Magnolia Town, kleiner Tante Emma Laden

Questinfos:

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[cf: Graceful Tiger Gildenhaus - Erdgeschoss]

Ayanokoji kam zusammen mit Minako gerade in Magnolia Town an, als er zum Schluss seiner Erzählung von seinen Erlebnissen im Alleinsein gekommen war.
"Also kann man letztendlich sagen, dass ich meine Elemente durch Meditation und durch das dadurch entstehende Verständniss ihrer Rolle in der Natur nun deutlich besser kenne, besonders im Zusammenhang mit dem Wetter. Meine Gedanken über die Verschmelzung der Elemente in verschiedenen Arten von Zaubern, seien es nun Offensive oder Anti-Supports, werden mir in Zukunft ebenfalls gute Dienste leisten. Ich habe eine Menge Ideen für die verschiedensten Zauber."
Während sie in Richtung des Tante-Emma-Ladens gingen, meinte der Wettermagier noch:
"Aber nun genug von mir. Wie sieht es denn mit dir aus? Was ist denn so besonderes passiert? Hat es vielleicht etwas mit deiner Magie zu tun? Schließlich hast du deinen Bogen wieder mitgenommen, was bedeutet, dass du etwas Vertrauen in deine Kräfte verloren haben könntest."
Er wartete nun auf eine Antwort. Sein Blick zeugte genauso wie sein Tonfall von Interesse und Neugier. Minako hatte den Großteil seiner Aufmerksamkeit für sich.

[01/22]

(cf: Graceful Tiger Gildenhaus - Erdgeschoss)

Mina hörte sich interessiert alles genaustens an was Ayanokoji von sich preis gab.
"Das hört sich doch schon einmal ziemlich gut an, na dann würde ich mal sagen, dass es Zeit wird dieses Wissen nun auch in die Praxis umzusetzen" mit einem leichten Lächeln ließ sie nun den Feuerwolf erscheinen, dieses Mal jedoch nur als bloße Begleitung.
"Ich habe eine Itembeschwörung erlernt, Stress gehabt mit einer Braut... und nun ja ich konnte trainieren und dass ist wohl unter anderem das wichtigste" aber nein, sie hatte ihr Vertrauen an ihre eigenen Kräfte nicht verloren und war somit auch sichtlich irritiert, als Ayanokoji das ansprach.
"Das stimmt doch gar nicht... ich möchte nur versuchen meinen Bogen auch effektiv einzusetzen. Du weißt doch, dass ich meinen Bogen mag und vielleicht gibt es eine Art der Lichtmagie, in der ich ihn einsetzen kann. Zum Beispiel in dem ich einen Lichtpfeil erschaffe oder so etwas in der Art. Noch hatte Mina keine Ahnung, was das betraf aber sie hoffte es irgendwie ziemlich stark, dass es so in etwa funktionieren würde.
"Ich frage mich wie du darauf kommst..." mit einem leichten Lächeln auf den Lippen drehte sie den Wettermagier kurz zu sich um und griff nun nach seinem Kopf, um ihn sanft zu sich herunter zu ziehen und ihm einen längeren Kuss zu geben.
"Hmm.. das habe ich zumindest verdient" mit einem breiten grinsen, ging sie nun weiter.

[02/22]

Noch bevor Mina ihn davon abhalten konnte, gab Ayanokoji Protest von sich: "Ich habe nicht gesagt dass es so ist, nur dass es so sein könnte.". Doch zu mehr kam er nicht, da Minako ihm schon einen Kuss aufdrückte. Zwar erwiederte Ayanokoji diesen, allerdings war er noch nicht mit seiner Antwort fertig.
"Okay, wenn du meinst..."
Er folgte ihr nach diesem Kuss gleich an ihrer Seite und sah sie dabei von eben dieser mit einem Blitzen in den Augen an.
"Und was es die Item-Beschwörung angeht würde ich wirklich gerne sehen, was für Wesen du damit beschwören kannst. Und auch wie es dazu kam, dass du die Magie erlernt hast. Von dem Ärger mit der Braut hattest du mir ja bereits erzählt."
Zum Glück waren die beiden gerade in Magnolia. Bei den Themen, die die beiden gerade absprachen wären sie wohl von so einigen Leuten schief angeguckt worden, während sie durch die Straßen einer anderen Stadt gingen. Doch offensichtlich hatte die langfristige Anwesenheit Fairy Tails dafür gesorgt, dass die Bewohner an solche nur so von Magie triefenden Gespräche gewohnt waren.

