Knuddelinsel

Questname: Gedrückt & Geknuddelt
Questrang: B-Rang
Auftragsgeber: Bal-Sah'
Auftragsort: Knuddelinsel
Bezahlung: 20 000
Questziel: Besiege Harald im Armdrücken und liefere ihn der örtlichen Polizei aus
Questinformationen:
Harald (auf welchen ein Kopfgeld ausgesetzt ist) verbringt seine Zeit gerne in einer Kneipe Namens „Teddybären-Bauch“, welche auch genau so aussieht, wie der Bauch eines Riesen großen Teddybären. Dort hat ihn noch nie jemanden im Armdrücken besiegt. Viele Menschen haben Angst vor ihm und trauen sich nicht ihn ein zu fangen und der Polizei aus zu liefern, weswegen wir die Hilfe von gut ausgebildeten Kopfgeldjägern benötigen.
Teilnehmeranzahl: 2-4

Wörter für eine Person: 4 000
Posts für die Gruppe: 40

.&&.Sol.&&.Rose.&&.
Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

Die wütenden Menschenmenge wurde von den beiden Kopfgeldjägern einfach stehen gelassen. Die Namen hatten sie nun und es wäre eine reine Zeitverschwendung gewesen weiter hier herum zu stehen. “Ja Ja, du’ ha’st re’cht und i’ch habe mei’ne Ruuu’he~”, seufzte sie und ging vor. Sollte der Idiot doch glauben das er recht hatte. Für den Moment. Irgendwann würde sie darauf zurück kommen. Das letzte Wort war noch nicht gesprochen.
Hatte sie damit gerechnet das der Kotzbrpocken ihr folgen würde? Nun, sie hatte da so eine Vermutung gehabt. Als ob der Blonde irgendetwas auf sich sitzen lassen würde. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen als er meinte das sie nicht so einfach davon kommen würde und das er noch nicht fertig mit ihr wäre. “Da’s wi’ll i’ch doch ho’ffen.”, gab sie amüsiert von sich. Irgendwie war der Kotzbrocken schon lustig. Aber gleichermaßen war er auch sehr nervig. Ihre Schritte führten sie also zum Bahnhof von Hargeon Town. Dort hatte sie sich die Zugverbindungen angesehen und musste fest stellen das die beiden einmal umsteigen mussten. Sie würden also einen kleinen zwischenstopp in einer anderen Stadt machen, ehe sie an ihrem Questort ankommen würden. Nun, das war in Ordnung für sie. Sie rechnete nicht damit das es eine ruhige Reise werden würde, andererseits war ein wenig Action auch nicht schlecht. Ein kleines Abenteuer, bei dem sie endlich wieder etwas erleben konnte. Viel zu lange hatte sie - ihrer Meinung nach - dafür gebraucht um wieder richtig auf den Beinen zu sein. “I’ch ho’ffe du’ ha’st Zei’t mitgeno’mmen ~”, sprach sie zu ihrem, eher unfreiwilligen Questpartner.

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Der Tag konnte auch nur schlechter werden. Diese Rose ließ nicht locker mit ihren Provokationen. Aber gut, sie wollte nicht auf diesen dummen Wettkampf eingehen und gab vorläuftig in einem halbherzigem Ton Sol Recht in seiner Meinung. Das Spiel konnte er auch spielen. Irgendwann wird sich das noch auszahlen, das sie ihn gerade Recht gegeben hatte. Nicht, dass er es sowieso schon hätte.
Offensichtlich störte es Rose nicht weiter, das Sol ihr auf ihren, aus seiner Sicht lächerlichen, Auftrag folgte. Wider Erwarten des Magiers sagte sie kein einziges Wort dazu. Also gut, dann wird das ganze Theater auf diesem Auftrag endgültig geklärt. Wobei man zunächst dorthin kommen musste. Sol rechnete mit einem langem Weg bei so einer anstrengend Wegbegleiterin. Er überlegte ein Wettrennen draus zu machen, wobei sich das schwierig gestalten könnte, da er nicht mal wusste, wohin es überhaupt ging. Damit war er genauso schlecht informiert wie bei all den anderen Aufträgen zu Beginn, da sich ja selten die genauen Beschreibungen durchgelesen hatte. So ein Handicap stellte aber auch eine Herausforderung dar, musste Sol sich eingestehen. Ehe er jedoch Rose dazu auffordern konnte, stellte er fest wohin sie eigentlich bisher gegangen waren. Der Bahnhof von Hargeon. Ihr Ernst? Wusste sie etwa von seiner Abneigung zum Zug fahren und hat ihn bewusst hierher geführt? Sie wollte ihn also loswerden, noch bevor sie überhaupt den Auftragsort erreicht haben. Man konnte ihm regelrecht ansehen wie sehr dem Blondem die Anwesenheit an diesem Ort widerstrebte. Doch so einfach würde sie den Sonnenmagier nicht los werden. So einfach würde er es Rose nicht machen. Ganz bestimmt nicht. "Pah, was ich mit meiner Zeit mache ist gänzlich meine Angelegenheit. Und da es meine Zeit ist, hab ich soviel ich will.", äußerte sich der Sonnenmagier spöttisch, ob er genug Zeit dabei hätte. Da auch der Zug zusätzlich überfüllt war, sah sich Sol zudem gezwungen sich einen Platz mit ihr zu teilen. Beziehungsweise seinen Platz, da er sich bereits einen genommen hatte. Sie konnte auch stehen, wenn sie wollte. Er hatte seinen Platz. Aber schlimmer konnte die Reise kaum mehr werden. Überfüllt, Zug, Platz teilen, Kaputter Anzug und eine nervige Reisebegleiterin. Was hat er getan, dass er so ein Szenario durch machen musste. Wehe, es kommt noch eine Zugentführung hinzu. So saß Sol da, in seinen zerschundenen Hosen und Hemd, voller Kratzer und noch der Schusswunde in seiner Taille, die er behelfsmäßig mit einem Stück seines linken Ärmels verbunden hatte.

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Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

