Banditenhöhle

Spoiler:

(cf: Gildenhalle)

Auch nachdem sie an ihrem Questort angekommen waren, hatte Naoto noch keine Antwort geliefert, auch wenn es zumindest aus Cats Sicht so langsam Zeit dafür wurde. Genau aus diesem Grund fragte sie nun nochmals nach. Immerhin benötigten sie einen konkreten Plan, wie sie an das ganze heran gehen wollten.
"Naoto, bitte geb mir irgendwelche Anweisungen, oder lass uns wenigstens einen Plan entwickeln" die Blondine wollte schließlich nicht, dass sie zu guter Letzt vielleicht sogar selber geschnappt werden würden. Solchen Banditen konnte man schließlich alles zumuten. Nicht umsonst waren sie in der Welt als grausam bekannt. Nun ja, sie hatten ihnen gegenüber schon einmal einen gewaltigen Vorteil, nämlich ihre Magie. Sie könnten sich auch erst einmal mit Hilfe ihrer Take-Over Formen im Inneren des Gebäudes umschauen, nachdem sie sich bei zwei Banditen eingeschleimt hätten. Wenn man selbst böse Menschen auf seine Seite ziehen wollte, dann waren solche Tierformen genau das Richtige, immerhin konnten sie ja nicht erahnen mit wem sie es in diesem Moment wirklich zutun hatten und dementsprechend sich natürlich auch nicht auf einen Überraschungsangriff vorbereiten oder ihn geschweige denn erst einmal erahnen können.

[cf: Gildenhalle]

Auf dem Weg zu dem Auftragsort hatte Naoto sein Steak aufessen können, doch nun wurde es Zeit, sich endlich mit Cat zu besprechen. Also verwandelte sich der Wolf wieder in einen Menschen und klopfte sich ein wenig Staub von der Kleidung, ehe er auf Cats Bitte antwortete.
"Soweit ich weiß gibt es da drei Möglichkeiten: Zum Ersten ganz einfach Angeln... also einen Köder auswerfen und warten bis sie anbeißen. Dann machen wir sie fertig. Zum Zweiten einschleichen, indem wir als Tiere alle Höhlen überprüfen und dann die Banditen als Überraschung Beispielsweise mitten in der Nacht anzugreifen. Zum Dritten gibt es dann noch, sich als "Haustiere" gezielt bei ihnen einzuschleichen und sie im Schlaf zu töten."
Er kratzte sich am Kopf und sah die Katzenlady fragend an. Am besten sollte sie entscheiden, welche dieser Möglichkeiten sie tun würden. Schließlich war dies ihre erste Banditenjagd und da wäre es doch am besten, wenn sie das tun könnte, was ihr am besten passte und womit sie sich am wohlsten fühlte.
"Was würdest du am liebsten machen?"

[02/20]

Naoto hatte drei mögliche Variationen angegeben, wovon Cat lediglich eines wirklich zusagte. Sie benötigten ja immerhin eine sichere Methode und da fiel es schon einmal aus, dass sie lediglich einen Köder auswerfen und sie anschließend töten. Die zweite Variation schien aus ihren Augen auch nicht sonderlich sicher zu sein, weswegen sie sich für das dritte entschied, der Variation die Cat kurz zuvor auch schon bedacht hatte. Als Haustiere ausgeben und im Schlaf überwältigen. Töten sollten sie die Banditen ja nicht, da sie ins Gefängnis sollten. Naja, das würden sie sicherlich auch irgendwie hinbekommen.
"Ich wäre für die dritte Variante, aber wie wollen wir dann die Banditen genau horden, um sie schließlich ins Gefängnis zu bringen" wobei ihr töten in dem Sinne vielleicht viel mehr gefallen hätte. Schließlich konnten sie nicht wirklich wissen mit wem oder besser gesagt was für Tätern sie es hier zutun hatten. Sie könnten zum Beispiel unter anderem auch Menschenleben auf dem Gewissen haben.