[03/22]

Irgendwie war es Mina bereits klar gewesen, dass Ayanokoji genauere Fragen diesbezüglich hatte. Doch wo sollte Mina mit ihrer Erzählung nur anfangen?
"Hmm.. bis jetzt kann ich so weit ich weiß lediglich diesen Wolf beschwören... und wie ich die Magie erhalten habe... ich saß im Wald habe ein wenig nachgedacht und die Natur genossen und urplötzlich habe ich da das hier gefunden" sie reichte Ayanokoji die Perle, mit dessen Hilfe sie den Wolf beschwören konnte.
"Das war nicht immer so eine Perle gewesen, sie verwandelte sich erst in meiner Hand zu einer... davor war es höchstwahrscheinlich ein Stück Knochen oder so... also auf jeden Fall irgendwas kleines hartes und weißes" sie konnte nur ahnen dass es sich um einen Knochen gehandelt hatte, aber eine gewisse Sicherheit hatte sie diesbezüglich nicht.
"Hast du schon einmal von solch einer Art der Magie gehört? Also Feuerwölfe oder so etwas beschwören?" selbst Stellargeistmagie wurde nicht nur von einem einzelnen ausgeführt.

[04/22]

Ayanokoji nahm mit einem Stirnrunzeln die Perle entgegen und besah sie sich, indem er sie in die Sonne hielt, um zu untersuchen ob, und wenn ja wie stark transparent das Stück war. Mit dem Ergebnis nicht zufriedengestellt, ließ der Wettermagier das Objekt zwischen seinen Fingern kreisen und dachte nach. Minakos Frage wollte er natürlich beantworten und tatsächlich war er sich sicher, irgendwo etwas von Perlen oder Knochen als Items zur Beschwörung von Tierwesen gelesen zu haben. Doch keines der Bücher, an die er zuerst dachte, hatten mit so etwas zu tun. Meistens hatten sie das Thema auf künstliche Item-Beschwörungen gelenkt...
"Hm... eine Beschwörungsmagie, die auf natürlichen Objekten basiert..."
Letztendlich erinnerte er sich doch noch daran, wo er davon etwas erfahren hatte.
"Ach natürlich!"
Mit einem grinsen sah er seine Freundin an und meinte mit einem enthusiastischen Ton in der Stimme: "Ich habe schonmal von etwas ähnlichem gelesen, doch nicht in einem typischen Zauberbuch. Sondern in einem Reisebericht eines Forschers!"

[05/22]

"In einem Reisebericht eines Forschers?" etwas sarkastisch klang Minas Stimme nun augenblicklich vor, als Ayanokoji das angesprochen hatte. Sie verstand das irgendwie nicht wirklich, was hatte ihre Magie denn in einem Reisebericht zu suchen? Sanft streichelte sie ihrem Feuerwolf über das Fell, wodurch sie sich einmal wieder nicht verbrannte. Sie mochte diese Art der Magie und die Naturverbundenheit durch eben diesen Ausleger, aber Fragen blieben so oder so definitiv offen. Insbesondere irritierte sie der Bericht, welcher nicht in einem Magiebuch stand, so wie eigentlich gedacht.
"Erzähl mir bitte genaueres darüber, also das an was du dich noch erinnern kannst" bat sie ihren Freund, während sie nachdenklich weiter über den Kopf des Feuerwolfes streichelte. Der Wolf hatte mit ihr geredet, doch verhielt sich zur Zeit relativ ruhig. Wahrscheinlich hatte es nicht gerade viel zu sagen. Aber sie war sich sicher, dass er schon bald mitmischen würde. Ob sie Ayanokoji vielleicht warnen sollte?

