich in einer Art Erdhöhle wieder, die aber wirklich riesig war und vor ihr war eine ganze Stadt voller dieser blauen Kobolde, scheinbar war sie durch eine Art Erdspalte in dieses Erdreich gefallen. Ihre Augen mussten sich, auch wenn sie recht scharf waren, erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen, doch nach einer Weile konnte sie ein paar Einzelheiten erkennen. Sie selbst saß direkt vor einer Stadt in Miniaturausgabe auf dem Boden. Auf ihrem Knie vor sich sah sie Bob, der nur nickte und meinte: "Hier wohnen wir." Unwillkürlich musste sie an eine Art großen Ameisenhügel denken, mit angepassten kleinen Häusern darin. "Hier wohnt ihr also", sagte sie immer noch etwas benommen... was für ein verrückter Tag...
"Und was hat dies alles nun mit dem Honig zu tun?", knurrte und fauchte Zatana, sie war nun am Ende ihrer Nerven, dies war nun wirklich alles zu viel für ihren Kopf und sie würde am liebsten aufstehen und etwas machen, irgendetwas, damit sie ihren inneren Frust los werden konnte. Doch sie schaffte es noch einmal tief durch zu atmen und sie nickte Bob zu, als dieser meinte: "Siehst du hier vielleicht irgendwelchen Honig? Wir lieben dieses süße Zeugs sehr und vor allem der Honig von den magischen, riesigen Killerbienen schmeckt sehr gut."
"Ich verstehe", meinte Zatana und nickte wieder, "Warum kauft ihr den Honig dann nicht einfach?" Bob starrte sie an, als hätte sie schon wieder etwas Dummes gesagt: "Kaufen? Wir? Spinnst du? Wir sind Kobolde, wie stehlen, kämpfen und saufen nur..." Er fing wieder, mit seiner nervenden Stimme, an zu kichern. "Dann stehlt den fertigen Honig nicht von den Bienen sondern vom Imker?" Der Kobold sah sie eine Weile verdutzt und schweigend an: "Dies ist doch gar keine schlechte Idee, wieso eigentlich nicht...", Bob drehte sich zu seinem Koboldvolk um und rief: "Dank der großen, dummen Frau haben wir einen neuen Plan; wir rauben nun den Imker aus und nicht mehr die Bienen, der ist lange nicht so gefährlich und wir müssen die Bienen nicht stören." Als er seine kurze Rede beendet hatte, Zatana ignorierte einfach mal die Bezeichnung die er ihr gegenüber fallen gelassen hatte, begann das ganze Koboldvolk laut zu schreien, brüllen und jubeln...
Zatana hatte wohl ihren Auftrag endlich erledigt, dass Bienenproblem war wohl gelöst. Sie kletterte also wieder den Erdspalt heraus, denn sie herunter gefallen war...
Das ging leichter als erwartet, die Schwierigkeit an dieser Quest war wohl den Imker und sein Gelaber zu überleben...
Langsam beruhigten sich die Bienen auch wieder und wurden leiser, Zatana machte sich also wieder auf zum Imker und überlegte sich jetzt schon, wie sie ihn dazu brachte, erst gar nicht erst mit reden an zu fangen. Als sie weit genug von den Bienen entfernt war, konnte sie sich auch die Ganzkörperrüstung aus Metall wieder ausziehen. Als sie wieder beim Imker war und der gerade Luft holte zum Reden, schlug die Weißhaarige einmal kräftig gegen eine Wand des Hauses, sodass es leicht erzitterte. Der Mann war ruhig und starrte sie nur an. Sie hingegen knurrte ihn nur leise an und meinte: "Bevor du wieder anfängst wie ein Wasserfall zu Reden, möchte ich die Belohnung für dein gelöstes Bienenproblem und ich werde danach gleich wieder ein Abgang machen, denn ich habe wirklich keine Lust auf dein Gerede..." Nun war sie auch mal ein paar Wörter mehr los geworden und der Imker verstand sofort, gab ihr den versprochenen Betrag und Zatana konnte wieder ihrer Wege gehen. "Danke", hatte der Imker noch recht wortkarg heraus gebracht. Tja, der Mann hatte nun kein Bienenproblem mehr, aber ein Koboldproblem, aber dies war ja auch nicht ihre Aufgabe gewesen...
So machte sich die weißhaarige Frau wieder auf den weg nach Hause, nach Era, wo ihr Heim auf sie warten würde, die Gilde Violent Phoenix...
TBC: Gildenhaus VP