[03/20]

Ins Gefängnis bringen? Wirklich? Sollten die beiden Magier nicht die Banditen töten, damit diese nie wieder jemanden etwas antun konnten? Naoto war deswegen auch etwas verwirrt.
"Wir sollen sie ins Gefängniss bringen? Nicht töten? Zeig mal bitte den Zettel her."
Als die Take-Over Magierin ihm den Auftragszettel gab, las Naoto ihn sich auch gleich schnell durch. Tatsache! Da stand in schwarz auf weiß, dass sie die Banditen "...hinter Gitter" bringen sollten. Der Take-Over Magier seufzte und reichte den Zettel mit einem leicht enttäuschten und auch ein wenig genervten Gesichtsausdruck wieder zu Cat hinüber. Es wäre so viel einfacher gewesen, die Banditen einfach zu töten, schließlich waren sie Gesetzlose und konnten den Magiern wenig entgegenbringen. Nun, da sie Gefangen werden mussten, würden Cat und Naoto wohl das dreifache an Kraft aufbringen müssen, um Herr der Lage zu werden.
"Hm, da habe ich wohl etwas falsch verstanden. Ja, da werden wir uns wohl etwas ausdenken müssen. Vielleicht könnte ich mit meiner Pflanzenmagie da etwas einrichten, was denkst du?"
Und so sah Naoto wieder einmal seine Freundin fragend an und hoffte auf eine schnelle Antwort.

[04/20]

"Stimmt, wie wäre es wenn wir ein Zimmer in dem Gebäude ständig irgendwie im Auge behalten und dort all diese 'Banditen' mit Hilfe deiner Pflanzenmagie fesseln". Etwas anderes würde ihnen in der Hinsicht wohl nicht wirklich möglich sein und als Haustier hatte man es sowieso schon ganz schön leicht. Nun blieb nur noch die Frage offen, was Naoto von ihrem Vorschlag hielt. Denn ihr wäre es auch lieber gewesen, wenn sie die Banditen lediglich zu töten bräuchten. Erstens wäre es einfacher gewesen, zweitens wäre die Planung leichter gefallen und drittens sie könnten nicht aus dem Gefängnis ausbüchsen. Nun ja, sie hatten ihren Auftrag einfach auszuführen und dafür würden sie ja schlussendlich auch Geld bekommen... Wenn Naoto mit dem Vorschlag einverstanden wäre, würde Cat ihre Katzengestalt nehmen, nicht umsonst war eine schwarze Katze auch das Markenzeichen einer Hexe. Nun gut jetzt hatten sie es zwar nicht mit Hexen zutun, aber halt mit anderen 'bösen' "Menschen".

[05/20]

Naoto nickte.
"Das klingt gut. So werden wir es machen."
Er sah sich nun in der recht hügeligen Landschaft um und bemerkte erst jetzt, wie friedlich es hier war. Überraschend, wenn man bedachte, dass hier Banditen ihr Unwesen trieben. Naja, so war das nunmal. Die Umgebung scherte sich einen Dreck darum, wer oder was über sie wandelte und wer sich mit wem streitete. Sie blieb, wie sie war, soweit kein Feuer ausbricht oder eine andere Naturkatastrophe durch die Menschen verursacht wurde. Irgendwie musste sich Naoto da an sein kleines Abenteuer erinnern, durch das er erst an die Pflanzenmagie gelangt war. Banditen waren dafür bekannt, rücksichtslos und gierig zu sein. Der Take-Over Magier konnte sich schon vorstellen, was sie tun würden, um einen guten Fang zu machen. Deshalb ballte er seine Hand zu einer Faust und schwor sich, diese Banditen davon abzuhalten, dem Leben hier zu schaden. Er gab Cat ein kurzes Lächeln und verwandelte sich in eine etwas andere Form, als sonst. Niemand würde einen Wolf als Haustier nehmen, also wurde er zu... einem Raben.