[06/22]

Ayanokoji nickte.
"Ja, in einem Reisebericht."
Er gab Minako ihre Perle zurück und erinnerte sich so gut es ging an das Dokument, das er vor gefühlt einer Ewigkeit das letzte Mal in der Hand gehalten hatte.
"Der Name des Forschers war Darboldt. Er war losgezogen um sowohl die Kontinente unserer Welt zu vermessen und zu kartographieren als auch gleichzeitig einige seiner Theorien über die Auswirkung von Magie auf Tier- und Monsterarten basierend auf regionale Unterschiede in der Praktizierung magischer Kräfte innerhalb von den verschiedenen Menschenvölkern auf der Welt. Insofern passten die beiden Aufgaben sehr gut zueinander, nicht wahr?"
Er holte kurz etwas Luft und fuhr dann mit seinem Vortrag fort.
"Darboldt hatte die verschiedensten Völker und ihre Ansichten über die Magie kennengelernt, als auch Kontakt mit den unterschiedlichsten Tier- und Monsterarten gehabt. Dabei hatte er die natürlichsten Praktiken der Magie besonders hervorgehoben. Darunter war auch die Beschwörung von Naturgeistern, die einige Schamanen in den weiten Steppen des Westens beherrschten. Genau an diese Magieform erinnert mich deine neu entdeckte Beschwörung."

[07/22]

Mina hörte zwar interessiert zu, doch das einzige, was wirklich hängen blieb war dass diese Art der Magie von Schamanen praktiziert wurde.
"Schamanen hatten eine Art der Naturverbundenheit, ebenso wie du... und diese Art der Magie sucht sich immer Leute, welche die Natur zu 100% genießen" meinte nun der Wolf.
"Das besondere an dieser Magie ist jedoch, dass sie nur einmal zur gleichen Zeit in selber Form existieren kann. Die Magie hat ein paar Nachahmer, die das gleiche versuchen und bei denen es auch funktioniert, aber meist sind es dann vollwertige Beschwörungen... aber nur eine Person kann die Auserwählte der Natur werden" okay, langsam verstand Mina wieso ausgerechnet ihr die Magie entgegen kam. Denn ja, sie wollte eine Art der Beschwörung haben, aber an so etwas hätte sie niemals im Leben gedacht. Dafür war sie nun um so stolzer die Auserwählte zu sein.
"Aber wieso ausgerechnet ich?" sie liebschätzte die Natur erst so richtig, seit dem Ayanokoji sie verlassen hatte. Aber früher oder später würde sich wohl auch alles andere zusammen finden, wie ein Puzzle der stückweise zusammen gesetzt wurde. Da sie nun im Stadtzentrum angekommen waren, kramte die Lichtmagierin erneut den Auftragszettel heraus, las sich kurz den Straßennamen durch und suchte überall nach diesem Straßennamen. Vielleicht befand er sich ja Zuhause.

[08/22]

Bei dieser Frage kratzte sich Ayanokoji mit hochgezogenen Augenbrauen am Hinterkopf und meinte etwas zögerlich: "Nun... da bleiben mir nur Spekulationen. So wie ich es verstanden habe wurden diese Arten der Magie mündlich weitergegeben und ihre Geheimnisse gut gehütet. Sie einfach mal so spontan zu erlernen scheint geradezu unmöglich... außer du hattest Hilfe.". Ein kurzer Blick zu Mina, ehe er sie auf die gesuchte Straße mit einer kurzen aufmerksam machte und dann fortfuhr.
"Naja, so wie es für mich klang hattest du keine Hilfe, also musst du dafür eine beachtliche Begabung haben. Nur frage ich mich, warum du ursprünglich zuerst Lichtmagie erlernt hattest. Vielleicht liegt das daran, dass wir beide früh unsere Magie in einem künstlichen Umfeld erlernt hatten, oder aber dass sich deine Psyche seit der Kindheit wesentlich geändert hat."
Ein kurzes Seufzen, während er die Häusernummern im Kopf durchzählte.
"Aber wie gesagt: Momentan kann ich nur Ideen sammeln, ohne weitere Informationen kann ich keine genaue Antwort geben..."