Woher sollte die Blonde wissen das ihr Questpartner keine Züge mochte? Richtig, sie konnte das gar nicht wissen und so hatte sie nicht einmal einen bösen Hintergedanken dabei als sie geradewegs zum Bahnhof gelaufen war. Erst als sie an diesem angekommen waren fiel ihr der Gesichtsausdruck des anderen auf. Doch nicht nur das. Seine ganze Körperhaltung schien abwehrend zu sein. So etwas hatte sie beim Militär gelernt. Menschen und deren Körpersprache. Aufmerksam hatte sie den anderen also ein wenig mehr beobachtete als sonst und vielleicht konnte man genau das falsch verstehen. Dennoch war sie sich nach einigen Minuten sicher das Sol eine Abneigung gegen diesen Ort hatte. Warum, das wusste sie nicht und eigentlich konnte es ihr auch egal sein. Immerhin hatte sie ihn nicht gebeten mit zu kommen und sie zwang ihn auch nicht hier zu sein: Das war ganz allein seine Entscheidung. Und mit Sicherheit war er alt genug. Zu mindetsens ließ sein äußeres darauf schließen. Auf die Frage ob er denn genügend Zeit mitgenommen hatte bekam sie wieder nur eine Antwort, die ganz zu ihm passte. Ja Ja, es sei seine Zeit und es ginge sie so wieso nichts an. Ging der Typ immer so mit seinen Mitmenschen um? Dann konnte er nicht viele Freunde haben. Ob es überhaupt jemand mit ihm auf lange Zeit aushielt? Und was war mit seiner Familie. Wie hatten die es geschafft ihn zu ertragen? Ohne das sie es wollte gingen ihre Gedanken viel weiter als es vielleicht gut wäre. Was kümmerte es sie eigentlich was mit ihm war? Mit einem lauten seufzen antwortete sie ihm auf seine Worte und folgte ihm dann in den Zug. Dieser war total überfüllt und die Menschen drängten sich dicht aneinander. Sol konnte noch einen Platz ergattern und es schien fast so als wollte er ihr dort auch etwas platz machen. Die Magierin hingegen blieb lieber stehen, sie wollte ihm nicht noch mehr auf die Pelle rücken. Außerdem hatte sie im stehen einen besseren Überblick. Und so begann sie alle Gäste des Abteils zu mustern. Jeder konnte eine Gefahr darstellen und jeder hier konnte Informationen für sie haben, die ihr wichtig erschienen. Nach einiger Zeit fiel ihr Blick wieder auf Sol und erst jetzt fiel ihr auf das er noch immer eine Wunde ihrer Waffe trug. Vielleicht hätten sie sich zuerst um die Wunde kümmern sollen … Kurz kramte sie in einer ihrer Taschen herum, die sie an ihrem Gürtel trug. Daraus holte sie eine kleine Flasche mit einer Medizin. Das Rezept hatte sie noch aus ihrer Heimat. “Hi’er. Fa’lls du Schme’rzen ha’ben.”, mit diesen Worten hielt sie ihm die Medizin hin. Er machte zwar nicht den Eindruck das er Schmerzen hatte, aber vielleicht war er auch nur ein guter Schauspieler. Außerdem wollte sie sich um die Wunde kümmern, sobald sie alles dafür besorgt haben würde. Immerhin war sie dafür verantwortlich und man konnte ihr viel nachsagen, aber nicht das sie kein Verantwortungsbewusstsein besaß. Ganz davon abgesehen gehörte er zur selben Gilde und Yasuo würde ihr sicher böse sein wenn Sol, ihretwegen, tot umkippen würde. Ob er die Medizin annehmen würde? Möglicherweise glaubte er auch das sie ihn vergiften wollen würde…?

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Der Sonnenmagier hoffte nur, dass diese Fahrt schnell ein Ende finden würde. Immerhin macht es keinen Unterschied mehr von irgendwelchen durchgedrehten Zugentführern angeschossen zu werden. Schließlich war dies bereits der Fall. Er war froh, dass es nur eine magische Kugel gewesen ist. Sonst müsste er sich noch damit abmühen, dieses Teil irgendwie da rauszuholen.
Rose schien sich soweiter nicht für den freien Platz neben Sol zu interessieren, da sie lieber stehen blieb und ihren Blick durch den Waggon schweifen ließ. Gut, dann eben nicht. Muss sie ja wissen. Auch sonst weiter wagte es keiner sich neben den zerschundenen und grimmig dreinblickenden Sol zu setzen. Umso besser für die anderen. Nach eine Weile Fahrt, die soweit ruhig verrüber ging, reichte die Blonde dem Verwundetem ein Fläschchen. Laut ihr sollte es gegen die Schmerzen sein, die Sol niemals zugeben würde, dass er welche hätte und die man ihm auch ohne weiteres an der Mimik ablesen konnte. Er schaute immer so finster und grimmig drein, das man meinen könnte, er wäre jeden Tag angeschossen. Und ein solchen Blick warf er Rose zu. "Es heißt, falls du Schmerzen haben SOLLTEST.", sagte Sol im selben Atemzug wie er sich die Flasche griff, "Nicht, das ich es wirklich brauchen würde." Ein Schmerzmittel war das Mindeste, was sie im Augenblick für ihn tun konnte und was gewissermaßen als entgegenkommen bei der von ihr zugefügten Wunde erwartete. So vermochte der Magier sich zeitweilig auf etwas anderes zu konzentrieren als den Schmerz zu ignorieren. Er seufzte, "Lass diese vermaledeite Fahrt bald zu Ende gehen...“ und schluckte den Inhalt der Flasche. Wobei er erst im zweiten Gedanken darauf kam. Was hatte sie ihm da eigentlich gegeben. Sollte man das eigentlich trinken oder trägt man das auf die Wunde auf? Irritiert suchte er nach irgendeinem Hinweis auf der Flasche.

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Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

Nachdem sie der Meinung war das niemand hier im Zugabteil eine Gefahr darstellen würde, hatte sie sich an ihren Questpartner gewandt. Dieser schien Schmerzen zu haben und das konnte sie ihm nicht verübeln. Sie wusste wie schmerzhaft so eine Kugel sein konnte, selbst wenn sie magisch war. Vielleicht sollte sie mit ihm Mitleid haben, aber irgendwo war er auch selber Schuld gewesen. Immerhin hätte er sich nicht mit ihr anlegen müssen. Dann wäre das gar nicht erst passiert. Letztendlich wusste sie trotz allem das es falsch war die Schuld bei ihm zu suchen, denn immerhin war sie die jenige die geschossen hatte. Nicht er. Nachdem sie ihm das Fläschen hingehalten hatte, musste er sie unbedingt noch verbessern. Scheinbar lag das in seiner Natur und vielleicht hätte sie das annehmen können, wenn ihr jemand anderes gesagt hätte wie man es richtig sagt. Sie hatte eben ab und an noch ein paar Probleme mit der Sprache hier. Nachdem der Blonde die Flasche ergriffen hatte, fügte er noch hinzu das er es eigentlich nicht brauchen würde. Ja Ja. Vermutlich versuchte er durch seine Art nur die Einsamkeit in seinem Herzen zu verstecken. Das würde zu mindestens irgendwie zu ihm passen, so nach dem ersten Eindruck den Rose von ihm hatte. Er wollte das diese Fahrt zu Ende ging, ehe er das Medikament schluckte. Er schien also nicht daran zu denken das sie ihn hätte vergiften können. Mutig von ihm. Oder dumm. Wie man es nun auslegen mochte. Amüsiert beobachtete Rose wie Sol nach einer Beschreibung oder so etwas zu suchen schien. Wollte er etwa die Inhaltsstoffe finden? Erst jetzt setzte sie sich neben ihn und holte einen kleinen Zettel heraus, auf dem verschiedene Pflanzen standen. Die meisten davon magischer Natur. “Su’chst du’ so’etwa’s?”, wollte sie wissen und hielt ihm den Zettel hin, während sie sich selbst zurück lehnte. Ob sie wollt oder nicht, irgendwie fand sie den Blonden interessant. Wie er sich wohl weiterhin auf der Quest verhalten würde?
Plötzlich blieb der Zug ruckartig stehen. “Wir entschuldigen die Vollbremsung. Leider haben wir einige technische Schwierigkeiten. Die weiterfahrt wird sich um einige Minuten verzögern.”, erklang eine Stimme aus den Lautsprechern. Das würde ihrem Questpartner nicht gefallen….