[06/20]

Na hoffentlich würde ihr Auftrag gut gehen... während Naoto sich in eine - für Cat - vollkommen neue Gestalt begab, verwandelte sie sich in ihre Lieblingsform einer kleinen schwarzen Katze. Nun musste sie schließlich nur das tun, was sie sowieso am besten konnte, sich wie eine Katze verhalten... Gerade noch rechtzeitig hatten sie sich in ihre Tiergestalt begeben, denn kurze Zeit später kam eine kleine Gruppe voller Banditen wieder zurück und bemerkten den Raben und die Katze. Cat sah recht interessiert zu der kleinen Gruppe, bemühte sich allerdings nicht im geringsten zu ihnen herüber zu gehen. Ein junger Bandit, welcher wahrscheinlich in Naotos Alter war, beugte sich zu der schwarzen Katze herunter und wollte sie zu sich heran locken.
"Miez, Miez, Miez" mit der einen Hand machte er heran lockende Bewegungen, doch Cat blieb auf Abstand und das einzige was man aus ihrer Richtung hörte war ein:
"Miau?" langsam und vorsichtig kam der junge Mann ihr also näher und streichelte der schwarzen Katze zwischen den Ohren und unter dem Nacken, woraufhin Cat leise schnurrte und seine Hand entlang streichte. Auch innerlich genoss sie es in diesem Moment voll und ganz.

[07/20]

Bald schon kamen die Banditen den beiden Take-Over Magiern näher. Eigentlich hatte Naoto mit etwas längerem Warten gerechnet, weshalb er sich gemütlich auf einen Baum gesetzt hatte, doch nach dem ersten Ärgern bemerkte er schon, dass ein Rabe, der genau gegenüber von einer Katze saß, sowohl den einen als auch die andere verdächtig machte. Auf dem Baum machte ein rabe natürlich auch deutlich mehr Sinn.
Nun war allerdings da nur noch die Frage, wie Naoto sich bie den Gesetzlosen einschleimen wollte. Er besah sich die Banditen genauer und erkannte letztendlich eine ältere Frau, die einen schweren Sack Getreide schleppte. Na, da war doch sein Ticket in die Basis der Feinde. Doch für's erste sollte er wohl am besten warten. Zwei neue Haustiere unterschiedlicher Rassen an ein und demselber Gebiet zu finden war schon ziemlich verdächtig.
Die Alte bemerkte seinen Blick und nach einem kurzen Anstarrwettbewerb grinste sie ihn mit vielen Zahnlücken an. Ausgezeichnet, da fand jemand schon Gefallen am schwarzen Federvieh.

[08/20]

Der junge Mann sah nun zu dem älteren Typen und fragte diesen ob er diese Katze haben dürfte, welcher auf die Frage mit einem 'ja' antwortete. Deswegen nahm er Cat nun auf den Arm und streichelte sie darauf immer weiter, was die Blondine nach wie vor genoss, auch wenn Katzen es an sich gar nicht mochten auf den Arm genommen zu werden. Alleine ihrem Auftrag zu liebe musste sie es wohl dieses eine Mal zulassen. So trug er die Blondine in die Höhle und legte sie dort auf seine Matratze, welches glücklicherweise in der Nähe des Feuers war. Also konnte sie hier auch noch die Wärme genießen, während sie sich nach und nach um alle Banditen kümmerte. Angefangen mit diesem Banditenjungen, wobei sie diesem als einzigen die Chance auf Besserung gewähren würde. Immerhin wurde er allem Anschein nach nur in diese Banditenfamilie hinein geboren und konnte sonst nichts weiter für das, was er nun war. Auch sie wurde in eine Adelsfamilie rein geboren und wusste deshalb wie sich so etwas anfühlte, deswegen jemandem versprochen zu werden. Vielleicht wollte er ja das ständige stehlen auch nicht wirklich. Naja, hoffentlich hatte Naoto auch so viel Glück wie sie.