[09/22]

"Hilfe hatte ich keine... wie auch, ich war vollkommen alleine unterwegs gewesen und saß auch alleine am Fluss" erklärte die Lichtmagierin ihrem Freund.
"Früher war ich um einiges anders... klar wir haben miteinander gezeltet und auch Zeit im Freien verbracht, doch damals hatte ich die Natur noch nicht so stark gewertschätzt... das kam erst als wir uns voneinander trennten und ich einfach sehr viel Zeit zum nachdenken brauchte. Oder ich einfach Auszeit von Jonathan benötigte..." mit einem leichten Lächeln blickte sie nun zu ihrem Freund auf.
"Du weißt doch dass in der Nähe meines Elternhauses ein kleiner Fluss seine Bahn zieht... nun ich bin diesem Fluss immer bis in den Wald gefolgt, habe mich dort hingesetzt und meine Ruhe genossen. Seit dem suche ich mir immer die Wälder und Flüsse, um mir Ruhe zu gönnen" erklärte sie Ayanokoji nun. Schließlich wusste sie, dass sie ihm vertrauen konnte. Mina folgte ihrem Freund in eben jene Straße und fand nach einem ordentlichen durchzählen der Häusernummern auch endlich die gewünschte Adresse.
"So hier wären wir..."

[10/22]

Ayanokoji lächelte ebenfalls, seine Erinnerung an den Tag, als er diesem Jonathan das Handwerk gelegt hatte, waren noch sehr frisch. Genauso wie die Emotionen, die er empfunden hatte.
"Ich bin einfach nur froh, dass ich diesen hirnlosen "Frauenhelden" von unserer Welt entfernen durfte. Selten hat sich Gewalt so gut angefühlt."
Nun sah der Wettermagier sich das Haus an, bei welchem sie angekommen waren. Der untere Part des Gebäudes war mit Schaufenstern bedeckt, während die oberen Stockwerke kleine Fenster aufwiesen, die darauf schlossfolgern ließen, dass sich dort Wohnungen befanden. Vielleicht sogar die Wohnung, in der der Junge lebte. So wie es in dem Auftragszettel beschrieben war, könnte der Dieb durchaus in einem familiären Verhältniss zu der "Tante Lieschen" stehen.
Ayanokoji sah kurz zu seiner Freundin und dann wieder zu dem Eingang des Ladens.
"So, dann wollen wir mal hinein, nicht wahr?"
Er zog Minako an der Hand mit sich und betrat das Gebäude.

[11/22]

Mina konnte sich ein breites grinsen nicht verkneifen, als Ayanokoji einmal wieder ihren Exfreund schlecht redete. Nun er war wirklich kein toller Mensch gewesen, weswegen sie Ayanokojis Handlung gut nachvollziehen konnte. Insbesondere, weil für ihn noch etwas gravierendes hinzu kam, Mina war auf Jonathan rein gefallen... Eifersucht, Hass, Sorge.... das waren starke Gefühle, die diese Handlung wohl unterstützt hatten.
"Ich zweifele ein wenig, denn jeder hat irgendwo eine gute Seite an sich..." Jonathan auch, das hatte sie gesehen... auch wenn er sie nur sehr selten ihr gegenüber an den Tag gelegt hatte. Viel eher wurde sie von ihm beschimpft, geschlagen oder genötigt. Aber irgendwie wollte Mina gerade auch nicht wirklich über ihren Ex Geliebten reden.
"Ja, lass uns rein gehen" mit einem leichten Lächeln und einem dazu gehörigen nicken, folgte die Lichtmagierin ihrem Freund, während sie den Wolf an ihrer Seite wieder verschwinden ließ. Andere Menschen könnten sich vielleicht fürchten. Sie gelangten zu aller erst in eine Art Flur, zu dessen linker Seite eine Glastür war, durch die man zu einem Kleidungsgeschäft gelang. Wenn man dem Flur aber weiter in die Richtung folgte, stand eine Treppe hier, der den Weg in die obere Etage ebnete. Mina machte sich auch gleich daran die Treppen zu besteigen, da sie ebenso wie Ayanokoji vermutete, dass die Wohnungen im Obergeschoss waren.

