Sein nächster Auftrag führte den Magierin nicht besonders weit weg von seinen Wohnort. Doch bevor er sich zu seinem eigentlichen Auftragsort aufmachte, hatte er sich mit seinen Auftragsgeber dem Betrüger Tom zu einem Treffen verabredet. Zur Überraschung des Wüstensohnes wollte sich der nicht besonders ehrliche Mann mit ihm in einem Zoo treffen. Der Grund dafür war dem Königssohn zwar schleierhaft aber wirklich etwas dagegen hatte er auch nicht. Also hatte er kurzerhand eingewilligt und war nun unterwegs zu dem Treffen. Der Weg war nicht sonderlich lang und so erreichte er sein Ziel recht schnell. Nachdem er sich eine Karte gekauft hatte, schlenderte er durch den Zoo und schaute sich nach seinem Auftragsgeber um. Die ihn umgebenden Tiere interessierten ihn wenig, daher schenkte er ihnen nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit jedoch musste er zugeben, dass der Zoo eine bemerkenswerte große Auswahl an Tieren hatte. Angefangen beim Pinguin bis hin zum Löwen war alles vertreten. Nach ungefähr einer halben Stunden hatte Sechemib endlich den Betrüger Tom ausgemacht. Der Mann stand recht nah am Löwengehege und stopfte sich gerade mit irgendetwas aus dem Zooladen voll. Nicht in bester Laune näherte er sich dem Mann und trat in seiner üblichen unauffälligen Art und Weise von hinten an den Mann ran. Dummerweise war dieser weder auf ihr Treffen vorbereitet noch allen Anschein nach ein Mann mit besonders starken Nerven, den kaum hatte der Magier seinem Auftragsgeber sanft seine Hand auf die Schulter gelegt, fuhr der erschrocken herum. Von Anblick des Magiers erschrocken und verängstigt machte er einen Satz nach hinten, was eine recht ungünstigen Abfolge von Ereignissen
auslöste. Da Tom so nah am Gehege bestanden hatte, konnte er nicht mehr weiter nach hinten Gegen und stolperte oder besser gesagt, fiel er über das Geländer und landete so in dem tiefer gelegenen Gehege der Raubkatzen. Zwar war der Wüstensohn nicht das was man als einen Ritter in strahlend weißen Rüstung oder selbstlosen Helden bezeichnen konnte, doch seinen Auftragsgeber einfach so seinem Schicksal zu überlassen konnte er auch nicht. Schließlich wollte er ja für seinen Mühen bezahlt werden und ein Toter würde dies wohl kaum können. Also schwang er sich kurzer Hand auch über das Geländer und sprang in das Löwengehege des Zoos. Am königlichen Hof hatte er oft mit Löwen gespielt und wusste daher welche Wirkung die Schlange des Apophis auf die Raubkatzen hatte. Mit einem Fingerschnippen beschwor er das Haustier der Familie Ma'at und gab ihr schnell den Befehl dafür zu sorgen, dass die Löwen seinem Auftragsgeber und ihm vom Leibe blieben. Mit einer zischenden Bestätigung machte sich die Schlange ans Werk und kroch langsam auf die sichtlich erschrockenen Tiere zu. Dummerweise hatte dass Auftauchen der Schlange nicht nur die Tiere verstört. Aus der anfänglichen der Überraschung zu zu rechnenden Angst des Mannes war nun eine ausgewachsenen Panik geworden. Laut um Hilfe schreiend lief er vor dem Magier, der ihm eigentlich nur helfen wollte, davon. Offensichtlich hatte Angst auf den Betrüger verschiedene Wirkungen. Zum einen bewegte er sich mit einer Geschwindigkeit ,die der Königssohn ihm gar nicht zu zugemutet hätte, zum anderen sorgte die Panik wohl aber auch dafür, dass der Mann anscheinend seinen Kopf verlor. Anders konnte es sich der Magier nicht erklären warum der Mann die Mauer zum nächsten Gehege