[09/20]

Nachdem die Katze aufgenommen wurde, folgte der Rabe dieser Gruppe von Gesetzlosen in Richtung ihrer Höhle, ohne eine Vorlage für eine Annäherung zu finden. Doch kurz bevor die Alte in die Höhle verschwinden wollte, fiel ihr der Sack zu Boden, doraufhin das bearbeitete Getreide zu Boden fiel. Naoto flog zu ihr hinunter und begann, die Körner eins nach dem anderen aufzupicken. Als die Alte ihn verscheuchen wollte, hüpfte er zur Seite und sah sie mit schief gelegtem Kopf an, ehe er ziemlich laut "Korn?", von sich gab. Wenn er die Frau richtig einschätzte, würde sie wissen, dass Raben beschränkte Fähigkeiten zum Sprechen besaßen.
Und damit lag er richtig.
"Na, wer bist du denn, mein kluger kleiner Freund?", fragte die Alte mit einem grotesken Lächeln.
Jetzt schon ihr Freund? Naoto war leicht erstaunt anhand dieser schnell entstandenen Freundschaft. Ich glaube ich habe vergessen, wie viel lieber Menschen sich mit Tieren anfreunden, als mit anderen Mitgliedern ihrer eigenen Spezies.
"Korn."
Die alte Dame lächelte.
"Korn? Das ist eine tolle Idee für einen Namen. Komm mit Korn, du wirst ein toller Briefrabe sein."
Und schon wurde er mitsamt dem Getreide in die Höhle genommen.

[10/20]

Cats Blick fiel auf Naoto, als dieser mit einer älteren Dame die Höhle betrat. Super, also hatten sich schlussendlich doch beide hier einnisten können. Um so leichter würde das Spiel hier ein Ende finden.
"Wie lautet dein Name, meine Hübsche?" anscheinend hatte er bereits herausgefunden, dass es sich bei der schwarzen Katze um ein Weibchen handelte.
"Heißt du vielleicht Pummelchen?" gott was war das denn für ein Name, sie war doch nicht etwa fett oder? Nein, eigentlich war sie ziemlich hübsch, also was sollte das? Ein leises fauchen ertönte aus Cat, welches der junge Bandit mit einem Lachen verstand.
"Okay, okay... war ja nur ein Scherz, ich werde dich von Heute an Sternchen nennen" na dieser Name war ja schon tausendmal besser, zufrieden miaute Cat leise auf und schmiegte sich mal wieder an den Banditen, während sie leise schnurrte. Hoffentlich würde es nicht mehr lange dauern, bis das Spiel beginnen konnte.

[11/20]

Naoto- nein. Korn wurde von der alten Frau durch die "Räumlichkeiten" des Banditenunterschlupfes hindurch geführt. bis sie an einem Höhleneingang ankamen, der mit mehreren Fellen als "Trennwand" bedeckt war. Hier lebte also die alte Frau, soweit schienen die Felle jedenfalls hinzudeuten. Als die Alte Korn hinein bugsierte, war der Rabe doch schon ziemlich verwirrt von all den Gerätschaften hier. Da war ein großer schwarzer Kessel, in welchem bereits eine grüne Brühe vor sich hin köchelte und somit die ganze Mitte des Zimmers mit weißem Dampf füllte. An den Wänden waren Regale angebracht, auf denen entweder eine große Anzahl von leeren Reagenzgläsern mitsamt anderen Gerätschaften oder aber Einmachgläser mit den verschiedensten dunklen Reagenzien standen. An einer Ecke konnte Korn einen großen Käfig aus Kupfer sehen, auf dessen Boden viele verschiedenfarbige Federn von unterschiedlicher Größe lagen. Auf diesen Käfig ging die Alte nun zu und Korn musste nicht lange nachdenken, was sie wohl vorhatte. Ein wenig erbost über so einen Versuch, stieg der Rabe in die Luft und suchte sich ein leeres Regal aus, auf dem er sich hinsetzen konnte. Von dort aus, sah er die alte Hexe mit einem vernichtenden Blick an. Als dürfte ihn jemand einfach so in einen Käfig stecken!