[12/22]

Als Mina den ersten Fuß auf die Treppe setzte, hielt Ayanokoji inne. Sein Blick blieb auf einer Maske in einem der Regale hängen.
"Mir kommt eine Idee..."
Er ließ Minakos Hand los und deutete die Treppe hoch. Ein cleveres Lächeln zog sich über seine Lippen.
"Geh du alleine weiter. Ich bleibe hier unten und wenn der Junge nichts einsehen will, bring ihn hier herunter."
Ein kleiner Abschiedskuss für Mina und schon drehte Ayanokoji sich zum Tresen um, wo die Verkäuferin -er ging davon aus, dass dies "Tante Lieschen" war- in einer Zeitschrift blätterte.
"Guten Tag, mein Name ist Ayanokoji Keitaro. Ich bin von der Magiergilde Graceful Tiger und hierher gekommen um bei dem Problem mit dem kleinen Dieb zu helfen."
Die Frau sah von ihrer Lektüre auf und besah Ayanokoji leicht genervt von oben bis unten und meinte dann: "Na gut, dann schieß mal los, wie du das kleine Balg bändigen willst!"

[13/22]

Etwas irritiert sah Mina kurz zu ihrem Freund und erwiederte den Abschiedskuss.
"Okay..." er verriet ihr nichts von seinem Vorhaben, weswegen die Blondine ihm nur für einen kurzen Moment fragend hinterher sah. Doch dann wandte sie sich wieder der Treppe zu und ging weiter nach oben. Hier angekommen fand sie auch schon den Namensschild auf einer Klingel, welche sie kurz darauf betätigte. Eine kleines Mädchen kam heraus, welches höchstwahrscheinlich die kleine Schwester des Diebes war.
"Hallo, mein Name ist Minako Aino und ich komme aus der Gilde Gracefultiger... ich suche nach deinem Bruder" hoffentlich hatte sie lediglich einen Bruder. Sonst säße Mina jetzt in einer Falle, da sie den Namen des Jungen nicht kannte.
"JASON!!! FÜR DICH!!!" schrie das kleine Mädchen quer durch die Wohnung, ehe sie der Blonden Einlass gewährte. Schnelle Schritte bewegten sich währenddessen in Richtung der Wohnungstür und binnen kürzester Zeit stand er vor ihr. Ein junger Mann, maximal 12 Jahre alt. Seine glatten schwarzen Haare hingen ihm teilweise über seine grünen Augen.

[14/22]

Der Wettermagier lächelte schief und deutete auf die Maske und einen in der Nähe befindlichen Umhang mitsamt Sense.
"Wenn Sie mir kurz diese Dinge ausleihen würden, könnte ich als letztes Mittel ein wenig Horror einbringen..."
Die Verkäuferin sah zu der Maske hinüber und dann wieder zu Ayanokoji. Sie schluckte kurz und meinte dann: "Übertreib' es aber nicht. Der Junge soll lernen, dass er nicht stehlen soll, aber ein Trauma will ich für ihn auch nicht.". Da schüttelte Ayanokoji den Kopf.
"Nein, ich werde ihm nur einen Schrecken einjagen, damit er weiß, auf welchen Weg er sich begibt, wenn er damit weitermacht."
Die Frau nickte und schon machte Ayanokoji sich ans Werk. Er zog den Umhang über, bevor er sich mit der Sense in der einen und die Maske in der anderen auf einen Stuhl außerhalb der Sicht von der Treppe aus hinsetzte. Dort wartete er auf seinen Einsatz. Falls er Schritte näher kommen hören würde, würde er mit dem Schauspiel beginnen.