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Sol konnte nichts finden. Keine Beschreibung, nichts. Was für ein Mittel hat sie ihm denn da gegeben? Vorallem woher will sie selbst wissen, was der Inhalt dieser Flasche war? Sie wirkte gewissermaßen amüsiert, wie der Sonnenmagier zu recht verzweifelt nach etwas suchte. "Ob ich was suche? Du gibst mir einfach ein Schmerzmittel ohne mir vorher zu sagen, wie man das Zeug eigentlich anwendet." Er schnappte sich den Zettel, welcher handgeschrieben war. Das sich Rose mittlerweile neben ihn gesetzt hatte, stand jetzt nicht im geringsten zur Debatte. Allerdings brachte ihn diese Notiz, so bezeichnete er sie mal, keinsterweise weiter. Denn er konnte die Handschrift nicht wirklich entziffern plus das wenige was er lesen konnte, waren irgendwelche ihm unbekannte Begriffe. "Und was ist das jetzt hier? Diese Sauklaue kann ja mal kein Schwein lesen.", äußerte er sich abfällig über diesen Zettel. Doch schwang weniger dieser grimmige und aggressive Unterton mit, wie bisher auf dieser Reise und generell mit ihr. Ganz weg war jedoch nicht, schließlich wusste er nicht, was er da gerade zu sich genommen hatte. Tatsächlich waren die Schmerzen weitesgehend verschwunden, aber Sol war mit seinen Gedanken auch anderweitig beschäftigt.
Und selbst verständlich ging es Schlag auf Schlag mit den Katastrophen an diesem Tag. Denn nun blieb auch noch der Zug wegen irgendwelcher technischer Probleme stehen. Das wäre nicht passiert, wenn sie gelaufen wären. Natürlich glaubte Sol nicht an irgendwelche Probleme mit der Technik. Er war sich sicher, da steckt doch mehr dahinter. "Oh nein. Nein! Ich lass das nicht noch ein zweites Mal mit mir machen! Einmal reicht schon. Wehe, wenn jetzt auch nur ein, aber auch nur ein verschissener Typ jetzt Stress macht und meinen will den Zug im kleinsten zu entführen versucht. Den schleif ich eigenhändig über die Gleise!", fing er zu pöbeln an und keiner gab einen Ton von sich in Anbetracht des blutverschmierten Magiers.

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Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

Eine Augenbraue der Magierin hebte sich an. Gab er gerade etwa ihr die Schuld dafür das er das Schmerzmittel genommen hatte? Klar hatte er recht, sie hatte ihm das Zeug gegeben, aber sie war nicht die jenige die ihn dazu gezwungen hatte es auch ein zu nehmen. Das war er ganz alleine. Was konnte sie denn dafür wenn er erst danach anfing nach zu denken? Der Blonde hatte sich den Zettel geschnappt und laß ihn. Oder zu mindestens versuchte er das, denn so wie er immer wieder die Augen zusammen kniff, schien er es gar nicht lesen zu können. Aber wie sollte er auch? Die Schriftzeichen waren an sich nicht anders als die aus Fiore, aber dennoch war diese Notiz in ihrer Muttersprache geschrieben und diese konnte er scheinbar nicht. “I’ch we’niger gla’uben da’s du nicht le’sen ka’nnst wegen Schrift. So’ndern eher wei’l das ni’cht deine Spra’che ist.”, erklärte sie und nahm die Notiz wieder an sich. Kurzerhand öffnete Rose ein kleines Tor zur Pocket-Dimension, in welcher auch einige ihrer Waffen lagerten und holte dort ein Wörterbuch heraus. “Do’rt wo’ i’ch her ko’mme spricht ma’n Elya’k.”, sprach sie weiter und begann auf einem neuen Zettel alle Wörter in der Sprache des anderen auf zu schreiben. Ob er vielleicht jetzt etwas damit anfangen konnte? Nachdem sie fertig war blieb der Zug zwar wegen technischer Problem stehen und Rose hatte ihre Sachen wieder weg gepackt, aber warum der andere sich so aufregte verstand sie nicht. War er schon mal bei einer Zugentführung dabei gewesen? Falls ja, dann mussten das sicherlich keine schönen Erinnerungen sein und kurz musste sie selbst an ihre eigenen schlimmsten Erinnerungen denken. Die Folter. Die Gefangenschaft … Sie schloss ihre blauen Augen, lehnte sich zurück und dachte fieberhaft an etwas anderes. Das ganze Zugabteil war ruhig und scheinbar hatten die Menschen Angst vor dem blutverschmierten Magier. Rose selbst brauchte einige Momente, ehe sie ihre Augen wieder öffnete und ihren Blick an Sol wendete. “Du’ ma’chst den Leu’ten Angst.”, erklärte sie und setzte sich wieder aufrecht hin. “Wi’r fa’hren besti’mmt gleich wei’ter.”, fuhr sie fort und seufzte. Das konnte eine anstrengende Reise werden, wenn der Typ jedes mal so ausflippen würde….

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Schon klar, hätte er sich eigentlich ja denken können. Es war nicht unleserlich wegen der Handschrift sondern eher aufgrund der Sprachunterschiede. Letztlich hatte er kein großes Interesse mehr an den Inhalt oder dem Gebrauch dieses Medikaments und packte den Zettel in seine Tasche nachdem er einen flüchtigen Blick drauf geworfen hatte. Er hatte auch kein Interesse jetzt an einem Sprachkurs in Elyak oder wie auch immer sich die Sprache schimpfte. Viel mehr störte ihn die aktuelle Lage in der sie sich befinden. Rose versuchte ein wenig Sols Gemüt zu beruhigen, da er gewissermaßen Angst unter den Leuten verbreitete. Ihm war das egal. Er hatte keine Lust auf Typen , die meinen ihn die Knie wegschießen zu müssen. Eine Schusswunde am Tag reicht. Und so ganz wollte er sich nicht auf die Beschwichtigungsversuche von Rose einlassen. "Sicher. Dann tu mir einen Gefallen. Wenn auch nur einer von solchen Typen reinkommt, schieß ihn für mich beide Knie weg. Ich mach sowas nicht noch einmal mit." Das Problem war weniger die Schussverletzungen an sich, eher waren es die Erinnerung an eine andere ätzende Person, die leider an jenem Tag dabei war. Oder vielleicht doch der ganze Tag von damals. "Ich geb dem Zugheinis fünf Minuten...", murmelte der Magier vor sich hin.

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Da hatte sie sich extra die Mühe gemacht und alle Wörter übersetzt, sogar mit passenden Buch und dann schien ihn das ganze gar nicht mehr zu interessieren. Hatte der Typ eine so kurze Aufmerksamkeitsspanne? Damit würde er sicher Probleme in seinem Leben haben. Allerdings sprach er kurz darauf etwas an, das sie aufmerksamer werden ließ. Sollte hier einer rein kommen der den Zug entführen wollte, dann sollte Rose ihm die Knie weg schießen. Zunächst legte sie etwas fragend den Kopf schief und dachte darüber nach warum gerade die Knie. Sicher, damit konnte der Typ dann nicht mehr laufen. Aber Rose könnte ihm auch einfach in den Arm schießen. In die Knie … Wenn der jenige eine Waffe hätte wäre das gefährlich. Dennoch konnte sie sich ein grinsen nicht verkneifen. “I’ch schi’eße, ja. Immerhi’n ka’nn ich da’s gut, a’ber i’ch schi’eße do’rt wo’ sinnvo’ll ist.”, erklärte sie recht überzeugt von ihrer eigenen Schießkunst. Sie rechnete schon damit das Sol etwas dagegen sagen würde, aber abstreiten konnte er es doch kaum. immerhin saß er hier neben ihr mit einer Schussverletzung aus ihrer Waffe. Es dauerte noch gut 4 Minuten ehe der Zug langsam wieder anrollte und somit weiter fuhr. Die anderen Fahrgäste schienen erleichtert zu sein, da nichts schlimmes passiert war. Die Blonde lehnte sich wieder zurück. Sie würde jetzt gerne eine rauchen, aber hier im Zug ging das nicht. “Hoffentlich fahren wir nicht mehr all zu lang ~ Ich möchte ein rauchen. Und hunger habe ich auch.”, murmelte sie in ihrer Muttersprache vor sich hin, als sie ihren Blick aus dem Fenster gewandt hatte. Sie versuchte gar nicht erst Sol zu fragen ob er wusste wie lange sie noch fahren würden, denn sie hatte keine lust auf eine dumme Antwort. Nicht in diesem Moment.