[12/20]

Der Tag neigte sich relativ schnell dem Ende zu und so kam es dass die 5, welche in dem Abschnitt der Höhle lagen sich schlafen legten. So weit Cat es mittlerweile mitbekommen hatte, handelte es sich bei diesen 5 um eine Räuberfamilie. Der Vater war auch zeitgleich der Räuberhäuptling, die Mutter blieb größtenteils Zuhause und kümmerte sich hier um das Essen und die drei Kinder - wovon ein Mädchen - dabei war, bekamen vom Vater das stehlen beigebracht, um sich in Zukunft auch um sich selbst kümmern zu können. Der jüngste Sohn nahm Cat mit sich ins Bett und legte einen Arm um sie, als dieser einschlief. Cat versuchte zwar so lange es ging wach zu bleiben, doch dann schlief auch sie ein und vergaß ihren eigentlichen Auftrag. Na hoffentlich, würde sie hier bald wieder aufwachen und sich darum kümmern können. Wobei wie sollte sie hier aus diesem Griff entfliehen und das möglichst, ohne dass er etwas davon mitbekommen würde? Schon alleine das war schwer genug, also wieso nicht alles einfach verschlafen und vor sich her schlummern, genauso wie es auch eine echte Katze tun würde?! Es war warm, kuschelig und Essen bzw. Trinken lagen direkt neben ihr... was wollte man also mehr?

[13/20]

Nachdem die Alte Frau eingeschlafen war, begann Naoto, in seiner Rabengestalt die Höhle weiter zu untersuchen. Schließlich hatten Cat und er einen Plan zu befolgen... nur hatte er -als er sah, wie die Katze bei einem der Banditen friedlich schlummerte- das Gefühl, dass die Blondine sich nicht an den Plan halten wollte. Naja, fürs erste konnte er sie noch schlafen lassen. Er konnte die Höhle auch alleine erkunden.
Bei seinen Untersuchungen stellte sich heraus, dass es viele Räume gab, diese aber großteils leer waren. Neben der Familie, bie der Cat untergekommen war, gab es noch mehrere Einzelgänger wie die Hexe und dazu auch noch zwei Pärchen, die interessater Weise zur gleichen Zeit sehr offen in der Liebe waren. Sie kosteten nicht einmal fünf Meter von dem nächsten Schlafenden ihr Zusammensein aus und ließen sich auch nicht von einem herumflatternden Raben stören. INsgesamt sind es nun also 14 Banditen. Eine nicht gerade geringe Zahl, aber für die beiden Magier wohl keine schwere Aufgabe.
Naoto flog also wieder zu Cat hinüber und weckte sie mit vorsichtigem Picken.
"14.", krächzte er nur, als sie aufwachte und flatterte zu einem der Leeren "Räume" hinüber.

[14/20]

Die Katze schlummerte friedlich weiter, während ihr Freund die Höhle durchforstete und war auch danach nur mit äußerster Mühe und Not wach zu bekommen, weswegen sie die '14' nicht wirklich auf Anhieb verstand, sondern im Halbschlaf antwortete.
"Was? Ja, ja... lass mich noch ein wenig schlafen Andrew, wenigstens noch 5 Minuten" dass es nicht ihr Bruder war, der sie hier gerade aufwecken wollte, sondern Naoto hatte sie schon wieder vergessen, ebenso auch dass sie in einer Räuberhöhle und in Katzengestalt nächtigte. Erst das schnarchen neben ihr, irritierte sie ein wenig, sodass sie ihre Augen aufschlug und sich von dem Griff des Räuberjungen befreite, um genüsslich zum Wassernapf zu gehen und da etwas zu trinken. Doch dann fiel ihr auch der Auftrag wieder ein.
"Naoto... du bist ja hier" erst jetzt hatte sie auch ihren Freund endlich bemerkt und schenkte ihm ein leicht verschlafenes Lächeln. Sie hatten sich ja nun ein paar Stunden nicht mehr gesehen, da sie bei unterschiedlichen Herrchen untergebracht waren.
"Der Kindesvater ist auch zeitgleich der Räuberhäuptling, falls dir das etwas weiter hilft"