[15/22]

Der Junge sah zu Mina hoch und meinte nur mit einem leicht abschätzenden Blick.
"Was willst du und wer bist du überhaupt?" die Blondine sah, wie das Mädchen sich in ein anderes Zimmer verzog und die beiden ungestört reden ließ. Erst jetzt fing sie an zu erzählen.
"Ich bin Minako Aino, eine Magierin der Gilde Gracefultiger" der Typ schien wenig begeistert davon zu sein, weswegen Mina versuchte auf das Thema zu schweifen.
"Ich habe gehört, dass du stiehlst und wollte mich deswegen mal mit dir unterhalten..." gott wie sollte man denn solch eine Konversation am besten beginnen und wie sollte sie dem Jungen beibringen, dass es so gar nicht funktionierte.
"Och nö, nicht schon wieder... ich habe doch bereits gesagt, dass ich nur für sie stehle" jetzt war Mina zwar irritiert, aber ließ sich davon nicht klein kriegen.
"Selbst für ein Mädchen sollte man aber nicht stehlen... wenn du kein Geld hast, dann versuch ihr ein Blumenstrauß selbst zu pflücken, damit sollte man seine Herzdame auch besser erobern können, als wie mit gestohlenen Waren. Kein Mädchen dieser Welt ist es wert, dass man für sie ins Gefängnis geht und das wird früher oder später passieren" der Junge hörte der Blonden Lichtmagierin zwar zu, schüttelte am Ende jedoch kräftig seinen Kopf.
"Doch sie schon... sie ist einfach perfekt..." mit so jungen Jahren konnte man noch nicht wissen, was wirkliche Liebe bedeutete. Klar, sie hatte auch schon in solch jungen Jahren anfängliche Gefühle für Ayanokoji gehabt, doch aus ihrer heutigen Sicht, war das nicht viel mehr als eine Schwärmerei gewesen. Ebenso wie für Jonathan, zur gleichen Zeit.
"Außerdem verlangt sie es von mir und deswegen möchte ich auch nicht aufhören zu stehlen, so lange bis ich nicht mehr Taschengeld bekomme" was war das denn bitte für eine Göre?
"Kannst du jetzt bitte wieder gehen, ich habe noch zutun" diese Worte sprach er nun mit einer deutlich schroffen Stimme aus, sodass Mina nur kurz nickte und ihn wie abgesprochen runter lockte.
"Okay, okay... ich geh ja schon, aber würdest du mich noch bis zur Tür begleiten?" der Junge verdrehte nur kurz seine Augen, nickte dann aber kurz.
"Wenn es unbedingt sein muss" und schon gingen die beiden wieder den ganzen Weg nach unten.

[16/22]

Als Ayanokoji die Schritte hörte, stand er auf und zog die Maske über sein Gesicht, bevor er auch die Kapuze des Umhangs über seinen Kopf streifte und ein wenig seine Magie spielen ließ. Ein kurzes Schaudern durchlief ihn, als er einen Eiskristall erschuf, sodass die Umgebung mit Raureif überzogen wurde. Seit der Meditation war er sich dem Magiefluss in ihm deutlich bewusster und jedes Fünkchen an Energie fühlte sich wie ein kleines Stück angenehmer Kühle an. Nach einigen Sekunden konzentrierte er sich allerdings wieder auf seinen Auftrag. Er wollte einem Nachwuchsdieb eine Lektion erteilen.
Als die Schritte verklangen und ein überraschter Laut zu hören war, wusste Ayanokoji, dass der Junge angekommen war und sich über den Raureif wunderte. Nun erschuf der Wettermagier eine Eisschicht um seine Hände, sodass sie wie Knochen aussahen, und flog mithilfe seines Flugzaubers nur einige Zentimeter über den Boden um die Ecke, die zum Sichtfeld des Jungen führte. Seine Bewegungen waren gewollt langsam, als er den Kopf zu dem kleinen Dieb wandte und mit kehliger Stimme sagte: "Da bist du ja, Dieb.".
Er schwebte langsam auf den Jungen zu und hob die Sense ein wenig, während er eine mit Eis überzogene Hand nach ihm ausstreckte.
"Komm mit mir. Ich erspare dir die Qualen, die dir vor deinem Tod bevorstehen."