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Offenbar missverstand diese Frau ihn in seiner Aussage. Seine Bitte um diesen Gefallen war in jedem Fall ernst gemeint und nicht zum Lachen. "Oh glaube mir, das ist in jedem Fall sinnvoll. Kniescheiben haben solche Leute nicht verdient.", verkündete er in einem festem Ton, "Ausserdem hab ich noch was gut bei solchen Idioten..." Ihre Selbstsicherheit hatte er soweit bestätigt, dass er sein Angebot für diesen Gefallen nicht wieder zurückgenommen sondern noch weiter bestärkt hatte. Für gewöhnlich beglich Sol seine offenen Rechungen am liebsten höchstpersönlich und Idioten, die ihm Stress machten, zertrümmerte er ebenso mit geringster Zurückhaltung selbst deren Kniescheiben.
Er blieb auch bei seinem Wort, dass er die nächsten fünf Minuten nichts weiter sagen würde. Gedanklich zählte er jede Sekunde bis schließlich der Zug seine Fahrt fortsetzte und der Magier erleichtert seufzte. Etwas erleichterter, aber nicht gänzlich entspannt. Denn seine Paranoia sorgte dafür, dass er noch damit rechnete, das ein paar unerwünschte Passagiere hinzugestiegen waren.
"Wenn du etwas von mir willst, dann spreche bitte so, dass ich es auch verstehe. Ich beherrsche schließlich kein Elrak...", murmelte er leicht müde, als Sol etwas von Rose vernahm, was er jedoch nicht im geringsten verstehen vermochte. Eine lästige Angewohnheit von ihr, aber bestimmt konnte man daran arbeiten. Sonst ist die Lust weiter in ihrer Nähe zu arbeiten noch geringer als sowieso schon. Der Magier wollte gerade zu seiner Frage ansetzen, man hörte ihn kurz aufatmen wie er versuchte ein Wort zu sprechen, ließ es aber doch sein. Die Frage, wohin sie eigentlich fuhren, würde sich auch so noch früh genug beantworten.

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Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

Heh? Was? Wo blieb der Spruch das sie ihn nur mit Glück getroffen hatte? Das sie eigentlich gar nichts auf dem Kasten hatte? Unglaubwürdig hatte Rose einige male geblinzelt als nicht das kam, was sie erwartete hatte. Stattdessen sprach er einfach weiter davon das es sinnvoll wäre die Kniescheiben zu treffen. Hatte er ein solch großes Problem mit Kniescheiben? Sie hatte kurz darüber nachgedacht ihn zu fragen was es damit auf sich hatte, entschloss jedoch das es nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Vielleicht würde sie ihn irgendwann mal darauf ansprechen, in dem Falle das die beiden sich besser kennen lernten. Zwar schienen sie noch immer so ihre Probleme miteinander zu haben, aber zu mindestens richteten sie aktuell nicht mehr die Waffen aufeinander. Nachdem der Zug weiter rollte war sie in ein altes Muster zurück verfallen und hatte einfach in ihrer Muttersprache gesprochen. Es fiel ihr einfach so viel leichter und es war angenehmer für sie beim sprechen nicht permanent darüber nach denken zu müssen wie das Wort jetzt hieß. Ihr blonder Questpartner war davon jedoch nicht begeistert und meinte das sie mit ihm sprechen sollte, das er es auch verstand, wenn sie etwas von ihm wollte. Außerdem sprach er ihre Muttersprache falsch aus. SO in etwa musste das wohl auch bei jedem zweiten Wort von ihr klingen… “Entschu’ldige ~ I’ch ha’ben nu’r so’ fü’r mich gespro’chen.”, erklärte sie und fand es dennoch angebracht sich zu entschuldigen. Vermutlich würde sie in diesem Teil des Landes niemals dazu kommen Gebrauch von ihrer Muttersprache zu machen. Vielleicht würde die Sprache auch aussterben, nachdem das ganze Reich zerstört wurde … Eines Tages würde es eine tite Sprache sein und das machte sie ehrlich etwas traurig. Mit nicht so erfreulichen Gedanken döste Rose ein wenig vor sich hin, immer darauf bedacht nicht komplett ein zu schlafen, denn sonst würde sie noch die Haltestelle verpassen.
Nach gut weiteren 20 Minuten erklang schließlich die Haltestelle an der sie raus mussten, um dann in den nächsten Zug zu steigen. Sie öffnete ihre blauen Augen und stand auf. “Wi’r rau’s mü’ssen hier.”, meinte sie zu Sol und ging zur Tür. Der Zug hielt an, Rose stieg aus und streckte sich zunächst. Direkt danach zündete sie sich eine Zigarette an, inhalierte den Rauch und ging dann zu den Fahrplänen. Der Zug, in den sie umsteigen musste, kam erst in 3 Stunden. SIe hatten also eine menge Zeit um sich in der Stadt um zu sehen. “In 3 Stu’nden fährt de’r nä’chste Zu’g.”, teilte sie Sol mit und ging dann schlendernd in die Innenstadt. Sie ließ es ihm frei ob er ihr folgen wollte oder nicht.

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Entnervt stöhnte Sol nur. Wieso müssen sich alle immer wegen solch banaler Dinge entschuldigen. Muss er denn wirklich jede einzelne Person, mit der er sich über einen längeren Zeitraum unterhielt oder unterhalten musste – gewisse Umstände und so weiter – korregieren, das sie sich nicht für solch absurde Dinge entschuldigen brauchten. Sol musste sich zwangsläufig an seine Schwester erinnern, die geradezu eine Meisterin der unnötigen Entschuldigungen Sol gegenüber war. "Entschuldige dich nicht. Wieso entschuldigen sich um mich herum alle ständig, nur weil ich sie auf etwas hinweise?! Du hast aktuell großes Talent dafür alles was ich nicht leiden kann abzuarbeiten.", gab er nur in einem weiterem Seufzer von sich. Wobei er sogar extrem gelassen diese Tatsache entgegen blickte. Extrem für seine Verhältnisse. Er war aber auch einfach nur müde. Macht ihn dieses Mittel so schläfrig? Hoffentlich nicht, er hatte noch einen Wettkampf zu gewinnen. "Aber dir werde ich noch zeigen, was ich meine. Wir wollen nicht vergessen, weswegen wir überhaupt hier sind. Schließlich...". Er unterbrach sich kurz als die beiden den Zug verließen. "hab ich noch einen Wettkampf zu gewinnen.", verkündete er müde, aber zuversichtlich noch. Ja er hatte das nicht vergessen. Auch wenn die beiden nun einen etwas freundlicheren Ton pflegten als zu Anfang.
Aber daraus wird wohl nicht so schnell was werden, denn der nächste Zug würde erst in drei Stunden auftauchen. Das würde nicht passieren, wenn man gelaufen wäre, aber dann bräuchte man vermutlich auch mehrere Tage bis man am Ziel ist. Je nach Tempo. Rose schlenderte Richtung Innenstadt. Am liebsten hätte Sol ein wenig gedöst, aber er konnte ihr schlecht in etwas nach stehen. Also hieß es hinterher für ihn. Eigentlich eine ideale Gelegenheit um sich ein paar neue Klamotten zuzulegen, denn die jetzt waren in keinem Zustand, in dem ihn einer ernst nehmen würde. Also auf zum Schneider, wo sie hin ging interessierte ihn zunächst nicht wirklich.