[15/20]

Es dauerte die Katzenlady schon so einiges an Zeit, ehe sie bei Naoto endlich ankam und ihm Bericht erstatten konnte. Sie hatte herausgefunden, wer der Banditen der Anführer war, doch das war nur bedingt nötig zu wissen. Die Anführer einer Banditenbande waren nach Naotos Erfahrung zwar ein härterer Brocken als ihre Untergebenen, doch etwas wirklich besonderes waren auch sie nicht. Einige von ihnen waren sogar leichter zu besiegen als ihre Helferlein, was irgendwie peinlich rüber kommt, aber naja, das ging Naoto ja nichts an. Er musste sie normalerweise nur töten, nicht ihre Stärke abschätzen und darüber Buch führen.
"Naja, eigentlich brauche ich diese Information nicht. Es ist zwar gut zu wissen, weil die Anführer meistens stärker sind als der Rest. Aber oft nicht gerade viel stärker... und die Leute hier sehen sehr normal aus. Wir werden wohl nicht mit Magie rechnen müssen."
Er verwandelte sich wieder in einen Menschen und sah um die Ecke, wodurch er den Raum sehen konnten, wo die Banditen schliefen.
"So, willst du die Banditen herlocken oder soll ich das erledigen?"

[16/20]

Das Naoto gleich davon ausging, dass die Diebe keine Magie beherrschten. Naja, wenn er meinte... sie war da anderer Meinung, immerhin konnte man einen Menschen nicht nur nach seinem Äußeren beurteilen. Das hatte auch Cat sehr früh lernen müssen, schon alleine wenn es darum ging dass Naotos Lieblingsgestalt ein Wolf war und sie selber Wölfe oder Hunde abgrundtief verabscheute. Zumindest noch.. vielleicht würde sich auch das früher oder später noch bei ihr ändern. Aber zur Zeit hatte sie eher riesige Angst vor diesen mit Flöhen verseuchten Ködern.
"Mach du das besser, ich weiß wirklich nicht, wie ich sie am besten anlocken kann. Aber denke bitte daran, dass die Kinder der Diebesbande nichts anderes kennen. Sie wurden in diese Welt hinein geboren, man sollte ihr also auch eine Chance auf Besserung gewähren" das war zumindest Cats Einstellung und mit dieser hätte sie auch sehr gut die Frau eines Fürsten werden können, aber nun ja nicht wenn es sich da um eine Zwangshochzeit handelte. Keine Frau wollte zu einer Hochzeit gezwungen werden!

[17/20]

Naoto nickte Cat zu, als diese sich dazu entschied, dass er doch bitte derjenige sein solle, der die Banditen anlocken und einfangen würde. Nagut, wenn sie halt nur danaben stehen und zugucken wollte... typisch Katzen. Der Take-Over Magier lächelte seiner Freundin zu und meinte: "Dann siehe zu und lerne.", ehe er sich in einen Raben verwandelte und zur Höhle der alten Frau hinüber flog. Sie war aus seiner Sicht nämlich die gefährlichste der Bande (weil ihre Tränke und Gifte unangenehm werden könnten), weshalb sie als erstes gefangen genommen werden sollte.
Der Rabe landete auf einem der Regale mit merkwürdigen Reagenzien und warf eines um. Dadurch wachte die alte Frau auf und sah zuerst auf das zerbrochene Glas und dann zu dem Raben, der sie frech ansah.
"Dann wirst du wohl doch im Käfig kommen müssen."
Nope, dachte sich Naoto und erhob sich in die Lüfte, gerade als die Frau ihn ergreifen wollte. Er landete nahe dem Eingang und krächzte hämisch. Leicht erzürnt folgte die Frau ihm weiter und murmelte leise Flüche, doch als Naoto den Abstand noch einmal erweiterte und in den nächsten Raum flog, wollte die Frau mitten auf dem Weg stehen bleiben. Nun war es also nötig für den Raben, noch einmal etwas drauf zu legen. Er flog über die Frau hinweg und entließ ein gezieltes Bombardement, das ihre ganze Wut entflammen ließ.
"Das reicht! Du kommst nicht in den Käfig! DU KOMMST AUF DEN BRATSPIEß!"
Na lecker.
Der Take-Over Magier wich der Alten immer weiter aus und lotste sie so in den abgemachten "Raum", wo er auf einen Stein landete und sie frech ankrächzte.
"Jetzt habe ich dich aber."
Der Rabe legte den Kopf schief und sagte: "Nein. Ich habe dich."
Die Giftmischerin war so verwundert über diese Antwort, dass sie die Wurzeln zuerst nicht bemerkte, die sie fesselten und knebelten, bevor sie sie dann an eine Wand zogen.
"Das wäre die Erste. Bleiben noch 13."