[17/22]

Als Mina mit dem kleinen Jungen unten ankam, wurde auch ihr urplötzlich eiskalt. Einen kleinen erschreckten Tonfall, konnte sie sich ebenso nicht entgehen lassen und für den ersten Moment, hatte sie sichtlich Angst. Weswegen sie auch nur kurz schluckte, ehe sie sich vor dem Jungen stellte.
"Er kommt nicht mit dir mit, er ist doch noch ein kleiner Junge!" demonstrierte Mina nun, doch der Junge war sichtlich verängstigt.
"N...nein... ich will nicht... bitte..." erst jetzt auf den zweiten genaueren Blick fiel ihr auf, dass Ayanokoji hier nicht zu sehen war und er doch etwas geplant hatte. Weswegen ihr Gesichtsausdruck sich augenblicklich auch wieder ein wenig legte. Nun hieß es wohl schauspielern und das so gut es ging. Deswegen hielt sie sich vorerst auch nur im Hintergrund und behielt ihre Position, der Beschützerin bei. So konnte sie sich für den Zweifelsfall, also falls Ayanokojis Plan nicht aufgehen würde sein Vertrauen sichern und schließlich mit ihm über all das nochmal ruhig reden.

[18/22]

Ayanokoji hielt inne, als Minako sich zwischen ihm und den Jungen stellte. Wusste sie, dass er es war? Ein kurzes Funkeln in ihren Augen verriet, dass sie es gerade begriff. Der Wettermagier machte also weiter mit dem Schauspiel.
"Der Weg eines Diebes führt in ein frühes Grab. Es ist barmherzig von mir, ihn die Qualen zu ersparen, die ihm im Gefängnis bevorstehen."
Er schwebte etwas höher sodass er dem kleinen Dieb in die Augen sehen konnte. Die Sense schwang er einmal im Kreis.
"Komm zu mir. Ich befreie dich von deinem Leid. Hab keine Angst..."
Da ließ der Magier die Sense an Minako vorbeizischen, sodasssie nun zwischen ihm und der Sense eingeklemmt war.
"Das Mädchen werde ich auch mitnehmen. Niemand stellt sich dem Tod bei seinen Aufträgen entgegen und überlebt..."
Aus den Augenhöhlen der Maske war ein Funkeln zu erkennen und der Junge schluckte schwer. Die Verkäuferin sprang hinzu und meinte zu dem Jungen: "Jason, jetzt sag ihm doch einfach dass du nie mehr stehlen wirst. Ansonsten holt er sich noch das Mädchen hier und dich noch dazu!"

[19/22]