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Warum sie sich entschuldigte? War das nicht offensichtlich gewesen? Rose fand nicht das es falsch war, denn immerhin wurde sie zur Höflichkeit erzogen. Ganz anders als scheinbar Sol. “Wa’rum da’s die Me’nschen in dei’nem U’mfeld machen? Na’ wei’l sie erzo’gen si’nd. Ni’cht so’ wie du’, wie es au’ssieht.”, entgegnete sie ihm und seufzte laut. Das sie scheinbar aktuell das Talent hatte all das ab zu arbeiten, das er nicht mochte vernahm sie zwar, aber was sollte sie dazu sagen? Woher sollte sie denn wissen was er mochte und was nicht? Die beiden kannten sich jetzt maximal eine Stunde, vielleicht ein paar Minuten länger. Aber wie sollte sie in dieser kurzen Zeit heraus finden was er mochte und was nicht? Sicher hatte sie das ein oder andere schon mitbekommen, aber sie konnte schließlich nicht in seinen Kopf hinein gucken und wenn sie ehrlich war wollte sie das auch gar nicht. Erneut begann der andere vom Wettkampf zu reden und das er diesen zu gewinnen hatte. Ja Ja. Wem wollte er eigentlich etwas beweisen? Ihr? Dazu gab es keinen Grund, denn die beiden kannten sich kaum. Warum sollte er also ihr etwas beweisen wollen? Ihr Verdacht legte sich eher darauf das er sich selbst etwas beweisen wollte. Vermutlich war er nicht nur Einsam, sondern wurde auch noch von Selbstzweifeln zerfressen. Der arme konnte einem schon leid tun. Während sie döste dachte sie darüber nach, ehe sie ankamen und Rose sich draußen direkt eine Zigarette anzündete und zum Fahrplan ging. Dort hatte sie fest gestellt das sie noch 3 Stunden auf den nächsten Zug warten mussten und war in die Stadt vor gegangen. Scheinbar folgte Sol ihr nur bedingt, aber das war seine Sache. Sie sah sich um und fand in der Stadt ein Museum, in dem es um das Königreich Fiore ging. Vielleicht konnte sie dort etwas lernen. Sie ging also hinein, sah sich die verschiedensten Ausstellungsstücke an und betrachtete besonders eine alte Vase etwas länger. So bemerkte sie auch nicht das jemand hinter ihr ging und wie es das Unglück so wollte rempelte diese fremde Person sie an und Rose fiel direkt auf die Vase. Na ganz toll. Jetzt hatte sie die Vase zerstört. Einige Leute aus dem Museum hatten das mitbekommen und schoben direkt Panik, während Rose - mit ihrem Akzent - versuchte sich zu erklären. Konnte dieser Tag noch schlimmer werden? Nach einigen Minuten kam der Direktor des Museums zu der ganzen Situation und erklärte das es “nur” ein Ausstellungsstück gewesen sie und sich die echte Vase weit entfernt befand. Puh. So ein Glück im Unglück! Nach diesem Vorfall verließ sie dasa Museum wieder, immerhin wollte sie nicht noch mehr Ärger machen. Ihre Schritte führten sie weiter durch die Stadt und dort fand sie einen Stand mit einer Aktion, in der man seinen eigenen Baum pflanzen konnte. Sie ließ sich die Sache erklären. Man pflanzte den Samen in einen Blumentopf und kümmerte sich tagtäglich um den Baum, bis er groß war. Dann sollte man ihn in seinen Garten pflanzen. Nun, sie hatte zwar noch keinen Garten, aber Rose hatte auch nicht vor ihr ganzes Leben lang im Gildengebäude zu leben. Also würde sie eines Tages sicher ein schönes Haus mit Garten haben, wo sie den Baum einpflanzen konnte. So pflanzte sie den Baumsamen in den Blumentopf und nahm diesen mit. Nachdem sie damit fertig war stellte sie fest das sie gut 2 Stunden Zeit verbraucht hatte. Rose machte sich entsprechend langsam wieder zurück auf dem Weg zum Bahnhof, kaufte sich dazwischen noch etwas zu essen und wartete dann auf dem Bahnhof. Ob sie nun auf Sol oder auf den Zug wartete, das war eine Frage die sie sich nicht einmal selbst beantworten konnte.

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Irgendwie hatte Rose ihn wohl missverstanden, als er meinte, dass er nicht verstehen konnte, dass sich die Leute um ihn herum andauernd entschuldigten. Natürlich hatte man sich zu entschuldigen, wenn man jemanden anrempelte – ausser eben Sol, der sich kaum entschuldigte. Es waren eben diese aus seiner Sicht unnötigen Entschuldigungen, die er nicht mochte. Jene die einfach nur aus reiner 'Höflichkeit' geäußert wurden und nicht aufrichtig und angebracht waren. Aber das war gänzlich Sols Sichtweise auf das Ganze. Irgendwann wird sie schon seine Sichtweise verstehen. Doch wollte der Magier sich vorerst nicht weiter rechtfertigen, als die beiden Richtung Innenstadt gingen. Gewissermaßen war Sol leicht irritiert, was sie unbedingt in einem Museum wollte, aber es war ihre Zeit. Damit konnte sie seinetwegen machen, was sie wollte. Er hatte andere Prioritäten als Kultur derzeit. Da Sol nicht so tief in die Tasche greifen konnte und seine bevorzugten Kleider alle doch manchmal sehr kostspielig waren, musste der Blonde ausnahmsweise mal etwas anderes nehmen. Und auch aus purem Prinzip wollte er sich keinen Anzug kaufen, Rose schuldete ihn noch genau diesen. Wieso sollte er dann sich jetzt einen kaufen.
Etwa eine halbe Stunde später hatte er sein neues Outfit, bestehend aus weißem Hemd (er liebt einfach zu sehr seine Hemden), einer schwarzen Weste und enganliegneden blauen Jeans, welche der Magier nicht sonderlich leiden konnte, zusammen und etwa eine 3/4 Stunde mehr noch 15% 'Rabatt ausgehandelt'.  Wenn Sol nicht angeschossen worden wäre, hätte er nicht solange verhandelt. Stattdessen hätte der Sonnenmagier zu aggressiven Verhandlungsmethoden gegriffen.
Das Ersparte gab er dann für ein paar Muffins aus, sowie er auf den Rückweg zum Bahnhof sich befand.
Zu seinem Ärgernis war Rose bereits vor ihm dagewesen. "Verdammter Ladenbesitzer. Ich wusste doch, ich hätte ihn gleich eine ziehen sollen..." Er setze sich auf eine Bank am Bahnhof und genoß einen seiner Muffins. Etwas verwundert fiel ihn noch der Blumentopf auf, welchen Rose bei sich hatte. "Was ist das? Wieso schleppst du sowas mit dir rum? Wenns eine magische Pflanze sein sollte, lass sie stehen und renn weg. Die bringen nur Unglück.", ermahnte er Rose, wobei er sich an seinen Kaktus daheim erinnert, der ihm beim bloßem Gedanken Kopfschmerzen bereitete.