[18/20]

Cat sah genüsslich dabei zu wie Naoto sich bei dieser alten Frau anstellte und grinste innerlich ein wenig. Das konnte sie definitiv besser!
"Wie soll man denn da etwas lernen? Wenn man es sowieso besser machen kann?" die schwarze Katze wollte es ihrem Freund natürlich beweisen, weswegen sie los ging und sich kurz an jeden einzelnen dieser Banditenbande heran schmiegte. Durch dieses Gekuschel wurden sie natürlich aufgeweckt und wollten die Katze aus ihrem Bett vertreiben um weiter zu schlafen, doch da machte Cat ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie miaute laut auf und spielte eine Katzenmusik mitten in der Höhle ab, sodass jeder einzelne sie töten wollte, bis auf dem Räuberjungen. Welcher erst jetzt darauf kam, ihr vielleicht einen Napf mit Milch hinzustellen und ihr etwas zuessen vorzubereiten. Doch immer wenn man sie töten wollte oder aber sie einzufangen versuchte, schlich sie sich heraus und trollte mit der ganzen Bande herum, bevor sie letztendlich in dem Raum angekommen war und dort die Leute aussetzte. Endlich waren alle zusammen...
"Siehst du? So geht das!" nun konnten sie diese Bande also überbringen, auch wenn ihr der Banditenjunge sehr leid tat. Um ihn bettelte sie schlussendlich auch noch um Gnade, was ihr gewährt wurde. Dieser Auftrag war also eine volle Mission...

[19/20]

(tbc: Gildenhalle Raging Fenrir)

Naoto sah mit einem gewissen Stolz aber auch ein klein wenig Ärger seiner Freundin dabei zu, wie sie die Banditen austickste und einen nach dem anderen in die Falle lockte. Stolz war er, weil die Katze seit ihrer ersten Begegnung anscheinend einige Sachen dazugelernt und ihr Können auch von alleine erweitert hatte (er ging nicht davon aus, dass Cat vorher schon so gut mit einer großen Anzahl an Jägern zurechtkam) und verärgert war er, weil sie ihn gerade so dastehen ließ, als könne er was es das angeht deutlich weniger als sie. Natürlich, er benutzte keine Katzen-Take-Over sondern eher größere Formen und war damit nicht gerade für solche Aktionen besonders gut geeignet, doch er war sich sicher, dass er die Aufgabe genauso gut erledigt hätte wie seine blonde Gefährtin. Als alle Banditen eingefangen waren, sah Naoto seine Freundin mit verschränkten Armen und spielerisch herausfordernden Blick an.
"Das hätte ich genauso gut hinbekommen, Katze. Werd' ja nicht hochmütig!"
Dann wurde es Zeit die Gesetzlosen auszuliefern und in Cats Fall auch um die Begnadigung des Jungen zu bitten. Naoto selber hielt sich daraus heraus und kümmerte sich lieber darum, was er in Raging Fenrir vielleicht essen wollte.

[20/20]

[tbc: Raging Fenrir Gildenhalle]