hochkletterte und nicht die zum Zuschauerbereich. Kopfschüttelnd über die Dummheit des Mannes setzte Sechemib seine Rettungsaktion fort. Obwohl er seinem Auftragsgeber beruhigend gemeinte Worte hinterherrief, schien dieser nicht gewillt zu sein anzuhalten. Erst als sie ihr Rennen ins Pinguingehege geführt hatte, fiel dem Magier auf, dass er die ganze Zeit in seiner Muttersprache geredet hatte. Kein Wunder das der Mann nicht stehen geblieben war, wenn man bedachte, das ein komisch, vielleicht auch furchterregender Mann der in einer komischen Sprache schreiend hinter einem herlief. Nachdem der Wüstensohn zu einer dem Mann verständlichen Sprache gewechselt hatte, beruhigte sich dieser Recht schnell wieder. Doch tauchte so gleich ein neues Problem auf. Ein Pinguinmännchen schien die Anwesenheit der beiden in seinem Revier nicht sonderlich gut zu heißen und ging mit wütenden Flügelschläger auf den Magier los. Dieser ging überrascht zu Boden und wurde von dem flugunfähigen Vogel nach allen Regeln der Kunst verprügelt. Der Betrüger hatte sich unterdessen aus den Staub gemacht und einige Minuten später kam er mit Verstärkung wieder. Und so dauerte es nicht lange bis der Wüstensohn, der auf den Angriff einfach nicht vorbereitet gewesen war, aus den Fängen des Pinguins befreit worden war. Nachdem sämtliche Rettungsaktionen beendet waren und der Vorfall in einem recht emotionalen Gespräch auf geklärt worden war, wurden der Wüstensohn und der Betrüger zwar freundlich aber doch recht deutlich gebeten, den Zoo zu verlassen und von einem weiteren Besuch abzusehen. Nicht sonderlich glücklich über den Ablauf aber doch recht zufrieden mit dem Endergebnis verließ der Magier in Begleitung seines Auftragsgebers das Gelände und machte sich auf den Weg zum Wettkampfspatz. Unterwegs unterhielt er sich mit Bob und erfuhr so dass der Mann eine nicht unerhebliche Menge an unerlaubten Substanzen in der Nähe des Auftragsortes versteckt hatte. Nachdem er die Lage des Verstecks erfahren hatte, trennten sich die Wege der beiden und der Wüstensohn beschaffte sich als erstes die Dopingmittel. Nachdem er im Besitz dieser war, ging er zum Sportplatz und beschaffte sich eine Liste auf der stand wer an welchen Wettkampf teilnehmen würde. Mit diesen Informationen war es ein leichtes allen anderen Teilnehmern bei Bobs Wettkämpfen die Substanzen unterzujubeln. Der Grabwächter, die Schlange und der Falke erwiesen sich dabei als recht große Hilfe. Ob nun die Schlange es einfach unter der Tribüne hindurch in einer Taschen schmuggelte, der Falke es von oben in ein Getränk fallen ließ oder der Magier einen Sportler anrempelte damit der Grabwächter es unbemerkt in dessen Tasche stecken konnte, letztlich fand sich immer ein Weg. Und nachdem alle „gegnerischen“ Teilnehmer versorgt waren blieb dem Magier nun noch dafür zu sorgen, dass sie überprüft würden. Dies stellte er recht einfach an indem er sich in die Nähe von einigen Prüfern stellte und mit seinem Grabwächter recht laut über Doping, verdächtige Personen oder Verhaltensweisen diskutierte. Und nachdem die Ganze Sache noch mit den Namen aus der Liste gewürzt worden war, ging die Durchsuchung los und war aus Sicht des Königssohns ein voller Erfolg. Und so kam es dass Bob in allen seinen Wettkämpfen alleine antrat und somit natürlich auch gewann. Nachdem sein Auftrag erfüllt worden war, holte sich der Magier nur noch seine Belohnung ab und machte sich auf den Weg nach Hause.