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Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

Wenn man davon absah, das sie eine Vase zerstört hatte, dann war das doch ein recht interessanter Trip gewesen. Und sie hatte sogar noch ein Souvenir mit nehmen können! Bislang erschien diese Reise besser als gedacht, aber vielleicht lag das auch daran das ihre Questbegleitung aktuell nicht da war. Am Bahnhof hatte sie sich noch ein wenig umgesehen, hatte einige Zeit damit verbracht die Zugpläne zu studieren. Das meiste konnte sie zwar lesen aber hier und da standen dann noch wörter drauf die sie nicht verstand, weswegen sie diese auch direkt in ihrem Wörterbuch nachschlug. So konnte sie sich direkt ein wenig weiter bilden und musste sich weniger auf andere verlassen. Nach einiger Zeit entdeckte sie dann auch Sol wieder, welcher sich mit einem Muffin auf eine Bank setzte und ihren Blumentopf musterte. An etwas zu essen hätte Rose auch denken können … Aber jetzt war es dafür wohl zu spät. Sie würde einfach mal schauen was es zu essen gab wenn sie am Questort angekommen waren. Die Blonde rechnete damit das Sol wieder etwas zu meckern hatte, warum sie denn einen Blumentopf mit sich herum schleppen würde, da dieser doch total nutzlos sei oder ähnliches. Stattdessen wollte er nur wissen was das ist, warum sie es mit sich heurm schleppte und wenn es eine magische Pflanze sei, das sie diese besser stehen lassen sollte und er gab ihr den Tipp dabei weg zu rennen. Seiner Meinung nach brachten magische Pflanzen nur unglück. Ein wenig verwundert sah die Blonde ihn an. “Nei’n, das i’st keine ma’gische Pfla’nze …. glaube ich zu mindestens~”, antwortete sie ihm und murmelte den rest in ihrer Muttersprache. Jetzt wo er das erwähnt hatte, fiel ihr erst auf das sie gar nicht darüber nachgedacht hatte mal zu Fragen ob der Baum magisch sei, aber man hätte ihr dies doch sicher gesagt, wenn es so wäre, oder etwa nicht? Leise seufzte sie, musterte Sol und ihr fiel sein neues Outfit auf. Es stand ihm gut, allerdings bemerkte sie dadurch auch wieder das sie ihn ja angeschossen hatte. Und genau deswegen war sie unterwegs noch in einer Apotheke gewesen und hatte sich etwas gegen die magische Schussverletzung geben lassen. Eine kleine Dose mit einer Salbe holte Rose hervor. “Di’e hab i’ch fü’r deine … Wu’nde geka’uft.”, es war deutlich heraus zu hören das sie sich bei dem Wort ‘Wunde’ nicht sicher war ob es das richtige war. Den Deckel der Dose öffnete sie und hockte sich dann vor Sol, ohne irgendwelche Hintergedanken. Sie wollte nur gut machen, wofür sie verantwortlich war. Also wartete sie darauf das er seine Klamotten etwas zur Seite schob, damit sie die Salbe auf die Wunde schmieren kann. Er konnte von Glück reden das es magische Schüsse gewesen sind, denn diese hinterließen zu mindestens keine Narben und brachten einen auch nicht zum bluten, anders als wie die Waffe die sie noch bei sich trug.

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Offenbar besaß Roses Gewächs keinerlei magischer Eigenschaften, so ihrer Aussage nach. Er verdrehte nur die Augen leicht, einerseits weil sie schon wieder in ihre Sprache gerutscht war und andererseits aufgrund ihrer Naivität. "Du sagst das noch jetzt. Und am Ende stellt sich heraus, dass das Zeug dich umbringt. Und beginnt dich in den Wahnsinn zu treiben... Und du kannst nicht mal was unternehmen, da es dich sonst umbringt...", verstummte langsam seine ernste Stimme je mehr sich an dieses vermaledeite Gewächs bei sich zuhause denken musste. Er würde niemals mehr einem Gänseblümchen über den Weg trauen.
Tja im Umgang mit Pflanzen sollte man nicht allzu leichtfertig sein. Genauso wie im Umgang mit seinen Gegnern. Denn Rose kam nun auch noch mit einer Dose Salbe für seine Wunde an. Erst dieses merkwürdige Schmerzmittel – wobei er zugeben musste, dass es ziemlich gut wirkte – und nun das. "Salbe schön und gut, aber ich hab da nicht nur eine wunde Stelle." Zur Demonstration hob er sein Hemd und seinen provisorischen Verband, wo er seine Wunde bisher lediglich mit einem Stück seines alten Hemdes einigermaßen verbunden hatte. "Siehste? Ein Loch. Oder ist das auch so eine komische Heilmethode aus deinem Land?", äußerte Sol mit einer skeptischen Tonlage, wie er mit ebenso einem Blick die Dose musterte. Bisher war dem Sonnenmagier entgangen, dass seine Wunde nicht wirklich von Rose stammte, sondern eher durch seinen Sturz in einen Laden und das da noch etwas in seinem Körper verblieben ist.

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Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

War es in Fiore normal das es hier Pflanzen gab die magisch waren? So etwas kannte Rose aus ihrer Heimat nicht. Aber sie ließ sich gerne etwas besseren belehren. Ob sie sich jedoch gerne von Sol belehren ließ war eine ganz andere Sache. “Kli’ngt so a’ls ha’ben du Erfa’hrung mit Pflanzen die bö’se sind.”, entgegnete sie Rose ihm. Andererseits hätte man seine Worte auch so auslegen können das er sich um sie Sorgen machen würde, aber davon sah sie ab. Jemand wie er schien nicht unbedingt jemand zu sein der sich um andere sorgte. Vielleicht aber täuschte sie sich auch, denn Rose wusste wie sehr man sich verstellen konnte. Das ständige seufzen, vermutlich wegen ihrem Akzent, störte sie kaum noch. Sollte er doch seufzen. Ihren Akzent würde er dadurch so oder so nicht weg  bekommen. Die Blonde wollte sich um seine Verletzung kümmern als Sol meinte das er nicht nur eine Wunde stelle hatte und sein Oberteil anhob. Dort konnte man einen schlecht gemachten Verband sehen und Blut. scheinbar war die Wunde tiefer als gedacht. Rose hockte sich hin und nahm vorsichtig den provisorischen Verband ab. Tatsächlich fand sie eine Wunde vor die nicht gut aussah. Zudem war da noch etwas … ein Fremdkörper. Mit Sicherheit wäre es besser einen Arzt oder einen Heiler auf zu suchen, denn Rose selbst hatte nur die Grundausbildung beim Militär gemacht. Das ein oder andere hatte sie zwar von Soter gelernt, aber sie würde nie an seine Fähigkeiten heran kommen. “Da’mit solltest du’ zum Arzt … oder ei’nem Hei’ler.”, sprach sie dieses mal fast schon besorgt. Selbst wenn sie die Wunde versorgen könnte, dann wäre noch die andere Frage ob Sol sie das überhaupt machen lassen würde. “Du’ hast da’ etwas dri’n … einen  Fremdkörper, wie heißt das noch gleich übersetzt?”, nuschelte sie das letzte in ihrer Muttersprache zu sich selbst und dachte kurz darüber nach. “Fremdkö’rper!”, stieße sie das gesuchte Wort aus und sah wieder zu ihm. “Ei’nen Fremdkö’rper hast du in dei’ner Wu’nde.”, erklärte sie danach etwas ruhiger. Ihm sollte jetzt klar sein das damit nicht zu spaßen war. Allerdings wollte Rose ihm offen lassen ob er jetzt zu einem Arzt oder so etwas wollte und sie damit den nächsten Zug verpassen würden und dann erst mit dem darauf folgenden fahren konnten, oder ob er an dem Zielort jemanden aufsuchen wollte. Zwingen konnte sie ihn so oder so nicht und das wollte sie auch nicht. Dennoch würde sie ihn ein Auge auf ihn haben.