Mina hätte nie im Leben gedacht, dass ihr Freund so gut schauspielern könnte. Doch aller Anschein nach, hatte sie sich wohl in ihm getäuscht. Er verkörperte die Gestalt des Todes ziemlich gut und selbst Mina hatte eine leichte Gänsehaut dabei, obwohl sie wusste wer sich hinter dieser ganzen Fassade versteckte. Dennoch spielte sie das unschuldige Mädchen.
"Du denkst wirklich, du könntest mich so einfach mitnehmen oder aber den Jungen, der unter meinem Schutz steht?" aber auch Mina schauspielerte ihre Rolle ziemlich gut. Sie sträubte sich aber dagegen ihrem Freund auch nur ansatzweise weh zu tun, was früher oder später wohl passieren würde, wenn sich der Junge weiterhin sträuben würde mit den Diebstählen aufzuhören. Ihm kamen schließlich jetzt auch ein paar Tränen über die Wangen.
"Minako... richtig?... Bist du dir wirklich sicher, dass sie mich auch dann liebt, wenn ich ihr keine teuren gestohlenen Geschenke mache, sondern stattdessen etwas selbst gebasteltes oder einen eigens gepflückten Blumenstrauß?" auf diese Frage hatte Mina gewartet. Da sie davon bezeugte, dass er es sich gerade durch den Kopf gehen ließ.
"Wenn sie dich wirklich liebt... dann wird sie sich über etwas persönliches sogar noch mehr freuen, als über etwas gekauftes" entgegnete Mina ihm also schließlich. Sie konnte dem Jungen zwar jetzt nicht ins Gesicht sehen, aber etwas verriet ihr, dass er gerade seinen Mut zusammen nahm.
"Okay, ich werde aufhören zu stehlen, aber bitte tu ihr nichts... und mir auch nicht..." Ayanokojis Taktik hatte also wieder einmal funktioniert.

[20/22]

Ayanokoji grinste bei diesem Ergebnis unter der Maske und zog die Sense wieder von Minako weg.
"Ich nehme dich beim Wort, Dieb."
Dann ließ der Magier sich schwebend nach hinten bewegen. Der lange Mantel flatterte im Wind des Zaubers und desto weiter er sich entfernte, desto schneller schmolz der Raureif auf den Gegenständen im Laden.
"Falls du mich betrügst, komme ich wieder. Dann wird niemand dich verstecken können..."
Und schon verschwand Ayanokoji blitzschnell durch die Tür und ab auf das Dach. Dort zog er sofort den Mantel und die Maske aus, bevor er sie mitsamt der Sense zu einem Versteck brachte, welches er für die Verkäuferin in einem Brief beschrieb. Man sollte ihm ja schließlich nicht nachsagen, dass er während der Arbeit selber stehlen würde!
Letztendlich wartete er dann nicht unweit des Ladens auf Minako, die auch schon bald eben diesen verließ. Als sie zu ihm aufgeholt hatte, meinte er noch: "Ich denke unsere Schauspielkünste werden weithin unterschätzt.", bevor er ihr lächelnd einen Kuss gab und sich dann mit ihr auf den Weg nach Graceful Tiger machten.

[21/22]

[tbc: GT]

"Okay, okay... ich verspreche es" meinte der Junge noch zu guter Letzt und die Atmosphäre verbesserte sich deutlich, als Ayanokoji den Raum verließ. Eine Weile lang sah Mina ihm noch hinterher, ehe sie sich zu dem Jungen umdrehte und ihm ein leichtes Lächeln schenkte.
"Ich denke, dann werde ich hier wohl nicht mehr gebraucht... ich hoffe doch, dass du nicht wieder stehlen wirst" und nun ging ihr Blick zu der Verkäuferin, welcher ihr einen Briefumschlag verabreichte. Mina verabschiedete sich noch kurz von den beiden, holte das Geld aus dem Briefumschlag und gab Ayanokoji nach dem erwiederten Kuss seine Hälfte an dem Verdienst.
"Die waren gerade ziemlich gut... aber wie bist du auf diese Idee mit dem Sensenmann gekommen? Um ehrlich zu sein, hatte ich selbst etwas Angst gehabt.." gestand die Lichtmagierin ihrem Freund mit einem leichten Lächeln, ehe sie seine Hand ergriff und mit ihm gemeinsam zurück zur Gildenhalle ging.
"Ich hoffe doch mal, dass ich mit meiner Aussage recht hatte. Hast du dich früher gefreut, wenn ich dir ein persönliches Geschenk gemacht habe?"

[22/22]

(tbc: Graceful Tiger Gildenhalle)