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Sol ließ ihre Aussage unbeantwortet so stehen. Er hatte bereits genug unnötige Gedanken an seinen Kaktus daheim vergeudet. Und wenn sie weiter nachhacken sollte, er würde nicht weiter drauf eingehen. Denn aktuell war die Wunde des Sonnenmagiers das größerere Thema. Er hatte ihr lediglich symbolisieren wollen, dass der Magier keinen Bedarf an ihrer Salbe hatte, doch zeigte diese Geste einen gegenteiligen Effekt. Rose begann nämlich seinen – doch sehr mühevoll angebrachten – provisorischen Verband abzunehmen. Überrascht zuckte Sol etwas zurück. Ein gewöhnlicher Reflex bei einer unerwarteten Berührung Allerdings konnte diese Reaktion ein falsches Bild von dem Blonden bei ihr hervorbringen, was es zu unterbinden galt. Sie war gerade dabei ihn über seine Wunde aufzuklären, wie er ihr Handgelenk packte. „Wer hat gesagt, das du mich anfassen darfst?“, knurrte er fast schon und ließ gleich wieder von ihr ab. Seine Tonlage sollte als Drohung genügen. „Das heilt von allein schon...“
War es der Schmerz seiner Wunde, den er eigentlich nicht spüren sollte, welcher ihn dazu verleitet hatte handgreiflich zu werden oder war es vielmehr die Ungewissheit, nicht verstehen zu können, was diese Fremde eigentlich von ihm wollte. Erst pöbelt sie, verletzt ihn und nun verarztete sie ihn, mit ehrlicher Besorgnis in ihren Augen. Sol, welcher zwar dies sah, aber nicht wirklich zuordnen konnte, weil es einfach nicht kannte, hatte nicht weiter vor sie an sich ranzulassen. Ganz gleich, ob da noch etwas in ihm steckte.

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Nun gut, dann sprachen die beiden eben nicht weiter über irgendwelche magischen Pflanzen. Sie würde hier in Fiore schon noch einiges darüber lernen. Früher oder später eben. Stattdessen hatte sich etwas anderes in ihrer Prioritätenliste nach oben geschoben, nämlich die Wunde ihres unfreiwilliges Questpartners. dabei war sie so vertieft darin gewesen ihm helfen zu wollen, das sie gar nicht darauf geachtet hatte ob der andere damit überhaupt einverstanden wäre. Plötzlich spürte sie das er ihr Handgelenk packte und ihren Blick richtete sie, sichtlich überrascht über diese Reaktion, auf ihn. Als sie seine Worte vernahm verengten sich ihre Augen. Was glaubte der Typ denn bitte was sie hier vor hatte? Sie wollte ihm nur helfen und er machte so ein großes Ding daraus? Seiner Tonlage nach zu urteilen sollte sie besser von ihm ablassen, wenn sie nicht einen weiteren Kampf riskieren wollte. Für sie selbst wäre ein Kampf kein Problem, sie war verhältnismäßig fit, aber es wäre unfair ihm gegenüber. Nachdem er ihr Handgelenk wieder los gelassen hatte und meinte das es auch so verheilen würde stand sie wieder auf, ging zu ihrer Pflanze und ließ diese in der Pocket-Dimension verschwinden. Stattdessen nahm sie sich eine Zigarette, zündete sie an und stand mit dem Rücken zu ihm gewandt. “I’ch helfe di’r nicht, we’nn du ei’nfach umkippen tu’st”, antwortete sie und pustete den Rauch der Zigarette aus. Ja, sie hatte ihn erst ankeifen wollen, doch eine Frage in ihrem inneren hielt sie davon ab. Warum hatte sie ihm überhaupt helfen wollen? Nach der Monatelangen Folter in ihrer Heimat hatte sie all diese Gefühle hinter sich gelassen… und jetzt? Jetzt kam so etwas einfach wieder durch, ein teil ihres ganz alten ‘Ichs’. Das verwirrte sie und allein der Gedanke an die Folter ließ sie unwohl fühlen. Rose schüttelte kurz den Kopf, um die Gedanken hinaus zu werfen. Dann war da noch etwas das sie sich fragte. Warum Sol so reagierte. hatte er schlechte Erfahrungen damit gesammelt oder was war los? Oder war er einfach durchgehend gereizt? Der Zug fuhr ein und Rose drückte die Zigarette auf dem Boden aus, ging zu dem Zug ohne sich noch einmal um zu drehen. Sollte er doch sehen wie er klar kam, wenn er ihre Hilfe nicht wollte. Sie war frustriert über diese Art der Ablehnung, frustriert das sie wieder in ein so altes Muster verfallen war. Und das gerade bei jemanden wie Sol …. Tzz. Sie sollte ihre Aufmerksamkeit auf die Mission lenken, das würde für sie selbst deutlich besser sein.

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Was für eine, fast schon zu sehr, friedliche Reaktion von Rose als er begonnen hatte ihr zu drohen. Durch seine Aktion hatte Sol fast schon die Ausgangssituation wieder hervorgerufen. Gewissermaßen war er zufrieden damit, denn ihre ständigen Sorgen ihm gegenüber nervten so langsam. Er kam allein sehr wohl und sehr gut zurecht. Ein Hauch Ironie war an seinem Verband zu sehen, der mehr als behelfsmäßig und provisorisch angebracht wurde, plus dass er ohne das Schmerzmittel mit dem Stück in seinem Körper zu kämpfen hätte. Zumindest aktiver als jetzt. "Ich werde nicht umkippen. Als wenn mich so ein Stück Teil umbringen würde...", erwiderte Sol leicht angepisst. Sie war jetzt stumm am rauchen und Sol saß so da auf seiner Bank, während sie weiter auf den Zug warteten. Weiter überzeugt, das er alleine sehr wohl zu recht kam, versuchte sich der Blonde an seiner Wunde um den Fremdkörper zu entfernen. Was sehr unbeholfen aussah. Letztlich hatte er doch Erfolg und Sol hielt ein kleines Stück Holz in seiner Hand. Dieses warf er kurzerhand über den Bahnsteig, wo es ein paar Spritzer seines Blutes hinterließ. "Verdammtes Ding...", grummelte der Magier, "Wann kommt denn endlich dieser verdammte Zug?" Nebenbei begann er seinen provisorischen Verband wieder an Ort und Stelle zu bringen. Er könnte bei Gelegenheit mal einen Vernünftigen vertragen, aber für diesen Auftrag sollte er noch ausreichen.

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Der andere hatte nicht nur ein riesen großes Ego, sondern war litt wohl auch an Selbstüberschätzung. Nun, wenn er denn meinte er käme gut mit der Wunde aus, dann sollte er doch alleine zu sehen wie er damit klar kam. Rose hatte viel wichtigere Dinge zu tun, als wie sich um ihn zu kümmern. Blöd wäre nur wenn jemand wusste das die beiden gemeinsam unterwegs waren und dem Blonden wirklich etwas passieren würde. Da Rose nicht so genau wusste wie e sin einer Kopfgeldjäger Gilde vor ging, wusste sie auch nicht ob man ihr deswegen einen großen Vorwurf daraus machen würde. Aber letztendlich war sie nicht für ihn verantwortlich, war er doch selbst alt genug. Sie beobachtete ein kleines Stück Holz, das blutend über den Bahnsteig geworfen wurde. Hatte er es also heraus bekommen? Schön für ihn. So einfach mit dreckigen Händen in die Wunde zu gehen, war alles andere als gesund. Aber es war sein Problem und nicht ihres. Sollte sich seine Wunde doch entzünden! Nachdem sie ihre Zigarette ausgedrückt hatte kam auch bald schon der Zug und Rose hatte sich direkt auf den weg gemacht und in diesen ein zu steigen. Ob Sol noch hier bleiben wollte, mit seinen Schmerzen kämpfte oder ebenfalls in den Zug stieg war ihr relativ egal. Schließlich war er der jenige der ihre Hilfe abgelehnt hatte, dabei hatte sie tatsächlich versucht nett zu ihm zu sein. Vermutlich kannte so ein Großkotziger Typ wie er so etwas wie Freundlichkeit gar nicht. Die Blonde setzte sich also auf einen freien Platz am Fenster und schloss kurz ihre Augen. Wohl war ihr dabei nicht hier zu sitzen, denn sie hatte so nicht alles im Blick. Andererseits war sie müde und spürte das Hungergefühl aus ihrem Magen. Sie hätte sich noch etwas zu essen holen sollen, bevor sie in den Zug gestiegen war. Stattdessen hatte sie sich Sorgen um diesen Hampelmann gemacht. Tzz. Wie naiv von ihr.

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Soll einer verstehen, was in ihrem Kopf vorging. Eben noch auf übervorsorglich und jetzt spielt Rose auf beleidigt. Sol wusste schon, wieso lieber allein für sich war. An für sich war diese Situation gar nicht mal so verkehrt. Wenn sie wieder auf den Stand von vor einigen Stunden zurückkämen, täte sich der Magier weniger schwer sie fertig zu machen. Ein klarer Kopf war bei so einem Kampf entscheidend und nicht gerade leicht für ein solchen Wutkopf wie Sol. Diese Wunde war zudem ein Zeugnis dessen, was noch zwischen den beiden austand (plus sein zerstörten Anzug). Er aß gerade einen seiner beiden Muffins beziehungsweise hatte dies in dem Augenblick vor wie der Zug einfuhr und keine zwei Minuten später vor hatte loszufahren. Was ging denn bitte bei diesem Schwachkopf von Zugführer im Kopf vor, das der Zug gleich wieder los fahren wollte? Sol schwor sich, sollte er noch die Zeit dafür finden, würde er diesem Idioten gehörig seine Meinung sagen. So musste er erstmal dem Zug hinterhetzen und schaffte gefühlt im letzten Augenblick aufzusteigen. Ohne die Wunde wäre das ein Spaziergang gewesen, stellte er unzufrieden fest.
Zwei Wagen weiter fand er schließlich Rose. Sie sollte durchaus mitbekommen, das er noch da war. Aus keinem anderem Grund hatte er nach ihr gesucht. Definitiv.
Gerade wie er den Wagen betreten hatte, vernahm er ein Knurren von Roses Platz. Auch das noch. Aber eine gute Gelegenheit um sich für das Schmerzmittel revanchieren zu können. Er warf ihr seinen Muffin zu, der allerdings eine Bissspur aufzeigte, da der Magier diesen beim Laufen im Mund hatte (mit seinen Händen musste er erstmal sein Hemd ordentlich zurecht ziehen). "Hier. Ich will nachher keine Ausrede hören, das du nichts gegessen hast." Sol lehnte sich ans Fenster und schaute auf die vorbei ziehende Landschaft, "Und seh das als Dank für die Medizin..."

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Besser offener Feind
als zweideutiger Freund.

Es war nicht sonderlich ruhig in dem Zugabteil und obwohl sie ihre Augen geschlossen hatte und sich etwas ausruhen wollte, so blieb ihr dies verwehrt. Die anderen Menschen hier im Abteil quatschen ihr viel zu laut. Ob das an ihr lag oder an den anderen Menschen sei nun mal dahin gestellt. Sie nervte es auf jedenfall und ihr Hungerfgefühl machte es nicht unbedingt besser. So begann sie ihre Schläfe zu massieren und ihre Gedanken ein wenig um zu lenken. Sie versuchte an das Plätschern des Wassers ihrer Heimat zu denken, an den großen Palast der immer schön dekoriert war und in dem sie sich immer wohl fühlen konnte. Die Bediensteten, die sie oft grüßten und mit denen sie sich gerne unterhalten hatte. Zu mindestens als sie noch jünger war. Nachdem sie verdeckt Ermittelt hatte und eine lange Zeit in Gefangenschaft saß, hatte sie sich verändert. Danach war ihr dieser ganze Trubel im Palast zu viel gewesen und dennoch hatte sich der Palast für sie als ein positiver Ort eingebrannt.
Die blonde Magierin öffnete ihre Augen wieder als sie bekannte Schritte in dem Wagen wahr nahm. Was machte der Hampelmann denn jetzt hier? Sie unterdrückte sich ein seufzten und wollte sich gerade wieder von ihm abwenden, als sie bemerkte das er ihr einen Muffin zuwarf. Geschickt fing sie diesen auf und sah den anderen überrascht an. Die Antwort darauf bekam sie auch schon als er erklärte das er nachher nicht die ausrede hören will, das sie nichts gegessen habe. Eine Augenbraue hob sie in die Höhe und fragte sich wie er auf so etwas kommen würde. Sie beobachtete also wie er sich setzte und die Landschaften beobachtete, ehe er fortsetzte das sie es als Dank für die Meidzin ansehen sollte. Mit einem nicken quittierte sie das ganze und biss dann in den Muffin. Hmh, der war wirklich lecker. Das er diesen zuvor im Mund hatte störte sie nicht, denn sie hatte schon ganz andere Dinge getan um an etwas zu essen zu kommen. Daher war das hier noch harmlos. Während sie den Muffin aß dachte sie weiter nach. Sie sah es keineswegs als freundliche Geste an von dem anderen, denn so schien er nicht gestrickt zu sein. Viel eher wollte er wohl keine Schulden bei jemanden haben. So blieb Rose eine ganze Zeit lang ruhig, hier und da hielt der Zug und den Muffin hatte sie ziemlich schnell aufgegessen. “Wo’ hast du’ den .. ehm … das Ge’bäck, dieses wei’che Zeu’g her?”, erkundigte sie sich bei ihm. Wie man genau dieses Zeug nannte wusste sie nicht, aber sie wollte es auf jedenfall noch einmal essen. In Hamel gab es zwar ähnliches Gebäck, aber das war irgendwie auch wieder anders. Naja, eigentlich hatte es nur eine andere Form, aber die wirkte bei dem Gehirn schon eine menge aus.

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Eine Weile beobachtete der Magier noch die vorbeirauschende Landschaft. Diese war nicht sonderlich berauschend für Sol, aber es war eine bessere Alternative zu der Variante Rose beim Essen seines Muffins zu zuschauen. Er hatte ihn freiwillig abgegeben und zudem war dieses Gebäck nicht im Ansatz so gut wie seine eigenen gebackener Süßkram, aber irgendwo schmerzte es ihn doch dies getan zu haben. Ausserdem käme es ziemlich merkwürdig rüber, wenn er ihr beim Essen zusehen würde.
Die Zeit floß gefühlt nur dahin, Menschen kamen in den Zug und ging wieder, aber ihre Haltestelle kam bisher nicht. Zugegeben hatte Sol keine Ahnung, wann genau eigentlich er aussteigen musste, denn den Questort kannte er nach wie vor nicht und nachfragen war keine Option für den Blonden. Nicht im geringsten. Die Stille zwischen den beiden Kopfgeldjägern brach schließlich Rose mit einer für Sol sehr eigenartig klingenden Frage. Offenbar gibt es keine Muffins in ihrer Heimat, da sie nach einem Begriff dafür fragte. Wenn es dort schon keine Muffins gebe, wollte er gar nicht erst wissen, was noch alles an Süßigkeiten dort unbekannt waren. Er konnte es sich sehr gut vorstellen, er besucht eines Tages dieses eigentümliche Land und sein Lieblingsdessert ist nicht bekannt dort. Schon Grund genug nicht hinzugehen, aus seiner Sicht.
"Dieses 'Gebäck' hab ich in der Stadt eben gekauft. War was sinnvolleres als eine Pflanze. Sag bloss, du weißt nicht was ein Muffin ist?", fragte Sol sie mit einem sichtlich unverständlichen Blick, als er sich mal von seiner Landschaft abwandte und auf ihre Frage einging.

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